Allahs ungeliebte Kinder - Lesben und Schwule im

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Allahs ungeliebte Kinder - Lesben und Schwule im
Allahs ungeliebte Kinder Lesben und Schwule im Islam
Interview zum neuen Buch von Daniel
Krause
Vor einem Jahr sorgten das Buch des Lehrers Daniel Krause "Als
Linker
gegen
Islamismus"
sowie
der
erfolgreiche
Gerichtsprozess des Autors für viel Aufmerksamkeit in den
Medien. In diesem Monat wird ein weiteres Buch von Daniel
Krause erscheinen, welches sich noch intensiver als das
vorherige mit der Situation von Lesben und Schwulen im Islam
beschäftigt. Das Buch erscheint beim neomarxistisch
ausgerichteten Hintergrund-Verlag Osnabrück und trägt den
Titel "Allahs ungeliebte Kinder – Lesben und Schwule im
Islam". Auf einer Veranstaltung des Freidenkerbunds Österreich
am 25. April in Wien wird Daniel Krause neben prominenten
Islamkritikern wie Mina Ahadi und Hartmut Krauss einen Vortrag
halten
und
dabei
auch
dieses
Buch
ausführlich
vorstellen. http://lehrerkrause.wordpress.com/2014/03/18/freid
enker-enquete-mit-mina-ahadi-hartmut-krauss-und-danielkrause/. Für Wissenbloggt gibt der promovierte Sozioge und
Lehrer Daniel Krause schon jetzt Einblicke in den Inhalt und
die Hintergründe zu diesem Buch.
Auch in Ihrem letzten Buch "Als Linker gegen Islamismus" ging
es um die Situation von Lesben und Schwulen im Islam. Warum
haben Sie sich entschlossen, nun ein weiteres Buch zu diesem
Thema zu veröffentlichen?
Eines der zehn Kapitel in meinem letzten Buch trug den Titel
"Allahs ungeliebte Kinder". Darin berichtete ich von meinen
Erfahrungen aus der lesbisch-schwulen Jugendarbeit mit
homosexuellen Teenagern aus muslimischen Familien. Unter
anderem ging es darin um reale Fälle, wo solche Jugendliche
von ihren religiös-homophoben Eltern in den Selbstmord
getrieben wurden. Über Inhalte aus diesem Kapitel hatte ich
auch bei der Buchvorstellung im Mai 2013 in Münster berichtet.
Die Resonanz und die emotionale Betroffenheit der Leserschaft
bzw. des Publikums war bei diesem Kapitel heftiger als bei
allen anderen. Viele wollten mehr über die Situation
homosexueller Jugendlicher im Islam erfahren. Es lag auf der
Hand, explizit zu diesem Thema ein weiteres Buch zu
veröffentlichen. Denn ein solches Buch, dass sich
schwerpunktmäßig kritisch mit der Homophobie in muslimischen
Subkulturen auseinandersetzt, gibt es noch nicht auf dem
deutschen Buchmarkt.
Ist man in Deutschland überhaupt empfänglich für diese
Thematik? Der Kampf gegen Homophobie scheint bislang weniger
auf den radikalen Islam, sondern vielmehr Putin und Russland
abzuzielen.
Es ist tatsächlich auffällig und hoch irrational, wie sehr
sich insbesondere die homosexuelle Szene einseitig auf
Russland eingeschossen hat. Zwar empfinde auch ich große
Verachtung gegenüber der Homophobie der russischen
Gesellschaft, doch man sollte sich vor Augen halten: Nicht in
Russland, sondern ausschließlich in muslimisch dominierten
Staaten besteht die Todesstrafe gegen Homosexualität. Auch
Ehrenmorde an Homosexuellen sind kaum für Russland, eher
jedoch für muslimisch dominierte Staaten typisch. In Russland
sind homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen sogar legal,
lediglich die positive Darstellung von Homosexualität
gegenüber Kindern ist verboten. Dieses Verbot ist reaktionär,
keine Frage. Aber es ist schlichtweg inkonsequent, dass die
homosexuelle Szene so dermaßen intensiv gegen Russland
aufmüpft, während die viel schlimmeren Zustände in unzähligen
muslimischen Ländern kaum Beachtung finden. Hier zeigt sich
ein frevelhafter Kulturrelativismus: Man gesteht muslimischen
Milieus deutlich mehr Homophobie zu als christlichen Kreisen.
Menschenrechte sind jedoch universell.
Halten Sie den Islam im Kern für homophober als andere
Religionen? Oder ist der Islam einfach in seiner Entwicklung
hin zur Aufklärung noch nicht so weit wie das Christentum?
Auch die Bibel ist homophob und sexistisch. Homophobie hat in
der chrstlichen Geschichte eine ähnliche Tradition wie die
Hexenverbrennung. Allerdings ist durch säkulare Bewegungen
weitgehend gelungen, das Christentum zu zähmen beziehungsweise
es dahin zu bewegen, sich von innen heraus zu reformieren, wie
es in der evangelischen Kirche schon erfreulich funktioniert
hat. In Nord- und Westeuropa können Homosexuelle sogar schon
mit evangelischem Segen kirchlich heiraten. Im Islam sieht das
schon ganz anders aus: Alle vier großen islamischen
Rechtsschulen sehen drakonische Strafen für homosexuelle
Handlungen vor. Im Iran sind in den letzten Jahren tausende
von Schwulen öffentlich hingerichtet worden. Und bezogen auf
Deutschland zeigen repräsentative Studien: Die Mehrheit der
hier lebenden Muslime halten Homosexualität für eine
Krankheit. Unter den Nicht-Muslimen ist nur noch eine ganz
kleine Minderheit dieser Auffassung.
Handelt Ihr neues Buch eher von homosexuellen Muslimen in
Deutschland? Oder auch von solchen in muslimisch dominierten
Staaten?
Sowohl als auch. Ich berichte sowohl von
einem lesbischen muslimischen Mädchen aus
NRW, welches mit einem fremden Iraner
zwangsverheiratet werden sollte und sich
mit ihrer deutschen Freundin hiervor zu
retten versuchte. Doch ich gebe auch in
reportageähnlicher
Form
exklusive
Einblicke in die Situation in Istanbul,
wohin ich im letzten Sommer zu
Recherchezwecken gereist bin. Junge
Schwule
fürchten
sich
dort
vor
Ehrenmorden durch ihre eigenen Familien
sowie auch vor Gewalt durch Fremde auf offener Straße. Gerade
in Bezug auf die Türkei thematisiere ich auch die Probleme im
Zusammenhang mit der dort sehr homophoben Stimmung in der
Armee.
Bei Ihrem neuen Verleger handelt es sich um den Soziologen
Hartmut Krauss, welcher für außerordentlich harte Thesen gegen
den Islam bekannt ist. Er hat auch das Vorwort zu Ihrem Buch
geschrieben und teilt darin kräftiger gegen den Islam aus als
Sie selbst es tun.
Hartmut Krauss hat Recht, wenn er feststellt, dass der Islam
gemäß des Korans eine politische Ideologe mit totalitärem
Anspruch auf Weltherrschaft ist. Darum kann ich es
nachvollziehen, dass er den Mythos "guter Islam, böser
Islamismus" ablehnt. Ich selbst bin allerdings nicht nur
Soziologe, sondern auch Germanist. Und als solcher bin ich mir
darüber bewusst, dass der Begriff "Islam" im Bewusstsein
vieler Menschen einen Bedeutungswandel durchlaufen hat, den
man respektieren mag. Aus diplomatischen Gründen kann eine
Unterscheidung zwischen "Islam" und "Islamismus" gelegentlich
durchaus sinnvoll sein, etwa dann, wenn man den Dialog mit
"liberalen" Muslimen aufrechterhalten will anstatt jene durch
begriffsbezogene Beharrlichkeiten zu verstoßen. Wer eine
Unterscheidung zwischen "Islam" und "Islamismus" ableht,
sollte zumindest zwischen den "Muslimen" als Menschen
einerseits und der religiösen Ideologie andererseits
unterscheiden. Denn Muslime sind letztlich die am meisten
leidenden "Opfer" des Islams bzw. des Islamismus. Kritik am
Islam bzw. Bekämpfung des Islamismus dient (auch in meinem
Buch) insbesondere dem Schutz eben dieser Menschen, welche in
ihrem jungen Leben teils gegen ihren Willen durch Beschneidung
und andere Rituale zu "Muslimen" gemacht worden sind. Hartmut
Krauss und ich sind uns übrigens zumeist einig in dieser
schützenden Haltung gegenüber Muslimen.
Wie kommt es, dass Ihre Buchpremiere dieses Mal im Ausland
stattfindet? Der Freidenkerbund Österreich hat Sie ja für
einen Vortrag mit Signierstunde nach Wien eingeladen.
Der Freidenkerbund Österreich ist für Islamkritik deutlich
aufgeschlossener als die entsprechenden Verbände in
Deutschland. Zudem gibt es auch gerade in Wien Anlass, über
das Thema meines Buches zu sprechen. Eine muslimische
Religionslehrerin an einer dortigen Schule hat den Kindern
nämlich erzählt, dass Homosexuelle verbrannt werden müssen.
Repräsentative Studien in Österreich haben ergeben, dass ein
Großteil der muslimischen Religionslehrer an den staatlichen
Schulen die Demokratie ablehnen und die Scharia höherstellen.
Der Freidenkerbund Österreich hat begriffen, was auch in
Deutschland erkannt werden muss: Wehret den Anfängen!
Vielen Dank für das Interview.
Einen Teil seiner Recherchen hat der Autor in Tunesien
durchgeführt, während er bei mir zu Besuch war.
Was ist Familie?
Studie:
Hohe
Akzeptanz
für
homosexuelle Paare mit Kindern.
Diese Frage hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
5.000 Menschen in Deutschland gestellt. Das Ergebnis: Fast 90
Prozent sind der Ansicht, dass homosexuelle Paare mit Kindern
eine Familie bilden. Die Zustimmung liegt damit noch etwas
höher als für Patchwork-Familien oder alleinerziehende Mütter
oder Väter.
Kinderlosigkeit – früher noch ein Makel, ist heutzutage
weitgehend akzeptiert. So sagten 59 Prozent der Befragten,
dass es normal sei, keine Kinder zu haben. 42 Prozent in den
alten Bundesländern sind der Ansicht, dass Kinderlose höhere
Abgaben leisten sollten als Eltern. In den neuen Bundesländern
sind 36 Prozent dieser Auffassung.
Das vor 40 Jahren in Wiesbaden gegründete Institut für
Bevölkerungsforschung
ist
dem
Bundesinnenministerium
unterstellt. Es ist zum Beispiel am Demografie- und
Familienbericht beteiligt.
Quelle:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=234
202
Katholischer Sünder
Der BZÖ-Politiker Gerald Grosz war bisher in atheistischen
Kreisen als strammer Katholik bekannt. Wehe wenn irgendwer
Kritik an der heiligen katholischen Kirche übte, sofort ist
der Herr Grosz aufmarschiert, hat protestiert und fallweise
auch Anzeigen erstattet. Man erinnere sich an die Aktion von
Sepp Rothwangl, der im Sommer 2011 in seinem Wald in der
Steiermark die berühmten Verbotstafeln anbrachte, Priester
dürften mit Kindern nicht durch seinen Wald gehen.
Herausgekommen ist dabei nichts, die Anzeigen wurden von der
Staatsanwaltschaft zurückgelegt (siehe Info Nr. 498, dort sind
auch die Links zur Gesamtgeschichte über dieses Thema).
Nun hat aber der Gerald Grosz seit ein paar Tagen ein
religiöses Problem. Über den so tüchtigen Strengkatholiken
meldete der ORF am 10.5.2013: "Der steirische BZÖLandesparteiobmann Gerald Grosz ist am Freitag mit seinem
Lebensgefährten eine eingetragene Partnerschaft eingegangen.
Die Feier fand im kleinen Rahmen statt. Grosz heiratete seinen
langjährigen Lebensgefährten, die Zeremonie fand im Grazer
Rathaus statt. Eigentlich wollte er den Tag nicht öffentlich
machen." Getan habe Grosz dies gemacht, weil seine sexuelle
Ausrichtung durch Indiskretionen öffentlich bekannt geworden
sei.
Welche sexuelle Ausrichtung ein Politiker hat, ist eigentlich
egal. Unterhaltsam wird es bloß dann, wenn sich einer als
besonders katholischer Eiferer in Szene setzt, aber
gleichzeitig in tiefer katholischer Todsünde lebt, ja sogar
dieses Sündenleben nun amtlich registrieren lässt!
Hier die Homo-Paragraphen aus dem katholischen Katechismus:
2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die
sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder
vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen
fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und
Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische
Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die
Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat
die kirchliche Überlieferung stets erklärt, „dass die
homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind". Sie
verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des
Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie
entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen
Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.
2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind
homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht
selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine
Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu
begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht
zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem
Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen
sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung
erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.
2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch
die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit
erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit
Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und
die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden
der christlichen Vollkommenheit annähern.
Also Herr Grosz, keine Verpartnerung, sondern Enthaltsamkeit
und Keuschheit ist der katholische Lebensinhalt von
Homosexuellen! Ein verpartneter Homosexueller kann aber nicht
einmal beichten gehen, weil durch die Verpartnerung ja
festgelegt ist, dass die beiden Partner sich nicht mit dem
Kreuzesopfer des Herrn, sondern miteinander vereinigen wollen.
Somit eben nicht keusch, sondern sündhaft zusammenleben
wollen, es fehlt also die Reue und das Versprechen, hinkünftig
diese Sünden zu meiden. Gerald Grosz won't find grace in the
eyes of the Lord!
Quelle: www.atheisten-info.at
Die Meinung des Gastautors muss nicht der Redaktionsmeinung
entsprechen.
Weitere Arbeiten desselben Autors siehe hier.
• Homos die neuen Nazis?
Einer
der
bekanntesten
christlich-fundamentalistischen
Kommentatoren in den USA warnt
davor, dass "Homo-Faschisten"
die Religionsfreiheit vernichten
würden.
Die "American Family Association" setzt sich eigenen Angaben
zufolge für die Erhaltung der "moralischen Grundsätze der
amerikanischen Kultur" ein – und verbreitet diese Botschaft
über 200 Radiosender, einen Fernsehkanal und das Internet. Die
Hauptärgernisse für die als Wohltätigkeitsorganisation
registrierte Gruppe mit 200 Mitarbeitern sind Pornografie,
Abtreibung und – natürlich – Homosexualität. In seiner
neuesten Radiobotschaft hat Haupt-Scharfmacher Bryan Fischer
nun entlarvt, was Schwule und Lesben wirklich sind – nämlich
Nazis!
Seine These untermauerte er durch ein paar Beispiele aus der
Provinz, etwa wenn ein fundamentalistischer Hardliner von
einer Veranstaltung an einer High School ausgeladen wird –
daran seien nur die "Homo-Faschisten" schuld:
Weiter auf http://www.queer.de/detail.php?article_id=18990
Als Linker gegen Islamismus
Der linksgerichtete Pädagoge Dr. Daniel
Krause hat ein Buch geschrieben. Es heißt:
“Als Linker gegen Islamismus – Ein schwuler
Lehrer zeigt Courage.” Es erscheint Mitte
März und kann schon vorbestellt werden:
http://islamkritisch.wordpress.com/.
Im Chat hat Dr. Krause die Fragen von Free Minds beantwortet.
Frage: Daniel, warum betonst Du auf Deinem Buchtitel, dass Du
ein “schwuler Lehrer” bist? Was hat das speziell mit Deiner
Islamkritik zu tun?
Als Homosexueller ist man vom radikalen Islamismus in
besonderer Weise bedroht. Wo die Scharia gilt, werden Schwule
energisch verfolgt und hingerichtet.
Gerade als Pädagoge habe ich viel mit Jugendlichen zu tun,
natürlich auch mit Homosexuellen. Natürlich sind auch unter
den muslimischen Jugendlichen viele homosexuell. Diesen gilt
meine besondere Sorge.
Frage: Ein ganzes Kapitel in Deinem Buch beschäftigt sich
damit, wie homosexuelle Jugendliche in muslimischen Familien
behandelt werden. Was erfährt man beim Lesen genau?
Ich war viele Jahre in der schwul-lesbischen Jugendarbeit
tätig. Je religiöser die Familie eines Jugendlichen ist, desto
schwieriger ist ein Coming-Out. Das gilt insbesondere für
lesbische Mädchen in muslimischen Familien. Oft unterliegen
sie dem Kopftuchzwang, und für viele von ihnen haben die
Eltern schon einen bestimmten Ehemann vorbestimmt. Ich
schildere zwei Fälle, in denen es letztlich zum Selbstmord
dieser Jugendlichen kam. Es ist ein Kapitel, das unter die
Haut geht.
Frage: Bist Du auch selbst schon von radikalen Islamisten
bedroht worden?
Im Jahr 2006 wurde ein schwules Paar, mit dem ich befreundet
war, von islamistischen Jugendlichen zusammengeschlagen, weil
dieses Paar händchenhaltend durch deren Stadtteil gegangen
ist. Die Täter sagten bei der Polizei, sie seien stolz auf
ihre Tat. Denn laut Koran sei Schwulsein nun mal ein Greul.
Einer der Täter sagte sogar: Am liebsten hätte er die beiden
Schwulen eigenhändig “kastriert”. Und das war kein Einzelfall!
Studien belegen eindeutig: Je gläubiger junge Moslems sind,
desto mehr neigen sie zu Gewalt gegen Schwule.
Frage: Warum bist Du von Linksradikalen bedroht worden? Die
meisten Linken sind doch auch für die Gleichberechtigung von
Homosexuellen.
Für viele Linke ist man automatisch “rechts”,
wenn man den Islam kritisiert. Das ist total
irre: Gegen den Papst organisieren viele Linke
immer zu tausenden Demonstrationen, doch Kritik
am Islam ist tabu. Ich behaupte: Gegen den
Islamismus ist der Katholizismus nur ein
harmloses “laues Lüftchen”. Viele Linke müssen
noch
lernen,
aus
ihren
gewohnten
Gedankenstrukturen herauszukommen. Mein Buch kann ihnen dabei
helfen. Ich lasse in meinem Buch keinen Zweifel daran, dass
ich selbst ein Linker bin.
Frage: Wie steht Du zu “gemäßigten” Muslimen?
Ich habe kein Problem mit gemäßigten Muslimen, die ihren
Glauben friedlich ausleben. Man soll seinen Glauben frei
ausleben, solange man die Freiheit anderer Menschen nicht
beschneidet. Ich bin mit vielen gemäßigten Muslimen
befreundet. Ich hatte sogar schon Sex mit jungen Muslimen.
Frage: In Deinem Buch kämpfst Du nicht nur für die Rechte von
Homosexuellen, sondern auch für die Rechte von Frauen. Worum
geht es dabei konkret?
Es hat in Deutschland bereits mehrere sogenannte “Ehrenmorde”
in muslimischen Familien gegeben. Meistens sind Frauen die
Opfer, weil sie “zu westlich” leben wollten. Ich bin darüber
entsetzt, dass viele deutsche Feministen sich nicht trauen,
dieses heikle Thema anzusprechen. Auch sie haben offenbar
Angst, als “ausländerfeindlich” zu gelten. Ich breche mit
diesem Tabu und spreche die Unterdrückung muslimischer Mädchen
offen an.
Frage: Du hast Dich inzwischen stärker als jemals zuvor von
Pro NRW distanziert. Warum?
Bei Pro NRW versteckt sich hinter der Islamkritik in
Wirklichkeit pure Ausländerfeindlichkeit. Das versucht die
Partei zwar zu verschleiern, aber ich beobachte die Partei
seit einem halben Jahr sehr intensiv. Es wimmelt in dieser
Partei nur so von abscheulichen Nazis. Außerdem ist diese
Partei gegen Abtreibung. Als Feminist bin ich jedoch für das
Recht auf Abtreibung.
Frage: Du bist ja auch Veganer. Hat dieses ebenfalls etwas mit
Deiner Islamkritik zu tun?
Meine Grundhaltung ist, dass sich Religion niemals über die
Rechte von Menschen oder Tieren stellen darf. Darum bin ich
strikt gegen das Schächten! Ich denke: Je grausamer Menschen
zu Tieren sind, desto weniger schrecken sie auch vor Gewalt
gegen Menschen zurück. Für mich hat das Schächten durchaus
etwas mit Ehrenmorden zu tun.
Frage: Es gab zufällig ein privates Kennenlernen auf einer
Silvester-Party 2011 in Münster zwischen Dir und Elif von Free
Minds. Du hast Fotos davon auf Facebook gestellt. Elif hat
Dich daraufhin angeschrieben, diese runterzunehmen, weil sie
unangenehme Reaktionen von ihrem ehemaligen Milieu
befürchtete. Es gab eine Auseinandersetzung und der Kontakt
brach ab. Was war geschehen?
Ich hatte drei harmlose Fotos von dieser Nacht auf meinem
Facebook-Profil hochgeladen. Als Elif mich darum bat, diese zu
löschen und ihr soziales Umfeld als Grund angab, war ich sehr
verärgert. Wir haben heftig diskutiert und uns gegenseitig von
der Freundesliste entfernt. Meine Gedanken damals waren: Elif
ist eine erwachsene Frau und muss in Deutschland Angst haben,
dass sie auf einer Party gesehen wird. Sie führt ein Leben in
Angst. Warum? Das passt nicht in diese Zeit und schon gar
nicht in eine freie Gesellschaft. Wenn Frauen aus kulturellen
oder religiösen Gründen ein Doppelleben und kein
selbstbestimmtes Leben führen, dann muss man dieses Problem
offen ansprechen. Alle Frauen, auch muslimische, haben ein
selbstbestimmtes Leben verdient, ohne Angst vor der religiösen
und sozio-kulturellen Parallelgesellschaft zu haben.
Vielen Dank für das Interview!
Quelle:
http://freeminds.blogsport.eu/2013/01/22/im-chat-dr-daniel-kra
use-als-linker-gegen-islamismus-ein-schwuler-lehrer-zeigtcourage/
Angelo: Tod in der Medina
Ich lasse diesen Text bewusst in
der Originalversion, da ich
Sorge
habe,
ihm
durch
Übersetzung Gewalt anzutun und
die revoltierende Trauer, diesen
Aufschrei des Entsetzens zu
zerstören.
C’ était un ami charmant, il s’appelait Angelo, il était gay,
sensible et doux, il vient de se faire tuer de plus de 10
coups de couteaux, puis égorgé (dans la nuit du 1 août, à 2 h
du matin) dans son appartement de la médina de Hammamet et
j’espère que toutes les langues de vipères de la médina, qui
ont pu dire tout haut, qu’il n’était pas normal et qui sont
capables de rire devant un tel crime, seront maudites, pour
avoir tenu des propos odieux, en plein ramadan, devant la
dépouille d’un homme que mon amie Sandra et moi, apprenions à
connaître et dont nous sentions la profondeur de cœur et
d’âme !
A 2 heures du matin, notre ami Angelo, a crié "au secours!"
Dans une petite rue, bordée d'habitations. Ou tout résonne et
tout s’entend et PERSONNE n'est intervenu, car ici, on laisse
faire, lorsqu’il s’agit d’un homosexuel, qui d’après ces gens
là, n’est pas « normal » quand à éplucher tout ce qui se fait
ici de « pas normal » Je préfère passer sur certaines
histoires des plus glauques (que je ne manquerai pas de
raconter dans un prochain article et je me ferai le plaisir de
le faire)
La voisine, qui a précisé avoir entendu les cris, est tout de
même resté devant son assiette de chorba,pendant son
supplice,à quelques mètres de sa sa maison!
Quant aux plus proches voisins, ils ont fait aussi la sourde
oreille et tout ce "beau monde" s'incline pour prier Dieu en
plein ramadan! Cherchez l'erreur!!!! (Il ne s'agit pas de la
majorité des habitants, bien évidemment!)
30 jours de jeûne pour racheter les fautes amoncelées durant
11 mois, ne sont pas suffisants pour beaucoup!
La foule se masse pour voir l'objet du délit et les
commentaires vont bon train, surtout de la part de ceux qui ne
le connaissez pas du tout et ne peuvent qu'affirmer des choses
absolument fausses!
Il y a 3 ans, je fus victime d'un cambriolage et les policiers
venus sur place, m'ont averti d'une chose: "Madame, vous
vivez, avec des animaux!!! J’étais outrée par de tels propos
j'ai répondu "Mais pourquoi vous dites ça?"
Réponse: "Madame, des animaux!!! N'acceptez PERSONNE! Ici,
vous êtes en Tunisie!"
Merci Messieurs, vous me disiez la vérité!
Certaines femmes d’une bêtise affligeante et médisantes, qui
affirment qu' il fréquentait des clochards, ne connaissent
rien de sa vie, occupées qu'elles sont à peler leurs légumes
et faire leur rménage !
Il y a un grand paradoxe dans cette médina, car les bourgeois
propriétaires des plus belles maisons, côtoient les familles
qui vivent encore au moyen-äge (avec le vide intellectuel qui
va avec!)
Elles et leurs enfants en rangs d'oignons, sur les lieux du
crime. comme au cinéma a attendre la sortie officielle du
corps ! Et hop, un « anormal » en moins et elles chanteraient
presque ! MAIS QUELLE HORREUR !
Voir des petits enfants, impassibles et plaisantant »C’est
l’homo, il est mort !ah ah ah ! » A 7 ans, on en rit, que fera
t’on a 20 ans ?
Comment ne pas être choqué par de telles attitudes ?
Il semble que ce peuple soit perdu, d'après certaines
estimations et bien je ne pleurerai pas sur feu la Tunisie des
hypocrites (pour ceux qui n'auraient pas compris, je suis sous
le choc de la mort atroce d'Angelo, et je en généralise pas du
tout, je parle de ceux qui se reconnaîtront! C’est simple, il
s’agit de ceux qui souraient !) Je ne soutiens que mes amis
tunisiens, à qui je fais confiance et qui se trouvent au creux
de ma main gauche (Celle du cœur !)
Angelo et son amie Sandra, Médina de Hammamet et sur cette
photo, prise 2 jours avant sa mort, il regardait le ciel…
Angelo préparait un grand pique-nique du soir, sur la plage de
Hammamet, à la coupure du ramadan, pour que nous allions
manger tous ensemble et passer un bon moment entre amis. Nous
ferons ce pique-nique pour lui, en hommage à l'élégante
personne qu'il était.
J'ai à la maison, un adorable chaton, qu'Angelo a sauvé une
semaine avant sa mort.
Il nous avait appelé, pour nous dire qu'un chaton était blessé
dans la médina (je précise, que ce petit chat, était agonisant
à côté de tous les étals des marchands d’artisanat, à l’entrée
de la médina et que seul Angelo a fait une bonne chose pour
lui !) Il l’a surnommée Sofia, elle est belle comme un cœur,
douce et tendre, comme l’était Angelo. (Et je pleure en
écrivant ça !) Sofia n'était blessée, mais se mourait de soif,
une heure après, elle serait morte, car personne n'a eu l'idée
de lui verser de l'eau dans une petite soucoupe! C'est ramadan
et c'est comme ça aussi la Tunisie!
Angelo a sauvé une vie, un animal du bon dieu et 6 jours
après, il était sauvagement assassiné !
Angelo était un grand maquilleur professionnel en Italie, un
véritable artiste et sa grande sensibilité en témoignait.
Il y a 4 jours, nous étions avec Sandra, avec lui, chez moi et
il voulait m’acheter mon grand canapé. Préparant sa nouvelle
maison, juste à côté de chez moi et qu’il n’habitera pas !
Comment exprimer, ma peine, ma révolte et mon écœurement,
sinon, qu’en écrivant cet article, en espérant que vous le
partagerez, pour lutter, contre l’homophobie, la violence et
l’horreur.
Les différences, il en existe de toutes sortes et
l’homosexualité est très répandue dans les pays arabes ! Doisje expliquer que l’homosexualité
un choix sexuel, dont certains
s’agit d’un état chromosomique et
comme on né, avec les yeux bleus
a tout créé ! Alors il a créé les
n’est pas une maladie, mais
chercheurs affirment qu’il
que l’on né homosexuel, tout
ou la bosse des maths ! Dieu
différences !
Quant à ceux, qui pourraient s’offusquer devant ces vérités
qui dérangent, je leur rappelle, qu’à ramadan (et je fais
ramadan, tout comme vous !) Un seul sourire, sur la mort d’un
être, en cette période, vous condamne à pire que son atroce
calvaire !
J’ai même des amis tunisiens, qui prétendent, que la majorité
de leurs compatriotes sont « à voile et à vapeur » (ils savent
de quoi ils parlent… Ils sont gays et alors ?)
D’autres amis européens, affirment que si beaucoup de gays
viennent en vacances et s’installent en Tunisie, s’est parce
qu’ils se font ouvertement draguer par des jeunes ou moins
jeunes tunisiens ! Hammamet et Béni Kiar, grandes capitales
de l’homosexualité depuis des décennies !) Beaucoup de
Tunisiens sont en couple homos, mais le cachent et tout le
monde fait avec ! (Enfin non, plutôt, comme ci y’avait pas
« ça » chez nous )
Certains hommes mariés, bien
« propres sur eux » ont des
relations entre hommes au cours de leurs soirées alcoolisées,
ou pas, mais où le sexe est le thème principal!) L’hypocrisie
est de mise, même en période de ramadan !
Quant aux mères qui ferment les yeux sur la prostitution homo
de leurs fils et qui sont contentes des vêtements de grandes
marques qu’ils leur offrent, c’est consternant!
Un chauffeur de taxi, a été arrêté, en flagrant délit, dans
son taxi, accouplé avec un européen (pour 20 dinars !)
Tout le monde sait que l’homosexualité a lieu partout dans ce
pays, tout le monde le nie et pire, le refoule en dansant et
riant, sur le cadavre de la dernière victime !
En psychologie, on dit bien que le refoulement de ses propres
pulsions, conduit aux pires excès et même parfois à
l’assassinat de celui qui nous ressemble trop !
Moi, je m’en fous de la vie des autres, chacun vit comme il
veut, mais je déteste les esprits malsains et les pires sont
ceux qui se défoulent sur les plus faibles, pour masquer leurs
propres pulsions !
Par convention, on se marie, on critique et l’on accuse, alors
que dans l’ombre, on rêve de faire l’amour à son voisin, ça
c’est vu et su !
HONTE donc aux tunisiens, capables en plein ramadan, de
trouver « normal » la mort d’un homme, quelle que soit sa
vie !
HONTE à ces femmes, bêtes comme leurs pieds, qui rient et
parlent fort, pendant que l’on ramasse un corps sans vie !
HONTE à ces enfants aussi stupides que leurs mères, qui
attendaient en riant, la sortie du corps, sur lequel ils sont
capables de cracher !
SVP, NE FAITES PAS RAMADAN DE CETTE FACON, C'EST UNE PERIODE
D'AMOUR ET NON DE HAINE ET DE CRIME!!!
Repose en paix cher Angelo, ton bourreau, en cette période
sont déjà jugés!
Rajout, le 2 août:
Moment très difficile, la nièce de Angelo, m'a contactée
d'Italie (elle m'a invitée sur facebook) et téléphoné, avec
elle, une amie tunisienne (en Italie) qui parle français!
Mon Dieu quelle douleur de dire tout ça à un proche de la
victime!
J'ai moi aussi, au cours de ma vie, vécu des drames terribles
et je peux affirmer, que je me mets à la place de sa famille à
qui je souhaite beaucoup de courage!
Je souhaite qu'Angelo repose en paix maintenant, à l'abri de
tout mal.
Ma révolte m'emporte, mais je pense avoir le droit de crier
mon indignation et ma fureur devant cet acte horrible!
Die
späte
Einsicht
Supreme Court
des
Lawrence v. Texas (vollständig John Geddes Lawrence and
Tyron Garner, Petitioners versus Texas) ist ein
Gerichtsfall, der bis 2003 vor dem Obersten Gerichtshof der
Vereinigten Staaten verhandelt wurde und dessen Urteil zur
Aufhebung der "Sodomy Laws" führte. Diese Gesetze hatten
einvernehmlichen Analverkehr zwischen erwachsenen Männern
unter Strafe gestellt. Analog hob das Urteil auch viele
weitere Gesetze auf, die verschiedene andere einvernehmliche
sexuelle Praktiken unter Strafe gestellt hatten. Dieses Urteil
war für Schwule in den Vereinigten Staaten ein Meilenstein auf
dem Weg zur Emanzipation.
Der Fall erregte dort enormes öffentliches Aufsehen, und eine
große Zahl von Aktivisten versuchte mit Eingaben, Einfluss auf
das Oberste Gericht zu nehmen. Das Urteil stieß auf starke
Ablehnung heterosexistischer Kreise, aber auf großen Jubel bei
Homosexuellen, die sich von dem Urteil deutlich mehr
Freiheiten erhofften.
Der Vorfall
Am 17. September 1998 gegen 22:30 Uhr hatten der 60-jährige
weiße Medizintechniker John Geddes Lawrence und der 36-jährige
schwarze Imbissbudenverkäufer Tyron Garner in der Wohnung von
Lawrence einvernehmlichen Analverkehr miteinander. Dabei
wurden sie in flagranti von dem Polizisten Joseph Quinn
überrascht, der durch die unverschlossene Tür die Wohnung
betreten hatte. Die Polizei war von dem 41-jährigen homophoben
Nachbarn Roger Nance gerufen worden, der dem Notruf eine frei
erfundene Geschichte eines verrückten bewaffneten Gangsters
erzählt hatte, der angeblich mit seinen Schusswaffen hantiert
habe. Für diese Lüge wurde Roger Nance, der schon zuvor wegen
Belästigung von Lawrence aufgefallen war, später rechtskräftig
zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
Analverkehr war in Texas zum damaligen Zeitpunkt strafbar
gemäß Chapter 21, Sec. 21.06 des Texas Penal Code. Verstöße
gegen das Verbot gleichgeschlechtlichen Analverkehrs wurden
naturgemäß nur sehr selten von der Polizei beobachtet, daher
war dieser Fall einzigartig in der Hinsicht, dass die
Faktenlage unstrittig war. Daher wurden Lawrence und Garner
von den Beamten des Harris County Sheriff Department
festgenommen und eine Nacht im Gefängnis festgehalten und
kamen schließlich gegen eine Kaution von je 200 Dollar frei.
Captain Don McWilliams, ein Sprecher des Sheriff Departments,
sagte dazu: "In aller Offenheit, ich glaube nicht, dass wir
jemals jemanden unter solchen Umständen festgenommen haben.
Aber Gesetz ist Gesetz. Wir können unseren Beamten doch keine
Liste mitgeben mit den Gesetzen, die sie durchsetzen sollen,
und eine Liste mit jenen, von denen wir wollen, dass sie sie
vernachlässigen."
Der Rechtsweg
Am 20. November 1998 wurden gegen Lawrence und Garner von
Friedensrichter Mike Parrott jeweils eine Strafe von 125
Dollar verhängt. Daraufhin legten die Angeklagten Berufung
beim Texas Criminal Court ein. Dort argumentierten sie, die
Anklage verletze das im 14. Zusatzartikel zur Verfassung der
Vereinigten Staaten garantierte Recht auf Gleichheit vor dem
Gesetz, da nur homosexueller Analverkehr mit Strafe bedroht
werde, nicht aber heterosexueller. Darüber hinaus beklagten
die Angeklagten eine Verletzung ihres Rechts auf Privatsphäre.
Das Gericht folgte dieser Argumentation nicht und verurteilte
die beiden zu je 125 Dollar Strafe zuzüglich 142,25 Dollar
Gerichtskosten.
Gegen dieses Urteil legten Lawrence und Garner am 4. November
1999 Berufung beim Texas Fourteenth Court of Appeals ein,
wieder
mit
der
Begründung
der
Verletzung
des
Gleichheitsgrundsatzes und der Verletzung der Privatsphäre.
Die Richter John S. Anderson und Paul Murphy urteilten in
einem dreiköpfigen Ausschuss zwar zugunsten der Angeklagten,
aber die Gesamtheit des Richtergremiums überging diese
Entscheidung und urteilte zu Ungunsten der Angeklagten.
Gegen dieses Urteil wurde am 13. April 2001 beim Texas Court
of Criminal Appeals Revision eingelegt, diese wurde jedoch
erneut abgelehnt. Danach kam der Fall am 16. Juli 2002 vor den
Obersten Gerichtshof.
Die Entscheidungen der Untergerichte stützten sich auf eine
folgenschwere Entscheidung des Obersten Gerichts aus dem Jahr
1986: Im Fall Bowers v. Hardwick hatte es das Sodomiegesetz
von Georgia mit einer Mehrheit von fünf gegen vier Stimmen für
rechtens befunden und die Berufung der Kläger auf die
amerikanische Verfassung als "facetious" (auf
"drollig / sarkastisch / witzig") bezeichnet.
Deutsch:
Dieses Grundsatzurteil in der Sache machte es für den Obersten
Gerichtshof besonders schwierig, eine abweichende Entscheidung
zu treffen. Einerseits würde damit die Rechtsauffassung und
die Autorität des Obersten Gerichtshofes angegriffen,
andererseits würde möglicherweise eine Vielzahl ergangener
Urteile revidiert werden müssen. Man sorgte sich daher unter
anderem um den Rechtsfrieden.
Die Entscheidung
Am 26. Juni 2003 erklärte der Oberste Gerichtshof mit sechs zu
drei Stimmen die Sodomy Laws für ungültig. In der Begründung
führt das Gericht aus, das Verbot habe das von der
amerikanischen Verfassung garantierte Recht auf Privatsphäre
verletzt.
[Die] Mehrheitsmeinung des Gerichts übte hauptsächlich starke
Kritik an der Beweisaufnahme im Fall Bowers v. Hardwick.
Damals hatte man argumentiert, dass die Verurteilung von
Homosexualität ein weit verbreiteter Konsens in der westlichen
Welt und in der westlichen Geschichte gewesen sei. Richter
Kennedy trat dem entgegen und zitierte unter anderem in seiner
Urteilsbegründung das Urteil im Fall Dudgeon v. United Kingdom
des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte von 1981,
welches feststellte, dass die Strafbarkeit einvernehmlicher
homosexueller Handlungen einen Verstoß gegen Artikel 8 der
Europäischen Menschenrechtskonvention darstellt. Richter
Kennedy bezeichnete die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs
im Fall Bowers v. Hardwick als falsch und zwar sowohl zum
Zeitpunkt des Urteils als auch heute.
In der Mehrheitsmeinung stellte Richter Kennedy fest, dass
einvernehmliche sexuelle Handlungen unter Erwachsenen Teil
jener Freiheit seien, die durch den 14. Verfassungszusatz
geschützt werde. Weiterhin könne der Staat Texas keine
staatlichen Interessen begründen, die ein Eindringen des
Staates in das persönliche Privatleben der Menschen hätte
rechtfertigen können.
Ruth Harlow, die Anwältin der Kläger, sagte in einem Interview
nach der Entscheidung: "Das Gericht gestand seinen Fehler von
1986 ein und gab zu, dass die damalige Entscheidung falsch
war." Sie betonte, dass schwule Amerikaner wie alle anderen
auch, den vollen Respekt des Staates und die gleichen
verfassungsmäßigen Rechte hätten.
Folgen der Entscheidung
Zwar hatten viele amerikanische Bundesstaaten die
heterosexistischen Sodomiegesetze längst abgeschafft,
teilweise schon Jahrzehnte zuvor, dennoch gab es im Jahr 2003
noch immer zahlreiche Staaten, in denen Sodomiegesetze nach
wie vor gültig waren. Das waren die Staaten Alabama, Florida,
Idaho, Louisiana, Mississippi, North Carolina, South Carolina,
Virginia und Utah. In all diesen Staaten wurden die
Sodomiegesetze nach
ebenfalls gekippt.
dem
Grundsatzurteil
im
Fall
Texas
Darüber hinaus gab es auch in einigen Staaten Gesetze, die
nicht nur homosexuellen Analverkehr, sondern auch andere
sexuelle Praktiken auch unter Heterosexuellen unter Strafe
stellten, wie zum Beispiel Oralverkehr. Auch diese Gesetze
waren von der Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichts
betroffen.
Quellennachweis: Exzerpt des Wikipedia-Artikels Lawrence v.
Texas.