depliant guide - Tours de la cathédrale de Reims
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Geschichte Rundgang Beschießung der Kathedrale L Informationen Geschichte Rundgang Beschießung der Kathedrale Informationen Geschichte L L Rundgang Beschießung der Kathedrale Informationen Ein Symbol im Zentrum des weltweiten Konflikts Am Samstag, den 19. Oktober 1914, schlugen Brandgranaten in die Kathedrale ein. Das Holzgerüst am Nordturm und das Dachgebälk des 15. Jh. gingen in Flammen auf. Der rot gefärbte Stein zeugt noch heute davon. Vier Jahre lang wurde die Kathedrale weiter bombardiert und von mehr als 300 Granaten der deutschen Armee getroffen, welche die Festungen rund um die Stadt besetzt hatte. Robustheit und Perfektion des Baus verhinderten den Einsturz. Nach dem Krieg kam der Gedanke auf, die beschädigte Kathedrale in ein Denkmal zu verwandeln. Die Restaurierung Trotz des Einsturzes eines Teils der Gewölbe entschied man sich zur Restaurierung der Kathedrale. Seitdem werden die Restaurierungsarbeiten unablässig fortgesetzt: Das letzte große Projekt, die Restaurierung der Bildhauerwerke, hat 1967 begonnen. 2011, Jahr der Beendigung der Restaurierungen des Nordturms, feierte die Kathedrale ihren 800. Geburtstag. Vom Künstler Imi Knoebel entworfene neue Glasfenster wurden eingesetzt. Erläuterungen Belfried: hoher, schlanker Glockenturm Carillon: ein spielbares, großes Glockenspiel, das sich typischerweise in einem Turm oder einem eigens errichteten Bauwerk befindet Kapitel der Kanoniker: Körperschaft der Geistlichen einer Kathedrale Mariä Himmelfahrt: leibliche Aufnahme Marias im Himmel nach ihrem Tod Rockefeller John Davison Jr. (1874-1960): amerikanischer Unternehmer und Philanthrop Tympanon: dreieckige Fläche über einer Tür, die von konzentrischen Bögen, den sog. Archivolten, eingerahmt ist Wasserspeier: architektonische Elemente zur Wasserableitung an den Traufrinnen der Dächer Wimperg: giebelartige Bekrönung über Portalen, Fenstern o. Ä. Zur Information Dauer des Rundgangs: ca. 1 Std. Zur Ergänzung empfiehlt sich eine Besichtigung des Palais du Tau, in dem an die Geschichte der Kathedrale und die Krönungen der Könige Frankreichs erinnert wird Führungen in Französisch Behindertengerechte Besichtigungen auf Anfrage Boutique-Buchhandlung Der Führer zu diesem Bauwerk ist in der Reihe Cathédrales de France in der Boutique-Buchhandlung erhältlich. Centre des monuments nationaux Tours de la cathédrale de Reims 2 place du Cardinal Luçon 51000 Reims tél. 03 26 47 81 79 www.monuments-nationaux.fr crédit photo Bibliothèque municipale de Reims : repro J. Philipot, Inventaire général. illustration Tout pour plaire. conception Plein Sens, Anders. réalisation Marie-Hélène Forestier. traduction InPuzzle. impression Stipa, juin 2013. Deutsch Türme und Dachstuhl der Kathedrale Notre-Dame de Reims Eine plastische Architektur Ein großartiger Bau in Rekordzeit Die Kathedrale im Jahr 1625, Stich von Nicolas de Son Am Standort des heutigen Bauwerks errichtete man vom 4. bis 12. Jh. verschiedene Vorgängerkathedralen, bis Anfang des 13. Jh. ein Brand die Stadt verwüstete. Die Grundsteinlegung des neuen Gebäudes fand am 6. Mai 1211 statt. Zu diesem Zeitpunkt nahm man die Herstellung der Statuen in Angriff, doch erst 1252 begannen die Fassadenarbeiten. Die vom Kapitel* finanzierte Kathedrale wurde größtenteils in nur 60 Jahren erbaut. Trotz vier aufeinander folgender Bauleiter ist deren Einheit bemerkenswert. Die 80 m hohen Türme wurden erst zwischen 1416 und 1452 errichtet. Aufgrund mangelnder Gelder verzichtete man auf die Turmspitzen. Beschädigung im Ersten Weltkrieg Während des Ersten Weltkriegs brannte der bereits 1481 neu errichtete Dachstuhl des Gebäudes vollständig ab. Das Blei der Dächer schmolz und floss über die Wasserspeier* (Überreste im Palais du Tau ausgestellt) ab. Der Architekt Henri Deneux (1874-1969) restaurierte das Bauwerk und erneuerte den Dachstuhl mit Stahlbeton. 1938 wurde die Kathedrale wieder für den Gottesdienst freigegeben. Seit 1991 steht sie auf der UNESCO-Welterbeliste. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts Geschichte Rundgang L Beschießung der Kathedrale Informationen Die harmonische Fassade Sie ist vertikal in drei Bereiche gegliedert und verfügt über drei Portale, von denen sich das größte in der Mitte befindet. Die beiden Seitenbereiche werden von symmetrischen Türmen überragt. Horizontal umfasst sie vier Ebenen: die Portale, der Lichtgaden im Bereich der Strebebögen des Kirchenschiffs, die obere Galerie oder Königsgalerie und schließlich die Belfriede* mit den Glocken. Sie zeichnet sich durch fehlende Kirchturmspitzen und Portale mit Vorbauten und Maßwerktympana* aus. Durch das Maßwerk mussten die Statuen auf die darüber befindlichen Wimperge* verschoben werden. Die Skulpturen jedes Portals entsprechen einem genauen ikonografischen Programm: links das Leiden Christi, rechts die Apokalypse und das Jüngste Gericht und in der Mitte Leben und Krönung von Maria, der die Kirche geweiht ist. 1 Der Nordturm Dieser Teil des Gebäudes hat bei dem Brand 1914 am meisten gelitten, denn der Turm war zu dieser Zeit von einem Holzgerüst eingeschlossen. Als es Feuer fing, führte dies durch die starke Hitze zum Zerspringen der behauenen Steine. Der Aufstieg umfasst 249 Stufen, oft sind jeweils drei aus einem einzigen Steinblock gehauen. Die obere Galerie 2 Die Plattform zwischen den zwei Türmen ist ein guter Ort, um auf die beiden großen Glocken hinzuweisen: Charlotte (12 Tonnen), eine Spende des Kardinals Charles de Lorraine im Jahr 1570, und Marie (7,5 Tonnen). Unweit davon, auf der Plattform des Nordturms, sind einige während der Restaurierungsarbeiten abgenommene kolossale Statuen und eine während des Brands beschädigte Glocke ausgestellt. N 1 8 9 10 3 4 5 6 7 2 Palais du Tau Eingang Ausgang 3 Die Königsgalerie birgt gigantische Statuen von 4,60 m Höhe und einem Gewicht von etwa 8 Tonnen. Die mittlere Szene stellt die Taufe Chlodwigs dar, eingerahmt von der heiligen Clothilde links und dem Bischof Remigius von Reims rechts. Diese Galerie zeugt von der engen Vertrauensverbindung zwischen der geistlichen und der königlichen Macht. Die Bedachung 4 Der Dachstuhl wurde von Henri Deneux mithilfe der Spenden von J. D. Rockefeller Junior* neu errichtet. Nach einem innovativen Konzept entworfen, lehnt er sich an die aus kleinen Holzelementen zusammengesetzten Dachstühle der Renaissance nach Art von Philibert Delorme an. Er besteht aus Stahlbeton und ist nun feuerfest. 5 Die Vierung bietet einen Blick auf die kunstvolle Anordnung der Komponenten des Dachstuhls und die Gewölberücken der Kathedrale. Der 1200 Tonnen schwere Dachstuhl trägt eine Bleibedachung von 400 Tonnen. Die Besichtigung geht im Außenbereich weiter mit einem Dachrundgang von den Dachtraufen aus. 6 Vom Südquerschiff aus können die Rückseite der Türme und die sich aneinanderreihenden Strebebögen bewundert werden. Der den oberen Teil des Dachstuhls schützende Dachfirst ist mit vergoldeten, 1,35 m hohen Lilien im Wechsel mit Kleeblättern verziert. 7 Der Giebel des Südarms des Querschiffs ist mit einer Darstellung von Mariä Himmelfahrt* geschmückt. Von der Plattform hat man einen Blick auf die Dächer des Palais du Tau. Das Carillon* in der Vierung ist eine Kopie des Originals des 18. Jh. und spielt mehrere Melodien, die von den gregorianischen Gesängen inspiriert sind. 8 Die Turmspitze mit dem Engel überragt mit ihren 87 m Höhe das gesamte Gebäude. Der Originalengel wird im Palais du Tau, dem ehemaligen Palast des Erzbischofs, aufbewahrt. 9 Der Giebel des Nordarms des Querschiffs ist der Verkündigung gewidmet. Die beiden Seiten sind mit Skulpturen des 15. Jh. geschmückt, darunter eine Wildsau, die ihre Jungen säugt. 10 Der Blick auf den Hof des Kapitels* und die Schatzkammer (heute Tourismusbüro) vermittelt einen Eindruck davon, wie das früher den Kanonikern vorbehaltene Viertel aussah. Zum Ausgang gelangt man, indem man erneut unter dem Dachgebälk hindurch Richtung Treppe des Südturms geht. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts