Der Schwarze Nutzholzborkenkäfer
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Der Schwarze Nutzholzborkenkäfer
Der Schwarze Nutzholzborkenkäfer (Xylosandrus germanus) Ergänzungen zum PBMD-BULLETIN vom August 1991 Verbreitung Der Schwarze Nutzholzborkenkäfer, ursprünglich aus Ostasien stammend und 1984 erstmals in der Region Basel beobachtet, hat sich in der Schweiz in den vergangenen Jahren weiter ausgebreitet. Es muss damit gerechnet werden, dass bald die ganze Schweiz zum Verbreitungsgebiet dieser Borkenkäferart gehört. Befallen werden liegende Nadel- sowie auch Laubholzstämme mit und ohne Rinde. Im Nadelholz können in 0,8 bis 2 cm Tiefe oft eher untypische, schwarze Quergänge entlang der Jahrringe festgestellt werden. Da dieser Käfer fast zwei Monate nach dem gestreiften Nutzholzborkenkäfer (Trypodendron lineatum) ab Mai ausschwärmt, tritt das auffällige Befallsbild des Schwarzen Nutzholzborkenkäfers mit seinen Bohrmehlwürstchen erst im Frühsommer auf. Unklar bleibt, ob es in den vergangenen Jahren im Laufe der Sommermonate auch noch zur Ausbildung einer zweiten Generation gekommen ist. Befallsbild des Schwarzen Nutzholzborkenkäfers: Bohrmehlwürstchen Erhöhte Widerstandskraft gegen Holzschutzmittel: In verschiedenen Fällen wurde beobachtet, dass der Schwarze Nutzholzborkenkäfer durch die im Wald verwendeten chemischen Holzschutzmittel nur ungenügend abgehalten werden kann. Nicht nur Holzpolter welche im Frühling einmalig gespritzt wurden, sondern auch nachbehandelte Stämme wurden neu befallen. Obschon die Eindringtiefe ins Holz und die entsprechenden Schäden durch den Schwarzen Nutzholzborkenkäfer weit geringer sind als beim Gestreiften Nutzholzborkenkäfer oder beim Werftkäfer, verunsichert der Befall Forstleute, Holzhändler und Säger. Die EMPA St. Gallen untersuchte 1995/96 die Wirksamkeit von Holzschutzmitteln gegen den Schwarzen Nutzholzborkenkäfer, dessen effektives Schadenpotential sowie Vorbeugemassnahmen für die Nutzholzsortimente (Rundholz mit und ohne Rinde). Wegen dem geringen Auftreten der Käfer mussten die Versuche in den folgenden Jahren aber eingestellt werden. Gemäss Auskunft von Herrn P. Manser von der EMPA zeigen alle für die Holzlagerung im Wald zugelassenen chemischen Schutzmittel keine bis nur ungenügende Wirkung. Der Grund dazu bleibt weiterhin unklar. Am besten schneiden noch Produkte mit dem Wirkstoff Chlorpyrifos ab; doch auch damit wird kein 100-prozentiger Schutz erzielt. Eine allfällige Behandlung müsste als 2. Spritzung anfangs Mai erfolgen. Im Normalfall sollten Nutzholzpolter im Sommer nicht mehr chemisch gegen den Schwarzen Nutzholzborkenkäfer behandelt werden, da die Schutzmittel nicht bis zu den Insekten in die Frassgänge eindringen können, und nur noch vereinzelt mit einem Neubefall gerechnet werden muss. Waldschutz Schweiz WSL, 8903 Birmensdorf Juni 2000 © 1998-2000 WSL - Beat Forster - last update: 29.6.2007