JC Bach: Concerti - carus 83.306

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JC Bach: Concerti - carus 83.306
Carus 83.306
Die Bach-Söhne III
The Sons of J.S.Bach III
Johann
Christoph
Friedrich Bach
Concerti
Freiburger
Barockorchester
Die Bach-Söhne III · The Sons of Bach III
Johann Christoph Friedrich Bach (1732– 1795)
Sinfonias & Concerto
Freiburger Barockorchester
Christine Schornsheim, Fortepiano
Gottfried von der Goltz, Direction
Sinfonia à 8 in G-Dur (BR C 23 / Wf I/15)
2 Ob, 2 Cor, 2 Vl, Va, Bc
1
Largo
8:17
2
Romanza. Andantino
8:22
3
Minuetto – Trio
3:22
4
Rondo. Allegretto
4:55 24:56
Sinfonia à 10 in B-Dur (BR C 28 / Wf I/20)
Fl, 2 Clt, Fag, 2 Cor, 2 Vl, Va, Bc
8
Largo – Allegro
8:08
9
Andante con moto
6:41
10 Minuetto – Trio
4:06
11 Rondo. Allegretto scherzando 3:59
22:54
„Concerto grosso“ in Es-Dur (BR C 43 / Wf II/5)
Fortepiano, 2 Ob, 2 Cor, 2 Vl, Va, Bc
5
Allegro
12:52
6
Romanza
9:49
7
Rondo. Allegro
6:44 29:25
Total time: 77:35
Printed music
Sinfonia à 10 in B-Dur (Wf I/20): Carus 34.401
Recorded 7– 9 March 2009, at the Paulus-Saal, Freiburg
by Tritonus Musikproduktion GmbH, Stuttgart
Recording producer: Andreas Neubronner
Balance engineer: Markus Heiland
Printed music: Carus, Stuttgart (in prep.)
© 2010 by Carus-Verlag, Stuttgart
Cover: Georg David Mathieu (1737–1778): Johann
Christoph Friedrich Bach, Öl auf Leinwand, 1754
Photos (FBO: Marco Borggreve):
p. 10–11, 18: Freiburger Barockorchester,
p. 13: Gottfried von der Goltz,
p. 15: Christine Schornsheim (Laion)
Wenn Johann Christoph Friedrich, der Bückeburger
Bach, heute nicht ganz vergessen ist, so liegt dies –
wie es scheinen mag – nur an dem Namen, den er
mit seinen berühmteren Brüdern teilt. Schon 1793,
noch zu Lebzeiten des Komponisten, schrieb Carl
Friedrich Cramer, einer der führenden Musikkritiker
seiner Zeit, über die Söhne Johann Sebastian Bachs:
Er hatte deren drey: Christian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, und Friedemann Bach; (den vierten in
Bückeburg rechne ich nicht mit dazu; weil der nicht
eigentlich zu den Bachen gehört.)
In einer Hinsicht gehört der Bückeburger in der Tat
freilich nicht zu den „Bachen“, denn während seine
Brüder häufig als „Vorklassiker“ bezeichnet werden
– wobei Wilhelm Friedemann und Carl Philipp Emanuel Bach durchaus eigene Wege einschlugen, die
erst in jüngerer Zeit gebührend gewürdigt werden,
und Johann Christian Bach als Wegbereiter der Klassik gilt –, reicht Johann Christoph Friedrich Bachs
Schaffen bis weit in die Zeit der Wiener Klassik
hinein: Die hier vorliegenden Werke sind sämtlich
erst nach Mozarts Tod im Jahre 1791 entstanden.
Seit seinem 18. Lebensjahr diente der 1732 in Leipzig geborene Bach-Sohn ununterbrochen am Bückeburger Hof, seit 1759 als Konzertmeister und
damit als Leiter einer Hofkapelle, die zu den vorzüglichsten in Deutschland gerechnet wurde und in den
1780er und 1790er Jahren etwa 15 Musiker umfasste. Ein berühmter Ausspruch Joseph Haydns kann
ohne Abstriche auch auf den Bückeburger Bach angewendet werden:
Mein Fürst war mit allen meinen Arbeiten zufrieden,
ich erhielt Beifall, ich konnte als Chef eines Orchesters Versuche machen, beachten, was den Eindruck
hervorbringt, und was ihn schwächt, also verbessern,
zusetzen, wegschneiden, wagen; Ich war von der
Welt abgesondert. Niemand in meiner Nähe konnte
mich an mir selbst irre machen und quälen, und so
musste ich original werden.
In den späten 1780er Jahren hatte der Bach-Sohn
freilich eine tiefe Schaffenskrise durchlebt: Persönliche Schicksalsschläge wie die Entlassung des
Schwiegersohns aus dem Hofdienst wegen mangelnder Loyalität und der Tod des älteren Bruders
Carl Philipp Emanuel Bach im Dezember 1788, aber
auch ausbleibende Erfolge beim Verkauf seiner gedruckten Klavierwerke hatten beim Bückeburger
Bach zu tiefen Depressionen geführt, die sich in einem „gichtigen Kopfweh“ niederschlugen, das ihn
monatelang vom Arbeiten abhielt. Der Bach-Sohn
überwand aber diese Krise und erlebte in den folgenden Lebensjahren geradezu einen Schaffensrausch.
Fürstin Juliane (1761–1799), eine geborene Prinzessin zu Hessen-Philippsthal, die das Land Schaumburg-Lippe seit dem Tode ihres Gemahls Philipp Ernst
im Januar 1787 für ihren unmündigen Sohn Georg
Wilhelm regierte, war eine große Förderin der Künste. Sie nahm Zeichen- und Gesangsunterricht und
bei Bach Klavierstunden, wie der Bückeburger Superintendent Carl Gottlieb Horstig berichtet:
Bey der unermüdeten Thätigkeit, womit sie die Sorge
für alle Regierungsgeschäfte übernahm, und für ihre
Freunde und Unterthanen die theilnehmendste Fürsorge verrieth, fand sie immer noch einige Stunden, worin
sie ihren harmonischen Geist durch Musik erheiterte.
So lange unser unvergesslicher Bach noch lebte, der
von seiner Fürstin vorzüglich hochgeschätzt wurde,
und dessen würdige Schülerin sie war; gieng dieser fast
täglich eine Stunde zu ihr, um ihre musikalischen Stu-
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dien am Fortepiano zu leiten. Bach war zugleich Direktor einer kleinen Kapelle, worin sich zuweilen Virtuosen bildeten, die an geschickter Behandlung ihres
Hauptinstruments mit vielen auswärtigen wetteifern
konnten. Von diesen und einigen andern, die sich aus
Liebhaberey dazu gesellten, wurden wöchentlich
zweymal auf dem Schlosse öffentliche Konzerte gegeben, zu denen jeder Mensch von feiner Bildung freyen
Zutritt hatte.
Fürstin Juliane ließ für die Bückeburger Hofkapelle
die neuesten Musikalien anschaffen: In ihrer kurzen
Regierungszeit von 1787 bis 1799 erwarb die Bückeburger Hofkapelle mehr als 150 Sinfonien, ganz
überwiegend von Wiener Komponisten. An erster
Stelle stand Joseph Haydn, aber auch Mozart war
mit seinen späten Sinfonien bereits wenige Jahre
nach deren Drucklegung prominent vertreten. Für
die Konzerte bei Hof schrieb Johann Christoph
Friedrich Bach zwischen 1792 und 1795 ein gutes
Dutzend Sinfonien sowie Soloklavierkonzerte und
Doppelkonzerte für Klavier und ein weiteres Soloinstrument. Eine ungünstige Überlieferungssituation
hat dafür gesorgt, dass diese Kompositionen heute
nicht bekannt sind. Die Musikaliensammlung der
Bückeburger Hofkapelle, in der J.C.F. Bachs späte
Werke fast ausnahmslos überliefert waren, hatte
zwar das 19. Jahrhundert fast unbeschadet überstanden, aber das Mäzenatentum des Fürsten
Adolph hat unbeabsichtigt zum Verlust der Bestände
geführt: Er stiftete die Musikaliensammlung 1919
dem in Bückeburg gegründeten Institut für Musikforschung, das in Folge der Wirtschaftskrise der 30er
Jahre 1935 nach Berlin überführt wurde. Einige wenige, auf den ersten Blick wertlose Materialien sind
in den 1960er Jahren aus Moskau nach Berlin zurückgekehrt und werden heute im Staatlichen Insti4
tut für Musikforschung – Preußischer Kulturbesitz,
dem Rechtsnachfolger des Bückeburger Instituts,
aufbewahrt. Darunter befand sich auch, wie erst vor
wenigen Jahren deutlich wurde, die Sinfonie G-Dur
BR C 23 (Wf I/15) aus dem Jahre 1793 in einer Abschrift aus den 1920er Jahren.
Schon der Beginn des Werkes mit seiner langsamen
Einleitung in g-Moll lässt aufhorchen. Ebenso ungewöhnlich ist das Ende des ersten Satzes, denn Bach
schließt nicht in der Grundtonart, sondern leitet
gleich zur Tonart der Romanza über. Auch hier wartet der Komponist mit Überraschungen auf: In einem Couplet dieses Rondosatzes lässt er die Streicher pizzicato in h-Moll spielen, nach einem Bläsersolo setzen die Streicher mit Dämpfern ein. Im Trio
des Menuetts treten die Streicher völlig zurück. Der
Schlusssatz, ein brillantes Rondo, lässt in der Themenbildung an einen anderen Meister denken: Joseph Haydn, der um dieselbe Zeit seine Londoner
Sinfonien schrieb. In der Verarbeitung der Themen
geht der Bückeburger Bach aber eigene Wege und
gesteht den Hörnern nach einer Generalpause noch
einmal solistische Aufgaben zu.
Für die Fürstin, die eine bemerkenswerte Pianistin
war, dürfte Bach seine späten Klavierkonzerte geschrieben haben. Wegen der großzügigen Dimensionen bezeichnete er das Konzert in Es-Dur BR C 43
(Wf II/5) aus dem Jahre 1792 als Concerto Grosso.
Mit dem Concerto Grosso des Barockzeitalters, bei
dem eine kleine Gruppe von Instrumenten im musikalischen Wettstreit mit dem Orchester steht, hat
das Konzert nichts mehr gemein. Einzige Reminiszenz an vergangene Zeiten bedeutet der Generalbaß – aber auch Mozart hat seine Konzerte noch
vom Klavier aus geleitet und in den Tuttiabschnitten
das Orchester begleitet. Das dreisätzige Konzert gehört einer ganz eigenen Klangwelt an. Im ersten Satz
lässt der Komponist den Solisten nach dem ausladenden Orchesterritornell mit einem verträumten
Thema im Andante eintreten, ehe sich Pianist und
Orchester zu einer Einheit verbinden. Der langsame
Mittelsatz, ein Mollsatz im Siciliano-Rhythmus, entzückt nicht zuletzt durch die Soli der Oboe, die der
Klavierspieler begleitet. Die Kombination der beiden
Instrumente scheint Bach besonders gereizt zu haben, denn im Jahr 1791 hatte er bereits ein heute
verschollenes Konzert für Klavier, Oboe und Orchester in Es-Dur BR C 45 (Wf III) geschrieben.
Einem Vergleich mit Joseph Haydns Londoner Sinfonien hält auch Johann Christoph Friedrich Bachs
letzte Sinfonie in B-Dur BR C 28 (Wf I/20) durchaus
stand, die im August 1794 komponiert wurde und
das letzte vollendete Werk des Komponisten ist. In
seinen letzten beiden Lebensjahren stand Bach, der
sich bis dahin der Anerkennung der Landesfürsten
sicher sein konnte, in einer ungewohnten Konkurrenzsituation. 1793 war der genialische böhmische
Komponist Franz Christoph Neubauer (1760–1795)
nach Bückeburg gekommen. Bei Horstig heißt es:
Neubauer hatte Erlaubniß erhalten, seine Compositionen in der Capelle zu Bückeburg aufführen zu dürfen, und er benutzte diese Erlaubnis auf eine so vortheilhafte Weise, daß alle Welt über seine musikalische Execution erstaunte.
Ein genialisches Feuer durchdrang das Orchester,
wenn Neubauer dirigirte, und seine Sinfonien brachten, wenn sein Geist sie beseelte, eine unbeschreibliche Wirkung auf seine Zuhörer hervor. Bach hatte
den rechtschaffensten Charakter von der Welt.
Gleichwohl hatte er sich zuweilen im Vertrauen einen
kleinen Tadel über Neubauers Composition erlaubt,
welche in seiner Altbachischen Waage zu leicht erfunden wurden. Diesen Tadel mochten unberufene
dienstfertige Freunde, Neubauern wieder zugetragen
haben, und dieser gerieth darüber in einen solchen
Eifer für die Kunst, dass er in die heftigste Invectiven
gegen Bachen ohne alle Zurückhaltung ausbrach, und
ihn zu einem „musikalischen Zweykampf in Bearbeitung eines Contrapunctischen Thema“ herausforderte, worin er es auf Tod und Leben mit dem alten Tonkünstler aufnehmen wollte.
Zu diesem kontrapunktischen Wettstreit ist es nicht
mehr gekommen: Bach starb am 26. Januar 1795 an
der Brustkrankheit (Tuberkulose?); Neubauer, dem
die Fürstin die Leitung des Orchesters anvertraute,
sollte ihn nur um wenige Monate überleben. Bachs
letzte Sinfonie dürfte eine Reaktion auf das Schaffen
Neubauers sein, der in seinen Sinfonien und Harmoniemusiken den Bläsern dankbare Aufgaben zukommen ließ. Bachs Sinfonie weist eine volle Bläserbesetzung auf mit einer Flöte, zwei Klarinetten (anstelle
der üblichen Oboen), Fagott und Hörnern, die in allen Sätzen solistisch eingesetzt werden und damit eine erstaunlich moderne, farbige Klangwirkung hervorrufen.
Das heutige Konzertleben lässt wenig Raum für
symphonische Musik vor Beethoven; diesen füllen
Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart fast
vollständig aus. Somit erscheinen paradoxerweise
gerade die Werke, die – wie die Kompositionen
Johann Christoph Friedrich Bachs – einst das Repertoire bestimmten, als Ausnahmen, die aber wie die
vorliegenden Stücke durchaus der Wiederentdeckung wert sind.
Ulrich Leisinger
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Johann Christoph Friedrich, known as the Bückeburg
Bach, is the only one of Johann Sebastian Bach’s sons
who continued composing into the period of the Viennese classics. The works on this CD were all composed after Mozart’s death in 1791. Born in 1732 in
Leipzig, from the age of eighteen J.C.F. Bach served
continuously at the court of Schaumburg-Lippe in
Bückeburg, where he became concertmaster in 1759
and with this, director of a court ensemble which was
regarded as one of the finest in Germany. In the
1780s and 1790s it comprised about fifteen musicians. A famous remark by Joseph Haydn applies
equally well to the Bückeburg Bach:
My Prince was pleased with all my work, I met with
approval, as leader of an orchestra I could experiment, observe what impression was produced, and
weakened it, that is to improve, to compose, cut out,
venture; I was isolated from the world. There was nobody near me to mislead and pester me, and so I had
to be original.
In the late 1780s the Bückeburg Bach had experienced a serious creative crisis: personal strokes of
fate, such as the dismissal of his son-in-law from
service at court because of insufficient loyalty, and
the death of his older brother Carl Philipp Emanuel
Bach in December 1788 had led to deep depression
which manifested itself in a “gout-related headache”
and prevented him from working for several months.
However, Johann Christoph Friedrich overcame this
crisis and, in the following years, experienced an almost creative frenzy.
Princess Juliane (1761–1799) was born a Princess of
Hesse-Philippsthal. Following the death of her consort, Philipp Ernst, she ruled the principality of
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Schaumburg-Lippe on behalf of her son, George
William, who was a minor. She was a great patroness
of the arts. She took drawing and singing lessons and
studied the keyboard with Bach. For the concerts at
court, between 1792 and 1795 Johann Christoph
Friedrich Bach wrote over a dozen symphonies as
well as solo keyboard concertos and double concertos for keyboard and another solo instrument. Due to
an unfavorable transmission these works are no
longer known today. The music collection of the
Bückeburg court ensemble, which was transferred to
Berlin in 1935, has not come to light following its relocation during World War II. A few items, at first
glance unimportant, were returned from Moscow to
Berlin in the 1960s and are now preserved in the
Staatliches Institut für Musikforschung – Preußischer
Kulturbesitz, the legal successor to the Bückeburg Institut. Only recently it has become clear that among
this material is the Symphony in G major BR C 23
(Wf I/15) from 1793, in a copy made in the 1920s.
From the very beginning, with its slow introduction
in G minor, the work captures our attention. The end
of the first movement is equally unusual, for Bach
does not conclude the work in the home key, but
leads straight into the key of the Romanza. Here, the
composer also has several surprises in store: in one
episode in this rondo movement, he has the strings
play pizzicato in B minor, and after a wind solo, the
strings play with mutes. In the trio of the minuet, the
strings are second in importance to the wind instruments. The final movement, a brilliant rondo, recalls
another master in its thematic formation: Joseph
Haydn, who wrote his London symphonies around
the same time and many of whose works were available in the music collection at Bückeburg Castle. In
the treatment of the themes, however, the Bücke-
burg Bach went his own way and, following a general pause, once more allows the horns a solo.
Bach may have written his late keyboard concertos
for Princess Juliane who was a notable pianist. Because of its generous scale, he described the Concerto in E flat major C 43 (Wf II/5) of 1792 as a concerto grosso. But the work has nothing in common with
the concerto grosso of the baroque period, in which
a small group of instruments competes musically
with the orchestra. The only hint of earlier times is
the basso continuo, but Mozart also directed his
concertos from the keyboard and accompanied the
orchestra in the tutti sections. The three-movement
concerto belongs to a quite distinct world of sound.
In the first movement, following the extensive orchestral ritornello, the composer has the soloist enter with a dreamy theme in the andante, before pianist and orchestra join together. The slow middle
movement, a slow minor-key movement in siciliano
rhythm, delights not least through its oboe solos accompanied by the pianist. The combination of the
two instruments seems to have particularly appealed
to Bach, for in 1791 he had already composed a
Concerto for keyboard, oboe and orchestra in E flat
major BR C 45 (Wf III), now lost.
to Bückeburg, and attempted to ingratiate himself
with the Princess. Bach’s last symphony may have
been a reaction to Neubauer’s output, who, in his
symphonies and wind music wrote rewarding parts
for the wind players. Bach’s symphony has a full
complement of wind instruments including a flute,
two clarinets (instead of the usual oboes), bassoon
and horns, which are used in solo passages in all the
movements, resulting in an astonishingly modern,
colorful tonal effect.
Ulrich Leisinger
Translation (abridged): Elizabeth Robinson
The last and best-known of Johann Christoph Friedrich Bach’s symphonies, the Symphony in B flat major BR C 28 (Wf I/20), also stands up to comparison
with Joseph Haydn’s London symphonies. Written
in August 1794, it was the composer’s last completed work. In the last two years of his life, Bach, who
had enjoyed the respect of the sovereign princes until then, found himself in an unusual competitive situation. In 1793 the brilliant Bohemian composer
Franz Christoph Neubauer (1760–1795) had come
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Johann Christoph Friedrich, le Bach de Bückeburg, est
le seul des fils de Johann Sebastian Bach dont l’œuvre
créatrice s’étend encore loin dans la période du classicisme viennois : les pièces ici présentes n’ont toutes
été écrites qu’après la mort de Mozart en 1791. Depuis son 18ème anniversaire, le fils de Bach, né à Leipzig en 1732, était au service de la cour de Schaumburg-Lippe à Bückeburg, premier violon à partir de
1759 et ainsi chef de la chapelle de la cour qui était
parmi les plus en vue d’Allemagne. Dans les années
1780 et 1730, elle comprenait environ 15 musiciens.
Une citation célèbre de Joseph Haydn peut ici s’appliquer mot pour mot au Bach de Bückeburg :
Mon prince était satisfait de tous mes travaux, j’avais
son approbation, en tant que chef d’un orchestre, je
pouvais expérimenter, noter ce qui faisait de l’effet et
ce qui l’affaiblit, donc améliorer, composer, enlever,
oser ; j’étais en retrait de ce monde. Personne à mes
côtés pour me troubler et me tourmenter, je ne pouvais donc que devenir original.
À la fin des années 1780, le Bach de Bückeburg doit
faire face à une profonde crise créatrice : des revers
personnels comme le renvoi de son beau-fils du service de la cour pour manque de loyauté et la mort de
son frère aîné Carl Philipp Emanuel Bach en décembre 1788 le plongent dans de profondes dépressions
qui s’expriment par des « maux de tête goutteux »,
l’empêchant de travailler pendant des mois. Mais le
fils de Bach surmonte cette crise et vit l’année suivante une véritable ivresse créatrice.
La princesse Juliane (1761–1799), née princesse zu
Hessen-Philippsthal, qui gouvernait le pays de
Schaumburg-Lippe depuis la mort de son époux Philipp Ernst à la place de son fils mineur Georg Wil8
helm, était une grande protectrice des arts. Elle prenait des cours de dessin et de chant et suivit aussi
l’enseignement de piano de Bach. Pour les concerts
de la cour, Johann Christoph Friedrich Bach écrivit
entre 1792 et 1795 une bonne douzaine de symphonies ainsi que des concertos pour le piano seul et
des doubles concertos pour piano et un autre instrument soliste. Une mauvaise situation de conservation a fait que ces compositions ne sont pas connues
aujourd’hui. La collection musicale de la chapelle de
la cour de Bückeburg, versée à Berlin en 1935, n’a
plus refait surface depuis des déplacements dus à la
guerre. Quelques matériaux sans valeur à première
vue sont revenus dans les années 1960 de Moscou à
Berlin et sont aujourd’hui conservés au Staatliches
Institut für Musikforschung – Preußischer Kulturbesitz, successeur juridique de l’Institut de Bückeburg.
Y figurait, comme il s’est avéré il y a quelques années
seulement, la Symphonie en sol majeur BR C 23 (Wf
I/15) de 1793 dans une copie des années 1920.
Déjà le début de l’œuvre avec sa lente introduction
en sol mineur captive l’attention. Tout aussi originale
la fin du premier mouvement, car Bach ne conclut
pas sur la tonalité fondamentale mais fait aussitôt la
transition à la tonalité de la Romanza. Ici aussi, le
compositeur nous réserve des surprises : dans un
couplet de ce mouvement de rondo, il fait jouer les
cordes pizzicato en si mineur, après un solo des instruments à vent, les cordes interviennent avec sourdine. Dans le trio du menuet, les cordes s’effacent
totalement derrière les instruments à vent. Le mouvement de conclusion, un rondo brillant, fait penser
à un autre maître dans la formation des thèmes : Joseph Haydn, qui à cette même époque écrivait ses
symphonies londoniennes, nombre de ses œuvres
étant conservées dans la collection musicale du châ-
teau de Bückeburg. Mais dans le traitement des
thèmes, le Bach de Bückeburg démontre son originalité et confie encore une fois aux cors des tâches
solistes après une pause générale.
Bach devrait avoir écrit ses derniers concertos pour le
piano à l’intention de la princesse Juliane qui était
une remarquable pianiste. En raison de ses dimensions généreuses, il qualifie le Concerto en mi bémol
majeur C 43 (Wf II/5) de 1792 de Concerto Grosso.
Il n’a cependant rien de commun avec le Concerto
Grosso de l’ère baroque dans lequel un petit groupe
d’instruments livre une joute musicale à l’orchestre.
La basse générale évoque quelques souvenirs de
temps passés – mais Mozart lui aussi dirigeait ses
concertos du clavier et accompagnait l’orchestre
dans les passages tutti. Le concerto en trois mouvements fait partie d’un univers sonore bien particulier.
Dans le premier mouvement, le compositeur fait entrer les solistes après l’ample ritournelle de l’orchestre sur un thème rêveur dans l’andante, avant que
pianiste et orchestre ne s’unissent. Le mouvement
médian lent, un mouvement en mineur sur un
rythme de sicilienne, charme notamment par les soli
du hautbois accompagné par le joueur de clavier. La
combinaison des deux instruments semble avoir particulièrement inspiré Bach, car en 1791, il avait déjà
écrit un Concerto pour piano, hautbois et orchestre
en mi bémol majeur BR C 45 (Wf III) aujourd’hui
disparu.
nières années de sa vie, Bach, qui pouvait compter
jusque là sur la reconnaissance de la princesse régnante, se retrouva dans une situation de concurrence inhabituelle. En 1793, le génial compositeur
de Bohême Franz Christoph Neubauer (1760–1795)
vint à Bückeburg, cherchant à lui faire perdre la faveur de la princesse. La dernière symphonie de Bach
devrait avoir été une réaction à la création de Neubauer, qui attribuait des tâches gratifiantes aux instruments à vent dans ses symphonies et musiques
d’harmonie. La symphonie de Bach comporte une
pleine distribution d’instruments à vent avec une
flûte, deux clarinettes (au lieu des hautbois traditionnels), basson et cors, qui jouent un rôle soliste
dans tous les mouvements et génèrent ainsi un effet
sonore aux couleurs étonnamment modernes.
Ulrich Leisinger
Traduction (abrégée) : Sylvie Coquillat
L’œuvre ultime et la plus connue de Johann Christoph Friedrich Bach, la Symphonie en si bémol majeur BR C 28 (Wf I/20), composée en août 1794 et
dernière œuvre achevée du compositeur, soutient
tout à fait la comparaison avec les symphonies londoniennes de Joseph Haydn. Au cours des deux der9
Flauto:
Karl Kaiser
R. Tutz, Innsbruck, 1979
Traversflöte, nach H. Grenser, 1800
Fagotto:
Benny Aghassi
Peter de Koningh
nach H. Grenser, 1800
Oboe:
Katharina Arfken
Modell Grundmann & Floth,
von Bernhard Schermer
Susanne Regel
Modell Grundmann & Floth,
von Alfredo Bernardini
Corno:
Christian Binde
Andreas Jungwirth, nach Raoux
Gijs Laceulle
Halari, Paris, ca. 1820
Violino I:
Gottfried von der Goltz (KM)
Paolo A. Testore, Mailand, ca. 1720
Beatrix Hülsemann
Anonymus, ca. 1740
Kathrin Tröger
J.G. Helmer, Prag, 1758
Eva Borhi
Christian Sager, 2004
nach Gobetti, 18. Jh.
Clarinetto:
Lorenzo Coppola
D. Bangham, 1991,
nach H. Grenser, 1800
Tindaro Capuano
M. Ceccolini, 2001
nach H. Grenser, 1800
Violino II:
Daniela Helm
Georg Thier, 1790
Brian Dean
Antonio Petrus Malvolti, ca. 1702
Christa Kittel
Matthias Thier, Wien, 1805
Brigitte Täubl
Michael Klotz, Mittenwald, 18. Jh.
Violoncello:
Contrabbasso: Love Persson
Anonymus, Italien, 19. Jh.
Cembalo:
Viola:
Ulrike Kaufmann
Anonym, Tirol, ca. 1780
Werner Saller
C.F. Schlosser, Mittenwald
ca. 1800
Peter Barczi
Christian Sager, 2005
nach Gobetti, 18. Jh.
Guido Larisch
Samuel Berner, Brixen, 1754
Stefan Mühleisen
englisch, Werkstatt Hill, 18. Jh.
Torsten Johann
Christoph Kern, Kopie nach
Michael Mietke, ca. 1710
Hammerflügel (Solokonzert C 43):
Christine Schornsheim
Christoph Kern, Staufen, 2007
nach A. Walter, Wien, Ende 18. Jh.
Seit vielen Jahren ist Christine Schornsheim sowohl
als Solistin als auch zusammen mit renommierten
Ensembles der Alten Musik Gast bei Konzertreihen
und Festivals wie dem Europäischen Musikfest
Stuttgart, dem Schleswig-Holstein Musik Festival,
dem Konzerthaus Berlin, der Bachwoche Ansbach,
dem Leipziger Bachfest, den Tagen Alter Musik in
Herne und vielen anderen. Konzertreisen führten
sie in die Länder Europas und Amerikas, nach Israel
und regelmäßig nach Japan. Zu ihren wichtigsten
musikalischen Partnern zählen seit vielen Jahren
Andreas Staier an zwei Cembali, zwei Hammerklavieren oder auch vierhändig am Hammerklavier, die
Gambistin Hille Perl und der Traversflötist Michael
Schmidt-Casdorff. Seit dem Herbst 2003 ist sie Mitglied des neu gegründeten Ensembles „Münchener
Cammer-Music“ sowie seit kurzem auch des neu
gegründeten Münchner Einstein-Trios mit Rüdiger
Lotter (Violine) und Sebastian Hess (Violoncello).
2005 erschien das als grandioser Meilenstein gefeierte, an fünf historischen Tasteninstrumenten gespielte gesamte Solo-Clavierwerk Joseph Haydns.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch die Aufnahme mit Werken Mozarts zu vier Händen, aufgenommen zusammen mit Andreas Staier an einem
außergewöhnlichen Instrument von Andreas Stein,
das Cembalo und Hammerklavier in sich vereint.
Christine Schornsheim hat seit dem Oktober 2002
die Professur für Cembalo an der Hochschule für
Musik und Theater in München inne.
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Das Freiburger Barockorchester blickt heute auf
eine über zwanzigjährige Erfolgsgeschichte zurück
und ist ein gefragter Gast in den bedeutendsten
Konzert- und Opernhäusern. Ein Blick auf den Konzertkalender des Ensembles präsentiert eine Vielfalt
des Repertoires und der Auftrittsorte, die sich vom
Barock bis in die musikalische Gegenwart und von
Freiburg bis in den Fernen Osten erstreckt. Unverändert geblieben ist das künstlerische Credo der „Freiburger“: die kreative Neugier jedes einzelnen, mit
dem Ziel, eine Komposition so lebendig und sprechend wie nur irgend möglich zu spielen. Dazu gehört auch die Besetzung anspruchsvoller Solokonzerte mit Mitgliedern aus den eigenen Reihen. Ein
kultiviertes und zugleich mitreißendes Ensemblespiel
ist so zum internationalen Markenzeichen geworden: „Das Freiburger Barockorchester ist ein Solitär
von besonderer Leuchtkraft. In der technischen und
mentalen ‚Beherrschung’ der Instrumente und der
einzelnen Partien zeigt sich, wozu ‚historisches’ Musizieren heute fähig ist. Plastisch und rein, transparent und klar, delikat in Phrasierung und Artikulation
und ohne pathetischen Überdruck hört man alle Details und erlebt das Ganze als einen musikalischen
Kosmos von überwältigendem Reichtum. Ohren
auf, so klingt Musik!“ (Salzburger Nachrichten, Januar 2009). Das FBO arbeitet kontinuierlich mit bedeutenden Künstlern wie Cecilia Bartoli, Andreas
Staier, Thomas Quasthoff, Christine Schornsheim
und René Jacobs zusammen. Der künstlerische Erfolg dieser musikalischen Partnerschaften äußert
sich in zahlreichen CD-Produktionen und der Verleihung prominenter Auszeichnungen wie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2009, dem
Edison Classical Music Award 2008, dem ECHO
Klassik Deutscher Musikpreis 2007 oder dem Classical Brit Award 2007. Unter der künstlerischen Lei-
Gottfried von der Goltz
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tung seiner beiden Konzertmeister Gottfried von der
Goltz und Petra Müllejans sowie unter der Stabführung ausgewählter Dirigenten präsentiert sich das
FBO mit rund einhundert Auftritten pro Jahr in unterschiedlichen Besetzungen vom Kammer- bis zum
Opernorchester: ein selbstverwaltetes Ensemble mit
eigenen Konzertreihen im Freiburger Konzerthaus,
in der Stuttgarter Liederhalle und der Berliner Philharmonie und mit Tourneen in der ganzen Welt.
Gottfried von der Goltz hat sich als Barockgeiger
und als künstlerischer Leiter des Freiburger Barockorchesters einen international beachteten Namen
gemacht. Wie im 18. Jahrhundert üblich, leitet er
das FBO vom Pult des Konzertmeisters aus. Darüber hinaus vertauscht er gelegentlich die Geige mit
dem Dirigentenstab, wie beispielsweise in dem auf
mehrere Jahre hinaus angelegten Beethoven-Zyklus des Freiburger Barockorchesters. Mit erfolgreichen CD-Einspielungen der lange zu Unrecht vergessenen Musik des Dresdner Barock und der
Bach-Söhne ließ Gottfried von der Goltz die Fachwelt aufhorchen. Dennoch möchte er sich nicht als
Spezialist auf ein bestimmtes Repertoire festlegen
lassen. Seine umfangreiche Diskographie, die sich
vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart erstreckt, weist ihn vielmehr als einen ungemein vielseitigen und flexiblen Musiker aus. Unter seiner
Leitung erschien beim Carus-Verlag die CD Johann
Christian Bach: Concerti, die mit dem Pizzicato Supersonic Award ausgezeichnet wurde. Die ZEIT
stellte zu dieser Aufnahme fest: „Nach dieser CD
ahnt man, warum Mozart so für den jüngsten der
Bach-Söhne schwärmte: Der rauschhafte AllegroSchwung, wie ihn die Freiburger entfachen, dürfte
es ihm angetan haben.“ Neben vielschichtigen
14
kammermusikalischen Engagements hat Gottfried
von der Goltz auch die künstlerische Leitung des
Norsk Barokkorkesters inne. Darüber hinaus ist er
als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg
ein gefragter Lehrer für barocke und moderne Violine.
Christine Schornsheim
Christine Schornsheim has enjoyed a busy career
as a soloist and with renowned early music ensembles for several years, performing in concert series
and festivals such as the European Music Festival
Stuttgart, Schleswig-Holstein Musik Festival,
Konzerthaus Berlin, Bach Week Ansbach, Bach
Festival Leipzig, Herne Early Music Festival and
many others. Concert tours have taken her
throughout Europe and America, to Israel and regularly to Japan. For several years her most important musical partners have been with Andreas
Staier on two keyboards, two fortepianos or
fortepiano duet, the gamba player Hille Perl and
transverse flautist Michael Schmidt-Casdorff.
Christine Schornsheim has been a member of the
ensemble “Münchener Cammer-Music” since
autumn 2003 and is a member of the recentlyfounded Munich Einstein Trio with Rüdiger Lotter
(violin) and Sebastian Hess (cello). In 2005 her
recording of the complete solo keyboard repertoire
of Joseph Haydn, performed on five historic keyboard instruments, was acclaimed as a major milestone. Her recording with Andreas Staier of
Mozart’s piano works for four hands on an unusual instrument which combines harpsichord and
fortepiano and built by Stein himself, has attracted
great interest. Christine Schornsheim was appointed professor of harpsichord at the Hochschule für
Musik und Theater in Munich in October 2002.
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The Freiburger Barockorchester can look back on a
success story lasting over twenty years and is a
popular guest at the most important concert halls
and opera houses. A glance at the ensemble’s concert calendar shows a diverse repertoire played at a
variety of venues, ranging from the Baroque to the
musical present and from Freiburg to the Far East.
The Freiburgers’ artistic credo, however, remains
unchanged: the creative curiosity of each of them,
with the intention of playing a composition in as
lively and as expressive a manner as possible. This
also means that musicians from its own ranks play
demanding solo concertos. Cultivated and simultaneously stirring ensemble playing has thus become
an international trade mark: “The Freiburger
Barockorchester is a diamond of particular brilliance. In the technical and mental ‘mastery’ of the
instruments and the individual parts one sees what
‘historical’ music-making is currently capable of.
Vivid and pure, transparent and lucid, delicate in
phrasing and articulation and without excessive
pathetic pressure, one hears all the details and
experiences the whole as a musical cosmos of overpowering richness. Open your ears, this is how
music sounds!” (Salzburger Nachrichten, January
2009). The FBO continuously collaborates with
important artists such as Cecilia Bartoli, Andreas
Staier, Thomas Quasthoff, Christine Schornsheim
and René Jacobs. The artistic success of these musical partnerships is manifested in numerous CD productions and the receipt of prominent awards, such
as the Edison Classical Music Award 2008, the
ECHO Classical German Music Prize 2007 or the
Classical Brit Award 2007. Under the artistic directorship of its two concert-masters Gottfried von der
Goltz and Petra Müllejans, and under the baton of
selected conductors, the FBO presents itself with
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about one hundred performances per year in a
variety of formations from chamber to opera
orchestra: a self-administrated ensemble with its
own subscription concerts at Freiburg’s Concert
Hall, Stuttgart’s Liederhalle, and Berlin’s Philharmonie and with tours all over the world.
Gottfried von der Goltz has made a respected international name for himself as a Baroque violinist and
Artistic Director of the Freiburg Baroque Orchestra.
As was common during the 18th century, he leads
the FBO from the platform of the concertmaster. He
also occasionally swaps the violin for the baton as,
for example, in the Freiburg Baroque Orchestra’s
Beethoven Series which stretched over a period of
many years. Gottfried von der Goltz made the specialist world sit up and take notice with successful CD
recordings of the regrettably long-forgotten music
of the Dresden Baroque and Bach’s sons. Nevertheless, he does not want to restrict himself to being a
specialist in a particular repertoire. His diverse
discography, ranging from the 17th century to the
modern, shows instead that he is a tremendously
versatile and flexible musician. Under his direction
the CD entitled “Johann Christian Bach: Concerti”
was released on the Carus label. It was honored with
the Pizzicato Supersonic Award. In commenting on
this recording, Die ZEIT stated: “After this CD one
gets the idea why Mozart was so enthusiastic about
the youngest of Bach’s sons: The roaring Allegro
drove, as it is unleashed by the Freiburgers, just may
have appealed to him. In addition to his multi-layered chamber music engagements, Gottfried von
der Goltz is Artistic Director of the Norsk Barokkorkesters. As a Professor, he is also a sought after
teacher of Baroque and modern violin at the College
of Music in Freiburg.
Christine Schornsheim évolue depuis des années
en soliste et avec des ensembles renommés de
musique ancienne sur les scènes de concert et de
festival comme le Festival musical européen de
Stuttgart, le Festival musical du Schleswig-Holstein,
le Konzerthaus Berlin, la Semaine Bach d’Ansbach,
le Festival Bach de Leipzig, les Journées de musique
ancienne de Herne et bien d’autres. Des tournées
de concerts l’ont conduite les pays d’Europe et
d’Amérique, en Israël et régulièrement au Japon.
Parmi ses partenaires musicaux majeurs, citons
depuis de nombreuses années Andreas Staier sur
deux clavecins, deux pianofortes ou encore à quatre mains sur le pianoforte, la gambiste Hille Perl et
le joueur de flûte traversière Michael SchmidtCasdorff. Depuis l’automne 2003, elle est membre
de l’ensemble nouvellement créé « Münchener
Cammer-Music » ainsi que récemment du Trio
Einstein munichois tout nouveau avec Rüdiger
Lotter (violon) et Sebastian Hess (violoncelle). En
2005 est parue l’intégrale des œuvres pour le clavier seul de Joseph Haydn, fêtée comme pierre de
touche grandiose et jouée sur cinq instruments à
clavier historiques. Très remarqué aussi, l’enregistrement d’œuvres de Mozart à quatre mains, enregistrées avec Andreas Staier sur un instrument
exceptionnel d’Andreas Stein, mélange de clavecin
et de pianoforte. Christine Schornsheim occupe
depuis octobre 2002 une chaire de professeur de
clavecin au Conservatoire de musique et de théâtre
de Munich.
Le Freiburger Barockorchester peut se targuer
aujourd’hui d’un succès qui dure depuis vingt ans ;
il est entretemps l’invité recherché des salles de
concert et des opéras les plus prestigieux. Un regard
sur le calendrier des concerts de l’ensemble révèle
une diversité de répertoire et lieux de prestation qui
s’étend de l’époque baroque à nos jours et de
Fribourg à l’Extrême-Orient. Le credo artistique des
« Fribourgeois » n’a pas changé quant à lui : la
curiosité créative de chacun, dans le but de jouer
une composition avec le plus de vie et d’éloquence
possibles. Entre aussi en ligne de compte la distribution de concerts solistes exigeants avec des membres de ses propres rangs. Un jeu d’ensemble à la
fois savant et passionnant est devenu un emblème
international : « Le Freiburger Barockorchester est
un solitaire d’un rayonnement particulier. La maîtrise technique et mentale des instruments et des
parties respectives démontre de quoi est capable
aujourd’hui une pratique musicale ‚historique’. Avec
plasticité et pureté, transparence et clarté, délicatesse de phrasé et d’articulation et sans la moindre
exagération pathétique, on entend tous les détails
et l’on ressent le tout comme un cosmos musical
d’une richesse bouleversante. Dressons l’oreille,
c’est ainsi que doit sonner la musique ! »
(Salzburger Nachrichten, janvier 2009). Le FBO travaille en permanence avec des artistes importants
comme Cecilia Bartoli, Andreas Staier, Thomas
Quasthoff, Christine Schornsheim et René Jacobs.
Le succès artistique de ces partenariats musicaux
s’exprime dans de nombreuses productions pour le
CD et des récompenses prestigieuses comme le Prix
annuel de la Critique allemande du disque 2009,
l’Edison Classical Music Award 2008, l’ECHO
Klassik Deutscher Musikpreis 2007 ou le Classical
Brit Award 2007. Sous la direction artistique de ses
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deux premiers violons Gottfried von der Goltz et
Petra Müllejans ainsi que sous la direction de chefs
d’orchestre choisis, le FBO propose une centaine de
prestations par an dans des distributions diverses
allant de l’orchestre de chambre à l’orchestre
d’opéra : un ensemble autogéré avec ses propres
séries de concerts au Konzerthaus de Fribourg, à la
Liederhalle de Stuttgart et à la Philharmonie de
Berlin, avec des tournées dans le monde entier.
Gottfried von der Goltz a acquis une grande réputation internationale en qualité de violoniste
baroque et de directeur artistique du Freiburger
Barockorchester. Comme il était courant au 18ème
siècle, il dirige le FBO de son pupitre de premier
violon. En outre, il échange à l’occasion le violon
pour la baguette de direction, comme par exemple
dans le cycle Beethoven que le Freiburger
Barockorchester propose sur plusieurs années.
Avec des enregistrements réussis de CDs de la
musique longtemps injustement oubliée du
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baroque de Dresde et des fils de Bach, Gottfried
von der Goltz a attiré l’attention du monde musical. Pourtant, il ne veut pas se laisser enfermer
comme spécialiste d’un répertoire précis. Sa vaste
discographie, qui s’étend du 17ème siècle à nos
jours, le présente au contraire comme un musicien
extrêmement éclectique et flexible. Sous sa direction est paru aux éditions Carus le CD Johann
Christian Bach : Concerti, qui s’est vu décerner le
Pizzicato Supersonic Award. Le journal Die ZEIT a
constaté à propos de cet enregistrement : « À
l’écoute de ce CD, on pressent pourquoi Mozart
aimait tant le plus jeune des fils de Bach : l’élan
Allegro enivré tel que le déchaînent les Freiburger
dut emporter son enthousiasme. » En dehors de
multiples engagements chambristes, Gottfried von
der Goltz a aussi la direction artistique du Norsk
Barokkorkester. En outre, il est un pédagogue
demandé pour l’enseignement du violon baroque
et moderne en sa qualité de professeur au
Conservatoire de musique de Fribourg.
Fux, Johann Joseph:
La Grandezza della Musica imperiale
Composizioni per orchestra
Werke · works:
Concerto „Le dolcezze e l’amerezze della
notte“ · Intrada in C · Ouverture in d ·
Rondeau Suite in C
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz,
Violine & Leitung
„Fux’ brillanter und einfallsreicher Orchestersatz bildet Folien für hervorragende solistische
Meisterleistungen einzelner Ensemblemitglieder.“
klassik.com
„Das Freiburger Barockorchester jedenfalls
erweist sich einmal mehr als eines der heute
besten Ensembles seiner Art.“
WDR Hörzeichen 2/07
Carus 83.308
“Fux’s brilliant and imaginative orchestral writing
provides a background for outstanding, masterful
solos by individual members of the ensemble.”
“In any case, the Freiburger Barockorchester
shows once again that it is one of the best
ensembles of its kind.”
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Freiburger Barockorchester
Carus

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