update-2016-07 - flabcollegium
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UPDATE 2016/07 RUS: ISKANDER-M nach Syrien verlegt Das russische Verteidigungsministerium hat im Rahmen des Syrien-Einsatzes seiner Streitkräfte erneut für eine Überraschung gesorgt. Das russische Heer hat offenbar im Verlauf der vergangenen Wochen mindestens eine Feuereinheit des Waffensystems ISKANDER-M auf den Luftwaffenstützpunkt Hmeymim bei Latakia verlegt. Am 27.3. strahlte der Fernsehkanal "TV Zvezda", der dem russischen Verteidigungsministerium gehört, in der Sendung "Diene Russland!" einen Beitrag zum Teilabzug der russischen Streitkräfte aus Syrien aus. Darin wurde gezeigt, wie auf der Hmeymim Airbase (AB) zwei Kampfhelikopter des Typs Mi-35M HIND in ein Grossraumtransportflugzeug An-124 CONDOR verladen werden. In der Sequenz am Schluss des Beitrags, in welcher der An-124 zum Rückflug nach Russland startet, ist eindeutig ein TEL (Transporter – Erector – Launcher) des Waffensystems 9K720 ISKANDER-M zu erkennen. Die Stellung des TEL liegt dabei nur wenige Meter von der östlichen Piste entfernt. Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS Schweizer Armee Militärischer Nachrichtendienst Analyse Luftkriegführung / J2 Air Ruhekonfiguration, wie dies auf dem vorliegenden Bildmaterial der Fall ist, kann die geladene Bewaffnung nicht bestimmt werden. Nicht bekannt ist derzeit auch die genaue Absicht hinter der Verlegung von ISKANDER-M nach Syrien. Bisher haben die russischen Truppen vor Ort mit dem System noch keine Waffen eingesetzt. Der wahrscheinlichste Grund für die Verlegung besteht jedoch darin, dass es zur Abschreckung allfälliger türkischer Angriffe auf die Hmeymim AB dienen soll. Im Fall einer Eskalation des angespannten Verhältnisses zwischen Moskau und Ankara könnten die türkischen Streitkräfte z. B. ihre SRBM der Typen J-600T und MGM-140 ATACMS (Army TACtical Missile System) gegen den russischen Luftwaffenstützpunkt einsetzen, der lediglich 50 km von der türkischen Grenze entfernt liegt. Durch die Kombination von S-400 TRIUMF mit ISKANDER-M wären Putins Truppen nicht nur in der Lage, die türkischen SRBM in der Luft zu bekämpfen, sondern auch deren Startgeräte mit einem gezielten Gegenangriff rasch zu zerschlagen. Zur Detektion allfälliger türkischer SRBM haben die russischen Luft- und Weltraumkräfte das BODLUV-System S-400 mit dem leistungsfähigen Suchradar 91N6 BIG BIRD auf die Hmeymim AB ergänzt (UPDATE 16/03). Im Hintergrund eindeutig identifizierbar: TEL von ISKANDER-M Beim ISKANDER-M handelt es sich um ein modernes russisches Waffensystem, mit dem sowohl ballistische Lenkwaffen kurzer Reichweite (Short-Range Ballistic Missiles, SRBM) vom Typ 9M723 ISKANDER-M als auch Marschflugkörper zur Bodenzielbekämpfung (Land-Attack Cruise Missile, LACM) vom Typ 9M728 ISKANDER-K eingesetzt werden können (UPDATE 14/13). Offiziellen russischen Angaben zufolge liegen die maximalen Reichweiten beider Effektoren bei 500 km. Die ausgestrahlten TV-Bilder lassen keinen Schluss darüber zu, ob Moskau das Waffensystem ISKANDER-M mit SRBM oder LACM bestückt nach Syrien verlegt hat. Der TEL ist für beide Lenkwaffen identisch. Bei einem TEL in Militärischer Nachrichtendienst (ALK/J2 Air) TEL von ISKANDER-M mit der SRBM vom Typ 9M723 Zur These der Abschreckung würde auch passen, dass der TV-Kanal des Verteidigungsministeriums selbst die Verlegung des Waffensystems öffentlich gemacht hat. Zwar wurde das System im Bericht nicht erwähnt, doch die Kamera blieb auffällig lange auf dem TEL, sodass er von einem aufmerksamen, fachkundigen Zuschauer nicht übersehen werden konnte. Auch ein Test des Waffensystems unter realen Einsatzbedingungen könnte ein Grund für dessen Verlegung nach Syrien darstellen. Aller07.04.2016, Papiermühlestrasse 20, 3003 Bern dings war zumindest die SRBM 9M723 bereits zuvor in einem Kriegseinsatz verwendet worden, nämlich im Georgienkrieg von 2008. Ein analoger Einsatz der LACM 9M728 steht hingegen bisher noch aus. Ein weiterer Grund für die Verlegung von ISKANDER-M mit SRBM-Bestückung könnte dessen Fähigkeit sein, Ziele im gesamten Reichweitenbereich innert weniger Minuten nach Ermittlung der Zielkoordinaten bekämpfen zu können. Eine solche Fähigkeit bietet derzeit kein anderes russisches Waffensystem. Sie wäre deshalb insbesondere für zeitkritische Ziele hoher Relevanz besonders nützlich und willkommen. RUS: Übung LADOGA 2016 Vom 21.-27.3. fand im russischen Militärbezirk West die nationale Luftwaffenübung LADOGA 2016 statt. Namensgeber ist der Ladogasee nahe der Grenze zu Finnland. Die Übung wird jährlich, traditionellerweise um die Osterzeit, durchgeführt. Dieses Jahr nahmen rund 50 junge Piloten der russischen Luft- und Weltraumkräfte (VKS) aus den Regionen Voronezh, Tver, Kursk und Karelia an der Übung teil. Mit dem erfolgreichen Abschluss der Übung wurden die Piloten für Ernsteinsätze zertifiziert. Primär wurde der Luftkampf geübt, wobei ab MiG-29SMT FULCRUM F und diversen Versionen des Su-27 FLANKER insgesamt über 100 Luft/Luft-Lenkwaffen kurzer Reichweite vom Typ R-73 (AA-11 ARCHER) gegen IR-Übungsziele abgefeuert wurden. Die mit IR-Quellen ausgerüsteten Ziele waren zuvor von Su-27UB FLANKER C in grosser Höhe abgeworfen worden. Daneben führten Su-24MR FENCER E Aufklärungsflüge durch, MiG-31BM FOXHOUND trainierten Abfangmissionen und Su-34 FULLBACK übten die Bekämpfung von Bodenzielen. Bei den eingesetzten Su-27SM handelte es sich um Flugzeuge des 159. Fliegerregiments, welche erst kürzlich auf den Luftwaffenstützpunkt Besovets verlegt worden waren (UPDATE 16/06). MiG-29SMT FULCRUM F beim während der Übung LADOGA 2016 Start Die jährliche Übung LADOGA zählt zu den grössten Luftwaffenübungen in Russland. Internationale Bekanntheit erlangte sie im Jahr Militärischer Nachrichtendienst (ALK/J2 Air), UPDATE 2016/07 2013. Damals lag zwar der Übungsschwerpunkt, wie üblich in den LADOGA-Übungen, auch auf dem Luftkampf. Daneben nahmen jedoch auch zwei Bomber vom Typ Tu-22M3 BACKFIRE C teil, welche in Begleitung von vier Su-27 einen Luftangriff auf Stockholm und ein weiteres Ziel von strategischer Relevanz in Schweden simulierten (UPDATE 13/09). SWE: Erprobung flexibler Einsatzverfahren für den Betrieb von Kriegsbasen Die schwedische Luftwaffe (Flygvapnet) ist zurzeit daran, ihr altes, im Kalten Krieg entwickeltes Konzept für den Bezug und den Betrieb von Kriegsbasen den neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Die Inbetriebnahme von Kriegsflugplätzen auf Abschnitten des Hauptstrassennetzes wird in Schweden seit dem vergangenen Jahr nach längerem Unterbruch wieder trainiert. Dabei werden neue Verfahren erprobt, um trotz deutlich geringerem Personalansatz eine Massierung von Schlüsselsystemen verhindern zu können. Flugzeugwarte erfüllen ihren Auftrag flexibel und rasch Eine flexible Lösung wurde im März einem Härtetest unterzogen: Eine Gruppe von sechs Mann, bestehend aus Flugzeug- und Waffenwarten, machte einen JAS 39C GRIPEN nach dessen Landung innerhalb kurzer Zeit wieder einsatzbereit. Der Test wurde auf einem Strassenabschnitt in der nordschwedischen Gemeinde Vidsel durchgeführt. Dieser wird von der Flygvapnet als Kriegsbasis betrieben. Dem geraden Abschnitt der Hauptstrasse ist die für eine Nutzung als improvisierter Luftwaffenstützpunkt nötige Infrastruktur angegliedert. Allerdings wurde diese für die Abfertigung des GRIPEN bewusst nicht genutzt. Sämtliche Gerätschaften, Ersatzkomponenten und Munitionsarten, welche nötig sind, um das Flugzeug wieder bereit zu stellen, wurden von der Wartungsgruppe auf zwei Fahrzeugen mitgeführt. Dies hätte es ihr erlaubt, auch auf einem dazu nicht vorbereiteten Platz ihre Arbeit zu verrichten. Die zwei Mercedes-Benz Sprinter, welche zuvor schwedische KFOR-Kontingente als Truppentransporter genutzt hatten, waren für Seite 2/4 die Bedürfnisse der Flygvapnet umgerüstet worden. Die Inbetriebnahme von Kriegsflugplätzen auf Abschnitten des Hauptstrassennetzes wird nicht nur in Schweden, sondern auch in seinem ebenfalls bündnisfreien Nachbarland Finnland nach mehrjährigem Unterbruch wieder im Rahmen von Übungen überprüft. Die finnische Luftwaffe hat im vergangenen Herbst mit der grossangelegten Übung LIVEX-2015 seine Fähigkeit zur Nutzung von Kriegsbasen eindrücklich demonstriert (UPDATE 15/21). Die Luftwaffen der beiden nordischen Staaten beabsichtigen, bereits vor einem allfälligen Ausbruch von Kampfhandlungen ein möglichst flexibles und aufgelockertes Dispositiv zu beziehen. USA: UCLASS wird zu MQ-25 STINGRAY Im letzten Jahr war es um das UCLASS (Unmanned Carrier Launched Aerial Surveillance and Strike), dem UCAV-Programm (Unmannd Combat Aerial Vehicle) der US Navy, vordergründig still geworden. Hinter den Kulissen dürfte es hingegen sowohl bei der US Navy als auch im Pentagon und auf dem Capitol Hill zu heftigen Diskussionen bezüglich der weiteren Ausrichtung des Projekts gekommen sein (UPDATE 14/17). Nach einem teilstreitkräfteübergreifenden Review der laufenden Beschaffungsvorhaben des Pentagons wurde das UCLASS-Programm nun angepasst. entlasten, indem sie diese von der Unterstützungsrolle der Luftbetankung entbindet. Entsprechend des neuen Aufgabenspektrums sollen die Anforderungen an die Signaturreduktion des MQ-25 STINGRAY deutlich gesenkt werden. Damit soll die Entwicklung günstiger werden. Es dürften sich auch mehr Hersteller um den Auftrag bemühen. Die Flügel des MQ25 könnten mit Pylonen zum Anbringen von Aussenlasten ausgestattet werden. Daran könnten Zusatztanks mitgeführt werden; eine spätere externe Bewaffnung des STINGRAY wäre ebenfalls möglich. Gemäss Vertretern der US Navy wird es durch diese Neuausrichtung des UCLASS möglich, rasch und kosteneffizient unbemannte Flugzeuge auf Flugzeugträgern zum Einsatz zu bringen. Die im UCLASS-Programm entwickelten Technologien könnten zu einem grossen Teil für CBARS / STINGRAY verwendet werden und sollen eine rasche Indienststellung des MQ-25 ermöglichen. Gemäss dem Zeitplan der US Navy soll 2018 ein Vertrag vergeben werden. Bereits für das Jahr 2021 ist die Auslieferung der ersten Fluggeräte geplant. Bis ins FY21 sieht der Budgetvorschlag für das FY17 Ausgaben von 2,16 Mrd. US$ vor. Die bereits vom Kongress gesprochenen 350 Mio. US$ für die Weiterführung der Flugversuche mit dem UCLASS sollen zusätzlich in die Entwicklung des MQ-25 STINGRAY fliessen. Der Kongress wird sich bei den Beratungen zum Budgetvorschlag für das FY17 auch zum beantragten Geld für die Entwicklung des MQ25 STINGRAY äussern. Bisher waren es jeweils Mitglieder des Streitkräfteausschusses des Repräsentantenhauses, welche die Entwicklung eines UCAV im Rahmen des UCLASS-Programms forderten und Geld dafür sprachen. Ob sie einen unbemannten Tanker akzeptieren, wird sich zeigen. FRA : Les 100 ans de Dassault Aviation Aus dem UCLASS soll nun ein unbemannter Tanker werden Im Budgetvorschlag für das Fiskaljahr 2017 (FY17) beantragt die US Navy nun Gelder für die Weiterentwicklung des UCLASS für eine unterstützende Rolle bei Flugzeugträgeroperationen. Das vom Pentagon zunächst als RAQ25 CBARS (Carrier Based Aerial Refuelling System) genannte, von der US Navy jedoch nur kurze Zeit später als MQ-25 STINGRAY bezeichnete Fluggerät soll primär für die Luftbetankung eingesetzt werden und als sekundäre Aufgabe Aufklärungs- und Überwachungsmissionen erfüllen können. Damit will die US Navy die F/A-18E/F SUPER HORNET-Flotte Militärischer Nachrichtendienst (ALK/J2 Air), UPDATE 2016/07 La conquête de l’air, une aventure humaine qui a imprégné le siècle dernier. Dassault Aviation y a pris concrètement part. Porteur de rêve, ce grand constructeur aéronautique français a créé certains avions de légende : MYSTÈRE, MIRAGE, FALCON, jusqu’au RAFALE. Hélice ÉCLAIR sur un SPAD VII Seite 3/4 La première production en série du fondateur Marcel Dassault, l’hélice ÉCLAIR, a connu son heure de gloire dans le ciel de Verdun, il y a 100 ans, en 1916, cette hélice équipant les avions français pendant la première bataille aérienne de l’histoire. C’est le point de départ d’une grande aventure. En tant qu’ancien élève de l’École supérieure d’aéronautique et de construction mécanique, Marcel Bloch (futur Marcel Dassault) entreprend d’améliorer l’hélice du CAUDRON G3 dont il a constaté le mauvais rendement. Il baptise son hélice ÉCLAIR. Elle est commandée par l’armée française à 50 exemplaires. Ce début prometteur se confirme, plus de 4’000 pièces seront produites. Elles équiperont, entre autres, les chasseurs SPAD, en particulier le SPAD VII du célèbre as français, Georges Guynemer. Depuis le début du XXème siècle, à l’origine de l’aviation, la firme française s’illustre par la conception, la réalisation et la production d’un nombre important d’appareils de tous types, civils et militaires. De l’hélice de 1916 jusqu’au FALCON 8X en 2015, une centaine de prototypes ont jalonné la route de la haute technologie aéronautique. Durant la deuxième Guerre mondiale, Marcel Bloch refuse de collaborer avec l’envahisseur. Il est interné puis déporté à Buchenwald. A peine revenu des camps, en avril 1945, il redémarre son activité et conçoit rapidement pour l’Armée de l’Air française, un bimoteur de transport et de liaison, le MD 315 FLAMANT. Mais c’est l’aviation à réaction qui donnera ses lettres de noblesse à Dassault, son nouveau nom. Marcel Dassault devant un MYSTÈRE IV Le MD 450 OURAGAN, dont découle la famille MYSTÈRE et ÉTENDARD, réalise les premières percées à l’exportation de l’industrie aéronautique française d’après-guerre. Le MD 452 MYSTÈRE II est le premier avion français à franchir le mur du son et le MD 454 MYSTÈRE IV consacre la reconnaissance du savoir-faire de Dassault. En 1952, une délégation US testa certains avions de combat français afin de choisir un modèle dont le financement serait assuré par l’OTAN. Le MYSTÈRE IV A fut retenu. En 1953, suite à ce choix, le secrétariat d’Etat US commanda 225 appareils financés par le Plan d’Assistance Militaire de l’OTAN et qui furent offerts à l’Armée de l’Air française. Militärischer Nachrichtendienst (ALK/J2 Air), UPDATE 2016/07 L’ÉTENDARD IVP et son successeur le SUPER ÉTENDARD équiperont les porte-avions français. Le programme MIRAGE III qui débute dans les années 50 marque le passage à Mach 2 et un succès décisif à l’export. En 1967, la guerre des Six-Jours assoit définitivement la renommée des appareils Dassault. La participation à la force nucléaire stratégique française à travers le programme MIRAGE IV permet à Dassault d’acquérir des techniques nouvelles. La diversification des recherches dans le décollage vertical (MIRAGE III V) et la flèche variable (MIRAGE G) démontre la capacité des bureaux d’études à trouver des solutions techniques originales et performantes (ces deux variantes ne seront pas produites). Le programme d’un avion à ailes en flèche développé dans le même temps donnera naissance au MIRAGE F1. N’oublions pas les programmes des années 70-80 comme les MIRAGE 2000 et 4000. En 1969, Dassault fusionne avec Breguet Aviation (AMD-BA). Ce rapprochement permet une large coopération internationale grâce au programme d’avion de patrouille maritime ATLANTIQUE, avion de combat JAGUAR et d’entraînement ALPHA JET. Mais Dassault, c’est aussi une famille d’avions civils. Le biréacteur d’affaires MYSTÈRE 20 sera le premier avion de la famille MYSTÈREFALCON. De nombreux autres appareils suivront : FALCON 10, 50, 900, 2000, MERCURE. Photo de famille : RAFALE B, FALCON 7X, nEUROn En 1990, la société des avions Marcel Dassault-Breguet Aviation (AMD-BA) prend le nom de Dassault Aviation. C’est la seule société aérospatiale au Monde qui reste la propriété de la famille de son fondateur. Elle propose actuellement une gamme d’avions d’armes (MIRAGE 2000/-5 Mk2/-9, RAFALE B/C/M) et une gamme de jets d’affaires FALCON (FALCON 2000LXS, 2000S, 900LX, 5X, 7X et 8X). Certains sont encore en phase de développement. La société est également active dans le domaine des drones (MALE, nEUROn) et de l’espace. Seite 4/4