Liebe SGGA-Mitglieder Diese Ausgabe des SGGA
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Liebe SGGA-Mitglieder Diese Ausgabe des SGGA
SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA Liebe SGGA-Mitglieder Diese Ausgabe des SGGA-Bulletins stellt einen Ausblick ins 2012 dar: Jugendliche und junge Erwachsene fassten ihre Gedanken und Wünsche für eine bessere Gesundheit zusammen. Sie berichten über persönliche Wünsche für ihre eigene Gesundheit, über ihre Vorstellungen zur Gesundheitsprävention bei Jugendlichen und über ihre eigenen Aktivitäten zur Gesundheitsförderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Damit stellt dieses Bulletin eine Premiere dar und ist ein weiterer Schritt dazu, die Sicht von Jugendlichen vermehrt innerhalb der SGGA zu Wort kommen zu lassen. Die Beiträge der jungen AutorInnen sind beeindruckende Zeugnisse für ihren Willen, ihre eigene Gesundheit und / oder die Gesundheit anderer junger Menschen aktiv verbessern zu wollen. Diese jungen Menschen bauen damit aktiv an ihrer eigenen Zukunft. Wollen Sie die Stimme der Jugendlichen hören? Dann lesen Sie dieses Bulletin! Wir wünschen den Jugendlichen viel Erfolg und wollen sie dort unterstützen, wo sie uns benötigen, ohne jedoch ihre Eigeninitiative zu tangieren. Gutes Neues Jahr! Der SGGA Vorstand Chers membres de l’ASSA, Cette édition du bulletin est un clin d’œil à l’année 2012: adolescents et jeunes adultes consultant un centre de soins ou œuvrant pour la prévention nous ont résumé leurs souhaits pour une meilleure santé des jeunes. Après le symposium 2011, ce bulletin est un pas supplémentaire pour l’intégration du point de vue des jeunes au sein de notre Association. Leurs contributions sont des témoignages impressionnants de leur volonté à améliorer leur propre santé ou la santé des autres. Ils construisent ainsi activement leur propre avenir. Nous leur souhaitons plein de succès ! Voulez-vous entendre la voix des jeunes ? Lisez donc ce bulletin ! Bonne année à tous! Votre comité de l’ASSA 1 SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA « J’attends d’un service de soins pour les adolescents que ce soit un lieu ouvert, facile d’accès et qui puisse aider les ados à se responsabiliser et s’orienter » «Im 2012 möchte ich endlich das Teddy Bär Spital nach Bern bringen. Das ist ein Projekt von Medizinstudenten, mit dem Ziel Kindergartenkindern die Chance zu geben positive Assoziationen mit Ärzten aufzubauen und ihre Neugier fürs Spital zu wecken. Für uns Studenten ist es nicht nur eine tolle Abwechslung einen Tag mit Kindern zu verbringen, sondern ermöglicht uns auch den Umgang mit den kleinen Patienten spielerisch zu lernen. Ich hoffe auf eine gelungene Umsetzung und einen erfolgreichen Start des Teddy Bär Spitals in Bern! » « Un thème qui serait intéressant d’aborder serait la violence en milieu scolaire et son incidence sur un ado. Elle peut être physique tout comme morale. On sous estime bien souvent la portée à long terme de tels incidents » Miriam Teuscher, Medizinstudentin « En janvier, je vais partir en Afrique, au Kenya pour un stage de 6 mois. Je pense qu’il est essentiel pour nous, jeunes européens, de voir la réalité à l’extérieur de notre petite bulle. J’espère apprendre autant qu’enseigner et sortir de cette expérience une personne plus mature et surtout plus humaine » 2 SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA « La prévention est la première étape pour se protéger d’un virus, alors il n’est jamais de trop pour en parler autour de soi » « J’attends que le personnel d’une consultation pour ado soit souriant et accueillant, car seulement ces simples gestes nous rassurent, nous les jeunes » Ich wünsche mir für uns alle Gesundheit, eine gerechtere Verteilung von Arm und Reich und weniger Rassismus. Ein sofortiger Atomausstieg und erneuerbare Energien sollten gefördert werden. Zugfahren sollte billiger werden und Jugendliche bis nach der Ausbildung sollten die ÖVs zu Kindertarifen benützen dürfen. Somit würde bei jungen Leuten sicher vermehrt auf das Autofahren verzichtet werden. Zukunft ohne Krieg. 3 Julian Nef, 15 Jahre SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA Ausblick auf Adoleszentengesundheit 2012 Im Hinblick auf das kommende Jahr erscheint mir für die Jugendlichen besonders wichtig, dass bereits erzielte Erfolge im Gesundheitsbereich weiter ausgebaut werden – sei dies die Senkung des Tabak- oder Alkoholkonsums oder die Förderung der gesunden Ernährung. Im Rahmen des Nationalen Rauchstopp-Programmes wurden folgende Zahlen veröffentlicht: Zwischen 2001 und 2007 nahm der Raucheranteil bei den 14- bis 19Jährigen um 5% ab. Das legale Raucher- und Trinkalter von 16 auf 18 Jahre zu erhöhen würde meiner Meinung nach nicht viel bewirken, denn bereits jetzt können sich 14-Jährige mit reifem Aussehen Zigaretten oder Alkohol kaufen, was mit zahlreichen Testkäufen mit polizeilicher Aufsicht bewiesen wurde. Man muss in nächster Zeit erreichen, dass bei Ladenbesitzern und Barkeepern die Gesundheit der Jugendlichen vor finanziellen Gewinn gestellt wird. Um dies zu erreichen, müssen diese möglicherweise mit Testkäufen und Bussen eingeschüchtert werden – ein Konzept, welches bereits Wirkung gezeigt hat. Jugendliche haben mehr Respekt davor, Jüngeren Bier zu kaufen als noch vor ein paar Jahren, für das Betätigen von Zigarettenautomaten in Bars können nur mithilfe der Identitätskarte die nötigen Chips ersteigert werden, und in Bars und Clubs werden strengere Kontrollen durchgeführt. Zudem sollte in Erwägung gezogen werden, allenfalls die Preise für nikotinhaltige Produkte weiter zu erhöhen. Auf die Karte Prävention soll durchaus weiterhin gesetzt werden, denn die meisten Jugendlichen sind sich die Folgen ihrer Entscheidungen erst hinterher bewusst. Sie unterschätzen die Wirkung des Nikotins und wie abhängig es sie macht, sie kennen oder verstehen die Gefahren des Cannabiskonsums nicht ausreichend etc. Plakate und Werbespots können als Lügen abgetan oder ignoriert werden, deswegen sollten 2012 unbedingt weiterhin und vermehrt Präventionstage in Schulen veranstaltet werden. Während diesen können Jugendliche eins zu eins von Betroffenen hören, was der Drogenkonsum in ihren Körpern bewirkt (viele kennen Risiken wie z.B. Psychosen bei Cannabismissbrauch nicht). Das Erklären der Folgen allein reicht nicht, um die nötige Abschreckung zu erzielen, welche nötig ist, um bei den Jugendlichen Einsicht zu bewirken. Ein von den Medien bereits aufgegriffenes und dennoch etwas im Hintergrund stehendes Thema ist die „Sucht“ nach viereckigen, elektronischen Geräten wie dem Fernseher, den portablen Playstations und dem Computer. Ein Problem, welches zwar die Jugend plagt, jedoch bereits in der frühen Kindheit seinen Ursprung hat: zu früh werden Kinder mit dem Fernseher konfrontiert, obwohl Sendungen wie Teletubbies und Spongebob die Entwicklung eines Kindes kaum positiv beeinflussen können. Für die Jugendlichen von heute und morgen wäre es sehr wünschenswert, wenn der Fernsehkonsum im Kindesalter eingeschränkt würde, sodass er nicht zur Gewöhnungssache wird. Freizeitbeschäftigungen wie Lesen, Zeichnen, Sport treiben oder das persönliche Pflegen von sozialen Kontakten sollten durch Lehrpersonen oder Eltern gerade in Zeiten der modernen Technik bewusster gefördert werden. 4 SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA Außerdem sollten Eltern mit einem guten Vorbild vorangehen, was gesunde Ernährung und Sport betrifft: auch wenn man nicht überprüfen kann, ob das Kind in der Schule gesund isst, sollte zumindest zu Hause eine ausgewogene Ernährung gewährleistet sein. Gemeinsame Velotouren oder Skiausflüge mit Familie und Freunden könnten einen Ansporn für das Treiben verschiedener Sportarten sein. Zur positiven Beeinflussung eines Jugendlichen sehe ich nicht nur Erwachsene als Option, sondern vor allem auch andere Jugendliche. Der soziale Gruppendruck unter Adoleszenten kann auch zu deren Vorteil genutzt werden, nicht nur zur Verführung zu Drogen. Ich wünsche mir, dass weiterhin in möglichst allen Gesundheitsbereichen Erfolge verzeichnet werden können, um Jugendlichen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Die „heutige Jugend“ darf keinesfalls als hoffnungslosen Fall abgetan werden, denn wenn auch nur kleine und langsame Schritte gemacht werden, befindet sich die Jugend trotzdem in einer positiven Vorwärtsbewegung, welche von allen Seiten unterstützt werden sollte. Nina, 18 Jahre, zur Zeit in einem Pflegepraktikum tätig 5 SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA L’expérience d’un patient adolescent simulé "Lors de plusieurs formations auxquelles j'ai participé en tant que patient-acteur, j'ai pu remarquer à plusieurs reprises que les médecins, tout comme les étudiants, stressaient parfois plus que moi ou en tous les cas n'étaient pas tout à fait à l'aise alors qu'il ne s'agissait "que" d'une simulation. Cela dénote peut-être la difficulté à prendre soin d'adolescents. Bien sûr, personne n'est pareil et le "feeling" avec le patient (-acteur) joue aussi un rôle dans la bonne réussite du "travail d'enquête" du médecin ; travail d'enquête bien entendu nécessaire pour aider le patient, mais qui selon moi doit être plus explicité à l'adolescent. En effet, bien souvent, je pense qu'un adolescent a besoin de savoir (encore plus qu'un adulte) pourquoi on lui pose toutes ces questions et dans quel but. Finalement, à la fin de la simulation, le fait qu'on m'ait souvent demandé ce que je faisais réellement dans la vie et si j'étais vraiment ce personnage que je jouais, démontre que étudiants et médecins se laissent prendre au "jeu" et que ces simulations ont toute leur utilité." Julien, patient acteur travaillant pour la formation des étudiants en médecine de Genève et les médecins de famille dans le cadre de l’étude PRISM-Ado Achtung Liebe Achtung Liebe ist ein Verein, welcher vor 10 Jahren von MedizinstudentInnen gegründet wurde und sich eine spielbezogene Aufklärung von Jung zu Jung in Schulen ab dem 11. Altersjahr zum Ziel gemacht hat. Bei unseren 4 – 6 stündigen Einsätzen gehen wir blockweise an grosse Themengebiete heran: Anatomie, Verhütung, Geschlechtskrankheiten und einen Geschlechter getrennten Teil, in welchem auf spezifische Fragen und Anregungen der Jugendlichen eingegangen wird, bilden die Basis. Daneben haben wir seit einiger Zeit auch Pornographie und Homosexualität zu unserem Programm hinzugefügt, da es wohl in keinen anderen Themenbereichen mehr Gerüchte und Halbwissen gibt als eben diesen. Obwohl in der Schweiz der Aufklärungsunterricht Bestandteil des Lehrplans ist, finden wir, dass Jugendliche und Lehrpersonen durch uns profitieren: Nicht selten 6 SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE GESUNDHEIT ADOLESZENTER (SGGA) ASSOCIATION SUISSE POUR LA SANTE DES ADOLESCENTS (ASSA) Bulletin 1, Janvier 2012 SGGA/ASSA stellen wir fest, dass Jugendliche sich nie getrauen würden, ihre Lehrpersonen oder bereits ältere AufklärerInnen über Pornographie oder Selbstbefriedigung auszufragen. So fragen uns manchmal Schülerinnen oder Schüler, ob Pornofilme da sind, um etwas über Sex zu lernen. Welch verheerende Aussage! Auch werden Lehrpersonen durch uns entlastet, da durch die Lehrerrolle und den täglichen Umgang mit Schülern ein persönliches Gespräch über Sexualität sehr leicht zu Scham und Stille führen kann. Um einen kleinen Einblick in eine Schulstunde mit Achtung Liebe zu gewähren, hier zwei Beispiele: -Begonnen wird mit dem Synonymspiel. Jugendliche müssen in Gruppen möglichst viele Synonyme für Penis oder Vagina finden. Wir zeigen so den Jugendlichen, dass wir uns nicht ab Wörtern wie „Pimmel“ entsetzen, und ebenfalls zeigen die SchülerInnen nach diesem Spiel eine unverklemmte und offene Haltung gegenüber unseren Themen. -Um den Jugendlichen die Verbreitung einer Geschlechtskrankheit deutlich zu machen, füllen wir für jeden einen Becher mit Wasser, wobei in drei Bechern Salzwasser versteckt ist. Anschliessend werden die Jugendlichen angehalten, je 3 mal ungeschützten Geschlechtsverkehr zu haben, was durch um- und wieder zurückschütten des Wassers mit einem anderen Schüler erreicht wird. Am Ende nehmen alle einen Schluck, es befindet sich nun in fast allen Bechern Salzwasser. Nebst diesen Spielen aber profitieren wir am allermeisten davon, dass uns die Jugendlichen nicht als alte Erwachsene abstempeln. In den Feedbacks bekommen wir nur positive Nachrichten der Kids und auch für uns selber ist jeder Einsatz eine Herausforderung und bedeutet jedes Mal wieder ganz viel Neues zu lernen. In Zukunft planen wir eine Ausweitung von Achtung Liebe auf die ganze Schweiz. Mit einem Workshop Ende November ist uns bereits gelungen, Interessenten aus Basel, Fribourg und Bern zu gewinnen. Mit einer gemeinsamen nationalen Zusammenarbeit wollen wir versuchen, immer mehr Jugendliche zu erreichen, sowie selber von Methoden- und Ideenaustausch zu profitieren. Silvan Hämmerli, 21jährig, Medizinstudent Rédaction/Redaktion Bulletin: Catherine Chamay Weber, Sabine Heiniger Eggimann, comité ASSA-SGGA Prochain bulletin Avril 2012 ; nächstes Bulletin April 2012 Merci de faire parvenir vos annonces ou informations avant le 15 mars 2012 à: [email protected] Bitte senden Sie Ihre Beiträge und Mitteilungen bis am 15. März 2012 an: [email protected] 7