Logo Schule Evilard - Primarschule Leubringen
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Konzept Bilingualer Unterricht im Kindergarten und an der Primarschule Evilard Add. Tomi Ungerer Erreur ! Source du renvoi introuvable. Inhalt 1 Ausgangslage 1.1 Evilard oder Leubringen – Macolin oder Magglingen? 1.2 Bevölkerungsstruktur 1.3 Geschichte des zweisprachigen Unterrichts an der Schule Evilard 1.4 Rechtliche Grundlagen 1.5 Finanzierung 1.6 Externe Evaluation 1.7 Arbeitsgruppe bilingualer Unterricht an der Schule Evilard 3 3 3 3 3 4 4 4 2 5 Leitgedanken 3 Ausgestaltung in den verschiedenen Stufen / Angebot der Schule 3.1 Kindergarten Magglingen 3.2 Kindergarten Leubringen TUTTI-FRUTTI 3.2.1 Unterrichtsbeispiele 3.2.2 Zu bedenkende „Stolpersteine“ 3.2.3 Fazit 3.3 TUTTI-FRUTTI 1. und 2. Klasse 3.3.1 Organisatorisches 3.4 Wahlfächer 3.4.1 Leitideen 3.4.2 Ziele 3.4.3 Angebot 3.5 Weitere bilinguale Aktivitäten der Schule 3.5.1 Einzelne Klassenprojekte 3.5.2 Aktivitäten der ganzen Schule 6 6 8 8 10 10 12 12 13 13 13 13 14 14 14 4 Anhang 4.1 Externe Evaluation der PHBern (2013) 4.2 Gesetzesgrundlagen 4.2.1 Plan d’études pour les écoles primaires de langue française 4.2.2 Lehrplan für die deutschsprachige Volksschule 15 15 16 16 19 2 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 1 Ausgangslage 1.1 Evilard oder Leubringen – Macolin oder Magglingen? Unsere Gemeinde befindet sich direkt an der Sprachgrenze zwischen Deutsch und Französisch. Ist unsere Gemeinde nun alemannischen oder romanischen Ursprungs? Dem aufmerksamen Betrachter kann nicht entgehen, dass das Ortsschild am Dorfeingang zuerst den Ortsnamen „Evilard“ und dann „Leubringen“ trägt. Am Ortsschild der „oberen Fraktion“ dagegen steht zuerst „Magglingen“ und dann erst „Macolin“. Diese Umkehrung der Sprachen ist nicht zufällig; sie widerspiegelt die sprachgeschichtlich doppelte Herkunft unserer Gemeinde. 1.2 Bevölkerungsstruktur Begegnen sich zwei Einwohner, spricht jeder seine Sprache im Wissen darum, dass der andere sie versteht. Oder sie gleichen sich als perfekt Zweisprachige spontan der Sprache des Gesprächspartners an. Gelebte Zweisprachigkeit heisst also, dass wir unsere zwei offiziellen Sprachen geläufig sprechen oder zumindest verstehen. Dass wir in einem solchen Umfeld leben dürfen, ist eine grosse Chance, die es zu ergreifen gilt. Deshalb wird in unserer Gemeinde die institutionelle Zweisprachigkeit strikt respektiert und die individuelle Zweisprachigkeit gefördert. 1.3 Geschichte des zweisprachigen Unterrichts an der Schule Evilard Schon vor zwei Jahrzehnten haben Lehrerschaft und Schulkommission die Chance gepackt und mit Projekten der so genannten Immersion begonnen. Ab 1993 wurden im Kindergarten alle Kinder des zweiten Jahres einen Nachmittag pro Woche zweisprachig unterrichtet. Zudem wurde die Verbindungstür zwischen den beiden Kindergärten jeweils in der zweiten Hälfte des Vormittags offen gelassen, so dass sich die Kinder gegenseitig „besuchen“ konnten. 1997 bekam dieser Immersionsunterricht den Namen „TUTTI-FRUTTI“ und wurde auf einen ganzen Vormittag ausgedehnt. 2004 konnte der bilinguale Kindergarten in Magglingen eröffnet werden. Seither wird das zweisprachige Angebot in allen Schulklassen kontinuierlich ausgebaut. 1.4 Rechtliche Grundlagen Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte (LAV), Anhang 4 Fassung vom Das Amt für Kindergarten, Volksschule und Beratung kann den 28.05.2008: Schulpool bei Schulen vergrössern, wenn diese Unterricht in der anderen Landessprache als Unterrichtssprache in einzelnen Fächern durchführen: – bis neun beteiligte Klassen um 3,5 Prozent pro Schule, – ab zehn beteiligte Klassen um 7 Prozent pro Schule. 3 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Ordonnance sur le statut du corps enseignant (OSE) Annexe 4 3.4Teneur du 28. 05. 2008 L'Office de l'enseignement préscolaire et obligatoire, du conseil et de l'orientation peut augmenter le pool général des écoles dont l'enseignement est dispensé dans l'autre langue nationale que la langue d'enseignement dans certaines disciplines: – de 3,5 % par école jusqu'à neuf classes concernées, – 1.5 de 7 % par école à partir de dix classes concernées. Finanzierung Der Gemeinderat unterstützt die Schule im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Umsetzung von zweisprachigen Aktivitäten. 1.6 Externe Evaluation Der Bereich Forschung und Entwicklung der PHBern führt 2013 eine externe Evaluation des bilingualen Unterrichts durch. Die Erkenntnisse fliessen wesentlich in die Entwicklung des bilingualen Unterrichts der Schule Evilard ein. Die Unterlagen der gesamten Forschung sind bei der Schulleitung einsehbar. 1.7 Arbeitsgruppe bilingualer Unterricht an der Schule Evilard Soumaya Allaf (EE) Florence Bourquin (1ère/2ème) Cornelia Gaucher Cornelia Habegger (1.Kl.) Bernhard Hotz (SL) Caroline Krebs (KG) Brigitte Lanz (4./5.Kl.) Tamara Näf (1.Kl.) Catherine Wegmann (1ère/2ème) Eve Hügi Wirz (EEB) 4 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 2 Leitgedanken Folgende Grundsätze sind für die Handhabung der Zweisprachigkeit handlungsweisend: Unsere Schule fördert und pflegt den Kontakt unter den Kindern beider Sprachgruppen. Der soziale Kontakt hat Priorität. Das gemeinsame Lernen in gemischten Gruppen fördert das Interesse an der anderen Sprache. Kinder sollen miteinander kommunizieren und dadurch Sprachkenntnisse erlernen oder vertiefen. Das Angebot beruht auf Freiwilligkeit. Entdeckungsfreude ist die beste Motivation! Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte sollen Spass am Eintauchen in die Zweitsprache haben! 5 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 3 Ausgestaltung in den verschiedenen Stufen / Angebot der Schule 3.1 Kindergarten Magglingen Klassensituation Seit 2004 befindet sich der zweisprachige Kindergarten im ehemaligen Schulhaus, im Zentrum von Magglingen. Der Kindergarten wird von Kindern aus Magglingen und Leubringen besucht, gemäss Klasseneinteilung. Die Eltern können wünschen, dass ihr Kind den zweisprachigen Kindergarten besucht, aber ein Anspruch darauf, besteht nicht. Es wird nach Möglichkeit ein Gleichgewicht zwischen Deutschschweizern und Romands angestrebt. Der Ortsbus hält in etwa 100 m Entfernung vom Kindergarten. Die Kinder aus Leubringen kommen mit dem Schulbus, die Magglinger Kinder teils zu Fuss. Die Klasse des zweisprachigen Kindergartens in Magglingen bestand anfänglich aus maximal sechzehn Kindern (diese Zahl wird jedoch seit 3 Jahren überschritten). Die Kinder sind französisch- oder deutschsprachig, sie können aber auch zweisprachig (d/f), mit anderen Sprachen gemischt oder mehrsprachig sein. Wir Lehrkräfte verfügen über gute Kenntnisse der Partnersprache, unterrichten aber vorwiegend in der Muttersprache (Sprache 1) und benützen die Zweitsprache (Sprache 2), wenn es uns angebracht erscheint. Die Kinder besuchen den Kindergarten an 6 Halbtagen. Der Unterricht findet zur Hälfte iin deutscher Sprache und zur Hälfte in französischer Sprache statt. An zwei Morgen sind zwei Lehrpersonen anwesend und der Unterricht wird zweisprachig abgehalten. Der Dienstagnachmittag ist für die deutschsprachigen Kinder reserviert, der Donnerstagnachmittag für die französischsprachigen. Die Grundlage für den französischsprachigen Unterricht bildet der Plan d’étude romand (PER). Der deutschsprachige Unterricht basiert auf dem Bernischen Lehrplan. Teamteaching (zwei Halbtage) An den zwei Teamteaching-Morgen beschäftigen wir uns mit allen Bereichen, oft in unterschiedlichen Gruppenformen. Beim Teamteaching kann das freie Spiel von beiden Lehrkräften beobachtet und später verglichen werden. An den gemeinsamen Tagen bieten wir Einzelförderung und Kleingruppenaktivitäten an. Mit Ritualen, z.B. Handpuppen (für jede Sprache eine), vertiefen wir die in beiden Sprachen gewählten Themen. Dies ist nur zu zweit möglich! Die wichtigsten Elemente unserer Arbeit sind kurze, klare und wiederholte Sprachanwendung, Mimik und vorzeigen / nachahmen. Wir kommunizieren oft nonverbal, auch im Vergleich mit anderen Sprachen (Plurilingualismus). Die Tagesaktivitäten finden in der Muttersprache der Lehrpersonen statt, aber jedes Kind kann sprechen, wie es möchte. 6 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Die Nachmittage Einen Nachmittag pro Woche werden die Kinder zusammen mit den anderen Kindern der gleichen Sprachgruppe unterrichtet. Das erlaubt es, sich während dieser Zeit auf sprachliche Aktivitäten, wie z.B. Weiterentwicklung des Wortschatzes und der Ausdrucksfähigkeit, in der Sprache 1 zu konzentrieren, was wir während der restlichen Zeit eher wenig tun. Die deutschsprachige Unterrichtssprache ist vorwiegend Schriftdeutsch. 7 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 3.2 Kindergarten Leubringen TUTTI-FRUTTI Die Zusammenarbeit der deutsch- und französischsprachigen Kindergartenklassen in Leubringen 1997- 2013 Wir räumen diesem Kapitel ausgiebig Platz ein, damit die Entwicklung des bilingualen Unterrichts an der Schule Evilard gut dokumentiert wird. Für Interessierte sind diese Unterrichtsbeispiele kursiv aufgelistet. TUTTI-FRUTTI in der Schule Leubringen bedeutet gemeinsamer Unterricht an einem Halbtag pro Woche mit deutsch- und französischsprachigen Kindern beider Kindergartenklassen, und je einer französisch- und einer deutschsprachigen Kindergärtnerin (reziproke Immersion). Die Zusammenarbeit der drei Lehrkräfte (zwei 50%-Stellen deutsch, eine 100%-Stelle französisch) hat zum Ziel, die Kontakte unter französisch-, deutsch- und fremdsprachigen Kindern zu fördern. Dabei haben der soziale und der kulturelle Austausch Priorität. Der Erwerb der Zweitsprache erfolgt nach und nach, steht aber als Lernziel nicht im Vordergrund. Die Lehrpersonen unterrichten in Schweizerdeutsch und Französisch. Jede Kindergärtnerin verfügt über gute Kenntnisse der andern Sprache, spricht im Unterricht aber konsequent die Muttersprache. Nachfolgend einige Beobachtungen und Reflexionen nach 16 Jahren TUTTI-FRUTTI : Das im Unterricht eingesetzte Vokabular muss von den Lehrkräften gut überdacht und bis ins Detail vorbereitet werden. Kurze, klare und oft wiederkehrende Sätze oder Redewendungen werden von fremdsprachigen Kindern rasch begriffen. Ebenso wichtig ist die Unterstützung der Sprache durch sinnliche Aktivitäten (Bilder, Figuren, Geräusche, Gesten). Der soziale Aspekt Der soziale Aspekt und eine gute Gruppendynamik sind wichtige Voraussetzungen für TUTTI-FRUTTI-Aktivitäten. Ziel ist es, jedes Kind in seiner Persönlichkeit und Sprache integrieren zu können, so dass es in der Gruppe seinen Platz finden kann, anerkannt und respektiert wird 3.2.1 Unterrichtsbeispiele Kinder präsentieren der Gruppe mitgebrachte Gegenstände, Tiere, Kunststücke, Lieder, Experimente, Spiele Empfang der Kinder durch ständig wiederkehrende Sequenz, z.B. Lied, Spiel, Gruss, kleines Ritual Namenspiele mit Wort, Klang und Bewegung Spiele zur Förderung der Zusammenarbeit, am Anfang vor allem in Zweiergruppen. Die Kindergärtnerinnen wählen gezielt 2 Kinder verschiedener Sprachgruppen. Zweisprachige Kinder ergreifen manchmal spontan die Initiative und werden wichtige Mitarbeiter und Vermittler. Nachahmungs- und Wiederholungsspiele Spiele, bei denen es viel zu lachen gibt, haben immer grossen Erfolg. Die Aufmerksamkeit bleibt trotz fehlendem Sprachverständnis erhalten. Sketche zu verschiedenen Themen mit dem Duo «Lülü und Pourquoipas Schnegg» 8 Erreur ! Source du renvoi introuvable. TV TUTTI-FRUTTI: mehrsprachige Wettervorhersagen Von den Kindern gezeichnete Dictionnaires zu den behandelten Themen im Unterricht Gemeinsam erleben Es ist von Vorteil, eine Geschichte, ein Lied, ein Buch, usw. abwechslungsweise auf Französisch und Deutsch zu wiederholen. Kinder fragen oft, wie ein Spiel, eine Geschichte oder ein gelerntes Lied «uf französisch geit». Unterrichtsbeispiele : Lektionen: Malen, Basteln, Sammeln und Erfinden. Über einen längeren Zeitraum: spezielle Anlässe, z.B. Tag des Kindes, Theater, Fasnacht, Maibummel, usw. Turnen, Rhythmik, Tanzen, Kreisspiele, usw. Lieder, Verse und Geschichten. Gute Erfahrungen mit Wiederholungsgeschichten in der Art von «dr Joggeli wott ga Birli schüttle» oder «es isch emau e Maa gsi, dä hett e hohle Zahn gha… » Ateliers und Experimente Ateliers, für 2 oder 4 verschiedensprachige Kinder zu Themen wie : Gegenteile Tiere und ihre Geräusche (der frankophone Hahn kräht nicht in gleicher Manier wie der Schweizerdeutsche) Parallele Wörter: Restaurant, Elefant, Banane, Glace, … Schrittweise konstruieren, falten, kochen, arbeiten nach Plan, Zeichnung, Foto, Rezept Memory und Lotto mit Früchten, Geräuschen, Tieren, Aromen, Zahlen, usw. Brot backen, Tee kochen und andere dazu einladen Gemeinsame Projekte Ausstellung vorbereiten Mittagessen kochen oder ein Zvieri vorbereiten Fest vorbereiten OL in der Umgebung mit Plan oder Foto Ausflüge und Reisen Museum-, Theater-, Zoo-, Zirkus- und Konzertbesuche oder gemeinsam einen Film in Chinesisch oder Fantasiesprache wählen, Stummfilm anschauen Beispiele solcher TUTTI-FRUTTI-Aktivitäten: verschiedene „Dictionnaires“, Wörterbücher zu gehörten Geschichten und erlebten Themen, die von Kindergartenkindern illustriert sind Bilderbuch zum Thema Dreieck Videokassette TUTTI-FRUTTI Bisherige TUTTI-FRUTTI-Projekte Farbenparcours Dekorieren des FUNI Leubringen-Biel zum Tag des Kindes Projektwoche Farben, Einweihungsfest des neuen Schulbusses Teezeremonie und orientalischer Tanz (Familienabend) Urwaldfest im Dunkeln (Schulfest 2010 /11) Kameltanz am Lichterabend der Schule Spiele ohne Grenzen im Rahmen des Schulfests Kinovorstellungen „Wallace und Gromit“ zum Tag des Kindes Samichlous im Wald besuchen 9 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Foto-OL gemeinsame Mittagessen Indianertag 4 Jahreszeitenbesuch auf dem Bauernhof Schule schmücken, Sterne zur Weihnachten 2012 Duo Lülü und Pourquoipas Schnegg (Theater mit Handpuppen) Reise um die Welt mit der Mitwirkung von Eltern aus der ganzen Welt afrikanischer Tanz (Gemeindehaus) Theaterproduktion zu den vier Elementen 3.2.2 Zu bedenkende „Stolpersteine“ Während der Arbeit an TUTTI-FRUTTI tauchten einige Probleme auf: Organisation und Koordination der Stundenpläne ist nicht einfach Ideale Gruppengrösse von 16-18 Kindern existiert selten Fehlendes pädagogisches Material für bilingualen Unterricht im Kindergarten Zeitlicher Mehraufwand zur Planung und Vorbereitung Das Vermitteln von Sachinhalten an einer mehrsprachigen Klasse beansprucht mehr Zeit, Fortschritte geschehen langsamer Wird die Kindergruppe nur auf deutsch oder auf französisch angesprochen, fühlen sich nicht alle betroffen 3.2.3 Fazit Die gemeinsame Präsenz der beiden Lehrpersonen im Unterricht ermöglicht eine sorgfältigere Auswertung, die wiederum zu einer fruchtbaren Weiterentwicklung des TUTTI-FRUTTI-Unterrichts führt. Beispiele für Aktivitäten in gemischten TUTTI-FRUTTI-Gruppen Diese Aktivitäten stehen unter dem Motto: Jeder spricht in seiner Sprache und versucht den andern zu verstehen. Werkstattangebote für Zweiergruppen Fruchtspiesschen Material: in Würfel geschnittene Trockenfrüchte, Teller (eine pro Obstsorte), Zahnstocher. Die Kinder sitzen sich gegenüber, das Material befindet sich in der Mitte. Erste Phase: Jedes Kind nimmt einen Zahnstocher und fragt das andere, welche Frucht es möchte. Danach spiesst es die gewünschte Frucht auf den Zahnstocher auf (darauf achten, dass die Kinder sich beim Sprechen abwechseln). Ist der Zahnstocher voll, überreicht ihn das Kind seinem Kameraden und wünscht ihm guten Appetit. Zweite Phase: Gedächtnisübung. Den Fruchtspiess des Kameraden aus dem Gedächtnis zubereiten. Dessiner, c’est gagné! Material: Einige einfache Bilder, z.B. Karten aus einem Memoryspiel, 2 Notizblöcke, 2 Bleistifte. Die Kinder sitzen sich gegenüber, die Karten befinden sich zwischen ihnen. Abwechselnd zeichnen die Kinder eine Karte, die sie ausgesucht haben, ohne zu sagen, um welche es sich handelt. Das andere Kind muss herausfinden, um welche es sich handelt. 10 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Brot backen Material: Schüssel, Holzkelle, Tasse, Mehlsieb, Mehl, Trockenhefe, Wasser, Salz, gezeichnetes Rezept, gezeichnete Arbeitsanleitung, Abwaschtrog, Abwaschmittel, Geschirrtuch, Backofen Haferflöckli mahlen Material : Haferkerne, Haferflockenmühle, 2 Dessertschalen, 2 Löffel, kl. Zuckerschälchen, Fruchtzucker, Milch, Abwaschtrog, Abwaschmittel, Küchentuch Für grössere Gruppen: Es ist wichtig, dass die Kinder sich beim Namen rufen können. Mögliche Themen: Höflichkeitsformeln Lautmalende Wörter Parallelwörter Zahlen Wochentage Vorlieben und Abneigungen „Ich mag / mag keine(n)…“ Gegenteile Vokale Farben Tiere und ihre Laute etc… Sowie Einfache Lieder in verschiedenen Sprachen, Lieder ohne wirklichen Text,, bei denen nur Laute gesungen werden Abzählverse Von Bildern, Figuren oder Marionetten begleitete Geschichten Pantomimisch dargestellte Geschichten Kreisspiele Spiele, die die Zusammenarbeit fürdern Aussenspiele wie Loup, loup, quelle heure est-il? Les souris amoureuses: Die Katze kann nur Mäuse fangen, die keinen Partner haben (d.h. Mäuse, die sich nicht in die Arme von jemand anderem geflüchtet haben). Verstecken Gemeinsame Projekte wie Hüttenbauen Schatzsuche, Orientierungslauf mit Fotos Projektwoche Fest Tanzaufführung Barfussparcours im Wald (Eltern dazu einladen) Werkstattangebote für vier oder mehr Kinder Zvieri vorbereiten Nüsse knacken Orangen pressen Äpfel schneiden Rosinenspiesschen zubereiten 11 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Man kann einen Turnus einführen, damit jedes Kind sämtliche Posten absolvieren kann. Anweisungen Anfang und das Ende einer Phase können mit einem Vers oder „Zauberspruch“ markiert werden. Kurze Anweisungen geben und diese möglichst mit Gesten und Handlungen verdeutlichen. Es empfiehlt sich, klare Zeichen für „START“ und „STOPP“ einzuführen. Täglich bzw. regelmässig verwendete Anweisungen können auch gesungen werden. Die Kinder regelmässig dazu ermahnen, gut zuzusehen und zuzuhören. 3.3 3.3.1 TUTTI-FRUTTI 1. und 2. Klasse Organisatorisches Die deutsch- und französischsprachigen Klassen werden für das TUTTI-FRUTTI zusammengelegt und von einer Deutsch und einer Französisch sprechenden Lehrperson im Teamteaching unterrichtet. Die Lehrpersonen unterrichten in Hochdeutsch und Französisch. Das TUTTI-FRUTTI findet grundsätzlich während 2 Lektionen pro Woche statt. 3.3.2 Bilinguale Projekte 1. Quartal Einführung von Regeln für das Zusammenleben in der Klasse. Im Laufe des Jahres werden die Regeln mit Schülerfotos illustriert. Die Regeln sind für beide Klassen identisch – so entsteht ein Wiedererkennungseffekt. Musik: Deutsche und französische Lieder werden gemeinsam in gemischten Gruppen einstudiert (Hälfte der einen Klasse + Hälfte der anderen Klasse). Sport: Tänze, gemeinsame Spiele, Aktivitäten im Freien, Wettkämpfe Gemeinsame Ausflüge und Exkursionen Ab dem 2. Quartal An einem Nachmittag pro Woche werden die Klassen gemischt und von den Lehrpersonen in ihrer jeweiligen Muttersprache unterrichtet (eine Lektion NMM und eine Lektion BG). 12 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 3.4 Wahlfächer 3.4.1 Leitideen Die Wahlfächer spielen im bilingualen Angebot der Schule eine sehr wichtige Rolle. Alle Wahlfachangebote werden in der reziproken Immersion durchgeführt. Die Lehrkräfte unterrichten in ihrer Muttersprache gemischte Klassen aus deutsch- und französischsprachigen Schüler/innen. Wahlfächer sind freiwillig. Jede(r) Schüler(in) kann maximal 3 verschiedene Angebote wählen. Ab zehn Anmeldungen kann das Wahlfach durchgeführt werden. 3.4.2 Ziele Freude am Wahlfach und am sozialen Kontakt Die Kinder lernen sich kennen und sprechen miteinander Die Sprachkompetenz in der anderen Sprache fördern Fördern von Freundschaften unter Kindern beider Sprachgruppen 3.4.3 Angebot Theatergruppe (1. – 4. Klasse) eine Gruppe Ein gemeinsames Theater (in beiden Sprachen) entwickeln, proben und aufführen. Leitung: Barbara Nünlist Minivolleyball (ab 4. Klasse) zwei Gruppen Leitung: Eve Hügi / Anni Rovati Orchester ( 5. Klasse) drei Gruppen Leitung: Jonas Hirschi / Brigitte Lanz Ideen für spätere Angebote: Tanz, Technisches Gestalten, Bildnerisches Gestalten 13 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 3.5 Weitere bilinguale Aktivitäten der Schule 3.5.1 Einzelne Klassenprojekte Chor 3./4. Klassen Bilinguales Spiel erfinden und herstellen Weihnachtsbasteln Spiel- und Sportlektionen 3.5.2 Aktivitäten der ganzen Schule 1. Schultag Sporttag Spieltag „Familienanlässe“ gemeinsame Ausflüge Schulfest Ausstellungen Konzert- und Theaterbesuche Tagesschule (67 Kinder) Mini-Volley (4.-6. Klasse) „Inseli“-Projekt Familienprojekt Pausenaktivität „Spielkiste“ Fussballturnier Organisiertes Fussballspiel in der grossen Pause Ausflüge (z.B. Maibummel) Stufenprojekte Berndeutsch/Französisch ab 1. Schuljahr Projektwochen Auftritte Schülerband Gemeinsame grosse Anlässe (Schulfest, Advent, Theater, …) Konfliktlösungen durch gemeinsame Sportlektionen Stellvertretungen d/f (Immersion) 14 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 4 Anhang 4.1 Externe Evaluation der PHBern (2013) Ziel des vorliegenden Berichts war es, die beiden Kindergärten, den Tutti Frutti in Leubringen und den zweisprachigen in Magglingen vergleichend darzustellen und sie im Kontext der zweisprachigen Gemeinde zu situieren. Die spezielle Situation der Gemeinde „im Röstigraben“ ist einerseits eine Bereicherung, stellt die Betroffenen aber auch immer wieder vor Herausforderungen verschiedener Art. Es wurde gesagt, dass Leubringen eine sprachfreudige Gemeinde sei, die den Bilinguismus pflege. Die Kindergärten und die Schule bewegen sich in dieser Tradition und fördern die Zweisprachigkeit aktiv. Gemäss mehreren Aussagen stehen die Sensibilisierung für die Zweitsprache und das gegenseitige Kennenlernen der anderssprachigen Kinder an erster Stelle. Der Fremdsprachenerwerb ist ganz klar sekundär. Für die befragten Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen sind die Unterschiede zwischen den beiden Kindergärten nicht sehr wichtig, da beide Immersionsunterricht praktizieren und damit die Sprachvielfalt der Gemeinde leben. Dass dies im einen Kindergarten intensiver passiert als im anderen, ist zweitrangig, da die Sensibilisierung und nicht das Erlernen der Fremdsprache im Vordergrund steht. Diese Aussagen werden durch die Befragung der 4.-6.Klässler/-innen gestärkt: Viele von ihnen sind in der Schule und in der Freizeit in Kontakt mit der Zweitsprache, sind dieser gegenüber eher positiv eingestellt und erkennen ihren Nutzen im Alltag. Da im bilinguen Kindergarten die Immersion intensiver praktiziert wird, verstehen die Kinder, welche diesen Kindergarten besuchten, gemäss Aussagen der Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen die Zweitsprache beim Schuleintritt eher besser als die Kinder des Tutti Frutti. Dies gleicht sich aber im Verlauf der Schulzeit wieder aus. Schon in der 5. Klasse sind keine Unterschiede mehr bemerkbar. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen wir auch mit der direkten Befragung der Kinder. Diejenigen, welche den zwei-sprachigen Kindergarten besucht haben, geben etwas öfter an, Deutsch, resp. Französisch gut zu verstehen und zu sprechen, als dies die Kinder tun, welche im Tutti Frutti waren. Die meisten dieser Unterschiede sind jedoch statistisch nicht signifikant. Die Lehrpersonen erwähnten auch, dass vor allem die Kinder, welche in einem zwei-sprachigen Verein (z.B. Fussballclub) sind, die andere Sprache deutlich besser verstehen. Die Befragung der Kinder zeigt diesbezüglich, dass sehr viele von ihnen Mitglied in einem Verein sind und dass in etwa der Hälfte der Vereine Deutsch und Französisch gesprochen wird. Gefragt nach den Zukunftsperspektiven der beiden Kindergärten, wünschen sich die Kindergärtnerinnen eine Weiterführung der beiden Modelle. Dazu ist es ihnen wichtig, dass für den zweisprachigen Kindergarten eine Lösung gefunden wird in Bezug auf die Problematik der beiden Lehrpläne. Es entspricht ihrem Wunsch, mit beiden Lehrplänen arbeiten zu können. Die Lehrpersonen betonen, dass aus ihrer Sicht die Wahlfreiheit zwischen den beiden Kindergartenmodellen wichtig ist und auch in Zukunft aufrechterhalten werden muss. Bei allen Personen sind auf jeden Fall ein grosser Wille und viel Engagement zu spüren, die zweisprachige Kultur zu leben und zu fördern. Gleichzeitig braucht die Schule auch die Unterstützung der Eltern diesbezüglich, denn Bilinguismus kann nicht nur in der Schule stattfinden, sondern muss auch in der Freizeit und der Familie gelebt werden. 15 Erreur ! Source du renvoi introuvable. 4.2 Gesetzesgrundlagen 4.2.1 Plan d’études pour les écoles primaires de langue française / Adjonctions pour l’enseignement par immersion Plan d’études pour les écoles primaires de langue française Conformément à la révision de la Loi sur l’école obligatoire (LEO) entrée en vigueur au 1.08.2008, les commissions scolaires peuvent autoriser l’autre langue nationale comme langue d’enseignement dans certaines disciplines si le corps enseignant dispose des qualifications requises (art. 9a, al. 3). La Direction de l’instruction publique fixe dans le plan d’études les conditions générales applicables à l’enseignement dispensé dans l’autre langue nationale (art. 9a, al. 4). Les dispositions qui suivent sont intégrées aux dispositions générales actuelles des plans d’études de la partie francophone du canton et entrent en vigueur immédiatement. Au cycle primaire, cette adjonction devient le point 2.7 Au cycle secondaire, cette adjonction devient le point 2.9 Conditions générales applicables à l’enseignement dispensé dans l’autre langue nationale Les conditions et éléments qui doivent être définis sont les suivants : les différents modèles d’enseignement possibles ; les langues cibles autorisées pour un enseignement par immersion ; les principes d’organisation à retenir ; les objectifs à atteindre ; les compétences en langue 2 des enseignant-e-s ; les disciplines à choisir ; le nombre de leçons minimal à prévoir ; la formation initiale et continue ; l’augmentation du pool général d’un établissement. Modèles d’enseignement par immersion Modèle 1 « immersion » L’enseignement de certaines disciplines est donné en immersion à raison de 2 leçons hebdomadaires au minimum. Modèle 2 « immersion réciproque » Un enseignement par immersion regroupant par demi-classe des élèves d’une classe francophone et d’une classe alémanique avec rotation des groupes est donné à raison de 2-4 leçons hebdomadaires (regroupement possible des modèles 1 et 2 dans un même projet). Modèle 3 « îlot immersif » Un enseignant ou une enseignante donne à sa propre classe, sur un thème qu’il ou elle a choisi, un enseignement par immersion en langue 2. Cet enseignement se déroule au début sur de courtes séquences dont la durée et l’intensité peut augmenter progressivement. 16 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Langues d’immersion autorisées Les langues cibles d’un enseignement par immersion sont le français et l’allemand standard. Le dialecte, pour des élèves francophones, peut être intégré à un tel enseignement, le contexte social et la recherche de places d’apprentissage ou par la suite de places de travail impliquant souvent, pour de jeunes adolescents francophones, d’avoir des compétences de compréhension et, si possible, de production orale. Il s’agit, dans le canton de Berne, de privilégier les deux langues officielles avant toute chose, en s’inscrivant dans le cadre défini par la Direction de l’instruction publique, le Conseil-exécutif et le Grand Conseil s’agissant de la politique des langues. Principes d’organisation Le cadre cantonal est valable pour l’ensemble de la scolarité obligatoire. Le principe le plus connu et à respecter dans la plus large mesure est libellé sous la forme un enseignant, une langue. Il paraît toutefois évident que dans le contexte géographique du canton, la présence d’enseignant-e-s qualifié-e-s maîtrisant la langue partenaire ne va pas de soi. Il faut donc être souple par rapport à ce principe initial et admettre que la forme un enseignant, deux langues est également possible. Objectifs L’enseignement par immersion vise à atteindre les objectifs suivant : éveiller les élèves à l’apprentissage des langues en leur faisant vivre une deuxième langue dans des situations aussi authentiques que possible ; encourager et préparer un apprentissage précoce de la deuxième langue ; favoriser l’apprentissage des langues étrangères par le biais des transferts cognitifs et intuitifs réalisés par les élèves ; favoriser l’intégration des élèves allophones dans la communauté en les mettant en contact avec les langues locales ; développer les contacts entre élèves de langues et de cultures différentes dans le contexte scolaire et favoriser ainsi leur extension à la sphère extrascolaire ; développer le mieux et le plus rapidement possible des compétences de compréhension et de production orales dans la langue cible. Compétences en langue 2 des enseignant-e-s Sachant que le principe un enseignant, une langue ne peut être scrupuleusement respecté dans le contexte du canton de Berne, il doit être possible de confier l’enseignement par immersion à des personnes bilingues dont les compétences en langue cible sont connues. A cet effet, il convient de se situer dans le cadre suivant : le corps enseignant concerné doit attester d’une bonne connaissance orale et écrite de la langue d’immersion soit par une attestation de formation dans cette langue ; soit par une maîtrise reconnue de la conversation orale et de la langue écrite dans cette langue. La maîtrise de l’écrit revêt une importance plus grande dès que des supports adaptés en langue 2 doivent être proposés aux élèves qui suivent un enseignement immersif, en particulier dès le degré 5. Pour évaluer les compétences orales et écrites des enseignant-e-s, on peut se référer au Portfolio européen des langues. Ce document constitue un cadre de référence permettant à chaque personne concernée de se situer. Les compétences attendues devraient correspondre au niveau C1 du Portfolio européen des langues (B2 dans un premier temps pourrait être accepté). 17 Erreur ! Source du renvoi introuvable. Disciplines Pour de nombreuses raisons, en particulier pour ce qui touche à l’investissement en temps de travail consenti par le corps enseignant, il est recommandé de se restreindre aux choix suivants : Au préscolaire : Classes francophones Classes germanophones Matières/thèmes à définir Fächer/Themen bezeichnen Au cycle primaire, degrés 1-6 : Classes francophones* Classes germanophones* Education physique Activités créatrices manuelles Education artistique Education musicale Environnement (1-3 P) Sport Gestalten Musik Natur-MenschMitwelt Au cycle secondaire I, degrés 7-9 : Classes francophones* Classes germanophones* Education physique Activités créatrices manuelles Education artistique Education musicale Sport Gestalten Musik * L’enseignement de la langue partenaire s’ajoute à l’offre d’enseignement par immersion et est intégré au pourcentage total et au nombre de leçons enseignées dans l’autre langue nationale. D’autres disciplines, telles que la géographie, l’histoire, les sciences naturelles (NaturMensch-Mitwelt dans les classes alémaniques) ne sont pas exclues, à l’exception toutefois des disciplines fondamentales (français, mathématiques – Deutsch, Mathematik). Nombre de leçons Deux leçons constituent un minimum à assurer pour que s’installent correctement les compétences de compréhension attendues. Rien n’empêche toutefois de consacrer plus de leçons à un tel enseignement. Quatre leçons par semaine correspondent à un investissement raisonnable et à un bénéfice pour les élèves permettant d’atteindre les objectifs décrits précédemment. Plus de quatre leçons hebdomadaires génèrent certes plus de travail, mais conduisent les élèves à obtenir de meilleurs résultats en termes de compétences langagières dans la langue cible. La limite supérieure à ne pas dépasser est fixée à 50 % du temps d’enseignement au maximum, les langues partenaires et/ou 18 Erreur ! Source du renvoi introuvable. étrangères enseignées étant comprises dans le pourcentage total. Un tel choix nécessite une organisation importante et un corps enseignant prêt à s’investir. Formation initiale et continue Une formation initiale d’une journée consistant à présenter les bases d’un enseignement par immersion constitue un minimum à respecter absolument. Dans le cadre cantonal, les institutions de formation continue (PH Bern, IWB, et HEP-BEJUNE, Formation continue) sont tenues de proposer une telle formation aux écoles et aux enseignants et enseignantes qui en font la demande. Un suivi et accompagnement de la pratique est très souhaitable. Là encore, en fonction des besoins, les institutions précitées doivent assurer une formation continue axée sur la pratique réflexive. La Direction de l’instruction publique charge la PH Bern et la HEP-BEJUNE d’assurer la formation initiale et continue du corps enseignant qui en fait la demande. Possibilité d’augmentation du pool général Le pool général d’une école peut être augmenté si un enseignement par immersion est organisé dans un établissement. Les modalités d’augmentation sont définies dans l’annexe 4 chiffre 3.4 de l’Ordonnance sur le statut du corps enseignant (OSE). Le 2 septembre 2008 Le Directeur de l'instruction publique 4810.100.111.3/08 (446901/1A) Sig. Bernhard Pulver Conseiller d'Etat 4.2.2 Lehrplan für die deutschsprachige Volksschule Zusätze für den Immersionsunterricht Gemäss VSG-Revision, die am 01.08.2008 in Kraft gesetzt wurde, können die Schulkommissionen die andere Landessprache als Unterrichtssprache in einzelnen Fächern zulassen, wenn die Lehrkräfte über die notwendigen Qualifikationen verfügen (Art. 9a Abs. 3). Die Erziehungsdirektion legt im Lehrplan die Rahmenbedingungen für den Unterricht in der anderen Landessprache fest (Art. 9a Abs. 4). Die Zusätze für den Immersionsunterricht sind ab sofort gültig. Rahmenbedingungen für den Unterricht in der anderen Landessprache Folgende Bedingungen und Elemente müssen definiert werden: • die möglichen Unterrichtsmodelle • die für einen Immersionsunterricht zugelassenen Zielsprachen • die entsprechenden organisatorischen Grundsätze • die zu erreichenden Ziele • die Kompetenzen der Lehrkräfte in der ersten Fremdsprache • die in Frage kommenden Fächer • die Mindestzahl der Lektionen 19 Erreur ! Source du renvoi introuvable. • die Aus- und Weiterbildung • die Vergrösserung des Schulpools einer Schule Modelle des Immersionsunterrichts Modell 1 «Immersion» In einigen Fächern werden mindestens zwei Lektionen pro Woche nach der Immersionsmethode unterrichtet. Modell 2 «Gegenseitige Immersion» In Halbklassen, bestehend aus Schülerinnen und Schülern französischsprachiger und deutschsprachiger Klassen (mit Rotation der Gruppen), werden zwei bis vier Lektionen pro Woche als Immersionsunterricht erteilt (die Modelle 1 und 2 können zu einem Projekt zusammengefasst werden). Modell 3 «Immersionsinsel» Die Lehrkraft unterrichtet ihre eigene Klasse zu einem von ihr ausgewählten Thema nach der Immersionsmethode in der ersten Fremdsprache. Dieser Unterricht verläuft am Anfang über kurze Sequenzen, deren Dauer und Intensität mit der Zeit zunehmen können. Zugelassene Immersionssprachen Die Zielsprachen eines Immersionsunterrichts sind Standarddeutsch und Französisch. Für französischsprachige Schülerinnen und Schüler kann auch die Schweizer Mundart Bestandteil des Immersionsunterrichts sein, da der gesellschaftliche Kontext sowie die Lehrstellen- und Stellensuche oft bedingt, dass französischsprachige Jugendliche die Umgangssprache der deutschen Schweiz verstehen und möglichst auch sprechen. Im Kanton Bern geht es darum, vor allem die beiden Amtssprachen zu bevorzugen, um den sprachpolitischen Vorgaben der Erziehungsdirektion, der Kantonsregierung sowie des Grossen Rates zu entsprechen. Organisationsgrundsätze Der kantonale Rahmen gilt für die gesamte obligatorische Schulzeit. Der bekannteste und möglichst einzuhaltende Grundsatz lautet: eine Lehrkraft – eine Sprache. Es ist aufgrund des geografischen Kontexts des Kantons indessen offensichtlich, dass nicht immer Lehrkräfte vorhanden sind, welche die Partnersprache beherrschen. Dieser Grundsatz muss somit flexibel gehandhabt werden. Der Grundsatz eine Lehrkraft – zwei Sprachen muss daher ebenfalls möglich sein. Ziele Der Immersionsunterricht hat folgende Zielsetzungen: die Schülerinnen und Schüler zum Fremdsprachen lernen anregen, indem sie in möglichst authentischen Situationen eine zweite Sprache erleben das frühe Erlernen der zweiten Sprache fördern und vorbereiten durch das Einüben von kognitiven und intuitiven Lernstrategien das Erlernen von Fremdsprachen begünstigen die Integration fremdsprachiger Schülerinnen und Schüler in die Gemeinschaft fördern und sie in Kontakt mit den Amtssprachen bringen die Kontakte zwischen französisch-, deutsch- und fremdsprachigen Schülerinnen und Schülern innerhalb und ausserhalb der Schule fördern innerhalb der Schule Kontakte zwischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Sprache und Kultur entwickeln und damit beitragen, dass diese Kontakte auf den ausserschulischen Bereich ausgedehnt werden 20 Erreur ! Source du renvoi introuvable. so gut und so schnell wie möglich Kompetenzen beim Verstehen und Sprechen der Zielsprache vermitteln. Kompetenzen der Lehrkräfte in der ersten Fremdsprache. Im Wissen darum, dass der Grundsatz «eine Lehrkraft - eine Sprache» aus organisatorischen Gründen im Kanton Bern nicht immer eingehalten werden kann, muss es möglich sein, den Immersionsunterricht zweisprachigen Personen zu übertragen, deren Kompetenzen in der Immersionssprache bekannt sind. Dabei ist folgender Rahmen zu beachten: Die entsprechenden Lehrkräfte müssen sich über gute mündliche und schriftliche Kenntnisse in der Immersionssprache ausweisen: durch Nachweis einer Ausbildung in dieser Sprache durch anerkanntes Beherrschen guter mündlicher und schriftlicher Kenntnisse in dieser Sprache. Die schriftlichen Kenntnisse werden immer wichtiger, sobald es darum geht, den Schülerinnen und Schülern, die (insbesondere ab der 5. Klasse) einen Immersionsunterricht besuchen, geeignete Unterlagen in der ersten Fremdsprache abzugeben. Um die mündlichen und schriftlichen Kompetenzen der Lehrkräfte zu beurteilen, kann man sich auf das Europäische Sprachenportfolio (ESP) stützen. Dieses Dokument bildet einen Referenzrahmen, der es jeder betroffenen Person erlaubt, eine Standortbestimmung vorzunehmen. Die erwarteten Mindestkompetenzen sollten dem ESPNiveau C1 entsprechen (in einem ersten Schritt könnte auch ein Niveau B2 akzeptiert werden). Fächer Aus zahlreichen Gründen, insbesondere aufgrund der von den Lehrkräften eingesetzten Arbeitszeit, ist empfohlen, sich auf folgende Fächer zu beschränken. Vorschule: Französischsprachige Klassen Deutschsprachige Klassen Matières/thèmes à définir Fächer/Themen bezeichnen Primarstufe (Klassen 1-6): Französischsprachige Klassen * Deutschsprachige Klassen * Education physique Activités créatrices manuelles Education artistique Education musicale Environnement (1-3 P) Sport Gestalten Musik Natur-MenschMitwelt Sekundarstufe I, Klassen 7-9: Französischsprachige Klassen * Deutschsprachige Klassen * Education physique Activités créatrices manuelles Education artistique Education musicale Sport Gestalten Musik * Der Unterricht der Partnersprache kommt zum Immersionsunterrichtsangebot hinzu und ist im Gesamtprozentsatz (sowie in der Anzahl Lektionen, die in der anderen Landessprache unterrichtet werden) integriert. Andere Fächer, wie Geografie, Geschichte, Naturwissenschaften (Natur-Mensch-Mitwelt in den deutschsprachigen Klassen) sind nicht ausgeschlossen, mit Ausnahme jedoch 21 Erreur ! Source du renvoi introuvable. der Grundlagenfächer (Französisch, bzw. Deutsch, Mathematik). Anzahl Lektionen Zwei Lektionen sind das absolute Minimum, damit es zu den erwarteten Kompetenzen beim Verstehen der anderen Sprache kommt. Nichts spricht jedoch dagegen, mehr Lektionen einem solchen Unterricht zu widmen: Vier Lektionen pro Woche entsprechen einer vernünftigen Investition und einem Gewinn für die Schülerinnen und Schüler; die genannten Ziele lassen sich so erreichen. Mehr als vier Wochenlektionen führen zwar zu mehr Arbeit, sie bewirken aber, dass die Schülerinnen und Schüler bei den Sprachkompetenzen in der Zielsprache bessere Resultate erzielen. Die festgelegte Obergrenze liegt bei höchstens 50 Prozent des gesamten Unterrichts, wobei die unterrichteten Partner- oder Fremdsprachen im Gesamtprozentsatz enthalten sind. Eine solche Option erfordert eine beachtliche Organisation und Lehrkräfte, die zu einem grossen Engagement bereit sind. Aus- und Weiterbildung Eine eintägige Grundausbildung, an der die Grundlagen des Immersionsunterrichts vorgestellt werden, ist das Minimum, das es unbedingt einzuhalten gilt. Im kantonalen Rahmen sind die Weiterbildungsinstitutionen (PH Bern, Fortbildung, und HEP BEJUNE, Standort Biel, Weiterbildung) gehalten, den Schulen und Lehrkräften auf Wunsch eine solche Ausbildung anzubieten. Eine Begleitung und Betreuung in der Praxis ist sehr wünschenswert. Auch hier müssen die genannten Institutionen je nach Bedarf eine Weiterbildung gewährleisten. Die Erziehungsdirektion beauftragt die PH Bern und die HEP-BEJUNE, die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte, die darum ersuchen, sicherzustellen. Mögliche Vergrösserung des Schulpools Der Schulpool kann vergrössert werden, wenn in einer Schule ein Immersionsunterricht durchgeführt wird. Die Einzelheiten bezüglich der Vergrösserung des Pools sind in Anhang 4 LAV, Ziffer 3.4 festgelegt. 5. September 2008 Der Erziehungsdirektor 4810.100.137.8/2008 (446971) Bernhard Pulver Regierungsrat 22