Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
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Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
Dr. Christine Zöllner Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 1 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.1 Grundlagen 2 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.1 Grundlagen Begriff – Management Das Management übernimmt die Gestaltungs- und Steuerungsfunktion in Unternehmen, um Prozesse zielgerichtet und koordiniert ablaufen zu lassen. Der Begriff Management wird zumeist mit Führung übersetzt und synonym verwendet. Bedeutungsvarianten des Management: 3 • Funktional: Beschreibung von Prozessen die in arbeitsteiligen Organisationen notwendig sind (Planung, Führung, Organisation, Kontrolle) • Institutional: Beschreibung der Personen mit Managementaufgaben, ihren Tätigkeiten und Rollen Bei der Betrachtung des Führungsphänomens werden verschiedene Aspekte untersucht, aus denen sich Empfehlungen für die Führungspraxis ableiten lassen: • Unternehmens- und Führungsgrundsätze • Managementtechniken und • Managementmodelle Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.1 Grundlagen Typen von Managementtechniken Um Unternehmens- und Führungsgrundsätze zu konkretisieren, bedient man sich verschiedener Managementtechniken, auch „Management-by“-Techniken genannt. Es werden spezifische Aspekte der Führung (Zielvorgabe, Delegation, usw.) betrachtet und ihre Auswirkungen auf das Unternehmen untersucht. Managementtechniken Management by Objectives Führung durch Zielvorgabe, Zielvereinbahrung 4 Management by Exception Führung durch Abweichungskontrolle Management by Delegation Führung durch Delegation von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Management by System Führung durch eine umfassende Systemsteuerung 11. Management 11.1 Grundlagen Managementmodelle und -konzepte Managementmodelle betrachten das Führungsphänomen in Bezug auf die Gesamtsteuerung des Unternehmens und seiner Teilbereiche sowie die Führung der einzelnen Mitarbeiter. In der Praxis findet sich eine Vielzahl von Ansätzen. Partialansätze Total Quality Management Lean Management Managementmodelle und -konzepte (Beispiele) 5 übergeordnete Ansätze Business Process Reengineering Integriertes Management-Modell St. Galler Management Ansatz Strategieprozessansatz von Kreikebaum/Gilbert/Behnam Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.1 Grundlagen Integriertes Management-Modell im Überblick 1. Analyse der Ausgangslage 2. Formulierung der Ziele 3. Festlegung der Maßnahmen Planung 4. Bestimmung des Mitteleinsatzes Kontrolle Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation 5. Durchführung (Realisierung) 6. Evaluation der Resultate Problemlösungsprozess Managementfunktionen Quelle: Thommen/Achleitner 2003, S. 847. 6 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.2 Managementfunktionen 7 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.2 Managementfunktionen Planung Planung beeinflusst als systematische Entscheidungsvorbereitung im Wesentlichen das zukünftige Verhalten des Unternehmens. Im Rahmen der Realisierung getroffener Entscheidungen bietet Planung die Grundlage für die Übertragung von Aufgaben. Planung Kontrolle Erst Planung ermöglicht die Kontrolle, da die Zielerfüllung nur durch einen Vergleich zwischen geplanten und tatsächlich erreichten Ergebnissen überprüft werden kann. 8 Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation Planung erfüllt eine wichtige Koordinations- und Integrationsfunktion. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.2 Managementfunktionen Entscheidung Ist die Ausarbeitung von Plänen zur Steuerung eines Unternehmens abgeschlossen, muss eine Entscheidung über deren Gültigkeit und Umsetzung getroffen werden. Planung Kontrolle Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation Merkmale von Entscheidungen 9 Entscheidungsträger Wer ist an Entscheidungen beteiligt und wer besitzt die endgültige Entscheidungskompetenz? Entscheidungsprozess Wie verläuft der Entscheidungsprozess und welche Phasen sind zu unterscheiden? Entscheidungsinstrumente Welche Instrumente stehen zum Treffen von Entscheidungen zur Verfügung (z.B. Investitionsrechenverfahren, lineare Programmierung, ABC-Analyse, Entscheidungsregeln)? Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.2 Managementfunktionen Aufgabenübertragung – Organisation Die Aufgabenübertragung als Element der Führung umfasst alle institutionellen, prozessualen und instrumentalen Entscheidungen, welche der Realisierung gewählter Handlungsalternative dienen Kontrolle ( Organisation, Implementierung). Problembereiche der Aufgabenübertragung 10 Planung Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation Beteiligte der Aufgabenübertragung Man kann primär zwischen Aufgabenverteiler und Aufgabennehmer /-empfänger unterscheiden, sowie indirekten Beteiligten, die auf Grund der informellen Organisation Einfluss ausüben. Prozess der Aufgabenübertragung Wie verläuft der Entscheidungsprozess und welche Phasen sind zu unterscheiden? Instrumente der Aufgabenübertragung Hilfsmittel zur Übertragung von Aufgaben, wie Organisationsinstrumente (z.B. Organigramm, Stellenbeschreibung, Funktionendiagramm, Netzplan, Ablaufkarte) oder Pläne und Arbeitspapiere einzelner Funktionsbereiche. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.2 Managementfunktionen Kontrolle Aufgabe der Kontrolle ist es, die tatsächlich realisierten Ergebnisse mit den angestrebten Ergebnissen zu vergleichen, um daraus den Zielerfüllungsgrad erkennen zu können Planung Kontrolle Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation Neben dem Soll-Ist-Vergleich gibt es auch den Ist-Ist-Vergleich um den Erfolg eines Unternehmens zu kontrollieren. Sie können unter verschiedenen Aspekten durchgeführt werden: 11 Branchenorientiert: Mitarbeiterbezogen: Vergleich der Resultate mit denen anderer Unternehmen der gleichen Branche (Konkurrenten) oder dem Branchendurchschnitt. Vergleich der Ergebnisse von Mitarbeitern mit gleichen oder ähnlichen Aufgaben. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Vergangenheitsorientiert: Vergleich mit Ist-Werten aus der Vergangenheit. 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil 12 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Begriff der Unternehmenskultur Unternehmenskultur bezeichnet – sämtliche kollektiv geteilten impliziten oder expliziten Verhaltensnormen – Verhaltensmuster – Verhaltensäußerungen und – Verhaltensresultate – die von Mitgliedern eines Unternehmens erlernt und mittels Symbolen weitervermittelt werden. 13 Unternehmenskultur ist menschengeschaffen und manifestiert sich in Symbolen bzw. Artefakten. Da Kultur erlernt und menschengeschaffen ist, kann sie auch verändert werden! Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Ebenen der Unternehmenskultur: 1. Ebene Beispiele: 1. Ebene 1. Ebene: Symbolsysteme Nutzung der Sprache in Formularen, Memos etc. Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Logos, Artefakte Corporate Identity des Unternehmens „Kleiderordnung“ Umgang mit Kunden in Filialen/auf dem Markt Ausstattung der Büros und Gebäude Organigramme Mythen über Führungskräfte Veranstaltungen Aufnahmeriten 14 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre sichtbar, oft interpretationsbedürftig 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Ebenen der Unternehmenskultur: 2. Ebene Beispiele: 2. Ebene 1. Ebene: Symbolsysteme Normen im internationalen Geschäftsverkehr Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Logos, Artefakte Corporate Governance Codex sichtbar, oft interpretationsbedürftig Satzung des Unternehmens Compliance Programme 2. Ebene: Normen und Werte Geschichte des Unternehmens Führungsleitlinien, Beurteilungsrichtlinien, Auswahlkriterien für Personal Maximen, Ideologien, Verhaltensleitlinien, Gebote, Verbote Formale und informale Regeln des Umgangs Vision und Strategie Implizite Wertvorstellungen (z.B. Loyalität) 15 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre teils sichtbar, teils unbewusst, interpretationsbedürftig 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Ebenen der Unternehmenskultur: 3. Ebene 1. Ebene: Symbolsysteme Beispiele: 3. Ebene Religiöse Grundeinstellungen Einstellung zur Wahrheit Sprache, Rituale, Kleidung, Umgangsformen, Logos, Artefakte sichtbar, oft interpretationsbedürftig Einstellung zu Gesetz und Moral Ethnozentrische vs. universalistische Weltanschauung Grundauffassung des menschlichen Umgangs 2. Ebene: Normen und Werte Maximen, Ideologien, Verhaltensleitlinien, Gebote, Verbote Grundauffassung des Umgangs mit Stakeholdern Individualismus der Amerikaner Kollektivistisches Verständnis in Japan 16 3. Ebene: Basisannahmen Umweltbezug des Unternehmens, Weltanschauung, Wesen menschlicher Beziehungen, Umgang mit Zeit Allgemeine Betriebswirtschaftslehre teils sichtbar, teils unbewusst, interpretationsbedürftig unbewusste Anschauungen, Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühle 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Führungsstil: Begriff Unter Führungsstil ist das Resultat der Ausgestaltung der diskutierten Führungsfunktionen Planung, Entscheidung, Aufgabenübertragung und Kontrolle zu verstehen. 17 Führungsstile sind rekursiv mit der bestehenden Unternehmenskultur verknüpft Führungsstile lassen sich hinsichtlich der Beteiligung der unterstellten Mitarbeiter am Entscheidungsprozess unterscheiden es entsteht ein Kontinuum verschiedener Führungsstile Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Planung Kontrolle Führung Entscheidung Aufgabenübertragung – Organisation 11. Management 11.3 Unternehmenskultur und Führungsstil Führungsstile Autoritärer Führungsstil Kooperativer Führungsstil Entscheidungsspielraum des Vorgesetzten Entscheidungsspielraum der Gruppe despotisch Vorgesetzter entscheidet und ordnet an patriarchalisch Vorgesetzter entscheidet; er ist aber bestrebt, die Untergebenen von seinen Entscheidungen zu überzeugen, bevor er sie anordnet partizipativ Vorgesetzter entscheidet; er gestattet jedoch Fragen zu seinen Entscheidungen, um durch deren Beantwortung Akzeptanz zu erreichen Vorgesetzter informiert seine Untergebenen über seine beabsichtigten Entscheidungen; die Untergebenen haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern, bevor der Vorgesetzt die endgültige Entscheidung trifft demokratisch Vorgesetzter präsentiert das Problem; aus der Zahl der gemeinsam gefundenen und akzeptierten möglichen Problemlösungen entscheidet sich der Vorgesetzte für die von ihm favorisierte Lösung Die Gruppe entscheidet, nachdem der Vorgesetzte zuvor das Problem aufgezeigt und die Grenzen des Entscheidungsspielraumes festgelegt hat Die Gruppe entscheidet; der Vorgesetzte fungiert als Koordinator nach innen und nach außen Quelle: Tannenbaum/Schmidt 1958, S. 96. 18 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management 19 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Gründe für Strategische Unternehmensführung – Starbucks (I) 20 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Gründe für Strategische Unternehmensführung – Starbucks (II) Warum es sich lohnt, über das reine Produkt hinaus zu denken… Rohstoff 21 Markenartikel 1Cent 7 pro Tasse pro Tasse Cent Service 1,50 Kundenerlebnis Euro pro Tasse Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 3 Euro pro Tasse 11. Management 11.4 Strategisches Management Gründe für Strategische Unternehmensführung – Starbucks (III) Weltweite Revolution des Kaffeetrinkens; Aufbau einer weltweiten Premium-Marke; ausgeprägtes Kundenverständnis Nettoumsatz in Mrd. $ 6.369 7 5 Aktienkurs 1 5.294 6 Nettogewinn in Mrd. $ 0.8 4.075 4 0.6 3 0.4 0.494 0.388 0.265 2 0.2 1 0 0 2003 22 2004 2005 2003 2004 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 2005 11. Management 11.4 Strategisches Management Gründe für Strategische Unternehmensführung – Starbucks (IV) Gründe für den Erfolg: Starbucks bietet einen “certain way of life” 12000 Shops Umsatz Top-Lagen Differenzierungsstrategie kontinuierliche Innovationsstrategie Standardisierungsstrategie Internationalisierungsstrategie (JV; Lizenzen) “Global Branding Strategy” (“No”-Marketing Strategie) ... 11000 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 (Stand Nov. 2006: 11.700 Shops; Umsatz 2006 11,0 Mrd. US $ (geschätzt); Return on Equity in 2005 21,7 %; 2.783 Shops außerhalb der USA; aktiv in 37 Ländern; erste Auslandsfiliale 1996 in Tokyo/Japan; seit 2002 in D, 68 shops in D) 23 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Zwischenfazit Es gibt viele Gründe für Unternehmen, neue Strategien zu suchen! Strategisches Management ist notwendig, um neue und Erfolg versprechende Strategien auch zu finden. 24 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Strategisches Management … ... ist ein umfassender Prozess zur Strategiefindung, der mehrere Elemente enthält ... fördert unternehmensweit nach innen und außen gerichtetes strategisches Denken ... beteiligt verantwortliche Führungskräfte und Mitarbeiter an der Strategieentwicklung ... bedeutet Strategien nicht nur zu suchen, sondern diese auch tatsächlich im operativen Management umzusetzen …fokussiert sowohl auf Fragen der Effektivität als auch der Effizienz in Unternehmen 25 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Strategische vs. operative Führung in Unternehmen „Doing the things right“ Effizienz Ressourcenallokation und Koordination der betrieblichen Teilbereiche mit Hilfe von Planung, Organisation und Kontrolle Orientierung des Leistungsangebots am Erfahrungswissen und an den Stärken der Unternehmung Orientierung der Organisation und des Leistungsangebots an den Marktgegebenheiten Bestimmung und Umsetzung der Strategien und Ziele für das Unternehmen und seine Teilbereiche (Definition eines bedarfsgerechten Leistungsangebotes am Markt) „Doing the right things“ Effektivität Strategische Führung 26 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Marktorientierung Ressourcenorientierung Operative Führung 11. Management 11.4 Strategisches Management Strategisches Management ist als Prozess zu verstehen Werte und Grundeinstellungen des Top-Managements Vision Segmentierung Strategische Analyse (ex- & intern) Strategiebestimmung Strategieimplementierung Strategische Kontrolle Umweltbedingungen: • politisch (political) • ökonomisch (economic) • sozio-kulturell (social) • technologisch (technological) • ökologisch (ecological) • gesetzlich (legal) 27 Quelle: Kreikebaum/Behnam/Gilbert 2007. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Strategische Analyse: Ziel und Bereiche Ziel: Gewinnung der entscheidenden Informationen für die Formulierung der Unternehmensstrategien 28 Unternehmen Umwelt Welches sind die Stärken und Schwächen des Unternehmens? Wo sind strategische Erfolgspositionen vorhanden? Welches sind die Chancen und Risiken, die sich aus den voraussichtlichen Umweltentwicklungen ergeben? Interne Analyse Externe Analyse Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Methoden zur Analyse und Strategieentwicklung Methoden Tools der internen Analyse Tools der externen Analyse Kombinierte Tools StrategieMatrizen/ -Frameworks Sonstige Ansätze • SW-Analyse • OT-Analyse • SWOT • Porter • Workshops • ActivitySystem-Maps • Konkurrenzanalyse • BCG-Portfolio • Ansoff • BVW • McKinseyPortfolio • Strategy Diamond • Produktlebenszyklus • Kennzahlen • Benchmarking • Branchenstrukturanalyse • sonst. Portfolios • KVP • Quality Circles •… • Simulationen • Erfahrungskurve • Marktanalyse • Szenario-Analyse Wichtig: integrative Analyse ex- und interner Daten! Quelle: Kreikebaum/Gilbert/Behnam 2007. 29 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management SWOT – Analyse internal capabilities external environment Bekanntestes Konzept zur strategischen Analyse und Strategiebestimmung in der Unternehmenspraxis Strengths Opportunities Weaknesses Threats SWOT steht für eine Analyse der internen Strengths und Weaknesses des Unternehmens sowie… …die kritische Betrachtung der Opportunities und Threats, die sich aus der externen Umwelt ergeben 30 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Gap-Analyse Die Gap-Analyse zeigt durch Gegenüberstellung der erwarteten Prognosewerte (z.B. im Bezug auf Umsatz, Cashflow, Gewinn) bei Fortführung der bisherigen Strategie und der geplanten Zielwerte (Soll-Werte) eine sich mit den Jahren vergrößernde Abweichung, d.h. eine Ziellücke. Zielgröße (z.B. Cashflow, Umsatz) Strategische Ziellücke Operative Ziellücke Strategische Maßnahmen Operative Maßnahmen Prognosewert t (z.B. Jahre) 31 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Quelle: Thommen/Achleitner 2003, S. 918. Zielwert 11. Management 11.4 Strategisches Management Produktlebenszyklus-Modell Ziel des PLZ: Identifikation der für den Gewinn bzw. ROI und Cashflow verantwortlichen Faktoren Quelle: Kreikebaum 1997, S. 111. Kosten 32 Umsatz t Einführung Wachstum Reife Sättigung Angebotsperiode Reaktionsperiode Entstehungszyklus Nachfrageperiode Marktperiode Marktzyklus Lebenszyklus Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Degeneration 11. Management 11.4 Strategisches Management Wertschöpfungskette Unternehmensleitung RechnungsFinanzen wesen Personal Informatik Recht Entwicklung neuer Produkte Lieferanten Kunden Auftragsgenerierung und Auftragserfüllung Integrierte Logistik Marketing F&E Kernfunktionen Fertigung Vertrieb Verkauf Kernprozesse Service Supportfunktionen Quelle: Thommen/Achleitner 2003, S. 823. 33 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Umweltanalyse (externe Analyse) Ziel: Erkennung von Entwicklungstendenzen und Abschätzung von möglichen Chancen und Gefahren für das eigene Unternehmen Teilanalysen Analyse des allgemeinen Umfeldes Analyse der Situation in Bezug auf Ökologie, Technologie, Gesamtwirtschaft, demograph. und sozialen Bereich, Politik, Recht Marktanalyse Analyse der relevanten Märkte, insbes. der Absatzmärkte, Beschaffungsmärkte, des Kapitalmarkts und des Arbeitsmarkts Schwierigkeiten: oft nur schlecht strukturierte Probleme und Suchbereiche Problem der Auswahl der Informationen aus der riesigen Datenmenge Problem der Unsicherheit von Prognosen 34 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Benchmarking und Branchenstrukturanalyse Analyse der relevanten Industrie als Ganzes, insbes. Analyse der Hauptkonkurrenten, Lieferanten und Kunden 11. Management 11.4 Strategisches Management Triebkräfte des Branchenwettbewerbs nach Porter (Five Forces Model) Potentielle neue Konkurrenten Bedrohung durch neue Konkurrenten Lieferanten Verhandlungsstärke der Lieferanten Wettbewerber in der Branche Rivalität unter den bestehenden Unternehmen Verhandlungsmacht der Abnehmer Abnehmer Bedrohung durch Ersatzprodukte und -dienste Ersatzprodukte Quelle: Porter 2004. 35 Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management Produkt/Markt-Strategien nach Ansoff Markt gegenwärtig neu gegenwärtig Marktdurchdringung Marktentwicklung neu Produktentwicklung Diversifikation Produkt Marktdurchdringung: Intensive Bearbeitung bestehender Märkte mit gegenwärtigen Produkten durch Steigerung der Absatzmenge. Marktentwicklung: Bearbeitung neuer regionaler Märkte, Erschließung neuer Anwendungsmöglichkeiten der bestehenden Produkte und/oder neuer Käuferschichten. Produktentwicklung: Bedürfnisbefriedigung der Kunden auf den bisherigen Märkten mittels neuer Produkte, als Ergänzung oder Ersatz des alten Produktions- und Absatzprogramms. 36 Diversifikation: Wachstum mit neuen Produkten auf neuen Märkten - horizontal: Neue Produkte im sachlichen Zusammenhang zu den bisherigen Produkten (Komplementär- oder Kuppelprodukte). - vertikal: Neue Produkte beziehen sich auf vorgelagerte (Rückwärtsintegration) oder nachgelagerte (Vorwärtsintegration) Produktionsstufen. - lateral: Kein sachlicher Zusammenhang zwischen neuen und alten Produkten. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Quelle: Ansoff 1966. Ansoff (1966) unterscheidet vier Produkt/Markt-Strategien 11. Management 11.4 Strategisches Management Wettbewerbsstrategien nach Porter („Generische Strategien“) 37 branchenweit Beschränkung auf ein Segment Singularität aus Sicht des Käufers Kostenvorsprung Differenzierung umfassende Kosenführerschaft Konzentration auf Schwerpunkte Kostenführerschaft: Ziel ist es, einen umfassenden Kostenvorsprung innerhalb einer Branche zu erlangen ( niedrigste Gesamtkosten). Differenzierung: Ein Produkt oder eine Dienstleistung soll sich von denen der Konkurrenzunternehmen abheben. Schaffung einer Produktsituation, die in der ganzen Branche als einzigartig angesehen wird. Konzentration auf Schwerpunkte: Das Unternehmen konzentriert sich auf Marktnischen, also bestimmte Brachensegmente unter der Prämisse, dass ein eng begrenztes strategisches Ziel (Differenzierung oder Kostenführerschaft) wirkungsvoll erreicht werden kann. Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Quelle: Porter 2004. Strategisches Zielobjekt Strategischer Vorteil 11. Management 11.4 Strategisches Management Generische Strategien: Beispiele Wachstum ROI Kostenvorsprung - Fielmann - Aldi - Mediamarkt - Southwest - Direktversicherer Hybride Strategie - Hennes + Mauritz - Otto Versand - Ikea Singularität - Body Shop - Müller Hemden - Ferrero - Bulthaup - Mercedes - Porsche - PUMA - Adidas - Nike Undifferenzierte Anbieter "Stuck in the Middle" Kostenführerschaft 38 Differenzierung Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 11. Management 11.4 Strategisches Management hoch Beispiel BCG-Portfolio: Nike Nike Electronic Equipment Marktwachstum Golf Equipment Nike Apparel Nike Watches (Desinvestition hat bereits stattgefunden) niedrig auflösen? Sports Agency niedrig 39 Athletic Footwear Relativer Marktanteil Allgemeine Betriebswirtschaftslehre hoch 11. Management 11.4 Strategisches Management Voraussetzung für erfolgreiche Implementierung: Leadership 40 - Breakdown aspirations to your business and set clear and ambitious targets - Lead the change, walk the talk, motivate - Incentivise and recognise strong performers and change agents - Communicate, communicate, communicate - LEADERSHIP Adapt systems, processes and structures - Mobilise your team, overcome resistances and motivate The Leader always sets the trail for the others - Build the atmosphere for continuous improvements, benchmarking and learning - Monitor progress Allgemeine Betriebswirtschaftslehre