Magazin 1/2012 - Regionalgruppe Rhein-Main

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Magazin 1/2012 - Regionalgruppe Rhein-Main
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1 | 2012
www.mercedes-benz.com Mai 2012
Mercedes-Benz
Unimog
Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz.
Freie Bahn
Am Flughafen Prag sorgt ein Unimog
U 500 mit TrackJet®-Frontmodul für ein sicheres Rollfeld.
Unterwegs: Die Unimog Wintertour| Neu: Der U 5000 6x6| Aufschwung: Unimog in Polen
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2 EDITORIAL
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UNIMOG 1 • 2012
Liebe Unimog Freunde,
als ich die Bilder unserer Titelgeschichte über einen Unimog U 500 am
Flughafen Prag gesehen habe, ging mir ein Gedanke durch den Kopf: Es
ist schon verblüffend, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten des Unimog
sind und an welchen ungewöhnlichen Orten das Fahrzeug Erstaunliches
leistet. In diesem Fall reinigt der U 500 mit TrackJet®-Frontmodul von
Weigel seit April die Start- und Landebahnen am größten Airport der
Tschechischen Republik. Wie das genau funktioniert, können Sie ab
Seite 6 lesen.
Dass sich der Unimog im kommunalen Ganzjahreseinsatz unentbehrlich
macht, zeigten 19 Vorführfahrzeuge samt Auf- und Anbauten, die wir auf
der Unimog Wintertour 2012 präsentierten. Ziel war es, den kommunalen
Anwendern eine spannende Veranstaltung mit Live-Vorführungen und
interessanten Fachvorträgen zu bieten. Und ich bin sicher, das ist uns
gelungen: Über 6.000 Interessierte ließen sich nicht von den eisigen
Temperaturen im Februar abschrecken und kamen zu den insgesamt
zwölf Veranstaltungen in ganz Deutschland.
Die Vielfältigkeit unserer Fahrzeuge spiegelt sich auch in den weiteren
Themen dieser Ausgabe wider: In Budapest sorgen das ganze Jahr über
21 Unimog U 20 für saubere Straßen. Auch in Polen schenken immer mehr
Kunden dem Unimog ihr Vertrauen, so dass wir dort unser Händlernetz
kontinuierlich ausbauen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre!
Ihr
Titel
Michael Dietz
Leiter Vertrieb und Marketing
Mercedes-Benz Special Trucks
06 Ein U 500 befreit die
Start- und Landebahnen des
Flughafens Prag von
Gummiabrieb.
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UNIMOG 1 • 2012 • INHALT 3
News
04
Aktuelle Meldungen aus dem Bereich „Special Trucks“
06
Freie Bahn Ein Unimog U 500 befreit die Start- und Landebahnen am
Flughafen Prag von Gummiabrieb und macht so den Flugverkehr sicherer.
10
12
15
On Tour Die Unimog Wintertour 2012 machte Halt in zwölf Städten.
Saubere Arbeit Das Berliner Reinigungsunternehmen RUWE im Porträt.
Förster auf vier Rädern Ein U 400 im Einsatz beim Forstamt Baden-Baden.
16
Auf Erfolgskurs im Osten Das Händlernetz von Mercedes-Benz Unimog in
Polen wächst stetig.
18
Der große Bruder Den Unimog U 5000 gibt es jetzt auch als Dreiachser.
Titelgeschichte
Winterdienst
10
International
Technik
Feuerwehr
20
Er macht den Weg frei Die Berufsfeuerwehr Hamburg setzt bei großen
Einsätzen auf den U 5000.
22
Wendiger Straßenfeger Die Stadt Budapest setzt 21 neue U 20 ein.
Kommunal
Sicherheit
25
Im Schongang Die Vibrationen des Unimog liegen deutlich unter den
zulässigen Grenzwerten des Arbeitsschutzgesetzes.
26
Original-Ersatzteil per Mausklick Mit WebParts können Mercedes-Benz
Kunden ihre Ersatzteile bequem online bestellen.
Schnelle Hilfe vor Ort Das Händlernetz sorgt für besten Service.
15
Service
27
Daimler Worldwide
28
Schweres Wetter Zwei Unimog unterstützen in Thailand die
Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe.
Uniskop
30
31
Termine und Buntes rund um den Unimog
Auf Weltreise Ruth und Riton Grab bereisen Brasilien und Uruguay mit
ihrem Unimog U 4000.
Impressum
Herausgeber: Daimler AG, Mercedes-Benz Special Trucks, Vertrieb Marketing, D -76742 Wörth
Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Mercedes-Benz Special Trucks
Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Frank
Autoren: Annika Binder (4 o., 5 u., 30, 31), Hanna Sturm (4 u.), Dietmar Winkler (5 o.)
Fotos: Titelbild: © Henrik Morlock; Seite 2: © Henrik Morlock (l., M.); Seite 3: © Henrik Morlock (1, 2, 4);
© Marcin Mozert (3); Seite 4: © IFAT ENTSORGA (o.), © Daimler AG (u.); Seite 5: © Daimler AG (o.),
© Harry Tatura (u.); Seite 30: © Susanne Löw (o. l.), © Daimler AG (o. r., u.); Seite 31: © Riton Grab
Realisation: Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH, Corporate Publishing,
Aschauer Straße 30, D-81549 München, Tel.: +49 (0)89 203043-1122; Grafik: Dierk Naumann (Art Direction);
Redaktion: Annika Binder, Saskia Meier (Ltg.); Projektsteuerung: Annika Binder, Matthias Pioro
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Heisinger Straße 16, D-87437 Kempten
Das Unimog Magazin erscheint zweimal im Jahr in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und
Spanisch. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit schriftlicher
Zustimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge kann keine
Gewähr oder Haftung übernommen werden.
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier • Printed in the Federal Republic of Germany
16
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4 NEWS
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Branchentreff
Anfang Mai treffen sich wieder Anbieter, Dienstleister, Entscheider und Praktiker aus der Kommunal- und Entsorgungsbranche
auf der IFAT ENTSORGA 2012 in München. Mit dabei ist auch Mercedes-Benz Special Trucks.
DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH: Bereits
Monate vor Eröffnung der IFAT ENTSORGA
2012 in München war die weltweit wichtigste
Fachmesse für Innovationen und Dienstleistungen in den Bereichen Wasser-,
Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
ausgebucht. Mit insgesamt 215.000 Quadratmetern, davon allein 180.000 Quadratmeter
Hallenfläche, verzeichnet die Messe einen
neuen Rekord. Auch die Ausstellerzahl von
2.730 aus 17 Ländern liegt höher als bei der
vergangenen Messe vor zwei Jahren.
Mercedes-Benz Special Trucks (MBS) wird
vom 7. bis 11. Mai mit insgesamt sieben
Fahrzeugen, davon fünf Unimog, auf den
Innen- und Außenbereichen der Messe in der
bayerischen Landeshauptstadt vertreten sein.
In der Halle präsentiert Daimler zwei Unimog:
einen U 500 mit Solesprüher von Gmeiner
und einen U 500 mit Demarkierungsgerät von
Weigel (siehe auch Titelgeschichte ab Seite 6).
Daneben zeigt der Hersteller auch einen
Econic 2628 NGT 6x2/4 NLA. Bei dem
Fahrzeug mit Natural Gas Technology (NGT)
Besucher der IFAT
erwartet die gesamte
Bandbreite der
Kommunalbranche.
handelt es sich um einen Dreiachser mit
26 Tonnen Gesamtgewicht, Nachlaufachse
und Sechsgang-Automatikgetriebe.
Auf dem Freigelände ist Mercedes-Benz
Special Trucks ebenfalls vertreten. Mit dabei
sind ein U 500 mit Tunnelwaschgerät von
Dücker, ein U 400 mit Mähgerät von Mulag
sowie ein U 400 mit Faun-Kehrmaschine.
Außerdem wird ein Zetros für den kommunalen Einsatz mit Pfostensetzer von der
Firma RISA ausgestellt. Die Exponate zeigen die Vielseitigkeit der Produkte von
Mercedes-Benz Special Trucks für den
kommunalen Einsatz.
Besuchen Sie uns am MBS-Messestand in
Halle 4C an Stand 321.
r
Die Waldarbeit im Blick
Mercedes-Benz Special Trucks präsentiert Unimog und Zetros Fahrzeuge bei einer der größten Forstwirtschaftsmessen.
WENN ES UM WALDARBEIT und Forstwirtschaft geht, dürfen Mercedes-Benz Special Trucks nicht fehlen. Mit einem
großen Stand und mehreren LiveDemonstrationen präsentiert sich die
Daimler AG bei der 16. Tagung des
Kuratoriums für Waldarbeit und Forstwirtschaft (KWF).
Die Veranstaltung zählt zu den weltweit
größten Forstdemomessen und ist ein
international bedeutender Branchentreff.
Unter dem Motto „Faszination Forstwirtschaft“ findet die KWF-Tagung vom
13. bis 16. Juni in Bopfingen im
Ostalbkreis statt. Neben der Präsentation
von Forstmaschinen und Neuheiten auf
dem Ausstellungsgelände gehören auch
ein Fachkongress und mehrere Fachexkursionen zum
Programm. Am MBS-Stand werden Arbeits- und
Transportmaschinen
für
Forst-,
Kommunal- und Agrareinsätze vorgestellt.
Ein Spezialist für die Forstarbeit:
In den Live-Demonstrationen kann das
Der Unimog U 300.
Fachpublikum die unterschiedlichen
Fahrzeuge und Anbaugeräte im Einsatz
erleben. Vorgeführt werden unter anderem
Fahrzeuge für die Herstellung und den
Transport von Energieholz, Geräte zur
Gehölzpflege, Holzhäcksler sowie Fahrzeuge für den Wegebau.
Ein weiterer Schwerpunkt sind
Fahrzeuge mit Geräten für den
Forsteinsatz, zum Beispiel ausgerüstet mit
leichter Rücketechnik oder Forstkranen. r
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UNIMOG 1 • 2012 • NEWS 5
Der leise Müllwerker
Im Praxiseinsatz bei der Berliner Stadtreinigung zeigt der
Mercedes-Benz Econic BlueTec® 2629 Hybrid das große
Dieser Econic Hybrid war ein Jahr bei
der Berliner Stadtreinigung im Einsatz.
Potenzial des Hybridantriebs.
ZWEI DINGE konnte der Econic BlueTec® Hybrid im Praxiseinsatz bei
der Berliner Stadtreinigung (BSR) unter Beweis stellen: Zum einen
senkt der Hybridantrieb den Kraftstoffverbrauch um bis zu 25 Prozent
im Vergleich zu einem rein dieselbetriebenen Fahrzeug. Mit dem
Econic, der in zwölf Monaten rund 12.000 Kilometer in der
Abfallsammlung zurückgelegt hat, ließ sich der Verbrauch in der
extremen Gangart des „Stop-and-Go“ von durchschnittlich 60 l/100 km
auf 45 l/100 km senken. Pro Einsatztag spart der Hybridantrieb, der
einen 6,4-Liter-Diesel-Sechszylindermotor mit einem Elektromotor
kombiniert, durchschnittlich rund elf Liter Dieselkraftstoff.
Dank des elektrischen Antriebs des Fahrzeugs und des Aufbaus
überzeugt der Econic BlueTec® Hybrid zum anderen durch seine
Geräuscharmut. Denn im Durchschnitt verarbeitet der Pressmüllaufbau von Haller 46 Prozent des Mülls elektrisch, soweit es der
Ladezustand der Batterie zulässt. Der Dieselmotor mit einer
Leistung von 210 kW (286 PS) ist in diesem Fall abgeschaltet.
Daraus resultiert ein wesentlicher Anteil des Spareffekts, da der
Dieselmotor bei einem konventionellen Fahrzeug in diesem Betriebszustand konstant mit einer Arbeitsdrehzahl von
900/min läuft.
r
Der Zetros „Secutor“
ist mit einem
Güllefass und einem
Abschiebewagen
ausgestattet.
Fit fürs Gelände
Seit Februar ist ein schwarzer Zetros „Secutor“ als Agrologistik-Fahrzeug mit
Güllefass oder Starrdeichselanhänger mit Abschiebewagen bei dem Lohnunternehmer Wilfried Schulze im Einsatz.
BESTENS GEEIGNET für den Einsatz in der
Agrologistik ist der zum Ackerschlepper
umgebaute
Mercedes-Benz
Zetros
„Secutor“. Seit Februar dieses Jahres steht
der hochgeländegängige Offroad-Truck mit
240 kW (326 PS) und einem maximalen
Drehmoment von 1.300 Nm bei 1.200 bis
1.600 U/min auf dem Hof des Lohnunternehmers Wilfried Schulze. Ergänzt
wird das Fahrzeug um ein Güllefass mit
29 Kubikmetern Volumen oder einem
Starrdeichselanhänger mit Abschiebewagen SGT-Pullbox mit 56 Kubikmetern
Volumen. Das Fahrzeug wird nördlich von
Wolfsburg für den Gülle-, Substrat- und
Futtertransport sowie für den Transport von
Silomais zu Biogasanlagen eingesetzt.
Warum sich das Fahrzeug besonders für den
Einsatz in der Agrologistik eignet, erklärt Reyk
Wernicke, Verkaufsleiter Landtechnik bei der
Unimog Generalvertretung Harald Bruhns
GmbH in Karstädt: „Der Fahrer sitzt im
schwingungsarmen Bereich zwischen den beiden Achsen. Dadurch ist er auch in unebenem
Gelände sehr sicher und komfortabel unterwegs.“ Zudem wurde der Radstand des
Fahrzeugs auf 4.200 Millimeter gekürzt, um
die Wendigkeit zu verbessern. „Für mich war
die Geländegängigkeit eines der Argumente,
die für den Zetros sprechen“, erklärt
Lohnunternehmer Schulze.
Doch Wernicke kennt noch weitere
Vorteile des Fahrzeuges: „Das vollautomatische Getriebe Allison 3500 SP steigert die
Transportleistung und den Fahrkomfort, weil
der Zetros nicht stecken bleibt.“ Durch die
Parametrierung ist der Zweiachser auf eine
Maximalgeschwindigkeit von 60 km/h
beschränkt und als Ackerschlepper/
Zugmaschine zugelassen. Damit kann der
Zetros „Secutor“ auch mit einem T-Führerschein gefahren werden.
r
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6 TITELGESCHICHTE
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UNIMOG 1 • 2012
Freie Bahn
Zwischen all den riesigen Flugzeugen wirkt er klein und
zierlich. Aber seine Arbeitsleistung ist dafür umso
beeindruckender: Ein U 500 mit TrackJet®-Frontmodul
gewährleistet den richtigen Reibungswert der Landebahn
und damit auch die Sicherheit des Flugverkehrs.
Text: Tanja Strauß | Fotos: © Henrik Morlock
Der Airport von Prag ist einer von vielen Flughäfen, an denen das
TrackJet®-System der Firma Weigel zum Einsatz kommt.
AUF DREI START- und Landebahnen hebt
in Spitzenzeiten im Minutentakt ein
Flugzeug nach dem nächsten ab – oder
kommt mit quietschenden Reifen zum
Stillstand. An drei Passagier- und zwei
Cargo-Terminals operieren 50 Airlines und
fünf Frachtfluggesellschaften. Sie verbinden Prag mit 130 Destinationen überall
auf der Welt. Allein im vergangenen Jahr
fertigten über 2.200 Airport-Mitarbeiter
13 Millionen Passagiere und 200.000 Flugzeugbewegungen ab. Damit ist der
Flughafen Prag der größte Airport der
Tschechischen Republik.
Die meisten Passagiere bekommen bei
einer Flugreise von und zum Flughafen Prag
nur das Schalter- und Sicherheitspersonal zu
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UNIMOG 1 • 2012 • TITELGESCHICHTE 7
Gesicht. Was sie nicht sehen: Hinter den
Kulissen sorgen Tag für Tag unzählige
Mitarbeiter für einen reibungslosen und
sicheren
Flugverkehr.
Dafür
aus
Sicherheitsgründen unerlässlich: Start- und
Landebahnen, die optimale Friktionswerte
aufweisen. Eine Herausforderung. Schließlich werden die Flugzeugreifen während der
Landung extrem starken Kräften ausgesetzt.
Beim Aufsetzen müssen sie sehr schnell auf
die Landegeschwindigkeit beschleunigt werden. „Dabei erhitzen sie sich schlagartig und
es kommt zu starkem Abrieb von Gummi auf
der Landebahn“, erklärt Flughafenmitarbeiter Jan Kadlec.
Um den Gummiabrieb auf dem Rollfeld
schnell und gründlich zu entfernen, setzt der
Flughafenbetreiber seit April dieses Jahres auf
ein spezielles Wasserstrahlverfahren namens
TrackJet®. „Die Idee dafür wurde 1998 geboren, als der Flughafen Saigon in Vietnam
eine Kombilösung für Großflächenmähen
und Gummiabriebentfernen auf Basis
eines Unimog U 2450 anfragte“, erzählt
Bernd Weigel, Geschäftsführer der Weigel
Hochdrucktechnik GmbH & Co. KG. „Wir
haben den Part der ,Gummiabriebentfernung‘ übernommen und so den
Großvater des nun an Prag gelieferten
Vorbau-Wechselmoduls entwickelt.“
Vielfältiges Aufgabenspektrum
Das TrackJet®-Frontmodul verwandelt den
U 500 des Flughafens Prags in kürzester
Zeit in ein komplettes System zur
Entfernung von Gummiabrieb und
Fahrbahnmarkier-ungen. Bereits 2008 hat
CROY s.r.o, die Unimog Generalvertretung
in der Tschechischen Republik, den Unimog
an den Flughafen ausgeliefert. „Der Unimog
U 500 wird als Universalfahrzeug eingesetzt – mit Schneefräse, Schneepflug,
Mähgerät oder seit April mit TrackJet®“,
sagt
CROY-Geschäftsführer
Ladislav
Vybíral. Das vielfältige Aufgabenspektrum
und die einfache Montage des Vorbaugerätes bringen den Betreibern enorme
Vorteile: „Normalerweise wird Gummiabrieb maximal viermal im Jahr entfernt.
Je nach Fläche dauert das rund 20 bis
25 Stunden. Nach dem Einsatz wird das
r Das Unimog Airport-System
Das TrackJet®-System der Firma Weigel Hochdrucktechnik GmbH & Co. KG
auf Basis eines Unimog überzeugt Flughafenbetreiber aus aller Welt. Auf über
180 Landebahnen, so zum Beispiel in Griechenland, Russland, Vietnam,
Südkorea, in der Türkei, der Schweiz, den USA und seit April auch in der
Tschechischen Republik, säubern Unimog mit dem speziellen Frontmodul
Verkehrsflächen wie Landebahnen oder Hangars von Fremdbelägen. Das System
arbeitet mit einem Arbeitsdruck von 2.500 bar, wobei die Leistung von der
Unimog Frontzapfwelle erzeugt wird. Bei der Reinigung verbraucht das
Frontmodul wenig Wasser, das im gleichen Arbeitsschritt wieder abgesaugt wird.
Damit steht die Landebahn sofort wieder zur Verfügung. Durch die Entwicklung
spezieller Düsen- und Steuerungstechniken werden Oberflächen trotz des hohen
Arbeitsdrucks nicht beschädigt, so dass das System zur Bearbeitung von Asphaltund Betonoberflächen geeignet ist. Damit gelingt es, Gummiabrieb – dieser
entsteht beim Landen der Flugzeuge – ökonomisch und umweltfreundlich zu
entfernen. Auch Demarkierungsarbeiten erledigt das Gerät. Trägerfahrzeuge des
TrackJet®-Systems müssen über ein Zapfwellengetriebe und die erforderliche
Motorleistung verfügen, damit eignen sich die Unimog U 400 und U 500.
ü
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8 TITELGESCHICHTE
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UNIMOG 1 • 2012
TrackJet®-Modul innerhalb von Minuten deinstalliert.
Dann kann der Unimog wegen seiner universellen
Nutzungsmöglichkeiten punkten, indem er für alternative Aufgaben zur Verfügung steht“, sagt Weigel.
Optimal für eine gründliche Reinigung
Dank seiner kompakten Maße und hohen Tragkraft
eignet sich der Unimog hervorragend als
Trägerfahrzeug. „Die größten Vorteile sind aber das
Kriechganggetriebe und der hydrostatische Fahrantrieb
mit Verstellmotor. Das Fahrzeug muss für eine optimale
Reinigung zwischen 100 bis maximal 2.000 Meter
pro Stunde fahren“, sagt Vybíral. Diese Langsamfahreigenschaften ermöglichen es dem Fahrer, die
optimale Arbeitsgeschwindigkeit für den jeweiligen
Einsatz zu wählen. Dabei gewährleistet der Hydrostat
eine stufenlose Anpassung der Geschwindigkeit
bei konstanter Motor- und Zapfwellendrehzahl, die für
den Betrieb des TrackJet® notwendig ist. An der
Zapfwelle kann eine Leistung von bis zu 150 kW abgenommen werden, was einen separaten Dieselmotor
überflüssig macht.
Dank spezieller Düsen- und Steuerungstechniken werden
Asphalt- und Betonoberflächen geschont.
r „Unsere Unimog laufen äußerst zuverlässig“
Jan Kadlec, Mitarbeiter der Wartungsabteilung der Flugverkehrsflächen des Flughafens Prag, über den
intensiven und vor allem breit gefächerten Einsatz der Unimog.
Unimog Magazin: Seit April ist das neue
Anbaugerät TrackJet® von Weigel im
Einsatz. Unimog werden auf dem
Flughafen Prag aber schon viel länger
eingesetzt ...
Jan Kadlec: Bereits seit Jahren gibt es
hier zwei Mercedes-Benz Unimog, seit
2003 einen U 300 und seit 2008 einen
U 500. Dieser dient auch als Trägerfahrzeug für das neue Anbaugerät. Mit
beiden Fahrzeugen sind wir sehr zufrieden.
Sie laufen äußerst zuverlässig.
Unimog Magazin: Welche Aufgaben
erledigen die Unimog?
Kadlec: Die Fahrzeuge werden auf dem Flughafen Prag
für ein sehr breites Aufgabengebiet genutzt – und zwar
das ganze Jahr über. In den kalten Monaten übernehmen sie,
ausgestattet mit Streuer und Schneepflug, den Winterdienst.
Im Sommer ist das Einsatzspektrum noch größer. Dann
verfügen die Unimog – je nach Arbeit – über Pritsche,
Frontmähgerät mit Schlegelmähkopf, Ast- und Wallheckenschere, Wildkrautbürste, Tank- und Leitplankenwaschanlage,
Grabenreinigungsgerät und jetzt neu über das
TrackJet®-Frontmodul für die Reinigung
der Flughafenflächen.
Unimog Magazin: Das Einsatzspektrum ist
wirklich enorm groß – wie machen sich
die Unimog dabei?
Kadlec: Das stimmt, einen charakteristischen Arbeitstag haben die Unimog nicht.
Ihr Einsatz richtet sich nach dem aktuellen
Bedarf der Arbeitstätigkeit – und das
365 Tage im Jahr. Das funktioniert, weil
der Unimog ein effektiver, vielseitiger,
leistungsfähiger und vor allem zuverlässiger
Mitarbeiter ist.
Unimog Magazin: Bei so speziellen Aufbaugeräten ist eine gute
Betreuung seitens des Herstellers unerlässlich …
Kadlec: Die Zusammenarbeit mit der Unimog Generalvertretung
in Tschechien, der Firma CROY s.r.o., läuft auf einem sehr
guten und insbesondere sehr intensiven Niveau. Dies betrifft
die Lieferungen von Ersatzteilen ebenso wie Garantie- und
Außergarantiereparaturen aller von CROY gelieferten verschiedenen Fahrzeuge und Geräte. Das sind mittlerweile rund
25 Stück, die auf dem Flughafen Prag eingesetzt werden.
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Anzeige
UNIMOG 1 • 2012 • TITELGESCHICHTE 9
Alles aus einer Hand
Bereits im Vorfeld nahmen Mitarbeiter der
Wartungsabteilung der Flugverkehrsflächen des
Flughafens Prag das Unimog Airport-System auf
anderen europäischen Flughäfen genau unter die
Lupe. CROY erstellte ein komplettes Angebot für
Anbaugerät, Inbetriebnahme sowie Schulung, die
das Flughafenpersonal detailliert auf den richtigen
und wirtschaftlichen Einsatz der kompletten Anlage
vorbereitete. „Wir übernehmen außerdem den
Kundendienst für Frontmodul und Fahrzeug. Der
Vorteil für den Kunden: alles aus einer Hand“, sagt
Ladislav Vybíral.
r
Zentimeter um Zentimeter entfernt der Unimog alte
Markierungen von der Landebahn.
Auf meinem Unimog,
nur das ORIGINAL
1944: Erster hydraulischer Ladekran der Welt
made by Hiab
www.hiab.de
Unimog_0112_10-11_10-11 26.04.12 11:59 Seite 10
10 WINTERDIENST
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UNIMOG 1 • 2012
On Tour
Zwölf Veranstaltungen in zwei Monaten: Auf der Unimog Wintertour 2012 präsentierte Mercedes-Benz
gemeinsam mit den Generalvertretungen und Gerätepartnern 19 Unimog für den Winterdienst und den
kommunalen Ganzjahreseinsatz.
Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock
KOMMUNALE FUHRPARKS müssen ressourcenschonend, nachhaltig und leistungsfähig arbeiten. Denn Fahrzeugflotten sollen
möglichst geringe Kraftstoffkosten aufweisen, optimal ausgelastet sein, wenig
Luftschadstoffe ausstoßen und gleichzeitig
ihre Aufgaben erfüllen. Dass das UniversalMotorgerät dank der verschiedenen
Einsatzprofile sowie An- und Aufbauten individuelle Lösungen für Kommunen bietet,
zeigte Mercedes-Benz auf der Unimog
Wintertour 2012.
Eisige Temperaturen zum Jahresanfang
schreckten dabei die rund 6.000 kommunalen
Anwender nicht ab, die zu den insgesamt
zwölf Stationen der Wintertour reisten. Hier
konnten sie sich von den Talenten des Unimog
überzeugen und über Produktneuheiten und
Anwendungen informieren.
So auch im oberbayerischen Inzell: Die
Anwender von Bau- und Betriebshöfen,
Feuerwehr und Bundeswehr aus Bayern und
Österreich strömten Ende Februar zur MaxAicher-Arena. Dort erhob sich das Eisstadion
zwischen den über einen Meter hohen
Schneemassen – ideale Bedingungen für
einen Live-Einsatz des Unimog!
Vorführung der Unimog
Highlight der Veranstaltung: die Präsentation der Vorführfahrzeuge. Insgesamt
19 unterschiedliche Unimog mit verschiedenen An- und Aufbauten stellten die
Mitarbeiter von Mercedes-Benz Special
Trucks vor. Musikalisch untermalt reihten
sich die unterschiedlich ausgestatteten
Unimog als Einstieg der Vorführung zum
Schaulaufen auf und zeigten sich vor mehreren hundert Besuchern auf der Tribüne und
am Rand der Absperrung von allen Seiten.
Nach Branchen eingeteilt wurden die
Fahrzeuge dann genauer unter die Lupe
genommen und zusammen mit ihren
Aufbaugeräten erläutert. Dabei zeigten sich
die Besucher besonders von dem meterhohen
und -langen Schneestrahl der Schneefräse
beeindruckt, mit deren Hilfe der Unimog die
Straße von Schneemassen befreit. Vor der
Kulisse der Alpen in Inzell gab das ein besonders beeindruckendes Bild ab.
Neben den Praxisvorführungen standen
an der jeweiligen Veranstaltungshalle zwei
Fachvorträge auf dem Programm. Vor dicht
besetzten Reihen referierten die Regionalleiter über die Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge
und beschrieben dem interessierten
Publikum die verschiedenen Einsatzprofile
für den kommunalen Ganzjahreseinsatz.
Denn nicht nur im Winter punktet der
Unimog dank seiner diversen Anbaugeräte,
seiner Wendigkeit und Sicherheit. Ein weiterer Vorteil des Fahrzeugs: sein breites
Geschwindigkeitsspektrum. Dabei verkürzt
die hohe Transportgeschwindigkeit des
Fahrzeugs die Anfahrtszeit und verlängert
damit die nutzbare Arbeitszeit am
Einsatzort.
Durch maßgeschneiderte Serviceverträge
und den Konservierungscheck garantiert
Mercedes-Benz zudem die Kostensicherheit
und den Werterhalt des Unimog. „Durch die
hohe Leistung und die niedrigen
Unimog_0112_10-11_10-11 26.04.12 11:59 Seite 11
UNIMOG 1 • 2012 • WINTERDIENST 11
Seite 10: Vor winterlicher Alpenkulisse zeigten in Inzell zwei Unimog mit Schneefräse, dass der Schnee bei ihnen keine Chance hat.
Oben: Hunderte Zuschauer verfolgten von der Tribüne und Absperrung aus den Auftritt der unterschiedlichen Unimog Modelle mit Winterausrüstung.
Unterhaltskosten ist der Unimog ein extrem
wirtschaftliches Fahrzeug“, resümierten die
Referenten.
Für das Thema Sicherheit im Straßenbetriebsdienst holte sich Mercedes-Benz den
ADAC-Experten Thomas Eilers an Bord, der
den Unimog im Fahrsicherheits-Zentrum
Grevenbroich auf seine Sicherheit getestet
hat. Mithilfe speziell entwickelter Verfahren
untersuchte er einen U 400 darauf, ob das
Fahrzeug die hohen Sicherheitsansprüche
sowie die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Das
Ergebnis: Der Unimog schnitt bei den Tests
mit Bestnoten ab.
Reges Interesse bei den Gästen
Am Ende freuten sich die Organisatoren
über die rege Beteiligung trotz widriger
Witterungsbedingungen. Und das Feedback
war positiv: „Uns haben besonders die
Vorführungen der Unimog mit Schneefräse
bei der Schneeräumaktion beeindruckt“,
berichtet Albert Haimbuchner, Leiter vom
Bauhof Freilassing, auf der Veranstaltung in
Inzell. „Das bekommen wir nicht jeden Tag
zu sehen, auch wenn bei uns zwei Unimog
im Einsatz sind: ein U 1400 und ein U 406,
den wir aber bald durch einen neuen ersetzen wollen.“
Auch in Petershausen ist eine Neuanschaffung geplant: „Auf unserem Bauhof
steht ein U 1200, der bereits seit 21 Jahren
im Einsatz ist“, berichtet Bauhofleiter Josef
Wörmann. In der engeren Auswahl für einen
Ersatz steht ein U 20 oder ein U 300: „Beide
Unimog haben wir uns im Februar genauer
angeschaut und sind heute zur Wintertour
gekommen, um die Fahrzeuge noch einmal
live im Einsatz zu sehen.“
Ob sich die Gemeinde für eines der
beiden Fahrzeuge entschieden hat, kann
Wörmann sicher auf der nächsten Wintertour berichten.
r
Unten links: ADAC-Experte Thomas Eilers informierte die Gäste über das Thema Sicherheit und die Ergebnisse seines Fahrzeugtests mit einem Unimog U 400.
Unten rechts: Fahrzeug und Aufbau unter der Lupe – auf der Wintertour erfuhren kommunale Anwender, was der Unimog leisten kann.
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12 WINTERDIENST
•
UNIMOG 1 • 2012
Saubere Arbeit
Bereits seit über dreißig Jahren setzt die RUWE GmbH als privates Reinigungsunternehmen in Berlin auf einen
treuen Begleiter: den Unimog. Einer seiner Paradeeinsätze ist der Winterdienst.
Text: Saskia Meier | Fotos: © Marc Winkel-Blackmore
ES IST 3.20 UHR, als der Alarm ertönt. Innerhalb der nächsten
Sekunden klingelt das Handy von 40 Mitarbeitern der RUWE GmbH.
Bereits ein Blick aus dem Fenster genügt als Erklärung: Es hat
geschneit in Berlin. Die Hauptstadt liegt friedlich unter einer
weißen Pracht. Was sich zahlreiche Bürger wünschen, bedeutet
für das Schneeräumkommando aus dem Hause RUWE schlaflose Nächte und arbeitsreiche Tage. „24-Stunden-Dienst ist
dann keine Seltenheit“, weiß Matthias Kuchar, der bereits seit
elf Jahren für die RUWE GmbH arbeitet.
Der 46-Jährige ist einer der 40 Mitarbeiter, die der
Telefonalarm geweckt hat. Kaum auf dem Betriebshof angekommen, regiert die Routine. Die Fahrer werden auf die
Fahrzeuge verteilt und erhalten ihre Tourenlisten
sowie ein GPS-Handy. Dann geht es los. Auch
Matthias Kuchar verlässt den Betriebshof auf einem
der fünf neuen Unimog U 300, die seit wenigen
Monaten die RUWE-Flotte komplettieren. Deren
feierliche Übergabe fand pünktlich vor dem Wintereinbruch am Schloss Charlottenburg in Berlin statt.
Hohe Anforderung an die Technik
In Berlin und Umland fährt
RUWE im Winter über
750 Touren. „Da ist es
wichtig, den
Winterpaket vor dem Schloss Charlottenburg: Fünf neue Unimog U 300 ergänzen seit diesem
Jahr den Fuhrpark der RUWE GmbH. Ihr erster Arbeitsauftrag lautete „Schnee räumen“.
Überblick zu behalten“, erklärt Werner Sorsky, dienstältester Mitarbeiter. Seit 38 Jahren ist der Kfz-Meister schon dabei und heute
Betriebsleiter Technik. „Über die Handy-Ortung haben wir immer alle
Fahrzeuge im Blick“, berichtet Sorsky. Die Daten laufen auf fünf
großen Bildschirmen in der Zentrale zusammen. Regelmäßig
können so die Geschwindigkeit und der genaue Aufenthaltsort
überwacht werden. Warum das gerade beim Winterdienst so
wichtig ist, weiß RUWE-Chef Klaus Dieter Tschäpe: „Damit können
wir belegen, dass wir alle beauftragten Gebiete bearbeitet haben.“
Die Anforderungen an die Technik sind bei diesem Job hoch –
auch bezüglich der Fahrzeugflotte. Deswegen besteht der
RUWE-Fuhrpark zum Großteil aus den Allroundern mit Stern.
Verlässlichkeit, die punktet
Gerade ist Fahrer Matthias Kuchar bei seiner dritten Tour
angekommen. Mittlerweile ist es hell und er holt
Streusalznachschub auf dem Betriebshof. Sein U 300 ist
mit einem 700 Kilogramm schweren Schneepflug
Cirron SL 27 von Schmidt Winterdienst und einem
Feuchtsalzstreuer mit einem Fassungsvermögen
von zwei Kubikmetern Trockenstoff und 800 Litern
Flüssigkeit ausgestattet. Voll beladen fährt Kuchar in
Richtung Schönefeld. Sein nächster Einsatzort ist das Gelände
der örtlichen freiwilligen
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UNIMOG 1 • 2012 • WINTERDIENST 13
Unimog Fahrer Matthias Kuchar ist regelmäßig mit dem neuen U 300 unterwegs. Ausgestattet mit Streuautomat und Schneepflug, befreit er Betriebsgelände von der
weißen Pracht und streut anschließend Feuchtsalze, damit niemand ins Rutschen kommt.
Feuerwehr. Dank einer Streubreite von bis zu acht Metern ist die
bereits geräumte Fläche schnell vom Eis befreit. Der geringe
Wendekreis des Unimog erleichtert dabei das Rangieren auf dem
Gelände wie auch in engen Gassen.
Bei der Schneeräumung ist außerdem die Schneepflugentlastung
von großem Vorteil. Damit kann der Schneepflug bei Bedarf entlastet
werden, wobei die Vorderachse des Unimog den Gewichtsanteil
aufnimmt. „Das bewirkt zusätzlich zu der erhöhten Traktion und
den verbesserten Lenkeigenschaften einen geringeren Verschleiß
der Schürfleiste“, verrät der Experte.
Und im Sommer? Auch da lenkt Matthias Kuchar einen der Unimog
und mäht dann das Straßenbankett oder führt Gehölzpflegearbeiten
durch. Dank seiner flexiblen An- und Aufbaumöglichkeiten ist ein
schneller Gerätewechsel und vielseitiger Einsatz möglich.
„Als privates Unternehmen müssen wir wirtschaftlich denken. Der
Unimog rechnet sich durch den Ganzjahreseinsatz“, bilanziert Klaus
Dieter Tschäpe. „Im Sommer pflegen wir Grünanlagen und reinigen
die Straßen nach Großveranstaltungen. Im Winter streuen wir und
beseitigen den Schnee. Da kommt nur ein Fahrzeug in Frage, welches
ebenso flexibel und verlässlich ist. Das haben wir im Unimog gefunden.“
r Fünf neue Unimog U 300 für die RUWE GmbH in Berlin
Schnee und Eis sind ein klassisches Einsatzgebiet für den Geräteträger von Mercedes-Benz. Das weiß
auch Klaus Dieter Tschäpe, Geschäftsführer der RUWE GmbH. Denn sein Reinigungsunternehmen setzt
bereits seit mehreren Jahrzehnten auf den Unimog. Für den Winterdienst bestellte Tschäpe deshalb weitere
fünf neue Unimog U 300 mit Schneepflug Cirron SL 27 und Streuautomat Stratos B 20 für seine Flotte.
Die feierliche Fahrzeugübergabe einschließlich der Übergabe des symbolischen Schlüssels sowie eines
Modells des Unimog von Lego Technic fand vor dem Schloss Charlottenburg statt.
Fahrzeugübergabe: Klaus Dieter Tschäpe, Chef der
RUWE GmbH, vor den fünf neuen Unimog U 300.
Die RUWE GmbH auf einen Blick:
l Geschäftsführer: Klaus Dieter Tschäpe
l Unternehmensgründung: 1965
l Fuhrpark: rund 655 Fahrzeuge
l Leistungsspektrum: Straßenreinigung,
Winterdienst, Grünanlagenpflege,
Gebäudereinigung, Hausmeisterservice,
Reinigungsarbeiten beispielsweise nach
Großveranstaltungen
l
l
l
l
vier eigene Kfz-Werkstätten
fünf Hauptbetriebshöfe sowie mehrere
Betriebsstellen und Streugutplätze
Mitarbeiter: 356 Mitarbeiter (Vollzeit),
bis zu 600 (Saisonmitarbeiter)
seit 2011 zertifiziert nach Qualitäts- und
Umweltmanagement sowie als
Entsorgungsfachbetrieb
ü
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14 WINTERDIENST
•
UNIMOG 1 • 2012
Fast startklar: Bevor der neue Mercedes-Benz Unimog U 300 seine Winterdienstarbeiten verrichtet und die Straßen
vom Eis befreit, wird der Streuautomat Stratos B 20 noch mit zwei Kubikmetern Trockenstoff gefüllt.
Erfahrung über vier Jahrzehnte
RUWE hat in Berlin Tradition. Bereits vor
rund vier Jahrzehnten gründete 1965 Rudolf
Wemmer das Unternehmen. Damals begann
alles mit zwei Unimog; jetzt sind es 86 in
vier Einsatzfeldern: der Straßenreinigung
und Grünanlagenpflege, Reinigung nach
Veranstaltungen sowie dem Winterdienst.
Das Leistungsspektrum hat sich ebenso wie
das regionale Einsatzgebiet bis heute
stark erweitert.
Kurzzeitig unterbrochen wurde die
rasante Entwicklung nur in den Jahren 2000
bis 2007. Da war die RUWE GmbH eine
hundertprozentige Tochter der Berliner
Stadtreinigung (BSR) und reinigte damit
auch „hoheitliche“ Straßen außerhalb von
privatem Gelände. Heute verbindet jedoch
die beiden Unternehmen nur noch die
gleiche Farbe der Fahrzeuge: Orange. In
Berlin und Umgebung ziehen die leuchtendorangen RUWE Unimog überall ihre Kreise,
wo die BSR nicht zuständig ist: auf privaten
Gehwegen, Parkplätzen, Hinterhöfen oder
Betriebsgeländen. Und egal ob Sommer oder
Winter, Matthias Kuchar und seine Kollegen
hinterlassen auf ihren Touren nichts –
keinen Schnee, keinen Dreck und Schmutz,
nur saubere Arbeit.
r
r „Auf den Unimog muss genauso Verlass sein wie auf die Mitarbeiter “
Interview mit Klaus Dieter Tschäpe, Geschäftsführer der RUWE GmbH
Unimog Magazin: Der Fuhrpark der RUWE
GmbH umfasst rund 655 Fahrzeuge, darunter
fünf neue U 300 von insgesamt 86 Unimog. Was
machte diese Aufrüstung nötig?
Klaus Dieter Tschäpe: Der U 300 ist für mich die
ideale Allzweckwaffe im Winterdienst. Straßen
der Kategorie 5, also Straßen mit einer untergeordneten Verbindungsfunktion, lassen sich sehr
gut mit dem U 300 vom Schnee befreien. Vor
dem Winter wollten wir deswegen unbedingt
noch einmal den Fuhrpark erweitern – und
rückblickend auf den späten, aber intensiven
Winter hat es sich absolut gelohnt.
Unimog Magazin: Welche Vorteile bietet der Unimog gerade für
den Einsatz in Ihrem Unternehmen?
Tschäpe: Der Unimog ist absolut robust und trotzt den harten
Bedingungen von Kälte und Nässe ohne Korrosion. Das ist
wichtig, denn auf die Fahrzeuge muss genauso Verlass sein wie
auf die Mitarbeiter. Beim Reinigungseinsatz ist
beispielsweise eine hohe Bürstendrehzahl entscheidend. Dies garantiert ein ausgesprochen
gutes Reinigungsergebnis. Zudem ist für den
Fahrer eine freie Sicht aus dem Fahrerhaus bei
allen Wetterverhältnissen wichtig.
Unimog Magazin: Die RUWE GmbH ist als
Anbieter infrastruktureller Dienstleistungen wie
Reinigungsarbeiten, Grünflächenpflege und
Hausmeisterservice ein Allrounder. Ist das der
Grund, warum Sie sich für den Allrounder mit
Stern entschieden haben?
Tschäpe: Kann man so sagen. So wie bei uns im
Winter keine Gärtner entlassen werden, möchten wir auch in
jeder Saison unsere Fahrzeuge für die verschiedenen Aufgaben
nutzen. Mit dem Unimog haben wir da sehr gute Erfahrungen
gemacht – und das schon vor 36 Jahren mit unseren ersten zwei
Unimog. Die fahren übrigens immer noch.
Unimog_0112_12-15_12-15 26.04.12 12:13 Seite 15
Mithilfe der Doppeltrommelseilwinde
am Heck des Fahrzeugs kann der
Unimog Bäume ziehen.
Förster auf vier Rädern
Im Forstamt Baden-Baden überzeugt ein U 400 als echtes Multitalent: Mit Schneepflug und Streuautomat
ausgestattet sorgt er für befahrbare Straßen und rettet dank Seilwinde vom Weg abgekommene Fahrzeuge.
Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock
WEIT SICHTBAR HEBT SICH das grüne
Fahrerhaus von den weißen Schneemassen
ab. Meter um Meter schiebt der Unimog
U 400 mit Vario-Schneepflug von Schmidt
Winterdienst die Schneemassen beiseite und
befreit so den Waldweg von der Winterpracht. Manchmal ist das grüne Fahrzeug
auch auf der über 4,5 Kilometer langen
Schlittenabfahrt zu sehen, wo es mit dem
Schneepflug die Piste präpariert.
Seit Anfang Februar ist der U 400 für das
städtische Forstamt Baden-Baden im Einsatz,
das den größten geschlossenen Waldbesitz
einer Gemeinde in Deutschland betreut – das
ideale Einsatzgebiet für den Unimog. Mit
6-Zylinder-Dieselmotor und 175 kW (238 PS)
trotzt er bei seiner Arbeit Schneehöhen bis
zu 90 Zentimetern, während er die Wald- und
Winterwanderwege räumt.
Auch für den Streueinsatz ist der Unimog
in Baden-Baden gerüstet: Mit dem Gmeiner
Streuautomaten TwinConcept Yeti mit
Doppelschnecken-Fördersystem minimiert
der Unimog die Rutschgefahr für andere
Fahrzeuge und Fußgänger. Die besonders fla-
che Bauweise des Aufbaus gewährleistet
dabei für den Fahrer die im Wald notwendige Sicht nach hinten.
Im Forsteinsatz
Sind die Straßen vom Schnee befreit, bieten
sie wieder ausreichend Platz für den Einsatz
Schneehöhen bis zu 90 Zentimeter sind für den
Unimog U 400 kein Problem.
der Langholzfahrzeuge, die das Holz aus dem
Wald abfahren. „Da passiert es auch mal,
dass einer dieser Transporter vom Weg
abkommt oder stecken bleibt. Auch da
kommt unser Unimog zum Einsatz“, berichtet August Bihlmeier, Betriebshofleiter des
städtischen Forstamts. Dank der Doppeltrommelseilwinde von Werner mit 120 Metern Drahtseil von Werner wird der U 400
dann zum Bergefahrzeug. „Die Leute sind am
Anfang etwas skeptisch, ob der Unimog das
schafft, aber am Ende hat es immer
geklappt“, berichtet der Betriebshofleiter.
Zusätzlich dient die Doppeltrommelseilwinde zum Holzrücken und zum Sichern der
Baumstämme bei der Gehölzpflege.
Nach dem Winter konzentriert sich die
Arbeit des Unimog abgesehen von den
Transportaufgaben
auf
die
Forst-,
Landschafts- und Gehölzpflege. Ein
Auslegemulcher von Mulag vervollständigt
dann das Portfolio von Aufbauten des
Allrounders. Wie der U 400 im Frühling und
im Sommer eingesetzt wird, lesen Sie im
nächsten Unimog Magazin 2/2012.
r
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16 INTERNATIONAL
•
UNIMOG 1 • 2012
Der größte Standort von Mercedes-Benz
Polska liegt in Warschau.
Auf Erfolgskurs im Osten
Polens Wirtschaft brummt. Die wachsende Infrastruktur macht das Land zu einem interessanten
Absatzmarkt für den Unimog. Kommunale Anwender, Bahnbetreiber, Energieunternehmen und die Feuerwehr
vertrauen auf das Universal-Motorgerät aus dem Hause Mercedes-Benz.
Text: Hanna Sturm | Fotos: © Mercedes-Benz Warszawa (S. 16), © Image courtesy of Gaz-System S.A. (S. 17 l.), © Marcin Mozert (S. 17 r.)
8. JUNI, 18 UHR, Nationalstadion Warschau: Ein schriller Pfiff bringt
die Emotionen in ganz Europa für drei Wochen auf den Siedepunkt. Bei
der Fußball-Europameisterschaft (EM) 2012 blicken Millionen Fans mit
großen Erwartungen auf Polen und die Ukraine, projizieren ihre
Emotionen, Wünsche und Ängste auf den Rasen der acht EM-Stadien.
Das Fußballfest kann auch als Symbol für den Aufschwung und den
daraus resultierenden Optimismus in Polen verstanden werden.
Knapp acht Jahre nach Eintritt in die Europäische Union (EU) hat sich
das Land zu einem aufstrebenden osteuropäischen Staat entwickelt.
Im Krisenjahr 2009 war es sogar das einzige EU-Mitglied, das
überhaupt ein – wenn auch geringes – Wirtschaftswachstum verzeichnen konnte.
Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich in der wachsenden
Infrastruktur bemerkbar: So soll der Ausbau des Schnellstraßen- und
Autobahnnetzes auf insgesamt 7.500 Kilometer bis 2020 abgeschlossen sein. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Unterhaltungsdiensten,
denn mehr Straßen müssen gekehrt, geräumt und gestreut werden.
Mit anderen Worten: Mehr Unimog müssen her.
Es ist also kein Zufall, dass die Daimler AG in den letzten Jahren
das Unimog Händlernetz in Polen kontinuierlich ausgebaut hat.
Während früher die gesamte Abwicklung über einen Vertriebsstandort lief, gibt es inzwischen neun autorisierte Verkaufsstationen
und zwölf Servicestützpunkte. Für den Kunden bedeutet das eine größere Angebotspalette sowie kürzere Wege zum Händler und zum
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UNIMOG 1 • 2012 • INTERNATIONAL 17
Im Braunkohle-Tagebau Welzow bringen
zwei Unimog 5000 6x6 Mitarbeiter über
viele Kilometer unwegsames Gelände zu
ihrem Arbeitsplatz.
Unimog Servicepartner. Enger Kundenkontakt und qualifiziertes
Personal – nach diesem Konzept wurde die Vertriebsstruktur neu
organisiert. Mit Erfolg, wie die Verkaufszahlen beweisen. „Wir haben
neue Nischen erschlossen und sind näher am Kunden“, nennt
Igor Kaczorkiewicz, Manager für Mercedes-Benz Special Trucks und
Fuso, Stärken der neuen Vertriebsorganisation.
Gestiegene Nachfrage für verschiedenste Einsatzgebiete
Mit dem Wirtschaftswachstum ist auch die Nachfrage gestiegen.
„Es gibt zunehmend Anfragen, die vorher untypisch für Polen waren,
etwa nach Fahrzeugen für den 2-Wege-Einsatz bei S- und U-Bahnen.
Auch die Energiewirtschaft ist ein zunehmend bedeutender Kunde“,
sagt Kaczorkiewicz. Ein typischer Betreiber von Unimog Fuhrparks
in Polen ist neben Straßenunterhaltungsdiensten und Energieunternehmen die Feuerwehr. Andere Einsatzgebiete bei potenziellen
Kunden bekannt zu machen, sei eine der großen Herausforderungen,
betont der Special Trucks Manager.
Da die Unimog in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt
werden, müssen die Fahrzeuge den verschiedensten Anforderungen
genügen. Hier kommt die Variabilität des Fahrzeugs durch die
Kombinationsmöglichkeiten mit diversen Aufbauten und Geräten zum
Tragen. So brillieren etwa die 14 U 4000 der Firma Gaz-System S. A.
als mobile Werkstätten beim Bau und der Instandhaltung von
Gasleitungen. Die enorme Geländegängigkeit, die hohe Motorleistung
und die geräumigen Doppelkabinen des U 4000 ermöglichen es den
Mitarbeitern, ihren jeweiligen Einsatzort sicher zu erreichen, egal in
welche unwegsame Gegenden sie vorstoßen müssen.
Bei der Metro Warschau, dem U-Bahn-Netzbetreiber der polnischen
Hauptstadt, fahren Unimog im 2-Wege-Einsatz als Hilfszüge und
dienen unter anderem der technischen Hilfeleistung bei Betriebsstörungen oder zur Beseitigung von Unfallfolgen.
Neben ansprechenden Lösungen für spezielle Einsatzgebiete
erwarten alle Unimog Kunden Zuverlässigkeit, schnellen Service,
komfortable Versorgung mit Ersatzteilen und ansprechende
Komplettangebote. Die enorme Einsatzvielfalt der Unimog in Polen
stellt die Mitarbeiter dabei täglich vor neue Herausforderungen. „Wir
lernen immer wieder neue Menschen und Produkte kennen und
müssen uns kontinuierlich mehr technisches Wissen aneignen“,
betont Kaczorkiewicz. Deshalb sei es das mittelfristige Ziel der
Daimler AG, das jetzt bestehende System an Verkaufspunkten weiter
zu professionalisieren, noch engeren Kundenkontakt aufzubauen
und das Personal kontinuierlich zu qualifizieren.
r
r Gaz-System S. A.
r Maldrobud
Branche: Energie
Flotte: 14 Unimog U 4000 als Werkstattwagen
Einsatzgebiet: mobile Werkstatt für den Bau und die Instandsetzung
von Gasleitungen
Wichtige Vorteile des U 4000 sind seine durchzugstarken Motoren und die
enorme Geländegängigkeit. Dank einer Regelanlage lässt sich der Reifendruck auf
Knopfdruck dem Gelände anpassen, was die Traktion weiter erhöht. Die
Doppelkabine bietet zudem viel Platz für die gesamte Mannschaft. Mit dem Einsatz
der Seilwinde kann sich der Unimog im schweren Gelände selbst retten.
Branche: Straßenunterhaltungsdienst
Flotte: circa zehn Unimog
Einsatzgebiet: Winter- und Sommerdienst, zum Beispiel Räumen, Streuen und
Mähen von Straßenbegleitgrün
Für den Einsatz ideal sind der permanente Allradantrieb, die leistungsfähige
Arbeits- und Leistungshydraulik sowie die vielfältigen Möglichkeiten zum Anbau
der Geräte. Durch deren Austauschbarkeit ist der Einsatz des Fahrzeugs über das
ganze Jahr hinweg möglich. Darüber hinaus überzeugt der Unimog mit
Langsamfahreigenschaften ab 0,12 Stundenkilometern und Wechsellenkung.
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Der große Bruder
Wo er zum Einsatz kommt, sind keine Kompromisse erlaubt: Daher bietet der
Unimog U 5000 6x6 als Spezialist für schwierige Einsätze dank seiner dritten
Achse eine höhere Nutzlast und überzeugt durch seine Geländegängigkeit.
Text: Dietmar Winkler | Fotos: © Henrik Morlock (S. 18), © Challenge GmbH (S. 19)
„DER U 5000 6x6 ist ein verlängerter U 5000 mit einer Nutzlast von
bis zu zehn Tonnen bei einem zulässigen Gesamtgewicht von
bis zu 17 Tonnen und mehr Aufbauvolumen bei höchster Geländegängigkeit“, fasst Jan Debler, Produktmanager bei Mercedes-Benz für
Unimog, das Fahrzeugkonzept zusammen. Das erfordert in der
Konstruktion einigen Aufwand: „Für den U 5000 6x6 haben wir den
Rahmen komplett neu konstruiert“, erklärt Debler. „Weil der
Dreiachser dieselben Eigenschaften haben soll wie der U 5000 mit
zwei Achsen, war es nicht damit getan, den Standardrahmen einfach
zu verlängern.“ Der verlängerte Rahmen kann sich bei hoher
Beanspruchung verwinden und ist deshalb komplett geschweißt und
nicht genietet oder verschraubt. Der Einbau der dritten Achse erfolgt
über einen professionellen Umbaupartner, der Firma Paul mit Sitz im
bayerischen Passau.
Für den allradgetriebenen Unimog mit drei Achsen gab es Anfang
der 90er Jahre schon einmal einen Vorgänger auf Basis des U 2450,
der, ausgestattet mit einem Abschleppaufbau, unter anderem als
Bergefahrzeug beim Militär eingesetzt wurde. Heute erweitert der
Unimog 5000 6x6 als nutzlastoptimierte Variante die Unimog
Produktpalette für alle Einsatzzwecke, wo im schwierigen Gelände
viel oder schwer getragen werden muss. Denkbare Arbeitsfelder für
das Extremfahrzeug ergeben sich als Personen- und Materialtransport, bei der Feuerwehr als großes Tank-Shuttlefahrzeug und
beim Militär als Bergefahrzeug mit Kran.
Auch die Energiewirtschaft ist ein mögliches Einsatzgebiet, beispielsweise als Kranfahrzeug mit Pritsche im Leitungsbau und bei
Wartungsarbeiten oder als Personentransporter im Tagebau. Denn hier
müssen die Arbeitskräfte für die Bagger, Förderbänder und
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UNIMOG 1 • 2012 • TECHNIK 19
Das richtige Fahrzeug für Extremeinsätze: Der
Unimog U 5000 6x6 ist trotz seiner drei Achsen
sehr geländegängig und überzeugt durch seine
Wendigkeit. Er kann unter anderem für die
Personenbeförderung eingesetzt werden.
Pumpstationen vom Betriebsgebäude in festen Linienverkehren mit
Fahrzeugen oft über viele Kilometer zu ihrem Einsatzort transportiert
werden. Wer an asphaltierte Straßen denkt, liegt falsch: Denn wo sich
die mächtigen Schaufelradbagger auf der Suche nach Braunkohle
Meter um Meter ins Erdreich graben, verwandelt sich die Oberfläche
in eine Mondlandschaft aus Erde, Stein und Schlamm.
In der Regel müssen auf dem Weg in die Gruben hunderte Höhenmeter überwunden werden und nach Regentagen verwandeln sich die
Pisten in eine schlammige Brühe. Trotzdem müssen die Mannschaften
das ganze Jahr über bei jedem Wetter verlässlich zu ihren Geräten
gebracht werden. Deshalb ist höchste Geländegängigkeit der
Personentransporter unerlässlich. Für diesen Einsatzzweck bringt der
Dreiachser mit Allradantrieb ideale Voraussetzungen mit. Er ermöglicht den für den Personentransport benötigten längeren Aufbau ohne
Abstriche bei Geländetauglichkeit und Wendigkeit – eine Eigenschaft,
die die Kunden sehr schätzen. Wie bei den beiden anderen Achsen
bietet auch die zusätzliche dritte Portalachse mit Differentialsperre
die gewohnte hohe Bodenfreiheit. Der Rahmen des Fahrzeugs ist wie
beim kürzeren Bruder im Gelände voll verwindungsfähig.
Gefragter Helfer bei Katastrophen
Die Eigenschaften des U 5000 6x6 sind auch im Katastrophenschutz
im Einsatz, beispielsweise in Mexiko. Dort sind die allradgetriebenen
Spezialisten bei Überschwemmungen gefragte Helfer. Der Spezialaufbau trägt riesige Wasserpumpen, die große Wassermengen aufnehmen. Und weil das Fahrzeug bis zu einer Tiefe von 1,20 Meter
watfähig ist, kann der Unimog auch dort eingesetzt werden, wo
anderen Fahrzeugen das Wasser bereits bis zum Hals steht.
r
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20 FEUERWEHR
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UNIMOG 1 • 2012
Er macht den Weg frei
Kleinere Hilfeleistungen werden bei der Berufsfeuerwehr Hamburg mit dem Löschfahrzeug erledigt.
Für größere Aufgaben setzen die Hanseaten auf den Unimog U 5000. Das Spezialfahrzeug steht seit
Februar 2012 unter anderem auf der Feuerwache Billstedt im Dienst.
Text: Holger Bahlmann | Foto: © Holger Bahlmann
OB HOCHWASSER, Verkehrsunfall oder
Schneeverwehungen – der neue Unimog
U 5000 der Berufsfeuerwehr Hamburg hat
einiges zu tun. Das Fahrzeug mit der
Bezeichnung „Gerätewagen-Rüst 2“ (GW-R2)
ist Teil eines ausgefeilten Konzepts, das die
Einrichtung für technische Hilfeleistung
entwickelt hat. Es beginnt bei einer standardisierten Zusatzbeladung der Löschfahrzeuge auf allen Feuerwachen und reicht
über die „Gerätewagen-Rüst“ in drei
Varianten bis zu Abrollbehältern mit
Rüstmaterial, die von dreiachsigen Wechselladerfahrzeugen transportiert werden.
Wenn Art oder Umfang des Einsatzes die
Möglichkeiten des Löschzuges übersteigen,
dann ist der neue GW-R2 gefragt.
„Bei schweren Verkehrsunfällen, vor allem
mit Lastwagen, rückt der Unimog mit aus“,
erklärt Thorsten Ahrens. Der DiplomIngenieur ist für die Beschaffung von Löschund Sonderfahrzeugen bei der Feuerwehr
Hamburg zuständig. Das Anforderungsprofil
für die neuen Gerätewagen orientierte sich an
den Einsatzerfahrungen der vergangenen
Jahre. „Wir haben öfter Hochwasser im
Hafengebiet“, spricht Ahrens ein typisches
Hamburger Problem an. Wenn dann geparkte
Fahrzeuge in den überfluteten Flächen stehen,
muss die Feuerwehr zur Bergung ausrücken.
Kein Problem für den U 5000, der eine
mögliche Berge- und Abschlepplast von bis
zu 40 Tonnen leistet. Er kann bis zu einer
Wassertiefe von einem Meter eingesetzt
werden. Mit der eingebauten Seilwinde des
Typs Rotzler Treibmatic TR 080/6 sind
Zugkräfte bis zu 80 Kilonewton möglich.
Ebenfalls vom Fahrzeugmotor angetrieben
wird ein 23-kVA-Generator, der auch den
Lichtmast speist.
Der Geräteaufbau wurde von Ziegler im
sächsischen Mühlau gefertigt. Er enthält
hydraulische Rettungsgeräte, Beleuchtungsmaterial, einen Mehrzweckzug, schweres
Werkzeug und ein Erdungsgerät für
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UNIMOG 1 • 2012 • FEUERWEHR 21
Oberleitungen. Im Heck lagern unter anderem eine Rettungsplattform zum Einsatz bei
Lkw-Unfällen und eine Schleifkorbtrage.
Räumen für den Rettungsdienst
Für ein Feuerwehrfahrzeug eher unüblich ist
die Ausrüstung mit einer Frontanbauplatte
für einen Schneepflug. „Vor allem in noch
nicht geräumten Seitenstraßen kommen
unsere Rettungswagen (RTW) oft nicht
durch“, erzählt Ahrens. Dann fährt der
218 PS starke Unimog vorweg und räumt,
notfalls wird der RTW auch geschleppt. Der
Vario-Schneepflug von Flötzinger mit einer
Räumbreite von 2,40 Metern kann als
Keil- oder Seitenpflug genutzt werden. Und
natürlich wird so auch der Hof der
Feuerwache schnell vom Schnee befreit.
Besonderes Augenmerk legten die Hamburger auf die Ausstattung des Fahrerhauses. Bereits beim Öffnen der Türen fallen
die Funkgeräte und Handleuchten auf.
Unter der Beifahrersitzbank lagert ein
Notfallrucksack, mit dessen Inhalt die
Fahrzeugbesatzung Notfallpatienten versorgen kann. Anstelle der Rückfenster ist dort
ein zusätzlicher Stauraum für Warnwesten,
Fangleinen und Verbandskasten montiert.
Ebenfalls pfiffig gelöst: die Unterbringung
von Helmen und Atemschutzmasken im
Dachkasten. „Wir haben vorgeschlagen,
die Dachklappe auszubauen und dafür einen
Stauraum aufzusetzen“, berichtet Jörg
Baumgard. Der erfahrene Hauptbrandmeister hat sich als Mitarbeiter einer
Projektgruppe intensiv mit dem Fahrzeug
beschäftigt und den Bau bis zur Abnahme
beim Hersteller begleitet.
Mit dem neuen GW-R2 hält bereits die
dritte Unimog Generation als Hilfeleistungsfahrzeug bei der Berufsfeuerwehr Hamburg
Einzug. Bis zum Jahresende sollen drei
weitere Fahrzeuge folgen.
r
r Land & Bau Kommunalgeräte GmbH
Zuständig für den Unimog Vertrieb in Schleswig-Holstein und Hamburg ist die von der Daimler AG autorisierte
Unimog Generalvertretung Land & Bau Kommunalgeräte GmbH mit Sitz in Rendsburg. Hervorgegangen aus
einer bereits vor 50 Jahren gegründeten Vertretung am gleichen Ort, ist das Unternehmen zudem
Servicepartner für die Fahrzeuge und viele ihrer Spezialaufbauten. Auch in Hamburg steht dafür ein
Servicefahrzeug rund um die Uhr bereit.
www.landundbau.de
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22 KOMMUNAL
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UNIMOG 1 • 2012 • KOMMUNAL 23
Wendiger Straßenfeger
Enge Straßen und hügeliges Gelände – der Budapester Stadtteil Buda
ist eine echte Herausforderung für Kommunalfahrzeuge. Für die 21 neuen Unimog
U 20 sind diese Bedingungen jedoch kein Problem.
Text: Annika Binder | Fotos: © Henrik Morlock
MAJESTÄTISCH ERHEBEN sich die alten
Paläste, Kirchen und prachtvollen Wohnhäuser in den Himmel über Buda, der
Altstadt von Budapest. Dazwischen strukturieren breite Ring- und Radialstraßen
das historische Straßennetz, verbunden
durch viele schmale Verkehrswege, meist
Einbahnstraßen. „Charakteristisch für die
Budapester Altstadt sind die engen Straßen,
Fußgängerzonen und die Budaer Berge,
auf denen ein Teil der Stadt liegt“, weiß
Károly Bakondi, Vertriebsleiter Unimog des
ungarischen Unternehmens Pappas Auto
Magyarország Kft.
Eine Herausforderung nicht nur für
ortsfremde Pkw-Fahrer, sondern auch für
Kommunalfahrzeuge. Nur kleine, kompakte
und vor allem wendige Fahrzeuge sind in
Buda geeignet, um die Straßen im Winter von
Schnee und im Sommer von Schmutz zu
befreien. So fiel die Wahl der Firma FKF Zrt.,
dem städtischen Reinigungsunternehmen von
Budapest, auf den Unimog, der die speziellen
Anforderungen der Donaumetropole erfüllt.
Einsatzbereit pünktlich zum Winter
Bereits zur Produkteinführung des Unimog
U 20 im Jahr 2008 präsentierte Pappas Auto
Magyarország Kft. Vertretern von FKF Zrt.
das neue Modell. Zwei Jahre später überzeugten sich die Verantwortlichen auf der Messe
IFAT ENTSORGA in München endgültig von
den Vorzügen des Fahrzeugs und bestellten
gleich 21 Stück. Seit Oktober 2011 sind die
Unimog auf drei große Standorte von
FKF Zrt. verteilt untergebracht und rücken
von dort zu ihren Einsätzen in Ungarns
Hauptstadt aus.
Während ihres ersten Winters in Budapest
waren die 21 neuen Unimog mit Streuautomaten der Firma Gmeiner sowie mit
Schneepflügen von Kahlbacher ausgestattet.
Vor allem in den engen Straßen des Stadtteils
Buda sowie der Innenstadt und auf den
Fußgängerwegen entlang der Donau waren
die orangen Fahrzeuge dann zu sehen,
während sie die Straßen und Fußgängerzonen gestreut und geräumt haben.
Ende März tauschte die Stadtreinigung
die Geräte für den Winterdienst gegen die
kompakten Kehrmaschinen TK20 des
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24 KOMMUNAL
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UNIMOG 1 • 2012
r Budapest
Die Geschichte von Budapest reicht bis auf das Jahr
89 n. Chr. zurück, in dem die Römer die Siedlung
Aquincum gründeten. Erst im Jahr 1873 schlossen
sich die zuvor eigenständigen Städte Buda, Rest und
Óbuda zur Stadt Budapest zusammen. Mit knapp
1,7 Millionen Einwohnern ist die Metropole an der
Donau heute die neuntgrößte Stadt in der Europäischen Union und Wohnort von über 20 Prozent
der ungarischen Bevölkerung. In 23 Bezirke unterteilt liegt die Stadt auf einer Fläche von 525 Quadratkilometern (Berlin: 892 Quadratkilometer).
Die Binnenlage und die Abschirmung durch das
Gebirge sorgen für ein trockenes Kontinentalklima
mit kalten Wintern und warmen Sommern.
österreichischen Herstellers Trilety, um die
Fahrzeuge fit für den Einsatz im Frühling
und Sommer zu machen. „Die Budapester
Verwaltung hat sich für schnell wechselbare
Kehrmaschinen mit einer Kehrbreite von
2,40 Metern und einem drei Kubikmeter
großen Schmutzbehälter entschieden“,
berichtet Mario Ringl, Verkaufsleiter Export
des Aufbauherstellers Trilety.
Die Aufbaukehrmaschine, die von einer
eigenen auf der Frontzapfwelle montierten
Hydraulikanlage angetrieben wird, ist komplett aus Edelstahl gefertigt. „So ist der
Aufbau gerade beim Kehren im Frühling,
Auch auf den breiten Straßen und
Brücken von Ungarns Hauptstadt sind
die Unimog U 20 im Einsatz.
wenn noch aggressive Stoffe wie Streusalz
auf der Straße liegen, vor Rost und anderen
Schäden geschützt“, ergänzt Ringl.
Außerdem zeichnen sich die Kehrmaschinen
durch eine hohe Saugkraft aus. Gerade entlang von Baustellen, wo die Verschmutzung
der Straßen besonders stark ist, kann der
Aufbau dann punkten.
Die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung von Budapest und Mercedes-Benz
hat eine lange Tradition. Die Flotte verfügt
inklusive der Neuanschaffungen über
40 Unimog und insgesamt 130 Kommunalfahrzeuge der Marke mit Stern. Allein
2011 haben alle Straßendienstfahrzeuge
von FKF Zrt. zusammengerechnet mehr als
100.000 Betriebsstunden geleistet. Wenn ein
Fahrzeug gewartet oder repariert werden
muss, übernimmt das entweder Pappas Auto
Magyarország Kft. oder die Servicestationen
von FKF Zrt.
Vielfältige Einsätze in Ungarn
Knapp 1.000 Unimog wurden seit Baubeginn
des Universal-Motorgeräts nach Ungarn
verkauft, wobei die Budapester Stadtreinigung der zweitgrößte Kunde ist. Die
wichtigsten Abnehmer sind jedoch die
19 Straßendirektionen, für die eine Zentrale
in Budapest den Einkauf steuert und die
Fahrzeuge ins ganze Land verteilt. Insgesamt
über 300 Unimog hat Mercedes-Benz in den
letzten 40 Jahren an diesen Kunden ausgeliefert.
„Wir haben aber auch viele Kunden außerhalb der Kommunalbranche, beispielsweise
im Tagebau und im Energiesektor, bei der
Staatsbahn MÁV Zrt., beim Stadtverkehr
Budapest und bei Autobahnmeistereien,
an Flughäfen und beim Militär“, berichtet
Vertriebsleiter Bakondi. Die ersten 80 Unimog
vom Typ U 411 wurden bereits in den 50er
Jahren nach Ungarn geliefert. Sie kamen
allerdings nicht in den engen Straßen von
Buda zum Einsatz, sondern in der
Forstwirtschaft.
r
Von drei Standorten des Stadtreinigungsunternehmens
FKF Zrt. rücken die U 20 zu ihrer Arbeit aus.
Unimog_0112_22-25_22-25 26.04.12 12:20 Seite 25
Im Schongang
Geräuschentwicklungen, Schwingungen und eine ergonomische Bedienung sind maßgebliche Faktoren für
das Wohlbefinden von Fahrern und Insassen eines Nutzfahrzeugs. Mercedes-Benz unternimmt viel, damit
der Unimog alle Kriterien für einen komfortablen und gesunden Arbeitsplatz erfüllt.
Text: Gerhard Grünig | Grafiken: © Daimler AG
Fahrerkabine mit
Vierpunktfederung
Luftgefederter
Fahrersitz
Vollgefedertes Fahrwerk
WIE WICHTIG DEM GESETZGEBER ein
sicherer Arbeitsplatz ist, zeigt der eigens
dafür formulierte Paragraph im Arbeitsschutzgesetz. Neben niedrigen Geräuschemissionen gehört dazu auch ein
niedriges Schwingungsniveau. Starke
Vibrationen, wie sie vor allem bei langsam
fahrenden Arbeitsmaschinen auftreten,
ermüden die Insassen, führen zu Unaufmerksamkeit und schmälern zudem das
Wohlbefinden und die Sicherheit.
Die Daimler AG hat deshalb eine Messung
über die Ganzkörpervibrationen im Unimog
Fahrerhaus durchgeführt. Dabei wurden
Fahrzeuge in realen Einsatzbedingungen mit
entsprechenden Anbaugeräten geprüft. Zum
Beispiel testeten die Experten einen Unimog
U 400 mit Mähkombinationsgerät bei einer
Überführungsfahrt auf Orts- und Landstraßen sowie Autobahnen. Auch der Arbeitseinsatz eines U 500 mit Schneepflug und
Winterdienststreugerät beim Räumen einer
Bundesstraße mit wenig Schnee und
hoher Geschwindigkeit wurde untersucht.
Grundlage der Messungen ist die VDIRichtlinie 2057-1:2002, die einen Grenzwert
für die Ganzkörpervibrationen definiert.
Bestanden wird ein solcher Test, wenn dieser
Wert nach der Lärm- und VibrationsArbeitsschutzverordnung während einer
Arbeitsschicht von acht Stunden nicht
r EU-Richtlinie: Arbeitsschutz
Die Europäische Union (EU) hat 2002 eine neue
Richtlinie 2002/44/EG für den Arbeitsschutz mit
dem Titel „Mindestvorschrift zum Schutz von
Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor
der Gefährdung durch physikalische Einwirkungen“
beschlossen. Bei Nutzfahrzeugen und
Arbeitsmaschinen sind unter „physikalischen
Einwirkungen“ insbesondere Vibrationen zu
verstehen, die sich negativ auf die Gesundheit und
das Konzentrationsvermögen des Fahrers auswirken
können. Die Richtlinie regelt die maximal tägliche (in
acht Stunden) zumutbare Schwingungsexposition
für den Fahrer. Liegt die Schwingungsbelastung
über dem Grenzwert, so reduziert sich die zulässige
Arbeitszeit um eine entsprechende Dauer.
erreicht wird. Um die Messbedingungen
realitätsnah zu gestalten, sollten die möglichen Variablen den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. So fuhren die Tester zum
Beispiel Messreihen bei verschiedenen
Fahrbahnbeschaffenheiten und Motordrehzahlen mit unterschiedlichen Reifendimensionen, Restprofiltiefen und Sitzen sowie
diversen Anbaugeräten.
Positives Testergebnis
Das komplette Messprotokoll definiert den
exakten Einsatz, spezifiziert Fahrzeug und
Anbaugerät, dokumentiert die Anbringungssituation der Messaufnehmer und listet bis
weit über 1.000 Einzelmessergebnisse auf.
Dabei kommt das neutrale Institut für
Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung, das den Test durchgeführt
hat, zu einem sehr postiven Ergebnis: Unimog
Fahrer und Insassen können auf jeden Fall
sicher sein, dass der Unimog ein angenehm
niedriges Belastungsniveau aufweist.
r
www.mercedes-benz.com/
unimog-sicherheit
Unimog_0112_26-27_26-27 26.04.12 12:23 Seite 26
26 SERVICE
•
UNIMOG 1 • 2012
Original-Ersatzteil per Mausklick
Mercedes-Benz WebParts macht die Bestellung von Original-Ersatzteilen schnell,
komfortabel und übersichtlich.
Text: Hanna Sturm | Foto: © Daimler AG
MIT DEM ONLINE-BESTELLSYSTEM Mercedes-Benz
WebParts können Sie Mercedes-Benz OriginalErsatzteile, Original-Tauschteile und Zubehör über das
Internet bestellen – ganz bequem und rund um die Uhr.
Hier finden Sie alle Ersatzteile für Ihren Unimog, denn
WebParts ermöglicht den Zugriff auf den vollständigen
Elektronischen Teile Katalog (EPC) von Mercedes-Benz.
Die benötigten Waren können recherchiert und mit
einem Mausklick in das Bestellsystem importiert
werden. Alternativ können Sie die Teilenummern direkt
in die Bestellmaske von WebParts eingeben. Für den
regelmäßig anfallenden Bedarf können Bestellvorlagen
auch gespeichert werden.
So funktioniert die Bestellung mit WebParts
Nach der Eingabe überprüft das System für jede Position
die aktuelle Verfügbarkeit und die Preisdaten. Dabei
werden die mit dem Mercedes-Benz Partner vereinbarten
individuellen Konditionen berücksichtigt. Auch über
Verkaufsaktionen, wie zum Beispiel Sonderpreise oder
Aktionsrabatte, informiert das System. Per Knopfdruck
übermitteln Sie Ihre Bestellung an den zuständigen
Unimog Servicepartner. Der Status („offen“, „bestellt“,
„bestätigt“, „erledigt“) kann dabei im Bestellsystem
nachvollzogen werden. Weil auch die bereits erledigten
Bestellungen gespeichert werden, ermöglicht WebParts
einen optimalen Überblick und verbessert die Kostentransparenz. Je nach Wunsch können Sie als Kunde angeben, ob Sie Ihre Bestellung geliefert haben oder die
Ersatzteile selbst abholen möchten. Die mit dem
Mercedes-Benz Partner bereits getroffenen Abmachungen zur Bezahlung und zum Erhalt der Rechnung
bleiben von dem Bestellsystem unberührt.
Voraussetzungen für die Nutzung
Das Online-Bestellsystem WebParts ist ein kostenloser
Service für Mercedes-Benz Kunden. Um es nutzen zu
können, brauchen Sie nur drei Dinge: einen Computer,
einen Internetanschluss und Ihren autorisierten Unimog
Servicepartner, über den Sie auch das Passwort und
die Benutzer-ID erhalten. Falls Sie noch keine
Zugangsdaten haben oder mehr Informationen
wünschen, wenden Sie sich bitte an Ihren Unimog
Servicepartner.
r
Über Ihren Unimog Servicepartner
erhalten Sie den Zugang für das
Online-Bestellsystem WebParts von
Mercedes-Benz.
Unimog_0112_26-27_26-27 26.04.12 12:23 Seite 27
UNIMOG 1 • 2012 • SERVICE 27
Schnelle Hilfe vor Ort
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individuelle Betreuung und schnelle Wartung der Fahrzeuge – bundesweit.
Text: Annika Binder | Fotos: © Daimler AG
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täglich dafür, dass Unimog Kunden fachkundig beraten
und betreut werden. Dabei garantiert das breite
Service- und Vertriebsnetz eine schnelle Hilfe ganz in
Ihrer Nähe. Zusätzlich warten und reparieren speziell
geschulte Techniker die Fahrzeuge, damit der Unimog
so lange wie möglich im Einsatz bleibt. Dabei verwenden
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Unimog_0112_28-29_28-29 26.04.12 12:23 Seite 28
Schweres Wetter
Humanitäres Engagement nach der verheerenden
Flutkatastrophe in Thailand.
Text: Daimler Presse | Fotos: © Daimler AG
| © Claude Barutel (S. 29 l. o.)
Spezialfahrzeuge einsatzbereit: Verladung eines Mercedes-Benz Unimog U 4000 am Frankfurter Flughafen (o.). Auch ältere Unimog bewährten sich in Thailand (r.).
Mehr Straßen
Der brasilianische Bauriese Camargo Corrêa bestellt für seinen Fuhrpark 115 Lkw bei Mercedes-Benz do Brasil.
Text: Daimler Presse | Foto: © Daimler AG
MERCEDES-BENZ DO BRASIL verzeichnet weiter-
Profis aufgereiht:
Mercedes-Benz Actros von
Camargo Corrêa.
hin Auftragszahlen auf hohem Niveau. Camargo
Corrêa, mit 42.000 Mitarbeitern einer der größten
Baukonzerne in Brasilien, stockt seine Lkw-Flotte um
115 Mercedes-Benz Lkw auf. Die Firma erwarb
60 schwere Actros 4844 8x4 und neun schwere
Axor 3344 6x4, jeweils in Kipperausführung, sowie
46 mittelschwere Lkw. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren Ausstattung, Motorstärke, Robustheit und Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge. Camargo
Corrêa ist am Ausbau des Straßen- und Schienennet-
zes im Rahmen des Konjunkturprogramms PAC
(Programa de Aceleração do Crescimento) beteiligt.
Zurzeit stehen Infrastrukturprogramme in Brasilien
hoch im Kurs. Das liegt an der Wirtschaftsentwicklung des Landes sowie an den kommenden Großveranstaltungen – der Fußballweltmeisterschaft 2014
und den Olympischen Spielen 2016. Für die Umsetzung der Bauvorhaben werden moderne und zunehmend auch emissionsarme Baufahrzeuge benötigt:
Seit 2012 ist in Brasilien die mit Euro V vergleichbare
Abgasnorm PROCONVE P-7 in Kraft.
r
Unimog_0112_28-29_28-29 26.04.12 12:23 Seite 29
UNIMOG 1 • 2012 • DAIMLER WORLDWIDE 29
Erdgas-Lkw in den USA
Mit der Auslieferung des 1.000sten mit Erdgas betriebenen Freightliner Trucks unterstreicht Daimler Trucks
North America (DTNA) seine Vorreiterrolle bei alternativen Antriebstechnologien. Das Jubiläumsfahrzeug,
ein mittelschwerer Freightliner Business Class M2 112,
ausgestattet mit der Erdgasvariante CNG (Compressed
Natural Gas) sowie mit Cummins Westport ISL G-Motor,
wurde im kalifornischen Anaheim dem Kunden Ryder
System übergeben. Zusammen mit anderen DTNA-Tochterunternehmen wie Thomas Built Buses sind in Kanada,
den USA und Mexiko bereits mehr als 3.600 Erdgasfahrzeuge ausgeliefert worden. Gasmotoren ermöglichen
hohe Leistung bei niedriger Emission. Das Engagement
von DTNA für alternative Antriebstechnologien ist
eingebettet in die 2007 von Daimler Trucks gestartete
Initiative „Shaping Future Transportation“.
r
Elektro in Japan
MERCEDES-BENZ THAILAND unterstützt die thailändische Regierung bei
den Aufräumarbeiten nach dem schweren Hochwasser mit zwei hochgeländegängigen Unimog Allradfahrzeugen. Im
Beisein von Prinzessin Maha Chakri
Sirindhorn fand die feierliche Übergabe
an die Thai Red Cross Society statt.
Die speziell ausgerüsteten Unimog
von Mercedes-Benz sind für Arbeiten in
unzugänglichen Gebieten bestens geeignet und sogar in bis zu 1,2 Meter tiefem
Wasser einsetzbar. In Zusammenarbeit
mit DHL und Thai-Cargo wurden die
Fahrzeuge per Luftfracht an den Einsatzort gebracht.
r
Grüne Technologien und besonders Hybrid-Systeme sind
für die Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation
(MFTBC) ein Entwicklungsschwerpunkt. Folgerichtig ist
auch das globale Hybrid-Kompetenz-Center von Daimler
Trucks in Japan angesiedelt. Anlässlich der Tokyo Motor
Show zeigte MFTBC drei Fuso Neuheiten, die sparsame
und umweltschonende Antriebe nutzen. Weltpremiere
feierte der neue Fuso Canter Eco Hybrid, der 2012
zunächst in Japan auf den Markt kommen wird. Der
leichte Lkw Fuso Canter E-CELL, der erstmals in Japan
präsentiert wurde, fährt komplett emissionsfrei. Der Fuso
Super Great Eco Hybrid ist der erste Hybrid-Schwer-Lkw,
der unter Realbedingungen getestet wird. Zu den Erkenntnissen, die mit diesen Fuso Modellen gewonnen werden,
zählt eine Kraftstoffersparnis von zehn Prozent gegenüber konventionellen Lkw mit Dieselmotor.
r
Neu aufgestellt
Daimler Trucks North America setzt auf neue Marke „Detroit“.
Text: Daimler Presse
UNTER DER NEUEN MARKE „Detroit“
bündelt Daimler Trucks North America
künftig die Produktion von Lkw-Antriebsstrangkomponenten. „Detroit“ baut auf der
bekannten Marke Detroit Diesel auf und
übernimmt zum Beispiel die Fertigung der
in Nordamerika sehr erfolgreichen Motoren,
die die aktuellen Abgasgrenzwerte der
Environmental Protection Agency (EPA)
erfüllen. Die Motoren decken in der mittelschweren und schweren Leistungsklasse
nicht nur ein breites Spektrum ab, sondern
gehören dank Daimler-BlueTec-Technologie
zu den sparsamsten und langlebigsten
Nutzfahrzeug-Aggregaten auf dem Markt.
Zu den „Detroit“-Kunden werden auch
andere Nutzfahrzeug-Hersteller gehören.
Daimler Trucks setzt durch die Bündelung
von Komponenten bei Lkw-Aggregaten einen
weiteren Meilenstein seiner Global-Excellence-Strategie und schafft die Voraussetzung für zukünftiges Wachstum.
r
Weltpremiere des Fuso Canter Eco Hybrid in Tokio.
Sprinter in China
Nach dem Mercedes-Benz Viano und dem Mercedes-Benz
Vito wird in China bei Fujian Daimler Automotive (FJDA)
mit dem Mercedes-Benz Sprinter seit Ende vergangenen
Jahres ein drittes Premiumfahrzeug produziert.
Mercedes-Benz Vans ist zurzeit der einzige Premiumhersteller mit eigener Transporterproduktion auf dem
wachsenden chinesischen Markt.
r
Text: Daimler Presse | Foto: © Daimler AG
Unimog_0112_30-31_30-31 26.04.12 13:27 Seite 30
30 UNISKOP
•
UNIMOG 1 • 2012
Achim Vogt (r.),
Entwicklungschef des
Sonderausstellung
„Retten – Helfen – Bergen“*
29. April bis 6. Oktober 2012
Gaggenau (D)
Messe IFAT ENTSORGA*
7. bis 11. Mai 2012
München (D)
Messe Rettmobil*
9. bis 11. Mai 2012
Fulda (D)
Unimog, Traktoren- und
Nutzfahrzeug-Treffen*
19. Mai 2012
Wieselburg (A)
Oldtimer-Treffen Saalhausen*
3. Juni 2012
Lennestadt-Saalhausen (D)
Abenteuer Allrad
7. bis 10. Juni 2012
Bad Kissingen (D)
Auto Mobil International AMI*
2. bis 10. Juni 2012
Leipzig (D)
KWF-Tagung*
13. bis 16. Juni 2012
Bopfingen (D)
Großes Unimog- und MBtrac-Treffen*
18. und 19. August 2012
Hauzenberg (D)
Messe Innotrans*
18. bis 21. September 2012
Berlin (D)
IAA Nutzfahrzeuge*
20. bis 27. September 2012
Hannover (D)
Deutscher Lohnunternehmertag*
5. und 6. Dezember 2012
Münster (D)
* Events, bei denen Mercedes-Benz
Unimog beteiligt ist
Unimog, nahm den
Preis entgegen.
Preisträger zum achten Mal
DIE FACHZEITSCHRIFT „OFF ROAD“ hat den
Unimog in der Kategorie Sonderfahrzeuge
zum „Geländewagen des Jahres 2012“
gekürt. Damit erhielt das Fahrzeug mit über
34 Prozent der Leserstimmen die renommierte Auszeichnung zum achten Mal in
Folge. Die Trophäe wurde in München bei
einer Abendgala im Theaterzelt „Das
Schloss“ in feierlichem Rahmen übergeben.
Bei den Sonderfahrzeugen, also geländegängigen Fahrzeugen, die zum Transport von
Lasten und Gütern in entlegene Gebiete
beziehungsweise als Basis für Sonderaufbauten wie Feuerwehr-, Expeditions- und
Militärfahrzeuge dienen, hat der Unimog seit
Jahren die Nase vorn. Gelobt wurden seine
charakteristischen Produktmerkmale wie
das Konzept überragender Geländegängigkeit mit Portalachsen und der enormen
Verwindungsfähigkeit in Kombination mit
höchster Robustheit und Solidität.
Insgesamt gaben über 57.000 Fahrzeugbegeisterte ihre Stimme für die Auszeichnungen des traditionsreichen Münchner
Allrad-Magazins ab. Zur Wahl standen in
insgesamt zwölf Kategorien 143 geländegängige Fahrzeuge von 40 Herstellern.
Gewählt wurde unter anderem in den
Kategorien „Geländewagen“, „Sports Utility
Vehicles (SUV)“, „Luxus-SUV“, „Pick-up“,
„Sonderfahrzeuge“ und „Crossover“. In den
Kategorien „Luxus-Geländewagen“ und
„Klassiker“ gewann zum wiederholten Mal
die G-Klasse von Mercedes-Benz. Die neue
M-Klasse, die vergangenes Jahr vorgestellt
wurde, belegte in den Kategorien „LuxusSUV“ und „Newcomer“ auf Anhieb den
zweiten Rang.
r
Unermüdlicher Helfer
SEIT JAHRZEHNTEN ist der Unimog
weltweit für den guten Zweck unterwegs –
bei der Polizei, dem Technischen Hilfswerk,
der Feuerwehr und bei zahlreichen
Hilfsorganisationen. Denn wo viele AllradFahrzeuge im steilen und schlecht zugänglichen Gelände nicht mehr weiterkommen,
zeigen sich die Qualitäten des Unimog.
Diese Vielseitigkeit würdigt nun die Sonderausstellung „Retten – Helfen – Bergen“ im
Unimog-Museum in Gaggenau. Die Exponate
reichen von Fotodokumentationen und
Filmen über historische Spezialausrüstungen bis hin zu Hightech-Lösungen von
heute für den Bergungs- und Rettungseinsatz. Zum Rahmenprogramm zählen
Fachvorträge über Ausrüstungen und
Aufbauten für den Unimog.
Weitere Informationen sowie alle Termine
zur Sonderausstellung finden Sie auf der
Internetseite www.unimog-museum.de.
r
Eine Ausstellung im Unimog-Museum widmet sich dem
Thema „Retten – Helfen – Bergen“.
Unimog_0112_30-31_30-31 26.04.12 13:27 Seite 31
UNIMOG 1 • 2012 • UNISKOP 31
Auf Weltreise (III)
EIN BISSCHEN HEIMAT in der Ferne. Das durften Ruth und
Riton Grab auf ihrer jüngsten Reise mit ihrem Unimog
U 4000 nach Südamerika erfahren: Das „Gschnätzelte mit
Rösti“ in der Stadt Nueva Helvetica, früher auch „Colonia
Suiza“ genannt, mundete auch 11.000 Kilometer Luftlinie
vom Heimatland Schweiz entfernt. Montevideo, die pulsierende Hauptstadt von Uruguay und nächste Station der
Reise, faszinierte das Paar zwar ebenfalls kulinarisch, aber
vor allem durch ihre Größe sowie durch die vielen alten
Gebäude und großen Plätze.
Weiter ging es für die zwei Schweizer ins angrenzende
Brasilien, wo sie bei der Überfahrt einmal mehr die Bewunderung der Zollbeamten für ihren Unimog ernteten. Nächstes
Ziel: die weiten Sandstrände und die gewaltigen Sanddünen
entlang der Atlantikküste, wo die Reifendruckanlage des
Unimog erfolgreich getestet werden konnte. Beschauliche
Fischerdörfer säumten den Weg in die Metropole Brasilia.
„Die Wendigkeit unseres Unimog ließ jegliche Manöver in
den engen Straßen der Stadt zu“, berichtet das Ehepaar.
Sicher und ohne Einbußen beim Fahrkomfort meisterte der
Unimog auch die herausfordernden Pisten über Land.
Härtetest für Fahrzeug und Mensch
Nach einem Besuch der warmen Quellen von Rio Quento
kam es zum Härtetest der Reise: „Langsam quälten wir uns
auf holprigen Straßen entlang der unendlichen Baumwollund Zuckerplantagen nach Pantanal, eines der größten
Feuchtgebiete der Erde“, erinnert sich Grab. Die Weiterreise
auf sandigen Wegen und schlechten Straßen Richtung
Bonito im Süden von Mato Grossos forderte die Schweizer
und ihr Fahrzeug aufs Äußerste.
Auf halber Strecke tauchte plötzlich eine Brücke auf, die
laut Beschilderung nur von Fahrzeugen mit maximal
sechs Tonnen Gewicht befahren werden darf. „Nun hatten
wir mit unseren 8,5 Tonnen ein kleines Problem: Entweder
den Umweg von über 200 Kilometer Landstraße in Kauf
nehmen oder die Brücke auf ihre Belastungsfähigkeit
testen“, berichtet Grab. Letztlich entschied sich das Paar für
die zweite Variante und fuhr im Kriechgang und mit mulmigem Gefühl über die Brücke. „Am anderen Ende angekommen, kreuzte uns ein 32-Tonnen-Lastwagen, voll beladen mit
Rindern. Er meisterte die Brücke ohne Kriechgang und ohne
Schweiß auf der Stirn“, erzählt Grab.
Ohne weitere Herausforderungen erreichte das reisefreudige Ehepaar Bonito, wo die Quelle des Rio Formoso den
Aquario Natural bildet. Die Expedition durch Südamerika
endete in Arapey, Uruguay, bevor das Paar und der Unimog
nach 30.000 Kilometern Fahrt im November 2011 wohlbehalten in die Schweiz zurückkehrten. Das nächste Ziel ist
bereits in Planung: Russland.
r
www.grabtheworld.ch
Auf abenteuerlichen Wegen kämpfte sich der Unimog U 4000 quer durch
Südamerika: Die Sanddünen entlang der Atlantikküste waren ein besonderes Erlebnis.
Wieder ein Etappenziel erreicht: Von Montevideo in Uruguay ging es über die Grenze
nach Brasilien.
Spektakuläre Landschaften belohnten Ruth und Riton Grab für die nervenaufreibenden
Momente ihrer Reise.
Unimog_0112_32_Layout 1 24.04.12 16:18 Seite 1
Der Unimog. Einer für alles.
Mehr Wirtschaftlichkeit im Ganzjahreseinsatz.
A Daimler Brand
Ob mähen, räumen, streuen, fräsen, reinigen oder transportieren, ob im Sommer
oder im Winter: Der Mercedes-Benz Unimog ist 365 Tage im Jahr flexibel einsetzbar.
Mit bis zu vier An- und Aufbauräumen und Schnellwechselsystem sind Anbaugeräte
schnell und einfach ausgestauscht. Dabei ist der Unimog äußerst verbrauchsgünstig
unterwegs. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Unimog Partner oder unter:
www.mercedes-benz.de

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