Marat/Sade» – ein Klassiker des Modernen Theaters

Transcription

Marat/Sade» – ein Klassiker des Modernen Theaters
Medienmitteilung
Winterthur, 21. August 2015
«Marat/Sade» – ein Klassiker des Modernen Theaters
Das Stück «Marat/Sade» von Peter Weiss schöpft die Möglichkeiten der Bühne voll aus, mit
Musik und Gesang, irrwitzigen Szenen, hochkarätigen Monologen und raffinierten
Zeitsprüngen. Jetzt ist es erstmals seit langer Zeit wieder in Winterthur zu sehen – in einer
Inszenierung des Theaterensembles Obertor, einem Engagement der Stiftung
Generationen-Dialog.
Im Jahr 1808 führen die Insassen eines Irrenhauses unter der Regie des berüchtigten Marquis de
Sade ein Stück über die Ermordung des Revolutionärs Jean-Paul Marat im Jahr 1793 auf. Längst
ist klar: Auch diese Revolution hat ihre Kinder gefressen, hohe Ideal haben sich in Luft aufgelöst,
am Schluss sind die Benachteiligten wieder dort, wo sie schon immer waren. Das freut die
Mächtigen, die Peter Weiss in seinem Stück auftreten lässt – und lässt alle, die auf ein besseres
Morgen hofften, ziemlich ratlos und ernüchtert zurück.
Bestürzend und mitreissend
Das 1965 uraufgeführte Stück «Marat/Sade», das ein Jahr später mit dem US-amerikanischen
Theater- und Musicalpreis Tony Award für das «Beste Theaterstück» ausgezeichnet wurde, spielt
auf mehreren Zeitebenen: inmitten der Wirrnisse der Revolution, in der Epoche von Napoleon –
und in unserer Gegenwart. Denn diese Auseinandersetzung mit hehren Absichten und dem
Allzumenschlichen ist hochaktuell, wie etwa die gescheiterte Revolution in Ägypten zeigt. Doch
das Stück ist nicht in erster Linie ein politisches Manifest, sondern vor allem eines der wichtigen
Werke des sogenannten «Totalen Theaters» – ein Feuerwerk an Emotionen, gleichermassen
amüsant, bestürzend und mitreissend.
Grosse Herausforderung
Mit seinem rasanten Tempo und den mehrfachen Spielebenen stellt «Marat/Sade» für jede
Theatertruppe eine Herausforderung dar. Das Theaterensemble Obertor hat sich ihr gern gestellt –
schliesslich verfügt die Winterthur Formation inzwischen über viel Erfahrung. Bereits zum elften
Mal führt es diesen September ein bedeutendes Stück der Theatergeschichte auf. Die
ambitionierte Truppe ist ein eindrückliches Beispiel für Generationendialog: ihre gegenwärtig 35
Mitglieder sind zwischen 18 und 78 Jahre alt.
Ein Jahr intensive Arbeit
Bereits bei der Gründung 2004 zählte das Ensemble mehrere Dutzend Mitglieder; offenbar erfüllte
das Angebot der Winterthurer Stiftung Generationen-Dialog ein grosses Bedürfnis – nämlich jenes,
in einem Verbund, dem sich wirklich jede und jeder anschliessen kann, Theater auf hohem Niveau
zu machen. Die Mitglieder des Ensembles arbeiten jeweils ein Jahr lang intensiv an einer
Produktion. Sie üben sich in Atem- und Sprechtechnik, trainieren Improvisation, entwickeln die
Rolle, feilen an Text und Spiel, fertigen das Bühnenbild an und nähen die Kostüme. Alle profitieren
voneinander, nicht zuletzt auch deshalb, weil wegen der grossen Zahl von Teilnehmenden alle
Rollen mehrfach besetzt werden. Auch «Marat/Sade» ist in drei verschiedenen, aber gleich
starken Besetzungen zu sehen.
Theater Wülflingen, Winterthur
(bei der kath. Kirche St. Laurentius)
Bus Nummer 2 bis Oberfeld
Aufführungen 2015
(in Klammern Besetzung):
Montag, 7. September, 20 Uhr (1)
Dienstag, 8. September, 20 Uhr (2)
Mittwoch, 9. September, 20 Uhr (3)
Samstag, 12. September, 14 Uhr (1)
Samstag, 12. September, 20 Uhr (2)
Sonntag, 13. September, 14 Uhr (3)
Sonntag, 13. September, 20 Uhr (1)
Montag, 14. September, 20 Uhr (2)
Dienstag, 15. September, 20 Uhr (3)
Freitag, 18. September, 20 Uhr (2)
Dienstag, 22. September, 20 Uhr (1)
Freitag, 25. September, 20 Uhr (3)
Weitere Informationen: www.generationen-dialog.ch/engagement/theaterensemble
Reservationen: www.theaterobertor.ch
(Bildlegende:)
6 von 35 Mitwirkenden: In «Marat/Sade» trifft die Figur des Revolutionärs Jean-Paul Marat auf den
desillusionierten Ex-Marquis de Sade – in einem Irrenhaus ausserhalb von Paris. Das Stück spielt
auf mehreren Ebenen und begeistert durch einmalige formale Vielfalt.
Die Stiftung Generationen-Dialog
Die Stiftung Generationen-Dialog fördert das Verständnis zwischen den Generationen und
thematisiert die Chancen und Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft. Sie verfolgt
die Umsetzung des Stiftungszwecks mit ausgewählten Engagements und bietet an ihrem Sitz in
Winterthur vielfältige Veranstaltungen sowie Raum und Plattform für Generationenprojekte. Zudem
betreibt die Stiftung in Winterthur die KITA Kindervilla Chäferfäscht.
Die Stiftung wurde 1976 anlässlich des 100. Firmenjubiläums der Winterthur Versicherungen
gegründet. Die Arbeit der Stiftung wird jährlich mit einem substantiellen Beitrag der AXA Winterthur
unterstützt.

Documents pareils