PI_Die Exponate im Überblick - Als die Royals aus Hannover kamen
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PI_Die Exponate im Überblick - Als die Royals aus Hannover kamen
PRESSEINFORMATION Die Exponate im Überblick Staatskrone Georg I. (State Crown of George I) 1715 The Royal Collection Her Majesty Queen Elizabeth II Für die Krönung Kurfürst Georg Ludwigs zum neuen König von Großbritannien und Irland wurde eine neue Krone angefertigt. Traditionsgemäß wurde zur Verzierung der neuen Krone ein Großteil der Ornamentik der alten Stuart-Krone übertragen. Die sogenannte Staatskrone Georg I. trug der Monarch zur alljährlichen Eröffnung des Parlaments und wurde darüber hinaus bei nahezu allen Krönungen des Hauses Hannover verwendet (Georg I., Georg II., Georg III. und Wilhelm IV.). Ersetzt wurde die State Crown of George I 1838 durch die neue Imperial State Crown Königin Victorias. Ede & Ravenscroft, London Krönungsrobe Georg III. (Coronation Robe of George III) um 1760 Samt, Seide, Brokat, Hermelin, Goldfäden 104 x 471,5 cm The Royal Collection Her Majesty Queen Elizabeth II Während der Krönungszeremonie der britischen Könige wechselt der Monarch traditionell in verschiedene Gewänder, die in der Regel eigens für den neuen Monarchen angefertigt werden. Den Einzug zur Krönungszeremonie in Westminster Abbey vollführt der König in der Robe of State (auch Robe of Parliament), die er späterhin bei der jährlichen Parlamentseröffnung (State Opening of Parliament) trägt. Diese prunkvolle Robe wurde anlässlich der Krönung Georg III. am 22. September 1761 angefertigt. Für den Einzug in die Kathedrale wurden sechs Pagen benötigt, um die fast 5 Meter lange Schleppe zu tragen. Robert-Joseph Auguste, Paris (1723-1825) Frantz Peter Bundsen, Hannover (um 1725-1795) Das Silberservice König Georg III. (The George III Hanover Dinner Service) 1781-1797 Silber Rothschild Foundation (National Trust, Waddesdon Manor/Buckinghamshire, Swindon) Das wertvolle Service im neoklassischen Stil ließ König Georg III. ab den 1770er Jahren für seinen hannoverschen Hof anfertigen. Der französische Goldschmied RobertJoseph Auguste schuf das Silberensemble in Paris, welches in Hannover vom hiesigen Hofgoldschmied Frantz Peter Bundsen kopiert und auf den doppelten Umfang ergänzt wurde. Während der französischen Besatzung Hannovers gelangte das Silberservice nach Großbritannien und konnte so erstmals von Georg III. persönlich genutzt werden. Nach Ende der napoleonischen Kriege kehrte das Service nach Hannover zurück und verblieb dort bis zu seinem Verkauf Anfang des 20. Jahrhunderts. Erstmals seit seiner Aufteilung auf verschiedene Sammlungen in Europa und Amerika kehren Stücke des Silberservices im Rahmen der Niedersächsischen Landesausstellung nach Hannover zurück. Allan Ramsay (1713-1784) Königin Charlotte mit ihren zwei ältesten Söhnen (Queen Charlotte with her two Eldest Sons ) um 1764-9 Öl auf Leinwand 247,8 x 165 cm The Royal Collection Her Majesty Queen Elizabeth II Das Gemälde des britischen Hofmalers Allan Ramsay zeigt die Ehefrau König Georgs III., Königin Charlotte, gemeinsam mit ihren beiden ältesten Kindern, dem späteren König Georg IV. (stehend) und Prinz Friedrich. Das Königspaar hatte zusammen 15 Kinder, mit denen es ein nahezu bürgerliches Alltagsleben pflegte und sich intensiv um deren Erziehung bemühte. Das wunderbare Gruppenporträt von Mutter und Söhnen am Spinett verweist bereits in den frühen Familienjahren auf den erzieherischen Anspruch des Königspaares: Auf dem Instrument liegt neben einem offenbar erst kürzlich benutzten Handarbeitskorb eine Ausgabe von John Lockes Buch Some Thoughts Concerning Education (1693). Der Goldene Brief des birmanischen Königs Alungphaya an König Georg II.. 7. Mai 1756 Brief: Goldblech, Rubine Behälter: Elfenbein 55 x 12 cm (Brief) Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover In dem auf purem Gold geschriebenen und mit kostbaren birmanischen Rubinen besetzten Brief schlug der birmanische König Alungphaya 1756 König Georg II. die Gründung einer Handelskolonie in seinem Machtbereich vor. Als Behältnis diente der hohle Stoßzahn eines indischen Elefanten. Für seine Reise von Birma nach London benötigte der Brief fast zwei Jahre, stieß beim König jedoch auf Desinteresse, woraufhin er ihn in seine Medaillensammlung nach Hannover überführen ließ. Der Goldene Brief ist in Form und Inhalt weltweit einmalig. In der Landesausstellung 2014 wird seine Einzigartigkeit besonders hervorgehoben: Erstmals wird der Goldene Brief Georg II. gemeinsam mit einem vergoldeten Brief auf Pergament von 1764, der heute in der British Library verwahrt wird, zu sehen sein. John Wootton (1682-1764) König Georg II. in der Schlacht von Dettingen, mit dem Herzog von Cumberland und Robert, 4. Earl of Holderness (King George II at the Battle of Dettingen, with the Duke of Cumberland and Robert, 4th Earl of Holderness) 1743 Öl auf Leinwand 142 x 158 cm National Army Museum, London Während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-48) kämpften britisch-hannoversche Truppen an der Seite des habsburgischen Österreichs gegen Frankreich. Als Oberbefehlshaber führte Georg II. seine Truppen am 27. Juni 1743 persönlich in die Schlacht bei Dettingen (nahe Aschaffenburg). Dies war das letzte Mal, dass ein regierender britischer Monarch persönlich an Kampfhandlungen teilnahm. Die siegreiche Teilnahme des Königs in Dettingen hält John Wootton in diesem militärischen Gruppenporträt fest, das Georg II. mit seinem jüngeren und favorisierten Sohn, den Duke of Cumberland, vor dem aktiven Schlachtfeld zeigt. Prunkurkunde des Act of Settlement 28.06.1701 Pergament, 2 Blatt je 90 x 75 cm Niedersächsisches Landesarchiv, Hauptstaatsarchiv Hannover Im vom englischen Parlament beschlossenen Act of Settlement wurde 1701 die protestantische Thronfolge im Königreich England festgelegt. Die Regelung begünstigte die nächsten nicht-katholischen Verwandten der regierenden Stuart-Könige und legt sich auf die hannoversche Kurfürstin Sophie und deren Nachfahren als Thronerben fest. Die Prunkurkunde, die in Hannover feierlich an Kurfürstin Sophie übergeben wurde, markiert in der Ausstellung den entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Personalunion. Philipp Heinrich Müller (1654-1719) Georg Wilhelm Vestner (1677-1740) Medaille auf den Regierungsantritt Georg I. ("Rosssprung") 1714 Silber Durchmesser 4,4 cm Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover Die Medaille auf den Regierungsantritt, der sogenannte "Rosssprung", zeigt in symbolträchtiger Form den Weg Kurfürst Georgs von Hannover nach Großbritannien: Das Welfenross überspringt mit Leichtigkeit den Ärmelkanal. Diese Darstellung wird als Sinnbild der Personalunion an den Anfang der Ausstellung gestellt. Federbildnis ki´i hulu manu, Hawai´i 2. Hälfte 18. Jh. Weide, Federn, Perlmutt, Hundezähne, Holz 46,5 x 16 x 7,5 cm Ethnologische Sammlung der Universität Göttingen Das Federbildnis, das bei Prozessionen zu Ehren der Götter und bei Kriegszügen mitgeführt wurde, gehört zu einer kleinen Gruppe von Federskulpturen, die auf der dritten Weltreise James Cooks in Hawaii erworben wurden. Gemeinsam mit rund 350 weiteren Ethnographica gelangte die Objekt auf persönliches Betreiben des Professors Johann Friedrich Blumenbach an die Universität Göttingen. Seit 1782 sind diese Exponate in der noch heute in Göttingen umfänglich erhaltenen Cook/Forster-Sammlung erhalten, die ein einzigartiges Beispiel für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Großbritannien und dem Kurfürstentum ist. Sir James Thornhill (1676-1734) 2 Tafelbilder des Königlichen Staatswagens für König Georg I. (2 panels from Royal State Coach for George I) um 1718 Öl auf Holz auf Holz auf Leinwand 54 x 60,2 x 2,6 / 54 x 60,2 x 1,8 cm Victoria & Albert Museum, London Während der gesamten Dauer der Personalunion waren Kutschen ein wichtiges Mittel zur Repräsentation von Macht und Ansprüchen. Diese bedeutungsvolle Eigenschaft wollte sich auch die neue hannoversche Dynastie nutzbar machen und ließ von dem Hofmaler James Thornhill für den königlichen Staatswagen ein entsprechendes Programm entwerfen. Die beiden Tafelbilder zeigen die königlichen Wappen umgeben von personifizierten Tugenden und Künsten, die den Anspruch der hannoverschen Herrschaft verdeutlichen sollten. In beiden Bildtafeln ist das weiße Welfenross auf rotem Grund deutlich zu erkennen. John Northam (1765-1849) für Rundell, Bridge & Rundell, London Zeremonienstab für den Erblandmarschall des Königreiches Hannover 1816 Gold, Email 64,8 cm Privatbesitz Am 12. August 1814 erhob Prinzregent Georg (IV.) den langjährigen Kabinetts- und Staatsminister Ernst Herbert Reichgraf zu Münster (1766-1839) zum hannoverschen Erblandmarschall. Zu Münster bekam mit dieser Erhebung das Präsidium der neugeschaffenen hannoverschen Allgemeinen Ständeversammlung übertragen und vertrat erfolgreich die Interessen Hannovers beim Wiener Kongress: Mit erheblichen Gebietserweiterungen wurde das Kurfürstentum zum Königreich erhoben. 1817 überreichte der Prinzregent dem Grafen in London einen prachtvoll emaillierten Erblandmarschallstab aus Gold. Er wird an einem Ende mit dem englischen Löwen über der englischen Krone, am anderen Ende mit dem hannoverschen Pferd über der hannoverschen Krone abgeschlossen. Spiegelteleskop von Friedrich Wilhelm Herschel um 1785 Holztubus, in einem Holzgestell mit Rollen Länge 3 m, Durchmesser 27 cm, in einem fahrbaren Holzgestell Georg-August-Universität, Institut für Astrophysik, Sammlung Sternwarte, Göttingen Foto: K. Reinsch Als Kurfürst von Hannover waren die britischen Könige zugleich Rektoren der landeseigenen Universität zu Göttingen. Georg III. ließ durch seine drei jüngsten Söhne, die im Jahr 1786 als Studenten nach Göttingen gekommen waren, als Geschenk an die Universität ein Spiegelteleskop nach Bauart Friedrich Wilhelm Herschels überbringen. Der gebürtige Hannoveraner Herschel (1738-1822) war 1757 nach Großbritannien übergesiedelt und hatte 1781 mit einem ähnlichen Teleskop den Planeten Uranus entdeckt. Die Aufstellung des Göttinger Spiegelteleskops übernahm Herschel im September 1786 persönlich. PRESSEINFORMATION Bildmotiv Johann Leonhard Hirschmann (1672-1750), zugeschrieben Georg II. als Kronprinz in Rüstung um 1704/06 Öl auf Leinwand 100 x 69 cm Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover Der junge Kronprinz Georg August (später König Georg II.) ist in Rüstung mit Hermelinmantel dargestellt und trägt eine prachtvolle Allongeperücke. Das um 1704/1706 entstandene Porträt wird dem aus Nürnberg stammenden Künstler Johann Leonhard Hirschmann zugeschrieben. Lange Zeit galt es jedoch als ein Werk des britischen Hofmalers Sir Godfrey Kneller (1646-1723), dessen Schüler Hirschmann um 1704 in London gewesen sein soll. Das Porträt wurde vermutlich als künstlerische Vorlage für Flugblätter verwendet, welche die künftige, aus Hannover stammende Königsfamilie in Großbritannien bekannt machen sollten. Für den hannoverschen Kronprinzen und seinen Vater, den späteren Georg I. sind in britischen und deutschen Museen zahlreiche Exemplare von Porträtflugblättern erhalten, die auf Gemälde Hirschmanns zurückzuführen sind.