Thomas Thieme - Salzburger Festspiele

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Thomas Thieme - Salzburger Festspiele
Daily
Nr. 6, 2. August 2007
Thomas Thieme
Foto: Matthias Horn
Wer wenn nicht ER?
SALZBURGER FESTSPIELE 2007
Daily
SALZBURGER FESTSPIELE 2007
Nr. 6, 2. August 2007
Festspielintendant Jürgen Flimm und Walter Berchtold, CEO Private Banking, Credit Suisse
Traumkulisse für jedermann: die Siemens Festspielnächte auf dem Kapitelplatz, Fotos: wildbild.at
alter Berchtold, CEO Private Banking der großen Schweizer Bank Credit Suisse – einer
der Hauptsponsoren der Salzburger Festspiele – lud seine Gäste zur Premiere von Tschaikowskis Eugen Onegin ins Große Festspielhaus. Zur Vertiefung in das auf einem Versroman von Alexander Puschkin basierende Werk bat man den Intendanten Jürgen Flimm im Rahmen eines Cocktails um eine Werkeinführung.
alter Berchtold, CEO Private Banking of the major Swiss bank Credit Suisse – one of the
main sponsors of the Salzburg Festival – invited his guests to the premiere of Tchaikovsky’s
Eugen Onegin at the Große Festspielhaus. Over cocktails, Artistic Director Jürgen Flimm
gave an introduction to the opera, which is based on a novel in verse by Pushkin.
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Der vielleicht schönste Opern- und Konzertsaal der Festspiele befindet sich auch in diesem Sommer auf dem Kapitelplatz. Den Siemens Festspielnächten sei dank. Bis 19. August bietet man bei
freiem Eintritt Open Air Vorführungen der schönsten Opern und Konzerte der aktuellen und vergangenen Festspiele. Ein reiches kulinarisches Angebot ergänzt das Freiluftvergnügen.
Programm unter: www.siemens.at/festspielnaechte
Perhaps the most beautiful opera and concert venue of the Festival is on Kapitelplatz once again
this summer, thanks to the Siemens Festival Nights. Until August 19, selected performances of the current and past Festivals will be screened, open air and free of charge. The offerings under the night sky
will be complemented by diverse culinary delights.
The full program is available at
www.siemens.at/festspielnaechte.
Festspiele Inside
Festspiel-Vertiefung unter Freunden
Armida and Molière. The Friends of the Salzburg Festival present background information
today (Thursday) at the Schüttkasten: Christof
Loy, director of Armida, will speak with the
dramaturge Annika Haller at 10 a.m. about the
opera and the production. Also, Flemish director
Luk Perceval talks about his project Molière.
A Passion with Hedwig Kainberger at 3:30 p.m.
Armida und Molière. Hintergrundinformationen bieten die Freunde der Salzburger Festspiele heute, Donnerstag, im Schüttkasten:
Christof Loy, Armida-Regisseur, spricht um
10.00 Uhr mit der Dramaturgin Annika Haller
über Werk und Inszenierung. Der flämische
Theatermacher Luk Perceval gibt im Gespräch
mit Hedwig Kainberger um 15.30 Uhr Auskunft
über sein Theaterprojekt Molière. Eine Passion.
Book Presentation. The Friends of the Salzburg Festival present Salzburger Festspiele
1945–1960. The two-volume work contains a
Chronicle in Contemporary Texts and Photographs by Gisela Prossnitz and a History of the
Festival from 1945 to 1960 by Robert Kriechbaumer. President Helga Rabl-Stadler will introduce the participants, Jürgen Flimm and publisher
Jochen Jung will read from the correspondence
between Karajan and Furtwängler, and Peter
Lang will perform music by Gottfried von Einem.
August 2 at 5 p.m., Salzburg Kulisse.
Registration is required at 0662-8045-284
or at [email protected].
Buchpräsentation. Die Freunde der Salzburger Festspiele präsentieren den Doppelband
Salzburger Festspiele 1945–1960. Das zweibändige Werk enthält eine Chronik in Zeitzeugnissen und Bildern von Gisela Prossnitz und die
Festspielgeschichte von 1945–1960 von Robert
Kriechbaumer. Präsidentin Helga Rabl-Stadler
begrüßt, Jürgen Flimm und Jochen Jung lesen
aus Briefen von Karajan und Furtwängler, Peter Lang spielt Werke von Gottfried von Einem.
2. August, 17.00 Uhr, Salzburg Kulisse;
Anmeldung unter 0662-8045-284
oder [email protected] erforderlich
Ein Blick zurück: Attila Hörbiger 1947 als Jedermann, Foto: Doliwa
Armida: Ein ideales Paar für Haydns Operndrama
pernraritäten hebt man nur mit den besten
Kräften. Die Sänger Annette Dasch und Michael Schade haben sich als Idealbesetzung für
die Hauptrollen in Joseph Haydns Armida erwiesen.
Für Michael Schade war die Partie des Kreuzritters Rinaldo zumindest musikalisch keine große Überraschung mehr. Er hat diese Rolle bereits vor einigen Jahren mit Nikolaus Harnoncourt für eine konzertante
Aufführung erarbeitet.
Für die junge deutsche Sopranistin Annette Dasch
bedeutete die Salzburger Inszenierung von Christof
Loy beinahe eine Erstbegegnung mit dieser Opernrarität. Mit der Figur der Armida in der Vertonung verschiedenster Komponisten hat sie sich bereits vorher,
für eine jüngst erschienene Recital-Aufnahme, auseinandergesetzt und Arien aus Haydns Oper ausgewählten Vertonungen desselben Stoffes von Gluck, Händel
und Jomelli zur Seite gestellt.
Beide Sänger sind jedenfalls begeistert von der dramatischen Kraft und musikalischen Größe der letzten
von Haydn für den Fürsten Esterházy komponierten
Oper, die bisher kaum auf den Opernspielplänen zu
finden war. Annette Dasch empfindet die Musik „zutiefst aufwühlend“ und manches erinnert sie gar schon
an die Romantik und an Carl Maria von Weber. Michael Schade hält Joseph Haydn für einen unterschätzten Opernkomponisten und seine Armida für „ganz
groß gedacht“, obwohl sie ursprünglich für das kleine
Opernhaus in Esterháza in Ungarn konzipiert wurde.
pera Rarities Unearthed by the Best. Singers Annette Dasch and Michael Schade have turned out
to be the ideal cast for the leading parts in Joseph
Haydn’s Armida. For Michael Schade, the part of the
crusader Rinaldo held no great musical surprises since he
studied this role a few years ago for a concert version with
Nikolaus Harnoncourt.
For the young German soprano Annette Dasch, the
Salzburg production by Christof Loy is almost the first
encounter with this rarity among operas. She had already familiarized herself with the figure of Armida as rendered by very different composers for a recently recorded
recital, which presented arias from Haydn’s opera alongside selected versions of the Armida tale by Gluck, Handel and Jomelli.
In any case, both singers are thrilled by the dramatic
power and the musical grandeur of the last opera Haydn
wrote for Prince Esterházy, which has hardly been performed until now. Annette Dasch finds the music “deeply
moving”, and some of it even reminds her of romanticism
and Carl Maria von Weber. Michael Schade thinks that
Joseph Haydn is a highly underrated opera composer and
believes his Armida to be a “very large-scale work,” even
though it was written for the small theater in Esterháza
in Hungary.
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Für die Vorstellung am 4. August sind Karten
zu € 270,– erhältlich; für jene am 7., 11., 15. und
18. August zu € 330,– (nicht am 15.) sowie € 270,–
Annette Dasch, Michael Schade
Foto: Monika Rittershaus
SALZBURGER FESTSPIELE 2007
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Nr. 6, 2. August 2007
Wer wenn nicht ER?
Thomas Thieme spielt Molière, spielt Luk Perceval, Feridun Zaimoglu und Günter Senkel: Ein singulärer Schauspieler
als Mittelpunkt in einem monströsen Theaterprojekt der Salzburger Festspiele.
alzburg. Perner-Insel. Sommer. 2007. Es
schneit. Unaufhörlich. Mitten drin: Thomas Thieme. Es ist nicht das erste Mal,
dass Thomas Thieme hier in der alten Saline in
Hallein Quartier bezogen hat. Die Stadt, das
barocke Salzburg, sieht er nicht. Der Probenplan lässt ihn nicht fort. Mit ihm: Luk Perceval,
der flämische Theatermacher. Sein Dompteur,
sein Meister, sein Spielgeselle. Und Luk Perceval ist der, und wohl der derzeit einzige, der
Thomas Thieme zum Theatermarathon-Mann
machen kann. Auf fünf Monate Probenvorlauf
folgen unter seiner Anweisung fünf Stunden
Theaterschlacht, folgen zehn Vorstellungen
innerhalb von zwölf Tagen von Molière. Eine
Passion.
Die Arbeit ist eine Addition der vier MolièreStücke Menschenfeind, Don Juan, Tartuffe und
Der Geizige, an deren Ende die Summe ER herauskommt. „Es ist die Geschichte eines Mannes, der von einer utopischen Weltsicht zu Enttäuschung und Verbitterung gelangt. Das ist
letztlich Molières eigenes Lebensproblem und
die tragische Seite der Figuren, in denen er sich
spiegelt. ER ist die Synthese von Alceste, Don
Juan, Tartuffe und Harpagon“, meint Luk Perceval dazu.
S
Schon im Jahr 1999 hat Perceval mit Thieme
den Kraftakt Schlachten! auf die Bühne der Perner-Insel gehoben. Ein gewaltiges Spiel mit und
um Shakespeares Rosenkriege, in dem Thieme
unter anderem Richard III. war, genauer: Dirty
Rich Modderfucker Der Dritte – und bald darauf Schauspieler des Jahres.
Thieme ist Jahrgang 1949 und wollte ursprünglich Architekt werden. Studiert hat er
dann an der Staatlichen Schauspielschule in
Ost-Berlin. Erste Engagements folgten am
Theater Magdeburg und am Theater in Halle.
1981 stellte Thieme einen Ausreiseantrag in
den Westen. Nicht die Repressionen waren es,
die ihn dazu bewogen haben, sondern die Bevölkerung. „Es war muffig, schmierig, duckmäuserisch in der DDR. Reine Selbstzensur.
Und wer raus wollte, wurde erschossen“.
Thieme kam raus, drei Jahre später. Er ging
nach Frankfurt/Main und spielte dort König
Lear unter Robert Wilson, Eduard II. unter Peter Palitzsch und in Die Mütter von und unter
Einar Schleef. Das Wiener Burgtheater folgte,
von 1993 bis 1997 war er Mitglied an der Schaubühne am Lehniner Platz. 2000 und 2001 gab
er den Mammon im Salzburger Jedermann.
Daneben spielte er auch in Filmen, wie etwa
Bernd Eichingers Der Untergang oder zuletzt in
Florian Henckel von Donnersmarcks mit einem
Oscar ausgezeichneten Das Leben der Anderen.
Und immer wieder mit Luk Perceval: Othello
an den Münchner Kammerspielen, Ossip in
Tschechows Platonow und Willy Loman in Millers Tod eines Handlungsreisenden.
Thomas Thieme liebt es dabei dem Publikum ins Gesicht zu provozieren, es herauszufordern, bis es nichts mehr erträgt, schimpft
oder geht.
Bösewichte, hässliche Figuren zu spielen begeistert ihn. Er erlebt es als befreiende Katharsis. Insofern hat Perceval seinem Schauspieler
Thieme gemeinsam mit Feridun Zaimoglu und
Günter Senkel für Salzburg einen wunderbar
ekelhaften Molière-Anzug maßgeschneidert.
Thieme scheint er jedenfalls zu passen: „Die Liberalität, mit der man sich hier schmückt,
trügt“, sagte er unlängst dem Spiegel über Salzburg. „Auch wir blicken hier nach der Probe in
schockierte, blasse Gesichter.“
Stefan Musil
Karten für die Vorstellungen am 2., 3., 4., 5.,
7., 8., 9. und 10. August zu € 120,–, 90,–, 60,–
und 30,– erhältlich
Meine Meinung
my comment
KR Heinrich Spängler, „Freunde“-Präsident
ch fürcht’ mich, dass es schön wird“,
meint Festspielintendant Flimm in
einem Interview – wir nicht, lieber
Jürgen Flimm, wir erwarten sogar, dass
es schön wird: furchtbar schön.
Die Salzburger Festspiele wurden gegründet als Ort und Hort für Außergewöhnliches, für Aufführungen, die nur
hier so entstehen können. Schauspielchef
Thomas Oberender sagt, „in Salzburg
kreieren wir exklusive Ausnahmefälle“,
Konzertdirektor Markus Hinterhäuser
verbindet behutsam Tradition – das
Herzstück der Salzburger Festspiele: die
Wiener Philharmoniker – mit Moderne
wie z. B. Kontinent Scelsi. Präsidentin
Helga Rabl-Stadler sichert den Festspielen durch ihre erfolgreiche Sponsorensuche das finanzielle Überleben. Die „Freunde“ haben als Zeichen ihrer Wertschätzung – anders als die öffentliche Hand,
die seit Jahren eine Valorisierung vermeidet – den jährlichen Spielplanzuschuss
auf 2 Millionen Euro angehoben.
Was wäre Salzburg ohne Festspiele? Eine außerordentlich schöne, kleine Barockstadt, ohne „anima“. Diese Lebenskraft spenden die Festspiele, sie prägen
nicht nur das sommerliche Salzburg, sie
sind auch der wirtschaftliche Motor der
Region und bestimmen die Umsätze in
Hotellerie, Gastronomie und Handel. Eine Woche vor Festspielbeginn waren bereits 90% der Karten verkauft, die Stadt
ist voll mit erwartungsfrohen Gästen, die
sich vor allem auf eines freuen: dass es
schön wird, dass die Seele berührt wird.
I
’m afraid it will be beautiful,” says the
Festival’s Artistic Director Flimm in an
interview – we disagree, dear Jürgen
Flimm, we even expect it to be beautiful:
terrifyingly beautiful.
The Salzburg Festival was founded as a
place and a refuge for extraordinary art,
for performances that can only be created
in this very way here. Drama Director
Thomas Oberender says, “In Salzburg, we
create exclusive exceptions,” Concert Director Markus Hinterhäuser gently combines
tradition – the heart and soul of the Salzburg Festival: the Vienna Philharmonic
Orchestra – with modernism, for example
the “Continent Scelsi”. The President, Helga Rabl-Stadler, secures the financial survival of the Festival through her successful
search for sponsors. The “Friends” – unlike
the public authorities, which have avoided
any valorization for years – have raised
their annual contribution to € 2 million.
What would Salzburg be without the Festival? An unusually beautiful small baroque city, without “anima”. This vital force
is provided by the Festival, which dominates Salzburg not only in the summertime,
but is also the economic motor of the region
and determines the business volume of hotels, restaurants and commerce. A week before the Festival started, 90% of all tickets
were already sold; the city is full of visitors
in eager anticipation, who expect one thing
above all: that it should be beautiful and
touch the soul.
I
Thomas Thieme, Karin Neuhäuser
Foto: Matthias Horn
Who if not HE?
Thomas Thieme plays Molière, plays Luk Perceval, Feridun Zaimoglu and Günter Senkel: a singular actor at the center
of a monstrous theater project at the Salzburg Festival.
alzburg. Perner-Insel. Summer. 2007. It’s
snowing. Incessantly. In the midst of it:
Thomas Thieme. It is not the first time that
Thomas Thieme has taken up quarters here in
the old salt works in Hallein. He doesn’t see the
city, baroque Salzburg. The rehearsal schedule
doesn’t allow him to leave. With him: Luk
Perceval, the Flemish director. His tamer, his
master, his playfellow. And Luk Perceval is the
man, and probably the only one, who can turn
Thomas Thieme into the theater marathon man.
Under his direction, five months of rehearsals are
followed by five-hour theatrical battles, ten
performances within twelve days of Molière. A
Passion.
The work is a summation of the four Molière
plays The Misanthrope, Don Juan, Tartuffe and
The Miser, and HE is the sum of them. “It is the
story of a man who goes from an utopian worldview to disappointment and bitterness. Ultimately, that is Molière’s own problem in life and
the tragic side of his figures in which he is
reflected. HE is the synthesis of Alceste, Don
Juan, Tartuffe and Harpagon,” says Perceval.
S
In 1999, Perceval staged the tour de force
Schlachten! with Thieme on stage at the PernerInsel. It was an enormous play with and about
Shakespeare’s War of the Roses, in which
Thieme was Richard III, among others – or to be
more precise, Dirty Rich Modderfucker The
Third – and shortly thereafter, Actor of the Year.
Thieme was born in 1949 and originally
wanted to be an architect. He then studied at the
State Academy of Drama in East Berlin. His first
engagements took him to the theaters in
Magdeburg and Halle. In 1981, Thieme applied
for permission to move to the West. It was not the
repressions that made him do it, but the
population. “Everything was stuffy, petty and
cowardly in the GDR. Everybody was selfcensored. And the people who wanted to leave
were shot.”
Thieme got out, three years later. He went to
Frankfurt /Main and played King Lear there
under Robert Wilson, Edward II under Peter
Palitzsch and in Die Mütter (The Mothers) by
and under Einar Schleef. The Burgtheater in
Vienna was next; from 1993 to 1997 he was an
ensemble member at the Schaubühne am
Lehniner Platz in Berlin. In 2000 and 2001 he
played Mammon in Salzburg’s Jedermann.
Apart from all that, he also appeared in movies
such as Bernd Eichinger’s Der Untergang (The
Downfall) or, most recently, in Florian Henckel
von Donnersmarck’s Oscar-winning Das Leben
der Anderen (The Lives of Others).
And he worked time and again with Luk
Perceval: Othello at the Kammerspiele in
Munich, Ossip in Chekhov’s Platonov and Willy
Loman in Miller’s Death of a Salesman.
Thomas Thieme loves provoking the audience
to its face, to challenge it until it cannot stand it
any longer and boos or leaves.
It thrills him to play bad guys and ugly
characters. For him, it is a liberating catharsis. In
that respect, Perceval, Feridun Zaimoglu and
Günter Senkel have tailored a wonderfully
disgusting Molière-role just for him in Salzburg.
It seems to suit Thieme: “The liberality which
people boast of here is false,” he recently told the
magazine Spiegel about Salzburg. “We see
shocked, pale faces after rehearsals here too.”
KR Heinrich Spängler
President of the “Friends”
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SALZBURGER FESTSPIELE 2007
Nr. 6, 2. August 2007
ort oder Musik? Das war die Frage, die sich stellte,
als Wolfgang Amadeus Mozart seinen Schauspieldirektor für Joseph II. komponierte. Anlass war ein
Wettstreit mit Salieris italienischer Kurzoper Prima la musica e poi le parole vor hohem Publikum in der Orangerie von
Schloss Schönbrunn.
Puppen! So lautet die schöne Antwort darauf, die sich aus
dem Salzburger Mozartjahr in den heurigen Sommer gerettet hat. Das Salzburger Marionettentheater zeigt nämlich
wieder die Erfolgsproduktion von Mozarts Schauspieldirektor, die Regisseur und Ausstatter Thomas Reichert mit dem
frühen Schäferspiel Bastien und Bastienne verquickt hat. Wie
das funktioniert? Ganz einfach: Für die Aufführung von Bastien und Bastienne kommt es zum Casting. Buff, der Assistent des Schauspieldirektors, lässt die Puppen tanzen. Bastien ist schnell gefunden. Zwischen den beiden Anwärterinnen für die Bastienne kann man sich nicht entscheiden. Es
wird beschlossen, dass sie sich die Rolle teilen. Buff muss
aufgrund mangelnder Bewerber selbst den Zauberer Colas
geben. Bastien und Bastienne kann also beginnen. Kurz vor
Schluss kommt es dann zum Streit der beiden Bastiennes,
bevor das versöhnliche Finale des Schauspieldirektors angestimmt werden kann.
Sänger geben dabei den Puppen ihre Stimme, nur Buff /
Colas wird von einem Menschen gespielt, und die Junge Philharmonie Salzburg unter Elisabeth Fuchs musiziert dazu.
Dank der Mäzene Jeanne und Donald Kahn erhalten Kinder und Jugendliche Karten zum halben Preis.
ords or music? That was the question when Wolfgang
Amadeus Mozart composed his Schauspieldirektor
(Theater Director) for Joseph II. The occasion was a
contest with Salieri’s Italian short opera Prima la musica e poi
le parole (First the music and then the words) before a select
audience in the Orangery at Schönbrunn Palace.
Puppets! That is the pretty answer that has survived from
Salzburg’s Mozart year to this present summer. The Salzburg
Marionette Theater will revive its successful production of
Mozart’s Schauspieldirektor, which director and designer
Thomas Reichert has interspersed with the early shepherds’
play Bastien and Bastienne. How does that work? Very
simply: a casting takes place on stage for Bastien and
Bastienne. Buff, the director’s assistant, makes the puppets
dance. Bastien is easily identified. However, choosing between
the two candidates for Bastienne proves difficult. Thus, it is
decided that they should share the role. Due to a lack of applicants, Buff himself has to play the magician Colas. Thus,
Bastien and Bastienne can start. Shortly before the end, the
two Bastiennes quarrel before the conciliatory finale of
Schauspieldirektor can begin.
Singers lend their voices to the puppets; only Buff/Colas is
played by a live person, and the Junge Philharmonie Salzburg
under the baton of Elisabeth Fuchs provides the music.
Thanks to the support of patrons Jeanne and Donald Kahn,
children and teenagers are eligible for half-price tickets.
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Karten in den Preiskategorien € 30,– bis 100,– verfügbar.
Foto: Adrienne Meister
heute · today
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Do, 2.8.
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Veranstaltung
event
Veranstaltungsort
venue
9.00 Uhr Symposium · Die „Schaubühne“ in der Epoche des Freischütz
Theater und Musiktheater in der Romantik
Datum
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Intern. Salzburg Ass.
Sigmund-Haffner-G.
Fr, 3.8.
Uhrzeit
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morgen · tomorrow
Veranstaltung
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Veranstaltungsort
venue
9.30 Uhr Symposium · Die „Schaubühne“ in der Epoche des Freischütz
Theater und Musiktheater in der Romantik
Intern. Salzburg Ass.
Sigmund-Haffner-G.
10.00 Uhr Armida · Regisseur Christof Loy im Gespräch mit der
Dramaturgin Annika Haller
Schüttkasten
10.00 Uhr Der Freischütz · Regisseur Falk Richter im Gespräch mit dem
Dramaturgen Bernd Stegemann
Schüttkasten
11.30 Uhr Festspiel-Dialoge 2007 · Markus Hengstschläger
Mozart: Ein Kunstwerk der Gene?
Schüttkasten
15.30 Uhr Kammerkonzert · Miklós Perényi und András Schiff im
Gespräch mit Hans Landesmann
Schüttkasten
15.30 Uhr Molière. Eine Passion · Regisseur Luk Perceval im Gespräch
mit Hedwig Kainberger
Schüttkasten
17.00 Uhr Molière. Eine Passion · Von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel,
Luk Perceval · Luk Perceval · Mit Thomas Thieme u.a.
Perner-Insel
Hallein
17.00 Uhr Molière. Eine Passion · Von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel,
Luk Perceval · Luk Perceval · Mit Thomas Thieme u.a.
Perner-Insel
Hallein
19.30 Uhr Schumann-Szenen · Hélène Grimaud, Jörg Widmann,
Clemens Hagen, Benjamin Schmid, Teodoro Anzellotti
Werke von Kurtág, Brahms, Schumann
Mozarteum
Großer Saal
17.00 Uhr Buchpräsentation · „Salzburger Festspielchronik 1945–1960“
Anmeldung: 8045-284
Salzburg Kulisse
19.30 Uhr Joseph Haydn · Armida · Ivor Bolton · Christof Loy
Mit Annette Dasch, Michael Schade u.a.
19.30 Uhr W.A. Mozart · Schauspieldirektor/Bastien und Bastienne
Elisabeth Fuchs · Thomas Reichert · Junge Philharmonie Salzburg Marionettentheater
Felsenreitschule
19.30 Uhr Carl Maria von Weber · Der Freischütz · Markus Stenz
Falk Richter · Mit Peter Seiffert, Petra Maria Schnitzer u.a.
19.30 Uhr Schumann-Szenen ·
Ingo Metzmacher · Camerata Salzburg · Angelika Kirchschlager
Werke von Berg, Wagner/Henze, Schumann
19.30 Uhr Thomas Bernhard · Ein Fest für Boris · Christiane Pohle
Mit Viviane de Muynck, Nadine Geyersbach, Thomas Wodianka
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · Idomeneo · Sir Roger Norrington/
Karl-Ernst Herrmann · 2006
Mozarteum
Großer Saal
19.30 Uhr Thomas Bernhard · Ein Fest für Boris · Christiane Pohle
Mit Viviane de Muynck, Nadine Geyersbach, Thomas Wodianka
20.00 Uhr Young Directors Project · Motus · Come un cane senza padrone
Landestheater
Kapitelplatz
20.30 Uhr Hugo von Hofmannsthal · Jedermann · Christian Stückl
Mit Peter Simonischek, Marie Bäumer u.a.
22.45 Uhr Siemens Festspielnächte · Gala-Matinee zum 250. Geburtstag
von W. A. Mozart · Ausschnitte aus Don Giovanni, Mitridate,
La Clemenza di Tito, Così fan tutte · Harding · 2006
Haus für Mozart
Landestheater
republic
Domplatz
(Gr. FSH)
Kapitelplatz
KARTENBÜRO der SALZBURGER FESTSPIELE
5010 Salzburg · Postfach 140 · Telefon +43-662-80 45-500 · Telefax +43-662-80 45-555
DIREKTVERKAUF im Schüttkasten (neben dem Festspielhaus)
täglich 9.30–18.30 Uhr
[email protected] · www.salzburgfestival.at
Impressum • Medieninhaber: Salzburger Festspielfonds • Direktorium: Helga Rabl-Stadler, Präsidentin, Jürgen Flimm, Intendant und Künstlerischer Leiter, Gerbert Schwaighofer, Kaufmännischer Direktor, Schauspiel: Thomas Oberender, Konzert: Markus Hinterhäuser • Redaktion und Gestaltung: Margarethe Lasinger, Stefan Musil • Übersetzungen: Alexa Nieschlag • Graphische
Gestaltung und Layout: Margarethe Lasinger, Christiane Klammer • Litho: Media Design: Rizner.at, Salzburg • Druck: Salzburger Druckerei • Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der Verbreitung sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Publikation darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Medieninhabers reproduziert oder
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Diese Publikation wird ermöglicht durch die Unterstützung von:
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