Rede RVP
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Rede RVP
Es gilt das gesprochene Wort! Grußwort des Regierungsvizepräsidenten von Oberbayern Ulrich Böger anlässlich des Oberbayerischen Integrationsforums 2009 “Sprachförderung“ am 13. Oktober 2010 im Landratsamt Neuburg 2 Sehr geehrter Herr Landrat (Roland Weigert), sehr geehrter Herr Al Khatib sehr geehrte Damen und Herren, es freut mich, sie zur heutigen Veranstaltung, dem Integrationsforum unter dem Motto „Sprachförderung“ im Landratsamt hier in Neuburg an der Donau begrüßen zu können. Zunächst möchte ich mich bei den Beteiligten für ihre Mithilfe bei der Ausrichtung dieser Veranstaltung bedanken. Allen voran gilt mein Dank Ihnen, Herrn Landrat Weigert, für ihre Gastfreundschaft und selbstverständlich dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen für die hervorragende Zusammenarbeit und die tatkräftige Unterstützung bei der Organisation. 3 Bedanken möchte ich mich auch bei Medirest GmbH und Co. KG für die tolle Bewirtung, die wir beim Empfang genießen durften. Nicht zuletzt danke ich zusammen mit dem Organisationsteam aus dem Sachgebiet Flüchtlingsbetreuung und Integration, den Referentinnen und Referenten, die sich zur Mitwirkung bei der heutigen Veranstaltung bereit erklärt haben. Das Thema Integration liegt uns, und ich bin mir sicher auch allen anderen Anwesenden besonders am Herzen. Integration bedeutet die gleichberechtigte Teilhabe aller am sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Integration von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern und Integration der dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland lebenden Aus- 4 länderinnen und Ausländer ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die wir im Dialog mit allen Beteiligten und unter Einbeziehung aller Aspekte voranbringen wollen. Die heutige Tagung ist die 17. Veranstaltung der Reihe „Integration im Dialog – Migranten in Oberbayern“, die die Regierung von Oberbayern im Jahr 2005 gestartet hat. Mit dem am 10.06.2008 beschlossenen Programm „ Aktion Integration“ will Bayern die Chancen der Migranten, in Deutschland Fuß zu fassen, noch weiter ausbauen. Das Integrationsprogramm setzt dabei auf fünf Schlüssel zu einem guten gesellschaftlichen Miteinander. Das sind: 1. Sprache, 2. Bildung, 3. Arbeit, 5 4. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Verbänden, Vereinen und Organisationen, 5. Offenheit und Toleranz. Der heutige Schwerpunkt ist der ersten und nach unserer Ansicht zentralen Säule gewidmet, den erst die Sprache ermöglicht, alle anderen Säulen mit Leben zu füllen. In Deutschland leben zunehmend mehr Menschen mit Migrationshintergrund. Sie kommen aus politischen, sozialen, ökonomischen oder religiösen Gründen in unser Land. Damit sie in der Gesellschaft handlungsfähig sind, müssen sie sich Deutschkenntnisse aneignen. Der Erwerb der deutschen Sprache ist darüber hinaus unverzichtbar für eine erfolgreiche soziale und berufliche Integration. Noch immer gibt es Migrantinnen und Migranten, die nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen 6 und die sich deshalb nur unzureichend für ihre eigene Belange einsetzen können. Wir haben Neuburg selbstverständlich nicht nur wegen des attraktiven Veranstaltungsortes ausgewählt, sondern bewusst aufgrund der vielen erfolgreichen Integrationsaktivitäten zur Verbesserung von Sprachkenntnissen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen blüht eine sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt. Es leben hier rund 5000 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit aus über 112 Nationen. Der Ausländeranteil in der Stadt Neuburg liegt bei etwa 10,4 Prozent, gefolgt von Schrobenhausen mit 7,4 Prozent. Neuburg hat bereits eine sehr gute Qualität an Sprachförderungsangeboten an verschiedenen 7 Förderschulen. Das über viele Jahre gewachsene Angebot ist breit und deckt die Bedürfnisse weitgehend ab. Ein Beispiel ist die Isabell-Braun-Schule zur individuellen Sprachförderung, die heuer sogar neue Räumlichkeiten für die Sprachförderung von Kindern ab vier Jahren einrichten könnte. Ich könnte noch einige Einrichtungen mehr aufzählen, an denen die Integration von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund besonders erfolgreich stattfindet, doch das würde den Rahmen heute sprengen. Wir müssen unseren ausländischen Mitbürgern aufzeigen, dass eine Sprache zu erlernen Spaß macht und nicht nur durch Kurse in geschützten Räumen, sondern auch durch alltägliche soziale 8 Kontakte, wie etwa beim Einkaufen oder auf der Straße zu erwerben ist. Ziel der Regierung von Oberbayern ist es, ein positives Bewusstsein für alle mit Integration zusammenhängenden Themen zu schaffen, sie zu unterstützen, zu fördern und Anstoß für eigene Folgeaktivitäten zu geben. Daneben möchten wir Ansprechpartner für Integrationsfragen sein, Kontakte vermitteln und Hilfestellung für entsprechende Maßnahmen auf lokaler Ebene geben. Auf der Homepage der Regierung von Oberbayern finden Sie deshalb unter dem bayernweiten Logo Integration im Dialog Verweise auf alle früheren Integrationsveranstaltungen der Regierung, unsere Ansprechpartnerin Frau Lukatuka, die heute auch da ist sowie eine Datenbank mit Integrationsangeboten geordnet nach Inhalten und 9 nach Orten, die wir auf Zuruf laufend aktualisieren. Dort finden sie auch einen Hinweis auf den Integrationspreis, den die Regierung von Oberbayern in diesem Sinne seit 2008 verleiht. Wir würdigen durch die Auslobung dieses Preises das Engagement von hauptund ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Integrationsarbeit. Der Integrationspreis der Regierung von Oberbayern wird dieses Jahr am 17. November 2010 in München im Hubert-Burda-Saal der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern verliehen. Wir laden Sie hiermit herzlich ein, mit uns gemeinsam an der Feierstunde teilzunehmen. Anmeldungen dafür nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regierung gerne am Rande der heutigen Veranstaltung entgegen. 10 Wir freuen uns jetzt auf das spannende Programm, das uns erwartet und hoffentlich eine Fülle von Anregungen zur Diskussion und weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema „Sprachförderung“ bietet. Vielen Dank!