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LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Katalog zur Ausstellung ... das haben wir jetzt davon! 25 Jahre Gleichstellungsarbeit beim LVR Landschaftsverband Rheinland - das haben wir jetzt davon - Vorwort zur Ausstellung Ulrike Lubek – LVR-Direktorin – Themen Von der Landesrätekonferenz mit der Frau fürs Soziale Hauptsache gesund! Strippenziehen im IT-Betrieb LVR-Kapitäninnen und LVR-Kapitäne der Zukunft Alle Jungs wollen einmal „große“ Männer werden Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr … Coole Jungs werden Pfleger Man(n) kocht – zusammen Völlig abgefahren auf einem 20-Tonner Machen Sie mehr aus Ihrem Typ! Psychisch kranke Frauen – Straftäterinnen im Maßregelvollzug Psychische Krankheit verstehen und den Ängsten Raum geben Knackpunkt Knie – spezielle Implantate für Frauen Forever young …? Baukultur in Frauenhand Kultur-Mobil mit Gender-Blick Gemeinsam für Vielfalt Mit Weitblick und Augenmaß zu guten Aussichten Wir bedanken uns … Die Ausstellung – Fotos – Modalitäten zum Ausstellungsverleih Impressum Gemeinsam schaffen wir das! 25 Jahre Gleichstellungsarbeit im Landschaftsverband Rheinland Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland – das haben wir jetzt davon! So lautet der Titel der Ausstellung, die anlässlich des 25-jährigen Bestehens der LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming erarbeitet wurde. Mit Beiträgen aus allen Bereichen des LVR wird beispielhaft gezeigt, wie Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming in das tägliche praktische Handeln im LVR Einzug gehalten haben und zum positiven Erscheinungsbild des LVR in der Öffentlichkeit mit beitragen. Dabei geht es um die LVR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, aber auch darum, wie die Leistungen des LVR für die Bürgerinnen und Bürger im Rheinland geschlechtersensibel angelegt werden. Es wird deutlich, dass im Hinblick auf die genannten Themenstellungen schon viel erreicht ist, aber auch, dass zukünftig den positiven Beispielen noch viele weitere hinzugefügt werden können und sollen. Ich würde mich freuen, wenn diese Ausstellung nun auf Wanderschaft ginge und an verschiedenen Stellen im Rheinland zu sehen wäre, sei es in unseren LVR-Dienststellen, bei unseren Mitgliedskörperschaften, zu den verschiedensten Anlässen. Vielfältig, sympathisch, an den Menschen, Frauen wie Männern, orientiert – das ist der LVR. Ulrike Lubek LVR-Direktorin Gemeinsam schaffen wir das! 25 Jahre Gleichstellungsarbeit im Landschaftsverband Rheinland Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Ludger Ströter … zum LVR-Verwaltungsvorstand mit qualifizierter Männer-Minderheit. Zum Zeitpunkt der Einrichtung der Gleichstellungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) gab es in der Landesrätekonferenz eine Landesrätin – für Soziales und die damalige Hauptfürsorgestelle. Das blieb noch fast zwei Jahrzehnte so. Heute heißt dieses Gremium LVR-Verwaltungsvorstand und setzt sich aktuell aus fünf Frauen und drei Männern zusammen, das bedeutet 62,5 % zu 37,5 %. Als kritische Masse dafür, dass ein Geschlecht nicht das andere dominiert, wird 30% angesehen. „Ab einer Minderheiten-Quote von 30 Prozent ändert sich das Verhalten der Mehrheit,“ so eine Erkenntnis aus Untersuchungen zum Thema Antidiskriminierung. Gemeinsam schaffen wir das! Von der Landesrätekonferenz mit der Frau fürs Soziale Für alle weiteren LVR-Führungsebenen gibt es noch Einiges zu tun: ein Frauen-Anteil von 30 % ist keineswegs überall erreicht, von einer Parität kann noch nicht die Rede sein. Geschlechtersensible FührungskräfteEntwicklung steht daher weiter auf der Tagesordnung: Die Repräsentanz gleichermaßen von weiblichen und männlichen Führungskräften wird zunehmend als ein Erfolgsfaktor für die Qualität der Dienstleistungen und das Fortbestehen von Unternehmen gesehen. Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Fotos: Ludger Ströter So heißt es häufig bei Neu geborenen. Auch in Fragen von Gesundheit und Krankheit unterscheiden sich Männer und Frauen. Dies ist in den letzten Jahren auch zunehmend ins Blickfeld des Betrieblichen Gesundheitsmanagements beim LVR gerückt. Mit Angeboten wie einem Rückengymnastikkurs speziell für Männer oder den Aktionen „Sicher fühlen“ zur Brust krebsprävention bei Frauen und „Echte Männer“ zur Prostata krebsvorsorge nimmt das LVRInstitut für Training, Beratung und Entwicklung die unterschiedlichen Belange der Geschlechter in den Blick. Gemeinsam schaffen wir das! Hauptsache gesund! Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Fotos: Christa Weiß LVR-InfoKom, das IT-Systemhaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), beteiligt sich seit 2003 mit verschiedenen Angeboten am Girls’Day beim LVR. Der Girls’Day soll bei den Schülerinnen der Klassen 5 – 10 das Interesse für Berufe im Bereich Technik, Handwerk und Informatik wecken. Den im Vergleich mit anderen IT-Unternehmen schon hohen Frauenanteil bei LVR-InfoKom von deutlich über 30 % gilt es mit qualifiziertem weiblichen Nachwuchs zu steigern. Dazu dient neben der Grundsteinlegung durch den Girls’Day auch die Ausbildung zur Fachinformatikerin, das duale Studium zur Wirtschaftsinformatikerin und eine Personalentwicklung, die auf die Übernahme von Führungspositionen qualifiziert. Gemeinsam schaffen wir das! Strippenziehen im IT-Betrieb Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Andreas Schiblon Die praktische Erfahrung, dass der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Arbeit geber Mitarbeiter und Mitarbei terinnen auch als Väter und Mütter unterstützt – das schafft Motivation und Engagement am Arbeitsplatz. Gemeinsam schaffen wir das! LVR-Kapitäninnen und LVR-Kapitäne der Zukunft Als Gemeinschaftswerk vieler Beteiligter im LVR ist die BetriebsKita „Düxer LVR Pänz“ in Trägerschaft der AWO Köln entstanden und mit den jüngsten Nachwuchs kräften des LVR im Frühjahr 2011 in der „Deutzer Werft“ vom Stapel gelaufen! Dass Kinder sich nicht schon im KindergartenAlter auf eingefahrenem Kurs – Mäd chen in der Puppen, Jungen in der Bauecke – bewegen, sondern das Schiff gemein sam schaukeln und steuern – dies ist Sinn und Zweck des Fortbildungsangebotes des LVRLandesjugendamtes, das sich mit GenderFach tagungen und Seminaren an Erzieherinnen und Erzieher wendet. Sie als pädagogische Fach kräfte haben die Gender pädagogik zur Entwicklung individueller Vielfalt im Blick, damit der Umgang mit Geschlechterrollen und Vorlieben, Interessen und Stärken nicht einengend oder bewertend wirkt und die Mädchen und Jungen kom petent auf Lebenskurs gehen können. Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Hans Peter Schaefer Jungs merken, dass sie sich als richtiger, und das heißt „männlicher“ Junge insze nieren müssen – und wollen das auch. Hier selbstbestimmt seinen Weg zu finden, ist nicht immer einfach. Die Fachkräfte der Kinder und Jugendhilfe begleiten Jungen auf diesem Weg. Sie bieten Gestaltungs und Erfahrungs Gestaltungs räume an, damit Jungs sich ausprobieren können. Sie erkunden die Interessen von Jungen – denn nicht jeder Junge ist gleich! Sie sind männliche Vorbilder, an denen sich Jungen orientieren und reiben können. Sie haben Sympathie für, so könnte man das Foto deuten, den „kleinen Alex“, der stolz ist Junge zu sein. Mädchen sind „rosa“, Jungs „blau“: Von klein auf gibt es geschlechtsspezifische Blicke auf Kinder – von Eltern, anderen Erwachsenen durch Medien, Gleichaltrige und auch durch pädagogische Fachkräfte. Das LVRLandesjugendamt Rheinland unterstützt Fachkräfte und Träger dabei durch Beratung, Fortbildung und Fachveröffentlichungen. Gemeinsam schaffen wir das! Alle Jungs wollen einmal „große“ Männer werden Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Uwe Arndt, Michael Brünagel Auch familienbewusste Väter wollen in ihrer Rolle Ernst ge nommen werden. Der „Väter beirat“ des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sorgt mit dafür, dass Erfordernisse und Wünsche in Hinblick auf Familienfreund lichkeit nicht nur aus Sicht der Mütter formuliert werden. Muss die Pflege naher Angehöriger ganz kurzfristig sichergestellt oder organisiert werden, so bietet der LVR allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei tern rheinlandweit die Bera tung durch einen „Eltern und SeniorenService“ mit kosten freier Notrufnummer. Das „ElternKindBüro“ am Standort KölnDeutz steht Vätern und Müttern zur Verfügung, wenn z. B. die reguläre Betreuung von heute auf morgen einmal ausfällt. Weitere wichtige Punkte sind Teilzeit, Heim und Telearbeit und das Bemühen um Famili enfreundlichkeit auch dort, wo für Menschen in unseren Ein richtungen unabhängig von der Tageszeit Sorge zu tragen ist. Gemeinsam schaffen wir das! Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr … Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Ralf-Gunter Axmann Erziehung, Betreuung, Pflege und Therapie – in den entsprechenden Berufen liegt der Anteil der Frauen zwischen 80 und 90 Prozent. Nur wenige Jungen wollen Erzieher, Therapeuten oder Krankenpfleger werden. Dabei werden die Jungen dringend gebraucht, z. B. als männliches Vorbild in Kindergärten und Schulen. Deshalb versucht der Landschaftsverband Rheinland gezielt in seinen Einrichtungen für diese Berufsbilder zu werben und nimmt seit Jahren aktiv am „Boys’Day – Neue Wege für Jungs“ teil. So wird im ganzen Rheinland in zahlreichen Projekten am Image der Berufe gefeilt – und am Selbstverständnis junger heranwachsender Männer. Gemeinsam schaffen wir das! Coole Jungs werden Pfleger Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Matthias Jung Das Ehepaar Kitzmann aus dem Kreis Heinsberg führt eine eman zipierte Beziehung. Die beiden leben selbstständig in einer eigenen Wohnung. Herr und Frau Kitzmann erhalten dabei ambulante Unterstützung von Assistentinnen und Assisten ten, die ihnen in verschiedenen Lebensbereichen zur Seite stehen. Das Persönliche Budget kommt vom LVRDezernat Soziales und Integration. Fest verankert ist dort das Bemühen um größt mögliche Normalität. Und dazu gehört eben auch, dass Mann und Frau auch mit Behinderung als Paar miteinander leben können. Gemeinsam schaffen wir das! Man(n) kocht – zusammen Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Fotos: Nicole Schäfer Ein Beispiel für die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben. Frauen und Männer können sich in Integrationsunternehmen auch in außergewöhnlichen Arbeitsfeldern beweisen. 82 Integrationsunternehmen mit neuen Geschäftsideen im Handwerk, im Handel und bei Dienstleistungen sind Erfolgsmodelle, die, wie auch der 20-Tonner, vom LVR-Dezernat Soziales und Integration gefördert werden. Gemeinsam schaffen wir das! Völlig abgefahren auf einem 20-Tonner Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Fotos: Simone Janßen Mit einer Farb- und Stilberatung, einem professionellen und typgerechten Tages-MakeUp und einem neuen Haarstyling ließen sich Frauen aus dem Wohnverbund in IssumSevelen von Kopf bis Fuss verwöhnen. In entspannter Atmosphäre wurde viel gelacht und über die Auswirkungen der Verwandlungen auf das andere Geschlecht spekuliert. Der Wellnesstag für Frauen ist ein Angebot aus dem Freizeitprogramm „Mach mit!“ des LVR-HPH-Netz Niederrhein. Ziel des Programms ist es, Menschen mit geistiger Behinderung eine attraktive Freizeitgestaltung anzubieten. Auch die Finanzierung ist Sache des Landschaftsverbandes Rheinland. Gemeinsam schaffen wir das! Machen Sie mehr aus Ihrem Typ! Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Die Zahl der Frauen im Maßregelvollzug ist deutlich geringer als die der Männer, lediglich rund 6 - 7 % der Gesamtbelegung. Diagnostisch gibt es auf der Frauenstation alle gängigen psychiatrischen Störungsbilder, und bis auf Sexualdelikte auch alle in der Forensik gängigen schweren Deliktarten, die eine Unterbringung im Maßregelvollzug voraussetzen. Die Straftat stellt dabei häufig den tragischen Abschluss einer langjährigen, zum Teil sehr schwierigen Lebens- und Krankheitsgeschichte dar, die im Rahmen der Behandlung im Maßregelvollzug aufzuarbeiten sind. Hierzu bietet die spezialisierte Frauenstation, die Teil der forensischen Abteilung der LVR- Klinik Bedburg-Hau ist, einen entsprechenden geschützten Behandlungsraum. Ziel der Therapie ist die Patientinnen durch die Vermittlung klarer und konsequenter Regeln und Strukturen zu festigen, sie in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer Lebenstüchtigkeit zu stärken. „Frauenspezifisch“ ist, dass in einer reinen Frauenstation sich die Frauen nicht hinter ihrer Weiblichkeit verstecken können, diese aber auch nicht verstecken müssen. Im Rahmen professioneller Beziehungspflege können durch das gemischt-geschlechtliche Team negative Erfahrungen mit Männern aufgearbeitet und korrigiert werden. Gemeinsam schaffen wir das! Psychisch kranke Frauen – Straftäterinnen im Maßregelvollzug Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Fotos: Thomas Hax, Ludger Ströter Kinder psychisch kranker Eltern stehen häufig mit ihren Sorgen und Nöten allein. Sie können nur schwer verstehen, was die Großen „so anders“ macht, warum sie sich so ungewohnt verhalten und den Kontakt abbrechen. Nicht selten sehen die Kinder dann die Schuld bei sich. Gezielte Angebote können helfen, Kindern und Jugendlichen die Orientierung zu geben, die sie brauchen, um mit der Situation krankheitsbedingter Veränderungen besser fertig zu werden. Eine regelmäßig stattfindende Gruppe für Kinder psychisch kranker Eltern in der Instituts ambulanz der LVR-Klinik Düren hilft bei der Überwindung von Schwierigkeiten, vermittelt Informationen über die Erkrankung und klärt in angemessener Weise auf. Somit können Kinder der Krankheitsbewältigung ihrer Eltern mehr Verständnis entgegenbringen und werden selbst weniger stark belastet. Gemeinsam schaffen wir das! Psychische Krankheit verstehen und den Ängsten Raum geben Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Frauen und Männer sind nicht gleich. Dies ist sicher nichts Neues. Dass sich die Anatomie von Frauen und Männern auch im Knochenbau unterscheidet, wurde durch medizinische Forschungen noch untermauert. Insbesondere die Kniegelenke zeigen deutliche Abweichungen zwischen den Geschlechtern. Die LVR-Klinik für Orthopädie trägt dem Rechnung und nimmt mit dem speziellen Knieimplantat Rücksicht auf die weibliche Anatomie. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund wichtig, dass in Deutschland zwei Drittel aller Knie-Endoprothesen bei Frauen eingesetzt werden. Patientinnen können nun gezielter versorgt werden und profitieren von dem nahezu natürlichen Bewegungsablauf. Dies erleichtert Aktivitäten wie Treppensteigen, Fahrradfahren oder Gartenarbeiten. Frau bleibt mobil! Gemeinsam schaffen wir das! Knackpunkt Knie – spezielle Implantate für Frauen Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 LVRLandesMuseum Bonn Alter in der Antike Die Blüte des Alters aber ist die Weisheit Das steigende Durchschnittsalter in den westlichen Industrie staaten veranlasste das LVR LandesMuseum Bonn, 2009 eine Ausstellung zum Umgang mit Alter in antiken Kulturen zu präsentieren: „Die Blüte des Alters aber ist die Weisheit“ zeigte zahlreiche Aspekte des Alters in Kunst, Mythos, Philosophie, Medizin und Alltag – immer mit dem Bezug auf die Menschen heute und mit geschlechtersensiblem Blick. In den griechischen und römischen Gesellschaften überwogen Darstellungen junger Menschen. Bei Angehörigen der Ober schicht fanden sich Alters merkmale ausschließlich in Bildnissen von Philosophen und Dichtern: Die Darstellungen zeugten von Weisheit und Lebenserfahrung dieser Männer. Angehörige der Unterschicht wie Sklaven und Dienerinnen wurden dagegen häufiger als alte Menschen in Statuen und Bildern gezeigt. In einer Hörstation präsentierte die Ausstellung zudem aktuelle Äußerungen von Männer und Frauen unterschiedlichen Alters zu ihrer Sicht auf Alter und Altern. Gemeinsam schaffen wir das! Forever young …? Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Silvia-Margit Wolf Architektur und Kunstwerke Kunst vermitteln eine lebendige Anschauung vom Leben und Wirken der Frauen: Auf Gemälden oder Reliefs ließen sich die Nonnen als selbstbewusste Stifterinnen und starke Fürbitterinnen Für darstellen, in ihren schlichten Kirchenbauten spiegelt sich eine tiefe Frömmigkeit. Lange Zeit stand die weibliche Seite der Ordensbaukunst Ordens von der Wissenschaft Wissen unbeachtet im Schatten der großen Männerklöster, doch aktuelle Forschungen des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland werfen neues Licht auf die bedeutenden KulturKultur leistungen der rheinischen Klosterfrauen. Die Zisterzienserinnen von Kloster Graefenthal gehörten zu einem mächtigen weiblichen Ordenszweig, der mit über 30 Klöstern das geistige, kulturelle und wirtschaftliche Leben im Rheinland prägte. Gemeinsam schaffen wir das! Baukultur in Frauenhand Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Foto: Kristina Meyer „ …es ging den Menschen sehr schlecht, besonders, wenn sie Frau und Kinder hatten.“ Eine solche Formulierung wird sich in einer Veröffentlichung, einer Ausstellung oder einer Präsentation des LVRDezernates Kultur und Umwelt heute nicht mehr finden lassen. Die Lenkungsgruppe Gender Mainstreaming im Dezernat trägt dazu bei, dass die Interessen von Männern wie Frauen berücksichtigt werden und beide Geschlechter sich wieder finden - wenn etwas erforscht, veröffentlicht, ausgestellt und präsentiert wird. Seit fast 10 Jahren ist die Lenkungsgruppe mit geschlechtersensiblem Blick auf die Kulturthemen im Rheinland unterwegs: • Projektbegleitungen, z.B. bei der Konzeption des LVR-RömerMuseums oder der Ausstellung „Alter in der Antike“ des LVR-LandesMuseums, • eine Gästebefragung zu Zugängen und Barrieren in den LVR-Museen aus genderspezifischer Perspektive sowie • Fachtagungen, Workshops und Arbeitstreffen zum Informationsaustausch und zur Vernetzung Gemeinsam schaffen wir das! Kultur-Mobil mit Gender-Blick Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Das Bemühen um die Gleich stellung der Geschlechter stand noch am Anfang, aber mit den Frauen drangen zunehmend auch andere Wertvorstellungen und Lebensmuster in eine Verwaltung ein. Der Ansatz des Gender Main streaming mahnt uns, auf die spezifische Lebenssituation von Mädchen und Jungen und Frauen und Männern zu achten und sie bei unseren Dienstleistungen von vorne herein mit einzubeziehen. Durch diesen Blick nehmen wir weitere Merkmale wahr, die es zu berücksichtigen gilt, wenn alles passen soll. Fotos: Ludger Ludger Vor 25 Jahren waren … 90 % der Führungskräfte beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) Männer. Wie Aufgaben wahrgenommen und Entscheidungen getroffen wurden, das war entscheidend geprägt vom Wertesystem und dem Lebensmuster eines engen Ausschnittes der Bevölkerung: gut ausgebildete Männer zwischen ca. 45 und 65 Jahren, überwiegend Alleinverdiener. Frauen und Männer mit Migra tionshintergrund oder ohne, mit Handicap oder ohne, unter schiedlich gesund oder er krankt, alt oder jung, unter schiedlichen Glaubens, unterschiedlicher sexueller Orientierung, sie alle wollen selbstbestimmt und diskrimi nierungsfrei ihr Leben in un serer Gesellschaft gestalten. Gemeinsam schaffen wir das! Gemeinsam für Vielfalt Gender Mainstreaming, Diver sität, Inklusion, all dies sind Begriffe für ein chancengleiches Leben jenseits von gesellschaft lichen Zuschreibungen und Rollenerwartungen. Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Juni 2011 Vieles, was wir als Gleichstellungsstelle des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) vor 25 Jahren in den Blick genommen haben, wurde als utopisch und auf lange Sicht nicht realistisch angesehen, z.B. eine Frau an der Spitze einer Behörde. Wir •freuen uns über alles bisher Erreichte, •wissen sehr wohl, dass nachhaltige Erfolge nur im Zusammenspiel Vieler erzielt werden können, •bedanken uns für ertrag reiche Kooperationen, •wünschen viel Freude beim Blick auf positive Belege zu Gleichstellung, Familien freundlichkeit und Gender Mainstreaming im LVR und •nehmen am Horizont schon mal die nächsten Ziele in den Blick. Gemeinsam schaffen wir das! Mit Weitblick und Augenmaß zu guten Aussichten Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Uwe Arndt Sizar Behnam Michael Brünagel Evelin Butz Anna Caelers Dr. Kristin Dohmen Wolfgang Dollhausen Düxer LVR-Pänz Heike Lietz Dominik Loosen Klaus Lüder Kristina Meyer Norbert Müller Alexander Mavroudis Hans-Hoyer von Prittwitz Hans-Georg Pulm Klaus-Peter Rohde Michael Färber Christine Ferreau Thomas Hax Dr. Ulrike Heckner Beatrix Heggen-Bogard Robert Helpenstell Elvira Hermes Steffi Hochum Matthias Jung Uschi Knebel-Ittenbach Prof. Dr. Dietmar Pierre König Nicole Schäfer Andreas Schiblon Petra Schilling Jürgen E. Schmidt Dirk Schmitz Marita Schütz Hugo Stenner Susanne Strick Ludger Ströter Christine Strunk Christa Weiß Horst Weismantel Birgit Wildanger Gemeinsam schaffen wir das! Wir bedanken uns für die Unterstützung und Mitwirkung bei der Realisierung dieser Ausstellung bei: Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland Gemeinsam schaffen wir das! Modalitäten zum Ausstellungsverleih Die Ausstellung besteht aus 18 Roll-Ups, die komplett oder zu einzelnen Themen – aus den verschiedenen Arbeitsbereichen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) – ausgeliehen werden können. Sie sind auf die Ausstellung aufmerksam geworden, haben sie bereits gesehen oder den Katalog durchgeblättert und möchten nunmehr diese Ausstellung auch in Ihrem Haus zeigen. Wir freuen uns sehr darüber. LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Nachfolgend können Sie sich über die Ausleihe informieren: 1. Wir bieten Ihnen eine Ausleihe von bis zu 6 Wochen an. 2. Die Ausstellung ist nur für den Innenbereich geeignet. 3. Ein Roll-Up ist leicht zu transportieren: Das Display rollt sich in die Kassette ein, der Stab zum Aufstellen kommt in ein kleines Fach in der Kassette, beides wird in eine Transporttasche gesteckt, die insgesamt dann ein Gewicht von ca. 7 kg hat. 4. Ein Roll-Up hat die Maße: Kassette/Tasche 100/105 cm x 10 cm, Display 92 cm breit, ca. 200 cm hoch. 5. Sie brauchen für die gesamte Ausstellung – 18 Roll-Ups – eine Fläche/Länge von ca. 20 lfd. Metern. 6. Die Ausstellung wird von Ihnen abgeholt, auf- und abgebaut sowie gem. Absprache auch wieder zurückgeliefert. 7. Die Ausstellung wird unentgeltlich verliehen. 8. Noch etwas zu Schäden: Ein beschädigtes Roll-Up muss ersetzt werden, die entstehenden Kosten sind 100,00 Euro (für 1 Roll-Up im Jahr 2011). In Folgejahren können sich die Kosten verändern. 9. Für eine Ausleihe wenden Sie sich an: LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Tel 0221 809-3583 Fax 0221 809-2750 Mail [email protected] Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR Landschaftsverband Rheinland … das haben wir jetzt davon ! 25 Jahre Gleichstellungsarbeit im LVR Herausgeber: Landschaftsverband Rheinland LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Kennedy Ufer 2 50679 Köln Informationen: Verena Mäckle Tel 0221 809-3582 Mail [email protected] www.lvr.de Gestaltung und Redaktion: Gertrud Schilling Layout und Druck: LVR-Druckerei Köln, Juli 2011 Gemeinsam schaffen wir das! Katalog zur Ausstellung Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Gender Mainstreaming beim LVR LVR-Stabsstelle Gleichstellung und Gender Mainstreaming Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln www.lvr.de