„Jesus wurde vertrieben“

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„Jesus wurde vertrieben“
„Jesus wurde vertrieben“
Was war der Auslöser für dieses Projekt?
Den zündenden Funken gab uns eine Reflexion von Chiara Lubich (1920-2008), Gründerin der
Fokolar-Bewegung.
„Weihnachten kommt immer näher und die Straßen der Stadt erleuchten in hellem
Glanz. Ein Geschäft neben dem anderen, ein unglaublicher Luxus. Vom Auto aus sehen wir
eine Reihe von Schaufenstern. Dahinter schneit es sacht – optische Täuschung.
Kinder werden von Renntieren und Waltdisney-Figuren auf Schlitten gezogen.
Weihnachtsmänner, Rehe, Schweinchen, Frösche, Hampelmänner und rote Zwerge, alle
bewegen sich anmutig…Weihnachten - der Geschäftsboom des Jahres.
Jesus hat hier keinen Platz.
„Er kam unter die seinen und sie haben ihn nicht aufgenommen“
„Es gab keinen Platz für ihn in der Herberge“…nicht einmal zu Weihnachten….“
Seit 1997 antworten tausende von Gen 4 (Kinder der Fokolar-Bewegung) auf die Einladung Chiaras,
Jesus wieder ins Zentrum des Weihnachtsgeschehens zu rücken. Gemeinsam mit ihren Eltern,
Freunden und Mitgliedern der Bewegung stellen sie sich auf Strassen, Plätze, Märkte und bieten
kleine selbst hergestellte Jesuskinder aus Gips an. Dazu teilen sie den Text von Chiara Lubich aus:
„Jesus wurde vertrieben“
Der Gedanke, Jesus aufzunehmen, hat Kinder und Erwachsene dazu bewegt, eine Haltung des
Gebens einzunehmen. So wird es spontan, diese Initiative auch mit einer Spende zu unterstützen.
Die Gen 4 denken dabei an ihre Gleichaltrigen, denen überall in der Welt das Notwendigste fehlt. Sie
wollen ihnen ihr Erspartes zukommen lassen. Jedes Jahr werden daher Orte / Projekte ausgewählt,
wohin das Geld fließen soll.
„Wir geben das Geld bedürftigen Kindern, denen es nicht so gut geht wie uns. So können sie sich
Kleider, Schuhe, Essen kaufen und in die Schule gehen“, sagt ein Kind, das bei dieser Aktion
mitgemacht hat.
Auf welche Bedürfnisse wollen wir reagieren?

Auf die verloren gegangene Bedeutung von Weihnachten. Wir erinnern an den
Adventtagen, dass der Grund zu feiern der Geburtstag von Jesus ist: Jesus der für uns
geboren ist und nichts anderes will, als einen Platz in unseren Herzen, in unseren Häusern….
Ein Kind wurde gefragt: warum bringt ihr das Jesuskind auf Strassen und Plätze? „Weil es
Leute gibt, die Jesus nicht kennen.“

Es ist eine Einladung, unseren Blick auf Wesentliches zu richten. Der schöne Brauch, sich
gegenseitig zu beschenken (als Erinnerung an Jesus, der uns vom Vater geschenkt wurde)
endet oftmals in einem Einkaufsrausch, in reinem Konsum.

Es ist ein Bewusstwerden, dass Jesus in jedem Menschen angenommen werden will,
besonders in Kindern, vor allem in jenen, die in der Armut leben, oder Opfer von
Gewalt
sind, denen Menschenrechte abgesprochen werden. Die Präsenz der
Bewegung in vielen
Ländern der Erde ermöglicht es, Situationen vor Ort zu kennen
und konkret
Hilfestellungen zu geben.
Zielsetzungen

In den Kindern die Bedeutung von Weihnachten und deren Botschaft zu stärken: Werte wie
Dankbarkeit, für den anderen Geschenk sein, selbstlose Liebe.

Diese Haltungen auch indirekt an die Erwachsenen und Familien weitergeben.

Kompetenzen fördern wie: manuelle Kreativität, Vorstellungskraft, Zusammenarbeit,
Planung

In den Kindern Solidarität entwickeln, Geschwisterlichkeit und Sinn für Gerechtigkeit; durch
das Sammeln von Geldern, die ein konkreter Beitrag sein sollen

für Kinder, die keine Möglichkeit haben, ihren primären Bedürfnissen
(Nahrung, Gesundheit, Bildung usw.)
nachzukommen
Sich mit Selbstverständlichkeit unter Gleichaltrigen zu bewegen, ist ein Grundbedürfnis für die
Entwicklung der individuellen und sozialen Identität. Gefühle und Zuneigungen sind ein wesentlicher
Aspekt für das menschliche Verhalten. Gefühle sind Verhaltensweisen, die im Zusammenleben und in
bestimmten Situationen zutage kommen. Wenn wir von Entwicklung der Affektivität sprechen,
beziehen wir uns auf die Art und Weise der Beziehungen , die wir mit Personen herstellen, denen wir
nahe sind.“;“…mit Freunden kooperiert das Kind, tritt in Wettstreit, löst Probleme, konfrontiert sich
und sucht Bestätigung für seine persönlichen Werte.“
(fondazione centro orientamento, Alessandria)
Wer profitiert davon?
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Kinder im Alter von 3 bis 9 Jahren, die selbst die handelnden Personen und Protagonisten
dieser Initiative sind.
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Die Gemeinschaften vor Ort und Institutionen, die davon in Kenntnis gesetzt werden und alle
Leute, die auf Strassen und Plätzen, Parks und Shopping Center davon erfahren, wo die
Initiativen durchgeführt werden.
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Die Familien der Kinder, die beteiligt sind, Lehrer, Gruppen, die in der Vorbereitungszeit
eingebunden werden.
“In einen Supermarkt gehen und von strahlenden Kindern empfangen zu werden, die dir ein
Jesuskind anbieten ist umwerfend“ bezeugte ein Mann aus Florenz. Man glaubt, alles im
Supermarkt zu finden, aber niemals hätte ich daran gedacht, mit einem Jesuskind nach Hause
zu kommen.“
-
Die Kinder und Gruppen, die diese Spenden erhalten.
Durchführung
Wie verwirklichen wir dieses Projekt? Arbeitsablauf, Material
-
Vorsorgen, dass in allen Städten und Orten die Gen 4 das nötige Material haben, um die
Jesuskinder herzustellen, wobei jede Gemeinschaft vor Ort ihre Art und Weise finden muss,
um das Projekt zu verwirklichen. Dazu gehört: Formen kaufen, Gips, Farbe, Körbchen, Stroh,
Verpackung, Stifte; die Gedanken von Chiara Lubich ausdrücken: „Jesus wurde vertrieben“
oder Material, um Krippen zu bauen, je nach Möglichkeit und Kreativität vor Ort.
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Herausfinden welche öffentlichen Plätze passend sind, um das Jesuskind anzubieten: Plätze,
Märkte, Strassen, Shopping Center. Dort können Stände aufgestellt werden, wo die Körbchen
mit dem Jesuskind mit entsprechenden Aufschriften und Informationen über das Projekt
arrangiert werden.
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Geeignete Personen finden, um die Kinder zu begleiten und zu unterstützen.
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In einigen Städten bereiten Kinder auch Weihnachtslieder und Szenen aus der
Weihnachtsgeschichte vor und bieten dabei ihre Jesuskinder an, oder sie organisieren
Weihnachtsfeste entweder in Familien oder in Altersheimen. Dort benötigt man eine Kasse,
ein Mikrofon, Kostüme, den Transport, Einladungen, einen Saal oder einen geeigneten Platz
für die Vorstellung.
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Daraus entstehen viele Erfahrungen, sei es in den Kindern selbst, als auch in den
Erwachsenen, die getroffen sind von den leuchtenden Augen der Kinder und ihrer Liebe zu
Jesus, für den sie wenigstens zu Weihnachten eine Bleibe finden möchten. Es wäre schön,
diese Erfahrungen in der ganzen Welt kreisen zu lassen und auch die Aktion, die dahinter
steht, um immer mehr Kinder, Freunde, Verwandte, Familien, Schulen, Pfarren daran
teilhaben zu lassen.
Welchen Herausforderungen begegnen wir?
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Gleichgültigkeit
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Erlaubnis, auf öffentlichen Plätzen agieren zu können
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Materialbeschaffung vor allem in ärmeren Ländern. Es ist jedoch wichtig in den Kindern die
Fähigkeit GEBEN zu können, nicht zu stoppen. Auch in Afrika werden Jesuskinder erzeugt und
die Kinder schicken das Geld nach Syrien, sowie die Kinder aus Jerusalem, die den Kindern in
Afrika ihre Erlöse zukommen lassen.
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Möglichst viele Kinder in diese Aktivitäten einzubeziehen, aber auch Lehrer, Eltern und alle,
die einen Beitrag geben können, um diese wichtige Initiative zu fördern.