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QUALity # 02_2008 Das Kundenmagazin der SQS Software Quality Systems Qualität gehört zum Geschäft Wie das Business die IT steuert >> Seite 8 Qualität entscheidet Richtung Zukunft Frischer Wind IT-Trends im Automobilbau >> Seite 20 Wie entsteht Innovation? >> Seite 24 Das neue London >> Seite 32 EDITORIAL Bremst meisterlich. Der ContiSportContact™ 3 – mit extrem kurzem Bremsweg. Business und IT: Traumpaar oder Zweckehe? Man arbeitet im gleichen Unternehmen, man zieht an einem Strang, man ist aufeinander angewiesen: Das Business braucht heute in jedem Unternehmen die IT für seinen Erfolg. Und ohne erfolgreiches Business kommt die IT kaum voran. Dennoch geben Geschäftslenker und Computerspezialisten häufig kein Traumpaar ab. Manchmal liegen sie sogar offen miteinander im Clinch. Dann klagen Abteilungsleiter darüber, dass die IT sie zwinge, sich informationstechnischen Vorgaben anzupassen, oder gar die Geschäftsaufgaben behindere. www.continental-pkw-reifen.de Ist dies der Fall, wird es vor allem teuer. Sei es, weil sich Entwicklungsprojekte zu lange hinziehen, bis die Systeme vom Business abgenommen werden. Sei es, weil die Anwendungen im Betrieb die Geschäftsprozesse nicht ausreichend unterstützen. Deshalb gilt „Alignment“ seit Jahren als Zauberwort. Allerorten wird die Verzahnung von Business und IT beschworen. Doch wie kommen Unternehmen da hin? In dieser Ausgabe der QUALITY finden Sie einige Hinweise und erfolgreiche Beispiele. Oft ist eine business-orientierte IT das Ergebnis von Qualitätsmanagement, das sich das Top-Management selbst auf die Fahnen geschrieben hat, um ein Unternehmen als Qualitätsführer zu positionieren (Seite 8). Und manchmal hilft es, unabhängige Qualitätsund Branchenexperten nicht nur mit ins Boot zu holen, sondern auch mit verantwortlichen Leitungsfunktionen zu betrauen (Seite 12). Wollen Sie außerdem wissen, wer in der Formel 1 die Nase vorn hat – und warum (Seite 36) – und was das neue London zu bieten hat (Seite 32)? Oder wie wäre es mit einem Blick auf Neues bei SQS (Seiten 3 bis 5)? Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. Ihr Rudolf van Megen CEO der SQS Software Quality Systems AG SQS / QUALITY # 02_08 1 AKTUELL Inhalt # 02_2008 QUALITÄT GEHÖRT ZUM GESCHÄFT | SEITE 8 3 aktuell 3 Kurz gemeldet / „Zurückgeblickt“ 7 E-Mail aus ... 8 STRATEGIE Zurückgeblickt Strategische Unternehmensplanung: Qualität gehört zum Geschäft IT-Projekte von damals: LBS West 8 12 Qualitätsführerschaft: Interview mit Sönke B. Vetsch, Verwaltungs- und Privat-Bank AG 14 Raiffeisen Bausparkasse Wien: Transparenz in der IT 16 BEST PRACTICES 16 Großprojekt in Indien: landesweite E-Governance 18 Sicherheitstests heute 20 Interview: die neue Generation des Automobilbaus 21 „Wenn Qualität fehlt“ 22 Diagnose von Dr. Q 24 TRENDS 24 SQS: Innovationsmanagement in einem multinationalen Unternehmen 26 IT-Offshoring: QUALITY fragt – Experten antworten 27 Literaturtipp 29 30 WIE ENTSTEHT INNOVATION? | SEITE 24 Software-Testen: Interview mit PAC-Analyst Stephan Kaiser EVENTS 30 Konferenz auf Globalisierungskurs 31 Seminare & Events 32 32 36 36 37 37 37 Meine Stadt London: frischer Wind in den Docklands STANDPUNKT Formel 1: Sicherheit in der Pole Position LESERUMFRAGE IT-Strategien 2008 IMPRESSUM Bis heute im Einsatz SQS übernimmt die Unternehmen Validate und VeriSoft „Die 90er-Jahre waren die Zeit, als fast alle Banken vom Großrechner auf Client/ Server umstellten – so auch die LBS West. Das damals eingeführte Backoffice-System LBS-NEU hat sich bis heute bewährt und ist inzwischen bei mehreren Landesbausparkassen im Einsatz. Über die Hälfte der aktuellen LBS-Verträge in Deutschland läuft heute über das damals implementierte System. Natürlich gab es im Laufe der Zeit zahlreiche Erweiterungen und Änderungen. So wurden die ursprünglich recht funktionsreichen Arbeitsplatzrechner immer mehr von sogenannten „Thin Clients“ ersetzt. Auch in der Software-Entwicklung und -Wartung läuft heute manches anders. So hat der Glaube an einzelne Entwicklungswerkzeuge merklich nachgelassen. Die Gestaltung der Prozesse ist nach wie vor von hoher Bedeutung. Mit der Akquisition des schwedischen Unternehmens Validate und der indischen VeriSoft führte SQS Software Quality Systems den dritten und vierten Unternehmenskauf seit dem Börsengang Ende 2005 durch. Validate und VeriSoft sind ebenfalls Spezialisten für Software-Qualitätsmanagement und -Testen. Eine damals eingeführte Neuerung trägt jedoch bis heute: Wir haben Qualitätssicherung und Testen separat an darauf spezialisierte Experten vergeben. Diese klare Aufgabenteilung trägt bei der LBS West immer wieder dazu bei, mit IT-Projekten in-time, in-budget und in-quality zu bleiben.“ Dr. Franz Schlarmann, Vorstandsmitglied der LBS West SQS / QUALITY # 02_08 Validate hat seinen Hauptsitz im schwedischen Kista und verfügt über Niederlassungen in Finnland und Norwegen. Als einer der führenden Anbieter für Software-Testen in Skandinavien beschäftigt die Validate Group derzeit rund 70 Mitarbeiter und bedient rund 20 Kunden, darunter viele der regionalen Spitzenunternehmen. Zum Ende des letzten Geschäftsjahres am 31. Dezember 2007 erzielte Validate einen Gewinn vor Steuern von 0,3 Millionen Euro bei einem Umsatz von 4,6 Millionen Euro. Die Zentrale von VeriSoft befindet sich im indischen Pune, einem der größten Technologiezentren des Landes. Das Unternehmen unterhält Niederlassungen in den USA und Großbritannien. Mit derzeit rund 150 Mitarbeitern hat VeriSoft bislang mehr als 300 Testprojekte für 100 Kunden abgeschlossen. Die Hälfte dieser Kunden ist außerhalb Indiens beheimatet. Im vergangenen Geschäftsjahr (Ende: 31. März 2008) erwirtschaftete VeriSoft einen Gewinn vor Steuern von 0,1 Millionen Euro bei einem Umsatz von 1,2 Millionen Euro. „SQS hat bereits weltweit eine führende Position im Markt für unabhängiges SoftwareQualitätsmanagement und -Testen inne“, kommentiert Rudolf van Megen, CEO bei SQS, die beiden Zukäufe. „Wir sind davon überzeugt, dass die Akquisitionen von Validate und VeriSoft diese Position weiter stärken werden. Darüber hinaus fügen sich die Übernahmen in unsere erklärte Gesamtstrategie ein, durch Zukäufe global zu expandieren.“ Die Akquisition der indischen VeriSoft ist außerdem ein weiterer Schritt im Rahmen der SQS-Strategie, die Offshore-Standorte des Unternehmens weiter auszubauen und zu diversifizieren. Neben Indien unterhält SQS bereits Teams in Südafrika, Ägypten sowie ein sogenanntes Homeshore-Testcenter in Görlitz/ Sachsen. Dank dieser breiten geografischen Verteilung von Ressourcen kann SQS ihren Kunden eine größere Vielfalt an Kulturen, Sprachen und Zeitzonen bieten. Der Kauf von VeriSoft ist in dieser Hinsicht besonders für jene global aufgestellten Unternehmen wichtig, die bereits Offshore-Entwicklungsaktivitäten in Indien unterhalten. 3 AKTUELL AKTUELL QuiS-Sprecherin Angelika van Geldern ICW bietet Lösungen für E-Health Henry Krasemann (l.), Dr. Martin Wieczorek (r.) Neues SQS-Vorstandsmitglied David Cotterell Test-Services für die Anglo Irish Bank Ergebnisse der Leserumfrage liegen vor 10 Jahre SQS-Anwendervereinigung QuiS InterComponentWare sichert Open-Source-Einsatz ab Vom Datenschutz geprüft David Cotterell wird Mitglied des SQS-Vorstands Anglo Irish Bank setzt auf SQS Leserumfrage: Testen von SAP® oft zu kostspielig Die Anwendervereinigung QuiS (Qualität in Software) der SQS Software Quality Systems feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Sie ist auf mittlerweile über 40 Mitglieder angewachsen. Der internationale eHealth-Spezialist InterComponentWare AG (ICW) hat zusammen mit SQS Software Quality Systems eine Methode eingeführt, die das Prinzip korrekt eingesetzter OpenSource-Systeme nachhaltig und vollständig sicherstellt. Bereits zum zweiten Mal erhielt SQS Software Quality Systems für ihre Testsuite für SAP® HCM das Datenschutzsiegel des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD). Am 15. April 2008 überreichte Henry Krasemann (ULD) die Urkunde an Dr. Martin Wieczorek (SQS). Im Juli 2008 wurde David Cotterell Mitglied des Vorstands von SQS Software Quality Systems. Er ist nun Chief Sales & Marketing Officer (CSO). Sein Verantwortungsschwerpunkt liegt in der Steuerung der Vertriebs- und Marketingpolitik der SQS-Gruppe. Die Anglo Irish Bank, Irlands drittgrößtes Bankhaus, hat sich für SQS Software Quality Systems als Partner für eine Reihe von Testdienstleistungen für den Zeitraum von einem Jahr entschieden. Beim Testen von SAP®-Anwendungen besteht noch Optimierungspotenzial. Darin ist sich ein großer Anteil der Befragten der letzten QUALITY-Leser‑ umfrage einig. Vor allem Testkosten und -zeiten werden bemängelt. Diese geben aus der Praxissicht wertvollen Input für die Entwicklung der Services und Werkzeuge der SQS. So hat QuiS vor allem einen „direkten Draht“ zur Weiterentwicklung der SQS-Test-Tools. „Bei der Werkzeugentwicklung konnte QuiS seinen Einfluss am besten geltend machen“, erinnert sich die QuiS-Sprecherin Angelika van Geldern. „Einige Anregungen der Anwendervereinigung sind 1:1 in das Werkzeug übernommen worden.“ Van Geldern betont zugleich, dass die Ziele von QuiS über die Mitgestaltung der SQS-Werkzeuge hinausgehen. „In erster Linie ist unsere Organisation eine Plattform für den Erfahrungs- und Meinungsaustausch.“ Die beteiligten Unternehmensvertreter diskutierten zwei- bis dreimal im Jahr, wo der Schuh in Sachen Qualitätssicherung besonders drücke. Entsprechend weitete QuiS seine Mitgliedschaft zuletzt aus: Über die Anwender von SQS-TEST® / Professional hinaus sind nun auch SQS-Kunden vertreten, die Consulting und Services des Unternehmens in Anspruch nehmen. 4 Ausgangsbasis für ICW war der Wunsch, proaktiv sicherzustellen, dass in keinem Teil der angebotenen Software-Lösungen eventuelle Rechte Dritter verletzt werden. Aus diesem Grund identifizierte ICW zusammen mit den SQS-Experten anhand einer professionellen License-Compliance-Analyse der Kernapplikationen die juristischen Befindlichkeiten. Konkret wurde dabei von den Projektbeteiligten seitens SQS der Quell- und Objektcode aller Komponenten werkzeuggestützt analysiert und das Analyseergebnis ausgewertet und aufbereitet. Nach einmaligem Durchlauf durch diesen Prozess hat ICW die maximal mögliche Sicherheit erhalten, dass ihre Kernapplikationen nur dort Komponenten aus OpenSource-Quellen oder von Drittherstellern enthalten, wo dies auch geplant ist, und dass alle Verwendungen konform zu den jeweiligen Lizenzbedingungen erfolgen. In seiner Begründung führt das ULD aus, dass das SQS-Verfahren die Einhaltung eines wesentlichen Bestandteils des Datenschutzes respektive der Datensicherheit gewährleiste. Auf dieser Grundlage empfiehlt das ULD den Einsatz bei öffentlichen Stellen des Landes. Die Testsuite bietet SAP®-Nutzern standardisierte Testfälle, Lösungskonzepte und Verfahren. Hinzu kommt eine auf den SAP®Kunden abgestimmte Werkzeugunterstützung für die Testautomatisierung. Gekoppelt mit Branchen- und Test-Know-how, kann schnell und zuverlässig die passende Testmethodik ausgewählt, das geeignete Testwerkzeug bestimmt und können aufwändige Testaktivitäten automatisiert werden. Die Abbildung und der Test personalwirtschaftlicher Vorgänge erfolgen dabei ausschließlich mit fiktiven Testdaten. SQS / QUALITY # 02_08 Darüber hinaus führt David Cotterell weiterhin als CEO das Geschäft für Großbritannien, Irland, Indien und Südafrika. Bevor David Cotterell zur SQS kam, bekleidete er leitende Management-Positionen in der Softwareund IT-Services-Branche, unter anderem bei Unternehmen wie ACT Financial Systems, DST International, Customer Analytics und Advent. Sein Hauptaugenmerk gilt seit jeher der Kundenorientierung und der Schaffung neuer Geschäftschancen. David Cotterell, Jahrgang 1952, kam im Jahr 2002 als Group CEO zur Cresta-Gruppe, die im Jahr 2006 von SQS akquiriert wurde. In den letzten sechs Jahren hat er sich darauf konzentriert, den Kundenstamm zu pflegen und weiter auszubauen. In diesem Zeitraum erlebte das Unternehmen ein kontinuierliches jährliches Wachstum sowohl in der Beratung als auch bei der Kundenentwicklung in Großbritannien, Irland und Südafrika. SQS / QUALITY # 02_08 Für diese Test-Services wird SQS ein Team von professionellen Qualitätsexperten zur Verfügung stellen. Es wird die Anglo Irish Bank bei der Implementierung mehrerer Technologieprojekte unterstützen, die innovative, marktführende Banking-Lösungen liefern werden. Bereits in den vergangenen Jahren stand SQS der Anglo Irish Bank bei mehreren erfolgreichen SoftwareProjekten als Partner zur Seite. „Als eines der erfolgreichsten Bankhäuser in Europa müssen wir eine zuverlässige, hohe Qualität bei allen unseren Geschäftsanwendungen sicherstellen“, betonte Fergal O’Riordan, Leiter der Qualitätssicherung der Anglo Irish Bank. „SQS bietet dafür innovative Projektverfahren sowie erfahrene professionelle Testexperten.“ „Wir sind natürlich begeistert, dass die Anglo Irish Bank sich für SQS entschieden hat“, sagt David Cotterell, CEO von SQS in Großbritannien und Irland. „Die Bank schätzt den Wert des unabhängigen Software-Testens hoch ein – ebenso wie die Services von SQS zur Qualitätssicherung.“ So sehen 48 Prozent zum Teil erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten bei den Kosten für das SAP®-Testen, nur 16 Prozent zeigen sich zufrieden. Bezüglich der Testzeiten wünschen sich 52 Prozent Verbesserungen. Die Qualität der Anwendungen beanstandet hingegen nur eine kleinere Zahl der eingegangenen Antworten. Die Automatisierung der Testprozesse steckt noch in den Kinderschuhen. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie entweder über keinerlei Automation verfügen oder noch mehr als 80 Prozent der Qualitätssicherungsaufgaben manuell durchführen. Nur eine kleine Minderheit (8 Prozent) hat ihr Testen bereits überwiegend automatisiert. Darüber hinaus setzt ein knappes Viertel der befragten Unternehmen (24 Prozent) regelmäßig externe Testexperten für den Check ihrer SAP®-Systeme ein, weitere 20 Prozent nur in kritischen Projektsituationen. Die Detailergebnisse der Umfrage sind abrufbar unter: www.sqs.de/aktuell. 5 AKTUELL E-Mail aus ... NEWSLETTER Empfangen www.cio.de/service Antworten Posteingang Stadt Görlitz (Deutschland) Betreff Polnisch-deutscher Grenzverkehr Sogar der damalige Papst Johannes Paul II. schickte eine Grußbotschaft, als vor vier Jahren die neue Altstadtbrücke zwischen dem deutschen Görlitz und seiner polnischen Schwesterstadt Zgorzelec eingeweiht wurde. Zur Fußballeuropameisterschaft stand die Brücke hingegen kurz unter Polizeibeobachtung. Denn bei Begegnungen der beiden Nationalteams schlagen die Emotionen schon mal hoch. Das geschah dann auch – doch nur in bester Stimmung: Deutsche und polnische Fans fieberten gemeinsam, zum Beispiel beim „Public Viewing“ in Deutschlands östlichster Privatbrauerei. Umgekehrt pilgern mittlerweile viele Görlitzer, darunter viele Kollegen der SQS-Niederlassung, regelmäßig ans andere Ufer der Neiße. Am Wochenende locken zum Beispiel Wasserfälle, Ritterfestspiele oder Talsperren zum Wassersport. Last, but not least: Immer mehr polnisch-deutsche Ehen sorgen ebenfalls dafür, dass das Hin und Her zwischen Görlitz und Zgorzelec nicht ins Stocken gerät. Mit Aussicht! Der nächste Karriere-Newsletter erscheint am ersten Dienstag des nächsten Monats Alle Newsletter im Überblick: CIO Exklusiv Die wichtigsten Meldungen für IT-Manager, täglich um 16 Uhr >> [email protected] Canberra (Australien) „Wird schon werden“ In puncto Gelassenheit kann es wahrscheinlich keine andere Nation mit Australien aufnehmen. Auch wir, die Organisatoren der Software & Systems Quality Conference, die am 30. und 31. Oktober 2008 in Canberra stattfinden wird, wissen um die bei uns weit verbreitete Haltung des „Wird schon werden“. So waren wir auch nicht besonders beunruhigt, als wir eine Woche vor dem Ende des „Call for Papers“ zwar jede Menge Vortragsideen aus anderen Ländern hatten, aber nur eine Handvoll aus Australien selbst. Denn in den letzten vier Tagen vor Toresschluss landeten dann schließlich 45 Vorschläge unserer Landsleute in unserer Mailbox – was wieder einmal bestätigte: „Wird schon werden.“ Wer jetzt allerdings glaubt, es bei Australiern mit einem eher schläfrigen Völkchen zu tun zu haben, sollte unsere Sportbegeisterung nicht vergessen. Wenn wie zuletzt die Teams aus Queensland und New South Wales um den nationalen Rugby-Titel spielen, ist es um unsere Ruhe schnell geschehen. >> [email protected] CIO Wirtschaft Alles, was auch der CEO liest, täglich um 8.30 Uhr CIO Karriere Sesselwechsler und Management-Tipps, monatlich an jedem ersten Dienstag CIO Berater News aus der Consulting-Szene, monatlich an jedem zweiten Dienstag CIO Security Auch für CSOs, monatlich an jedem vierten Dienstag Finance-IT Alles aus der Finanz-Branche, 2 x monatlich an jedem zweiten und vierten Donnerstag Healthcare IT Alles aus der Gesundheits-Branche, monatlich an jedem zweiten Mittwoch Retail-IT Alles aus der Handels-Branche, monatlich an jedem dritten Mittwoch Durban (Südafrika) Flusspferd und Sardinen Durban liegt nicht nur am Indischen Ozean – die Einwohner leben mit dem und vom Meer. Die alljährlich stattfindende Sardinenwanderung entlang der Küste ist in vollem Gang und auch wir bei SQS schauten zu, wie sich dieses Schauspiel nach und nach entfaltete. Der nationale Seenotrettungsdienst ist ebenfalls betroffen, zumal er während der Sardineninvasion immer wieder waghalsige Fischer retten muss. Ein weiteres Risiko sind die Haie, die ihrerseits auf eine „Fisch(ers)mahlzeit“ aus sind. Aus anderem Anlass hat es ein einzelnes Flusspferd in die nationalen Schlagzeilen geschafft. Es wandert von Strand zu Strand und nimmt dabei oft ein Bad in den Wellen. Südafrika ist also wahrlich ein „Regenbogenland“. Egal, ob Löwen, Elefanten, Sardinen oder Flusspferde – bei uns gibt es einfach alles! >> [email protected] Alles, was IT-Manager wissen müssen: www.cio.de SQS / QUALITY # 02_08 7 STRATEGIE STRATEGIE Qualität gehört zum Geschäft Der Faktor Qualität muss ein integraler Bestandteil von strategischer Unternehmensplanung und -beratung sein, denn Qualitätsmanagement ist mehr denn je Chefsache Wenn Management und Führungsebene Business-Strategien und -modelle neu gestalten, ändern sich auch die Vorgaben für die Geschäftsprozesse und IT-Vorhaben. Häufig stellt sich heraus, dass die Anforderungen in der vorgesehenen Form nicht umgesetzt werden können oder hohe Kosten verursachen. Rechtzeitige Beratung unter besonderer Berücksichtigung von Qualitäts- und Risikoaspekten hilft, bei der Transformation von Prozessen vom Business in IT- Systeme frühzeitig Fehler zu finden und unnötige Kosten zu vermeiden. Qualitätsführerschaft ist heute für viele Unternehmen ein wichtiger Differenzierungsfaktor. So bezeichnete zum Beispiel der Chief Operational Officer der Julius-Bär-Bank, Boris Collardi, in seinem Vortrag auf der Software & Systems Quality Conference 2007 in Zürich Qualität als eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale eines Unternehmens. Ein Unternehmen muss sich deshalb darüber klar werden, ob es Kostenführer oder Qualitätsführer sein will. Qualitätsführerschaft bedeutet heute mehr denn je, neben den Produkten und Services vor allem auch die Prozesse zu beherrschen. Gerade durch die hohe und schnelle Austauschbarkeit von Produkten und Services ist Qualität in Form von kundenorientierten, fehlerfreien und auf hohem Niveau ablaufenden Prozessen ein verbleibender Differenzierungsfaktor. Die Erfahrung zeigt, dass Kunden von Qualitätsführern sogar höhere Preise akzeptieren. Vielfach wird Qualität nur wahrgenommen, wenn sie fehlt, wenn also etwas nicht den Anforderungen entspricht. Für den Kundenberater einer Privatbank, der tagtäglich mit der Analyse des Kundenportfolios sowie der Erstellung von Kauf- und Verkaufsempfehlungen beschäftigt ist, wird Qualität meist erst dann zum Topthema, wenn es zu Reklamationen auf Kundenseite kommt oder Geschäfte wegen Ausfällen der IT-Systeme nicht mehr ausgeführt werden können. Fehler werden auf jeder Ebene und in jedem Bereich gemacht, ob auf höchster Management-Ebene, beim Sachbearbeiter oder der Servicekraft vor Ort. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Ein strategisches Qua- 8 SQS / QUALITY # 02_08 SQS / QUALITY # 02_08 litätsmanagement, insbesondere auch auf der Business- und Fachseite, hilft hier, Fehler systematisch zu verhindern beziehungsweise frühzeitig zu erkennen. Das teure und aufwändige Beheben vieler spät auftretender Fehler lässt sich damit vermeiden. Entstehen trotzdem Fehler, ist es umso wichtiger, wie die Problemlösungskultur eines Unternehmens aussieht: Werden Fehler einfach unter den Teppich gekehrt oder sind sie der Ausgangspunkt für eine nachhaltige Verbesserung der Prozesse und Führungssysteme? Im Detail beinhaltet ein solches Qualitätsmanagement mehrere Punkte: Prozesse im Vorfeld von Projekten zu strukturieren, Anforderungen fachlich und inhaltlich korrekt sowie vollständig zu beschreiben, das Set-up für den Start von Projekten zu beherrschen sowie von Anfang an professionelles Projektmanagement sicherzustellen. Zudem sollten stets verlässliche Kennzahlen wie Key Performance Indicators (KPI) herangezogen werden, die Transparenz für die Steuerung schaffen. Ein solches Qualitätsbewusstsein beginnt sich branchenübergreifend in Unternehmen zu verankern. In der Lebensmittelindustrie beispielsweise gehört das übergeordnete Qualitätsdenken schon lange zum Standard. Auch in Banken und Versicherungen hat dieser Ansatz teilweise Einzug gehalten. Finanzdienstleister sind strategisch gut beraten, wenn sie angesichts der zunehmenden Verzahnung von Geschäfts- und IT-Prozessen Qualitätsdenken leben und fördern. Denn Qualität auf der Business-Seite lässt sich ohne Qualität auf der IT-Seite nicht herstellen – und umgekehrt. 9 STRATEGIE Qualität und Risiko sind Chefsache Die hier entscheidende Frage lautet: Wie viel Qualität benötigt ein Unternehmen und wie viel Risiko im Sinn von Fehlerbehebungs‑ kosten will es gerade auch bei IT-nahen Prozessen in Kauf nehmen? Mehr als 19 Prozent der Projekte waren gemäß dem so genannten Chaos Report 2006 der Standish Group ein Fehlschlag und mehr als 46 Prozent überschritten die Zeit- oder Budgetvorgaben. Nicht nur bei stark IT-lastigen Projekten, die ein vergleichsweise hohes Risiko tragen, empfiehlt es sich, Maßnahmen zur systematischen Qualitätsverbesserung aufzusetzen. Denn diese Investition macht sich sowohl im Projektergebnis als gesteigerte Produktqualität, als auch durch eine höhere Wirtschaftlichkeit des Projekts selbst bezahlt. Eine gute Grundlage ist sicherlich, sich in frühen Phasen des Projekts eine externe „Second Opinion“ einzuholen, um Qualität in jeder Phase und insbesondere auf der Fachseite sicherzustellen. Die unabhängige Markt- und Projekterfahrung von Beratern gerade in diesen frühen Phasen beugt unangenehmen Überraschungen in der Implementierung beziehungsweise im Live-Betrieb vor. Diese Form des Qualitätsmanagements ergänzt sich mit der klassischen formalen und inhaltlichen Qualitätssicherung in den Projekten. Jeder Unternehmer sucht letztlich einen risikooptimierten Ansatz. Und wenn er bei einem Projekt von etwa 30 Millionen Euro mit der von der Standish Group auf 65 Prozent veranschlagten Risikowahrscheinlichkeit kalkulieren muss, ist es für ihn sinnvoll, zwei- oder dreihunderttausend Euro in die Hand zu nehmen und in ein Qualitätsprojekt zu investieren. Durch die methodische Begleitung und eine zweite Meinung erhält sein Unternehmen sozusagen eine Zusatzversicherung für Prozess-, Software- und Produktqualität – ohne in jahrelange Mitarbeiterausbildung und Methoden investieren 10 zu müssen, wie dies zum Beispiel bei Six Sigma als Qualitätsmanagementmethodik notwendig ist. Voraussetzung ist auch, dass die Etablierung von Qualitätsmanagement als Führungsaufgabe verstanden wird. Externe Unterstützung kann hierbei für Investitions- und Entscheidungssicherheit sorgen, indem sie Transparenz hinsichtlich der Risiken schafft. Letztendlich muss das Management immer im Auge behalten, dass externe und interne Kunden seines Unternehmens schnell wachsende Erwartungen an einen Qualitätsstandard haben. Und zufriedene Kunden sind gute Kunden, die auch einmal willens sind, höhere Preise zu zahlen oder bei Fehlern kulant zu reagieren. Reto Züst … … ist Mitglied des Group Executive Committee der SQS Software Quality Systems und seit 2003 im Unternehmen tätig. Er ist unter anderem für die Länder Niederlande, Österreich, Schweiz und das SQS Group Management Consulting zuständig. SQS / QUALITY # 02_08 STRATEGIE STRATEGIE „Der Balanceakt zwischen Business und IT“ Sönke B. Vetsch, Chief Group Information Officer der Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft, über Qualitätsführerschaft, das Umsteuern von Betriebsprozessen und den Wert eines neutralen Blicks Was führt eine Privatbank heute dazu, ihr Kernbankensystem auf neue strategische Standbeine zu stellen? Die Verwaltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft (VP Bank) stellt ihr Core-Banking-System auf die Branchenstandardsoftware Avaloq um und ergänzt sie durch SAP®, um am Puls der Zeit zu bleiben. Für uns heißt es, dass wir mit der neuen Lösung unsere Internationalisierung besser vorantreiben und unsere Leistungen weiter steigern können. Schließlich sind wir durch unser Selbstverständnis verpflichtet, Qualitätsführerschaft anzustreben. Dies bedeutet heute in einem hohen Maß Standardisierung der grundlegenden strategischen Business- und IT-Prozesse. Als erstem Finanzinstitut in Europa gelang es der VP Bank im Jahr 2007, ihre IT nach ISO 20000 zertifizieren zu lassen. Diesen Professionalitätslevel werden wir durch die Einführung der neuen Systeme weiter ausbauen und zur Excellence führen. So eine Umstellung hat sicher nicht nur Konsequenzen für die IT-Prozesse … In der Tat kann die eigentliche Umstellung in der IT nur dann erfolgreich sein, wenn auch die Betriebsorganisation neu ausgerichtet wird und die betroffenen Menschen diesen Wandel aus eigenem Antrieb unterstützen. Worauf kommt es dabei an? Wir mussten Rollen neu definieren, zuweisen und Aufgaben ganz neu gestalten. Was bedeuten die neuen Systeme für jeden einzelnen unserer Mitarbeitenden? Wie schaffen wir hohe Prozesssicherheit als Basis für eine hohe Verfügbarkeit und Akzeptanz der IT? Und schließlich mussten wir auch sicherstellen, dass der neue Zuschnitt der Betriebsabläufe mit unseren nach ITIL zertifizierten und eingelebten Prozessen harmonisiert. Beim Umsetzen dieser Aufgaben holten Sie externe Spezialisten mit in die Projektführung und -steuerung. Was waren Ihre Motive und Gründe für diesen Schritt? 12 IT-Projekte und vor allem große IT-Projekte sind ein Balanceakt zwischen Businessanforderungen und der IT-Umsetzung. Alle Welt spricht vom Alignment zwischen Geschäftszielen und IT-Lösungen. Aber genau an dieser Stelle hapert es häufig. Da wir unseren Geschäftserfolg zu einem großen Teil unserer Qualitätsführerschaft verdanken, wollten wir uns hier keine Kompromisse erlauben. Deshalb holten wir uns Experten ins Haus, die als neutrale Instanz die Qualität effizienter sichern konnten als wir mit unserer heutigen Erfahrung. Darüber hinaus mussten sie natürlich unser Geschäft bis ins Detail kennen. Da SQS Software Quality Systems mit ihrem SQS Group Management Consulting genau diesen Brückenschlag adressiert, bekam das Unternehmen den Zuschlag – zumal seine Berater Avaloq und SAP® kennen, Methoden- und Prozesssicherheit gewährleisten können sowie über tiefgehende Erfahrung mit ISO 20000 und ITIL verfügen. Nun kann es ja auch durchaus zu Reibungspunkten führen, wenn externe Kräfte Führungsverantwortung übernehmen und dabei Mitarbeitende des Kunden führen müssen. Damit sprechen Sie die sogenannten Soft Skills an. Auch diese waren uns sehr wichtig, da wir eine offene Mitarbeiterkultur pflegen. Die externen Fachkräfte mussten deshalb in der Lage sein, einen guten Mittelweg zu finden: einerseits Arbeitsergebnisse zeitgerecht einfordern und andererseits auch über Gespür für die Belastung unserer Mitarbeitenden verfügen. Dies war der Fall. Welche Aufgaben übernahmen die SQS-Experten im Detail? SQS war zum einen Mitglied des Steuerungsausschusses und beriet diesen bei der Definition von Richtlinien und Zielen, unterstützte bei der Abnahme von Ergebnissen und behielt fortlaufend die Wechselwirkungen mit anderen Projekten im Blick. Zweitens stand unserem Projektleiter der VP Bank ein Co-Projektleiter von SQS zur Seite. Zusammen übernahmen diese die Leitungsfunktion. Den Schwerpunkt setzte SQS als Qualitätspartner dabei auf die kontinuierliche Kommunikation zwischen Projekt und Steuerungsausschuss, auf Planung und Organisation der anfallenden Aufgaben sowie auf eine regelmäßige Fortschrittskon- SQS / QUALITY # 02_08 trolle. Schließlich waren SQS-Experten in die Kernteams der Projekte integriert, erarbeiteten dort konzeptionelle Inhalte sowie Entscheidungsgrundlagen, welche die Umsetzung der Zielvorgaben sicherstellen. gesehen: Wer in der Vorbereitungsphase genug Zeit einplant und Betroffene zu Beteiligten macht, wird während der Realisierung durch kürzere Umsetzungszeiten, mehr Effizienz und höhere Motivation belohnt. Können Sie bereits ein Fazit ziehen? Bringen externe, in die Planung und Steuerung von IT-Projekten einbezogene Fach- und Qualitätsexperten einen deutlichen Nutzen? Unser Projekt profitierte auf jeden Fall von der Nachhaltigkeit der Lösung. Durch die unternehmensunabhängige Erfahrung, die SQS mitbrachte, waren wir schon sehr früh in der Lage, die IT-Organisation auf die strategischen Bedürfnisse der VP Bank auszurichten. Das erhöhte die Leistungsfähigkeit der Systeme und ersparte uns viele teure Nachbesserungsarbeiten. Außerdem dienten die externen Qualitätsexperten durch ihre Erfahrungen aus anderen Projekten zum Teil als Frühwarnsystem. Wir betrieben aktive Prävention und trafen beim Roll-out der Lösung bereits auf eine große Anwenderakzeptanz – zumal SQS schon während des Projekts für eine intensive und fortlaufende Kommunikation mit den betroffenen Mitarbeitern sorgte. Ziehen ständiges Kommunizieren und Absichern ein Projekt nicht auch in die Länge? Genau hierin besteht die Kunst: den Mittelweg zu finden. Wir haben bei der Umstellung unserer Betriebsorganisation und Migration Folgendes SQS / QUALITY # 02_08 Sönke B. Vetsch … … ist seit 2005 Chief Group Information Officer der Verwaltungsund Privat-Bank Aktiengesellschaft in Vaduz/Liechtenstein. Zwischen 2003 und 2005 war er verantwortlicher Informatik-Leiter Entwicklung und IT-Development/Project Management sowie Banking Consultant der VB Bank Gruppe. 13 STRATEGIE STRATEGIE Transparenz für Management und IT Die Raiffeisen Bausparkasse Wien steuert ihre technische Software-Qualität — Code Quality Management macht das Innenleben der IT durchschaubar Wer einen Bausparvertrag abschließt, erwartet von seiner Bank eine kompetente Kundenberatung und reibungslose Abläufe. Die Voraussetzung hierfür ist eine sicher funktionierende Informationstechnologie. Die Raiffeisen Bausparkasse Wien baut dabei unter anderem auf die Vermessung und Bereinigung ihres Software-Codes. Um ihr operatives Geschäft auszubauen, bringen die Fachabteilungen der Raiffeisen Bausparkasse kontinuierlich neue Finanzprodukte auf den Markt. „Wir möchten, dass unseren Kundenberatern und Vertriebspartnern am Point of Sale (POS) dabei optimale IT-Möglichkeiten zur Verfügung stehen“, erklärt Andreas Madjari, verantwortlicher ITund Software-Architekt bei der Raiffeisen Bausparkasse. „Denn nur so bieten wir eine effiziente Beratung und halten gleichzeitig die Zahl der Rückfragen per Telefon oder E-Mail klein. Wenn wir aber den POSClient auf diese Weise erweitern, bedeutet dies gleichzeitig, dass wir die dazu notwendigen Prozesse im Backend bieten müssen.“ Um genau abschätzen zu können, welche Auswirkungen (Impacts) Änderungen an einer ganz bestimmten Stelle im Quellcode für die gesamte Software und ihre Performance nach sich ziehen, führte das Unternehmen ein neues Verfahren ein: Code Quality Management (CQM) mit speziellen Impact-Analysen. „Wir wollten herausfinden, wo die Stärken und Schwächen der Codes liegen. Auf dieser Basis lassen sich dann überprüfbare Coding-Konventionen etablieren, die für alle an der Software-Entwicklung Beteiligten verbindlich sind“, erklärt Andreas Madjari. Transparenz und ein objektives Qualitätsbild waren die Ziele des CQM-Projekts: Die Software-Entwicklung bei der Raiffeisen Bausparkasse sollte nach messbaren Kriterien beurteilt und ein entsprechend umfassendes Reporting eingerichtet werden. Neben einer besseren Aufwands- und Folgenabschätzung erwartete der IT-Verantwortliche auch eine verbesserte Wartbarkeit: „Primär wollten wir verhindern, dass Code-Probleme bis zum Anwender am POS durchschlagen. Dazu mussten problematische Code-Muster über die gesamte Software hinweg identifiziert und konsequent entfernt werden.“ Da die Wiener in einem anderen Projekt bereits gute Erfahrungen mit SQS Software Quality Systems gemacht hatten, konsultierten sie das Unternehmen auch in Sachen CQM. Im Rahmen von mehreren Workshops erarbeitete der Finanzdienstleister zusammen mit SQS-Beratern ein Konzept, das unter anderem einen Regelkreis zur Etablierung von CQM beinhaltet. „SQS hat uns überzeugend dargelegt, dass es keinen Sinn hat, heute ein Werkzeug zu kaufen und es morgen einsetzen zu wollen“, erinnert sich Andreas Madjari. Ein erfolgreiches Qualitätsmanagement von Software sei vielmehr eine prozessorientierte Angelegenheit, bei der zunächst die 14 SQS / QUALITY # 02_08 SQS / QUALITY # 02_08 Qualitätsziele festzulegen sind. Erst dann könnten die regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen und Messungen beginnen. „Wir wollten eine möglichst flexible und automatisierte Messbarkeit des Codes erreichen“, präzisiert Andreas Madjari. Dazu gehörten auch die richtigen Fragestellungen an die Software: Wo werden im Code Methoden aufgerufen, die als problematisch bekannt sind? Wie sieht das Speichermanagement aus? Wird ein bestimmtes Konstrukt regelgemäß codiert? Nach all diesen Schritten galt es schließlich, ein geeignetes Werkzeug auszusuchen, das die erarbeiteten Messkriterien auch umsetzte. Nach der Analyse von Ergebnismeldungen, Durchlaufzeiten und dem hochgerechneten Gesamtaufwand schälte sich als Mittel der Wahl eindeutig die Bauhaus-Suite von Axivion heraus. Erfolgreiche Code-Bereinigung Schon während der Implementierung und Anpassung des Tools konnten Madjari und sein Team rund 150 Vorkommen im Source Code bereinigen und damit erste Qualitätsverbesserungen verbuchen. Insgesamt ging die Integration von CQM in die Server-Landschaft und die Bankprozesse in weniger als 14 Tagen vonstatten. Heute liegen die Ergebnisse nach einzelnen Testläufen bereits nach 24 Stunden vor. Andreas Madjari zieht eine sehr positive Bilanz, wenn er die CQM-Einführung Revue passieren lässt. Die Auswirkungen von Änderungen im Quellcode lassen sich heute wesentlich besser abschätzen, da sie von konkreten Messergebnissen untermauert sind. Auch lässt sich die Fehlersuche, etwa bei der Business-Logik im Backend, erheblich beschleunigen. Deutlich sind auch die Einsparungen, die CQM der Raiffeisen Bausparkasse brachte. Zehn Prozent des gesamten Codes laufen heute nur noch in zehn statt wie vorher in allen rund 230 Programmen, was Kompilierund Testzeiten erheblich reduziert. Auch das Aufspüren performancerelevanter Stellen im Code verbraucht weniger Ressourcen – nämlich nur noch 70 Prozent des ursprünglichen Aufwands. Von der größeren Transparenz durch CQM profitierten letztlich alle Beteiligten in Entwicklung und Management, so IT-Architekt Madjari. Dementsprechend verbessert die Raiffeisen Bausparkasse ihren Programmcode kontinuierlich weiter, indem sie bereits weitere CQM-Kriterien definiert, umsetzt und automatisiert. 15 BEST PRACTICES BEST PRACTICES Das Steuern von E-Governance-Anwendungen Eines der größten staatlichen IT-Projekte aller Zeiten: In Indien, der weltweit größten Demokratie, arbeitet die Regierung daran, ihre Dienstleistungen jedem Bürger elektronisch zugänglich zu machen Steuern zahlen, Autos anmelden oder Arbeit bei der Regierung finden: Das ehrgeizige E-Governance-Programm der indischen Regierung zielt darauf ab, die behördlichen Dienstleistungen für die 1,1 Milliarden Einwohner zu vereinfachen. In einem 3,3 Millionen Quadratkilometer großen Land bedeuten Softwareprobleme mehr als nur Kopfschmerzen für den Administrator. Daher hat die Regierung eine eigene Behörde für das Testen und Evaluieren von Software eingerichtet. Das Amt für Standardisierung, Testen und Qualitätszertifizierung, STQC, am Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie hilft, sicherzustellen, dass die Lösungen des E-Governance-Programms tatsächlich eine Hilfe für die Bürger sind, indem es Verwaltungsprozesse vereinfacht. STQC verfügt über 14 Testlabore und sieben IT-Servicezentren, die sich über das gesamte Land verteilen. Ein Eckpfeiler der Aktivitäten ist die E-Governance-Konformitätsbewertung (E-Governance Conformity Assessment), bei der neue wie auch etablierte Anbieter evaluiert werden. Die Evaluation ist essenziell, nicht nur für einen reibungslosen Betrieb, sondern auch für erfolgreiche Erweiterungen des E-Governance-Programms. Für die Konformitätsbewertung und das STQC-Programm hat die Regierung einen hohen Standard gesetzt: „Alle Dienstleistungen der Regierung jedem Bürger an seinem Wohnort durch allgemeine Servicestellen zugänglich zu machen sowie Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit dieser Dienstleistungen zu bezahlbaren Preisen sicherzustellen, um die Grundbedürfnisse aller Bürger zu erfüllen.“ Zudem fordert die Regierung, dass die Anwendungen internatio‑ nalen Standards genügen und zugleich auf den Kunden – die Bürger – ausgerichtet sind. Hierin liegt die wesentliche Aufgabe der E-Governance-Konformitätsbewertung. Die Evaluationen werden an vier verschiedenen Standorten von 70 vollzeitbeschäftigten Spezialisten und 80 Lieferanten durchgeführt. Etwas über die Hälfte der Regierungsangestellten und die meisten der selbstständigen Projektmitarbeiter sind Testingenieure. Der Schlüssel für einen reibungslosen Betrieb liegt in dem Wissen, dass eine Software funktioniert und mit anderen Anwendungen kompatibel ist. 16 Die indische Regierung ist sich bewusst, dass sie nicht alle Abläufe über Nacht online verfügbar machen kann. Sie hat daher – auf nationaler wie auf lokaler Ebene – Aufgabenbereiche festgelegt, auf die sie sich konzentriert. Auf nationaler Ebene sind dies beispielsweise Einkommensteuer, Zoll und Pensionen sowie das Ausstellen von Personalausweisen und Reisepässen. Auf lokaler Ebene können die Bürger online ihre Autos anmelden, nach Jobs suchen oder Kontakt mit der Polizei aufnehmen. Die Gemeinden können die Anwendungen auch für gemeinsame Dienste, den Einkauf und das Einziehen von Steuern verwenden. Lessons Learned Das indische STQC-Testsystem basiert auf den Standards der ISORichtlinie 9126. Das Amt verlässt sich aber nicht allein auf theoretische Testkonzepte, sondern auch auf die bisherigen Projekterfahrungen. Hierzu zählt zum Beispiel die Erkenntnis, dass die Startphase eines Projekts über dessen Erfolg mit entscheidet. Das richtige Timing und die Qualifikation der Fachleute müssen bereits in der ersten Ausschreibung festgelegt werden. Es gilt, sicherzustellen, dass alle Anforderungen präzise formuliert sind. Das bedeutet, dass nicht nur der Bedarf des Projektteams, sondern auch derjenigen berücksichtigt wird, die indirekt von der vorgeschlagenen Lösung betroffen sind. Anschließend ist Geduld gefordert – das Installieren und Stabilisieren der Infrastruktur braucht ausreichend Zeit. Zudem ist genügend Zeit einzukalkulieren, bis die Mitarbeiter die neuen Arbeitsmittel beherrschen und richtig anwenden. Ganz wichtig ist es auch, die verschiedenen Aktivitäten klar voneinander zu trennen und zu klassifizieren. SQS / QUALITY # 02_08 Um Verwirrung zu vermeiden, sollten traditionelle Backoffice-Funktionen wie Lohn- und Gehaltsabrechnung, Personalverwaltung und Haushaltsplanung als eigenständige Projekte behandelt werden. Die Regierung hat zudem festgestellt, dass Paketlösungen für diese Funktionsbereiche meist zu viel enthalten. Trotzdem können Digitalisierung und Datenmigration durch die Einrichtung von Fließfertigungstechniken in allen Bereichen rationalisiert werden. Dasselbe gilt für das Korrigieren von korrumpierten oder falsch eingegebenen Daten – standardisierte Arbeitsabläufe müssen eingeführt werden, die zugleich auch händische Korrekturen zulassen. Keine Angst vor Veränderungen sollten außerdem nicht zu knapp bemessen sein, damit das Projekt auch für die fähigsten Köpfe interessant wird. Das mag naheliegend sein, wird als Kostenfaktor für Softwareanwendungen aber oft übersehen. Es ist kein Geheimnis, dass das Internet auch Ängste hervorrufen kann. Die indische Regierung ist daher sehr darauf bedacht, dass ihre Onlinetransaktionen nicht nur rechtsgültig, sondern auch sicher sind. Da an diesen Transaktionen oftmals auch externe Partner – etwa Banken – beteiligt sind, kann das Einplanen von genügend Kommunikations- und Interaktionszeit mit den Partnern ein erfolgskritischer Punkt sein. Zudem können Expertenteams dazu beitragen, den Dialog mit externen Interessengruppen zu erleichtern. Die Einführung neuer Lösungen erfordert Change-Management – ein weiterer Bereich, in dem die Mitarbeiter des STQC zu Experten geworden sind. Die von der Änderung Betroffenen durch eine effektive Medienkampagne zu informieren ist von entscheidender Bedeutung und für sich betrachtet ein größeres Projekt. Die internen Anwender gilt es frühzeitig und kontinuierlich zu unterstützen. Zur Einbindung der externen Anwender sollte genügend Vorlaufzeit zur Verfügung stehen, damit sich auch die Bürger an die neuen Abläufe und Funktionsweisen gewöhnen. Dass Indien sich der E-Governance verschrieben hat, bedeutet nicht, dass Papierformulare, Bürokratie und lange Warteschlangen der Vergangenheit angehören. Einige Vorgänge sind zu wichtig, als dass man abwarten könnte, bis neue E-Governance-Systeme voll funktionsfähig sind. Daher kann es vorkommen, dass die Bürger ein Formular zu Beginn sowohl in Papierform als auch elektronisch einreichen müssen. Dies mag lästig scheinen, doch es trägt dazu bei, die E-GovernanceSysteme mit den realweltlichen Regierungs- und Verwaltungsprozessen abzugleichen. Es hilft auch, Verwirrungen zu vermeiden, wenn nur Teilbereiche einer Behörde im Internet präsent sind. Darüber hinaus hat das STQC einiges über den Ablauf der Planung, Entwicklung und Umsetzung von Projekten gelernt. Das Amt befürwortet einen klar definierten Projektfokus mit nur einem Projektleiter, um die Umsetzung sicherzustellen. Die Etats Indiens STQC-Behörde und ihr E-Governance-Projekt haben beim Software-Testen viel erreicht. Mit der richtigen Teststrategie kann ein E-Governance-System effizienter sein als die entsprechenden Abläufe in der „realen“ Welt. SQS / QUALITY # 02_08 17 BEST PRACTICES Sicherheitstests – Schlüssel für Softwarequalität Umfassende Sicherheitstests sind heute ein Muss für Unternehmen – was schützt vor Hackern und kriminellen Zugriffen auf Datenbestände und Computersysteme? Obwohl die meisten Unternehmen überzeugt sind, dass sie genug für den Schutz ihrer Daten und Systeme tun, stellen viele die dafür notwendigen Ressourcen und das erforderliche Know-how nicht zur Verfügung. Ein Allheilmittel für alle Schwachstellen gibt es vielleicht noch nicht, aber schon ein wenig Vorsorge hilft. Und schon längst ist es nicht mehr nur die IT-Abteilung, die wachsam sein sollte. Software gehört heute zum täglichen Leben wie heißer Kaffee, Verkehrsstaus und Mobiltelefone. Sie ist daher auch zu einem häufigen Ziel für Angriffe geworden. Und angesichts der weltweit immer weiter steigenden Flut an Daten scheint die Kette der Bedrohungen endlos zu sein. Zusätzlich zu den Sicherheitsbedrohungen sind moderne Unternehmen vermehrt mit regulativen Hindernissen konfrontiert, wie zum Beispiel dem Sarbanes-Oxley Act, den PCI-Standards zur Datensicherheit oder der MiFID, um nur ein paar Schlagwörter zu nennen. Die Berichte über Datendiebstahl, Phishing-Betrugsfälle und andere Sicherheitsprobleme im Internet scheinen nicht nachzulassen. Und da bislang kein Unternehmen eine Wunderlösung für alle diese Fälle präsentiert hat, ist klar: Wir haben es hier mit einer dauerhaften Aufgabe zu tun, die nicht verschwinden wird. Auch nicht mit der Entwicklung der ISO-27001-Sicherheitsstandards. Die Gründe für diese Probleme können unter anderem im Sicherheitsmanagement von Software und IT-Systemen der Unternehmen liegen. Ein nicht konsistentes Vorgehen bei der Software- und Systemsicherheit führt zu einer endlosen Kette von Problemen. Sicherheitslücken sind nicht nur das Resultat von schlecht konzipierten oder mangelhaft verschlüsselten Systemen. Sie können auch die Folge von Fehlern sowohl bei der Konfiguration der Hardware als auch der Software sein, beispielsweise nachdem ein Systemadministrator einen kleinen Fehler begeht oder irgendetwas übersieht. Sicherheit muss vor, während und nach jeder Implementierung sowie nach jedem Upgrade eines IT-Systems Priorität haben. So sollte in jedem Unternehmen ein umfassender Sicherheitsplan existieren, der alle Phasen eines IT-Projekts abdeckt: von der Konzeptphase bis zur Wartung. Zurzeit konzentrieren sich zu viele Unternehmen auf die Implementierung 18 oder die Wartung der laufenden Systeme. Allerdings: „Um eine robuste IT-Sicherheitsstrategie zu entwickeln, ist es zwingend erforderlich, die Sicherheitsanforderungen von Anfang an genau zu verstehen“, sagt Mark Scully, IT-Leiter der Irischen Börse. aber nicht aus. Ein derart verkürzter Sicherheitstest übersieht zahlreiche Lücken im System. Stattdessen sollten die Unternehmen so früh wie möglich mit dem Testen beginnen und es während des gesamten Entwicklungslebenszyklus fortsetzen. Effektives Testen = weniger Bedrohungen Alles auf einmal testen Korrekt durchgeführt, sollten Sicherheitstests eventuelle Schwächen aufdecken, bevor sie gefährlich werden können – etwa die weithin bekannte „SQL injection“, Pufferüberläufe oder einfache Fehlkonfigurationen des Betriebssystems oder von Netzwerkkomponenten. Viele der Schwachstellen kommen aus dem Internet: Im letzten Jahr berichtete Cenzic, ein Hersteller von Sicherheitstools, dass über 70 Prozent der sicherheitsrelevanten Angriffe auf Webapplikationen gerichtet waren. Im Jahr 2007 wurden über 400 derartige Schwachstellen pro Monat festgestellt. Dank der jüngsten Fortschritte können Sicherheitstests nun in andere Testprogramme integriert werden. Darüber hinaus helfen automatische Tools zur Quellcodeanalyse und zur Simulation von webbasierten Angriffen auf Applikationsebene: Sie decken Sicherheitsprobleme auf, bevor diese in die Produktion eingeschleppt werden. Allerdings sind manuelle Tests nach wie vor unerlässlich, um vermeintlich positive Ergebnisse zu überprüfen, die bei einem automatischen Scan gelegentlich auftreten. Eine gute Sicherheitsteststrategie ist ein essenzieller Bestandteil jedes Sicherheitsrisiko-Managementplans. „Bisherige Teststrategien berücksichtigen das Thema Sicherheit eher weniger. Als Unternehmensberatung stellen wir sehr oft fest, dass unseren Kunden nicht klar ist, was gute Sicherheitstests ausmacht“, so Bob Bartlett, COO von SQS in Großbritannien. So sollten Sicherheitstests nicht auf kleinere Funktionalitätsbereiche wie etwa Zugangskontrollen beschränkt sein. Der Sicherheit sollte ein hoher Stellenwert zugeordnet werden, und zwar übergreifend über alle herkömmlichen funktionalen und nichtfunktionalen Testzyklen hinweg. Der heute übliche Ansatz beinhaltet einen kurzen Black-Box-Einbruchsversuch im Anschluss an Entwicklung und Implementierung. Das reicht SQS / QUALITY # 02_08 Mit der jüngsten Ergänzung ihres bestehenden Tool-Portfolios rücken auch HP und IBM umfassendere Sicherheitstests in den Fokus. Ihre Technologie ermöglicht es den Kunden nun, ihre eigenen Internetanwendungen zu testen. „Mit unserer jüngsten Akquisition von SPI Dynamics bedienen wir den Bedarf an Sicherheitstests, die in die Anwendungsentwicklung und die Qualitätssicherung integriert sind“, erläutert Elma Cusack von HP Software. Sicherheitstests unterscheiden sich von anderen Arten nichtfunktionaler Software- und Systemtests. Bislang war die IT-Abteilung für die Sicherheit verantwortlich und führte Penetrationstests durch, indem sie einige Open-Source-Tools zum Scannen des Systems auf Schwachstellen einsetzte. Durch die Einführung übergreifender Standards hat das Thema Sicherheit allerdings auch außerhalb der IT an Bedeutung gewonnen. SQS / QUALITY # 02_08 Heutzutage müssen deshalb Entwicklungs-, Qualitäts-, Test- und Sicherheitsmanager eng zusammenarbeiten. Darüber hinaus ist das Sicherheitsrisikoprofil von Software und Systemen im steten Fluss. Ein formalisierter Ansatz vereinfacht dabei die organisations- und unternehmensübergreifende Zusammenarbeit. Es steht außer Frage, dass Sicherheitstests zum Software-Qualitätsmanagement gehören und deshalb in die allgemeine Qualitätssicherung integriert werden müssen. In der heutigen Software-Landschaft besteht kein Anlass, ängstlich zu sein – solange man gut vorbereitet ist. Rob McConnell … … ist Leiter Security Testing bei SQS UK, Irland, Südafrika und Indien. Er ist seit über 13 Jahren im Bereich IT-Sicherheit tätig und hat dabei Unternehmen verschiedener Branchen durch Beratungs- und Test-Services unterstützt, unter anderem in Verteidigung, Gesundheitswesen, Einzelhandel und Technologie. 19 BEST PRACTICES BEST PRACTICES „Über Qualität bauen wir Marktanteile aus” Die neue Generation des Automobilbaus: mehr Fahrkomfort, mehr Sicherheit? Interview mit dem Automobilexperten Thomas Fröhlich und dem Qualitätsfachmann Thomas Thurner breit diskutierte Stichwort dazu lautet AUTOSAR: die Automotive Open System Architecture. Auch Standardsoftware wird zunehmend Einzug in den Automobilbau halten – gerade in der Kommunikation zwischen Einzelsystemen, wo es um Datenaustausch geht. Außerdem sind Qualitätssicherung und systematisches Software-Testen wichtige Hebel auf dem Weg zu mehr Standardisierung. Thurner: Beim Testen von Elektronik-Software ist es entscheidend, dass in der Entwicklung eine unabhängige Instanz darauf achtet, ob die Ergebnisse den Anforderungen entsprechen und die implementierten Entwicklungsund Teststandards eingehalten werden. Diese Aufgabenteilung erhöht die Effizienz der Entwicklung und die Qualität der Produkte erheblich. Wenn Qualität fehlt Was bedeutet die Trennung von Entwicklung und Test organisatorisch? Fröhlich: Automotive Lighting hat eine zentrale Qualitätssicherung (QS), die unabhängig von der Entwicklung arbeitet. Zusätzlich haben wir vor drei Jahren eine eigene Software-Qualitätssicherung aufgebaut, die bei der zentralen QS aufgehängt ist. Außerdem gibt es in der Entwicklung selbst eine Stabsstelle, die sich um die dort verankerten Prozesse und Werkzeuge kümmert. Thomas Fröhlich verantwortet weltweit die Elektronikentwicklung bei Automotive Lighting. Seit der Gründung des Unternehmens 1999 entwickelt er dort Lösungen für Lichttechnik Thomas Thurner leitet seit Herbst 2007 den Geschäftsbereich „Industry & Engineering“ bei SQS Software Quality Systems und verfügt über 19 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie Herr Fröhlich, Herr Thurner, auf welche Innovationen können sich die Käufer von Kraftfahrzeugen in den kommenden Jahren freuen? Fröhlich: Je mehr Systeme ich zu einem Ganzen zusammenfüge, umso stärker muss ich meine Testabdeckung und Testtiefe erhöhen. Das ist aber kein Ding der Unmöglichkeit. Bei Automotive Lighting binden wir die Scheinwerfer seit fünf Jahren in das Kommunikationssystem des Motorraum-CAN-Busses mit ein und hatten im Betrieb kein einziges Mal nennenswerte Schwierigkeiten. Fröhlich: Ein Beispiel sind die Scheinwerfer. Sie werden zunehmend zu Assistenten des Fahrers, da wir immer mehr Kamera- und Navigationsdaten einbeziehen. Das geht eindeutig in Richtung einer intelligenten automatischen Einstellung von Fern- und Abblendlicht, um den Sichtbereich bei Nacht zu vergrößern. Thurner: Generell kann man sagen, die Stichworte sind Komfort, Emissionsvermeidung und Unfälle vermeidendes Fahren. Heute ist die Automobilindustrie schon so weit, dass die Fahrzeugassistenz bemerken kann, ob der Fahrer am Einschlafen ist oder ob sich andere Verkehrsteilnehmer dem Auto gefährlich nähern, die sich außerhalb des normalen Blickfeldes des Fahrers befinden. Andererseits häufen sich Berichte, dass eine fehlerhafte Elektronik zu Funktionsausfällen führt. Teilweise müssen ganze Baureihen zurückgerufen werden. Thurner: Das Automobil als Gesamtsystem wird immer komplexer. Deshalb führt kein Weg daran vorbei, Mechanismen zu entwickeln und einzuführen, die diese Vielschichtigkeit beherrschen – von der Spezifikation bis zur Auslieferung. Die Automobilindustrie hat hier in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. 20 Hinsichtlich Software-Testen und -Qualitätssicherung haben wir in den vergangenen Jahren zusammen mit SQS sehr viele Prozesse neu aufgesetzt oder verändert. Das zahlt sich nun aus: Bei unseren Kunden gelten wir als Qualitätsführer im Scheinwerferbereich, was unsere Position gerade im internationalen Wettbewerb deutlich stärkt. Qualität hilft uns, unseren Marktanteil auszubauen. Was bedeutet eine solche Qualitätsoffensive bei der Software für die Mitarbeiter? Wer führt das Testen durch? Was hat sich diesbezüglich geändert und was muss sich noch ändern? Fröhlich: Egal, ob klassisches Steuergerät ohne oder mit Mikrocontroller – von ihnen wird die gleiche Zuverlässigkeit erwartet. Was deshalb zu den üblichen Hardware-Prüfungen hinzukommt, ist die softwarespezifische Qualitätssicherung. Seien es reine Software-Komponententests bis hin zu abschließenden Fahrzeugintegrationstests. Fröhlich: Wir haben inzwischen ein eigenes Berufsbild Software-Tester. Unser Testerteam ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hat mittlerweile auch viele automatische Tests realisiert. Gleichzeitig führen unsere Entwicklungsingenieure natürlich weiter ihre eigene Qualitätssicherung durch, vor allem die Basistests. Was bringt Durchblick in diesen komplexen Systemdschungel? Thurner: Im Unterschied zu kommerziellen Systemen wie etwa bei Produktionsplanungs- oder Finanzsoftware lässt sich in der Fertigungsindustrie das Software-Testen nicht völlig separat fassen. Das Zusammenspiel mit der physikalischen Umwelt spielt immer eine Rolle. Die Qualitätssicherer müssen stets auch nichtfunktionale Anforderungen im Blick haben wie zum Beispiel die Robustheit eines Systems gegenüber Temperaturänderungen oder gegenüber Verschleiß in der anzusteuernden Mechanik. Solche Checks werden auch in Zukunft Ingenieure durchführen – nur eben mit einer zusätzlichen Ausbildung im Software-Testen. Fröhlich: Es ist wichtig, Standards zu setzen – über die verschiedenen Lieferanten, aber auch über die Fahrzeughersteller hinweg. Das aktuelle, Vielen Dank für das Gespräch. Thurner: Bei Software und Embedded Systems rückt mehr denn je die Spezifikation in den Vordergrund. Sie ist die Basis für eine ausreichende Testabdeckung und eine wirtschaftliche Integration dieser komplexen Systeme. Schließlich haben wir es heute, wenn wir alle Variablen wie unterschiedliche Modellversionen oder Ländervarianten einbeziehen, mit Millionen möglicher Systemkonfigurationen zu tun. SQS / QUALITY # 02_08 Software-Fehler behindert Weltraummission Ein Fehler in der Steuerungssoftware hat ein wissenschaftliches Instrument der Raumsonde Cassini lahmgelegt. Der Fehler trat in dem Moment auf, als die Sonde den Saturnmond Enceladus in 50 Kilometer Höhe passierte. Es sei ein „ungeklärter SoftwareSchluckauf“ gewesen, der das Staubanalysegerät CDA (Cosmic Dust Analyser) außer Kraft gesetzt habe, heißt es in einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde NASA. Deshalb konnte der CDA etwa zwei Stunden lang keine Daten sammeln. In der Zeit des Ausfalls kam Cassini dem Saturnmond am nächsten. Allerdings hatte das Instrument beim Anflug und nach dem Passieren Daten sammeln können. Das Instrument, das am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt wurde, verfügt über zwei Steuerprogramme. Während des Vorbeiflugs sollte es auf die neuere Version des Programms umschalten. Diese war eigens für den Vorbeiflug aufge‑ spielt worden: Sie sollte es dem CDA ermöglichen, mehrere Hundert Treffer von Staubpartikeln in der Sekunde zu zählen. Alle anderen Instrumente der Sonde arbeiteten während des nur etwa anderthalb Minuten langen Vorbeiflugs an dem Saturnmond einwandfrei. Die Daten, welche die Sonde dabei sammelte, geben Hinweise auf Wasser oder organische Stoffe im Inneren des Mondes. Ein Trost bleibt den Forschern von der NASA und dem DLR: Im Jahr 2008 soll Cassini Enceladus noch drei Mal passieren. Dann kommt die Sonde dem Mond noch näher: Sie wird in nur 20 Kilometer Höhe vorbeifliegen. Die DLR-Forscher gehen davon aus, dass sie das Softwareproblem bis dahin behoben haben. Quelle: golem.de vom 14.03.2008 SQS / QUALITY # 02_08 21 BEST PRACTICES „Wie viel Qualität braucht eine gesunde IT?“ Heinz Bons ist Mitbegründer und ehemaliger Vorstand der SQS Software Quality Systems. In der Rolle des Dr. Q beantwortet er aktuelle Fragen zur IT-Qualität Während meiner fast 30-jährigen Praxis habe ich viele ungesunde IT-Projekte erlebt. Manche schleppten ihre Krankheiten lange mit sich herum und verursachten hohe Behandlungskosten. Anderen war ein schnelles Ende beschieden. Schaut man auf die aktuellen Statistiken über gescheiterte oder aus dem Ruder gelaufene IT-Projekte, hat sich die allgemeine Gesundheitslage leider auch heute nicht wesentlich gebessert. Was sind die deutlichsten Krankheitssymptome? Häufig anzutreffen sind Spezifikationsmängel. Diese sind nicht zu verwechseln mit Anforderungsmängeln. Denn Anforderungen gibt es in der Regel reichlich und mit der Zeit immer mehr. Doch finden sie sich auch in der Systemspezifikation? Sind sie ausreichend definiert und dokumentiert? Ist die Spezifikation nicht tragfähig oder wird immer wieder über den Haufen geworfen, sprechen wir von „Entwicklung auf Zuruf“. Hohe Aufwände durch Nachbessern, Neumachen und Improvisieren sind garantiert. Eine indirekte Folgeerscheinung sind Übergabemängel. Wenn viele Tests während der Entwicklung nur oberflächlich ablaufen, ballt sich alles am Ende: bei der Abnahme durch die zukünftigen Nutzer. Wenn diese nun feststellen, dass sie etwas geliefert bekommen haben, was sie in dieser Form nicht bestellt hatten, sind Vertrauensverlust und wirtschaftlicher Schaden groß. Doch selbst wenn ein System die Abnahme passiert, schleppt es oft noch viele Fehler wie zum Beispiel funktionale Mängel in den Betrieb mit ein. Denn viele Abnahmetests prüfen insbesondere unter Zeitdruck nur wenig mehr als die kritischen Geschäftsanforderungen. Die dadurch auftretenden Produktionsmängel sind oft die folgenreichsten und teuersten Krankheitssymptome: Denn unter ihnen haben oft auch die Kunden zu leiden. Diesen Mangelerscheinungen lässt sich schon mit wenigen einfachen Maßnahmen vorbeugen. Erstens: Stellen Sie sicher, dass mindestens 25 Prozent Ihrer Aufwände in Software-Testen und -Qualitätssicherung fließen. Mit weniger kommt kein IT-Projekt aus. Zweitens: Verschaffen Sie sich Durchblick. Dokumentieren Sie die Tests und den Status der Bearbeitung fortlaufend und systematisch. Und drittens: Werten Sie diese Ergebnisse aus, denn sie enthalten wichtige Informationen über Gesundheit und Krankheit eines Projektes. Umgekehrt höre ich oft die Frage: Gibt es eigentlich eine Überdosis an Qualität? Ja, die gibt es. Nämlich dann, wenn zu viele Ressourcen etwa in weniger relevante Prüfungen verschwendet werden. Das frühzeitige Setzen von Testprioritäten und die laufende Beobachtung der Prozesse vermeiden solche Aufwände und verhindert insofern ein Zuviel an nicht effektiver Qualität. 22 SQS / QUALITY # 02_08 YOUR KNOWLEDGE FOR BEST PRACTICE IN QUALITY CALL FOR PAPERS Prägen Sie das führende Forum für SoftwareQualitätsmanagement und -Testen in Europa mit – werden Sie Redner! 27.–29. Mai 2009 Congress Center Düsseldorf Deutschland nen unter: io t a rm fo In de/call Weitere / m o .c s e c n e nfer www.sqs-co TRENDS TRENDS Was verlangen die Märkte von morgen? Innovation beginnt in den Köpfen der Mitarbeiter. Beispiel SQS: Wie in einem multinationalen Unternehmen aus Ideen Ergebnisse werden Jedes Unternehmen möchte am liebsten heute schon wissen, welche Trends morgen seinen Markt bestimmen. Doch Märkte sind keine Glaskugeln. Unternehmen tun daher gut daran, auf eine strukturierte gesteuerte Innovation zu setzen und ihre Belegschaft dabei mitzunehmen. So baut SQS Software Quality Systems bei ihren international aufgestellten Innovationsteams vor allem auf die Ideen und die Kreativität der Mitarbeiter. Muss ein Unternehmen erst von seinen Kunden auf geänderte Anforderungen oder Markttrends hingewiesen werden, ist es schon im Nachteil. Sinnvoll ist es daher, vorausschauend tätig zu werden und sich systematisch im Bereich Research & Innovation (R&I) zu engagieren. Denn Business, Technologie und Qualitätsservices befinden sich in stetigem Wandel. So muss das Business auf neue Geschäftsmodelle oder Änderungen bei gesetzlichen Vorgaben reagieren können. Ein Beispiel ist der internationale PCI DSS-Standard für die Sicherheit von Kreditkarten: Nachdem 2007 einem weltweit operierenden Kreditkartenunternehmen gleich mehrere Hunderttausend Nummern abhandenkamen, wurde ein Update des PCI DSS beschlossen. SQS sprach seine davon betroffenen Kunden sofort an und bereitete sie auf die geänderten Anforderungen vor, die unter anderem die Einrichtung einer anderen Firewall und ein manuelles Code-Review bei bestimmten Applikationen notwendig machten. Im Bereich Technologie ist feines Innovationsgespür vonnöten: Es gilt zu unterscheiden zwischen kurzlebigen Hypes und echten Technologien, die den Hype überleben. Serviceorientierten Architekturen (SOA) etwa werden inzwischen gute Überlebenschancen eingeräumt. Die Herausforderung für einen Dienstleister wie SQS besteht hierbei vor allem darin, Mechanismen und Services bereitzustellen, die diesen unternehmensweiten Ansatz aus der Perspektive des Qualitätsmanagements effektiv unterstützen und dazu beitragen, dass er auch tatsächlich unternehmensweit gelebt wird. Hierbei kommen zwar grundsätzlich auch etablierte Methoden außerhalb des SOA-Kontexts zum Einsatz. Doch fast immer bedarf es der kontextspezifischen Anpassung, um das Besondere der neuen Technologie ebenfalls zu berücksichtigen. Die Erwartungen des Marktes gilt es schließlich insbesondere bei den Qualitätsservices zu berücksichtigen. Hier setzt sich immer häufiger das 24 Testen nach dem „agilen“ Ansatz durch. Bei diesem Verfahren planen und realisieren die Qualitätsexperten in kurzen Abständen neue Entwicklungs-, Integrations- und Systemtests. An die Stelle der schwergewichtigen Qualitätssicherung vertraglich zugesicherter Eigenschaften am Ende eines Projektes rückt daher die fortwährende Sicherstellung des Mehrwertes gegenüber einer Vorversion. Dies macht die Risikosteuerung besonders wichtig, da sie mit beweglichen Zielen umgehen muss. Auch hier spielen objektive, systematisch ermittelte und daher nachvollziehbare Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) eine wichtige Rolle, da Transparenz und Kontrolle für agile Projekte eminent wichtig sind. steht es frei, sich nach Wissen und Interesse einer Gruppe anzuschließen oder gegebenenfalls auch die Gründung neuer IGs vorzuschlagen. Ganz wesentlich für den Erfolg der IGs sind Selbstmotivation und die Eigendynamik, die durch solche Austausch- und Wissensplattformen entsteht. Mitarbeiter erproben durch die Teilnahme die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten und vertreten das Unternehmen beispielsweise auch als vortragende Experten auf Konferenzen. Sie steigern so ihr eigenes Selbstwertgefühl, ihre Karrierechancen – und gleichzeitig den Wert ihres Unternehmens. Gemeinsam Innovation erzeugen Champions und Experten Um für diese und künftige Aufgaben noch besser gerüstet zu sein, hat SQS innerhalb ihrer Unternehmensgruppe eine neue virtuelle Organisationsstruktur eingerichtet: Seit 2007 entwickeln sich in den Bereichen Business, Technologie und Qualitätsservice international besetzte Innovation Groups (IG), für deren Gesamtleitung es seit 2008 eine eigene „echte“ Abteilung gibt: R&I (Research & Innovation). So sind beispielsweise Mitarbeiter in Köln zusammen mit Kollegen aus London und Südafrika Mitglieder der Technologie-IG „SOA-Testen“. Die IGs bilden sich also nicht unter regionalen, sondern inhaltlichen Aspekten. Die Mitarbeiter organisieren ihre Gruppen selbst. Diese bestehen aus Experten und Interessenten, die ihren jeweiligen „Champion“ wählen. Die Mitglieder der Gruppe tauschen sich per Mail, Telefon oder Internet aus und erstellen regelmäßig Beiträge, die diskutiert und einem Review unterzogen werden. Die Teilnahme ist dabei freiwillig und unterliegt nur wenigen Beschränkungen: Jedem SQS-Mitarbeiter SQS / QUALITY # 02_08 Als Resultat der verstärkten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit hat das R&I-Team in diesem Frühjahr den ersten weltweiten SQSNewsletter veröffentlicht. Darin werden Methoden und Lösungsansätze zu den aktuellen Herausforderungen in Business, Technologie und Qualitätsservices aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und diskutiert. Auch der direkte Praxisnutzen der Arbeit in den Innova tionsgruppen kommt nicht zu kurz. Dass dabei viele gewinnbringende Ideen entstehen, zeigt das Interesse des SQS-Vertriebs: Sales-Mitarbeiter erkundigen sich immer häufiger bei den Innovation Groups nach Präsentationsfolien und Hintergrundmaterial. Denn damit können sie gegenüber Kunden den Nachweis liefern, dass der Marktführer SQS sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht, sondern auch an die Herausforderungen der Zukunft denkt. Entscheidend ist letztlich, dass die derzeit mehr als 1.400 Mitarbeiter in 14 Ländern sich gegenseitig und zugleich das Unternehmen als Ganzes voranbringen. Denn es gehört ebenfalls zu den Zielen der Innova tionsgruppen, gemeinsame Vorgehensweisen zu erarbeiten, die für alle Länderorganisationen gewinnbringend sind. Vor allem bei neuen globalen Projekten kann dies für SQS als Leistungsanbieter enorm nützlich sein. Natürlich bringt die internationale Aufstellung der Gruppen auch Herausforderungen mit sich. Unterschiedliche Arbeitsstile, anfängliche Sprachbarrieren und länderspezifisch unterschiedliche Marktanforderungen sind jedoch mitnichten unüberwindliche Hürden. Im Gegenteil: Neugier auf Neues und anderes sowie die Bereitschaft, voneinander zu lernen, treiben das Prinzip Innovation zum Teil noch weiter voran. Das zeigt sich zum Beispiel bei einer bereits praktizierten Methode wie dem agilen Testen: Es gilt als typisches Beispiel für eine pragmatische „britische“ Herangehensweise – und wird trotzdem in Deutschland und allen anderen Landesorganisationen erfolgreich angewandt. SQS / QUALITY # 02_08 Dr. Frank Simon … … arbeitet seit über acht Jahren bei SQS Software Quality Systems und leitet seit Anfang 2008 die SQS Research & Innovation Unit innerhalb der SQS-Gruppe. Mit seinem internationalen Team bringt er die inhaltliche Marktführerschaft der SQS als Gruppe weiter voran und bindet hierfür die Mitarbeiter selbst intensiv mit ein. 25 TRENDS Literaturtipp Schafft IT-Offshoring auch neue Jobs in Europa? QUALITY fragt — vier Experten antworten Pflichtlektüre für Projektmanager In einem amerikanischen Kinderlied verlässt der Vater jede Woche das Haus, um mit den Bären zu tanzen. Und jedes Mal ist vorher unklar, wie das Abenteuer ausgeht. Gleichen IT-Projekte diesem riskanten „Bärentango“? Zumindest die beiden Autoren Tom DeMarco und Timothy Lister ziehen die Analogie in ihrem gleichnamigen Buch über Risikomanagement. Angelika Samoschkoff ist IT-Abteilungsleiterin bei der Dresdner Bank AG Frank Ridder ist Research Director (IT Sourcing) bei Gartner Deutschland Klaus Holzhauser ist Managing Consultant bei PAC Pierre Audoin Consultants Reto Züst ist Mitglied des Group Executive Committee der SQS Software Quality Systems Was sind die aktuellen Trends beim IT-Offshoring? Angelika Samoschkoff: In der Software-Entwicklung der Dresdner Bank fungieren Erfahrungen mit Near- und Homeshoring als Vorstufe für Offshore-Projekte. Auftraggeber und Dienstleis ter benötigen Zeit, um einen Modus Vivendi auch in sprachlichen und kulturellen Fragen herzustellen. Wiederkehrende Aufgabenstellungen in Projekt, Weiterentwicklung und Wartung wie zum Beispiel Testmanagement und -durchführung eignen sich gut für das OffshoreOutsourcing. Das Zusammenspiel von Aktualität bei Fachkonzepten und wiederkehrenden Abnahmen ist ein geeignetes Aufgabengebiet, auf dem Qualitätssicherungs- und Test-Provider einen echten Mehrwert bieten können. Frank Ridder: In die Diskussion um das „Wohin?“ beim Offshoring ist neuer Schwung gekommen. Während europäische Anbieter durch sprachliche Nähe und eine stabile gesetzliche Situation punkten können, weisen die asiatischen Länder eine starke Unterstützung seitens ihrer Regierungen auf und bieten in der Regel eine gute Infrastruktur. Auch beim IT-Offshoring gilt: China ist im Kommen. Da in der Volksrepublik ein starker Wettbewerb zwischen den einzelnen Städten und Regionen herrscht, ist dort mit einer steigenden Qualität der Leistungen zu rechnen. Klaus Holzhauser: Im Unterschied vor allem zu Großbritannien tun sich deutsche Unternehmen mit Business Process Outsourcing noch schwer. Der Grund ist unter anderem, dass die deutsche Wirtschaft stark vom Mittelstand geprägt ist, der naturgemäß weniger auf Offshore-Lösungen setzt als große multina tionale Unternehmen. Bei IT-Services macht der Anteil des Outsourcings in Deutschland inzwischen zwölf Prozent aus. 2007 lag dieser Prozentsatz noch bei zehn Prozent. Reto Züst: Offshoring-Partner müssen zueinanderpassen – sei es von den Reifegraden in der Software-Entwicklung her oder in puncto Sprache. Insbesondere wenn der gesamte Background eines Projekts inklusive Dokumentation etwa deutsch oder französisch ist, sollte der Dienstleister diese Sprachen auch beherrschen. Generell sollte man Abhängigkeiten vermeiden. Erwarten Sie nicht alles von einem Anbieter, sondern prüfen Sie für bestimmte Aufgaben Alternativen. In erster Linie ist die Publikation ein Lehrbuch. Sie beantwortet alle wesentlichen Fragen: Welche Risiken gibt es? Wie bewerte und vermeide ich sie? Gibt es Frühwarnsysteme? Was muss ein guter Notfallplan enthalten? Und schließlich: Was genau ist ein Risiko überhaupt? Dies klingt nach Theorie. Die liefern DeMarco und Lister auch – jedoch in einer überaus unterhaltsamen und anschaulichen Art. Mit hervorragenden Beispielen und Illustrationen halten sie dem Leser einen Spiegel vor. Er erkennt sich und seine eigenen IT-Projekte immer wieder und erhält viele nützliche Handlungsanweisungen und zum Teil unerwartete Praxistipps. So warnen die Autoren etwa vor Unternehmen, die kritische Geister immer wieder als Schwarzmaler hinstellen. In diesem Fall gelte: Lassen Sie die Finger vom Risikomanagement! Bärentango ist dank seines virtuosen Erzählstils ein unterhaltsamer und anregender Begleiter für mehrere Tage. Wer sich einen ersten Überblick zum Thema verschaffen will, findet vor allem in der ersten Hälfte viel Nützliches. Für Spezialisten hält der zweite Teil wissenschaftlichere Kost bereit. Auf jeden Fall ist das Buch Pflichtlektüre für Projektmanager. Marcus Kordt Gehört auch der Standort Europa zu den Gewinnern des Offshorings? Angelika Samoschkoff: Für das Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland halten wir alle fachlichen Vorgaben in Deutsch fest. Daher haben erst einmal alle Near- und Homeshore-Standorte einen Einstiegsvorteil, die mit uns direkt in Deutsch kommunizieren können. Dabei muss der Preis aber stimmen! Beim Offshoring, etwa nach Indien, unterschätzt man oft, dass der eigene Overhead größer wird. Auch müssen im Vergleich mit Deutschland offshore oft mehr Ressourcen eingesetzt werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Das relativiert dann wiederum den Preisvorteil. 26 Frank Ridder: Bei bisherigen IT-OffshoringProjekten wurde die Verfügbarkeit von Ressourcen beim Auftraggeber vor Ort oft vernachlässigt. Deshalb investieren viele Offshore-Dienstleister derzeit stark in Onshore-Standorte. Der Wettbewerb der Zukunft findet nicht mehr nur zwischen Offshore und Onshore statt. Vielmehr werden globale, ähnlich strukturierte Dienstleister miteinander konkurrieren, die ein ähnliches Serviceportfolio bieten. Wo deren Mitarbeiter angesiedelt sind, wird kein großes Unterscheidungsmerkmal der Dienstleister mehr sein. Klaus Holzhauser: Die Herausforderung für die IT-Dienstleister in Europa besteht unter anderem darin, die richtige Balance zwischen Onsite-, Offsite- und Offshore-Ressourcen zu finden. Ein reiner Offshore-Ansatz wird sich vor allem in Kontinentaleuropa auch mittelfristig nicht durchsetzen. Die europäischen IT-Dienstleister müssen Entwicklung und die richtigen Skills miteinander kombinieren, ausgewogene Lieferkapazitäten aufbauen sowie die Prozesse und Services erfolgreich industrialisieren und standardisieren. Dann werden diese IT-Dienstleister sowie deren europäische Kunden stark von der Offshore-Entwicklung profitieren. SQS / QUALITY # 02_08 Reto Züst: Zumindest für die Aufgabe der Software-Qualitätssicherung gilt: Ein vollständiges Outsourcing gibt es nicht. Soll ein Projekt erfolgreich verlaufen, muss immer ein Teil der Aufgaben beim Auftraggeber verbleiben. Nach drei Jahren ist ein Onsite-OffshoreVerhältnis von 30:70 realistisch. Vor allem Managementjobs bleiben damit vor Ort in Europa erhalten. Sie entstehen im Rahmen von Offshore-Projekten ebenfalls neu. Tom DeMarco, Timothy Lister: Bärentango. Mit Risikomanagement Projekte zum Erfolg führen. München (Hanser) 2003, € 19,90 SQS / QUALITY # 02_08 27 Aclewe.de TRENDS J8G:\ek\if]<oZ\cc\eZ\ JHJ`jkDXibk]_i\i]ileXY_e^`^\jJf]knXi\$HlXc`kkjdXeX^\d\ek% Le[a\kqkXlZ_J8GJg\Z`Xc<og\ik`j\GXike\iJ8GE\kN\Xm\iK\jk$le[ HlXc`kpdXeX^\d\ek!% N`iY`\k\eFe\$jkfgHlXc`kpJ\im`Z\j]i[\e^\jXdk\eC\Y\ejqpbclj1 „Den guten Absichten werden Taten folgen” IT-Analyst Stephan Kaiser (PAC) über die neue Marktstudie zum Software-Testen, die Bedeutung des Test-Outsourcings sowie den Unterschied zwischen Großbritannien und Deutschland Herr Kaiser, Sie haben bei PAC schon zum zweiten Mal den europäischen Markt für das Software-Testen untersucht. Die Qualitätssicherung der IT ist offensichtlich zu einem eigenständigen Faktor geworden. HlXc`kp:fejlck`e^ J\im`Z\j K\jk`e^J\im`Z\j Das ist richtig. Die Zeiten, in denen Testen eine Seitenlinie der SoftwareEntwicklung war, sind definitiv vorbei. 65 Prozent der Befragten unserer diesjährigen Studie sind der Auffassung, dass Entwicklungs- und Testteams unabhängig voneinander arbeiten sollen. Auch budgetieren zwei Drittel die Qualitätssicherung immer oder manchmal separat. Das ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Was ist die andere? HlXc`kp8jjliXeZ\ K\jkDXeX^\d\ek Gifa\ZkDXeX^\d\ek K\jkGifZ\jjFgk`d`jXk`fe Diesem Bewusstsein für die Bedeutung eines unabhängigen und systematischen Testens steht oft die schnöde Wirklichkeit entgegen. Und die zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen de facto nicht weiß, was sie wirklich für den Check der IT-Systeme ausgibt. Auch ist vielen nicht klar, wie viele ihrer Mitarbeiter Testaufgaben übernehmen. Obwohl für zwei Drittel der Befragten die Trennung von Entwicklung und Testen sehr viel Sinn macht, kann in vielen Fällen von klar definierten Testprozessen noch keine Rede sein – ganz zu schweigen davon, dass es überall schon dezidierte Testteams gäbe. Gifa\ZkGi\gXiXk`fe Sie sind der Meinung, dass dies notwendig ist? GifZ\jj@dgifm\d\ek:fejlck`e^ Gifa\ZkGi\gXiXk`fe ° K\jk:feZ\gk`fe ° Jlggc`\i<mXclXk`fe ° K\jkKffc:fejlck`e^ ° 9lj`e\jj:Xj\8jj\jjd\ekj ° K\jk:fXZ_`e^KiX`e`e^ 9lj`e\jj9cl\gi`ek ° I\hl`i\d\ekjDXeX^\d\ek ° J\Zli`kp&8lk_fi`jXk`feDXeX^\d\ek ° :_Xe^\Xe[:feÔ^liXk`feDXeX^\d\ek I\Xc`jXk`fe ° :f[\HlXc`kpDXeX^\d\ek =`eXcGi\gXiXk`fe ° >f$C`m\I\X[`e\jj:_\Zb >f$C`m\&Fg\iXk`fe 9lj`e\jj9cl\gi`ek I\Xc`jXk`fe ° =leZk`feXcK\jk`e^ Den guten Absichten werden Taten folgen. Denn es ist offensichtlich, dass eine unabhängige und transparente Qualitätssicherung wesentlich zum Erfolg von Software-Entwicklungsprojekten beiträgt. Und die Bedeutung steigt weiter. Je komplexer und komponentenorientierter IT-Systeme werden, Stichwort SOA, und je mehr Compliance-Anforderungen es gibt, umso wichtiger wird professionelles Testen. Am besten durch externe Qualitätsexperten, welche die notwendige Unabhängigkeit und Effizienz für diesen Job mitbringen. ° K\jk<em`ifed\ekDXeX^\d\ek Auch Testexperten in Outsourcing-Teams? =`eXcGi\gXiXk`fe Ob Outsourcing oder nicht ist in erster Linie eine Preisfrage. Unsere Studie zeigt, dass das Test-Outsourcing noch kein Riesenmarkt ist. Die Wachstumsraten können sich jedoch sehen lassen. Hier gehen die angelsächsischen Länder voran, während zum Beispiel deutsche Unternehmen noch viel weniger und zögerlicher auslagern. ° CfX[G\i]fidXeZ\K\jk`e^ >f$C`m\&Fg\iXk`fe sprachen bisher überwiegend Englisch und nicht etwa Deutsch oder Französisch. Der Erfolg des Testens hängt jedoch zu einem wesentlichen Teil von semantischer Eindeutigkeit ab. Da hilft es sehr, wenn der Testdienstleister die Muttersprache seines Auftraggebers beherrscht. Provider, die diesen Service auch in Deutsch, Französisch oder etwa Spanisch bieten können und zugleich einen geeigneten Onshore-Offshore-Mix hinbekommen, verschaffen sich deutliche Marktvorteile. Das Beispiel SQS mit ihrem deutsch- und französischsprachigen Testcenter in Kairo zeigt, dass sich hier einiges geändert hat. Verfügen Sie über Informationen darüber, wohin die Testinvestitionen im Detail gehen? Im Mittelpunkt stehen immer noch die unternehmensinterne SoftwareEntwicklung und -Qualitätssicherung. Sie rangieren bei der Ressourcenzuteilung ganz oben. Ebenfalls oben auf der Agenda stehen Sicherheitstests und das Absichern von Unternehmenslösungen wie SAP® oder Oracle®. Und die Investitionen in aufs Testen spezialisierte Werkzeuge – sind sie bereits weitgehend abgeschlossen? Im Gegenteil. Die große Mehrheit der Unternehmen setzt immer noch selbst gestrickte Lösungen oder Hilfsmittel ein, die nicht zuerst für das Testen gemacht wurden, zum Beispiel Excel. Mit aufs Testen spezialisierten Werkzeugen wird sich also noch viel Geld verdienen lassen. Mehr Informationen zur internationalen PAC-Studie „Software Testing“ 2008 bietet das Webportal: http://research.sqs.de. Stephan Kaiser … ° K\jk8lkfdXk`fe ° I\^i\jj`feK\jk`e^ ° K:F8jj\jjd\ekj !`dIX_d\e[\i[\]`e`\ik\eCXl]q\`k2`e;\lkjZ_cXe[ BfekXbk;\lkjZ_cXe[1g_`c`gg%^\iY\i7jhj%[\°{jk\ii\`Z_1af_Xee\j%bi\`e\i7jhj%Xk JZ_n\`q1bXijk\e%g\Z_7jhj$^iflg%Z_ Woran liegt das? Das mag auch an grundsätzlich unterschiedlichen Herangehensweisen liegen. Man darf eines aber nicht vergessen: Die gängigen Offshore-Teams SQS / QUALITY # 02_08 … arbeitet seit Mai 2004 als Analyst und Berater bei der deutschen Niederlassung der PAC-Gruppe. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen unter anderem Outsourcing, Software-Testen sowie infrastrukturbezogene IT-Services. 29 EVENTS EVENTS Seminare im Fokus iNTCCM – International Certified Professional in Configuration Management – Foundation IT-Systeme werden immer komplexer. Die Lieferung dieser Systeme steht unter ständigem Zeitdruck (Time-to-market). Dieser Zeitdruck wirkt sich damit auch auf die Design-, Entwicklungs- und Testteams aus. Das Management der Umsetzung von Änderungswünschen ist eine der komplexesten Aufgaben in der Software-Entwicklung und zusammen mit einem integrierten Konfigurationsmanagement Basis für ein funktionierendes Releasemanagement. In diesem Seminar werden Ihnen die Basiskonzepte des Konfigurationsmanagements innerhalb der Informations- und Kommunikationstechnik (ICTs) unabhängig von Software/Hardware, Software-Lebenszyklus und Methoden/Standards vermittelt. Konferenz auf Globalisierungskurs Auf einen Blick: Grundbegriffe des Konfigurationsmanagements Aufgaben des Konfigurationsmanagements Rollen und Verantwortlichkeiten Prozessintegration: Konfigurationsmanagement mit Schnittstellen zu anderen IT-Prozessen Konfigurationsmanagement: Kennzahlen, Reports und Audits Aufbau und Inhalt eines Konfigurationsmanagementplans Konfigurationsmanagementwerkzeuge und Kriterien zur Werkzeugauswahl Prozessoptimierung Standards Agile Software-Entwicklungsmethoden und Test Die Software & Systems Quality Conference findet erstmals auch in Australien statt – Expansion auf mittlerweile sieben Standorte in sechs Ländern Im dreizehnten Jahr ihres Bestehens segeln die Software & Systems Quality Conferences weiter auf Expansions- und immer deutlicher auch auf Globalisierungskurs. Mit der ersten Tochterveranstaltung in Canberra/Australien am 30. und 31. Oktober dieses Jahres macht der führende Event zu Software-Qualität den Sprung über Europa hinaus. Mit Stockholm steht außerdem bereits der nächste zusätzliche Veranstaltungsort fest. Agile Software-Entwicklungsmethoden sind mittlerweile weit verbreitet. Bei vielen Firmen und agilen Teams sind jedoch noch viele Fragen zu agilem Testen in Entwicklungsprojekten offen. Dieses Seminar stellt die Grundprinzipien der agilen Entwicklung vor, mit einem besonderen Fokus auf Qualitätssicherung und Testen. Wir zeigen Ihnen, inwiefern agile Projekte einen radikalen Wechsel vom traditionellen „Wasserfall“-Projekt und dessen Aufgabenverteilung darstellen und warum dies ein komplettes Umdenken beim Software-Testen erfordert. Außerdem erfahren Sie, was es für ein Projekt heißt, „test-driven“ zu sein, und Sie lernen, wie verschiedene Testtechniken einzusetzen sind, um eine zusätzliche Risikoverringerung und bessere Testabdeckung in agilen Projekten zu erreichen. Auf einen Blick: Entwicklung einer agilen Teststrategie Überblick über Maßnahmen zur Qualitätssicherung in agilen Projekten Testgesteuerte Entwicklung mit .NET und NUnit Definition von Anforderungen und Tests mit FitNesse Automatisiertes Acceptance Testing mit FIT Exploratives Testen Web GUI Testen mit Selenium Mehr Informationen und eine komplette Übersicht zu allen Seminaren finden Sie unter: „Wir wollen unsere führende Position als Kongressanbieter zu den Themen Software-Qualitätsmanagement und -Testen nun auch global ausbauen“, begründet Veranstaltungsleiterin Petra Bukowski den Schritt auf den fünften Kontinent. „Der dortige Markt hat großen Bedarf an Informationen zu unseren Themen. Wir rechnen mit 140 bis 160 Teilnehmern.“ Insbesondere im öffentlichen Sektor Australiens werde derzeit umfassend in Software-Qualität investiert. „Deshalb wählten wir auch die Hauptstadt Canberra und nicht etwa Sydney als Konferenzstadt.“ Als Partner vor Ort gewann der Veranstalter SQS Software Quality Systems das Unternehmen K.J. Ross & Associates, das auf Services und Schulungen zu Software-Testen und -Validierung spezialisiert ist. Tagungsort ist das National Convention Centre Canberra (NCCC). Auch die Expansion in Europa schreitet weiter voran. Für das kommende Jahr planen die Software & Systems Quality Conferences im Juni einen Ableger in Stockholm und sind damit erstmals in den skandinavischen Ländern vertreten. Die dortige Konferenz richtet sich nicht nur an Interessenten aus Schweden, sondern auch aus Dänemark, Finnland und Norwegen. Somit wird die Konferenzreihe im kommenden Jahr auf insgesamt sieben unterschiedliche Veranstaltungen in sechs Ländern anwachsen. Insgesamt werden die Software & Systems Quality Conferences in diesem Jahr rund 2.000 Teilnehmer anziehen, knapp die Hälfte davon 30 durch die internationale Hauptkonferenz in Düsseldorf. Sie ging vom 15. bis 18. April dieses Jahres zum dreizehnten Mal über die Bühne. Premiere hingegen hatte die Veranstaltung am 20. Mai in Genf und damit im französischsprachigen Raum. Nächste Ausfahrt: London Schweiz: www.sqs-group.ch/training Österreich: www.sqs.at/training Finnland/Norwegen/Schweden:* http://training.validate.se *Training durch Validate, ein Unternehmen der SQS-Gruppe Deutschland: www.sqs.de/training UK: www.sqstraining.com/training Niederlande: www.sqs-group.nl/training Internationale Events Als nächste große Konferenz findet die Londoner Software & Systems Quality Conference statt. Sie steht am 29. und 30. September im Queen Elizabeth II Conference Centre unter dem Motto „Produktivität“. Alle Vorträge beleuchten aus unterschiedlicher Perspektive, wie Testen zu einer wirtschaftlicheren Software-Entwicklung und produktiveren Geschäftsprozessen beiträgt. So wird etwa Tim Willoughby vom Local Government Computer Services Board in Irland berichten, wie sich Innovationen in einem Software-Ökosystem durchsetzen. Wie immer bietet die Londoner Konferenz nicht nur reine IT-Kost, sondern in diesem Jahr zum Beispiel mit Richard Noble den Mann, der im Rennwagen „Thrust 2“ den Geschwindigkeitsrekord zu Land nach Großbritannien zurückholte. Sein Vortragstitel lautet: „Ultraschall-Testen“. Alle Infos, Termine und mehr unter: www.sqs-conferences.com ASQT 10. – 12.09.2008, Klagenfurt Software & Systems Quality Conferences United Kingdom 29. – 30.09.2008, London Telelogic Innovation 2008 05. – 07.11.2008, Ingolstadt QUALITY 2008 – SQS-Kundenveranstaltung 10. – 11.09.2008, Dresden Defense Day 21.10.2008, Köln Software & Systems Quality Conferences Ireland 04.03.2009, Dublin Conquest 24. – 26.09.2008, Potsdam Software & Systems Quality Conferences Australia 30. – 31.10.2008, Canberra Swiss Testing Day Frühjahr 2009 Mehr Informationen und weitere Events finden Sie unter: Deutschland: www.sqs.de/events Schweiz: www.sqs-group.ch/events SQS / QUALITY # 02_08 SQS / QUALITY # 02_08 Österreich: www.sqs.at/events UK: www.sqs-conferences.com/uk 31 MEINE STADT MEINE STADT Canary Wharf – frischer Wind in den Docklands In London leben 7,5 Millionen Menschen. Nach Statistiken von Eurostat verfügt Groß-London über das größte Stadtgebiet in Europa, noch vor Istanbul und Paris. 31 Prozent der 7,5 Millionen Einwohner sind im Ausland geboren. Von den 23 dort lebenden Dollarmilliardären sind lediglich 12 Briten. Einer der aufstrebenden ausländischen Londoner ist SQS-Mitarbeiter Sebastian Paczynski. Ein Südafrikaner in London Sebastian Paczynski arbeitet seit rund zweieinhalb Jahren für SQS in London – beziehungsweise zunächst für Cresta vor der Akquisition durch SQS. Als einer der leitenden Berater ist er hauptsächlich vor Ort beim Kunden tätig und weniger im Londoner SQS-Büro in Moorgate in der City. Daher trafen wir uns auch in den Docklands mit ihm, in Canary Wharf, wo er zurzeit bei einem der führenden britischen Bankhäuser, einem der größten Kunden von SQS in Großbritannien, arbeitet. Von Durban in die Docklands Sebastian Paczynski wuchs als Sohn polnischer Eltern in Durban (Südafrika) auf. Er besitzt sowohl die polnische als auch die südafrikanische Staatsbürgerschaft. Durban, am Indischen Ozean gelegen, hat ungefähr zwei Millionen Einwohner und ist eine Stadt, in der es sich sehr gut leben lässt. Aber dem Angebot, in London zu arbeiten, konnte er einfach nicht widerstehen. „Das ist der Ort“, sagt er, „wo es die besten Jobs und Karrierechancen gibt. Eine begeisternde Stadt, die boomt und in der viele verschiedene Kulturen zusammenkommen – sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit.“ Da er selbst einen multinationalen Hintergrund hat, weiß es Paczynski sehr zu schätzen, in einer Umgebung zu sein, wo man zwanglos Leute aus der ganzen Welt treffen und kennenlernen kann – gelegentlich sogar echte Londoner! Es sei schade für Südafrika, dass die meisten seiner ehemaligen Kommilitonen nach ihrem Abschluss nach London gegangen sind, sagt er. Nach einer jüngst veröffentlichten Schätzung von Dr. Robert Crawford vom King’s College in London leben etwa 550.000 Südafrikaner in Großbritannien. Und ziemlich viele davon in London! Einer von Sebastian Paczynskis Lieblingswegen führt am Südufer der Themse entlang. Man kann dort am Fluss spazieren gehen und hat die City mit St. Paul’s Cathedral, Millennium- 32 SQS / QUALITY # 02_08 SQS / QUALITY # 02_08 Brücke, dem „Gherkin“-Gebäude, das aussieht wie eine Gurke, und dem Tower von London auf der einen Seite im Blick. Auf der anderen Seite befinden sich das Shakespeare’s Globe Theatre, die Kunstsammlung Tate Modern und Londons City Hall, das Rathaus. Geboten werden fantastische Aussichten, Menschen und Bars, Galerien, Restaurants – sowie einige fabelhafte und auch fabelhaft teure Wohn häuser am Wasser. Nach Ansicht Paczynskis sind alle Sehenswürdigkeiten in den gängigen Touristenführern ganz gut beschrieben. Seine persönlichen Empfehlungen beziehen sich mehr auf die Bars und Restaurants. Essen und Trinken stilvoll genießen Einer seiner Favoriten ist das „Coq d’Argent“, auf dem Dach von Haus Nr. 1 in der Straße „Poultry“ gelegen, mit Überblick über das Herz der City. Es bietet feinste französische Küche in einem üppig-festlichen Ambiente und hat einen der außergewöhnlichsten Dachgärten in London. Keine 200 Meter davon entfernt, in der Lombard Street Nr. 1, bietet der mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Koch Herbert Berger auf seiner Speisekarte zwischen 80 und 120 erstklassige Gerichte an, die in einer stilvoll umgebauten ehemaligen neoklassischen Schalterhalle einer Bank serviert werden. Am Südufer der Themse, ein paar Meilen in westlicher Richtung, liegt Putney, und abseits der Hauptstraße befindet sich, etwas versteckt, das Boathouse – eine malerische Kneipe am Fluss. Dort gibt es zwar keine mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Küche, aber eine fantastische Atmosphäre und Essen und Trinken auf drei Stockwerken, alle mit herrlicher Aussicht auf die Themse. Näher zur Arbeit von Paczynski gelegen und genau richtig für einen Drink mit Freunden ist die Bar 38 am West India Quay. Dort gibt es eine ganze Reihe von Bars und Restaurants in einem umgebauten Lagerhaus. >> Für besondere Anlässe Le Coq d’Argent, 1 Poultry (U-Bahn: Bank) Feine französische Küche im Dachrestaurant, toller Überblick über die City. www.danddlondon.com/restaurants/coq_ www.danddlondon.com/restaurants/ dargent/home coq_dargent/home 1 Lombard Street (U-Bahn: Bank) Bar, Bierlokal und Restaurant in einer ehemaligen Bankschalterhalle Bank-Schalterhallemit mitneoklassizistisch neoklassischem Interieur. em Interieur, Knapp knapp 7 Meter siebenhohen MeterDecken hohen und gewölbten Decken und Dachfenstern. gewölbten Dachfenstern. Michelin-SterneKoch Herbert Berger bietet Michelin-Sternekoch Herbert Spezialitäten Berger bietet der europäischen der Spezialitäten Küche. europäischen Küche. www.1lombardstreet.com >> Für Zwischendurch zwischendurch Bar 38, Unit C, West India Quay (U-Bahn: West IndiaWest (U-Bahn: Quay) India Quay) Elegante Bar in einer ehemaligen Lagerhalle direkt am Wasser. Essen und Trinken innen oder auf dem Kai, mit großartigem Blick auf Canary Wharf. >> Weiter draußen The Boathouse, Brewhouse Lane, Putney (U-Bahn: Putney Bridge) Kneipe für jüngere Leute, malerisch am Fluss gelegen, mit einigen der schönsten Ausblicke über die Themse. www.boathouseputney.co.uk >> Canary Wharf Die Erfolgsgeschichte von der Erneuerung der alten Hafenanlagen zu einem Finanz-, Einkaufs- und Wohngebiet auf einer Fläche von rund 21 Quadratkilometern. Dort befinden sich unter anderem der 50-geschossige 50-geschoßige Canary Wharf Tower, über 30 Gebäude, 200 Geschäfte, Bars und Restaurants. Ungefähr vier Quadratkilometer landschaftlich gestaltete, offene Flächen mit Wasserwegen, Kais sowie kreuz und quer verlaufenden Brücken. Brücken www.canarywharf.com 33 )$'%6%.43 MEINE STADT !,,%+/--5.)+!4)/.3-)44%,)-'2)&& Haben Sie bemerkt, was die meisten dieser Orte miteinander verbindet? Das Wasser. Sebastian Paczynski wuchs am Indischen Ozean auf. Er wusste also, was er in der City von London vermissen würde, mit ihrem mittelalterlichen Gewirr an Straßen ohne Bezug zum Fluss. Wir unterhielten uns an einem heißen Sommertag mit ihm, tranken hier und dort etwas, und spazierten am Wasser entlang, wobei Paczynski uns einige schöne Ansichten zeigte, darunter auch den Exchange Tower, in dem er arbeitet. Ein imposantes Gebäude mit einer auffälligen Statue davor, die den Namen „Wind of Change“ trägt. Das bedeutet übersetzt etwa „frischer Wind“ und ist zufälligerweise ein treffender Verweis auf Südafrikas postkoloniale Geschichte. Canary Wharf – das sind ein Geschäftsgebiet, eine U-Bahn-Station und ein Gebäudekomplex mit Bürobauten, zu denen die drei größten Gebäude Großbritanniens gehören. Eines davon ist der Canary Wharf Tower am Canada Square Nr. 1 mit 50 Stockwerken. Es wurde in Londons damals heruntergekommenen Dock- 34 lands erbaut, einem Gebiet im Osten der Stadt mit einer Fläche von 21 Quadratkilometern, das nach einem Beschluss der britischen Regierung umgestaltet und ab 1981 neu bebaut wurde. Von Canary Wharf zur Isle of Dogs Warum heißt das Gebiet eigentlich Canary Wharf (auf Deutsch: „Kanaren-Werft“)? WestIndia-Docks, das ist klar. Handel mit den Kanarischen Inseln, auch klar. Aber wussten Sie, dass die Kanarischen Inseln ihren Namen nicht den Vögeln gleichen Namens zu verdanken haben, sondern den Hunden, die die Spanier auf den Inseln vorfanden? Man denke nur an das englische Adjektiv „canine“, das lateinischen Ursprungs ist und Dinge bezeichnet, die mit Hunden zu tun haben. Da Canary Wharf an den nördlichen Teil der Hundeinsel („Isle of Dogs“) angrenzt – eine Halbinsel, die auf drei Seiten von der Themse umströmt wird –, ergab sich aus sprachlicher Sicht der Zufall, dass ein Handel zwischen den HundeInseln und Londons Isle of Dogs bestand. In den Hafenanlagen der West-India-Docks arbeiteten einmal 50.000 Menschen. Heute arbeiten in dem jetzt dort bestehenden Geschäftsbezirk rund 100.000 Menschen und viele wohnen auch dort! Vergessen Sie Big Ben, den Buckingham-Palast und den Tower von London. Wir waren sehr beeindruckt – wie weggeweht sozusagen – von dem „frischen Wind“ der Architektur, der enormen Größe der verkehrsfreien Hafenbecken, den schönen Aussichten am Wasser und den Brücken, welche die verschiedenen Kais miteinander verbinden. Bei vielen handelt es sich um Drehbrücken. Dadurch besteht für Boote auch heute noch Zugang zu den Docklands und es herrscht irgendwie immer noch eine maritime Atmosphäre. WWWCOMPUTERWOCHEDEUC /+4/"%2 &2!.+&524!--!). (),4/.(/4%, Falls Sie irgendwann demnächst nach London kommen sollten, nehmen Sie die U-Bahn oder die Docklands Light Railway bis Canary Wharf und spazieren Sie einfach herum. Sie werden sehr schnell verstehen, warum für Sebastian Paczynski dieser Teil Londons ein großartiger Ort zum Leben und Arbeiten ist. Und vielleicht treffen Sie ihn sogar, wenn er sich nach der Arbeit bei einem Drink entspannt. Paul Bewicke SQS / QUALITY # 02_08 *%4:4"5#(%.5.$ 30!2%. 3ICHERN3IESICHBISZUM 3EPTEMBER%URO &R~HBUCHERRABATT WWWCOMPUTERWOCHE DE UC 6IELE+ANiLE¯EINEEF½ZIENTE0LATTFORM !LLE+OMMUNIKATIONSMITTELUNTEREINEMTECHNOLOGISCHENUND STRATEGISCHEN$ACHVEREINT$IEMEISTEN5NTERNEHMENSIND DAVONNOCHWEITENTFERNT¯UNDVERSCHENKENSONICHTNUR'ELD SONDERNAUCHSTRATEGISCHE6ORTEILE %RLEBEN3IEIN6ORTRiGEN"REAKOUT3ESSIONSUND,IVE0RiSEN TATIONENWIE3IE MIT5NI½ED#OMMUNICATIONS)HRE'ESCHiFTSPROZESSE BESCHLEUNIGEN VIELFiLTIGE"ETRIEBSSYSTEME0ROTOKOLLEUND!PPLIKATIONEN ZUEINEMEINHEITLICHEN3YSTEMVERBINDEN &REUEN3IESICHAUF&ACHWISSEN0RAXISERFAHRUNGENUND PRAGMATISCHE4IPPSUAVON.ICOLE$UFFT'ESCHiFTSF~HRERIN "ERLECON2ESEARCHÂ%IN.ETZF~RALLES¯6ORAUSSETZUNGENUND 3TRATEGIENZUR%INF~HRUNGVON5NI½ED#OMMUNICATIONSIN BESTEHTENDE)4UND)4++OMMUNIKATIONSSTRUKTUREN± *ETZTANMELDENWWWCOMPUTERWOCHEDEUC # Leben und Arbeiten am Wasser *!-)45.)&)%$#/--5.)#!4)/.3 0ARTNER SQS / QUALITY # 02_08 $ETAILLIERTE)NFORMATIONEN!GENDAUND!NMELDUNGUNTER 3PONSOR WWWCOMPUTERWOCHEDEUC 35 STANDPUNKT LESERUMFRAGE / IMPRESSUM Ihre Erfahrung zählt Liebe Leserinnen und Leser, beantworten Sie einige wenige Fragen, dieses Mal zum Thema „Ihre IT-Strategien 2008“, und gewinnen Sie: 1. Preis A8 Kopfhörer Bang & Olufsen Sicherheit in der Pole Position 2. Preis Apple iPod Nano Ohne ausgeklügeltes Qualitätsmanagement führt in der Formel 1 heute kein Weg mehr zum Sieg – Insider Mark Gallagher weiß, warum 3. Preis Victorinox SwissMemory Tool „Heute bist du ein gläserner Pilot“, brachte es der ehemalige Ferrari- und McLaren-Fahrer Gerhard Berger vor Jahren auf den Punkt. Nach dem Einzug der Telematik können die Fahrer kaum noch eine Handbewegung tun, ohne dass es die Boxengasse mitbekommt. SoftwareTechnologien haben die Formel 1 ins 21. Jahrhundert geführt und bestimmen den Rennausgang wesentlich mit. Ohne Zweifel war der Grand-Prix-Motorsport schon immer auch ein Wettstreit der Technologien. Doch haben die Ingenieure des IT-Zeitalters den eigentlichen Wettkampf von der Piste in die Design-Center verlagert. Dank ausgefeilter Simulationstechniken machen sich die Teams daran, mit ständig steigender Präzision das Ausmaß an Performance, Zuverlässigkeit und Sicherheit vorauszusagen, das ihre Fahrzeuge während des Rennens erzielen werden. Im Rahmen dieser permanenten Optimierungsarbeit legen die Verantwortlichen höchsten Wert darauf, dass ihr Innovationsmanagement mit den Anforderungen an Sicherheit und Qualität in Einklang steht. Innovation und Sicherheit sind inzwischen zwei Seiten einer Medaille und haben den Motorsport ein entscheidendes Stück vorangebracht. Dass der letzte tödliche Unfall nun schon 14 Jahre zurückliegt, hat sehr viel damit zu tun, dass Ingenieure Lösungen entwickelt und getestet haben, die einem Menschen das Überleben in einem Rennwagen ermöglichen, auch wenn dieser mit 300 Kilometern pro Stunde auf ein Hindernis stößt. So „falten“ sich die Wagen bei einer Kollision mittlerweile so um den Piloten herum zusammen, dass dieser so weit wie möglich geschützt wird. Meiner Meinung nach sind die Sicherheitssysteme die bahnbrechendsten Neue rungen in der Formel 1 überhaupt. Gemeinsam mit der IT-Revolution haben die technologischen Innovationen den Rennsport in ein neues Zeitalter geführt. Formel-1-Fahrzeuge sind heute sicherer, zuverlässiger und leistungsstärker als je zuvor. Wem in den Rennställen ist dieser Fortschritt zu verdanken? Neben den findigen Ingenieuren sind hier vor allem zwei Personen zu nennen. Zum einen hat jedes Team einen technischen Direktor, der alle Entwicklungsstränge zusammenbringt und eine übergeordnete Qualitäts agenda festsetzt. Zum anderen gibt es zumeist auch einen Forschungsund Entwicklungsleiter. Dessen primäre Aufgabe liegt darin, die 36 Zuverlässigkeit der Fahrzeuge zu sichern, ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Zuverlässigkeit einzugehen. Ohne Sicherheit liefe man Gefahr, den Fahrer zu verletzen. Ohne Zuverlässigkeit kann man nicht hoffen, ein Rennen zu beenden. Im anschließenden Engineering erweist sich das Testen als der Faktor, der die Konkurrenzfähigkeit der Teams am stärksten bestimmt. Der komplexe Prozess beginnt in den IT-Laboren, setzt sich im Windkanal fort und endet auf der Rennstrecke. Hierbei nehmen allein die physischen Tests vor Saisonbeginn mindestens acht Wochen in Anspruch. Jedes Testen geht mit intensiven Optimierungsläufen einher. Somit verwundert es nicht, dass in den vergangenen zehn Jahren genau diejenigen Teams den Sport dominiert haben, die am stärksten in ihre Testprozesse investieren. Die Umfrage finden Sie unter www.sqs.de Ergebnisse der letzten Leserumfrage Die Gewinner der letzten Umfrage sind ... Die wichtigsten Ergebnisse der Leserumfrage aus der letzten Ausgabe (Thema „Testen von SAP ®“) finden Sie auf Seite 5 in diesem Heft. >> Michael Jud, KWS Saat AG (iPod 30 GB) >> Dr. Dirk Bevers, 24/7 IT Services (iPod 2 GB) >> Jens Scholtz, EPCOS AG (Kopfhörer Bang & Olufsen) Wir gratulieren! Impressum Mark Gallagher ... ... ist seit über 25 Jahren im Grand Prix-Motorsport tätig. Bekannt wurde er durch seine neunjährige Mitarbeit im obersten Management von Jordan Grand Prix. Heute leitet der Brite sein eigenes Sportmanagementunternehmen und berät Formel-1-Teams und Grand-Prix-Fahrer. Mit Status Grand Prix besitzt Gallagher ein eigenes Rennteam. SQS / QUALITY # 02_08 Herausgeber & Objektleitung Redaktion & Koordination Grafisches Konzept & Layout Druck Bildnachweis SQS Software Quality Systems AG Stollwerckstraße 11 Liliana Preuß 51149 Köln, Deutschland Tel. +49 (0) 2203 9154-0 [email protected] www.sqs.de PR-Partner Köln Agentur für Kommunikation Neumarkt 35/37 50667 Köln, Deutschland Tel. +49 (0) 221 92150420 [email protected] www.prp-koeln.de Aclewe GmbH Werbeagentur Friesenstraße 50 50670 Köln, Deutschland Tel. +49 (0) 221 292129-20 [email protected] www.aclewe.de LUP AG Lithographie & Printproduktion Luxemburger Str. 79–83 50354 Hürth, Deutschland Tel. +49 (0) 2233 9933-0 [email protected] www.lup-ag.de u.a. Fotograf Tom Trambow Unterstützung vom Architekturbüro DieckmannHartmann (Cover; S.5, S. 8-14) Fotograf Graham Richardson (S. 32-35) Apple, Victorinox, Bang & Olufsen (S. 37) SQS / QUALITY # 02_08 37 dringlich Letzte Chance für Sparer auf 630 EUR vom Staat! Wohnungsbauprämie mit BHW Der Staat streicht wirklich! Und ich streich‘ schnell noch die Prämienvorteile ein. * Aus dem Festnetz der Dt. Telekom; ggf. abweichende Mobilfunktarife. · www.postbank.de · 0180 3050400 (9 Cent/Min.)* · Postbank Finanzcenter · Postbank Finanzberatung, 0180 3020888 (9 Cent/Min.)*, gerne auch bei Ihnen zu Hause