Sieben Prinzen für ein Hallelujah

Transcription

Sieben Prinzen für ein Hallelujah
Kulturbühne
Samstag, 8. September 2012
N
Sieben Prinzen für ein Hallelujah
Zum zweiten Mal in der Badestadt: Die Kultband bringt die Dankeskirche zum Wogen und Mitsingen
Bad Nauheim (rod). Da standen die Prinzen nun noch keine
zwanzig Sekunden auf der Bühne, und da war er schon, dieser
Reflex. Dieser Reflex zum Mitsingen, gegen den man einfach
nichts machen kann. >>Du musst
ein Schwein sein<<, »Ich wär so
gerne Millionär<<, »Küssen verboten<<, »Mann im Mond<< ... Die
Texte altvertraut, ein Teil der eigenen Jugend, brachten auch Erinnerungen zurück. Nein, »Es
war nicht alles schlecht<<, wie es
der Albumtitel des letzten Prinzenalbums behauptet - das Konzert war sogar der Hammer. Und
das Beste an dem Abend: Die
Prinzen sind, ungelogen, immer
noch genau so gut wie früher. In
der zum Platzen gefüllten Dankeskirche bewiesen sie, dass sie
immer noch eine fantastische
Liveband sind.
Die Klassiker im Gepäck
Die sieben Prinzen sind seit
über 20 Jahren ein Team, eingespielt bis auf die Hundertstel Sekunde, da sitzt jeder Ton, jeder
Einsatz, jede Bewegung. »Das ist
ein Segen«, Original-Ton Sänger
Sebastian Krumbiegel, »dass wir
so lange zusammen singen und
immer noch Spaß dabei haben.<<
Das Kunststück dabei: Sie waren
so voller Energie und Enthusiasmus, als spielten sie ihren ersten
Auftritt vor so vielen Menschen.
Die Witze wirkten wie zum ersten Mal erzählt, die Songtexte
kamen mit so viel Emotion rüber,
als seien sie gerade geschrieben.
Dabei versteckte sich hier ein
kleiner Wermutstropfen: Wer
hoffte, mal ein ganz neues Lied
zu hören, der wartete vergeblich,
Die Prinzen und ein Schatten ihrer selbst- raumbeherrschend! (rod)
denn die Prinzen hatten ihre
Klassiker quer durch zwanzig
Jahre Bühnengeschehen im Gepäck.
..
Gleich zu Beginn die Uberraschung: Wer hinten auf der Empore Platz genommen hatte, saß
plötzlich in der ersten Reihe,
denn die fünf Sänger begannen
von dort, vollkommen a cappella,
mit »Alta Trinita Beata<< als Tribut an den wunderschönen Kirchenraum ihr Konzert. Damit
war auch gleich klar: Als fünfstimmige A-Capella-Gruppe sind
die Jungs immer noch traumhaft
gut. Das andächtige Schweigen
wich mit dem ersten Ton von der
Bühne aus, als die Prinzen mit
>>Schwein sein<< loslegten - und
der besagte Mitsing-Reflex einsetzte. Und plötzlich klang es genau wie früher. Ein paar Falten
und Pfunde mehr, aber keinen
Funken Energie weniger brachten die sieben Musiker mit. Und
den rund 650 Fans schien es in
Sachen Energie genauso zu gehen.
Ein unglaublicher Anblick
Die Stimmung war vom ersten
bis zum letzten Song - und dazwischen lagen immerhin über
zwei Stunden Bühnenprogramm
ohne Unterbrechung - einfach
nur gut. Viele, die beim ersten
Prinzenkonzert vor zwei Jahren
schon in der Kirche waren, waren wiedergekommen, wie die
spontane Abfrage der Band ergab. Pfeifen, johlen, klatschen,
Arme schwenken - es war von
der Empore aus ein unglaublicher Anblick auf die wogende
Fangemeinde. Zugegeben, die
Band hatte es auch nicht schwer,
war die Menge doch von der Bad
Nauheimer Vorband >>Die neuen
Freunde<<
mit
intelligentem
Deutsch-Pop schon angeheizt
worden.
Zwei Stunden voller (bunter)
Power also mit den Songs des Albums >>Es war nicht alles
schlecht<<, vor zwei Jahren erschienen, eine Mischung aus den
größten Hits und ein paar Neukompositionen. Dazu kamen
heimliche Highlights mit nachdenklichen Texten wie >>Zurück
ins Paradies<<, >>Königin<< und
>>Backstagepass ins Himmelreich<< oder die Solonummer am
Flügel von Sebastian Krumbiegel - Songs aus früheren Alben,
die die Kirchentour 2012 aber
ausmachen. Es durfte aber auch
einfach nur rührend sein, wie bei
>>Mann im Mond<<.
Was die fünf Sänger, die so unglaubliche Harmonien erzeugen,
immer noch ausmacht, ist die
Vielseitigkeit: Meist stehen zwar
die
Frontsänger
Sebastian
Krumbiegel und Tobias Künzel
mit ihren Stimmen über dem
Rest, aber auch Gitarrist Wolfgang Lenk, Jens Sembdner und
Henri >>Rock'n'Roll Schmidti<<
hatten ihren Soloauftritt. Und
was die noch so alles in Händen
halten und auch noch spielen
konnten: Bongos, Rasseln, Akkordeon, Gitarre. Schlagwerker
Ali Zieme und Bassgitarrist Mathias Dietrich waren dazu absolut unverzichtbarer Bestandteil
des Prinzen-Sounds. Unverzichtbarer Bestandteil des Konzerts
waren auch die Moderationen
von Krumbiegel und Künzel mit Scherzen über Bad Nauheim
an der Grenze zur Anbiederung,
aber was soll's, das Publikum
tobte. Nach drei Zugaben schloss
sich der Kreis, und die Prinzen
gingen, wie sie gekommen waren:
mit einem KirchenchoraL
ZuM NACHD
Besondere :
Am vergangenen l
in Assenheim >>Kunl
für die Kunst!<<, die
to: >>Klangwelten<<.
gehörten auch uns
cken. Den lauten
Musik und Stimm
sie zweimal um lJ
Klang, um Startun
nen
ohrenbetäu
Flashmob zu gebeTI
ten sie um 22 uhi
Festes riefen sie zw
in die mit einer W1
Wasser-Licht Instal
ehe. In die Kirche
außen,
sanften
Einlass zu
ehe. Das lVIu:sizlt:!n!!
Instrumentalisten
Rita Mick-Solle
und in der Hektik
sich Ruhe und Einl
dem Trubel zu ent~
Hektik an sich abp
zu sich selbst zu fin
Glocken und ihr c
immer wieder besc
Sie unterbrechen n
mich einhalten. GJ
mich und erinnen
meine Zeit in GottE
rufen die Glocken
und in den Festtag:
Gottes Händen. Ge!
nete Zeit. erfüllte
Samstag, 8. September 2012
Kulturbühne
Sieben Prinzen für ein Hallelujah
ZuM NACH
Zum zweiten Mal in der Badestadt: Die Kultband bringt die Dankeskirche zum Wogen und Mitsingen
Bad Nauheim (rod). Da standen die Prinzen nun noch keine
zwanzig Sekunden auf der Bühne, und da war er schon, dieser
Reflex. Dieser Reflex zum Mitsingen, gegen den man einfach
nichts machen kann. »Du musst
ein Schwein sein«, »Ich wär so
gerne Millionär<<, »Küssen verboten<<, »Mann im Mond<< ... Die
Texte altvertraut, ein Teil der ei,genen Jugend, brachten auch Erinnerungen zurück. Nein, »Es
war nicht alles schlecht<<, wie es
der Albumtitel des letzten Prinzenalbums behauptet - das Konzert war sogar der Hammer. Und
das Beste an dem Abend: Die
Prinzen sind, ungelogen, immer
noch genau so gut wie früher. In
der zum Platzen gefüllten Dankeskirche bewiesen sie, dass sie
immer noch eine fantastische
Liveband sind.
Die Klassiker im Gepäck
Die sieben Prinzen sind seit
über 20 Jahren ein Team, eingespielt bis auf die Hundertstel Sekunde, da sitzt jeder Ton, jeder
Einsatz, jede Be~egung. »Das ist
ein Segen«, Original-Ton Sänger
Sebastian Krumbiegel, »dass wir
so lange zusammen singen und
immer noch Spaß dabei haben.«
Das Kunststück dabei: Sie waren
so voller Energie und Enthusiasmus, als spielten sie ihren ersten
Auftritt vor so vielen Menschen.
Die Witze wirkten wie zum ersten Mal erzählt, die Songtexte
kamen mit so viel Emotion rüber,
als seien sie gerade geschrieben.
Dabei versteckte sich, hier ein
kleiner Wermutstropfen: Wer
hoffte, mal ein ganz neues Lied
zu hören, der wartete vergeblich,
Deutsch-Pop schon angeheizt
worden.
Zwei Stunden voller (bunter)
Power also mit den Songs des Albums >>Es war nicht alles
schlecht<<, vor zwei Jahren erschienen, eine Mischung aus den
größten Hits und ein paar Neukompositionen. Dazu kamen
heimliche Highlights mit nachdenklichen Texten wie >>Zurück
ins Paradies<<, >>Königin<< und
>>Backstagepass ins Himmelreich<< oder die Solonummer am
Flügel von Sebastian Krumbiegel - Songs aus früheren Alben,
die die Kirchentour 2012 aber
ausmachen. Es durfte aber auch
einfach nur rührend sein, wie bei
>>Mann im Mond<<.
Was die fünf Sänger, die so unDie Prinzen und ein Schatten ihrer selbst- raumbeherrschend! (rod) glaubliche Harmonien erzeugen,
immer noch ausmacht, ist die
denn die Prinzen hatten ihre den rund 650 Fans schien es in Vielseitigkeit: Meist stehen zwar
Klassiker quer durch zwanzig Sachen Energie genauso zu ge- die
Frontsänger
Sebastian
Krumbiegel und Tobias Künzel
Jahre Bühnengeschehen im Ge- hen.
mit ihren Stimmen über dem
päck.
..
Rest, aber auch Gitarrist WolfGleich zu Beginn die UberraEin unglaublicher Anblick
schung: Wer hinten auf der Emgang Lenk, Jens Sembdner und
pore Platz genommen hatte, saß
Henri >>Rock'n'Roll Schmidti<<
plötzlich in der ersten Reihe,
Die Stimmung war vom ersten hatten ihren Soloauftritt. Und
denn die fünf Sänger begannen bis zum letzten Song - und da- was die noch so alles in Händen
von dort, vollkommen a cappella, zwischen lagen · immerhin über halten und auch noch spielen
mit »Alta Trinita Beata<< als Tri- zwei Stunden Bühnenprogramm konnten: Bongos, Rasseln, Akbut an den wunderschönen Kir- ohne Unterbrechung - einfach kordeon, Gitarre. Schlagwerker
chenraum ihr Konzert. Damit nur gut. Viele, die beim ersten Ali Zieme und Bassgitarrist Mawar auch gleich klar: Als fünf- Prinzenkonzert vor zwei Jahren thias Dietrich waren dazu absostimmige A-Capella-Gruppe sind schon in der Kirche waren, wa- lut unverzichtbarer Bestandteil
die Jungs immer noch traumhaft ren wiedergekommen, wie die des Prinzen-Sounds. Unverzichtgut. Das andächtige Schweigen spontane Abfrage der Band er- barer Bestandteil des Konzerts
wich mit dem ersten Ton von der gab. Pfeifen, johlen, klatschen, waren auch die Moderationen
Bühne aus, als die Prinzen mit Arme schwenken - es war von von Krumbiegel und Künzel »Schwein sein<< loslegten - und der Empore aus ein unglaubli- mit Scherzen über Bad Nauheim
der besagte Mitsing-Reflex ein- cher Anblick auf die wogende an der Grenze zur Anbiederung,
setzte. Und plötzlich klang es ge- Fangemeinde. Zugegeben, die aber was soll's, das Publikum
nau wie früher. Ein paar Falten Band hatte es auch nicht schwer, tobte. Nach drei Zugaben schloss
und Pfunde mehr, aber keinen war die Menge doch von der Bad sich der Kreis, und die Prinzen
Funken Energie weniger brach- Nauheimer Vorband »Die neuen gingen, wie sie gekommen waren:
ten die sieben Musiker mit. Und Freunde<<
mit
intelligentem mit einem KirchenchoraL
Rita Mick-Solle
und in der Hektik
sich Ruhe und Ein!
dem Trubel zu ent'
Hektik an ~>ich abp
zu sich selbst zu fin
Glocken und ihr<
immer wieder bes<
Sie unterbrechen n
mich einhalten. Gl
mich und erinnerr
meine Zeit in Gott€
rufen die Glocken
und in den Festtag:
Gottes Händen. Ge1
te

Documents pareils