Hamelner Markt - Journal am Sonntag - Pyrmonter Rundblick
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Hamelner Markt - Journal am Sonntag - Pyrmonter Rundblick - Nach ... http://www.hamelner-markt.de/portal/startseite_Nach-Querelen-mit-de... LOKALES Nach Querelen mit der Stadt: BSG trainiert jetzt in Lichtenhagen zurück 1 von 3 weiter Bad Pyrmon/Lichtenhagen (nl). Die Geduld der Bogenschützen der Behindertensportgemeinschaft (BSG) Bad Pyrmont mit der Stadt Bad Pyrmont ist am Ende – und so haben sie jetzt eine Konsequenz gezogen: Sie verlassen die Kurstadt und verlagern ihren Übungsbetrieb im Sommer auf den Sportplatz nach Lichtenhagen. Dort wurden sie mit offenen Armen empfangen. Und endlich können die Bogenschützen einen Schlussstrich unter die Querelen mit der Stadt Bad Pyrmont, hauptsächlich mit dem Bauamt ziehen, die mehr als zwei Jahre gedauert haben. Doch insgesamt suchen die Sportler bereits seit 20 Jahren ein geeignetes Trainingsgelände in Bad Pyrmont (wir berichteten). „Wir haben aufgegeben, wir haben genug von der Stadt, insbesondere vom Bauamt“, sagte Tanja Schultz noch vor ein paar Wochen im Gespräch mit unserer Zeitung resignierend. Zu lang waren die Querelen gewesen. Zwei Jahre haben sie versucht, eine Baugenehmigung für eine Holzhütte auf einem Gelände der Firma Vilsa zu bekommen, das sie im Mai 2009 von dem Unternehmen für fünf Jahre gepachtet haben. Und obwohl das Bauamt bei einer ersten Anfrage per Mail die „Errichtung aus planungsrechtlicher Sicht zugelassen“ hat, schickte die Stadt zwei Jahre später eine schriftliche Ablehnung. Aber auch erst, nachdem die BSG einen Rechtsanwalt eingeschaltet und die Stadt um endgültige Klärung aufgefordert hatte. Bis dahin hatte das Bauamt – allen voran der Leiter Baurat Thomas Goretzki – über Monate versucht, der BSG andere Plätze schmackhaft zu machen, denn das „Filetstück“ bei Vilsa sollte für alle Möglichkeiten freigehalten werden. Doch die angebotenen Ausweichgrundstücke hatten alle ihre Macken – entweder waren sie für den Bogenschießsport zu klein, von Hochwasser gefährdet oder als ehemalige Mülldeponie ungeeignet. Zuletzt hatten sich Goretzki und Bürgermeisterin Elke Christian Roeder noch für ein Gelände neben dem Berufsförderungswerk eingesetzt. Doch der Schießsport-Sachverständige für Schießsportanlagen vom Kreis und Land gab aufgrund von Sicherheitsmängeln kein „grünes Licht“. Das Grundstück sei völlig ungeeignet, lautete sein Urteil. Die Bogenschützen waren am Verzweifeln. Denn: „Für unsere Sportgemeinschaft ist es für den Mitgliederbestand in der Bogensportgruppe dringend nötig, einen geeigneten Trainingsplatz anbieten zu können. Unsere guten Bogenschützen haben sich schon in anderen Vereinen umgeschaut oder bereits den Verein gewechselt, weil andere bessere Trainingsmöglichkeiten bieten“, sagt Tanja Schultz, Sprecherin der Bogenschützen und zweifache Olympionikin, mehrfache Teilnehmerin an Welt-, Europameisterschaften und mehrfache Landes- und Deutsche Meisterin. Doch dann kam das Glück zurück zur Behindertensportgemeinschaft. Durch den Revierförster kam der Kontakt zum TSV Lichtenhagen zustande, der seit zwei Jahren seinen Fußballplatz ungenutzt liegen lässt, weil die Fußballer in der Spielgemeinschaft mit den Bergdörfern organisiert sind. Zwar hätten die Nachwuchskicker gern einen Platz, doch allein für die Kinder und Jugendlichen den Platz instand zu halten, wäre dem Verein zu teuer gekommen. Und so wurde „spontan und sehr flexibel eine Kooperation mit dem Sportverein hergestellt. Mietverträge sind unterzeichnet und die Sanierung des Platzes hat begonnen“, sagt Tanja Schultz. Und: „Für den TSV sind wir ein Rettungsanker, denn ohne den Vertrag mit uns und mit der Miete, die wir dafür bezahlen, hätte die Gemeinde Ottenstein den Platz nicht saniert.“ Jetzt wurde aber die Sanierung in Angriff genommen, so dass die BSG schon bald acht Schießscheiben fest aufstellen kann – und über 90 Meter und mehr schießen, so wie beim Wettkampf. Sicherheitszäune werden aufgestellt, Wege und Zuwegungen für die Rollstuhlfahrer angelegt. Eine Holzhütte wurde ihnen für ihr Material und zum Unterstellen zur Verfügung gestellt und das Vereinsheim mit den Toiletten kann mitbenutzt werden. Künftig wird die BSG vier Tage pro Woche den Platz nutzen, drei Tage der TSV. „Wir haben richtig Platz und können also so gestalten, wie wir es brauchen“, sagt Schultz und ist froh, „dass die Farce mit der Stadt Bad Pyrmont zu Ende ist“. Zum Glück hat auch die Firma Vilsa ohne Probleme den 5-Jahres-Pachtvertrag mit der BSG aufgehoben. An die Stadt Bad Pyrmont hat die Behindertensportgemeinschaft aber noch einen „Dankesbrief“ geschrieben: „Durch die ,Nichtzulassung als Ausnahme’ in der Siemensstraße und das Verstecken der Stadt hinter Paragrafen haben wir zwei wertvolle 1 von 2 14.05.2012 08:40 Hamelner Markt - Journal am Sonntag - Pyrmonter Rundblick - Nach ... 2 von 2 http://www.hamelner-markt.de/portal/startseite_Nach-Querelen-mit-de... Jahre verplempert und Mitglieder verloren. Dies können wir uns nicht zwei weitere Jahre leisten! Somit wollen wir uns heute bei der Stadt Bad Pyrmont für über 20 Jahre nach hinten schieben, hinauszögern, für unwichtig einstufen und ablehnen in puncto Bogensportanlage bedanken“, steht im Brief. Bogenschützen verlassen die Kurstadt / Sportplatz wird umgebaut und saniert Artikel vom 12.07.2011 - 16.37 Uhr 14.05.2012 08:40