Mit einer Pferdestärke auf Eifel-Wanderschaft
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Mit einer Pferdestärke auf Eifel-Wanderschaft
Mit einer Pferdestärke auf Eifel-Wanderschaft Wanderreiten erfreut sich in der Eifel immer größerer Beliebtheit - Reitstationen bieten Ross und Reiter eine Unterkunft Es gab eine Zeit, da der Pferdehalfter noch an der Wand hing und die Strecke von A nach B mit einem statt mit 150 PS zurückgelegt wurde. Eine Zeit, in der das menschliche Bedürfnis nach Mobilität auf dem Rücken der Pferde und nicht im Sitz eines Sportwagens befriedigt wurde. Eine Zeit, die in Form des Wanderreitens ihre Renaissance erlebt. Denn es gibt immer mehr Menschen, auf die das abgedroschene Zitat »Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken Beim Wanderreiten sind Mensch und Pferd Partner auf Wanderschaft. der Pferde« wahrlich zutrifft. Gemeinsam mit dem Pferd auf Wanderschaft zu gehen liegt im Trend und immer öfter machen die Wanderreiter die Eifel zu ihrem Pferde-Wanderparadies. Sehr zur Freude von Trudi und Rolf Pielorz, die in dem kleinen Ort Wintzen eine Wanderreitstation betreiben, die dem Verein »Eifel zu Pferd« angeschlossen ist. »Die Zahl der Wanderreiter«, so Rolf Pielorz, »ist in den vergangenen Jahren konstant gestiegen.« Alleine im vergangenen Jahr konnte man über 100 Reiter mit ihren Pferden in Wintzen begrüßen. Wer nun meint, Wanderreiter seien Menschen, die ihren Kindheitstraum ausleben und als moderner Cowboy stundenlang in den Sonnenuntergang reiten wollen, sieht sich getäuscht. Dagegen spricht schon die Tatsache, dass dreiviertel aller Wanderreiter Frauen sind. »Den Gästen«, hat Trudi Pielorz erkannt, »geht es darum, die Natur und die langsame, ursprüngliche und umweltfreundliche Art des Reisens zu erleben.« Das Pferd ist dabei der Partner und kein Sportgerät. »Daher«, so Trudi Pielorz, »kann man Wanderreiter auch oft dabei beobachten, wie sie neben ihrem Pferd hergehen.« Und da das Pferd ein Partner ist, legen die Reiter am Ende eines langen Tages großen Wert auf eine optimale Unterbringung und Verpflegung. Bei Familie Pielorz haben die Reiter da die freie Auswahl zwischen Offen- oder Weidestall, Weidepaddock oder Weide. Dieses Angebot muss die offizielle Wanderstation des Vereins »Eifel zu Pferd« auch haben. Denn wer eine offizielle Station dieses Vereins betreiben möchte, muss eine strenge Qualifizie- Routen durch die Eifel Der Verein »Eifel zu Pferd« bietet Reitern, die mit ihrem Pferd auf Wanderschaft gehen wollen, diverse Routenpauschalen an. Etwa die Nordeifel-Talsperren-Route, ein 4-tägiger Wanderritt über 102 Kilometer. Los geht diese Route an einer beliebigen Station. Zum Beispiel von der Wanderreitstation 57, dem Islandpferdegestüt Wildenburger Hofstadt in Bürvenich, aus weiter zur Station 21 , Dartsch-Hof in Raffelsbrand, und Station 58, Dröfter Hof in Rohren, und endet an der Wanderstation 56 bei der Familie Pielorz in Wintzen. Der Drei-Tagesritt »Die Euregio« auf Pilger- und Schmugglerpfaden durch das Hohe Venn und Monschauer Land über 90 Kilometer beginnt an der Station 21 in Raffelsbrand, geht weiter zur Station 25, Gut Ratten- haus in Eynatten und endet an der Wanderstation 53, Ruitzhof in Kalterherberg. Der »Eifelhöhen-Ritt« über drei Tage und 67 Kilometer beginnt am RömerHof in Ramscheid, Station 52, macht Station bei der Familie Pielorz in Wintzen (56) und endet am Dröfter Hof in Rohren (58). Jede Nacht in einem anderen Land ist man schließlich beim »4 Tage Grenzhopping«, das an der Station 58 in Rohren beginnt, in Belgien auf dem Gut Rattenhaus in Eynatten (25) und in Kalterherberg auf dem Ruitzhof (25) Station macht und bei Eva Worm (60) in Büllingen endet. Weitere Routen und Infos gibt es im @ Internet www.eifel-zu-pferd.de Die Familie Pielorz bietet Mensch und Pferd als Wanderreitstation eine Unterkunft. rung absolvieren und bestimmte Erfordernisse erfüllen. Die Mühe lohnt sich laut Rolf Pielorz jedoch. Zum einen werde man optimal beworben, zum anderen habe sich in Reiterkreisen längst rumgesprochen, dass solche Wanderstationen einen sehr guten Service bieten. »Und den«, weiß Trudi Pielorz, »erwarten die Leute auch.« Wanderreiter, für die zur Lagerfeuer-Romantik auch die Übernachtung im Zelt zählt, sind nämlich eher selten. Nach einem langen Tagesritt wünscht sich der Gast ein Zimmer mit Komfort, um dort in Ruhe die müden Glieder ausstrecken zu können. Nahezu alle Wanderreiter sind mit eigenem Pferd in der Eifel unterwegs, wobei es bei den Pferden keine Spezialisierung auf bestimmte Rassen gibt. Da sind Isländer ebenso anzutreffen wie Haflinger oder gar edle Araber. So unterschiedlich die Pferde sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen, die mit ihnen unterwegs sind. Da reicht die Palette vom einfachen Arbeiter oder Studenten bis hin zum Arzt oder Professor. Die Gäste der Wanderreitstation buchen oft Routenpauschalen, die sie auf mehrtägigen Ritten von einer Wanderstation durch die Eifel zur anderen führen. Da bei diesen Pauschalen auch ein Gepäcktransport angeboten wird, ist die Zusammenarbeit zwischen den Stationen sehr gut. Andere Gäste unternehmen dagegen von Wintzen aus ausgedehnte Sternritte in die Umgebung. Sehr beliebt sind Ausritte zum Kloster Mariawald. Von der Familie Pielorz werden diese Reiter mit entsprechendem Kartenmaterial und Tipps ausgerüstet. @ Internet www.ferienwohnung-pielorz-eifel.de St. Georgsritt Alle Jahre wieder satteln am 1. Mai zahlreiche Reiter in der Region ihre Pferde oder spannen die Kutschen an. Und alle haben ein Ziel, den kleinen Ort Kallmuth. In Kallmuth wurde nämlich schon seit der Blüte der Ritterzeit der Reiterheilige Georg verehrt. Der Spross aus angesehener Familie in Kappadokien, einem Landstrich in der heutigen Türkei, dem »Land der guten Pferde«, und Märtyrer unter Diokletian (1. Mai 303) war schon Patron der 1243 ersterwähnten Burgkapelle und wurde auch Schutzpatron der Pfarrkirche. Was lag näher, als am Patronatsfest des Nothelfers eine Reiterprozession zu veranstalten, die am 1 Mai 1953 ihre Premiere feierte. Der Ablauf des Georgritts 2008: * bis 10.15 Uhr: Ankunft und Begrüßung der Reiter auf der Wiese am Schevener Weg. * 10.15 Uhr: Aufstellung der Prozession und Beginn des Auszuges * 11 Uhr: Festlicher Gottesdienst mit Segnung der Reiter und Pferde auf der Wiese am Georgspütz zwischen Vollem und Kallmuth @ Internet www.st-georgsritt-kallmuth.de