PDF - Kölner Philharmonie

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Liederabende 5
Iestyn Davies
Malcolm Martineau
Samstag
17. Mai 2014
20:00
25. Mai
Europawahl
weitere Informationen Seite 29
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Liederabende 5
Iestyn Davies Countertenor
Malcolm Martineau Klavier
Samstag
17. Mai 2014
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 21:45
PROGRAMM
Henry Purcell 1659 – 1695
»Music for a while« (1692)
aus der Musik zum Schauspiel »Oedipus, King of Thebes« Z 583
von John Dryden und Nathaniel Lee
Gesetzt für Singstimme und Klavier
und hrsg. von Walter Bergmann und Michael Tippett
Henry Purcell / Michael Tippett 1905 – 1998
»Sweeter than roses« Z 585/1
aus »Pausanias, the Betrayer of his Country« Z 585
Bearbeitung für Singstimme und Klavier von Benjamin Britten
Henry Purcell / Benjamin Britten 1913 – 1976
»Lord, what is man?« (A Divine Hymn) Z 192 (1693)
Bearbeitung für Singstimme und Klavier
von Benjamin Britten (1947)
John Dowland 1563 – 1626
»In darkness let me dwell«
für Singstimme, Laute und Instrumentalbass
Arrangement für Singstimme und Klavier
Thomas Adès *1971
Darknesse Visible (1992)
für Klavier
Henry Purcell / Thomas Adès
»Full fathom five«
aus: The Tempest Z 631
für Singstimme und Klavier bearbeitet von Thomas Adès
Michael Tippett 1905 – 1998
Songs for Ariel (1962)
für Singstimme und Klavier
»Come unto these yellow sands«
»Full fathom five«
»Where the bee sucks«
2
Franz Schubert 1797 – 1828
Der Tod und das Mädchen op. 7,3 D 531 (1817)
für Singstimme und Klavier
Johannes Brahms 1833 – 1897
Alte Liebe op. 72,1
Unüberwindlich op. 72,5
aus: Fünf Gesänge op. 72 (1876 – 77)
für Singstimme und Klavier
Pause
Benjamin Britten 1913 – 1976
Five Spiritual Songs (1969)
Bearbeitungen von geistlichen Liedern Johann Sebastian Bachs,
aus dem Musicalischen Gesang-Buch von Georg Christian
Schemelli (BWV 439 – 507) und dem zweiten Notenbuch für
Anna Magdalena Bach (BWV 508 – 518)
»Gedenke doch, mein Geist zurücke« (BWV 509)
»Kommt, Seelen, dieser Tage« (BWV 479)
»Liebster Herr Jesu« (BWV 484)
»Komm, süsser Tod« (BWV 478)
»Bist du bei mir« (BWV 508)
Nico Muhly *1981
Four Traditional Songs (2011)
für Singstimme und Klavier
»A Brisk Young Lad«
Searching for Lambs
The Cruel Mother
The Bitter Withy
3
Benjamin Britten
The Salley Gardens
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
»There’s none to soothe«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. III British Isles (1945 – 46)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
Oliver Cromwell
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
4
DIE GESANGSTEXTE
Henry Purcell
»Music for a while« (1692)
aus der Musik zum Schauspiel »Oedipus, King of Thebes« Z 583
von John Dryden und Nathaniel Lee
Music for a while
Shall all your cares beguile:
Wond’ring how your pains were
eas’d
And disdaining to be pleas’d
Till Alecto free the dead
From their eternal bands,
Till the snakes drop from her head,
And the whip from out her hands.
Musik soll kurze Zeit
zerstreuen all Eu’r Leid:
Staunend nun vom Gram befreit
Ihr nicht eher zufrieden seid,
bis Alekto die Toten löst
aus ihrem ewgen Band,
bis ihr vom Haupt die Nattern falln
und die Peitsche aus der Hand.
Deutsch: Sebastian Viebahn
Henry Purcell / Michael Tippett
»Sweeter than roses« Z 585/1
aus »Pausanias, the Betrayer of his Country« Z 585
Bearbeitung für Singstimme und Klavier
Sweeter than roses, or cool
evening breeze
On a warm flowery shore, was the
dear kiss,
First trembling made me freeze,
Süßer als Rosen, als ein frischer
Abendhauch
am warmen Ufer voller Blumen war
der teure Kuss,
der mich erst erzitternd gefrieren
ließ
und dann mich ganz durchfuhr wie
Feuer.
Wie zauberhaft, wenn Liebe
triumphiert!
Denn was ich auch berühr und
sehe seit jenem teuren Kuss,
ist, so fühl ich stündlich, Liebe für
mich.
Then shot like fire all o’er.
What magic has victorious love!
For all I touch or see since that
dear kiss,
I hourly prove, all is love to me.
Deutsch: Gabriele Grunert
5
Henry Purcell / Benjamin Britten
»Lord, what is man?« (A Divine Hymn) Z 192 (1693)
Bearbeitung für Singstimme und Klavier von Benjamin Britten (1947)
(Text: Bischof William Fuller, 1608 – 1675)
Lord, what is man, lost man,
Herr, was ist der Mensch, der
verlorene Mensch,
dass Du seiner so fürsorglich
gedenkst?
Dass Gottes Sohn entsagte Seinem
Heim und Ruhm,
nur um ein Mensch zu sein, arm
und in Not:
auf eine Spanne eingeschrumpft
der große Gott,
und zwar für mich, ach mich, solch
Liebesheil!
Selige Geister, sagt, als ihr erfuhrt,
That Thou shouldst be so mindful
of him?
That the Son of God forsook his
glory, His abode,
To become a poor, tormented man!
The Deity was shrunk into a span,
And that for me, O wound’rous love,
for me.
Reveal, ye glorious spirits, when ye
knew
The way the Son of God took to
renew
Lost man, your vacant places to
supply;
Blest spirits tell,
Which did excel,
Which was more prevalent,
Your joy or your astonishment,
That man should be assum’d into
the Deity,
That for a worm a God should die.
wie Christ die Menschheit, die
verloren wurd,
um eure Reihen aufzufülln,
erneuern wollt’,
ihr Engel sagt,
was hat sich stärker offenbart,
sagt, was in euch die Oberhand
– ob Freude, ob Erstaunen – fand,
dass nun der Mensch zukünftig
ward von Gott ein Teil
und dass ein Gott für einen Wurm
hinsterben sollt?
Oh! for a quill, drawn from your
wing
To write the praises of th’Eternal
Love;
Oh! for a voice like yours to sing
That anthem here, which once you
sung above.
Ach, hätt ich einen Kiel aus eurer
Schwinge,
brächt ewger Liebe Lob ich zu
Papier,
dass eine Stimme wie die eure es
hier singe,
das Lob, das einst anstimmtet
droben ihr.
Hallelujah!
Hallelujah!
6
John Dowland
»In darkness let me dwell«
für Singstimme, Laute und Instrumentalbass
Arrangement für Singstimme und Klavier
In darkness let me dwell, the
ground shall sorrow be,
The roof despair to bar all cheerful
light from me,
The walls of marble black that
moistened still shall weep,
My music hellish jarring sounds to
banish friendly sleep:
Thus wedded to my woes, and
bedded to my tomb
O, let me living die, till death do
come.
Lass mich im Dunkel wohnen,
Gram soll der Boden sein,
Verzweiflung, ach, als Dach lass’
keinen frohen Lichtstrahl ein,
unhörbar weine tränennass die
schwarze Marmorwand,
mein Lied tön’ höllisch schrill, so
dass es linden Schlaf verbannt:
Als einer, der dem Leid vermählt
ins Grab gebettet weilt,
sterb lebend ich, bis mich der Tod
ereilt.
Henry Purcell / Thomas Adès
»Full fathom five«
aus: The Tempest Z 631
für Singstimme und Klavier
(Text aus »The Tempest« von William Shakespeare, Akt 1, Szene 2)
Full fathom five thy father lies,
Of his bones are coral made;
Those are pearls that were his eyes:
Nothing of him that doth fade,
Fünf Faden tief dein Vater liegt,
sein Bein sich als Korallen findet;
die Perle dort war einst sein Aug’:
Nichts von ihm, das ganz
verschwindet,
doch wandeln es die Wogen bald
zu rarer, kostbarer Gestalt.
Nixen totenläuten ihm:
Bim, bam.
Horch, ihre Glocke! – Bim-bambim.
But doth suffer a sea-change
Into something rich and strange.
Sea-nymphs hourly ring his knell:
Ding-dong.
Hark! now I hear them, – ding-dong
bell.
7
Michael Tippett
Songs for Ariel (1962)
für Singstimme und Klavier
(Texte aus »The Tempest« von William Shakespeare)
»Come unto these yellow sands«
(The Tempest, Akt 1, Szene 2)
»Kommt auf diesen gelben Strand«
Come unto these yellow sands,
Then take hands:
Curtsied when you have and
kissed,
The wild waves whist:
Foot it featly here and there;
And, sweet sprites, the burthen
bear.
Kommt auf diesen gelben Strand,
gebt euch die Hand;
dann geküsst und brav verneigt –
Sturmwogen schweigt:
Hin und her tanzt nett und springt;
den Refrain ihr, Geister, singt!
Hark, hark!
Bow-wow.
The watch dogs bark;
Bow-wow.
Hark, hark! I hear
The strain of strutting Chanticleer
Cry, Cock-a-diddle dow.
Horcht, horcht!
Wau-wau!
Der Wachhund bellt.
Wau-wau!
Horch, horch! – hörst du?
Der stolze Gockelhahn kräht zu,
Kikeriki! – Wau-Wau!
»Full fathom five«
(The Tempest, Akt 1, Szene 2)
»Fünf Faden tief«
Full fathom five thy father lies,
Of his bones are coral made;
Those are pearls that were his eyes:
Nothing of him that doth fade,
Fünf Faden tief dein Vater liegt,
sein Bein sich als Korallen findet;
die Perle dort war einst sein Aug’:
Nichts von ihm, das ganz
verschwindet,
doch wandeln es die Wogen bald
zu rarer, kostbarer Gestalt.
Nixen totenläuten ihm:
Bim, bam.
Horch, ihre Glocke! – Bim-bambim.
But doth suffer a sea-change
Into something rich and strange.
Sea-nymphs hourly ring his knell:
Ding-dong.
Hark! now I hear them, – ding-dong
bell.
»Where the bee sucks«
(The Tempest, Akt 5, Szene 1)
»Wo die Biene nippt, nipp ich«
Where the bee sucks there suck I:
In a cow-slip’s bell I lie;
There I couch when owls do cry.
On a bat’s back I do fly
After summer merrily,
Merrily, merrily shall I live now
Wo die Biene nippt, nipp ich:
Im Kelch von Primeln bett ich mich;
schreit der Kauz, ruh ich dort aus.
Reitend auf einer Fledermaus
froh ich durch den Sommer saus;
fröhlich, ja fröhlich leb ich nun
gleich
zwischen den Blüten, die schweben
am Zweig.
Under the blossom that hangs on
the bough.
8
Franz Schubert
Der Tod und das Mädchen op. 7,3 D 531 (1817)
für Singstimme und Klavier
(Text von Matthias Claudius)
Das Mädchen:
Vorüber! ach, vorüber!
Geh, wilder Knochenmann!
Ich bin noch jung, geh Lieber!
Und rühre mich nicht an.
Der Tod:
Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!
Bin Freund, und komme nicht zu strafen.
Sei gutes Muts! Ich bin nicht wild,
Sollst sanft in meinen Armen schlafen!
Johannes Brahms
Alte Liebe op. 72,1
für Singstimme und Klavier
(Text von Karl Candidus)
Es kehrt die dunkle Schwalbe
Aus fernem Land zurück,
Die frommen Störche kehren
Und bringen neues Glück.
An diesem Frühlingsmorgen,
So trüb’ verhängt und warm,
Ist mir, als fänd’ ich wieder
Den alten Liebesharm.
Es ist als ob mich leise
Wer auf die Schulter schlug,
Als ob ich säuseln hörte,
Wie einer Taube Flug.
Es klopft an meine Türe,
Und ist doch niemand draus;
Ich atme Jasmindüfte,
Und habe keinen Strauß.
Es ruft mir aus der Ferne,
Ein Auge sieht mich an,
Ein alter Traum erfaßt mich
Und führt mich seine Bahn.
9
Johannes Brahms
Unüberwindlich op. 72,5
für Singstimme und Klavier
(Text von Johann Wolfgang von Goethe)
Hab’ ich tausendmal geschworen
Dieser Flasche nicht zu trauen,
Bin ich doch wie neugeboren,
Läßt mein Schenke fern sie schauen.
Alles ist an ihr zu loben,
Glaskristall und Purpurwein;
Wird der Propf herausgehoben,
Sie ist leer und ich nicht mein.
Hab’ ich tausendmal geschworen,
Dieser Falschen nicht zu trauen,
Und doch bin ich neugeboren,
Läßt sie sich ins Auge schauen.
Mag sie doch mit mir verfahren,
Wie’s dem stärksten Mann geschah.
Deine Scher’ in meinen Haaren,
Allerliebste Delila!
Benjamin Britten
Five Spiritual Songs
Bearbeitungen von geistlichen Liedern Johann Sebastian Bachs, aus dem
Musicalischen Gesang-Buch von Georg Christian Schemelli (BWV 439 – 507)
und dem zweiten Notenbuch für Anna Magdalena Bach (BWV 508 – 518)
»Gedenke doch, mein Geist zurücke« BWV 509
Gedenke doch, mein Geist, zurücke
Ans Grab und an den Glockenschlag,
Da man mich wird zur Ruh begleiten,
Auf dass ich klüglich sterben mag.
Schreib dieses Wort in Herz und Brust:
Gedenke, dass du sterben musst.
»Kommt, Seelen, dieser Tage« BWV 479
Kommt, Seelen, dieser Tag muss heilig sein besungen,
sprecht Gottes Taten aus mit neuerweckten Zungen,
heut hat der werte Geist viel Helden ausgerüst’.
so betet. dass er auch die Herzen hier begrüßt.
[…]
Wen Gottes Geist beseelt, wen Gottes Wort erreget,
wer Gottes Gnade fromm in seinem Herzen heget,
der stimme mit uns ein und preise Gottes Treu’,
sie ist an diesem Fest und alle Morgen neu!
10
»Liebster Herr Jesu« BWV 484
Liebster Herr Jesu, wo bleibst du so lange?
Komm doch, mir wird hier auf Erden so bange,
komm doch und nimm mich, wenn dir es gefällt,
von der beschwerlichen, angstvollen Welt.
Komm doch, Herr Jesu, wo bleibst du so lange?
Komm doch, mir wird hier auf Erden so bange.
Es ist genug, Herr, darum komm zu erlösen
meine bedrängete Seele vom Bösen!
Ich bin von Klagen und Seufzen so matt,
und meiner bitteren Tränen so satt!
Komm doch, Herr Jesu, wo bleibst du so lange?
Komm doch, mir wird hier auf Erden so bange.
[…]
»Komm, süßer Tod« BWV 478
Komm, süßer Tod, komm selge Ruh!
Komm, und führe mich in Friede,
weil ich der Welt bin müde,
ach komm, ich wart auf dich,
komm bald und führe mich,
drück mir die Augen zu
Komm selge Ruh!
[…]
Komm süßer Tod, komm selge Ruh!
Ich will nun Jesum sehen
Und bei den Engeln stehen.
Es ist nunmehr vollbracht,
drum Welt zu guter Nacht,
mein Augen sind schon zu.
Komm selge Ruh!
»Bist du bei mir« BWV 508
Bist du bei mir, geh ich mit Freuden
Zum Sterben und zu meiner Ruh.
Ach, wie vergnügt wär so mein Ende,
Es drückten deine schönen Hände
Mir die getreuen Augen zu.
11
Nico Muhly
Four Traditional Songs (2011)
für Singstimme und Klavier
A brisk young lad
Ein muntrer Bursche
A brisk young lad, he courted me,
he stole away my liberty,
he stole my heart with a free good
will,
he has it now and he’ll keep it still.
Ein muntrer Bursche freite mich,
riss meine Freiheit fort mit sich,
mein gutgewilltes, freies Herz stahl
er,
jetzt hat er es, gibts nicht mehr her.
There is a flow’r I’ve heard them
say,
would ease my heart both night
and day,
I would to God that flow’r I could
find
that would ease my heart and my
troubling mind.
Von einer Blume munkelt man,
die Tag und Nacht mich trösten
kann;
bei Gott, ich wünscht, ich fände sie,
dass Sorge und Kummer von mir
flieh.
Dig me a grave both wide and
deep,
set marble stones at my head and
feet,
and a turtle white dove carve over
above
to let the world know that I died of
love.
Ein breites, tiefes Grab grabt mir,
ein weißes Turteltäubchen kreise
überm Grab,
damit alle Welt weiß, dass ich an
Liebe starb!
Searching for Lambs
Nach Lämmern suchend
As I went out one May morning,
one May morning betime,
I met a maid from home had
strayed
just as the Sun did shine.
Als ich eines Morgens auszog,
morgens früh im Mai allein,
zog fern von heim ein Mädel drein
What makes you rise so soon, my
dear,
Your journey to pursue?
Your pretty little feet they tread so
sweet,
strike off the morning dew.
»Warum bist du so früh schon auf,
auf Wandrung, junge Frau?
Deine hübschen kleinen Füß, sie
gehn so süß,
streifen den Morgentau.«
I’m going to feed my father’s flock,
his young and tender lambs,
That over hills and over dales
lie waiting for their dams.
»Ich füttre Vaters Herde dort,
sein Lämmlein jung und zart,
das ein paar Täler fort von hier
schon seiner Mutter harrt.«
O stay, O stay you handsome maid
and rest a moment here,
for there is none but you alone
that I do love so dear.
»O bleib, o bleib du hübsche Maid
nur noch ein Weilchen mehr,
denn keine – Nein! – als dich allein
liebe ich von Herz so sehr.
How gloriously the Sun doth shine,
how pleasant is the air
Wie wunderbar die Sonne scheint,
die Luft behagt mir so;
zu Haupt und Fuß mit Marmorzier,
im ersten Sonnenschein.
12
I’d rather rest on a true love’s breast
ich ruht’ mit mehr Lust an des
Liebchens Brust
als irgend anderswo.
than any other where.
For I am thine and thou art mine,
no man shall uncomfort thee.
We’ll join our hands in wedded
bands
and married we will be.
Denn ich bin dein und du bist mein,
komm nur kein Mann zu nahe dir;
der Ring er passt, die Hand gefasst,
The Cruel Mother
Die grausame Mutter
There was a lady lived in York,
all alone and a loney,
a farmer’s son, he courted her
all down by the greenwood side.
In York lebte eine Dame einst
ganz allein und alleine,
ein Bauernsohn, der freite sie,
ja, unten am grünen Wald.
He courted her for sev’n long years,
all alone and a loney,
at last she had a child by him,
all down by the greenwood side.
Er freite sieben lange Jahr’
ganz allein und alleine,
bis sie von ihm ein Kind empfing,
ja, unten am grünen Wald.
She pitched her knee against a
tree,
all alone and a loney,
and there she found great misery,
all down by the greenwood side.
Gegen den Baum ihr Knie sie
schlug
ganz allein und alleine,
und schlimmes Elend sie ertrug,
ja, unten am grünen Wald.
She pitched her back against a
thorn,
all alone and a loney,
and there she had her baby boy
all down by the greenwood side.
Sie presst den Rücken in einen
Dorn
ganz allein und alleine,
bis ihr das Knäblein ward geborn,
ja, unten am grünen Wald.
She drew the fillet off her head,
Sie nahm das Band aus ihren
Haar’n
ganz allein und alleine,
und band dem Kindlein Bein und
Arm,
ja, unten am grünen Wald.
und bald heiraten wir!«
all alone and a loney,
she bound the baby’s hands and
legs
all down by the greenwood side.
She drew a knife both long and
sharp,
all alone and a loney,
she pierced the baby’s innocent
heart,
all down by the greenwood side.
Ein Messer zog sie, lang, geschärft,
ganz allein und alleine,
durchbohrt dem Kind das
Unschuldsherz,
ja, unten am grünen Wald.
She wiped the knife upon the
grass,
all alone and a loney,
the more she wiped the blood run
fast,
all down by the greenwood side.
Im Gras wischt’ sie das Messer ab
ganz allein und alleine,
je mehr sie wischte, je mehr quoll
nach,
ja, unten am grünen Wald.
She washed her hands all in the
spring,
all alone and a loney,
Die Hände wusch im Quell sie rein
ganz allein und alleine,
13
thinking to turn a maid again,
all down by the greenwood side.
glaubte, nun wieder Maid zu sein,
ja, unten am grünen Wald.
As she was going to her father’s
horse,
all alone and a loney,
she saw three babes aplaying at
ball,
all down by the greenwood side.
Sie ging zu Vaters Pferdestall
ganz allein und alleine,
und sah drei Kindlein, die spielten
Ball,
ja, unten am grünen Wald.
One dressed in silk, the other in
satin,
all alone and a loney,
the other stark naked as ever was
born,
all down by the greenwood side.
Eins ging in Seide, in Atlas eins,
ganz allein und alleine,
eins splitternackt wie neugeborn,
ja, unten am grünen Wald.
»O dear baby if you was mine,
»Oh liebes Kind, wärst du wohl
mein,
ganz allein und alleine,
kleidet’ ich dich in Seide und Atlas
so fein,
ja, unten am grünen Wald.«
all alone and a loney,
I’d dress you in silk, and satin so
fine,
all down by the greenwood side.«
»O dear mother I once was thine,
all alone and a loney,
you never would dress me coarse
or fine,
all down by the greenwood side.«
»Oh Mutter lieb, einst war ich wohl
dein,
ganz allein und alleine,
doch kleidet’st du mich nicht grob
noch fein,
ja, unten am grünen Wald.
»The coldest earth, it was my bed,
all alone and a loney,
the green grass was my coverlet,
all down by the greenwood side.«
Die kühlste Erde war mein Bett,
ganz allein und alleine
mit grünen Gras ich zugedeckt,
ja, unten am grünen Wald.
»O mother, mother for your sin,
all alone and a loney,
Heav’ngate you shall not enter in,
Oh Mutter, für die Sünde dein,
ganz allein und alleine,
kommst du zum Himmelstor nicht
rein,
ja, unten am grünen Wald.
all down by the greenwood side.«
There is a fire beyond Hell’s gate,
all alone and a loney,
and there you’ll burn both early and
late,
all down by the greenwood side.
Ein Feuer wird in der Hölle
gemacht,
ganz allein und alleine,
dort wirst du brennen Tag und
Nacht,
ja, unten am grünen Wald.«
The Bitter Withy
Die bittre Weidenrute
As it befell on a bright holiday,
small hail from the sky did fall,
An einem lichten Festtag wars,
ein paar Graupeln vom Himmel
fielen;
der Erlöser frug seine Mutter lieb,
ob er raus dürft, Ball zu spielen.
Our Saviour asked his mother dear
if he might go and play at ball.
14
»At ball, at ball, my own dear Son,
it’s time that you were gone,
and don’t let me hear of any
mischief
at night when you come home.«
»Jawohl, spiel Ball, mein lieber
Sohn,
solltest längst schon draußen sein,
und ich will von keinen
Dummheiten hörn,
kommst du heut Abend heim.«
So up the hill and down the hill
our sweet young Saviour ran,
until he met three rich young lords,
»Good morning« to each one.
So über Berg und über Tal
lief unser junger Christ,
bis er drei Junkerskinder traf;
»Guten Tag«, er jeden grüßt.
»Good morn, good morn, good
morn« said they,
»Good morning« then said he,
»and which of you three rich young
lords
will play at ball with me?«
Es grüßten alle drei »Grüß Gott«,
»Grüß Gott«, grüßt er sie all,
»spielt wer von euch drei reichen
Lords
mit mir zusammen Ball?«
«We all are lords’ and ladies’ sons,
born in a baron hall,
and you are nothing but a poor
maid’s child,
born in an oxen stall.
»Wir sind geborn in hohem Haus,
von noblen Eltern alle,
und du bist nur Sohn einer Magd,
Sweet Jesus turned him round
about,
he neither laughed nor smiled,
but the tears came trickling from
his eyes
like water from the sky.
Der liebe Heiland wandt sich ab,
geborn im Ochsenstalle.«
anstatt sie auszulachen,
und Tränen tropften ihm aus dem
Aug,
wie’s Regentropfen machen.
Then he made him a bridge from
the beams of the Sun
and over the water ran he,
the rich young lords chased after
him
and drown’d they were all three.
Aus den Strahlen der Sonne eine
Brücke schlug er,
lief übers Wasser frei;
ihm nach die reichen Junkerlein,
Then up the hill and down the hill
three rich young mothers ran,
saying »Mary mild, fetch home your
child
for drown’d is ours each one.«
Drei reiche Mütter eilten da
wohl über Berg und Tal,
riefen »Maria lind, hol heim dein
Kind,
unsre ertranken all.«
So Mary mild fetched home her
child
and laid him across her knee
and with a handful of withy twigs,
she gave him slashes three.
Maria lind holt heim ihr Kind
»Ah bitter withy, ah bitter withy,
you’ve caus‘d me to smart,
»Ach bittrer, bittrer Weidenzweig,
du bringst mir Schmerz, sehr
herben;
dir, Weide du, steht drum als
erstem Baum zu,
vom Herz her abzusterben.«
ertranken alle drei.
und legt es übers Knie,
und mit dem Weidengertenbund
verpasst drei Hiebe ihm sie.
and the willow shall be the very
first tree
to perish at the heart.«
15
Benjamin Britten
The Salley Gardens
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
(Text: William Butler Yeats, 1865 – 1939, nach einer mündlichen Überlieferung)
Down by the Salley Gardens my
love and I did meet;
She passed the Salley Gardens
with little snow-white feet.
She bid me take love easy, as the
leaves grow on the tree;
But I, being young and foolish, with
her did not agree.
Unten im Weidenhaine war unser
Stelldichein;
mein Lieb ging zwischen Weiden,
ihr Fuß schneeweiß und klein.
Sie bat mich leicht zu lieben, wie
am Baum ein Blatt gedieh;
doch ich war jung und töricht und
sah es nicht wie sie.
In a field by the river my love and I
did stand,
And on my leaning shoulder she
laid her snow-white hand.
She bid me take life easy, as the
grass grows on the weirs;
But I was young and foolish, and
now am full of tears.
In einem Feld am Flusslauf mit
meinem Schatz ich stand,
auf meiner geneigten Schulter ihre
schneeweiße Hand.
Sie bat mich leicht zu leben, leicht
wie Gras sprießt auf dem Deich;
doch war ich jung und töricht, bin
nun an Tränen reich.
Benjamin Britten
»There’s none to soothe«
aus: Folk Song Arrangements. Vol. III British Isles (1945 – 46)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
There’s none to soothe my soul to
rest,
There’s none my load of grief to
share,
Or wake to joy this lonely breast,
Or light the gloom of dark despair.
Niemand, der Trost und Ruh mir
gäbe,
niemand, der trüg’ mit mir mein
Leid,
in mein Alleinsein Freude brächte,
aufhellt’ der Trauer Dunkelheit.
The voice of joy no more can cheer,
Die Freudenstimme singt nicht
länger,
der warme Blick nicht mehr
beglückt,
für immer fort die liebe Stimme,
The look of love no more can warm
Since mute for aye’s that voice so
dear,
And closed that eye alone could
charm.
das einz’ge Aug, das mich entrückt.
16
Benjamin Britten
Oliver Cromwell
aus: Folk Song Arrangements. Vol. I British Isles (1941 – 42)
für hohe oder mittlere Singstimme und Klavier
Oliver Cromwell lay buried and
dead,
Hee-haw, buried and dead,
There grew an old apple-tree over
his head,
Hee-haw, over his head.
Oliver Cromwell lag selig im Grab,
hei, ho, selig im Grab,
ein Apfelbaum Schatten am
Kopfende gab,
hei, ho, am Kopfende gab.
The apples were ripe and ready to
fall,
Hee-haw, ready to fall,
There came an old woman to
gather them all,
Hee-haw, gather them all.
Die Äpfel warn reif und kurz vor
dem Fall,
hei, ho, kurz vor dem Fall,
da kam eine Alte und nahm sie
sich all,
hei, ho, nahm sie sich all.
Oliver rose and gave her a drop,
Hee-haw, gave her a drop,
Which made the old woman go
hippety hop,
Hee-haw, hippety hop.
Cromwell stand auf, gab ihr einen
Stoß,
hei ho, gab ihr einen Stoß,
da ging galoppierend das
Mütterchen los,
hei ho, das Mütterchen los.
The saddle and bridle, they lie on
the shelf,
Hee-haw, lie on the shelf,
If you want any more you can sing
it yourself,
Hee-haw, sing it yourself.
Sattel und Zaumzeug sind dort im
Regal,
hei, ho, dort im Regal,
und willst du noch mehr, na dann
sings selbst noch mal,
hei, ho, sings selbst noch mal!
Deutsch: Sebastian Viebahn
17
ZU DEN WERKEN
Liedkunst – von John Dowland über
Benjamin Britten bis zu Nico Muhly
Orpheus im Doppelpack:
Dowland und Purcell
Der berühmteste Singer-Songwriter aller Zeiten dürfte Bob Dylan
sein. Aber die englischsprachige Tradition der Sänger-TexterKomponisten reicht weit zurück: Bis ins elisabethanische Zeitalter zu John Dowland, dem englischen Orpheus mit der Laute. Der
melancholische Adlige bekam seinen Traumjob als Lautenist am
königlichen Hof in England zwar erst 1612 im Alter von 50 Jahren.
Aber da war er als erfolgreicher Lautenvirtuose schon weitgereist
und hatte mit diversen Veröffentlichungen (vorwiegend Liedern
mit Lautenbegleitung) Aufsehen erregt. Seine Lieder waren sehr
erfolgreich und wurden als »Vermählung von Musik und süßer
Poesie« gefeiert.
Bedauerlicherweise scheint ihn nach Erhalt seiner Traumstelle
die Inspiration verlassen zu haben, denn bis zu seinem Tode 1626
entstanden nur noch wenige Kompositionen. Dowland war ein
Melancholiker wie er im Buche steht, stets versunken in die Vergänglichkeit alles Irdischen. In seinen wichtigsten Werken geben
sich deshalb Dunkelheit, Trauer und Todessehnsucht die Hand.
So auch im 1610 gedruckt erschienenen »In darkness let me dwell«
(In Dunkelheit will ich leben), das allgemein als sein bedeutendstes Lautenlied angesehen wird. Es endet mit den Worten:
»Als einer, der dem Leid vermählt ins Grab gebettet weilt, / sterb
lebend ich, bis mich der Tod ereilt.« Dowland habe sich in diesem Song von fast allen Konventionen seiner Zeit befreit, schrieb
Diana Poulton 1972 in ihrer Dowland-Biographie. »Die seltsame
und schöne Melodie entsteht aus den Worten mit einem Gefühl
von Unausweichlichkeit, während die Erfordernisse des Sprachrhythmus die gewöhnlichen Taktgrenzen überschreiten. Beißende Dissonanzen der Laute verstärken die Tragödie in den
Worten, und Akkorde mit übermäßigen und verminderten Intervallen werden benutzt, um emotionale Intensität in einem Grade
auszudrücken, der in dieser Zeit unübertroffen ist.«
18
Der Komponist, Pianist und Dirigent Thomas Adès, 1971 in London geboren, hat Dowlands Song 1992 für Klavier solo bearbeitet und unter dem Titel Darknesse Visible herausgegeben:
Eine Dekonstruktion des Stücks, in der er den Geist der Musik
durch Zerlegung des Materials, durch Verlangsamung, Dehnung,
Stimmlagenverschiebungen und harmonische Umschichtungen
hörbar macht.
Ein weiterer von seinen Landsleuten als »Orpheus britannicus«
verehrter Komponist war Henry Purcell. Er sang freilich seine
Werke nicht selbst und spielte erst recht nicht auf einer Laute.
Die war längst aus der Mode gekommen, als er 1675 im Alter von
16 Jahren seinen ersten Solo-Song in einer zeitgenössischen
Sammlung herausgab. Da hatte sich das Bild des englischen
Liedes grundsätzlich gewandelt. Die polyphone Lautenbegleitung war vom Basso continuo, dem barocken Generalbass, verdrängt worden. Die bei Dowland so getragene Melodik hatte sich
unter dem Einfluss der französischen Tanzmusik und des italienischen Koloraturgesanges verflüssigt. Purcells Kunst beruht auf
melodischer Erfindungskraft, eindringlicher Deklamation, reicher
Harmonik und einer feinfühligen Behandlung der Sprache. Sein
früher, plötzlicher Tod war ein herber Verlust für die englische
Musikgeschichte, nicht nur in Hinsicht auf die Entwicklung einer
nationalsprachlichen Oper, die im 17. Jahrhundert in England nur
schleppend voranging und vom jungen Purcell durch seine Oper
Dido and Aeneas und den Semi-Opern Dioclesian, King Arthur
oder The Fairy Queen entscheidend in Gang gebracht worden
war.
Purcells Musik spielte aber vor allem in Gestalt von Liedern und
kurzen Instrumentalstücken im Londoner Sprechtheater eine
große Rolle: um das Publikum durch eine Ouvertüre auf den
Beginn des Theaterabends aufmerksam zu machen, um es bei
den Szenenwechseln zwischen den Akten bei Laune zu halten
oder das Ende des Stückes zu markieren. Purcell schrieb über
40 solcher Schauspielmusiken. So etwa im Jahr 1690 zu John
Drydens und William Davenants Bearbeitung von Shakespeares
The Tempest, darunter das Lied »Full fathom five«, das am heutigen Abend in einer Bearbeitung für Singstimme und Klavier von
Thomas Adès erklingt.
19
Purcells berühmte Arie »Music for a while« dagegen entstand
1692 für das Drama Oedipus, King of Thebes von John Dryden und
Nathaniel Lee. Wie in vielen seiner Gesangsnummern entfaltet sich die Stimme über einem ostinaten, sich wiederholenden
Bassfundament. Seinen besonderen Reiz erhält die Arie durch
ihr ständiges Changieren zwischen Dur und Moll. Besungen wird
hier das Wesen der Musik als eine das Herz bewegende Kraft, die
selbst Furien bezwingen kann.
Ein Happy-End steht am Ende des sehnsuchtsvoll-intimen und
gleichermaßen beschwingt-ausgelassenen zweiteiligen Songs
»Sweeter than roses«. Purcell schrieb diese Serenade in seinem
Todesjahr 1695 für die Schauspielmusik zur Tragödie Pausanias, the Betrayer of his Country. Das einleitende lyrische Adagio beschwört zart verziert noch einmal Erinnerungen an einen
»teuren Kuss«. Im zweiten, schnelleren Teil im Dreivierteltakt, der
anspruchsvolle Gesangsverzierungen verlangt, ist die Leidenschaft wieder ganz entbrannt und die Liebenden erwarten ungeduldig das Wiedersehen.
Einige Purcell-Lieder sind als eigenständige, von Schauspielaufführungen unabhängige Werke entstanden. Wie etwa »Lord,
what is man?« (Herr, was ist der Mensch?) auf einen Text von William Fuller. Diese 1693 erschienene »göttliche Hymne«, wie der
Untertitel lautet, ist dreiteilig und von kontemplativer Stimmung.
Sie beginnt mit einem langen, fragenden und klagenden Semi­
rezitativ, das sich unruhig steigert, es folgt ein Arioso, das die
ewige Gottesliebe preist, am Ende steht ein jubelnder, koloraturenreicher Halleluja-Lobgesang.
Das deutsche »Lied« formiert sich
Heutige Liederabende bauen üblicherweise auf die Interpretationskunst einer Singstimme und eines Pianisten oder einer Pianistin. Das hat seinen Ursprung in der bürgerlichen Konzert-Kultur, die sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts rasant entwickelte.
Wenn anfänglich noch unterschiedlichste Gattungen in den Konzerten aufeinandertrafen, Orte und Rahmenbedingungen wenig
20
festgelegt waren und auch noch die vielfältigsten Begleitformen
existierten (von der Harfe übers Klaviertrio bis hin zu orchestralen
Arrangements), fand über die Jahrzehnte eine Spezialisierung
statt, an deren Ende zwischen Sinfoniekonzerten, Kammermusik und Liedrezitals klar getrennt wurde. Die lyrische Gattung des
Liedes braucht eine intime Atmosphäre, in der sich Gefühle und
Stimmungen rein und intensiv ausdrücken können. Und das Klavier eroberte sich mehr und mehr den Rang als der perfekte Partner der Singstimme.
Kunstlieder im weiteren Sinne sind natürlich auch Dowlands und
Purcells Songs. Von einem Kunstlied im engeren Sinne spricht
man heute aber erst seit der Etablierung des deutschsprachigen
»Liedes«, dessen Geburt eng mit den Werken Franz Schuberts,
Robert Schumanns, Johannes Brahms’ und Hugo Wolfs verbunden ist, in deren Werken das Lied an Komplexität gewann.
In Franz Schuberts riesigem Liederkosmos etwa emanzipierte
sich das Klavier gegenüber der Singstimme um ein Beträchtliches, bestimmte den Ausdrucksgehalt des Werkes jetzt entscheidend mit, gewann an Gewicht, Ausdruckskraft und kunstvoller
Gestaltung. Schuberts Lied Der Tod und das Mädchen von 1817 auf
das gleichnamige Gedicht von Matthias Claudius besticht zwar
zunächst durch die Einfachheit der Mittel. Im Innern aber wirkt
subtile Gestaltung: So liegt einem Großteil der akkordischen
Klavierbegleitung der lang-kurz-kurz-Rhythmus einer Pavane
zugrunde, eines langsamen Schreittanzes der Renaissance, der
– wie auch in vielen Werken John Dowlands – Melancholie und
Weltschmerz ausdrückt und auch als Trauer- und Beerdigungsmusik Verwendung fand.
Auch in Johannes Brahms’ Gesamtschaffen spielten Liedkompositionen lebenslang eine besondere Rolle. Er veröffentlichte mehr als 200 Lieder für Stimmen und Klavier in mehr als
30 Sammlungen. Meist sind letztere nicht als Zyklus entworfen
– wie etwa die Romanzen op. 33 oder die späten Vier ernsten
Gesänge op. 121, sondern die unter einer Opuszahl zusammengefassten Lieder weisen nur lockere inhaltliche und musikalische Verbindungen auf. So auch die Fünf Gesänge op. 72, entstanden in den Jahren 1876 und 1877. Vor allem was die Nummer
21
»Unüberwindlich« betrifft, wird auch hier Brahms’ Beschäftigung
mit dem Volkslied hörbar, dessen Ästhetik des unverbildeten
»Volkstons« wie für viele andere Romantiker zu den wichtigsten
Quellen seiner Arbeit gehörte.
Das britische Lied im 20. Jahrhundert –
Britten und Tippett
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die britische
Musik vor allem durch zwei Komponisten geprägt: Benjamin
Britten und Michael Tippett. Beide bearbeiteten mit Leidenschaft
fast schon vergessenes britisches Liedgut für Stimme und Klavier, darunter auch die am heutigen Abend aufgeführten Songs
von Henry Purcell, und leiteten damit eine bis heute anhaltende
Renaissance dieser Werke ein.
Benjamin Britten machte aber auch anderes für den intimen
Rahmen eines Liedrecitals nutzbar, so etwa 1969 einige Erbauungs- und Andachtsgesänge Johann Sebastian Bachs: die Arien
»Bist du bei mir« BWV 508 und »Gedenke doch, mein Geist zurücke« BWV 509 aus dem zweiten Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach aus dem Jahr 1725 sowie aus »Liebster Herr Jesu«
BWV 484, »Komm, süsser Tod« BWV 478 und »Kommt, Seelen, dieser Tage« BWV 479 aus Schemellis Musicalischem Gesangbuch
von 1736. Britten veröffentlichte seine Bearbeitungen als Five Spiritual Songs.
Wie alle Komponisten am heutigen Abend hatte auch Sir
Michael Tippett eine besondere Vorliebe für die menschliche
Stimme. Und es waren vor allem die Vokalwerke, die ihn berühmt
machten, wie etwa das antifaschistische Oratorium A child of our
time von 1939/44. Wie Britten gab auch Tippett die Tonalität nie
auf, integrierte in seinen Stil auch Elemente der Avantgarde, der
Folkmusik und des Jazz. 1962 wurde Tippett gebeten, Musik für
eine Theaterproduktion von Shakespeares The Tempest zu komponieren, und schrieb drei Songs for Ariel – magische, geheimnisvolle, zarte Miniaturen.
22
Viele Vokalwerke Benjamin Brittens, selbst begnadeter Pianist,
verdanken wir auch der Freundschaft und lange währenden
Lebenspartnerschaft mit dem Tenor Peter Pears, für den Britten
viele wichtige Rollen in seinen Opern schuf und dessen Stimme
deutliche Spuren im Vokalstil Brittens hinterlassen hat. Zusammen mit Pears kehrte der pazifistisch gesinnte Britten zwischen
1939 und 1942 England den Rücken und lebte in New York. Brittens Sehnsucht nach seinem Heimatland führte schließlich 1942
zur verfrühten Rückkehr nach England. Dort blieben Britten und
Pears ihrem Pazifismus treu, weigerten sich, ihren Militärdienst
als Musiker in Uniform abzuleisten. Es mag das Heimweh gewesen sein, was Britten dazu veranlasste, sich noch in den USA ausgiebig der Bearbeitung britischer Volkslieder zu widmen. Zudem
brauchte er dringend Zugabe-Material für die vielen Liedrezitals,
die er mit Peter Pears gab.
Im Oktober 1941 schrieb Britten aus New York an einen Freund:
»Ich habe einige britische Folksongs arrangiert, die bei allen bisherigen Aufführungen ein Bombenerfolg waren!« Der erste Band
dieser »Folksong arrangements«, den Britten 1943 veröffentlichte,
war dann so erfolgreich, dass Britten 1946 und 47 noch zwei weitere Bände mit Liedern von den »Britischen Inseln« veröffentlichte. 1960 erweiterte er seine Sammlung um Moore’s Irish Melodies, 1961 erschien Band 5 und 6.
1940 hatte Britten sich in einem Artikel für die amerikanische
Zeitschrift Modern Music über »England und das Volkskunst­
problem« geäußert: »Der größte Reiz der englischen Volkslieder
liegt in der Süße ihrer Melodien, dem engen Zusammenhang
zwischen Worten und Musik, und dem stillen, ereignislosen
Charme ihrer Atmosphäre. Diese Ereignislosigkeit spielt jedoch
eine Rolle bei der Schwäche dieser Melodien, die selten einen
auffälligen Rhythmus oder außergewöhnliche melodische Merkmale besitzen. Wie vieles in der englischen Landschaft schleichen sie sich eher leise in unsere Zuneigung ein, als dass sie uns
im Sturm erobern.«
Traditionellem Volksliedgut von den Britischen Inseln wandte
sich 2011 auch Nico Muhly, geboren 1981 im US-Staat Vermont,
zu. Der US-amerikanische Komponist erwarb erstmal einen
23
Abschluss in englischer Literatur, bevor er 2004 seinen Master an
der renommierten New Yorker Juilliard School of Music machte.
Muhly ist international sehr erfolgreich, komponierte die Filmmusik unter anderem zum Psychothriller Joshua und zur Bernhard-Schlink-Verfilmung Der Vorleser, außerdem Werke für Chor
und Orchester, Opern, Kammermusik und Solistisches. Deutlich
hörbar – ob in den repetitiven Strukturen oder der Harmonik –
lernte Muhly beim großen amerikanischen Minimalisten Philipp
Glass. Muhlys Four Traditional Songs, die 2011 von Countertenor
Iestyn Davies uraufgeführt wurden, umfassen Bearbeitungen des
schottischen Volksliedes A brisk young lad, der englischen Folksongs »Searching for lambs« und »The bitter withy« und der mörderischen englischen Ballade »The cruel mother«.
Verena Großkreutz
24
Biographien
Iestyn Davies
Nach dem Abschluss seiner Studien in
Archäologie und Anthropologie am St
John’s College in Cambridge studierte
Iestyn Davies an der Royal Academy
of Music in London. Zu seinen OpernEngagements der letzten Zeit zählen
Ottone in Monteverdis L’Incoronazione
di Poppea an der Oper Zürich und der
Glyndebourne Festival Opera, Arsace
in Händels Partenope an der New York
City Opera, Oberon in Brittens A Midsummer Night’s Dream an der Houston Grand Opera, der English
National Opera und der Metropolitan Opera in New York, Apollo
in Brittens Death in Venice an der English National Opera und bei
seinem Debüt an der Mailänder Scala, Hamor in Händels Jephtha an der Welsh National Opera und der Opera National de Bordeaux, Steffanis Niobe am Royal Opera House Covent Garden,
Unulfo und Bertarido in Händels Rodelinda an der Metropolitan
Opera bzw. an der English National Opera sowie seine Debüts an
der Lyric Opera of Chicago (in Rinaldo), an der Opéra Comique
und bei den Festspielen in München und Wien (in George Benjamins Written on Skin).
Als Konzertsänger gab Iestyn Davies Konzerte u. a. am Teatro
alla Scala in Mailand (mit Gustavo Dudamel), im Concertgebouw
Amsterdam und in der Tonhalle Zürich (mit Ton Koopman) sowie
im Londoner Barbican, im Théâtre des Champs-Élysées, im Lincoln Centre, bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall und in
der Carnegie Hall New York. In der Saison 2012/2013 hatte er eine
Residency in der Wigmore Hall. Zu den Orchestern, mit denen
er zusammenarbeitete, zählen u.a das Bournemouth Symphony
Orchestra, das London Philharmonic, die Britten Sinfonia, Concerto Köln, Concerto Copenhagen, das Ensemble Matheus, das
Orchestra of the Age of Enlightenment, die Academy of Ancient
Music und das Scottish Chamber Orchestra.
Iestyn Davies wirkte an zahlreichen Einspielungen mit. Dazu zählen u. a. Händels Messiah, Händels Chandos Anthems (mit dem
25
Orchestra of the Age of Enlightenment) und Flavio (mit der Early
Opera Company), Bachs Oster-Oratorium BWV 249 (mit dem
Retrospect Ensemble), der Live-Mitschnitt seines Solokonzerts
in der Wigmore Hall (mit seinem Ensemble Guadagni), eine CD
mit Kantaten von Porpora (mit Jonathan Cohen und Arcangelo),
eine CD mit Arien von Guadagni (2012 ausgezeichnet mit dem
Gramophone Award), eine DVD-Aufnahme von Monteverdis
L’incoronazione di Poppea (in der Rolle des Ottone), Purcells Dido
and Aeneas und Händels Rodelinda (Unulfo). Seine jüngste CD
The Art of Melancholy mit Songs von John Dowland erschien im
April 2014. Iestyn Davies wurde 2010 mit dem Royal Philharmonic
Young Artist of the Year Award, 2012 mit dem Gramophone Recital Award und 2013 bei den Critics’ Circle Awards for Exceptional
Young Talent (Singer) ausgezeichnet.
In der Kölner Philharmonie war Iestyn Davies zuletzt im Mai 2009
in Händels Oratorium Athalia zu hören.
26
Malcolm Martineau
Der britische Pianist Malcolm Martineau wurde in Edinburgh geboren,
studierte Musikwissenschaft am St.
Catharine’s College in Cambridge und
erhielt seine musikalische Ausbildung
am Royal College of Music. Als gefragter Liedbegleiter arbeitete er bisher mit
zahlreichen international führenden
Sängerinnen und Sängern, darunter Sir
Thomas Allen, Dame Janet Baker, Olaf
Bär, Barbara Bonney, Ian Bostridge,
Susan Graham, Thomas Hampson, Simon Keenlyside, Angelika
Kirchschlager, Magdalena Kožená, Solveig Kringelborn, Jonathan Lemalu, Dame Felicity Lott, Christopher Maltman, Ann Murray, Anna Netrebko, Anne Sofie von Otter, Kate Royal, Michael
Schade, Bryn Terfel und Sarah Walker.
An St. John’s Smith Square präsentierte er seine eigene Konzert­
reihe mit sämtlichen Liedern von Debussy und Poulenc, darüber
hinaus eine Britten- und die Poulenc-Reihe in der Wigmore Hall
(von der BBC aufgezeichnet) sowie beim Edinburgh International Festival sämtliche Lieder von Hugo Wolf. Seine Engagements
führten ihn durch ganz Europa – unter anderem in die Wigmore Hall, ins Barbican Centre, in die Queen Elizabeth Hall, an
das Royal Opera House, an die Mailänder Scala, an das Pariser
Théâtre du Châtelet, ans Liceu in Barcelona, in die Philharmonie
Berlin und ins dortige Konzerthaus, ins Concertgebouw Amsterdam, in die Kölner Philharmonie, nach Salzburg und Wien
(Konzerthaus und Musikverein), nach Nordamerika, dort in die
Alice Tully Hall und die Carnegie Hall, sowie an das Opernhaus
von Sydney. Zudem gastierte er bei den Festivals u. a. in Aix-enProvence, Wien, München, bei der Schubertiade Schwarzenberg
und bei den Salzburger Festspielen.
Zu den zahlreichen CDs, die Malcolm Martineau eingespielt
hat, zählen u. a. Aufnahmen von Schubert und Schumann sowie
englische Lieder mit Bryn Terfel und Rezital-Aufnahmen mit
Angela Gheorghiu und Barbara Bonney. Zusammen mit Simon
27
Keenlyside nahm er Rezitals mit Liedern von Schubert und
Strauss auf. Mit Sarah Walker und Tom Krause spielte er sämtliche Lieder von Fauré ein. Des Weiteren legte er Gesamteinspielungen der Volkslieder von Britten und Beethoven vor. Die
Aufnahme eines Liederabends mit Magdalena Kožená erschien
ebenfalls auf CD. Malcolm Martineau erhielt 2004 einen Ehrendoktortitel der Royal Scottish Academy of Music and Drama und
wurde 2009 als »International Fellow of Accompaniment« ausgezeichnet. 2011 war er künstlerischer Leiter des Liedfestivals in
Leeds.
In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Juni 2011 als Klavierbegleiter von Christopher Maltman zu Gast.
28
25. Mai
Europawahl
Europa – unser Kulturraum
Die Europawahl 2014 ist die erste Europawahl nach dem
Inkrafttreten des Vertrages von Lissabon. Dieser hat
dem Europäischen Parlament deutlich mehr Macht und
Einfluss gegeben. Es bestimmt über Gesetze mit, die
in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gelten.
Es entscheidet über internationale Abkommen und über
den Haushalt der Europäischen Union. Das Europäische
Parlament ist als einzige direkt gewählte Institution der
Europäischen Union Dreh- und Angelpunkt für echte
europäische Entscheidungen.
Die Kölner Philharmonie versteht sich seit ihrer Eröffnung
als europäische Kulturinstitution. Als Gründungsmitglied
der European Concert Hall Organisation (ECHO) hat sie
sich mit vielen Partner-Häusern dazu bekannt, dass
Musik als wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen
Kultur Europas gepflegt und gefördert werden muss.
Die Europawahl ist gerade nach der schweren Wirtschaftskrise auch eine Wahl über den künftigen Kurs der
Europäischen Union und somit die bislang wichtigste
Europawahl überhaupt. Auch über die Ausgestaltung
der europäischen Kultur wird am 25. Mai abgestimmt.
Nutzen Sie mit Ihrer Stimme die Chance,
Europa und seine Kultur mitzugestalten!
29
KölnMusik-Vorschau
Mai
DO
22
21:00
Stadtgarten
SO
18
TRIPCLUBBING
18:00
Schlagquartett Köln
Pavel Haas Quartet
Veronika Jarůšková Violine
Marek Zwiebel Violine
Pavel Nikl Viola
Peter Jarůšek Violoncello
Georg Conrad DJ
Mokoena Moving.
The Sound-Soccer-Project
Idee: Manfred Müller
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Aziz Shokhakimov Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit
ON – Neue Musik Köln e. V.
Erwin Schulhoff
Konzert für Streichquartett
und Blasorchester
FR
23
Miroslav Srnka
No Night No Land No Sky
für Kammerorchester
Kompositionsauftrag der
KölnMusik Uraufführung
20:00
Khatia Buniatishvili Klavier
Münchner Philharmoniker
Gustavo Gimeno Dirigent
Antonín Dvořák
Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 B 163
Richard Wagner
Siegfried-Idyll E-Dur WWV 103 (1870)
für Orchester
Kölner Sonntagskonzerte 5
Sergej Rachmaninow
Rhapsodie über ein Thema von
Paganini a-Moll op. 43 (1934)
für Klavier und Orchester
DI
20
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Roméo et Juliette (1880)
Fantasieouvertüre nach Shakespeare
(3. Fassung)
20:00
Cameron Carpenter Orgel
Werke von Wolfgang Amadeus
Mozart, Johann Sebastian Bach,
Ralph Vaughan Williams und
Alexander Skrjabin
in Bearbeitungen für Orgel
von Cameron Carpenter
Sergej Prokofjew
Romeo und Julia opp. 64a und 64b (1936)
Auszüge aus den beiden Suiten für
Orchester
Lorin Maazel muss die kommenden
Konzerte mit den Münchner Philharmonikern im Mai aus gesundheitlichen
Gründen leider absagen. Wir freuen
uns, dass Gustavo Gimeno gewonnen
werden konnte, das Konzert zu leiten.
Für die damit verbundene Programmänderung bitten wir um Verständnis.
Orgel Plus 4
Internationale Orchester 5
30
Foto: Virgin Classics/MG de Saint Venant
Donnerstag
22. Mai 2014
20:00
Piotr
Anderszewski
Klavier und Leitung
Scottish Chamber Orchestra
Alexander Janiczek Violine und Leitung
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonia Nr. 12 g-Moll
für Streichorchester
Ouvertüre aus: Heimkehr aus
der Fremde op. 89
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und
Orchester A-Dur KV 414
Konzert für Klavier und
Orchester C-Dur KV 503
Bereits ein Jahr nach Eröffnung
der Kölner Philharmonie war das
Scottish Chamber Orchestra
erstmals zu Gast bei uns. Konzertmeister des vor 40 Jahren
gegründeten Ensembles ist seit
vielen Jahren der Salzburger
Violinist Alexander Janiczek.
Den Klavierpart in Mozarts
Klavierkonzerten, die dem Komponisten nach seiner Abkehr
von Salzburg in Wien die Türen
weit öffneten, übernimmt Piotr
Anderszewski.
Um 19:00 Uhr hält Oliver Binder
eine Einführung in das Konzert.
SO
SO
25
25
16:00
20:00
Quatuor Voce
Sarah Dayan Violine
Cécile Roubin Violine
Guillaume Becker Viola
Lydia Shelley Violoncello
Magdalene Harer Sopran
David Allsopp Countertenor
Georg Poplutz Tenor
Klaus Mertens Bass
Nominiert von Cité de la
musique Paris
Chor des Bach-Vereins Köln
Neue Düsseldorfer Hofmusik
Thomas Neuhoff Dirigent
Leoš Janáček
Streichquartett Nr. 2 JW VII/13
»Intime Briefe«
Johann Sebastian Bach
Messe h-Moll BWV 232
für Soli, Chor und Orchester
Bruno Mantovani
Streichquartett Nr. 2
Deutsche Erstaufführung
19:00 Einführung in das Konzert
Netzwerk Kölner Chöre
gemeinsam mit KölnMusik
Ludwig van Beethoven
Streichquartett e-Moll op. 59,2
»Rasumowsky-Quartett Nr. 2«
Juni
Gefördert durch die
Europäische Kommission
Familiensache – Zu diesem Konzert
bieten wir eine Kinderbetreuung an.
MI
11
11:00 Waldflächen Adenauer Weiher,
Blickwechsel Musik und Natur
15:00 Einführung in das Konzert
20:00
Andreas Staier Hammerklavier
Rising Stars –
die Stars von morgen 5
Concerto Köln
Markus Hoffmann Konzertmeister
Josef Myslivecek
Sinfonia Es-Dur EvaM 10: Es6
MO
Jan Ladislav Dussek
Konzert für Klavier und Orchester
g-Moll op. 49
26
20:00
Antonio Rosetti
Sinfonie Nr. 27 g-Moll
Herbert Schuch Klavier
Franz Schubert
Moments musicaux op. 94 D 780
(Auszüge)
Sonate für Klavier D-Dur op. 53 D 850
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie D-Dur KV 504
»Prager Sinfonie«
Baroque ... Classique 6
Leoš Janáček
Sonate für Klavier JW VIII/19
Von der Straße am 1. Oktober 1905
Auf verwachsenem Pfade I VIII/17
(Auszüge)
19:00 Einführung in das Konzert
Piano 7
32
Foto: Deutsche Grammophon/Yuval Hen
Samstag
24. Mai 2014
20:00
Anoushka
Shankar
Sitar
Pirashanna Thevarajah
Indische Percussion, Vocal Percussion
Manu Delago Percussion, Hang
Ayanna Witter-Johnson
Gesang, Klavier, Violoncello
Danny Keane Violoncello, Klavier
Sanjeev Shankar Shehnai, Tanpura
Traces of You
Inspiriert durch den Gedanken, dass im Universum alles, was miteinander in Kontakt tritt, gegenseitig eine dauerhafte, feine Spur
hinterlässt, hat Anoushka Shankar ihr neues Album und ihr gleich
lautendes Bühnenprojekt »Traces of You« kreiert und zeigt darin ihre
Begeisterung für die klassische indische Musik und für die westliche
Musiktradition gleichermaßen.
SO
Liebe Konzertbesucher,
liebe Abonnenten!
15
16:00
Mit dem heutigen Konzert endet Ihr
Abonnement »Liederabende«. Auch
für die kommende Spielzeit haben
wir Ihnen ein Abonnement mit sechs
Konzerten und einem Bonuskonzert
zusammengestellt.
Maximilian Hornung Violoncello
Kammerakademie Potsdam
Antonello Manacorda Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie D-Dur KV 385
»Haffner-Sinfonie«
Wir würden uns freuen, Sie auch in
der nächsten Spielzeit als Abonnenten
begrüßen zu können!
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Variationen über ein Rokoko-Thema
A-Dur op. 33
Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe
entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2014/2015«,
die am 17. Mai 2014 erscheint. In der
neuen Vorschau finden Sie neben
den Konditionen für den Erwerb Ihres
Abonnements auch Informationen zu
unserer Aktion »Abonnenten werben
Abonnenten«!
Richard Strauss
Romanze F-Dur TrV 118
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Sonntags um vier 5
MO
16
20:00
Bejun Mehta Countertenor (Orlando)
Lenneke Ruiten Sopran (Angelica)
Kristina Hammarström Alt
(Medoro)
Sunhae Im Sopran (Dorinda)
Konstantin Wolff Bass (Zoroastro)
Baroque Orchestra B‘Rock
René Jacobs Dirigent
Georg Friedrich Händel
Orlando HWV 31
Operette und ... 5
34
Donnerstag
12. Juni 2014
20:00
Robert Holl Bass
Graham Johnson
Klavier
Foto: Benjamin Ealovega
Franz Schubert und
sein Freundeskreis
Der niederländische Bassbariton Robert Holl ist
einer der großen Liedsänger unserer Zeit. Seine
besondere Vorliebe gilt dem deutschen – hier
ganz besonders Schubert – Liedgesang. Holl
ist künstlerischer Leiter der »Schubertiaden« in
Holland und Österreich und hat eine Vorliebe für
deutsche Lyrik, so singt er aus Schuberts 600
Lieder umfassendem Werk am liebsten jene, die
ihn auch textlich überzeugen. Ebenso SchubertSpezialist ist Pianist Graham Johnson, der das
komplette Liedschaffen Franz Schuberts eingespielt hat.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
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Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von
Verena Großkreutz ist ein Original­­­beitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Marco Borggreve S. 25,
Russell Duncan S. 27
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Werke von
Felix Mendelssohn Bartholdy
Franz Schubert
Franz Liszt
Clara Schumann
Robert Schumann
Montag
23. Juni 2014
20:00
Alexander
Krichel
Klavier
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0221 280 280
Foto: Uwe Arens