lebt« auch ohne Namensschild

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lebt« auch ohne Namensschild
Artikel vom 10.01.2015
Elvis »lebt« auch ohne Namensschild
Friedberg (jw). Die Fans feiern den 80. Geburtstag von Elvis Presley,
einige Tausend werden an diesem Wochenende in der Wetterau erwartet
– nur in Friedberg scheint sich das nicht herumgesprochen zu haben.
Groß und leer sieht er aus, der Elvis-Presley-Platz. Die alte Infotafel lagert im Bauhof, sie
wird durch eine Litfaßsäule ersetzt. (Fotos: nic/WZ-Archiv)
© pv
Dort gibt es zwar einen Elvis-Presley-Platz, über den im Sommer heiß
diskutiert wurde. Doch ein Schild, das auf den Namen des Platzes
hinweist, fehlt. »Wir stellen bald eine Litfaßsäule auf, die sich komplett
dem Thema Elvis in Friedberg widmet«, sagte Bürgermeister Michael
Keller gestern der WZ. »Elvis lebt durchaus, aber das braucht alles seine
Zeit.«
Einen »Kaltstart« nennt Keller die Eröffnung des neuen Elvis-PresleyPlatzes Ende November anlässlich des Weihnachtsmarktes. »Es folgt noch
eine ›Warm-Eröffnung», wenn die Bäume im Frühjahr kommen.« Bis
dahin soll auch Klarheit über die Beschilderung und die Ausstattung des
Platzes herrschen. Fest steht, dass mehrere Litfaßsäulen aufgestellt
werden, nicht so groß wie die üblichen, 2,35 Meter hoch sollen sie sein.
Eine davon werde sich ganz dem Thema Elvis widmen, die anderen sind
für Veranstaltungsplakate und Informationen vorgesehen. Auf dem oberen
Kranz der Elvis-Säule wird der Name »Elvis-Presley-Platz« stehen,
eventuell sogar beleuchtet. »Mal sehen, ob wir uns das leisten können«,
schmunzelt Keller.
Eine Elvis-Statue, wie sie einmal für den Platz angedacht war, wird die
Stadt laut Keller nicht bezahlen können. »Wenn die Fans 50 000 Euro
sammeln, können wir darüber reden.« Die Stadt sei aufgrund der
Haushaltssituation dazu nicht in der Lage. Keller erinnert daran, dass die
Stadt bereits einen anderen Elvis-Gedenkort aufgewertet hat: Am ElvisKreisel in Höhe der Kaserne wurden in der Parkbucht großformatige Fotos
aufgehängt. Hier können die Fans in direkter Nähe zum Capri-Club
Erinnerungsfotos schießen.
Auch mit Elvis-Veranstaltungen ist es etwas mau an diesem Wochenende.
»Der Januartermin war immer Sache der Vereine, die Stadt unterstützt
seit jeher das Elvis-Weekend im August«, sagt Keller. Warum für die
einzige Elvis-Veranstaltung in Friedberg nicht im Veranstaltungskalender
auf der städtische Internetseite geworben wird, weiß er nicht. Am Sonntag
um 11 Uhr steigt im Kinocenter die »Elvis Birthday Matinee«. Gezeigt wird
der Film »Viva Las Vegas« von 1964, im Anschluss gibt Elvis-Imitator
Rami ein Konzert. Die übrigen Elvis-Aktivitäten spielen sich in jener
Nachbarstadt ab, wo Elvis wohnte.
»Zu wenig Unterschriften«
Die negativen Schlagzeilen, welche die Diskussion um den Namen des
Elvis-Presley-Platzes im letzten Jahr auslöste, will Keller nicht
überbewerten. Bundesweit wurde über den Streit berichtet. »Was heißt
negativ? Schlagzeilen sind immer gut«, sagt Keller. »Ich sehe das mit
Gelassenheit.« Damals war die Facebook-Gruppe »Ideen für Friedberg«
mit dem Vorhaben gescheitert, den Platz umzubenennen. Im Rathaus
wurden die 680 Unterschriften der Gruppe nicht an die Stadtverordneten
weitergegeben, das Stadtparlament verweigerte überdies eine Diskussion
über das Thema. »Das waren einfach nicht genug Unterschriften«, sagt
Keller. »Die Initiative war in Ordnung, aber sie war nicht erfolgreich.
Damit müssen die Beteiligten leben. Und die Stadtverordneten waren
offenbar heilfroh, dass der Bürgermeister das nicht forciert hat.« Keller
weiß: »Elvis gehört zur Geschichte der Stadt, und er hat, was die
Werbewirksamkeit angeht, die größte Reichweite.« Das erlebe er immer
wieder, wenn er Gäste aus Belgien, den USA oder aus Südkorea durch die
Stadt führe. »Elvis kennt jeder.«
Quelle: http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/Kreis/Staedte-und-Gemeinden/Friedberg/Artikel,-Elvis-lebtauch-ohne-Namensschild-_arid,545229_regid,3_puid,1_pageid,80.html

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