Dezember 2007

Transcription

Dezember 2007
Liebe Leserinnen und Leser,
»Dan Shocker’s Macabros wird fortgesetzt.«
Diese Schlagzeile stand uns vor Augen, als
wir vor einigen Monaten über Christian Montillon bei Jürgen und Karin Grasmück
anfragen ließen, ob eine solche Fortsetzung möglich wäre.
Dass diese Meldung nun vom Tod Jürgen Grasmücks überschattet wird, ist ein
Schock für alle, die das Glück hatten, diesen Mann kennenzulernen. Unser Beileid gilt der Witwe Karin Grasmück und
ihrer Familie. Sie hat einen großartigen
Mann verloren, der durch sein Schaffen
Zehntausende, wenn nicht gar Hunderttausende von Lesern beeinflusst
hat!
Wir drucken in dieser Ausgabe
einige Nachrufe, zum Teil mit der Genehmigung von www.gruselromane.de. Vielen Dank dafür
an den Seitenbetreiber Christian Daber!
Eine weitere Meldung, die erst im letzten
Augenblick vor Redaktionsschluss feststand,
betrifft die geplante Dorian Hunter-Hörspielserie, die leider noch einmal verschoben werden musste. Grund ist die einvernehmliche
Trennung von unserem Lizenznehmer, der
Hörspielproduktionsfirma Nocturna Audio.
Wir haben uns dafür entschieden, die Hörspielserie lieber in Eigenregie produzieren zu
lassen und werden dementsprechend im
August 2008 mit drei Folgen starten. Sämtliche bereits getätigte Vorbestellungen und
Abonnements bleiben natürlich erhalten.
Als Folge der Trennung wird Nocturna
Audio übrigens eine einzelne bereits fertig
produzierte Folge unter dem Titel »Dämonenkiller« vorübergehend in den Handel bringen.
Diese wird jedoch nur eine begrenzte Zeit lieferbar sein. Weitere »Dämonenkiller«-Folgen
von Nocturna Audio wird es nicht geben.
Mehr Informationen zur Dorian HunterHörspielserie ebenso wie zur MacabrosBuchfortsetzung gibt es dann in der nächsten
MysteryPress-Ausgabe.
Eure Zaubermond-Redaktion
Wie kommt ein GPS-Transponder in eine antike Ausgrabungsstätte? Was verbindet das verschwundene Volk der Anasazi
mit den blutrünstigen Azteken und den spanischen Conquisab sofo
h tadores? Was verbirgt sich vor Commander Drax in den dunkerhältlic
len Höhlen von Iskatán – und ruft ihn mit unhörbarer Stimme?
Für Jahrhunderte lag das sagenumwobene Felsenpueblo unberührt und unbeachtet, von der Welt vergessen. Jetzt aber lockt es Matthew Drax und Aruula in eine tödliche Falle...
MADDRAX 17, »Der Mann, den die Zeit vergaß«, 320 S., EUR 16,95
N E Ur t
Aus dem Inhalt
dieser Ausgabe
Titel:
Zum Tod von
Jürgen Grasmück
ab Seite 10
»Nyarlep,
Sohn des Teufels«
Uwe Anton
über seinen
ersten HorrorRoman
Seite 5
Wer sind die ERBAUER wirklich, und woher stammen sie?
Was ließ sie das Erste Reich gründen ... und wie viele Reiche
folgten noch? Welchen Sinn und Zweck haben die Tridentiab sofo
h schen Kugeln, mit denen das Universum übersät ist?
erhältlic
Die Antworten treiben die Crew der RUBIKON an den Rand des
Begreifbaren. Sie begegnet einer für immer verloren Geglaubten –
doch im Gegenzug wartet auf den Angk-Welten keiner mehr von denen,
die Kargor dort aussetzte ...
BAD EARTH 12, »Perlen der Schöpfung«, 256 S., EUR 14,95
N E Ur t
»Zeitloser Horror«
Interview mit
DORIAN HUNTERNeuautor
Geoffrey Marks
Seite 8
Eine Frau bekommt ein neues Herz transplantiert und wird
schon kurze Zeit später von höllischen Visionen geplagt. Ist
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ihre Spenderin tatsächlich bei einem Autounfall ums Leben
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h gekommen? Oder wurde sie in Wirklichkeit von einem Dämon
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ermordet? Gibt es tatsächlich ein Zellgedächtnis? Oder spielen
noch ganz andere Dinge eine Rolle? Die verzweifelte Frau sucht Hilfe
bei Professor Zamorra und Nicole. Die beiden stoßen auf ein Geheimnis aus tiefster Vergangenheit, das in Afrika seinen Anfang nahm ...
PROFESSOR ZAMORRA 24, »Höllische Visionen«, 256 Seiten, EUR 14,95
NEU
Leserbriefe
Seite 3
Impressum
Seite 7
Gesamtprogramm
Seite 23
Vorschau
Seite 24
Außerdem
neu erhältlich:
DORIAN HUNTER Klassiker 29, »Baphomet«, 416 S., EUR 18,95
DORIAN HUNTER Neue Romane 19, »Die Hexe am Lech«, 352 S., EUR 18,95
STERNENFAUST 7, »Stützpunkt Roter Stern«, 256 S., EUR 14,95
TONY BALLARD 13, »Der Besucher«, 256 S., EUR 14,95
TORN Neue Romane 20, »Im Visier der Lu’cen«, 256 S., EUR 14,95
Leserbriefe
Frank Reuter fragt:
Wann bringt ihr eine neue Vorschau für MADDRAX, TORN, PROFESSOR ZAMORRA und
REVEREND PAIN? Sind in absehbarer Zeit
neue Serien außer MACABROS geplant?
Eine Vorschau gibt es natürlich wieder auf
den beiden letzten Seiten dieser MP-Ausgabe. Die Vorschau auf unserer Internetseite
www.zaubermond.de wird zusätzlich zwei
Mal im Jahr – im Mai und im November –
mit den neuen Titel des jeweils nächsten
Halbjahres aktualisiert. Außer Dan Shocker’s Macabros sind kurzfristig keine
neuen Serien geplant.
das Lob! Der Steinzeitmann Unga wird nicht
aus der Serie verschwinden, allerdings ist
die Figur zuletzt zugegebenermaßen etwas
in den Hintergrund getreten. Martin Zamis,
der Sohn des Dämonenkillers, ist tot – jedenfalls sein Körper. Dies ist im Augenblick der
Status Quo. Was daraus werden wird, wird
man sehen. Aber noch nicht so bald. :-)
Manfred Stark schreibt:
Die Nachricht, dass MACABROS fortgesetzt
wird, finde ich riesig. Freue mich drauf. Was ist
mit den alten Romanen, werden die als Klassiker-Ausgabe ebenfalls bei euch aufgelegt?
Übrigens: Vergesst MYTHOR nicht. Wäre auch
toll. Wäre außerdem »Larry Brent« in Buchform
möglich?
Die Klassiker-Ausgabe von Macabros wird
weiterhin im Blitz-Verlag erscheinen, ebenso wie auch die Klassiker-Ausgabe sowie die
Neuen Romane zu »Larry Brent«. Eine Neuauflage von »Mythor« ist vor einigen Jahren
beim Weltbild-Verlag erschienen. Eine abermalige Neuauflage bei Zaubermond ist zurzeit nicht geplant.
Thomas Bilstein hat ebenfalls einige Fragen:
Hallo, ich freue mich riesig, dass für den nächsten »Vampir-Horror«-Band Uwe Voehls »Henker«Serie geplant ist – danke! Frage dazu: Habt Ihr
die Rechte an allen Bänden? Ich meine mich zu
erinnern, dass einige Bände in der »Vampir-Horror«-Heftserie bei Pabel-Moewig sowie – nach
deren Einstellung – weitere Bände im »Gespenster-Krimi« erschienen sind. Ich meine auch,
Uwe hätte für das »Dämonen-Land« seinerzeit
einen Übergangsroman, der beide Zyklen miteinander verbindet, verfasst. – Ach ja, und ein
Band nur mit Romanen von Hugh Walker oder
Wolfgang Hohlbein (aus dem »GespensterKrimi«) wäre auch toll. Und wo ich gerade beim
Wünschen bin: Ich warte immer noch darauf,
dass sich mal ein Verlag einer Neuauflage von
»Damona King« annimmt. So, jetzt aber genug!
Beste Grüße aus Wetter!
Gruß zurück, lieber Thomas. Die »Henker«Serie wird vollständig innerhalb der Vampir-Horror-Buchreihe erscheinen. Sämtliche Hugh-Walker-Romane sind bereits im
»Dämonen-Land« wiederveröffentlicht worden, auch sind Hugh Walkers »Dracula«Romane zusätzlich noch einmal im BlitzVerlag erschienen. Ein weiterer Band mit
Nachdrucken ist deshalb zurzeit nicht
geplant. Interessant wären natürlich dagegen neue Romane von Hugh Walker, aber da
hält sich der Meister bekanntermaßen sehr
zurück. Eine Neuauflage von »Damona
King« ist ebenfalls nicht geplant – womit wir
dann vermutlich alle noch nicht wiederveröffentlichten Romanheftserien durchhätten.
:-)
Ernst Lala schreibt:
Hallo liebe DORIAN HUNTER-Redaktion! Als
Altleser (1973) des »Dämonenkiller« möchte
ich mich bei Euch für viele schöne und spannende Stunden bedanken. Als ich durch Zufall
erfahren habe, dass der »Däki« wieder aufgelegt wird, habe ich mir sofort ein Abo zugelegt
und wieder zu sammeln angefangen. Auch die
Romane der neuen Autoren gefallen mir sehr
gut. Ich freue mich schon auf den BaphometZyklus und habe nur eine Bitte: Lasst Unga
nicht aus der Serie verschwinden. Auch Martin
Zamis sollte wieder als Kind auftauchen. Liebe
gruselige Grüße.
Die geben wir gern zurück. Vielen Dank für
Rudolf Bauer:
Hallo Zaubermondler, erstmal danke für die
neuen Bücher, wie immer ein Genuß. Es hieß
einmal, die MYSTERYPRESS soll ein Ersatz für
das Vorwort in manchen Büchern sein. Ich persönlich vermisse allerdings ein Vorwort sehr.
Danke für eure Aufmerksamkeit, und macht
weiter so.
Zum Thema der Vorworte in den Dorian
Hunter-Bänden haben wir ja schon Stellung
genommen. Damit ist wohl vorerst auch das
letzte (Vor-)Wort gesprochen, da die Klassiker-Ausgabe ja bereits in einem Jahr beendet sein wird. Wir denken allerdings darüber nach, die Hintergrundinformationen,
Rudolf Metzler hat ebenfalls eine Frage:
Ist »Sandobal« eigentlich ein neuer Zeichner
oder nur ein Pseudonym von Werner Öckl? Ich
kann nämlich im Stil keinen Unterschied erkennen (was auch gut so ist!).
»Sandobal« ist in der Tat »nur« das Pseudonym von Werner Öckl. Er war zwischenzeitlich der Ansicht, dass ein echter Künstler eben auch einen Künstlernamen
braucht. Wir finden zwar, dass er sich bei
seinen Bildern nicht zu verstecken braucht
– aber der Künstler ist nun mal König und
entscheidet ...
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Seite 3
die sich zur Serie angesammelt haben, zu
geeigneter Zeit in anderer Form zu veröffentlichen, zum Beispiel in einem Serienlexikon. Dies ist allerdings noch Zukunftsmusik. Schauen wir mal, was die Zeit bringt ...
Nach so vielen positiven Briefen sorgt Siegfried Reinfelder dafür, dass wir nicht abheben:
Hallo Zaubermond-Team, ich lese eben den
aktuellen TORN (Band 19) und bin immer stärker enttäuscht, was man für sein Geld geboten
bekommt. Habt ihr keine Korrekturleser, oder
sind diese der deutschen Sprache nicht mächtig? Bis jetzt waren schon genug Fehler (auch
in den vorhergehenden Bänden), aber jetzt bin
ich auf Seite 130 angelangt, und dort ist ein
Satz, welchen ich gerne in die deutsche Sprache übersetzt bekommen möchte. Dort steht
in Zeile 26 folgender Satz: »Die Plasmarüstung
schützte ihn nicht kaum diese dämonische
Kreatur.« Wie bitte?! Was soll das heißen?
Wenn das so weitergeht, muss mit jedem Band
ein Dolmetscher mitgeliefert werden.
Wenn die Dolmetscher nichts dagegen
haben ... :-) Für die Fehler, insbesondere
den genannten Klops, entschuldigen wir uns
ausdrücklich. Vielleicht lässt er sich damit
erklären, dass beim September-Erscheinungstermin (es sind insgesamt zwölf
Bücher erschienen!) alle Beteiligten teilweise unter großem Zeitdruck gearbeitet
haben. Trotzdem sollen solche Fehler natürlich nicht vorkommen. Sorry dafür!
Eckhard Birk schreibt zu Dorian Hunter:
Hallo! Ich habe jetzt die Nr. 28, »Im Vorhof der
Hölle« bekommen. Die angekündigten Bände
Nr. 29, »Baphomet«, Nr. 30, »Herrin der Fledermäuse«, Nr. 31, »Panik in New York« und Nr. 32
»Cocos Opfergang«, habe ich bereits als Erstauflage (damals noch als Nr. 27-30 erschienen). Sind die angekündigten Bände 29-32 mit
den alten Bänden 27-30 inhaltsgleich? Sind
die Romane nochmals überarbeitet worden? In
der MYSTERYPRESS-Ausgabe vom Juni 2007
war zu lesen, dass die »alten« Bände 31 und 32
(»In der Vergangenheit verschollen« und
»Dämonenkrieg«) nicht identisch mit den angekündigten neuen Bänden 33 und 34 (»Die Pestburg« und »Dämonenkrieg«) sein werden. Ich
habe auch noch eine Anmerkung zu Eurem
Internetauftritt. Es wäre schön, wenn Ihr im
Shop bei den DORIAN-HUNTER-Klassiker-Bänden auch die einzelnen enthaltenen Romantitel
nennen würdet. Ich freue mich auch schon auf
die DORIAN HUNTER-Hörspiele.
Die genannten Bände der Dorian HunterKlassiker-Ausgabe sind in der Tat inhaltsgleich mit den entsprechenden Bänden der
Erstausgabe. Die um zwei Bände verschobene Nummerierung ergibt sich nur durch
eine neue Aufteilung der Romane in den
Bänden 1-29. Die angekündigte Überarbeitung der Bände 33 und 34 ist bei der LeserSeite 4
schaft bisher auf ein geteiltes Echo gestoßen, sodass wir überlegen, darauf zu verzichten und die Bände in der bisherigen
Form wiederzuveröffentlichen. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht
gefallen.
Alexander Steinhülb schreibt:
Obwohl jeder Band in der Aufmachung bzw.
zum Sammeln kaum verbesserungswürdig ist,
hoffe ich, es kommen nicht noch mehr Serien
dazu. Da ich fast alle erschienenen Horrorromane seit 1968 habe und auch um Ihre Buchausgaben nicht herumkomme, ächzt mein
Geldbeutel langsam :-)
Tja, dann gibt es mit der Fortsetzung von
Macabros ja wirklich schlechte Nachrichten für dich! Vielleicht hilft dir die Meldung,
dass wir genau aus diesem Grund – dass wir
mit der Anzahl erscheinender Titel je Quartal langsam an unsere Kapazitätsgrenzen
gelangen – den Erscheinungsrhythmus der
Torn Klassiker-Ausgabe verlangsamen
werden. Weitere Bände der Torn-Neuauflage werden dementsprechend nur noch halbjährlich erscheinen. Band 3 kommt, da
Band 1 und 2 jetzt innerhalb von drei Monaten aufeinanderfolgten, erst im Juni 2008.
Einen haben wir doch noch. Alfred Noll weist
auf ein paar Serien hin, die wir noch nicht
auf dem Zettel hatten:
Kompliment zur hervorragend gestalteten
neuen Website, sie ist schlichtwegs Spitze. Ist
künftig die Wiederveröffentlichung von »Orion«bzw. »Terranauten«-Abenteuern in Buchform
geplant?
Nein, auch eine Wiederveröffentlichung dieser beiden Serien ist zurzeit nicht geplant.
Den letzten Beitrag für heute liefert Christian Spörk, der sich ebenfalls auf die neu
gestaltete Zaubermond-Homepage bezieht:
Gratulation zur neuen Homepage, ist euch ausgezeichnet gelungen. Habe mich selbstverständlich schon registriert, um das erweiterte
Programm zu erhalten.
Vorbildlich, Christian! Auch alle anderen
weisen wir gern noch einmal auf die neue
Zaubermond-Website hin. Unter www.zaubermond.de gibt es jetzt nicht nur einen
noch übersichtlicheren und sichereren
Shop, sondern für registrierte Nutzer auch
zusätzliche Features wie zum Beispiel die
Maddrax und Sternenfaust-Gewinnspiele. Jeden zweiten Samstag startet eine neue
Runde. Beantwortet einfach die Fragen zur
jeweiligen Serie, und ihr habt die Chance,
ein kostenloses Zaubermond-Buch eurer
Wahl zu gewinnen.
Mit diesem Hinweis verabschieden wir uns
diesmal. Eine vergnügliche, aber vor allem
besinnliche Restlektüre wünscht
Eure Zaubermond-Redaktion
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Nyarlep, Sohn des Teufels
»Perry Rhodan«-Autor Uwe Anton über seinen ersten Horror-Roman und eine britische Hauptstadt aus einer anderen Epoche
Das swingin’ London der siebziger Jahre des
vergangenen Jahrhunderts war nicht nur
eine andere Zeit, sondern auch eine andere
Welt, zumindest, was die Schilderung dieser
Metropole im deutschen Heftroman betrifft.
Es war eine Stadt weniger der Überraschungen als der erfüllten Erwartungen für den
Leser. Der wusste genau, womit er zu rechnen hatte: Vampire am Picadilly Circus,
Werwölfe am Trafalgar Square, Dämonen
in Mayfair und Zombies im Buckingham
Palace. Im London dieser anderen Zeit, dieser anderen Welt, ging es keineswegs so
streng und geordnet zu wie in der heutigen,
realen Weltstadt. Dem Leser war natürlich
bekannt, dass in diesem London gute Reporter ein Schusswaffenarsenal neben der
Hausbar aufbewahrten, ihre Chefredakteure Scotland Yard gegenüber weisungsbefugt
und übersinnliche Wesen, hauptsächlich
Dämonen, geradezu Allerweltserscheinungen waren, wenn auch überweltliche. An
praktisch jeder Ecke lauerten sie einem auf.
Ja, der Leser wusste es genau, und deshalb musste man es auch nicht mehr postulieren. Natürlich glaubte ein Inspektor von
Scotland Yard an Dämonen, ein Reporter
sowieso, und das Erstaunen des Helden
konnte sich auf ein »Das gibt's doch nicht!«
beschränken, wenn überhaupt. Schließlich
waren ja alle Beteiligten informiert. Woche
für Woche informierten die Leser – und
damit auch ich, denn ich war ein begeistertes Exemplar dieser Spezies! – sich gezielt
über neue Entwicklungen. Ob sie nun zum
»Geister-Krimi« von Kelter griffen, zum »Silber-Grusel-Krimi« von Zauberkreis, zum »Gespenster-Krimi« von Bastei oder gar dem
»Vampir-Horror«-Roman von Pabel – das
swingin’ London war in für Gruselfreunde.
So auch in Nyarlep, Sohn des Teufels,
den Zaubermond nun in seiner wohlfeilen
Vampir-Reihe nachdruckt. Zwar hat ausgerechnet dieser Dämon nie behauptet, des
Teufels Sohn zu sein, doch den Titel des
Romans hat auch nicht der Autor, sondern
der Verlag gemacht.
Nyarlep war in der Tat der erste Horrorroman, den ich je geschrieben habe, auch
wenn er erst als mein dritter erschienen ist
(wie ich soeben herausgefunden habe). Es
muss so um das Jahr 1976 gewesen sein,
um die zwanzig Jahre alt war ich damals.
Was für dumme Sprüche kommen einem da
in den Sinn? »Ich war jung, und ich brauchte das Geld?« Unsinn. Ich war jung, und ich
wollte veröffentlicht werden. Aufsteigen in
das Pantheon meiner Helden, die Woche für
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Woche das London jener Zeit schilderten,
mit Jack the Ripper in Whitehall, Wiedergängern auf der Tower Bridge und Geistern
bei Madame Tussauds. Wobei diese Vorbilder natürlich allesamt zehn, zwanzig Jahre
älter waren als ich. Aber was für eine Rolle
spielte das? Ich war jung, und London war
nur eine Schreibmaschine weit entfernt.
Und ich wusste sowieso, wie es dort aussah.
Schließlich war ich ja ein eifriger Leser.
Ja, London war nur eine Schreibmaschine weit entfernt, auch wenn Sie dieses Wort
vielleicht nicht mehr kennen sollten. Nur zur
Erinnerung: http://de.wikipedia.org/wiki/
Schreibmaschine.
Schreibmaschine. Bedenken Sie, lieber
Leser, es war eine andere Welt, eine andere
Zeit. Ein anderes London. PCs waren
damals noch nicht gebräuchlich, falls es sie
überhaupt schon gab. Es gab noch nicht einmal Handys! (Weshalb sich die Helden meines Romans auch verabreden, um Informationen auszutauschen, statt mal eben zu
telefonieren.) Und im Internet recherchie-
Band 6 der VAMPIR-HORRORReihe enthält den Roman
»Nyarlep, Sohn des Teufels«
in einer vom Autor gründlich
überarbeiteten Fassung.
ren? Das war damals nicht einmal eine Vision von SF-Autoren, und deshalb konnten
meine wackeren Journalisten auch nicht
mal eben schnell Informationen über
Schloss Castleground aufrufen, genauso
wenig, wie ich Informationen über London
aus dem Netz ziehen konnte. Gibt es bei
Scotland Yard überhaupt Inspektoren? Aber
Seite 5
Das Original:
»Nyarlep, Sohn des Teufels«
erschien 1975 als
»Silber-Grusel-Krimi« Nr. 195
im Zauberkreis-Verlag
das spielt eigentlich keine Rolle. Mein
Inspektor Manning hat bestimmt in 30 Horrorromanen mitgespielt, ohne dass mir auch
nur ein Leser diese Frage gestellt hat, von
Lektoren und Redakteuren ganz zu schweigen. Deshalb wird er auch immer Inspektor
Manning bleiben, zumindest für mich.
Nein, um Geld ging es wirklich nicht. Ich
weiß noch, mit welcher Begeisterung ich
diesen Roman geschrieben habe. Wie enttäuscht ich war, als der erste Verlag, den
ich ihm angeboten habe, ihn nicht sofort
kaufen und mich unter Exklusivvertrag nehmen wollte. Und wie groß meine Freude
war, als ich ihn schließlich, nachdem ich
zwei andere Horrorromane verkauft hatte,
doch noch bei einem Verlag unterbringen
konnte.
Um das Veröffentlichen ging es. Den
eigenen Namen gedruckt zu sehen, auch
wenn ich wirklich nicht John Spider hieß,
nicht einmal Johann Spinne. (Das war nicht
mal mein Spitzname!) Aber auch dieses
Pseudonym hat der Verlag ersonnen, oder
vielleicht auch mein damaliger literarischer
Agent, der mich damals gerade unter Vertrag genommen hatte und mein ErstlingsHorrorwerk umgehend verkaufen konnte.
Nun ja, John Spider. Na und, was soll's?
Mein Agent hieß schließlich auch nicht
Daniel Schauergeschichte – oder in der
anglisierten Fassung Dan Shocker –, sondern Jürgen Grasmück. Und ganz ehrlich ...
Dan Shocker und John Spider ... wenn man
sich diese Namen auf der Zunge zergehen
lässt, hört man die Verwandtschaft doch
geradezu heraus. Zumindest die Seelenverwandtschaft. Oder?
Um das Veröffentlichen ging es, und vielleicht um die Nachahmung. »Nachahmung
ist die aufrichtigste Form der Schmeichelei«, wie es so schön heißt. Ich las damals
nicht nur mit Inbrunst Horror-, sondern
auch Science Fiction-Literatur. Mein größtes
Vorbild – ja, die hat man mit 20 Jahren noch
– war der amerikanische SF-Autor Philip K.
Dick. (Zu seiner und meiner Ehrenrettung
muss ich eingestehen, dass ich ihn auch
heute noch für den bedeutendsten amerikanischen SF-Autor überhaupt halte.) Wie Philip K. Dick konnte ich nun wirklich nicht
schreiben, aber das hinderte mich nicht
daran, meine Ehrfurcht vor ihm zum Ausdruck zu bringen, indem ich es trotzdem
versuchte und die Realität nach der Entführung aus dem Krankenwagen kippen ließ.
Ein geschickter literarischer Schachzug,
nicht wahr?
Und, indem ich ihn als zweiten Helden
durch das swingin' London und Schloss
Castleground laufen, schießen und fluchen
ließ. (Die Rolle des ersten Helden war schon
vergeben. Der hieß Derek Palmer. Wobei
man wissen muss, dass ich meine ersten
beiden Romane – SF-Texte, die ersten beiSeite 6
den Horrorromane sind in meiner Bibliographie Nummer drei und vier – unter meinem ureigenen Pseudonym L.D. Palmer veröffentlich hatte. Was wiederum eine
Verballhornung von Palmer Eldritch ist –
Palmer L.D. -, der wiederum nicht nur einer
der faszinierendsten Charaktere von Philip
K. Dick ist, sondern auch Teil des Titels seines vielleicht besten Romans überhaupt.)
Zugegeben, das ist kompliziert. Und
eigentlich auch gar nicht so wichtig. Ich war
also Philip-K.-Dick-Fan und ließ den Autor
einfach in einem meiner Romane mitspielen. Natürlich ohne jede Charakterisierung,
einfach als reines Name-dropping. Phil Dick
mutierte eben zum Reporter im swingin'
London, mit einem Schusswaffenarsenal
neben der Hausbar, einem Chefredakteur
mit guten Verbindungen zu Scotland Yard,
und so weiter ... Und damit nicht genug.
Praktisch alle Mitwirkenden in »Nyarlep,
Sohn des Teufels« trugen die Namen von
SF-Autoren, von Charakteren aus SF-Romanen oder von persönlichen Bekannten.
Witzig? Damals vielleicht, aber nicht
unbedingt, und heute eigentlich weniger.
Um ganz ehrlich zu sein, ich habe diesen
Roman, meinen ersten Horrorroman, mehr
als nur behutsam bearbeitet. Ich wollte
dabei nicht an die Substanz gehen, nicht den
schieren Spaß zukleistern, den ich beim
Schreiben hatte und den Sie, lieber Leser,
der Sie das Genre gut kennen, hoffentlich
beim Lesen haben werden.
Ich wollte eigentlich das Unmögliche: Mit
30 Jahren zusätzlicher Berufserfahrung den
Roman eines 20-Jährigen vorzeigbar
machen.
Ich habe also einiges verändert. Die
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Namen der Charaktere zum Beispiel, wenn
sie mir zu plump vorkamen. Einige wenige
habe ich unverändert übernommen, Derek
Palmer natürlich, mein postpubertäres Alter
Ego, oder auch den »französischen Adligen
Rene de Moreau, der 1556 aus Frankreich
floh, weil er die Frau seines Bruders
geschwängert hatte«. Dahinter könnte man
sicherlich meinen alten Bekannten René
Moreau vermuten, damals wie heute Herausgeber des angesehenen Magazins
Exodus (www.exodusmagazin.de), der mir
freundlicherweise erlaubte, den Namen in
die Neuausgabe zu übernehmen. Er ist kein
Adliger, floh 1556 nicht aus Frankreich und
ist nicht einmal Franzose, sondern so
deutsch wie du und ich. Ehrlich gesagt weiß
ich nicht mehr, ob wir beide uns vor 30 Jahren über diesen Einfallsreichtum totgelacht
haben oder Moreau der einzige französisch
klingende Name war, den ich mit 18 oder 20
Jahren kannte, obwohl Renés Vater eigentlich Belgier war.
Nun ja, Autoren denken um die Ecke.
Und wem ich die Namen des Schurken Peter
Shephard und seiner süßen Tochter Susan
zu verdanken habe, werde ich natürlich niemals verraten.
Des weiteren habe ich mir erlaubt, die
schlimmsten sprachlichen und inhaltlichen
Unzulänglichkeiten der Originalausgabe zu
tilgen. Herrgott, ich war damals 20, und ich
brauchte ... die Veröffentlichung. (Wobei ich
nach der Korrektur der Auffassung bin, dass
der Zauberkreis-Verlag vor 30 Jahren kein
Lektorat gehabt hat und einfach ohne jede
redaktionelle Bearbeitung das Manuskript
eines 20-Jährigen abgedruckt hat ... ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!).
Aber ich habe sorgsam darauf geachtet,
nicht an das heranzugehen, was uns allen
solchen Spaß bereitet. Das Gefühl zu bewahren, einen Roman zu lesen, wie wir ihn vor
30 Jahren verschlungen haben, Sie wie auch
ich.
Ich habe dann einen geschrieben. Hoffentlich lesen Sie ihn mit ähnlicher Begeisterung, wie ich sie empfunden habe, als ich
ihn in die Tasten gehämmert habe.
Ganz allein und hungrig habe ich den
Roman wie im Rausch in meinem Apartment geschrieben und dabei gespürt: Das
ist der Beginn einer wundervollen Freundschaft.
In dieser Hinsicht habe ich Recht behalten. In fünf Jahren veröffentlichte ich über
50 weitere Horrorromane. Zeit, mir etwas
zu essen zu machen, hatte ich nicht. »Nyarlep« hielt mich gepackt. Ich musste schreiben. Und einen Pizza-Service gab's damals
noch nicht, geschweige denn ein Handy.
Aber es gab den Traum von London.
Und ich wusste, wie es dort aussah.
Uwe Anton,
im Juli 2007
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Impressum
MYSTERYPRESS
Das exklusive Zaubermond-Lesermagazin
Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe:
Uwe Anton, Jan Gardemann
Grundlayout:
Sebastian Hopf
Herausgeber:
Zaubermond – Verlag der Phantastik
Vahrenwinkelweg 63
21075 Hamburg
USt.-ID: DE248314499
Die MYSTERYPRESS (MP) wird Buchlieferungen
des Zaubermond-Verlags exklusiv und kostenlos
beigelegt. Einzellieferungen aktueller oder früherer Ausgaben der MP ohne Buchbestellung
sind leider nicht möglich!
Versandbedingungen für Buchbestellungen:
Porto und Postgebühren
(Deutschland und europäisches Ausland)
Einzelbestellungen
Warenwert bis 20 €: 2,50 €
Warenwert über 20 €: portofrei
Nachnahme (nur innerhalb Deutschlands)
Warenwert bis 20 €: nicht möglich
Warenwert über 20 €: 7,15 € + Zahlkartengebühr 1,53 €
Abonnements:
Lieferung grundsätzlich portofrei und auf Rechnung (Abonnements sind jederzeit fristlos
schriftlich kündbar.)
Porto und Postgebühren
(außereuropäisches Ausland und Übersee)
Lieferung per Luftpost (ca. 1 Woche)
bis 1 kg: 20 €, bis 2 kg: 30 €, über 2 kg: auf
Anfrage / Überseelieferungen nur gegen Vorkasse!
Auslieferung und Rechnungsstellung
Nach Eingang Ihrer Bestellung erfolgt der Versand durch das von uns beauftragte Unternehmen Cornelsen Verlagskontor GmbH & Co. KG,
Kammerratsheide 66, D-33609 Bielefeld
Telefonische Bestellungen, Nachfragen
zu Lieferungen von Zaubermond-Sendungen
etc. sind zu richten an:
Cornelsen Verlagskontor
Thomas Ulber
Kammerratsheide 66
D-33609 Bielefeld
Tel.: 05 21 / 97 19 - 1 21
Seite 7
»Zeitloser Horror«
Geoffrey Marks spricht in einem Interview mit der MYSTERYPRESS über seinen
Einstieg in das Autorenteam von DORIAN HUNTER
Neu im DORIAN HUNTERAutorenteam und bereits
mit zwei Romanen in Band
19 der Neuen Romane vertrefen: Geoffrey Marks
MYSTERYPRESS: Hallo, Geoffrey Marks. Du
bist als neuer Autor bei der Serie DORIAN HUNTER eingestiegen. Willst du uns nicht kurz
erzählen, wie der Kontakt zwischen dir und
dem Zaubermond-Verlag zustande gekommen
ist?
GEOFFREY MARKS: Viele Leute behaupten
ja, als Autor bräuchte man eine Unmenge
an Vitamin B, um bei einem Verlag zu landen. Tatsächlich kann ich diese irrige
Annahme nur bestätigen. Ohne Beziehungen wäre ich wohl mein Leben lang »Dämonenkiller«-Leser geblieben und hätte nie
auch nur eine einzige Zeile zu dieser
erstaunlichen, zeitlosen Horror-Serie beisteuern dürfen. Letztendlich habe ich den
Kontakt einem befreundeten Autor zu verdanken, der beim Zaubermond-Verlag unter
dem Pseudonym Rüdiger Silber hervorgetreten ist, und zwar in der Serie Coco
Zamis. Rüdiger, der offenbar davon überzeugt ist, dass ich ein guter Autor bin, und
von meiner Vorliebe für den »Dämonenkiller« wusste, hat Uwe Voehl mehrmals mit
der Bitte genervt, sich bei Zaubermond doch
mal für mich einzusetzen. Das hat Uwe dann
auch getan (wofür ich ihm noch einen
Scotch ausgeben muss) – und so fragte mich
der Verlag in Person von Dennis Ehrhardt
eines Tages, ob ich ein Exposé und ein Probekapitel für Dorian Hunter abliefern wolle.
Augenblicklich setzte sich mein schriftstellerischer Apparat – der nicht ganz ungeübt
ist, nebenbei bemerkt – in Gang, und nachdem ich das Gewünschte abgeliefert hatte
und es für gut befunden wurde, schrieb ich
meinen ersten Dorian Hunter-Roman, der
dann in Band 18 der Neuen Romane unter
dem Titel »Die Tränen der Engel« erschien.
Wie ist der Roman bei den Lesern und beim
Verlag angekommen?
Offenbar hatten sich weder Rüdiger Silber
noch Uwe Voehl blamiert, als sie sich für
mich stark machten. Der Roman kam gut
an, und so bat mich Dennis, für die nächste
Buchausgabe gleich zwei Romane beizusteuern. Wir entwickelten zusammen die
Exposés, und los ging es. Das Resultat kann
nun in Band 19 nachgelesen werden.
Ein rascher Einstieg für einen Neuautor. Bist du
damit fest im Team?
So haben Dennis und ich es gerade in einem
Gespräch auf der Buchmesse ausgemacht,
was mich natürlich sehr freut. Dass ich so
schnell als feste Größe eingeplant werde,
war übrigens zunächst gar nicht vorgesehen. Da Christian Montillon aber in Zukunft
sein Herzensprojekt – die Fortsetzung zu
Dan Shocker's Macabros – verfolgen wird,
ist seine Stelle bei Dorian Hunter aus Zeitgründen vakant geworden. Wie man sieht,
braucht man als Autor also nicht bloß Vitamin B, sondern auch das Talent, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Beides
aber hilft einem wenig, wenn man nicht
auch das nötige schriftstellerische Talent
vorzuweisen hat, wie ich mal bescheiden
anmerken möchte. :-)
In deinem Debüt-Roman »Tränen der Engel«
wurde Dorian Hunters Gefährtin, der Hexe
Coco Zamis, ein magisches Elixier eingeflößt,
dessen Wirkung nur langsam abklingt. Wird
dies im gerade erschienenen Band 19 noch
eine Rolle spielen?
Ich verrate bestimmt nicht zuviel, wenn ich
diese Frage mit Ja beantworte. Für Coco
erweist sich die Wirkung des Elixiers gleich
auf doppelte Weise als fatal; Dorian und
Coco geraten deshalb ganz schön ins
Schwitzen. Aber ihnen steht ja noch Jeff
Parker zur Seite. Jeff ist eine meiner Lieblingsnebenfiguren, die durch meine Romane
nach langer Abwesenheit nun wieder in den
Dorian Hunter-Kosmos zurückgekehrt ist.
Dies bot sich auch deshalb an, weil so viele
Gefährten des Dämonenkillers ja inzwischen
das Zeitliche gesegnet haben. ;-)
Band 20/21 der Neuen Romane erscheinen
zeitgleich als Doppelabenteuer im Juni 2008.
Kannst du uns, da du nun fest im Team bist,
vielleicht schon verraten, worum es in dem
Zyklus geht und welche Romane du beisteuern
wirst?
Die Handlung der Bände wurde bei einem
Autorentreffen in Wien im April 2007
geplant (siehe MP-Ausgabe Juni 2007). Die
Handlung wird zum großen Teil in Wien
spielen, und zwar in Gegenwart und Vergangenheit und sich mit einem Thema
beschäftigen, das in den Anfangen der
»Dämonenkiller«-Serie bereits eine große
Rolle gespielt hat und nie komplett aufgearbeitet wurde. Mehr möchte ich an dieser
Stelle noch nicht verraten. :-) Ich werde
einen halben Teilroman zu Band 20 und
einen kompletten Teilroman zu Band 21 beisteuern. Beide werden voraussichtlich CocoSolo-Abenteuer werden.
Du hast bereits erwähnt, dass du DORIAN HUNTER nicht erst durch deine Arbeit beim Zaubermond-Verlag kennengelernt hast. Wie bist du
als Leser zum »Dämonenkiller« gekommen?
Ein »Dämonenkiller«-Heft habe ich das
erste Mal als Teenager in den Händen
gehalten – und ich war von dieser Serie
sofort hellauf begeistert. Damals habe ich
fast alles gelesen, was auf dem Horrorheftromanbereich veröffentlich wurde – ganz
zum Ärger meiner Eltern übrigens, die
gerne gesehen hätten, dass ich mich mit
wahrer Literatur beschäftige. Das habe ich
natürlich auch getan. Zu meinen Lieblingsautoren gehörten damals Franz Kafka und
Edgar Allan Poe.
Du bist dem Unheimlichen also über all die
Jahre treu geblieben …
Auf jeden Fall. Dennoch verbrachte ich nach
dem Dafürhalten meiner Eltern, die beide
bürgerliche Intellektuelle sind, mit der
»Schundliteratur« zu viel Zeit, und sie ließen keine Gelegenheit aus, mich dies wissen
zu lassen. Das führte letztendlich dazu, dass
ich die Romane heimlich lesen musste, was
den Reiz der Hefte natürlich erheblich steigerte – und den Nervenkitzel beim Lesen
auch. Der »Dämonenkiller« ist, neben den
Romanen von Dan Shocker, viele Jahre lang
meine Lieblingsserie geblieben, und ich war
wie viele andere Fans auch bitter enttäuscht, als die Serie von Verlagsseite eingestellt wurde. Später tröstete ich mich mit
dem »Hexenhammer«, doch dieser in meinen Augen vielversprechenden Serie war
ebenfalls kein langes Leben beschieden.
Bei Pabel-Moewig gab es später ja noch einmal
eine Zweitauflage des »Dämonenkiller«, in der
die Romane in gekürzter Form erschienen.
Hast du die Serie zu diesem Zeitpunkt noch
verfolgt?
Nur sporadisch. Mein Interesse an Heftromanen hatte zu der Zeit etwas nachgelassen. Inzwischen habe ich aber wieder voll
und ganz zu Dorian Hunter zurückgefunMysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
den. Während ich meine Romane schreibe,
lese ich parallel dazu die Klassiker-Reihe,
von der für mich noch immer dieselbe Faszination ausgeht wie damals, als ich ein
Teenager war.
Geoffrey Marks ist ein Pseudonym. Warum verwendest Du nicht deinen wahren Namen, wenn
du von DORIAN HUNTER so begeistert bist?
Ich verwende das Pseudonym gerade deswegen, weil ich so begeistert bei der Sache
bin. Pseudonyme gehören für mich zur Tradition des Heftromans einfach dazu. Es
macht höllischen Spaß, sich diese Pseudonyme auszudenken. Den Namen Geoffrey
Marks haben meine Frau und ich uns beim
Frühstück mit unseren drei gemeinsamen
Kindern zusammen ausgedacht. Ich brauchte dringend ein neues Pseudonym für eine
Horror-Story, die in der Heftreihe »Schattenreich« des Bastei-Verlags erscheinen
sollte. Seitdem verwende ich dieses Pseudonym für alle meine Horror-Romane.
Hat ein Pseudonym nicht aber auch immer den
Zweck, dass der Autor sich dahinter verstecken kann?
Heutzutage verwendet ein Autor ein Pseudonym wohl kaum noch, um sich dahinter zu
verstecken. Im Zeitalter des Internet ist ein
Die neu erschienene Band
19 enthält zwei Romane von
Geoffrey Marks: »Der Dämon
von Madagaskar« und »Das
Kastell der Qualen«
Pseudonym nämlich rasch aufgedeckt. In
meinem Fall verhält es sich nicht anders.
Ich habe der Aufdeckung meines Pseudonyms sogar Vorschub geleistet, indem ich den
Namen Geoffrey Marks auf meiner Homepage verwende. Als Suchbegriff eingegeben,
führt dieser Name also zu meiner wahren
Identität, und jeder, der mehr über mich
und meine Arbeit als Schriftsteller erfahren
möchte, ist herzlich eingeladen, im Internet
nach mir zu forschen.
Seite 9
Die Nachricht des Grauens
Ungefähr so hätte es wohl Dan Shocker als
Romantitel formuliert. Und es wäre wohl
eine Geschichte gewesen, in der Larry
Brent, Spezialagent der PSA alias X-RAY-3,
eine grauenvolle Nachricht bekommt, zu
einem geheimnisvollen Ort reist, dort die
unheimlichsten Ereignisse miterlebt, Rätsel
löst, Abenteuer übersteht und die Geschichte mit einem Happyend abschließt.
Als mich am Abend des 9.08.2007 die
Nachricht mit dem einfachen Betreff »Jürgen Grasmück« erreichte, ahnte ich noch
nicht, wie sehr mich diese Nachricht treffen
würde.
Die erste Freude, wieder einmal von Jürgen und Karin zu hören, schwand schnell,
denn der Inhalt war genau das, was ich
schon einige Male befürchtet hatte. Jürgen
Grasmück ist tot! Für mich eine wahre
»Nachricht des Grauens«, doch dieses Mal
kein Fall für Larry Brent, kein Fall für die
PSA und vor allem kein Happyend …
Bereits als ich ihn das letzte Mal sah,
ging es ihm nicht besonders gut, doch ich
hoffte das Beste, hoffte, er würde sich wieder fangen. Leider hat er es nicht mehr
geschafft. Am Dienstag den 07.08.2007 verstarb Jürgen nach langem, schwerem Leiden im Alter von 67 Jahren.
Als ich als Neunjähriger meine ersten
Horrorromane las, sogar mit Erlaubnis meiner Mutter (!), dachte ich, dass sich so etwas
doch nur grauenvolle Menschen ausdenken
konnten. So eine schlimme Fantasie, in der
nur Geister, Dämonen und Mörder vorkommen, konnte doch kein normaler Mensch
haben. Ich weiß es noch, als wäre es gestern
gewesen. Zombies ließen mich erschauern,
und der Stromzähler mit den schimmernden Sicherungen im dunklen Gang wurde
zum reinsten Horror. Zuerst verfluchte ich
diesen Autor, denn ich war eben nicht der
große und mutige Agent, für den ich mich
nach meiner Lektüre hielt. Doch genau dieser Grusel hatte etwas in mir ausgelöst.
Beim zweiten Roman bekam ich immer
noch Gänsehaut, aber ich war bereits
»angefixt«.
Damals war mein Bild von Dan Shocker
noch geprägt durch sein Bild auf der Leserseite, auf dem er ein Vampirgebiss trug und
das auch auf der gegenüberliegenden Seite
abgedruckt ist. Dieses Bild hielt in meinem
Kopf so lange vor, bis ich ihn Jahrzehnte
später das erste Mal traf. Über E-Mail war
ich mit ihm in Kontakt gekommen, und meiner Bitte um ein Interview für www.gruselromane.de folgte eine Einladung in sein
Haus nach Altenstadt.
Bereits als ich ihn das erste Mal sah, war
ich fasziniert von ihm. Auf einmal saß da
eben nicht mehr nur Jürgen Grasmück vor
mir, sondern auch Dan Shocker. Der Mann,
MysteryPress · Ausgabe September 2007
der daran schuld war, das ich überhaupt
meine Webseite ins Internet stellte, der
Mann, der meine Jugend beeinflusst hat,
und auch der Mann, der ganz anders war,
als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Wie alte Bekannte nahmen seine Frau
Karin und er meine Freundin Andrea und
mich in ihr Haus auf. Wir saßen auf der Terrasse im Sonnenschein, plauderten, führten
unser Interview, und die beiden erzählten
mir von einer Zeit und von Hintergründen,
wie ich sie mir niemals vorgestellt habe.
Anekdoten, die das perfekte Bild des Autors
vergessen ließen und die mir zeigten, dass
es damals auch nicht so einfach war, wie es
sich der Leser immer vorgestellt hat. Termindruck, verspätete Manuskripte – all die
kleinen Sachen ließen aus Dan Shocker wieder Jürgen Grasmück werden.
Als wir spät abends das Haus der Grasmücks verließen, hatte ich das Gefühl, einen
der schönsten Tage meines Lebens erlebt zu
haben. Noch heute denke ich an diese erste
Begegnung sehr gerne zurück.
Auf der langen Heimfahrt im Auto unterhielt ich mich mit Andrea über diesen Tag,
und wir waren uns über eines einig: Das
Faszinierendste an diesem Mann waren
seine Augen.
Ich werde wohl nie vergessen, wie er vor
seinem Haus die Hand zum Abschied reichte und mich mit seinen Augen ansah. Meine
Gefühle hätte er wohl mit diesen Sätzen zu
Papier gebracht: »In seinen glänzenden
Augen spiegelte sich das Wissen und die
Weisheit, die den meisten Menschen wohl
immer versagt bleiben wird. Stark und doch
voller Gefühl war sein Blick. In diesem
Moment hatte ich den Eindruck, er weiß
alles über mich.«
Genau dieses Bild schoss mir auch wieder als erstes durch den Kopf, nachdem ich
die Nachricht von seinem Tod gelesen hatte.
Als wir damals gemeinsam im Garten seines
Hauses saßen, erzählte er mir, das er es für
eine schöne Vorstellung hielt, einmal nach
seinem Tod als eine Art Energiewolke dort
oben zwischen den Sternen schweben zu
können.
Ich hoffe, dass sein Wunsch sich erfüllt
hat und dort oben wirklich die Seele des
Mannes schwebt, von dem ich mit Überzeugung behaupten kann, dass er nicht nur
mein Leben, sondern auch das vieler anderer Leser bereichert hat.
Gerne gebe ich zu, dass ich ihn bewundert habe. Diese Lebenslust, die er ausstrahlte, dieser Geist, der in einem Körper
gefangen war, über den er selbst so manches Mal seine Witze riss. Etwas, das ich nie
vergessen werde!
Jürgen Grasmück ist tot, Dan Shocker
lebt weiter …
In tiefer Trauer.
Christian Daber
Seite 11
Sprachlos in tiefer Trauer
Als ich ihn sah,
staunte ich über seinen Lebensmut.
Als wir sprachen,
lachten wir trotz seiner Krankheit.
Als ich ging,
sahen mich die zuversichtlichsten und
durchdringensten Augen an,
die je meinen Blick kreuzten,
und ich wusste,
das ist ein ganz besonderer Mensch.
Er hat gekämpft,
er hat alle Ärzte Lügen gestraft.
Doch jetzt hat auch er
gehen müssen.
Durch deine Werke wurdest du für die Welt
unsterblich,
durch deinen Lebensmut bis zum Schluss
bist du es für mich.
Ich werde dich nie vergessen, Jürgen!!!
Andrea Merirand
Die Erinnerung ist frisch ...
... als wäre es gestern gewesen. Ich saß im
Schulbus – vor fast 40 Jahren –, las den
ersten »Silber Grusel-Krimi« mit Larry
Brent und fiel dabei mehr auf, als meine
Kollegen, die aus Geltungssucht zwei HBZigaretten gleichzeitig rauchten.
Für mich, damals elf Jahre alt, war das
endlich mal eine wirklich spannende Lektüre. Noch spannender wäre es gewesen,
wenn ich geahnt hätte, daß ich dreißig
Jahre später die Erfolgsserien »Larry
Brent« und Macabros des Autors Dan
Shocker alias Jürgen Grasmück selbst neu
auflegen würde.
Zu gerne hätte ich mit ihm zusammen
2008 den 40. Geburtstag seines Top-Agenten Larry Brent gefeiert, doch Jürgen, den
ich seit einigen Jahren durch unsere
gemeinsame Arbeit oft besuchen durfte, hat
diese Ebene unserer bekannten Welt verlassen und lebt nun ein besseres Dasein ohne
die Krankheit, die ihn seit seinem 15.
Lebensjahr an den Rollstuhl gefesselt hatte.
Er war stets offen für neue Ideen und tat
alles dafür, um mich bei meinem großen
Projekt, der Neuauflage von »Larry Brent«
und Macabros zu unterstützen. Über jedes
druckfrische Buch, das ich ihm nach Fertigstellung brachte, freute er sich, und ich
werde mein Bestes dafür tun, um die Welt
seiner Helden für uns alle weiter zu erhalten.
Jörg Kaegelmann
Erinnerungen ...
Er schlich gebückt von der Hauswand weg
auf die Garage zu. Den Smith & Wesson
Laser entsichert in der Hand, bereit zu
Seite 12
schießen. Auf der anderen Seite der Garage
mussten sie sein. Der wahnsinnige Wissenschaftler und sein untotes Geschöpf,
geschaffen aus dem Blut eines ägyptischen
Totenpriesters. Seine Aufgabe war es, weitere Opfer zu verhindern.
Als er die Garage erreicht hatte, hörte er
deutlich die Beschwörungsformeln. Einen
Namen nahm ein feines Gehör auf: »RhaTa-N'my«.
Die Dämonengöttin und ihr finsteres
Erbe auf Erden spielten also ebenfalls eine
Rolle! War dieser Totenpriester gar nicht
ägyptisch, sondern, viel schlimmer, identisch mit – Dr. Satanas?
Ein Rosengatter wies ihm den Weg nach
oben. Schnell war der Laser gesichert und
im Schulterhalfter verstaut.
»Brüderchen«, murmelte der blonde
Mann in einen seltsamen Ring am Finger,
der eine stilisierte Weltkugel zeigte und der
eine komplette Sende- und Empfangsanlage
darstellte. »Brüderchen, es ist Satanas. Er
ist mit dem Untoten in der Garage.«
Der mit Brüderchen Angesprochene
wusste, dass der Fuhrpark des hochherrschaftlichen Hauses auf dem Lande am südöstlichen Ende des von einem breiten Wassergraben umgebenen Anwesens zu finden
war. Kaum war der Funkspruch erfolgt (der
Sender wartete nicht einmal die Antwort
ab), kletterte der Blonde geschmeidig die
Rosenhecke empor. Seine Finger fanden
immer Halt, ohne sich in den Dornen zu verfangen. Seine Füße traten sicher zu und
rutschten keinen Millimeter ab.
Dann war das Ziel erreicht. Er zog sich
über den Rand und blieb bäuchlings liegen.
Die Smith & Wesson lag mit einer einzigen
geschmeidigen Bewegung wieder in seiner
Hand. Er vernahm nach wie vor die gemurmelten finsteren Beschwörungsworte. Geschmeidig robbte er zur anderen Seite der
Garage. Vorsichtig ging er in die Knie.
Da drohte ihm das Blut in den Adern zu
gefrieren. Sein rotbärtiger Freund befand
sich in der Gewalt des Erzfeindes der
Menschheit, des wahnsinnigen und dazu
noch dämonischen Wissenschaftlers Dr.
Satanas, der der Dämonengöttin diente und
dessen die PSA einfach nicht habhaft werden konnte.
Neben ihm der Untote ... Der Blonde hob
den Laser, zum Schuss breit, um dem finsteren Treiben ein Ende zu setzen.
Da zerschnitt eine scharfe Stimme das
monotone Murmeln des dämonischen
Widersachers.
»Wenn Du von der Garage springst und
meine Pfingstrosen zertrampelst, haben wir
Ärger, Horst! Hörst Du mich?«
Die Stimme meiner Mutter, die sich
längst nicht mehr über meine Spiele wunderte, aber sich Sorgen um ihren Garten
machte!
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Natürlich hörte ich sie und sprang trotzdem – und landete nicht in den Pfingstrosen.
Dr. Satanas habe ich als zehn- oder elfjähriger Junge wohl ein Dutzend Mal erlegt und
rettete dabei wahlweise X-RAY-1, X-RAY-7
oder X-Girl-C das Leben.
Der Laser war eine futuristisch geformte Wasserpistole, der Ring nur eingebildet.
Andere Male klaute ich meiner Mutter
Seidenstrümpfe und hatte somit eine Dämonenmaske und trug gleichzeitig das Schwert
des Toten Gottes (wahlweise eine Gardinenstange, ein Plastikschwert vom Schützenfest
oder auch nur einen Stock, was immer in
meiner Fantasie zum Schwert wurde oder
eben greifbar war) bei mir, um Xantilon in
ferner Urzeit vor dem Untergang zu retten
oder die Pläne Molochos’ zu stören.
Andere spielten Cowboy – ich PSA-Agent
oder Björn Hellmark.
In der Grundschule mussten wir immer
am Samstag aus unserer Lieblingslektüre
vorlesen. »Hanni und Nanni« und die »Fünf
Freunde« langweilten mich schon immer.
Aber ich hörte zu wie bei zahllosen anderen
Internats- und Pferdegeschichten. Einzig
Karl May, ein Western von Unger oder das
Klingeln der Glocke konnten mich aus meiner Lethargie wecken.
Dann kam der Tag, da ich lesen musste.
Ich hatte mich für den Einstieg in »Satans
Mörderuhr« entschieden. Eine Uhr mit einer
Guillotine. Großartiges Instrument. Und Dan
Shocker ließ gleich den ersten, der die Uhr
untersuchte, um Haupteslänge schrumpfen.
Faszinierend!
Aber kaum war der Kopf ab, war für
mich der Spaß zu Ende. Ich musste aufhören zu lesen. Aber zu spät. Einige Mädchen
der Klasse (eben jene, die mich mit Hanni
und Nanni folterten) bekamen in der Folge
Albträume.
Meine Mutter kam vom Elternsprechtag
zurück und erklärte mir, ich wäre ihr was
schuldig. Sie hätte meinem Klassenlehrer
Bescheid gestoßen, dass sie mir nicht verbieten würde, Schundromane zu lesen. Was
ihm da überhaupt einfiele. Die Lektüre
würde mir bekommen.
Ich durfte nie wieder vorlesen, bekam
aber zum Schuljahresende von der Klasse
zum Geburtstag »Im Kabinett des Grauens«
(zum Unwillen des Lehrkörpers der Grundschule Dornbusch) geschenkt, und zwar als
(Leih-)Buch aus dem Rekord-Verlag. Ausgesucht von meinem damals besten Kumpel
Udo Koppelmann.
Ich könnte noch viel erzählen. So
erkannte ich zum Beispiel die Dan-ShockerRomane an ihren (dank Lonati) markanten
Covern und gewann auf diese Weise so manche Wette.
»Larry Brent« und Macabros sind für
mich der Ausdruck einer unbeschwerten
Kindheit voller Fantasie.
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Dafür danke ich Jürgen – und dafür, dass
ich dank seiner meine Fantasie heute noch
nutze. Für mich wiegt das ungeheuer
schwer.
Zudem war es Jürgen selbst, der mir den
Grundstock für meine zweite Sammlung
schickte (von ihm signiert und einem
Begleitschreiben versehen), als meine erste
Sammlung im Januar 1976 nach einer
Sturmflut Opfer von Wasser und Elbschlick
geworden war.
Dan Shocker wird immer in meinem
Herzen sein. Und vielleicht kaufe ich mir
mal wieder einen Laser ...
Danke Jürgen. Ich vermisse Dich. Aber
Dan Shocker ist ja noch da.
Horst von Allwörden
(Marlos Bürger 32, Co-Leiter der Regionalgruppe
2000 des Dan Shocker's Fantastik Club »Marlos«)
Was bleibt zu sagen?
1982 habe ich bei einem kleinen Verlag –
winzig klein sogar – einen Job übernommen.
Der Verlagsgründer hatte vor, eine eigene
Romanheftserie zu veröffentlichen. Keine
Science-Fiction – reine Horror-Stories
waren geplant. Einzelromane, weit weg von
jedem Seriengedanken.
Ehrlich gesagt, war ich auf diesem
Gebiet nicht so sehr firm, da ich eher SF
mochte. Also las ich mich in das Metier ein.
Zumindest hatte ich das so vor, doch dieser
Verlag hielt einige Überraschungen für mich
parat ... Eine davon war die, dass man keine
Autoren hatte. Nein, das ist so falsch ausgedrückt – man hatte einen: mich! Ich sollte
schreiben. Schnell und viel.
Und da war noch etwas, dass dramatisch
fehlte – Geld. Doch das spielt hier jetzt keine
Rolle.
Bei meinem Vorhaben, mich »einzulesen«, fielen mir einige Hefte in die Hand.
Darunter eines, dessen Cover mich irgendwie fesselte: Macabros Band 2, »Fluch der
Druidin«; ein Mann, der ein Tor zwischen
den Welten durchquert – halb ist er noch
ein Monster, halb wieder Mensch. Zumindest war das mein damaliger Eindruck.
Gelesen ... tja, gelesen habe ich den
Band damals nicht. Keine Zeit, andere
Dinge, die vorgingen, was weiß ich.
Vier Jahre später war ich dann so verrückt, meinen eigenen Verlag zu gründen –
den Merkur-Verlag, in dem ich die ScienceFiction-Serie »Star Gate – Tor zu den Sternen« herausgab. Mehr als zwölf Ausgaben
schaffte ich nicht, dann war die Pleite da.
Gründe gab es in rauen Mengen, die spielen
hier auch keine Rolle.
Was blieb, das war der Kontakt, ja, die
Freundschaft zu Lesern und den Autoren
der Serie. Ganz besonders natürlich zu Werner Kurt Giesa und seiner Frau Heike. Heike
und ich führten einen ziemlich regen BriefSeite 13
kontakt ... natürlich mit dem Hauptthema
»Fantastische Literatur«. So kamen wir auf
Macabros und Jürgen Grasmück zu sprechen. Heike schwärmte mir dermaßen von
»Larry Brent« und Macabros vor, dass mir
nichts anderes übrig blieb, als mich dafür zu
interessieren. Und dann bot sie mir an, die
Serie komplett von ihr kaufen zu können –
verschiedene Auflagen, Sammelbände, nicht
unbedingt in einem sammelwürdigen Zustand, doch das war mir unwichtig. Ich wollte die Serie ja lesen, nichts weiter als das.
Gesagt, getan. Übergabe auf dem Parkplatz von Burg Frankenstein ... in Darmstadt. Ich begann, die Serie zu inhalieren.
Mehr muss ich nicht sagen, denke ich. Mich
hatte Macabros gepackt! Vor allem natürlich der Schreibstil von Jürgen, seine große
Begabung, selbst die kleinste, unscheinbarste Nebenfigur wichtig und interessant zu
gestalten.
Dann schleppten Giesas mich zum »Marlos-Con« – der fand damals in Hannover
statt. Jürgen kam, gesellte sich zu seinen
Fans und Lesern, die ihm etwas entgegenbrachten, das aus einer Mischung aus
Bewunderung und Zuneigung bestand;
schwer zu beschreiben, aber für mich war
das beeindruckend zu erleben.
Als Grasmück mich dann unmissverständlich mit Handzeichen zu sich bat, fühlte ich mich ein wenig befangen – und das
hatte nun wirklich nichts damit zu tun, dass
er im Rollstuhl saß. Was dann folgte, ist leider undokumentiert geblieben, denn unser
Treffen wurde zwar von Werner Giesa fotografisch festgehalten, doch irgendwie streikte die Kamera ... makaber ... macabros ...
Selten habe ich einen so freundlichen
Menschen getroffen, der mich natürlich
über »Star Gate« befragte, der wissen wollte, wie ich auf die irrsinnige Idee gekommen war, mich gegen die großen Verlage zu
stellen. Dann bemerkte ich schon bald die
mit den Hufen scharrenden Fans, deren Idol
ich in Beschlag nahm ... also zog ich mich
zurück. Doch Jürgen hielt mich noch kurz
fest. Er wollte mir noch etwas sagen. Zwei
Sätze nur, doch die haben mich lange Zeit
beschäftigt: »Du bist 20 Jahre zu spät geboren worden, Volker. Was hätten wir zwei
gemeinsam für tolle Sachen machen können ...« Nun war ich erst recht beeindruckt
und verwirrt.
Kurz darauf hatte ich Geburtstag. Ein
Päckchen kam – Inhalt ein Leihbuch: »Die
Macht im Kosmos« von Jay Grams. Ich
schlug die ersten Seiten auf und las mit offenem Mund die handschriftliche Widmung:
»Lieber Volker – von ganzem Herzen alles
Gute zum Geburtstag! Wir haben beide
eines gemeinsam: die Freude und Begeisterung für SF. Ich habe meiner Begeisterung
damals vor mehr als 30 Jahren (als 16-jähriger) mit diesem, meinem ersten Roman,
Seite 14
Ausdruck gegeben. Du hast es mit ›Star
Gate‹ verwirklicht. Herzlichst – Dein Jay
Grams.«
Mir fehlten wirklich die Worte – doch die
musste ich wiederfinden, denn am Abend
rief mich Jürgen an. Er gratulierte, fragte,
ob das Buch auch unbeschadet angekommen sei – und er verriet mir, dass ein
gemeinsamer Freund aus Hannover an dieser Aktion gedreht hatte.
Das Buch liegt hier neben mir, während
ich diese Zeilen schreibe. Ein Schatz, den
ich gut behüte, das ist logisch. Was man
doch mit ein wenig Freundlichkeit, mit ein
paar wenigen Worten so alles erreichen
konnte. Hochachtung, Jay Grams!
Mich hat das alles jedenfalls noch viel
mehr an die Szene gebunden. Und ich war
wirklich stolz, als ich dann viele Jahre später einmal für den Blitz-Verlag beim ersten
Macabros-Buch als einer der Korrektoren
fungieren durfte.
Auch wenn ich Jürgen danach nie wieder persönlich getroffen habe, auch wenn
wir nur sehr sporadisch miteinander telefonierten – und auch das schließlich irgendwie
endete –, so habe ich immer wieder durch
die verschiedensten Personen erfahren, wie
es ihm ging, habe ihm Grüße ausrichten lassen. Zu wenig ... sicherlich ...
Durch Werner Giesa wusste ich, wie sich
Jürgens Gesundheitszustand nach und nach
verschlechterte. Ich wusste auch, dass alles
auf ein baldiges Ende hinwies. Und dennoch
– es hat mir einen Schock versetzt, als ich
die Nachricht dann im Internet las.
Was bleibt zu sagen?
Heute kann man in Foren oder Leserbriefen oft verfolgen, wie Romane seziert
werden ... Man setzt das Skalpell an, pflückt
jeden Satz, jedes einzelne Wort auseinander, stellt alles in Frage. Manchmal denke
ich, die Menschen vergessen, was die Intention der Fantastik ist. Das letzte, noch so
kleine Haar in der Suppe – sicher kann man
es finden, wenn man nur lange genug sucht.
Doch dabei verliert man die Fähigkeit des
Träumens. Träume vermitteln ... das ist für
mich der Sinn unserer geliebten Literatur.
Wer konnte das besser als Jürgen Grasmück? Mir fällt da niemand ein ...
Volker Krämer, August 2007, Gelsenkirchen
PS: Meine Frau mag die Fantastik nicht – sie
liest auch meine Romanhefte und Bücher
nicht. Oh, ich beklage mich nicht ... Das ist
einfach so. Aber ab und an, da spricht sie
von der einzigen Romanheftserie, für die sie
sich begeistern konnte. Und die hieß »Larry
Brent«. Schau einer an ...
Ich habe einen Freund verloren.
8.8., Karin und Constanze Geburtstag. So
steht es auf meinem Tischkalender. Seit JahMysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
ren schon. Karin, Jürgens Frau. Constanze,
seine Tochter. Dieses Datum war wieder einmal ein Anlass für mich, an die Grasmücks
zu denken. Und meine Frau sagte einmal
mehr: »Du solltest dich mal wieder bei
ihnen melden.« Das wollte ich auch tun.
Warum ich es dann doch nicht getan habe
(wie all die Jahre davor auch nicht), weiß
ich nicht. Vermutlich deshalb nicht, weil ich
ein Telefon-Muffel bin. Ich möchte die Leute
sehen, mit denen ich rede. Nicht nur hören.
Als ich Jürgen zum ersten Mal sah,
nannte ich ihn den »Grusel-Papst«, und das
ist er für mich immer geblieben. Wer weiß,
ob es uns – all die vielen Nachzügler – je
gegeben hätte, wenn er nicht den allerersten deutschen Grusel-Heftroman geschrieben hätte. Jürgen war für uns der Wegbereiter, der Mann, der eine Schiene schuf, die es
vor ihm nicht gegeben hatte, und auf der
wir, dank ihm, noch immer unterwegs sind.
Als ich erfuhr, dass Jürgen am 7.8.,
einen Tag vor dem Geburtstag seiner Frau
und seiner Tochter, gestorben war, war ich
geschockt und betroffen. Gedanken an unsere gemeinsame Vergangenheit schwirrten
mir durch den Kopf. Wir hatten viel Spaß
zusammen. Ob in Frankfurts Sachsenhausen, in der Düsseldorfer Altstadt oder bei
den »Mückes« – wie ich sie immer nannte –
zuhause. Wir waren miteinander in Grinzing beim Heurigen, in Schönbrunn, im Prater ... Sogar bis nach Budapest sind wir
gekommen.
Es war eine Zeit, an die ich gerne
zurückdenke und die ich nicht missen möchte. Wir waren die drei Musketiere: Jürgen,
Jason und ich. Trafen einander immer wieder hier, da und dort. Dass wir mit der Zeit
etwas auseinanderdrifteten, hatte wohl in
erster Linie mit Jürgens fortschreitender
Krankheit zu tun. Er hörte auf zu schreiben, begann Esoterik-Bücher zu verkaufen.
Einmal waren wir noch in seinem Buchladen. Ein andermal begegneten wir einander auf einer Veranstaltung (ich weiß heute
nicht mehr, wo), und die Mückes sagten,
wenn wir mal wieder nach Deutschland
kämen, müssten wir unbedingt einen Tag
länger einplanen und zu ihnen kommen. Es
kam leider nie dazu.
Und nun hat Jürgen uns für immer verlassen. Mir will es noch immer nicht ganz in
den Kopf. Für mich war Dan Shocker ein
Vorbild, einer der ganz Großen – wird es
immer sein. Er wird, davon bin ich überzeugt, in seinem Werk weiterleben, hat
dadurch eine gewisse Art von Unsterblichkeit erreicht. Ich werde seine Frau anrufen
und mit ihr um meinen Freund trauern. Und
vielleicht wird es ein Trost für sie sein, wenn
ich ihr sage, dass er da, wo er jetzt ist, mit
Sicherheit gut aufgehoben ist und endlich
keinen Rollstuhl mehr braucht.
A. F. Morland
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Der Mann, der Dan Shocker war
… ist nun tot. Gestorben vor wenigen Tagen.
Einen Tag vor seinem Tod habe ich noch
kurz mit seiner Frau telefoniert, und das
letzte, das er zu mir sagte, war die Erinnerung daran, dass ich auch mit seiner Frau
per Du bin.
Ich habe Jürgen Grasmück in den letzten
Jahren noch etwas kennenlernen dürfen,
durch zahlreiche E-Mails, einige Besuche
auf der Buchmesse und einem längeren
Besuch in seinem Haus. Der Mann, der mich
in meinen Teenager-Jahren (und bis heute
noch) mit seinen Romanen begeisterte,
wurde für mich durch diese Begegnungen
zum echten MENSCHEN; und dieser Mensch
hat mich noch mehr beeindruckt als der
Autor.
Er hatte mehr Kraft und Enthusiasmus,
als sein gebeutelter Körper ihm eigentlich
zugestand. Aus schierem Willen lebte er so
lang, wie er lebte. Er war zu mir stets offen
und verfolgte auch meine Karriere als
Schriftsteller mit Interesse und Freude – in
einem Gespräch meinte er, wir seien uns
ähnlich in der Art, wie wir arbeiten und
schreiben. Ja, das hoffe ich. Wenn ich etwas
so Interessantes schaffen kann wie Jürgen
Grasmück, dann bin ich zufrieden.
Seine Macabros-Serie faszinierte mich
mehr als alle andere Literatur, und bis heute
lese ich die Romane immer wieder … als
Sammler seiner Werke war ich freilich fasziniert, als ich durch sein Archiv ging und all
die seltenen Sachen aus vielen Ländern sah
… doch wenn ich daran zurückdenke, sehe
ich ihn selbst vor mir in dem kleinen Archivräumchen, ihn und seine Frau Karin, die
ihn stets unterstützte und ohne die er nie so
weit gekommen wäre, wie er kam.
In den letzten Tagen habe ich einen
»Larry Brent«-Band fertiggemacht, der alte
unbekannte Aufzeichnungen von Dan Shocker zur Serie enthält – das hat mich neu in
seine Welt eintauchen lassen. Dass der Band
gerade um sein Todesdatum herum fertig
wurde, wird mir wohl immer in Erinnerung
bleiben.
Jürgen beeindruckte durch Lebensmut
und Kraft, wo eigentlich gar keine Kraft sein
konnte. Er schuf Figuren und Welten, die
bis heute leben und sich weiterentwickeln.
Bis zuletzt wollte er auch, dass seine Serien
weiterlaufen, kümmerte sich fast bis zu seinem Tod darum, brachte noch die Macabros-Fortsetzung auf den Weg. Das war ihm
wichtig. Und noch etwas ist wichtig: die
Erinnerung. Mir, und vielen anderen noch
viel mehr, das weiß ich. Ich hoffe, er hat nun
Frieden. Ich sagte ihm, dass ich dafür bete,
und dafür bedankte er sich. Ich hoffe, Karin
und ihre Familie haben die Kraft, die sie
brauchen.
Christian Montillon
Seite 15
Zum Gedenken an Jürgen
Am 11.08.2007 rief mich mein alter Freund
Uwe Schnabel an. Aber der Grund des
Anrufs war ein Unerfreulicher. Dan Shocker
alias Jürgen Grasmück war am Dienstag,
den 07.08.2007, verstorben!!! Dies war eine
Neuigkeit, die mich tief getroffen hatte!
Als ich Jürgen bei unserem ersten Treffen damals auf Burg Frankenstein kennenlernte, war ich ein »Frischling« in der Fanszene, voller Erfurcht vor dem Schöpfer von
Macabros und »Larry Brent«. Diese
Erfrucht wandelte sich in nach diesen Treffen in Respekt, Achtung und – von meiner
Seite – Freundschaft.
All die Zeit im Dan Shocker’s FantastikClub, die Romane von Dan Shocker, haben
mich geprägt. Und auch dazu gebracht, mit
dem Schreiben anzufangen – wenngleich ich
es (noch) nicht zum Berufsschriftsteller
gebracht habe.
Jürgen, wo immer du auch bist, ich
hoffe, es ist ein »Marlos«, so, wie du es Dir
immer vorgestellt hast. Eine Welt, in der Du
ungebunden umherstreifen kannst und die
Wunder erlebst, von denen andere beim
Lesen deiner Romane nur träumen! Es hätte
mich gefreut, dich wenigstens noch einmal
persönlich nach so langer Zeit zu treffen.
Die Welt wird nun ohne Dich erneut um ein
großes Stück leerer und grauer werden. Ich
persönlich werde Dich als einen Teil von
mir, nämlich mein schriftstellerisches Vorbild und – wenn ich es wagen darf, dich so
zu nennen – einen Freund, vermissen.
Mach's Gut Jürgen. Wir sehen uns wieder auf »Marlos«!
Michael Müller
Jürgen Grasmück ist tot –
Dan Shocker stirbt nie
Ich lag flach mit Fieber im Bett, den Kopf
voller Probleme, als Horst Herrmann von
Allwörden mich anrief und mir die traurige
Nachricht vom Tod des großen Jürgen Grasmück gab. Jürgen war ein sehr kranker
Mann, sein Tod war nicht wirklich überraschend für mich, aber ich bin zutiefst getroffen, das dieser wunderbare Mensch nun von
uns gegangen ist.
Ich habe Jürgen 1987 in Hamburg kennengelernt. Danach traf ich ihn regelmässig
auf Marlostreffen. Er lobte mich für meinen
Einsatz und der aktiven Mitarbeit am ClubLetter des Dan Shocker’s Fantastik-Club.
Diese Treffen fanden ab 1995 ohne Jürgen
statt, der zum einen beruflich stark eingebunden war in seinem Bücherladen, zum
anderen, weil es ihm gesundheitlich auch
immer schlechter ging.
Vergessen habe ich Jürgen jedoch nie.
Und er mich auch nicht. Als ich ihn vor einiger Zeit anrief, um von meiner Website zu
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erzählen, die eine ganze Zeit als Shockers
Universum bekannt war, da sagte ich nur:
»Ich bin’s, der Stephan Gewalt.« Er hat sich
sofort an mich erinnert und mit großer
Freude mit mir über alte Zeiten geplaudert.
Ich werde dieses letzte Gespräch mit ihm
nie vergessen. Die Ehre, in sein Haus zu
kommen, hatte ich leider nie. Lag aber wohl
mehr an mir. Jedenfalls hatte ich immer vor,
ihm einen Besuch abzustatten, doch dann
kam dieses und jenes dazwischen.
Als ich vor 25 Jahren meinen ersten
»Larry Brent«-Roman kaufte, war ich bereits
ein Fan von Hörspielen. »Mensch«, dachte
ich, »so einen Roman auch mal als Hörspiel,
das wär doch was«. Und es schien, als hätte
das Hörspiellabel Europa diesen Ruf erhöht.
1983 kamen die ersten Dan-Shocker-Hörspiele heraus. Zu diesem Zeitpunkt war Dan
Shocker noch immer nur ein Name für
mich. Erst als ich 1986 in den Dan Shocker’s
Fantastik-Club eintrat, offenbarte sich mir
die ganze Fanwelt, die Dan Shocker alias
Jürgen Grasmück sich aufgebaut hatte, und
die hinter ihm stand. Jürgen ist stets bescheiden und bürgerlich geblieben, und so
wie er gekämpft hat und immer wieder nach
vorne gegangen ist, trotz seiner Schicksalsschläge, gibt es mir Mut, mit kleineren Problemen etwas lässiger umzugehen.
Jürgen, ich danke dir für alles. Für die
schönsten Lesestunden meines Lebens, für
traumhafte Ereignisse auf Marlos-Cons, und
für nette Hörspielstunden.
Mein Mitgefühl geht an Karin Grasmück
und die Familie.
Stephan Gewalt
Ich habe einen guten Freund verloren
Die Gefühle lassen sich kaum beschreiben,
die ich empfand, als ich heute die Todesanzeige meines lieben Freundes Jürgen Grasmück in den Händen hielt. Selten trifft man
einen solchen Menschen, der so beliebt war
wie Jürgen! Ein großer Verlust für alle, die
ihn gut kannten. Obwohl wir uns in der letzten Zeit wenig sahen, erinnere ich mich
immer noch gerne an die gute, alte Zeit mit
ihm und seiner Frau Karin. Das erste Mal
trafen wir uns in Hamburg. Es ging um einige Titelbilder, die ich für die Serie »Der
Magier« malen sollte. Ich war selten so aufgeregt wie vor diesem Treffen. Jürgen war
auf eine Einladung, die ich für den HorrorFan-Club von Roland Fuchert in Gelsenkirchen entworfen hatte, auf mich aufmerksam geworden. Ich zeichnete damals ein
Skelett, dass ein Pergament in der knochigen Hand hielt. Darauf schrieb ich die
Namen der Autoren, die zum Club-Treffen
eingeladen waren. Darauf stand auch der
Name: DAN SHOCKER! Leider konnte Jürgen damals nicht kommen. Er fragte
Fuchert, wer diese Einladung entworfen
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
hätte. So begann alles. Der grosse DAN
SHOCKER interessierte sich für meine
Kunst. Ich konnte es kaum glauben. Jürgen
erkannte schon damals, dass ich Talent
hatte, und förderte mich seit jener Zeit. Früher zeichnete ich nur mit Blei-und Filzstiften. Durch Jürgen kam ich dann zur Malerei
mit Pinsel, Öl- und Acryl-Farben. Dass er
damals immer wieder aufmunternde Worte
und Tipps für mich hatte, gab mir Mut weiterzumachen. Ich versuchte, Dan Shockers
Stammzeichner Lonati nachzueifern, den
ich aber leider nie erreichen konnte. Sein
unverkennbarer Stil, den er in seinen Titelbildern zum Ausdruck brachte, war nicht
kopierbar. Ich musste meinen eigenen Stil
entwickeln. Nach einigen Testbildern, die
ich damals an die Romanagentur Grasmück
schickte, bekam ich einen Vertrag als Titelbildzeichner. Auch wenn meine ersten Titelgrafiken nicht von Erfolg gekrönt waren,
Jürgen motivierte mich weiter! Er arrangierte später sogar eine Ausstellung für
meine Kunstwerke in Hanau. All das gab
mir die Kraft, nicht aufzugeben. Heute kann
ich, selbst wenn ich zurzeit keine Titelbilder
mehr male, einige Erfolge verzeichnen. Das
habe ich Jürgen zu verdanken. So entwickelte sich unsere Freundschaft, die bis
heute gehalten hat.
An dieser Stelle möchte ich besonders
Jürgens Frau Karin erwähnen, die durch
ihre Liebe und unermüdliche Hingabe Jürgen ein angenehmes Leben ermöglicht hat,
trotz seiner schweren Krankheit. Nur ihr ist
es zu verdanken, dass er relativ lange lebte.
Eine wirklich echte Liebe!
Jürgen war nicht nur der »Vater des
deutschen Grusel-Krimis«, sondern ein
grosses Vorbild für alle Autoren nach ihm.
Seine unvorstellbare Fantasie hat ihn so groß
gemacht. Er war einer, der etwas erreichet
hatte und nie seine Ziele aus den Augen ließ.
Ein wirklicher Meister seines Fachs! Er war
ein Mensch, vor dem man Achtung haben
musste, allein durch seine gewinnende und
warmherzige Art, mit anderen Menschen
umzugehen! Seine Familie, seine Liebe zum
Schreiben und seine Freunde ließen ihn dieses Alter erreichen, auch wenn wir ihm
noch ein höheres Alter gewünscht hätten.
67 Jahre muss man erst einmal werden in
der heutigen Zeit. Ein schwacher Trost für
alle, die Jürgen kannten, ihn liebten und
nahe standen so wie sein grosser Freundeskreis. Jürgen und seine Werke sind unsterblich geworden. Das ist das Erbe, das er uns
hinterlassen hat! Jetzt erwartet ihn eine
bessere Welt, ohne Krankheit. Ewiger Frieden wird ihm zuteilwerden, ein Frieden, den
wir hier auf Erden so sehr vermissen.
Die Erinnerung ist das Paradies, aus
dem uns niemand vertreiben kann. Mach’s
gut Jürgen, ich werde Dich nie vergessen!
Detlev Menningmann
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Der Marlos-Bürger Nr. 1 ist tot
Als ich die E-Mail von Karin las, dass Jürgen
gestorben sei, war das für mich ein großer
Schock. Ich habe einen väterlichen Freund
verloren, und das tut weh. Seit fast dreißig
Jahren kenne, pardon, kannte ich Jürgen
und seine Familie.
Der Kontakt zu Jürgen entstand durch
den Prä-Astronautik-Autor Peter Krassa,
der leider schon 2005 verstarb. Peter
erzählte mir im September 1977 in Wien,
daß er zum Autorenteam der geplanten
eigenständigen Mirakel-Serie gehörte und
Band 6 verfasst hatte. Der Autor Dan Shocker hätte ihn ins Boot geholt. Nun, Dan
Shocker kannte ich als Autor der »Larry
Brent«-Abenteuer
im
»Silber-GruselKrimi«, die mir sehr gefielen, und als Macabros-Autor. Ich erwähnte Peter gegenüber, daß ich Dan Shocker gern mal
persönlich kennenlernen würde.
Auf dem SFCD-Con 1978 in Marburg
kam es dann zu diesem Treffen. Jürgen
hatte zu diesem Zeitpunkt schon seinen Dan
Shocker’s Fantastik-Club gegründet und
durfte die gesamte Arbeit selber machen,
denn der geplante Leiter, der Sohn seiner
Physiotherapeutin, hatte kurzfristig das
Handtuch geworfen, und so hing der ganze
Apparat an ihm und seiner Frau Karin. Ich
wurde Marlos Bürger Nr. 130 und traf Jürgen in den nächsten Monaten in einem Hanauer Café (Café Mozart?). Karin hatte neben
dem Fulltime-Job Jürgen noch eine Nebenbeschäftigung. Jeden Mittwoch Nachmittag
arbeitete sie für einige Stunden bei einem
Rechtsanwalt. Jürgen saß so lange im Café,
machte sich Notizen und beobachtete die
Menschen in seiner Umgebung. Manche fanden sich später in seinen Manuskripten,
natürlich in ganz anderen Rollen, wieder.
Jürgen hatte bei unseren Treffen immer
kleine Aufgaben für mich. Nach dem oben
genannten Fiasko war er vorsichtig, aber
irgendwann war Jürgen sicher, er hatte den
Richtigen in mir gefunden. Ich durfte in die
DSFC-Club-Zentrale nach Altenstadt kommen, sprich, ich durfte Jürgen zu Hause aufsuchen. Zuerst waren es nur ein paar Stunden, die ich dort war, aber schon bald kam
ich Freitag nachmittags an und fuhr erst am
Sonntag Abend mittels Bus und S-Bahn
zurück nach Frankfurt.
Karin und ich waren im Umgang mit
dem Reiserollstuhl nach kurzer Zeit ein eingespieltes Team. Ich zog ihn hoch oder ließ
ihn runter, und Karin war die Bremserin.
Runter haben wir Jürgen in den Keller über
die Treppe manchmal in solch einem Tempo
gebracht, daß ihm der Angstschweiß auf die
Stirn trat und wir ihm gleichzeitig »Hände
weg von den Bremsen« zuriefen. Trotzdem
lagen seine Händen immer in der Nähe der
Bremsgriffe. Er meinte dann lächelnd: »VorSeite 17
sicht ist besser als Schaden.« Hätte er wirklich gebremst, wäre es zur Katastrophe
gekommen. Er traute zwar seiner Frau,
aber der junge Mann hinter ihm lächelte so
diabolisch. Wir hatten manchmal wirklich
ein rasantes Tempo drauf beim »Runterrollen«. Ich war der Meinung, flott runter ist
weniger anstrengend als langsam.
Wir bauten Jürgens umfangreiches Archiv mit fantastischen Serien auf, schleppten Kaminholz aus einem bis dahin nur als
Holzlager genutzten Kellerraum und machten daraus das sogenannte Marlos-Zimmer.
Jürgen gab die Anweisung, und ich arbeitete. Am besten war man oder frau, wenn
man gleichzeitig mehrere Sachen auf einmal erledigte, so beschwerte sich einmal
Karin über Jürgen. Er wollte eben in seiner
knappen Freizeit alles auf einmal tun.
Wir haben herrliche Stunden im MarlosZimmer verbracht und nach jedem meiner
Wienaufenthalte wuchs Jürgens Archiv und
meine Rolle als Archivar wurde immer
interessanter. Jürgen ließ sich seine Liebling-Heftserien zusammensuchen. Die
Geschichten, die er aus der damaligen Zeit
berichten konnte, waren höchst amüsant.
Irgendwann rief Karin zu Tisch. Also ging es
die Treppe wieder rauf im Reiserollstuhl,
und Jürgen wechselte auf Elektro-Rollstuhl
um, und er surfte durch das Erdgeschoss
seines Bungalows.
Am anderen Tag war entweder ClubArbeit
(Buchführung,
Kurvertierung,
Abtipparbeiten usw.), Romankorrektur oder
Leserbriefbeantwortung dran. Die Leserbriefe haben diverse Ordner gefüllt. Jürgen
hat sie alle selbst beantwortet. Entweder hat
er sie selbst getippt oder sie Karin (und später mir) diktiert. Kamen irgendwelche
serienspeziellen Fragen, guckte er mich
freundlich an, und fragte: »Irgendwelche
Vorschläge?« Er konnte und wollte sich alle
Einzelheiten seiner Romane nicht merken,
dafür gab es ja ein lebendes Lexikon. Er
wollte Romane schreiben und die Abenteuer im Geist erleben, die ihm seine Krankheit
nicht erlaubte. Als ich ihn kennenlernen
durfte, konnte er beide Hände noch komplett bewegen. Im Laufe der nächsten zwölf
Jahre wurde die eine Hand immer schwächer und damit auch der Händedruck. Jürgen sagte einmal, die Lebenserwartung seiner Muskelschwund-Unterart liege bei
Anfang dreißig, höchstens Mitte dreißig und
daß er über dreißig Jahre mehr schaffte, lag
an seinem Lebenswillen und der hervorragenden Unterstützung seiner Frau Karin. So
konnte er nicht nur seine Tochter Constanze heranwachsen sehen, sondern auch seine
drei Enkelsöhne bei sich zu Hause groß werden lassen. Die letzten Jahre waren nicht
schön für ihn, der Muskelschwund wurde
immer stärker, und die Kraft ließ nach. Selber schreiben konnte er nicht mehr, also
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diktierte er wie früher seine E-Mails und
stand so weiterhin mit seinen Freunden und
Fans in Kontakt.
Getroffen habe ich Jürgen und Karin
zuletzt auf der Buchmesse. Sie waren mit
ihrem Verlag dort vertreten. Jürgen hat im
Laufe seiner 50-jährigen Schaffensphase
mehrere Ebenen durchschritten. Zuerst war
er Leser, dann SF-, Krimi-, Western, Grusel-Autor, dann war er Chance- und MagierRedakteur, Leiter der »Esoterischen Bücherstube«, Veranstalter und schließlich
Herausgeber von esoterischen Büchern.
Mit der Gründung des DSFC am 30.
November 1977 hat er das Fandom um
einen Club bereichert, der anders war als
die anderen. Für viele Leute war der Club zu
ruhig. Es gab keine Skandale. Jürgen und
Karin wollten keinen Streitclub haben. Sie
legten Wert auf Harmonie und ließen als
Clubleitung dies auch andere spüren. Es gab
und gibt viele »John Sinclair«-, »Dämonenkiller«- und allgemeine Horror- und GruselClubs, aber nur einen DSFC, und das lag an
Jürgen. Er hat den Club gegründet und bis
1988 geleitet, und ich habe ihn in seinem
Sinne fortgeführt.
Bis Mitte der 90ziger habe ich mit ihm
zusammengearbeitet, auch über kurzfristige
Meinungsverschiedenheiten hinweg. Als
sich der Blitz-Verlag in Gestalt von Jörg
Kaegelmann seiner Serien annahm, wollte
Jürgen, dass ich die Bearbeitung übernahm.
Fast dreißig Jahre hatte ich das Vergnügen, mich zu seinen Freunden zählen zu
dürfen. Er war mein Trauzeuge 1991 bei
meiner Heirat mit meiner Frau Sabine.
In den letzten Jahren ist der Kontakt
zwischen uns leider ein wenig eingeschlafen, aber trotzdem hörten wir von einander,
und nun muss ich von einem Freund
Abschied nehmen, dessen Lebenswille und
dessen Fantasie mir immer ein Vorbild
waren und sind.
Uwe Schnabel
Ein persönlich gefärbter Nachruf
Seine Romane stehen nicht in den Bibliotheken, und die meisten Buchhändler werden seinen Namen nie gehört haben. Jürgen
Grasmück alias Dan Shocker schrieb in den
60er, 70er und 80er Jahren Hunderte von
Romanen meist phantastischen Inhalts.
Zwar begann seine Karriere noch zu Leihbuchzeiten, schon bald wurde jedoch der
florierende Heftroman sein Medium, mit
Stirnrunzeln betrachtet von Deutschlehrern
und anderen Hütern sogenannter anspruchsvoller Literatur, mit Begeisterung verschlungen von zigtausend lesehungrigen Jugendlichen und Erwachsenen. Er kreierte die
erste deutsche Gruselromanserie »Larry
Brent«, deren Erfolg Nachahmer-Serien wie
»John Sinclair« auf den Plan rief. Als er später eine zweite Serie Macabros mit FantaMysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
sy-Elementen auf den Markt brachte, flochten auch seine Epigonen Fantasy-Szenen in
ihre Romane ein. Dan Shocker erhielt den
Beinamen »Vater des Gruselromans«, eine
Auszeichnung, die er zweifellos verdient
hat.
Ich war elf, als mir seine Romane in die
Hände fielen ... und mich über Jahrzehnte
hinweg nicht mehr losließen. Während eines
Campingurlaubs in Kärnten griff ich zum
ersten Mal in meinem Leben zu Romanheften, aus dem einfachen Grund, dass ich alle
Comics, die der Kiosk des Campingplatzes
anbot, bereits gekauft und ausgelesen
hatte ... Bis dahin hatte ich neben Comics
hauptsächlich Karl May und andere Jugendbücher verschlungen. Für Gruseliges hatte
ich mich schon immer erwärmen können,
hatte ich doch bereits mit acht Jahren meine
Eltern stundenlang bekniet, den Christopher-Lee-Dracula im Spätprogramm des
Fernsehens erleben zu dürfen. Der sehr
direkte Horror der Heftromantitelbilder
kam mir ungeheuer erwachsen und verlockend vor und weckte die schaurig-schönsten Erwartungen. Mein Vater, ein Gelegenheitsleser von Krimi- und Westernheften,
hegte glücklicherweise keinerlei Abneigung
gegen den billigen Lesestoff und ließ sich
gerne dazu überreden, mir zwei Romane
der Serie »Silber-Grusel-Krimi« zu kaufen.
Beide Schmöker waren von Dan Shocker
verfasst, und in beiden kämpfte der sympathische blonde James-Bond-Verschnitt Larry
Brent gegen seinen schlimmsten Gegner: Dr.
Satanas, ein Über-Verbrecher, wie er mir
aus den Superhelden-Comics vertraut war,
halb Roboter, halb haariges Monstrum.
Von diesem Tag an war ich Dan Shocker
mit Haut und Haar verfallen. In den folgenden Jahren las ich über 200 Romane aus
seiner Feder. Auch die Werke anderer
Schreiber fesselten meine Faszination,
zugegeben, von Altmeistern der Fantastik
wie Poe, Lovecraft und Bradbury bis hin zu
Jürgen Grasmücks Kollegen aus der Romanheft-Fabrikation.
Doch keiner wusste mich so zu bannen
wie der Mann, dessen Name Programm
war: Dan Shocker. Was machte seine
Geschichten so einzigartig? Sie waren nicht
perfekt – sein Stil war zwar intelligent,
anschaulich und flüssig, hatte jedoch einen
Hang zu leeren Phrasen, seinen Helden haftete viel Stereotypes an, und sie entwickelten sich kaum weiter.
Aber: Dan Shockers Romane waren voller Energie. Und voller Ideen. Sie sprühten
davon. Seine Ideen waren gut, sie waren
neu, und sie waren menschlich. Womit seine
Kollegen fünf Hefte gefüllt hätten, das packte er in ein einziges. So klischeehaft seine
Helden sein mochten, so komplex präsentierten sich die anderen Figuren in seinen
Geschichten. Niemals war jemand einfach
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
nur böse, weil er böse war. Immer gab es
Hintergründe, Umstände, Schicksale. Seine
Charaktere waren enttäuscht vom Leben,
verbittert, aber oft auch neugierig gegenüber dem Unbekannten, Okkulten, so wie
der Autor selbst. Larry Brent kämpfte gegen
Menschen, nicht gegen Dämonen.
Als sehr viel später die US-Serie »XFiles« im deutschen Fernsehen anlief und
ich zwei Episoden gesehen hatte, dachte ich
nur: So etwas hat Dan Shocker vor zwanzig
Jahren überzeugender und unterhaltsamer
hinbekommen. »Larry Brent«-Abenteuer
wie »Die Blutsauger von Tahiti«, »Dämonenbrut«, »Die Alpträume des Mr. Clint«
oder »Das Höllenbiest« sind mir bis heute
unvergessen.
Dan Shocker schrieb nicht, um Geld zu
verdienen. Er schrieb, um zu schreiben, um
seine Ideen loszuwerden, um Charaktere zu
erschaffen und agieren zu lassen. Und das
machte noch den schlechtesten seiner
Romane zu einem Vergnügen. Von einer
heimtückischen Krankheit seit seiner
Jugend an den Rollstuhl gefesselt, lebte er
sein Leben in seinen Romanen. Sein Hunger
nach Leben spiegelte sich in seinen optimistischen, leichtherzigen Hauptpersonen, wie
seine Frustration und Angst sich in seinen
grausamen Ärztefiguren und irregeleiteten,
machtbesessenen Zauberschülern manifestierte. Immer wieder focht er in seinen Texten selbst den Kampf gegen die Verzweiflung aus. Keiner seiner Romane war lustlose
Routine, jeder war ein Ausbruch der Gefühle. Wer einen Text aus seiner Feder liest,
spürt sofort, dass Romanheftautoren nicht
die seelenlosen Routiniers sein müssen, als
die sie oft dargestellt werden. Noch etwas
unterschied ihn von seinen Kollegen: Er
interessierte sich aufrichtig für das Übernatürliche, glaubte vieles von dem, was er
schrieb, war außerordentlich belesen in
Themen wie Parapsychologie, Okkultismus
und Präastronautik. Die Welt in seinen
Romanen war für ihn mehr als nur Fantasterei. Man hatte den Eindruck, er erforsche
mit seiner Literatur die Plausibilität der verschiedensten Theorien.
Dan Shocker hat mich geprägt. Ich
schrieb schon mit sechs Jahren die ersten
Geschichten, aber nach meiner Begegnung
mit dem »Vater des Gruselromans« explodierte meine Schreiblust geradezu, und viele
meiner Jugendwerke sind mehr oder weniger enge Nachahmungen seiner Romane.
Ich bilde mir ein, diesen »Schreib-Boost«,
den mir seine Geschichten mitgaben, bis
heute im Rücken zu haben, wie einen unsichtbaren Zusatzantrieb, der einem immer
wieder einen Schubs gibt und einen immer
wieder zu einer nächsten Geschichte drängt.
Ich habe später begnadetere, geschicktere
und tiefsinnigere Autoren kennengelernt,
aber diese Schreiblust, diese kreative Kraft,
Seite 19
diesen bedingungslosen Willen zum Fabulieren, dieses »Schreiben als Form des Lebens«, das habe ich nie mehr so gespürt wie
bei ihm. Ohne Jürgen Grasmück wäre ich
nicht das, was ich heute bin. Ich wäre nicht
nur etwas anderes, ich wäre sehr viel weniger.
Er hat mein Leben bereichert und gefüllt.
Ich gestehe: Sein Tod am 7. 8. 2007 hat
mich nicht sehr überrascht, denn ich hatte
schon seit vielen Jahren damit gerechnet
und bin froh, dass ihm doch noch so viel
Zeit (67 Jahre) blieb. Was mich bewegt und
rührt, das ist Dan Shockers Leben und Werk.
Ich hatte das Glück, Jürgen Grasmück zwei
Mal zu begegnen und wenigstens ein paar
Sätze mit ihm zu wechseln. Nicht, was er sagte,
beeindruckte mich, sondern wie er es sagte.
Und wie er seinen Gesprächspartner dabei ansah. Liebevoll. Verständnisvoll. Ohne Falsch.
1990 erschuf ich die Parodie eines Fanclubs – einen Club für einen einzigen Roman
von ihm. Der Roman trug den Titel »Im
Würgegriff des Nachtmahrs«, und der Club
hieß folgerichtig »EDIWDNVDSFC – Erster
deutscher Im Würgegriff des Nachtmahrs
von Dan Shocker Fanclub.« Dem Club
gehörten unter anderem Timothy Stahl
(heute Autor und Übersetzer) und Klaus N.
Frick (heute Chefredakteur von Perry Rhodan) an. Jürgen Grasmück ließ sich nicht
lumpen, wurde Ehrenmitglied und machte
den Spaß mit.
Machen wir uns keine Illusionen. Dan
Shocker wird nie zu den großen Literaten
dieses Landes erhoben werden. Aber die,
die seine Romane gelesen haben, und die,
die ihn selbst erleben konnten, haben das
wichtigste von ihm geschenkt bekommen,
was man erhalten kann: Die Lust zu lesen,
und den Mut zu leben. Und weil ich Jürgen
Grasmück kennengelernt habe, weiß ich,
dass es das ist, wovon Gruselromane handeln – vom Mut zu leben, ganz gleich, was
einem zustößt.
Ruhe in Frieden, Jürgen Grasmück. Ich
begegne dir jede Stunde, in der ich schreibe.
Martin Clauß
Mögen Ihre Helden weiterleben!
Ich bin ein Kind der späten 80er und der
90er, sowie ein Jugendlicher und Erwachsener von heute. Und dennoch streiften mich
auch die Stories rund um Larry Brent und
Macabros, die ersteren zuerst noch eher als
die letzteren, da ich zu Agenten- und KrimiElementen – so glaubte ich – mehr Bezug zu
haben glaubte. Doch dann entdeckte ich
Macabros und konnte bislang nicht das
Lesen lassen.
Für einen Blinden ist es immer schwer,
gute Bücher zu bekommen, und ich bin
jedem dankbar, der diese Bücher als PDFs
anbietet, sei es als Shareware oder als
kostenpflichtiges E-Book, aber ich will hier
Seite 20
nicht auf meine Leseleidenschaft eingehen,
sondern dem Mann danken, der diese
Bücher, respektive Hefte verfasste.
Auf Wiedersehen, Dan Shocker.
Mögen Sie in Frieden ruhen.
Mögen Ihre Helden auch weiterhin aufleben.
Patrick Zündel
Ein einzigartiger Mensch
In meiner Kindheit war dieser Mann ein
Phantom für mich. Ich kaufte damals diese
wunderbaren Hörspiele von Europa, die auf
einzigartige Weise meine Fantasie angeregt
haben. Die Welt der PSA, Larry Brent, die
übernatürlichen Dinge, die ganz normal
waren ... Dann Macabros in seiner Welt voller Wunder und Abenteuer.
Ein Blick in die Welt der Erwachsenen
für ein Kind. Irgendwann gab es diese Hörspiele einfach nicht mehr. Dann entdeckte
ich die Romane, die es nur noch auf Trödelmärkten gab, da die Serien eingestellt
waren, und wollte immer mehr wissen über
diesen Mann, der solche Welten erdacht hat.
Ich habe ihn durch die Rubrik »Gruseltruhe« kennengelernt, in der Dan Shocker
Leserbriefe beantwortet hat. Diese Briefe
von diesem freundlichen Menschen mit der
unglaublichen Fantasie haben mich fasziniert. Durch das Internet habe ich dann
mein Bild von Dan Shocker vervollständigt,
und es leider nie geschafft, ihn in seinem
Laden in Hanau zu besuchen, um diesen
einzigartigen Menschen einmal persönlich
zu begegnen.
Andreas Tessmer
Ich verneige mich in Ehrfurcht
Es treibt mir heute noch Lachtränen in die
Augen, wenn ich an Walter Ernstings
Beschreibung denke, wie Jürgen, anlässlich
eines Besuches von Karin und Jürgen bei
Walter in Ainring, mit seinem Rollstuhl die
steile Treppe in den ersten Stock hochgewuchtet wurde. Da ich diese Treppe aus
eigener Anschauung kenne, ist es mir heute
noch ein Rätsel, wie Walter und Karin das
geschafft haben. Da muss Telekinese oder
sonst eine geheimnisvolle Kraft im Spiel
gewesen sein. Da waren die flachen Rampen
im Grasmück’schen Haus in Altenstadt
wahrlich rollstuhl- und, wie wir selber
testen konnten, auch kinderwagengerecht.
Ich habe Jürgen vier Mal getroffen, beim
ersten Mal beim SF-Großcon 1977 in Kleve,
bei dem ich unter dem wachsamen Auge
von Karin Jürgen auf seinem Rollstuhl
durch die Flure chauffieren durfte, u.a. zu
Walter Ernsting, Karl Herbert Scheer und
Erich von Däniken; dann 1979 beim 1. (und
einzigen) Marlos-Treffen in Unterwössen.
Das ging auf meine Initiative zurück. Zeitgleich gab es den SFCD-Jahrescon und das
Fest der Fantasie von FOLLOW. Da waren
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
ungefähr 20 Marlos-Bürger anwesend.
Das dritte Mal war im Sommer 1984, als
meine Frau und ich mit unserer kleinen
Tochter einen sehr netten Nachmittag im
Grasmück’schen Haus in Altenstadt verbrachten. Und das vierte Mal einige Monate
später beim 1. Kongress der Fantasie in
Passau, bei dem Jürgen eifrig an der Podiumsdiskussion teilnahm. Ansonsten hat die
Post bzw. Telekom in Form von Briefmarken
und Telefongebühren gut an uns verdient.
Ende der siebziger Jahre gab Jürgen ein
auf A4 gefaltetes A3-Blatt »Marlos-Newsletter« heraus, das zu einer Clubgründung
anregen sollte. Das geschah auch, aber Jürgen wuchs die Arbeit an diesem Nachrichtenblatt über den Kopf und wohl auch die
Kosten. Er wollte mit Nr. 6 das Blatt einstellen. Ich überredete ihn, weiterzumachen
und ließ mich auch breitschlagen, die
Redaktion zu übernehmen. Ich stellte auf
A5-Format um und brachte die Folgenummern, die immer mehr an Umfang gewannen, bis zur Nr. 20 heraus. Dann musste
auch ich aus zeitlichen Gründen die Redaktion an Norbert Aichele abgeben und dieser
wiederum an Uwe Schnabel, der das Magazin dann bis in die 100er Nummern betreute, bis es dann eingestellt wurde.
Kurz nach dem Jahrtausendwechsel versuchte ich, »Larry Brent« und Macabros
als E-Book im neu gegründeten E-Book-Verlag »readersplanet« unterzubringen, um
Jürgens Masterserien weltweit abrufbar zu
machen. Leider glaubte man im Blitz-Verlag, E-Book sei eine Konkurrenz zum herkömmlichen Buch und behinderte deren
Verkauf, anstatt zu begreifen, daß im
Gegenteil eine gleichzeitige E-Book-Auflage
dem Verkauf des gedruckten Buches nur
förderlich ist.
So wurde eine Chance vertan, die ich
Jürgen sehr gewünscht hätte. Am 07.08 verstarb nun Jürgen nach langer, mit großer
Geduld ertragener Krankheit. Ich habe Jürgen für diese Geduld immer sehr bewundert. Ebenso Karin, die alles tat, um Jürgen
das Leben so lebenswert wie möglich zu
machen. Da war wahrlich Liebe im Spiel.
Nach Walter Ernsting habe ich nun mit
Jürgen einen weiteren Menschen verloren,
der mir sehr viel bedeutete. Beide haben auf
ihre Art die Fantastische Literaturszene im
deutschsprachigen Raum geprägt. Ich verneige mich in Ehrfurcht vor dieser Lebensleistung. Jürgen, ich hoffe, daß Du dort, wo
Du jetzt bist, nicht von den finsteren Elementen, über die Du so gerne geschrieben
hast, bedroht wirst, sondern in heiteren
Gefilden wandeln kannst.
Gustav Gaisbauer
ein, dass ich seit vielen, vielen Jahren nicht
mehr an Jürgen Grasmück alias Dan Shocker gedacht hatte. Über Wikipedia erfuhr
ich, dass Jürgen im August 2007 nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Und
obwohl Jürgen so viele Jahre vergessen
schien, bedrückt es mich doch, daß er nicht
mehr unter uns weilt.
Was waren das für Gefühle, als bei Nürnbergs größtem Dan-Shocker-Fan an einem
Samstag Morgen das Telefon klingelte und
mir meine Mutter erzählte, dass ein Jürgen
Grasmück alias Dan Shocker am Telefon
wäre ...
Ich weiß noch wie heute, wie ich ihn und
seine Frau persönlich auf einem kleinen
Fancon in Nürnberg kennenlernen durfte.
Mit vor Aufregung eiskalter Hand schüttelte ich die seine und lernte mein großes Idol
persönlich kennen. Ein Traum! Aus dem
Autor-Fan-Verhältnis wurde eine Freundschaft von der ich heute bedaure, dass sie
einschlief und dass wir uns aus den Augen
verloren haben. Denn wie so viele durfte ich
ein Marlosbürger sein, habe durch Jürgen
die üblen Vorzüge von Gruselwasser (Meerrettich-Schnaps) kennengelernt, und wofür
ich ihm noch heute dankbar bin: Durch ihn
habe ich bis heute die Liebe am Lesen schätzen gelernt.
Jürgen, gleich morgen Abend werde ich
wieder mit Macabros beginnen und hoffe,
dass Du wie gewünscht als Energiewolke
über uns schwebst und siehst, dass es gut
war, was Du für uns getan hast!
Stefan Krause, 30. September 2007
DSFC »Weißer Wolf« Nürnberg
Nürnbergs größter Dan-Shocker-Fan
Ein Vorbild
Warum, weiß ich nicht mehr, aber als ich
heute Abend vor meinem PC saß, fiel mir
Jürgen »Dan Shocker« Grasmück ist tot.
Mein Mitgefühl gilt allen Angehörigen. Möge
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Das Tor in eine andere Welt
Eine Leseratte war ich ja schon immer, aber
als ich dann im zarten Alter von 13 Jahren,
durch die traumhaften Titelbilder von Lonati angeregt, von Totenschädeln lesen durfte,
die, von dämonischer Kraft erfüllt, die
Lebenden anknabberten, war es um mich
geschehen (wer’s noch weiß: »Die mordenden Schrumpfköpfe« – einfach unvergesslich). Jürgen Grasmück hat mir mit seiner
skurrilen Fantasie das Tor in eine andere
Welt geöffnet, der ich bis heute treu geblieben bin. Obwohl ich ihn nie persönlich kennengelernt habe, hat mich die Nachricht von
seinem Tod tief getroffen, habe ich doch
schließlich eine lange Zeit seine Helden auf
ihren unzähligen Abenteuern begleitet.
Jürgen Grasmück hat die deutsche Literaturszene für Fantastik geprägt, war einer
der Väter dieses Genres. Vielen Dank für die
schönen Lesestunden.
Günther Nawrath
Seite 21
er es da, wo er jetzt ist, glücklich sein, so wie
er es hier im Leben ganz sicher auch war.
Ich durfte ihn leider nur einmal kurz persönlich kennenlernen. Nichtsdestotrotz hat
er mich ob seiner Kraft stets beeindruckt –
wenn dieses Land ein Vorbild an Zuversicht
und Tatkraft gebrauchen könnte (und das
kann es), dann wäre er einer der ersten
Kandidaten. Seine Romane haben mich
durch die Jugend begleitet und stets fasziniert, Macabros noch mehr als »Larry
Brent«. Möge die Serie in seinem Sinne fortgesetzt werden.
Thomas Born
Am Anfang war MACABROS
Am Anfang war eine Klassenfahrt, auf der
ein paar andere Fünftklässler unfassbar
erwachsene Horror-Hörspiele hörten, in
denen Menschen gevierteilt wurden und
Monsterfrösche ihre Opfer auf Tische nagelten und ihnen die Zunge rausrissen. Dummerweise war es bereits Dezember 1986,
und Dan-Shocker-Romane an keinem Kiosk
der Welt mehr zu erwerben ... Welch erhebendes Gefühl, als ich im Trödelladen ein
paar zusammenhanglose Hefte aufstöberte.
Ich verbrachte schlaflose Nächte über der
Frage, wieso Molochos in Band 77 und 89
bereits als Ak Nafuur auf Marlos lebt, in
Band 103 und 109 aber wieder als Molochos agiert. Da stimmte doch etwas nicht ...!
Dass da tatsächlich etwas nicht stimmte,
erfuhr ich erst Monate oder Jahre später. Mit
jedem Heft, das ich in die Finger bekam, schloss
sich eine weitere Lücke. Faszinierend!
Ob es noch mehr Leute wie mich gab?
Jungen, die 40 Kilometer mit dem Fahrrad
für ein weiteres Macabros-Heft fuhren ...?
Ich versuchte, es herauszufinden, indem
ich einen Brief schrieb. An den Dan Shocker’s Fantastik-Club. Zurück kam ein Aufnahmeformular, ein paar Infos und ein Überweisungsauftrag. Empfänger: Jürgen Grasmück. Komischer Name. Wer ist das denn?
Ich ließ das Formular erst mal links liegen und sammelte weiter. Las Artikel über
Dan Shocker. Besuchte den Buchmesse-Con.
Da wurde mir endlich klar, wer Jürgen
Grasmück wirklich war. Später ergatterte
ich wenigstens noch ein paar alte FantastikNews-Ausgaben. Nahm Kontakt zu Thomas
Born und seinem Zaubermond-Verlag auf.
Las Korrektur für ZM und Blitz. Fing an zu
schreiben. Dorian Hunter, die Serie bei
Zaubermond, lernte ich erst in dieser Zeit
kennen (und lieben). Meine eigentliche
(Heftroman-)Liebe aber hieß Macabros.
Welch ein Jammer, dass es zwischen Dan
Shocker und ZM damals nicht gefunkt hatte!
Und dann, eines Tages, lernte ich ihn
kennen. Bei einer Signierstunde in Berlin.
Ich brachte meine Ausgaben von SGK 768
und MAC 1 mit. Erste Auflage. Zustand 0-1,
versteht sich. Dafür hätte ich bestimmt viel
Seite 22
Geld bezahlt, sagte er erstaunt. Ich glaube,
er war ein bisschen enttäuscht, als ich verneinte. Ich hatte sie günstig in einem ComicLaden erstanden, dessen Besitzer keine
Ahnung von Romanheften hatte. Hehe. Jürgen
schrieb mir trotzdem eine Widmung rein.
Auf der Frankfurter Buchmesse traf ich
ihn und seine Frau Karin Jahre später wieder, diesmal bereits als fester Mitarbeiter
bei Zaubermond. Ich glaube nicht, dass sie
später noch einmal an dieses Gespräch
zurückdachten. Ich schon.
Dabei hat es Martin Clauß weiter oben
treffend beschrieben. Dan Shockers Schreibstil wird in den Augen der Literaturkritiker
auch in Zukunft keine Gnade finden. Es gab
Floskeln zuhauf, und, ja, natürlich, die Charaktere waren flach gezeichnet, die Handlung oft vorhersehbar. Aber erstens interessiert das einen Jungen von 13 Jahren einen
feuchten Kehricht, und zweitens war da
immer noch das Eine, das Faszinierende,
das er allen anderen voraushatte und das
sich auch in seiner Schreibe niederschlug:
diese überschäumende Fantasie, diese
Begeisterung für den Beruf und die Berufung als Schriftsteller – als Fantast! –, die
kein Literaturkritiker der Welt angemessen
zu würdigen vermag. Nur wir Leser können
sie in jeder Zeile spüren, und deshalb sind
die Sätze, die in Schreiblehrbüchern als
Floskeln gebrandmarkt werden, bei ihm
auch eben gerade alles andere als das. Es
sind Sätze, die uns fühlen lassen, wie Jürgen
Grasmück, in einen schwachen Körper
gefesselt und doch von unbändiger Energie
angetrieben, voller Sehnsucht nach dem
Unerreichbaren die Welt zu erforschen und
einzuordnen suchte.
Selbstsüchtigere Charaktere hätten ihr
Leiden in den Vordergrund gestellt, wie
auch bekanntere Schriftsteller heutzutage
noch die Öffentlichkeit mit angeblich so brisanten Enthüllungen aus ihrer Vergangenheit langweilen, um die Auflage ihrer Autobiografie zu pushen. Jürgen Grasmück, da
bin ich mir sicher, hätte nie eine Autobiografie geschrieben. Er hat sich selbst nicht so
wichtig genommen, hat lieber das, wovon
er träumte, in den Vordergrund gestellt.
Durch das Projekt der Macabros-Fortsetzung intensivierte sich der Kontakt zwischen den Grasmücks und mir ausgerechnet
in Jürgens letzten Tagen. Es war seltsam, in
so einer Situation geschäftlichen Kontakt zu
pflegen mit einem Menschen, dessen Werke
mir in meiner Jugend so viel bedeutet hatten. In Erinnerung bleiben wird mir ein
Telefongespräch, das so existenziell war, wie
ein Gespräch nur sein kann.
Sie, Herr Grasmück, und du, Dan Shocker, ihr habt mir geholfen und mich inspiriert – damals wie heute. Danke für alles,
Karin und Jürgen Grasmück. Ihr wisst
schon, was ich meine.
Dennis Ehrhardt
MysteryPress · Ausgabe Dezember 2007
Das aktuelle Zaubermond Gesamtprogramm im Überblick
Bad Earth – Neue Romane
01 Die geheime Macht . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Hinter dem Horizont . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Die Perle Chardhin . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Vergessene Welten . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Die Satoga-Kriege . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Insel im Nichts . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Die hermetische Galaxis . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Entartete Zeit . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 Das erste Reich . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Die Welten des Prosper Mérimée 256 S., EUR 14,95
11 Himmel ohne Sterne . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
12 Perlen der Schöpfung . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Echo* . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Coco Zamis
01 Hexensabbat . . . . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 15,95
02 Der Rattenfänger . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,95
03 Das kalte Herz . . . . . . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,95
04 Cocos unheiml. Verwandlung . . . 384 S., EUR 18,95
05 Des Teufels Günstling . . . . . . . . . 384 S., EUR 18,95
06 Axinums Schattenheer . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
07 Advokat der Toten . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
08 Jagd auf die Paria . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
09 Die Fluchtafel . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
10 Der Dämonenbastard . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
11 Asche zu Asche, Stein zu Stein . . . 352 S., EUR 18,95
12 Sei verflucht, Coco Zamis! . . . . . . 352 S., EUR 18,95
13 Geschwisterblut . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
14 Ich, Michael Zamis . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
15 Die Totenmesse . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
16 Buena Vista Todes-Club* . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Dan Shocker’s Macabros – Neue Romane
01 Der Leichenorden von Itaron* . . . 256 S., EUR 14,95
02 Ath’krala – Seuchengez. d. Mol.* 256 S., EUR 14,95
Dorian Hunter – Klassiker
01 Im Zeichen des Bösen . . . . . . . . 352 S., EUR 15,95
02 Der Hexenkreis . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
03 Der Folterknecht . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
04 Das Dämonenauge . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
05 Die Vampirin Esmeralda . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
06 Die Masken des Dr. Faustus . . . . 416 S., EUR 18,95
07 Der tätowierte Tod . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
08 Die Frau aus Grab Nr. 13 . . . . . . 416 S., EUR 18,95
09 Sieg der Schwarzen Magie . . . . . 352 S., EUR 18,95
10 Der Teufelseid . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
11 Das Kind der Hexe . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
12 Der Gast aus dem Totenreich . . . 416 S., EUR 18,95
13 Blutige Küsse . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
14 Die Orgie der Teufel . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
15 Die Saat des Parasiten . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
16 Gefangen in den Bleikammern . . 416 S., EUR 18,95
17 Die Hexe von Andorra . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
18 Die geraubte Mumie . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
19 Das Dreigestirn der Hölle . . . . . . 416 S., EUR 18,95
20 Die Toten stehen auf . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
21 Das Mädchen a. d.Teufelsacker . . . 416 S., EUR 18,95
22 Des Teufels Samurai . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
23 Tanz der Furie . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
24 Der weiße Mönch . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
25 Der Bucklige von Doolin Castle . . . . 352 S., EUR 18,95
26 Das zweite Gesicht . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
27 Der Grabräuber . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
28 Im Vorhof der Hölle . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
29 Baphomet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
30 Herrin der Fledermäuse* . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
31 Panik in New York* . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
Dorian Hunter – Neue Abenteuer
01 Engelszorn . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 15,95
02 Rebeccas Rache . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
03 Tod eines Engels . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
04 Feuerkuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
05 Dunkle Seelen . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
06 Fürsten der Finsternis . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
07 Diabolo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
08 Das Kind des Krakatau . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
09 Teufelsdiener . . . . . . . . . . . . . . . 320 S., EUR 18,95
10 Schrei der Ungeborenen . . . . . . . 320 S., EUR 18,95
11 Kiwibins Phantome . . . . . . . . . . 320 S., EUR 18,95
12 Die Blutkirche . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
13 Das Bildnis des Teufels . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
14 Masken des Todes . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
15 Der Schlangenkult . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
16
17
18
19
20
21
(Angaben ohne Gewähr)
Die Knochen-Menagerie . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Die Dunkle Eminenz . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Die Rache des Puppenmachers . 352 S., EUR 18,95
Die Hexe am Lech . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Das schwarze Grimoire* . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Pestmarie* . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Dorian Hunter – Hörspiele
01 Im Zeichen des Bösen* . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,95
02 Das Henkersschwert* . . . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,95
03 Der Puppenmacher* . . . . . . . . . . . . 1 CD, EUR 8,95
Maddrax
01 Apokalypse . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 16,95
02 Genesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416 S., EUR 18,95
03 Der Schwarze Feind . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Brot und Spiele . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Der Weg des Blutes . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Die Hüter der Quelle . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Dämon aus der Tiefe . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Die Expedition . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 Die schwimmende Festung . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Die grüne Insel . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
11 Welt im Zwielicht . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
12 Die Graue Pest . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Am Tor zur Hölle . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
14 Rulfan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320 S., EUR 16,95
15 Der Klon . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
16 Der Götterbote . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
17 Der Mann, den die Zeit vergaß . . 320 S., EUR 16,95
18 Das Wasser der Lebens* . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Professor Zamorra
01 Zeit der Teufel . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Verdammte der Rattenwelt . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Fu Long . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Blutfeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Merlins Mörder . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Drachentöter . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Die Macht der Ewigen . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Dhyarra-Jäger . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Konzil der Wölfe (1. Teil) . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
11 Wolfsgesang (2. Teil) . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
12 Verschollen in der Parawelt . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Überleben verboten! . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
14 Merlins Stern . . . . . . . . . . . . . . . 288 S., EUR 14,95
15 Der Weg zur Quelle . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
16 Laertes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
17 Todesflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
18 Drachenkrieg . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
19 Das dunkle Kind . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
20 ALTERA - Spiel um das Leben . . . 256 S., EUR 14,95
21 Dämonenfalle Vatikan . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
22 Das Mord-Medium . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
23 Brutwelt: Terra . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
24 Höllische Visionen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
25 Desaster* . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Reverend Pain
01 Dämonen-Töter . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Das teuflische Paar . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Festung der Schädel* . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Sternenfaust
01 Die erste Mission . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Vorstoß ins Niemandsland . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Die Schlacht um Triple Sun . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Die Kanonen von Dambanor II . . 256 S., EUR 14,95
05 Msssarrrr! . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Die letzten Tage der Solaren Welten . 256 S., EUR 14,95
07 Stützpunkt Roter Stern . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Die Mönche vom Sirius* . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Tony Ballard
01 Die Hölle vergibt nie . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Hexen-Hass . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Vampir-Amazonen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Die Drachentöterin . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Blutnacht der Zombies . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Der Zorn des Todesengels . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Der schwarze Gladiator . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Die Stunde des Wolfs . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 Monster-Alarm . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Die Kaste der Ausgestoßenen . . . 256 S., EUR 14,95
11 Die Teufels-Ninjas von Tanger . . . 256 S., EUR 14,95
12 Die Rache des Gehenkten . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Der Besucher . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
14 Monster-Treff in Chinatown* . . . . 256 S., EUR 14,95
Torn
01 Odyssee durch Raum und Zeit . . 256 S., EUR 14,95
02 Die letzte Kolonie . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Der Weg des Kriegers . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Der Weltenvernichter . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Kampf um die Erde . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Das Killerkorps . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Rückkehr zur Festung . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Das letzte Gefecht . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 Ein neuer Wanderer . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Die Rückkehr der Wanderer . . . . 256 S., EUR 14,95
11 Das Geheimnis der Wanderer . . . 416 S., EUR 18,95
12 Kha’tex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Vortex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
14 Herrscher des Cho’gra . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
15 Auge in Auge . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
16 Spiegel des Bösen . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
17 Hort der Finsternis . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
18 Blutrache . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
19 Der Weg ins Cho’gra . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
20 Im Visier der Lu’cen . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
21 Der vergessene Gort* . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
Vampir-Horror
01 Die Geburt des Bösen . . . . . . . . 448 S., EUR 20,95
02 Das siebente Opfer . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,95
03 Das grausame Meer . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,95
04 Blutige Tränen . . . . . . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,95
05 Der Herr der Untoten . . . . . . . . . 448 S., EUR 20,95
06 Der Geist im Totenbrunnen . . . . . 448 S., EUR 20,95
07 Das Archiv der schwarzen Särge* 448 S., EUR 20,95
Ted Ewigk
01 Straßen der Angst . . . . . . . . . . . 512 S., EUR 24,95
02 Der lebende Wald . . . . . . . . . . . 512 S., EUR 24,95
Das Volk der Nacht – Classics
01 Das Volk der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,95
02 Die Spiegel der Nacht . . . . . . . . 480 S., EUR 20,95
03 Die Kinder der Nacht . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,95
04 Die Hüter der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 20,95
05 Die Tore der Nacht . . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,95
06 Die Arche der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,95
07 Das Herz der Nacht . . . . . . . . . . 480 S., EUR 29,95
Das Volk der Nacht – Neue Romane
01 Kinder des Millennium . . . . . . . . 352 S., EUR 15,95
02 Die achte Plage . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
03 Erbin des Fluchs . . . . . . . . . . . . 304 S., EUR 14,95
04 Dunkle Himmel . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
05 Landru . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
06 Blutskinder . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
07 Krieg der Vampire . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
08 Das Volk der Tiefe . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
09 Brandzeichen . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Der Traum des Satyrs . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
11 Am Abgrund . . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
12 Sterbende Zukunft . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Die Tücher der Erinnerung . . . . . 352 S., EUR 14,95
14 Der Herr der Ernte . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
15 Ischtar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
16 Unsterblich wie der Tod . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
17 Die Stadt im Eis . . . . . . . . . . . . . 352 S., EUR 18,95
Die Abenteurer
01 Erbe der Vergangenheit . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
02 Prophet des Unheils . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
03 Die Nächte des Krokodils . . . . . . 256 S., EUR 14,95
04 Der starke Arm des Drachen . . . . 256 S., EUR 14,95
05 Armee der Schattenmänner . . . . 256 S., EUR 14,95
06 Der Hexer von Havanna . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
07 Die Herren von Oake Dùn . . . . . . 256 S., EUR 14,95
08 Inseln der Stürme . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
09 Oase der Mächtigen . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
10 Nestors Rache . . . . . . . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
11 Das Geheimnis des Paters . . . . . 256 S., EUR 14,95
12 Der Palast in der Wüste . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
13 Wächter der Mysterien . . . . . . . . 256 S., EUR 14,95
14 In der Schwarzen Stadt . . . . . . . .256 S., EUR 14,95
* in Vorbereitung

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