Regenbogen-Presse - Irrsinnig Menschlich eV
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Regenbogen-Presse - Irrsinnig Menschlich eV
Ausgabe 03-14 Regenbogen-Presse Paddelteam startet sensationelle Aufholjagd Drachenboot-Regatta 1 Theorie und Praxis zum Brandschutz 2 Projekt „Verrückt na und?“ 2 Neuer Standort 3 Baumfällaktion Siegstraße 3 Mitarbeiterjubiläen 4 Neue Fassade 4 Stadtfest Rheinhausen 4 Nachruf 4 Cool und abgeklärt präsentierte sich das Regenbogen-Team bei seiner zweiten Teilnahme an der Drachenboot-Fun-Regatta Zum zweiten Mal hieß es in diesem Jahr auf dem Kanal im Innenhafen für das Team von Regenbogen Duisburg: „Ready, Attention, Go!“ Zum mittlerweile 15. Mal organisierte die Wanheimer Kanugilde die inzwischen größte Drachenboot-Fun-Regatta der Welt (mit eigenem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde) mit mehreren tausend Startern. Nach den Erfahrungen im Vorjahr ging unser Team dieses Mal abgeklärt ins erste von drei Rennen. So erzeugte das Mitbringen eines eigenen Wäscheständers schon früh am Morgen bei einigen unerfahrenen Erststartern tiefe Ehrfurcht. Diese verflüchtigte sich zwar nach dem ersten Zieleinlauf schnell, doch sollte dann eine sensationelle Aufholjagd beginnen. Im Stile einer Turniermannschaft konnte sich die Gruppe, die von zahlreichen mitgereisten Schlachtenbummlern lautstark und kulinarisch unterstützt wurde, von Rennen zu Rennen steigern und drehte mit einem furiosen Schlussspurt im entscheidenden dritten Rennen noch einmal richtig auf. Mit einer auch von Fachleuten am Streckenrand so nicht für möglich gehaltenen Steigerung der eigenen Leistung und einer Pulverisierung der vorherigen persönlichen Bestzeit, zauberten die Regenbogen-Paddler dem Feld der Konkurrenten, das nur teilweise früher über die Ziellinie glitt, blankes Erstaunen in die verschwitzten Gesichter. Zwar reichte es – wohl aufgrund des aus sportlicher Sicht nicht ganz optimal verlaufenen Starts in den Turniertag – schließlich nicht für einen Platz auf dem Siegerpodest, doch die pochenden Oberarmmuskeln und zuckenden Mundwinkel ließen am Ende des Renntages nur einen Schluss zu: Mit dem Team Regenbogen wird in den kommenden Regattajahren zu rechnen sein. Vor allem im dritten Rennen wurden die letzten Reserven mobilisiert. 2 3 4 Re g e n bog en-P re s s e Theorie und Praxis zum Brandschutz Ein Feuer kann quasi aus dem Nichts entstehen und sich in rasantem Tempo ausbreiten. Zudem entstehen in kürzester Zeit schon aus nur geringen Mengen Brennmaterial große Mengen giftiger Dämpfe. Bei jährlich rund 200.000 in Deutschland gemeldeten Bränden sterben 600 Menschen, 6000 erleiden zum Teil schwere Brandverletzungen. wichtig, dass Mitarbeitern, Besuchern und Bewohnern unserer Einrichtungen dieses Wissen Die Liste der guten Gründe, warum es wichtig ist zu wissen wie ein Feuer verhindert oder wenigstens schnell erkannt und gelöscht werden kann, ließe sich noch verlängern. Deswegen ist es Regenbogen schon seit vielen Jahren regelmäßig vermittelt wird. In diesem Jahr haben wir unsere Bestrebung noch verstärkt und bieten an verschiedenen Standorten Brandschutzübungen an. Der ehemalige Feuerwehrmann und Mitarbeiter im Katastrophenschutz, Dieter Franz, vermittelt in mehrstündigen Seminaren theoretisches Wissen und praktische Handlungsmöglichkeiten. Zudem haben wir damit begonnen, die alten Rauchmelder durch moderne Infrarot-Technik zu ersetzen. Moderne Rauchmelder sind ein zuverlässiger und nachhaltiger Schutz vor Brandgefahren. (Foto: Stefan-Xp, Lizenz: Creative Commons by-sa 3.0 de) Verrückt? Na und! Schüler lernen beim Projekt „Verrückt? Na und!“ auf spielerische Weise, dass seelische Gesundheit ein Schatz ist, den es zu behüten gilt. Foto: Irrsinnig Menschlich e.V. Natascha Rehwinkel (s. S. 4) ist im Ambulant Betreuten Wohnen tätig. Das bedeutet, sie kommt zu Menschen mit psychischer Erkrankung nach Hause und hilft ihnen bei der selbständigen Gestaltung ihres Alltags und der Haushaltsführung. Ihre Arbeit macht ihr viel Spaß. Vor allem dann, wenn es Erfolgserlebnisse gibt, weil ein Klient nun Aufgaben selbst erledigt, bei denen er zuvor Hilfe benötigte. „Es ist aber auch schön, Menschen die nicht psychisch erkrank sind, dabei zu helfen, ihre seelische Gesundheit als einen wertvollen Schatz zu begreifen“, berichtet Rehwinkel. Genau da setzt das Schulprojekt „Verrückt? Na und!“ an. 2 | Regenbogen-Presse Das Projekt, 2001 vom Leipziger Verein „Irrsinnig Menschlich“ auf den Weg gebracht, ist seit vielen Jahren erfolgreich. Die Uni Leipzig hat wissenschaftlich ausgewertet, dass „Verrückt? Na und!“ Vorurteile bei Schülern verringert und Einstellungen gegenüber Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen verbessert. Eine gute Idee also, das Projekt auch ins Ruhrgebiet zu holen. Die Psychiatrische Hilfsgemeinschaft (PHG) hat die Koordination dafür übernommen, dass nach den Sommerferien auch in Duisburg und Umgebung Schüler mehr über seelische Gesundheit und psychische Erkrankung lernen. Gemeinsam mit anderen Profis und Menschen, die selbst psychisch erkrankt sind, wurden Natascha Rehwinkel und Tanja S. (* Name geändert), als Expertin in eigener Sache, nun bei einem dreitägigen Seminar für das Projekt ausgebildet. Demnächst werden sie in Schulen gehen und Schülern ab der 8. Klasse erklären, was psychische Gesundheit, Glück und Krisen überhaupt sind. Gerade bei Kindern und Jugendlichen, die im Klassenverband viel Zeit miteinander verbringen und sich gut kennen lernen, ist es wichtig, gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen und aufei- nander aufzupassen. Erste praktische Erfahrungen haben beide bereits in einem Oberhausener Gymnasium bei einem Projekttag gesammelt. Rehwinkel: „Die Schüler waren aufgeschlossen und ganz bei der Sache.“ Für Überraschung habe bei ihnen vor allem gesorgt, dass sie am Ende des Tages nicht sagen konnten, wer der Profi, also derjenige, der beruflich mit Menschen mit psychischer Erkrankung arbeitet und wer der Betroffene (Experte) ist. Die Erkenntnis: Eine Depression sieht man dem Menschen nicht an. Nun geht es darum, Schulen zu finden, die sich an dem für sie kostenlosen Projekt beteiligen. Interessenten können sich bei Jürgen Mickley von der PHG unter 0203 34876-1223 melden. Weitere Infos: http:// www.verrückt-na-und.de R e g e n b o g e n - P r es s e Erweiterte Angebote am neuen Standort in Hochfeld Zum 1. Juli beziehen wir eine Immobilie in Hochfeld, die eine spannende Geschichte mit einer hervorragend zu erreichenden Lage vereint. Das alte Pastorat Bonifatiushaus, direkt hinter der St. Bonifatiuskirche, ist von der belebten Wanheimer Straße nur einen Katzensprung entfernt. Doch weder Straßenlärm noch Blicke dringen bis zu dem 1870 erbauten Haus. Stattdessen wirkt der kleine Platz zwischen den Gemäuern ru- hig und beschaulich, fast wie aus der Zeit gefallen. Der wild-romantische Garten hinter dem Haus lässt den Besucher vergessen, dass er sich inmitten in der Großstadt befindet. Demnächst wird es hier viel Leben geben. In den oberen Etagen ziehen drei Männer und drei Frauen im Alter von 25 bis 51 Jahren zusammen, die von Mitarbeitern des Ambulant Betreuten Wohnens betreut werden. Im Erdgeschoss wird zum 10. Juli die Praxis für ambulante Ergotherapie renovierte und deutlich größere Räume beziehen. Mit dem Umzug wird eine zusätzliche halbe Stelle geschaffen. Denn die neue Praxis ist mit 110 Quadratmetern nicht nur größer als die alte, sondern bietet auch mehr Möglichkeiten. In einem speziell aus- gestatteten Motorikzentrum wird es erstmals Angebote für Kinder und Jugendliche geben. Großes Plus des freistehenden Hauses ist seine Lage: Die Straßenbahn hält fast vor der Haustür, der Rheinpark mit seinen Grün- und Freizeitflächen ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar und die Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft sind vielseitig. Apropos Nachbarschaft: Die Helios Marien Klinik, die derzeit umgebaut wird und zu der u.a. auch die Klinik für Psychiatrie gehört, ist gleich nebenan. Mehr über unseren neuen Standort erfahren Sie in der nächsten RegenbogenPresse Bäume wurden über das Haus gehoben mehr, da die Bäume verschwunden waren, lange bevor Ela kam. Was wäre passiert, wenn die Gewitterfront Ela, die Pfingsten auch über Duisburg herzog, ein paar Wochen früher gekommen wäre? Vielleicht hätten ihr die alten Bäume, die im Garten der Außenwohngruppe Siegstraße im Wasserviertel standen, nicht Stand halten können und wären – wie es anderenorts vielfach vorgekommen ist – auf das Haus gekippt. Diese Frage stellte sich jedoch nicht Dafür hatten Jörg Wiesenborn und seine Mitarbeiter von der Firma Astthetik mit einer aufwändigen und aufsehenerregenden, aber schnellen und sauberen Aktion gesorgt. Mit allerhand schwerem Gerät waren sie in der Siegstraße angerückt, die einen Vormittag für den durchfahrenden Verkehr gesperrt werden musste. Schließlich galt es eine von Parasiten befallene Birke und eine rund 20 Meter hohe von Fäulnis betroffene Platane zu fällen und die einzelnen Äste und Stammteile über das viergeschossige Haus auf die Straße zu heben. Während erfahrene Baumkletterer, an Seilen gesichert, hoch oben Stück für Stück absägten, begannen auf der Straße die Schredderarbeiten. Immer wieder blieben Schaulustige stehen und schauten den Profis bei der Arbeit zu. Am Ende war von den riesigen Bäumen nichts mehr zu sehen. Nur ein alter Stumpf einer anderen alten Platane blieb an diesem Tag unplanmäßig stehen. Hier hatten Vögel ihr Nest gebaut. Das Nest und der Nachwuchs blieben unberührt. Der morsche Stumpf wird nun im Herbst entfernt. Dafür wird dann jedoch nicht wieder die Straße gesperrt werden müssen. Die Siegstraße musste für die Fällarbeiten einige Stunden gesperrt werden. Immer wieder kamen Schaulustige und sahen zu, wie die Teile der Bäume über das Haus gehoben wurden. ReEXPO gapit e n bog en-P K elreSs1 És e Das Haus mit der roten Tür – das sind wir Seit rund 20 Jahre existiert es nicht mehr, doch viele Bürgerinnen und Bürger die das Wasserviertel aus der Zeit kennen, erinnern sich noch gut an das Hotel Reinhard. „Das gelbe Haus an der Ecke“ dient dann oft als BeDas Haus an der Fuldastraße 31, in dem unsere Geschäftsstelle und eine unserer Tagesstätten schreibung. untergebracht sind, erstrahlt im neuen Glanz. „Das hellblaue Haus mit der roten Tür“ wird es künftig heißen. Besser noch: das arctisfarbene Haus, denn Arctis 25 nennt sich die neue Farbe ganz offiziell. Das gute alte Gelb war inzwischen an einigen Stellen abgeblättert, sodass es Zeit für diesen Neuanstrich war. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um die Fassade des Hauses, in dem seit 15 Jahren die Geschäftsstelle von Regen- bogen Duisburg sowie eine unserer Tagesstätten sitzt, neu zu gestalten. Auf dem dunkelgrauen Sockel sitzt der helle, freundliche Blauton, die Eingangstür und einige andere Stellen wurden in einem satten Bordeauxrot gestrichen. Damit hat sich in der optischen Wahrnehmung einiges verändert. Ein Ort der Besucher freundlich empfängt ist das Haus aber über die Jahre geblieben. Doch auch wir freuen uns über freundliche Worte. „Das haben Sie sehr schön hinbekommen“, wurde einer der Maler neulich schon von einem Nachbarn gelobt. „Ich musste mich an das neue Aussehen gar nicht gewöhnen. Es wirkt so, als sei es nie anders gewesen.“ Mitarbeiterjubiläen Sylvia Bönsch und Natascha Rehwinkel haben vor fünf Jahren am selben Tag ihre Tätigkeit bei Regenbogen aufgenommen. Sylvia Bönsch arbeitet im Wohnheim Heiligenbaumstraße, Natascha Rehwinkel ist im Ambulant Betreuten Wohnen tätig. Vorstand, Geschäftsführung, Kolleginnen und Kollegen gratulieren beiden Jubilarinnen herzlich. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe ist der 06. August 2014 Impressum Verantwortlich: Elisabeth Hofmann Regenbogen e.V. Fuldastraße 31 47051 Duisburg Redaktion: Marco Hofmann Email: [email protected] Regenbogen beim Rheinhauser Stadtfest Mit einem Stand auf der Flaniermeile beteiligte sich Regenbogen zum ersten Mal am Rheinhauser Stadtfest. Mit dabei waren am Samstag neben vier Mitarbeitern auch zahlreiche Besucher des Sozialpsychiatrischen Zentrums an der Händelstraße. Die Organisatoren hatten kurz vor der 19. Auflage des beliebten Volks- festes einen Rückschlag einstecken müssen. Wegen des Sturms einige Tage zuvor hatten mehrere Standbetreiber ihr Kommen kurzfristig absagen müssen. Trotzdem war das Fest ein voller Erfolg und viele Menschen kamen in die Rheinhauser City und besuchten unter anderem den Stand von Regenbogen. Hier gab es neben Informationen zu allen Einrichtungen auch Werkstücke, die in der Arbeits- und Beschäftigungstherapie angefertigt wurden. Bei der Jubiläumsveranstaltung im kommenden Jahr sind wir sicherlich wieder mit von der Partie. Nachruf auf Heike Krstic Im Alter von nur 51 Jahren ist am 4. Juni unsere Mitarbeiterin Heike Krstic verstorben. Obwohl Frau Krstic schon längere Zeit erkrankt war, kam die Nachricht ihres Todes völlig unerwartet und hat uns sehr bewegt. Sie war seit 2005 für Regenbogen tätig, zunächst als Hauswirtschafterin in der Außenwohngruppe Siegstraße, dann im Ambulant Betreuten Wohnen. Wir trauern um eine beliebte und engagierte Kollegin. Unser Beileid gilt ihren Angehörigen.