Eintracht Braunschweig

Transcription

Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
Stadion an der Hamburger Straße
Foto: Stadionwelt
STADION
Stadion an der
Hamburger Straße
Hamburger Straße 210
38112 Braunschweig
Kapazität:
23.000 Plätze
(davon 20.000 überdacht)
Sitzplätze: 10.000
(alle überdacht)
Stehplätze: 13.000
(davon 10.000 überdacht)
Letzte Umbauten:
Dieses Jahr wurde einen Rasenheizung installiert.
FANS
Zuschauerschnitt 2005/06:
18.600
Dauerkartenverkauf 2005/06:
Ca. 8.100
Erwarteter Dauerkartenverkauf
2006/07:
Ca. 9.000
Eingetragene Fanclubs:
120
Fanzines:
„Freistaatliche Stimme“,
Ultras Braunschweig,
[email protected]
„Der Primat“,
Primaten Braunschweig
[email protected]
„Sonnenaufgang“
Infoflyer der Ultras Braunschweig
[email protected]
Wichtige Internetseiten:
Fanclubs und Gruppen:
www.UB01.de
www.Primaten-Braunschweig.de
www.bs-litros.de
www.fussballtourist.de
www.67bierchen.de
www.bsj95.de
www.mythos67.de
Foren:
www.eintracht.com
www.bs.foros.de
Fanbeauftragter/Fan-Projekt:
Michael Scholz
[email protected]
32
Foto: Ultras Braunschweig ’01
Eintracht Braunschweig – Dynamo Dresden
In Braunschweigs Südkurve droht weiterhin Stille.
Ärger an vielen Fronten
Stadionverbote,
Trikotdesign,
Fotoverbot – ein Mitglied der Ultras Braunschweig weiß über
viele Spannungen innerhalb der
Braunschweiger Fanszene zu berichten.
Stadionwelt: Über weite Strecken der Rückrunde hat man
eine sehr ruhige Südkurve erlebt. Warum?
UB: Im Anschluss an das Spiel
BTSV II – Hannover II im Dezember wurden Gästespieler angegriffen. Mit dieser Situation
waren Polizei und Verein überfordert, und Teile der Presse
haben die Sache aufgebauscht.
Dadurch trat hektischer Aktionismus ein, und seitens der Polizei wurde die Gelegenheit beim
Schopf gepackt, um missliebige
Personen fälschlich als Täter zu
bezichtigen. Der Verein wiederum nahm diesen Steilpass auf
und belegte etwa zehn Personen
mit örtlichen Stadionverboten,
die sich weitgehend gegen die
UB richteten. Einige Verbote
mussten rückgängig gemacht
werden, da die betreffenden Personen gar nicht vor Ort waren.
Folge ist, dass seitens UB der
Support während der Heimspiele ausgesetzt und lediglich zwei
Choreos präsentiert wurden, wobei sich die eine gegen die ungerechtfertigten Stadionverbote
richtete und die andere aufgrund
des Todes einer bekannten Größe der Fanszene erfolgte. Es ist
für uns schlichtweg undenkbar,
ausgelassen im Stadion zu feiern, während Menschen, die uns
wichtig sind, vor dem Stadion
stehen.
Stadionwelt: Wird sich diese
„Supportrichtlinie“ fortsetzen?
UB: Das ist noch nicht abschließend geklärt, allerdings ist es
wohl die herrschende und auch
logische Meinung, dass das fortgesetzt wird, so lange sich an den
Fakten nichts ändert. Interessant
ist, dass wir Unterstützung auch
von anderen Fangruppen und Einzelpersonen erhalten, die sich
nicht unbedingt dem Ultragedanken verschrieben haben, jedoch
einfach die Ungerechtigkeit dieser Maßnahme erkennen.
Stadionwelt: Was hat es mit der
Webseite
tradition-erhalten.de
auf sich?
UB: Das neue Trikot stellt einen
Verrat an der Tradition unserer
glorreichen Eintracht dar. Die
Geldgeilheit unserer Vereinsführung veränderte das klassische
blau-gelb in etwas, was der Verein marineblau nennt und violett
aussieht. Wir haben diesen Affront zum Anlass genommen, die
Website online zu stellen. Zudem
wurde mit Spruchbändern, die
vor der Geschäftstelle und zum
Trainingsauftakt präsentiert wurden, unsere Meinung zum Thema
deutlich gemacht. Schließlich
bieten wir auch ein eigenes Alternativtrikot an, das an den Gewinn
der Meisterschaft 1967 erinnert.
Stadionwelt: Wer wird sich im
Endeffekt durchsetzen?
UB: Mittlerweile gibt es eine Erklärung des Präsidiums, dass
die traditionellen Farben beibehalten und die Heimspiele in
gewohnt gelbem Trikot ausgetragen werden.
Stadionwelt: Sportlich geht es
um die Etablierung in der 2. Liga.
Wie lange kann man noch den
etwas antiquierten, rauen oder
ursprünglichen Verein aufrechterhalten, der sich viele Jahre im
Schatten des „modernen Fußballs“ entwickeln konnte oder
durfte?
UB: Das bedeutet ja nicht, dass
wir in der gesamten Zeit hinter
dem Mond gelebt haben und der
Kommerzgedanke nicht schon
in der Vergangenheit Besitz von
Braunschweig ergriffen hätte.
Das Potenzial ist hier aber anders zu beurteilen als in vielen
anderen Städten. Was als rau
bezeichnet wird, ist das, was
den Verein ausmacht und für die
Mehrzahl der Besucher Anlass
ist, ins Stadion zu kommen. Man
muss nicht alles ändern, im Gegenteil, das wäre auch in kommerzieller Sicht wahrscheinlich
kontraproduktiv. Hier zeigt sich
aber, dass die handelnden Personen von außerhalb stammen
und es in den Jahren ihrer Tätigkeit nicht geschafft haben, den
Gedanken, dass Braunschweig
anders ist, zu verinnerlichen.
Stadionwelt: Diese Bestandsaufnahme klingt nach Ärger an vielen Fronten. Haben wir noch was
vergessen?
UB: Ein Thema was für Irritationen sorgte, war das Verbot, im
Stadion zu privaten Zwecken zu
fotografieren. Der Verein stellte
sich dabei immer auf den Standpunkt, dass es nur die Umsetzung einer DFL-Auflage sei, die
aber kurioserweise nirgendwo
sonst bekannt war. Dieses Verbot wurde nun aufgehoben, sodass insoweit der Frieden hergestellt ist.
Stadionwelt August /September 2006

Documents pareils