PM AWO unterstützt Aktion Kita

Landesverband
Sachsen e.V.
Pressemitteilung
Dresden, 25.08.2014
„Die Zukunft beginnt jetzt!“
AWO beteiligt sich an der Aktion „Kita-Schließtag“ am 29. August 2014
Seit Jahren fordern Eltern, Fachkräfte, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände eine Verbesserung des Personalschlüssels in den sächsischen Kindertageseinrichtungen. Was mit Positionspapieren und Fachtagen
begann, hat sich zu einer intensiven Graswurzelbewegung entwickelt, die vor Ort ein Bewusstsein für die
Rahmenbedingungen frühkindlicher Bildung weckt.
Auf Initiative der freien Kita-Träger der Stadt Zwickau wird es daher an vielen Orten Sachsens zwei Tage vor
der Landtagswahl einen „Kita-Schließtag“ geben. Was wie ein Streik bei Tarifverhandlungen anmuten mag, ist
vielmehr als Tag der offenen Tür konzipiert: Am 29. August zeigen Erzieherinnen und Erzieher, wie Vor- und
Nachbereitung aussieht, welche Aufgaben in der kinderfreien Zeit zu bewältigen sind und welche Auswirkungen zu große Gruppen für die Entwicklungschancen der Kinder haben.
„Für uns ist der Aktionstag Ausdruck gelebter Demokratie, mit dem die sächsischen Kitas für bessere Rahmenbedingungen und die Interessen unserer Jüngsten eintreten“, so Margit Weihnert, AWO Landesvorsitzende: „Die Erzieherinnen, Erzieher und Eltern erleben seit Jahren eine zermürbende Hinhaltetaktik der Landespolitik. Seit Beschluss des sächsischen Bildungsplans 2006 hat mehr als eine ganze Kindergeneration die
Kitas im Freistaat durchlaufen, ohne dass für den anspruchsvollen Leitfaden entsprechende Rahmenbedingungen zur Verfügung standen. Die Zeit läuft einfach davon und der Freistaat verpasst ganz konkret Bildungsund Entwicklungschancen in den sensiblen ersten Lebensjahren.“
Im Landkreis Zwickau werden die sieben AWO Einrichtungen an der Aktion teilnehmen. Dort schließen insgesamt mehr als vierzig freie Kitas ihre Tore für die Kinderbetreuung und laden stattdessen zum Tag der offenen
Tür. In der Landeshauptstadt, Pirna und dem Landkreis Meißen beteiligen sich 15 AWO Kitas im Verbund mit
ca. 50 weiteren Kitas freier Träger. Im Landkreis Görlitz gibt es in 18 Kitas einen symbolischen Schließtag, an
dem die Eltern auf den ungenügenden Betreuungsschlüssel aufmerksam gemacht und gefragt werden: „Stellen Sie sich vor, wir könnten nicht mehr…“. Ähnliches wird in den 15 Chemnitzer AWO Kitas vorbereitet. In
allen 200 sächsischen AWO Kitas hängen darüber hinaus seit zwei Wochen Plakate aus, die unter dem Motto
„Landtagswahl ist ZUKUNFTSWAHL“ zur Wahlbeteiligung und Prüfung der politischen Parteien hinsichtlich
ihres Einsatzes für einen besseren Kita-Betreuungsschlüssel aufrufen.
„Auch nach der Landtagswahl am Sonntag bleibt das Thema wichtig“, so Margit Weihnert: „Deshalb wird in
einigen sächsischen Regionen wie Nordsachsen, Chemnitz und Umland sowie Freital eine ähnliche Aktion für
Anfang Oktober vorbereitet. Nicht umsonst erwarten wir erste Schritte im nächsten Doppelhaushalt und der
wird im Herbst verhandelt.“
Info: Der Betreuungsschlüssel in Sachsens Krippen, Kindergärten und Horten gehört bundesweit noch immer
zu den ungünstigsten. Da Krankheit, Urlaub und Fortbildung im sächsischen Kita-Gesetz unberücksichtigt
bleiben, wird der gesetzliche vorgeschriebene Schlüssel von 1:6 (Krippe), 1:13 (Kindergarten) und 1:20 (Hort)
in der Realität noch einmal deutlich überschritten, wodurch oftmals bis zu neun Ein- bis Dreijährige von einer
Fachkraft betreut werden müssen und 17 bis 18 Kindergartenkinder (3 bis 6 Jahre) auf eine Erzieherin kommen. Neben den Feldern Schule und Polizei gehören daher die Kita-Rahmenbedingungen zu den zentralen
Wahlkampfthemen zur Landtagswahl.
Informationen zu den Einzelaktivitäten: www.weil-kinder-zeit-brauchen.de
Ines Vogel
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0351 84704 514, Mobil: 01735977236
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Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen e.V.
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