3 5 7 - Universitätsklinikum Regensburg
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Mitarbeiterzeitung des Universitätsklinikums Regensburg Januar 2007 J ahrgang 1 klinikum 3 Personalia Kaufmännischer Direktor Dr. Brockard in den Ruhestand 5 Medizin Nadelstichverletzungen stellen ein hohes Infektionsrisiko dar 7 Interview Zu Besuch bei Johann 1-07 Schuster in der Telefonzentrale verabschiedet Klinik Aktuell Editorial KUNO-Spatenstich „Die Neue“ Seit dem 15. Dezember 2006 rollen die Bagger auf der Baustelle für eine pädiatrische Universitäts- Es ist geschafft – Sie halten das erste Exemplar der neuen Mitarbeiterzeitung des Universitätsklinikums Regensburg in Händen. Pünktlich zum Jahresbeginn 2007 wollen wir allen Mitarbeitern des Hauses ein Informationsmedium bieten, das über aktuelle Projekte und Hintergründe in und um das Uniklinikum berichtet. Damit von laufenden Projekten nicht nur die unmittelbar Beteiligten wissen, wollen wir Sie auf diese Weise mit Neuheiten im Haus, medizinischen Berichten, Interviews und Terminen versorgen. Jede Klinik und Abteilung hat die Möglichkeit, sich, ihre Arbeit und Erfolge darzustellen. Wir werden einzelne Mitarbeiter interviewen, Projekte vorstellen, Hintergründe erklären und Interna kommunizieren. Mitarbeiterzeitung klinik mit insgesamt 52 Betten. So wird auch für Kinder die medizinische Höchstversorgung in der Region möglich. S eit knapp drei Jahren läuft die Spendenaktion „KUNO“ (KinderUniKlinik Ostbayern) und jetzt ist das erste Ziel erreicht: Bei strahlendem Sonnenschein setzte der Bayerische Staatsminister Dr. Thomas Goppel den Spatenstich für den Neubau der Kinderklinik auf dem Gelände des Uniklinikums. Tatkräftig beim Schaufeln unterstützt haben ihn dabei viele Kinder zusammen mit ihren Eltern. Das Konzept der universitären Kinderklinik sieht eine Einrichtung auf „zwei Beinen“ vor – einem Neubau am Uniklinikum sowie dem Ausbau der bestehenden Klinik St. Hedwig. Vor ziemlich genau einem Jahr fand in der Klinik St. Hedwig ein „erster“ Spatenstich für den Ausbau der pädiatrischen Versorgung statt. Dort werden Räumlichkeiten für einen gespendeten Kernspintomographen speziell für Kinder geschaffen. Ganz begeistert vom Spatenstechen war auch die kleine Charlotte Der Spatenstich für die Kinderklinik ist ein Verdienst der gesamten ostbayerischen Region, vor allem der Oberpfalz und Niederbayern. Vor etwa drei Jahren hat das Uniklinikum gemeinsam mit der Klinik St. Hedwig die Spendenaktion „KUNO“ ins Leben gerufen. Seitdem sind über 6,5 Millionen Euro auf dem Konto der Universitätsstiftung als Ergebnis zahlloser „Spenden-Events“ von Privatpersonen, Vereinen, Verbänden, Firmen und vieler anderer eingegangen. Auf die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Mitarbeiter des Hauses, ihrer Angehörigen, Kollegen aus St. Hedwig und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, aber auch zahlreiche freiwillige externe Helfer konnte man sich stets verlassen. Sie haben sich bei vielen Aktionen vor Ort engagiert, indem sie bei Scheckübergaben waren, KUNOtionalien verkauft oder selbst Spenden gesammelt haben. Durch den Einsatz aller konnte diese hohe Spendensumme und schließlich der Baubeginn erreicht werden. Klinik Aktuell „Auf die Plätze, fertig, los…!“ Startschuss für die Krabbelstube am Uniklinikum: Vermutlich noch in diesem Jahr können die ersten Kinder hier betreut werden. E ine Umfrage der AG Kinderbetreuung unterstützt durch die professionelle Hilfe der Kinderzentren Kunterbunt e.V. im September 2006 unter den Beschäftigten des Uniklinikums Regensburg hat es wiederum bewiesen: Der Bedarf nach einer Krabbelstube ist nach wie vor gegeben. Von den rund 2.000 verteilten Fragebögen kamen etwa 100 Rückmeldungen von Mitarbeitern, die einen aktuellen Bedarf nach Betreuungsplätzen für Kleinkinder anmeldeten. Somit ist die Nachfrage sogar größer als die geplante Umsetzung der Krabbelstube. Derzeitige Planungen sehen eine Einrichtung vor, die den Mitarbeitern an Wolfgang Gleißner fünf bis sechs Tagen der Woche zur Verfügung steht und von ca. 6 bis 19 Uhr geöffnet ist. Insgesamt drei Gruppen mit je zwölf Kindern sollen gebildet werden. Ziel ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Uniklinikums durch diese Einrichtung aktiv zu unterstützen. Durch mehr Betreuungsangebote für Kleinkinder können Eltern schneller zurück in den Beruf oder entscheiden sich grundsätzlich für Kinder, da Beruf und Familie leichter in Einklang zu bringen sind. Und das wäre ganz im Sinne der aktuellen Familienpolitik – sollte man meinen. Eine Betreuung für Kinder unter drei Jahren ist kein neues Thema am Klinikum. Die AG Kinderbetreuung mit dem Ziel, ein Konzept über die Möglichkeiten einer Kinderbetreuung auszuarbeiten, hatte sich bereits Ende des Jahres 2003 gebildet. Schon 2004 gab es erste Gespräche mit Vertretern der Stadt Regensburg und der Regierung des Bezirks Oberpfalz. Allerdings mit einem ernüchterndem Resultat. Für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren war und ist bis heute der Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten zu 99,9% abgedeckt; bei Kindern zwischen 0 und 3 Jahren gab es Seite 2 bereits zu diesem Zeitpunkt ei- 4 Wir hoffen, dass Ihnen nicht nur die Beiträge, sondern auch die „Verpackung“ der neuen Mitarbeiterzeitung zusagt, da diese einen weiteren Schritt zum Auf- bau eines einheitlichen Corporate Design am Uniklinikum darstellt. Zum Programm einer Zeitung von Mitarbeitern für Mitarbeiter gehören individuelle Beiträge, die nicht immer die Meinung der Redaktion oder des Klinikums widerspiegeln. Wir sehen diese jedoch als Bereicherung des Meinungsspektrums im Haus. Wir sind keine Hellseher und wollen uns nicht zu gewagten Prognosen hinreißen lassen, hoffen aber, dass sich die Mitarbeiterzeitung mit Informationen, Ideen und Berichten aus dem Klinikum zu einem Medium entwickeln wird, das Spaß macht, informativ und spannend ist. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in der Regel die kürzere Schreibweise (z.B. Mitarbeiter statt Mitarbeiterinnen) verwendet. Selbstverständlich sind damit alle Frauen und Männer gleichberechtigt angesprochen. Für Themenvorschläge, Anregungen und Feedback wenden Sie sich am besten per E-Mail an die Redaktion unter [email protected]. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen Ihrer Mitarbeiterzeitung und ein frohes neues Jahr 2007! Das Redaktionsteam klinikum Fortsetzung „Auf Vorwort Turbulent durchs Jahr Der Vorstand des Klinikums konzentrierte sich im Jahr 2006 auf die übergreifende Organisation der Krankenversorgung, die Förderung und Bündelung von Forschungsaktivitäten und die Sicherung von Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten – und blickt auf ein „turbulentes“ Jahr zurück. Die im Frühjahr bundesweit ausgerufenen Streikaktionen von Ver.di und Marburger Bund verursachten auch bei uns am Klinikum Verzögerungen in der Patientenversorgung. Jedoch konnten die durch den Streik verloren gegangenen Behandlungsfälle weitestgehend wieder aufgeholt werden. Im Funktionsbereich OP wurden im Herbst 2006 die Führungsstrukturen im Pflegedienst „zentralisiert“, um dadurch Leistungen zu bündeln, zu erweitern und vorhandene Wirtschaftlichkeitsreserven zu nutzen. Mit der Neuordnung der bettenführenden Stationen in den Bauteilen B1 und C1-C4 zum Jahresanfang 2007 sollen Fachdisziplinen zusammengeführt, Schwerpunktzentren gebildet (Thorax) und eine neue Klinik für Pädiatrie aufgebaut werden. Schlanke Strukturen, die regelmäßige Prüfung des medizinischen Sachbedarfs, ein straffes Warensortiment, Arzneimittelbezug im Großverbund und die neu eingeführten Behandlungspfade (StOPs) werden auch in Zukunft einen entscheidenden Beitrag leisten, dass das Klinikum wie bisher zu den wirtschaftlichsten Einrichtungen der Bundesrepublik gehört. Dies ist ein Verdienst aller Mitarbeiter, die mit ihrem wirtschaftlichen Verhalten den Grundstock für die Arbeitsplatzsicherung in unserem Klinikum legen. die Plätze, fertig, los …“ nen großen Bedarf, jedoch standen die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten noch nicht fest. Das lag vor allem am damaligen Wechsel vom bayerischen Kindergartengesetz (BayKiG) zum bayerischen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz (BayKiBiG): die Umsetzung der neuen gesetzlichen Grundlage war noch nicht bis ins Detail geklärt. Im Dezember 2004 kam von Seiten des Bezirksklinikums die Anfrage bei der Einrichtung einer Krabbelstube zu kooperieren. Aufgrund von Widersprüchen bei zeitlichen Rahmenvorstellungen, der Standortwahl und Unklarheiten über die benötigten Kapazitäten, Kinder von Mitarbeitern sowohl des Bezirksklinikums als auch des Universitätsklinikums unterzubringen, folgte kein Ergebnis. Eine erste Umfrage unter den Beschäftigten des Uniklinikums fand im Mai 2005 statt – mit einem eindeutigen Ergebnis. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen war immens groß; gerade für Kinder unter 3 Jahren. Kinder von Beschäftigten über drei Jahren fanden in der Regel einen Platz im „Unikum“-Kindergarten, einer Kooperation zwischen der Universität Regensburg, dem Uniklinikum und dem Bay- erischen Roten Kreuz oder waren in einem Kindergarten in der Nähe ihres Wohnorts untergebracht. offiziellen Veranstaltung wurden schließlich die lang erwarteten Daten aus dem Bedarfsplan veröffentlicht. Durch die eindeutigen Umfrageergebnisse vom Mai 2005 fand die AG Kinderbetreuung Unterstützung von Seiten des Vorstands des Uniklinikums. Pflegedirektor Klaus Tischler betonte die Bedeutung dieses Projekts: „Es wäre eine unermessliche Unterstützung für viele Beschäftigte des Klinikums, wenn eine Betreuung für Kleinkinder direkt am Haus möglich wäre“. Stehen also die Türen offen? Ja, denn nachdem die Ergebnisse der letzten Umfrage unter den Beschäftigten so eindeutig wie im Mai 2005 ausgefallen und geklärte politische und gesetzliche Rahmenbedingungen gegeben sind, steht einer Kinderkrippe nichts mehr im Weg. Von Seiten des Vorstandes und der Stadt ist jedenfalls die Zusage da. Weitere Gespräche mit Vertretern der Stadt Regensburg im Oktober 2005 führten zwar dazu, dass man die Notwendigkeit einer Betreuung von unter Dreijährigen erkannte, aber Planungen konnten von Seiten der Stadt nicht in Angriff genommen werden. Notwendig für das weitere Vorgehen war ein sog. Bedarfsplan der Stadt Regensburg für den Zeitraum 2006 bis 2012, dessen Zahlen im Frühjahr 2006 veröffentlicht wurden. Im Juli letzten Jahres konnte man unter dem Titel „Vorfahrt für die Kleinsten“ in der Presse lesen, dass die Stadt Regensburg ankündigte, die Zahl der Kinderbetreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige zu verdoppeln. Bei einer Mit den besten Wünschen für das neue Jahr 2007. Der Vorstand Betreuung für Kleinkinder möglich Klinik Aktuell Grundsteinlegung für den Forschungsbau D4 Der Neubau schließt direkt an das Forschungsgebäude D3 an und wird voraussichtlich bis 2009 fertig gestellt. Auch das Jahresende blieb turbulent: Der Kaufmännische Direktor Dr. Hans Brockard wurde Ende November in den Ruhestand verabschiedet und der Pflegedirektor Klaus Tischler wird im April 2007 ein Angebot des Universitätsklinikums Leipzig annehmen. Die raschen Veränderungen im Gesundheitswesen und auch im Haus erfordern von allen Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität. Damit sie von allen aktiv mitgetragen werden können, bedarf es Hintergrundwissen. Mit dieser neuen Mitarbeiterzeitung sieht der Vorstand die Chance, zeitnah und regelmäßig zu informieren. Vermutlich noch dieses Jahr wird am Klinikum eine E in weiterer Schritt zur Vollendung des Regensburger Universitätsklinikums ist getan. In einer feierlichen Veranstaltung am 8. November 2006 unterschrieben Staatsminister Dr. Thomas Goppel, der Rektor der Universität Regensburg Prof. Dr. Alf Zimmer und der Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät Prof. Dr. Ferdinand Hofstädter die Urkunde zur Grundsteinlegung. Der Neubau schließt direkt an das Forschungsgebäude D3 an und ist mit diesem durch einen Glasgang verbunden. Durch die Anbindung an die „Forschungsspange“ D1 bis D3 wird die bauliche Struktur des Klinikums logisch fortgesetzt. Staatsminister Goppel verdeutlichte bei der feierlichen Grundsteinlegung den Wert der Forschungsförderung in Regensburg: „Das ist vergleichbar mit dem Dreivierteiltakt. An erster Stelle kommt immer die Forschung, denn ohne die Forschung kann nicht die logische Konsequenz aus Lehre und Krankenversorgung folgen“. Auch Bürgermeisterin Petra Betz betonte, welche Bedeutung der Ausbau der Forschungskapazitäten für „den BiotechStandort Regensburg“ besitzt: „Die enge Vernetzung klinischer Grundlagenforschung auf der einen, Produktentwicklung in den Labors unserer Biotechnologiefirmen auf der anderen Seite fördert die Entstehung innovativer Produkte zum Wohle der Menschen“. Im neuen Bauteil mit einer Gesamtnutzfläche von insgesamt 2.557 m2 werden über 2.000 m2 davon direkt der Forschung zur Verfügung stehen. Rund 400 m2 dienen der technischen Einrichtung und lediglich 140 m2 allgemeinen Verwaltungsräumen. Die Fassade des Neubaus wird ähnlich dem im Frühjahr 2006 bezogenen Forschungsgebäude D3 gestaltet sein. Die Nutzungsschwerpunkte – Sonderforschungs flächen und flexibel nutzbare Laborflächen – des neuen Gebäudes D4 sind durch die horizontale bauliche Struktur zweigeteilt. Das Basisgeschoss bilden die Sonderforschungsflächen, die aus funktionalen Gründen auf einer gemeinsamen Ebene untergebracht sind, mit ihrer darunter liegenden Technik. Für ein ausgewogenes Klima sorgt die Tatsache, dass diese Etage bis auf die Ausnahme der Fassaden nach Süden und Osten unterirdisch liegen. Die zwei oberirdischen Laborebenen zeichnen sich aus durch eine klare Trennung der Labore zu den Büro- und Nebenräumen und eine Zusammenlegung ähnlicher Labornutzungen. Interessante Informationen über den Baugrund, auf dem das neue Gebäude entstehen soll, wusste Baudirektor Gero Hoffmann zu berichten. Eben an der Stelle floss in prähistorischen Zeiten die Naab, die sog. „Ur-Naab“. Um in dem mit Sedimenten gefüllten „alten“ Naabtal auf tragfähigen Fels zu gelangen, mussten bis zu 7 m tief die Fundamente mit Magerbeton vorbereitet werden. In der Baugrube seien derzeit noch rechts und links an den Böschungen die Felsen des Flusstals sichtbar. klinikum Personalia „Für KUNO bin ich auch jetzt noch da“ Kaufmännischer Direktor Dr. Hans Brockard am 30. November 2006 in den Ruhestand verabschiedet. M it dem Kaufmännischen Direktor Dr. Hans Brockard ging nicht nur ein Pionier des Klinikums in den Ruhestand, sondern vor allem ein geschätztes Vorstandsmitglied, allseits beliebter Vorgesetzter und Mitbegründer von KUNO. In einer Festveranstaltung wurde er für seine Verdienste um das Klinikum in den letzten sechzehn Jahren geehrt. Dr. Thomas Goppel, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, würdigte die Arbeit und den Einsatz von Dr. Brockard und verabschiedete ihn im Namen des Aufsichtsrates bereits im Oktober in den Ruhestand. Er habe sich während seines „langen beruflichen Lebens um dieses Klinikum, die Universität, um Ostbayern und den Freistaat Bayern in hohem Maße verdient gemacht.“ Das Klinikum ist heute nicht nur eine der am wirtschaftlichsten arbeitenden Unikliniken in Deutschland, sondern auch vor allem ein Ort, an dem Forschung und Lehre intensiv betrieben und gefördert werden. Hans Brockard studierte an den Universitäten München und Würzburg Philosophie, Pädagogik und Theologie. 1968 promovierte er zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der LMU München mit einer Dissertation über Hegel. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am „Guardini-Lehrstuhl“ der LMU, als Sekretär der Lehrerbildungskommission, als Leiter des Planungsstabes in der Zentralverwaltung und schließlich ab 1989 als Leiter der Hauptabteilung III für Personal und Haushalt. regelmäßig ein Paar Schuhe“, erzählte Dr. Brockard über seine Arbeit auf der „Baustelle Uniklinikum“. Viele zweifelten, dass der Plan einer Betriebsaufnahme 1992 durchgehalten werden könnte. Doch tatsächlich konnte die stationäre Krankenversorgung im Juni 1992 schon nach einer kurzen Vorbereitungsphase aufgenommen werden. Die Verselbstständigung des Klinikums als kaufmännisch eingerichteter Staatsbetrieb im Zuge der Hochschulreform 1998, brachte viele Veränderungen mit sich. Nachdem sich der Aufsichtsrat konstitu- „Wir werden vor allem seine geschätzte Sachkenntnis, seinen Tatendrang und Gestaltungswillen vermissen“ Prof. Dr. Günter Riegger Seit 1991, dem „Jahr Null“ als Ausgangspunkt für den Aufbau der Humanmedizin am Klinikum der Universität Regensburg, war Dr. Brockard (Gründungs-)Verwaltungsdirektor des Klinikums. „Damals hingen noch armdicke Kabelbündel von den Rohbaudecken und ein eintägiger Gang durch das Haus ruinierte iert hatte, bestellte dieser zum 01.11.1999 die Vorstandsmitglieder. Seitdem war Dr. Brockard als Verwaltungsdirektor Mitglied des Vorstandes. Großer Dank gilt seinem unermüdlichen Einsatz für den Bau einer Kinderuniversitäts- Dr. Hans Brockard freute sich über die ihm zu Ehren vorgetragenen „Ständchen“ und Aufführungen klinik Ostbayern (KUNO). Als maßgeblicher Initiator dieser überregional bedeutsamen Spendenaktion übernahm er mit Freuden den Part des KUNO-„Vaters“, war bei zahlreichen Benefizveranstaltungen und warb bei großen Firmen und Wohltätern Spenden ein. Zur Freude aller Beteiligten und Mitarbeiter bedeutet sein Ruhestand kein Ende für sein Engagement für KUNO. Wenigstens hier wird er allen noch erhalten bleiben. Klaus Fischer, derzeit noch Kaufmännischer Direktor am Uniklinikum Göttingen, wird am 1. März 2007 als Nachfolger von Dr. Brockard sein Amt antreten. Vielen wird er schon bekannt sein: Vor einigen Jahren war Klaus Fischer Leiter der Finanzabteilung hier am Klinikum. Kliniken und Fachabteilungen Prof. Dr. Helbig ist neuer Direktor der Augenklinik Von Berlin über Yale und Zürich an das Uniklinikum Regensburg: Seit dem 1. Oktober 2006 ist Prof. Dr. Horst Helbig der neue Lehrstuhl inhaber für Augenheilkunde der Universität Regensburg und somit gleichzeitig Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde. M it der Berufung von Prof. Helbig konnte das Uniklinikum einen herausragenden Mediziner und Forscher für den Lehrstuhl der Augenheilkunde gewinnen. Als Nachfolger von Prof. Dr. VeitPeter Gabel, der im März 2006 in den Ruhestand verabschiedet wurde, sieht Prof. Helbig seine Hauptaufgabe darin, die Augenklinik weiterhin auf dem hohen Niveau in der Patientenversorgung und Forschung zu leiten und den klinischen Schwerpunkt auf Netzhauterkrankungen auszubauen. „Die Anwendung innovativer Behandlungsmethoden bei Netzhauterkrankungen sowie die Ausbildung junger Augenärzte in der konservativen und chirurgischen Behandlung dieser Erkrankungen sind mir ein besonderes Anliegen“, betont Prof. Helbig. 1960 in Berlin geboren, studierte Prof. Helbig Medizin an der Freien Universität Berlin. Nach Abschluss seines Studiums und seiner Promotion begann er 1985 die Facharztausbildung in der Augenheilkunde. Diese Ausbildung hat er für eine dreijährige experimentielle Tätigkeit am Institut für Klinische Physiologie der FU Berlin unterbrochen, wo er die verantwortlichen Mechanismen für die Produktion der Augenflüssigkeit untersuchte. Forschungsaufenthalte an der Yale University, USA und am BioMedicum in Uppsala, Schweden, ergänzten Während seiner klinischen Tätigkeit spezialisierte sich Prof. Helbig auf Netzhaut- und Glaskörperchirurgie. Er habilitierte 1997 in der chirurgischen Behandlung der diabetischen Retinopathie. Im Anschluss daran folgte ein beruflicher Wechsel in die Schweiz. Dort begann er am Kantonsspital in St. Gallen als Leitender Arzt eine neue Abteilung für Netzhauterkrankungen aufzubauen. Berufsbegleitend absolvierte er in St. Gallen das Studium „Spital-Management“ und schloss 2001 mit dem „Master of Health Service Administration“ ab. 2003 erfolgte sein Wechsel an das Unispital Zürich als Leiter der Netzhautabteilung. Seit dem 1. Oktober 2006 ist Prof. Helbig Leiter der Augenklinik des Universitätsklinikums. Daten und Fakten Klinik für Augenheilkunde des Uniklinikums Regensburg Zusätzlich soll an der Augenklinik eine experimentelle Netzhautforschung aufgebaut werden, die in Kooperation mit anderen Forschergruppen an der Universität Regensburg die zugrunde liegenden Mechanismen aufdecken soll, die bei Netzhauterkrankungen zum Absterben von Sinneszellen und dem Verlust des Sehvermögens führen. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Günther Riegger freut sich, Prof. Helbig als neuen Ordinarius für Augenheilkunde begrüßen zu dürfen. diese Arbeiten. Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft am National Eye Institute (NIH) in den USA führte Prof. Helbig Forschungsarbeiten in der experimentellen Immunologie des Auges durch. Nach seiner Rückkehr an die FU Berlin schloss er seine Facharztausbildung 1993 ab. Prof. Dr. Horst Helbig Die Klinik für Augenheilkunde deckt den gesamten Bereich der konservativen und operativen Ophtalmologie ab. Seit 1996 existiert zusätzlich eine eigenständige Abteilung für Pädiatrische Ophthalmologie, Strabismologie und Ophthalmogenetik am Regensburger Uniklinikum. Die Augenklinik verfügt über insgesamt 56 Betten und 3 Operationssäle. Jährlich werden etwa 3.000 Patienten stationär und etwa 9.000 ambulant versorgt. Die häufigsten Diagnosen sind: " Netzhautablösungen " Makuladegenerationen, d.h. eine meist altersbedingte, degenerative Netzhauterkrankung, bei der durch Absterben von Netzhautzellen die Sehfähigkeit beeinträchtigt wird " diabetische Netzhauterkrankungen " Augenverletzungen " Grauer Star/Grüner Star klinikum Krisenmanagement arbeitern und Patienten aus der Notaufnahme eingerichtet. Dort konnten sie malen, spielen, Trainingsgeräte ausprobieren oder sich mit einem Buch zurückziehen. Gut gerüstet für den Ernstfall Wie bereitet sich das Uniklinikum auf eine Großveranstaltung vor? Welche organisatorischen Maßnahmen müssen für den Notfall getroffen werden? Der Besuch von Papst Benedikt XVI. war ein idealer „Testlauf“, denn die Heilige Messe mit über 200.000 Pilgern fand nur wenige hundert Meter entfernt statt. Ü berfüllte Pilgerwege, kilometerlange Staus und zahlreiche polizeiliche Absperrungen – diese und weitere Szenarien haben das Uniklinikum veranlasst, umfangreiche Vorbereitungen für den Papstbesuch in Regensburg zu treffen, um die best- In der Physiotherapie konnten Mitarbeiter ihre Kinder betreuen lassen mögliche Versorgung zu gewährleisten. Und dabei sollten keine Kapazitäten ungenutzt bleiben: Alle Mitarbeiter waren deshalb für eine Schicht von 6 bis 18 Uhr anwesend. Eine Urlaubssperre tat ihr übriges und sorgte für ein volles Haus. Bereits um 6 Uhr am Morgen des 12. September waren alle Abteilungen im Dienst, in der Notaufnahme sogar die doppelte Besetzung. Die Klinikeinsatzleitung (KEL) wurde aktiviert und traf sich ebenfalls zur Lagebesprechung. Kaufmännischer Direktor Dr. Hans Brockard und Pflegedirektor Klaus Tischler wechselten sich im Laufe des Tages als Leiter der KEL ab. Auf einen Massenanfall an Erkrankten oder Verletzten ist man in der Notaufnahme stets vorbereitet: Müssen mehr Patienten als bei Regelbetrieb versorgt werden, legt eine Sichtung (Triage) nach notfallmedizinischen Kriterien die Dringlichkeit der Behandlung mittels Farbkodierung fest. Dieses Verfahren stellt sicher, dass jeder Patient je nach Schwere der Erkrankung die für ihn notwendige Behandlung erhält. Das Ziel besteht darin, möglichst viel für möglichst viele zu tun. Für erkrankte Pilger wurden Intensiv- und Stationsbetten frei gehalten und ein reduzierter OP-Betrieb garantierte, dass genügend Kapazitäten vorgehalten werden konnten. Und wie gestaltete sich dieser Tag für das Personal des Klinikums? Nicht alles ging seinen gewohnten Weg: Jeder Mitarbeiter wurde gebeten mit dem Fahrrad oder zu Fuß anzureisen, außerdem standen Sonderlinien des RVV zur Verfügung. Da nicht absehbar war, ob die Strassen befahrbar sind, verbrachten viele Mitarbeiter die Nacht zum 12.09. im Klinikum. Urlaubssperre für die Mitarbeiter und schulfrei für alle Kinder in Regensburg? Um dieses Problem zu lösen, hat die Physiotherapie eine Betreuung für Kinder von Mit- Qualitätsmanagement Der Qualitätsbericht: Was ist das? Transparenz im Gesundheitswesen ist wichtig – insbesondere auch für den Patienten. Daher wird von allen zugelassenen Krankenhäusern in Deutschland gesetzlich verpflichtend gefordert, per Qualitätsbericht „Rechenschaft“ abzulegen. D er Qualitätsbericht soll der Öffentlichkeit einen systematischen Überblick über die Versorgungsqualität und das Qualitätsmanagement eines Krankenhauses geben. Erstmals 2005 wurden die Qualitätsberichte für das Jahr 2004 veröffentlicht. Die Veröffentlichung im Internet der Landesverbände der Krankenkassen erfolgt alle zwei Jahre. Mittlerweile stehen die Qualitätsberichte von rund 2.000 Krankenhäusern der Öffentlichkeit so zur Verfügung. Welche Inhalte hat ein Qualitätsbericht? Die Partner der Selbstverwaltung im Gemeinsamen Bundesausschuss – Deutsche Kran kenhausgesellschaft, Krankenkassen, kassen (zahn)ärztliche Vereinigungen – vereinbaren den Inhalt und Umfang des Qualitätsberichtes. Sie werden in §137 SGB V genauer festgelegt und sind im Wesentlichen: " Übergreifende und fachabteilungsbezogene Struktur- und Leistungsdaten wie z.B. Versorgungsschwerpunkte " Angaben zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätspolitik " Ausgewählte Qualitätsmanagement projekte Anne Maltz Qualitätsbericht – und alle sind zufrieden? Die Intention des Gesetzgebers ist, Transparenz über das Leistungsspektrum der Krankenhäuser zu schaffen. Die Informationen des Qualitätsberichtes sollten es den Patienten, Ärzten, Krankenkassen, kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen möglich machen, eine qualitativ begründete Entscheidung für eine Behandlung in einem bestimmten Haus zu treffen. Allein die Verschiedenheit dieser Zielgruppen zeigt schon die grundsätzliche Problematik: Patienten wollen wissen, welche Leistungen wie häufig und wie gut erbracht werden und erwarten einen schnellen Zugriff auf die gesuchten Informationen. Diese sollen leicht verständlich und medizinische Vorkenntnisse sowie Spezialwissen keine Voraussetzung sein. Krankenkassen und kassenärztliche Ver einigungen wollen jedoch aus den Qualitätsberichten Datenbanken anlegen, um einen strukturierten, möglichst kennzahlenorientierten Vergleich der Häuser anstellen zu können. Sie erwarten eine einheitliche Datenstruktur, Kataloge und Maschinenlesbarkeit. Kritik kommt folglich von unterschiedlichen Seiten: Für viele Patienten sind Qualitätsberichte unlesbare Datenfriedhöfe. Qualitätsberichte können nach Ansicht vieler Klinikmitarbeiter und Ärzte – trotz der Datenflut – keine Aussage über die tatsächliche Qualität des Krankenhauses treffen. Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen der Häuser und auch der behandelten Patientengruppen stehen Vergleiche anhand von Kennzahlen/Indikatoren auf wackeligen Beinen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Erstellungsaufwand. Aufgrund der Kritik wurden Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die im gemeinsamen Bundesausschuss beraten wurden und nun in Form eines „Beschlusses zum Qualitätsbericht“ am 1. Januar 2007 in Kraft getreten sind. Was ist neu? Der Bericht ist in zwei Formaten, einer PDF-Datei und einer Datenbankversion, zu erstellen. Die Gliederung wurde übersichtlicher und lesefreundlicher gestaltet und die Trennung in einen Basis- und Systemteil aufgehoben. Das inhaltliche Gewicht liegt auf der Darstellung der besonderen Versorgungsschwerpunkte des Krankenhauses und der Fachabteilungen. Auch Zentren, Forschungsschwerpunkte und nicht- Zum Glück kam es an diesem Tag zu keinen größeren Notfällen und die vorgehaltenen Kapazitäten mussten nicht ausgeschöpft werden. In der Notaufnahme war es ruhiger als sonst und die Gänge leer, da keine Patienten zur Aufnahme und kaum Besucher im Haus waren. Die Vorbereitungen und Maßnahmen während des Papstbesuches blieben glücklicherweise nur eine „Trockenübung“. Dennoch: Es konnten zahlreiche Aufschlüsse gewonnen und für das nächste Großereignis wichtige Erfahrungen gesammelt werden. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Günter Riegger würdigte das große Engagement aller Mitarbeiter: „Im Namen des Vorstandes bedanke ich mich bei allen für Ihren Einsatz und den reibungslosen Verlauf an diesem besonderen Arbeitstag“. Was ist die KEL (Klinikeinsatzleitung)? Die KEL tritt im Katastrophenfall in Funktion oder wenn die zu erwartende Anzahl von verletzten oder erkrankten Patienten den Routinebetrieb des Krankenhauses überfordern würde. Die Kernaufgabe besteht darin, Entscheidungen zur effizienten Abwicklung einer Schadenslage zu treffen, um auch bei einem Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten die Umstellung der klinischen Regelversorgung auf die gleichzeitige Versorgung vieler Patienten zu optimieren. medizinische Serviceangebote können dargestellt werden. Verzichtet wird auf die ohnehin für Patienten wenig verständliche Angabe der 30 häufigsten DRGs. Diese „Diagnosis-Related Groups“, ein Klassifikationssystem, das die Patienten anhand ihrer Diagnosen und der durchgeführten Behandlungen in Fallgruppen klassifiziert und nach dem für die Behandlung erforderlichen ökonomischen Aufwand unterteilt und bewertet, wurde vornehmlich zu Abrechnungszwecken eingeführt und ist wenig geeignet, das tatsächliche Leistungsspektrum eines Krankenhauses darzustellen. Stattdessen wird die Leistungsdarstellung auf Wunsch vieler Krankenhäuser auf mindestens 80% aller ICD- bzw. OPS-Ziffern erweitert. Durch die Darstellung der im Krankenhaus behandelten diagnostizierten Krankheitsbilder (nach der International Classification of Diseases) und der durchgeführten diagnostischen, operativen, therapeutischen und ergänzenden Maßnahmen (nach dem Operati onen- und Prozeduren-Schlüssel) wird wesent lich deutlicher, welche Erkrankungen behandelt und welche Behandlungsmethoden angewandt werden. Welche Ergebnisse der bereits im Hause durchgeführten externen vergleichenden Qualitätssicherung (BQS-Verfahren) im Qualitätsbericht veröffentlicht wer den müssen, bleibt vorerst noch offen. Zur Zeit werden durch die Stabsstelle Qualitätsmanagement / Medizin-Controlling (QM/MC) die Daten für den Qualitätsbericht 2006 erhoben und zusammengestellt. Der letzte Qualitätsbericht für das Jahr 2004 ist im KWIS auf den Seiten der Stabsstelle QM/MC sowie auf der Klinikhomepage einsehbar. www.qualitätsbericht.de 9 klinikum Medizin Tattoos im Fokus aktueller Forschung Chinesische Schriftzeichen, Runen und Fabelwesen sind modern und werden gerne auf der Haut getragen. Mit einer Tätowierung entscheidet man sich aber in der Regel für einen Bund fürs Leben. Von Eva Engel (Institut für Organische Chemie) und Wolfgang Bäumler (Klinik für Dermatologie) Medizin Nadelstichverletzungen sind keine Lappalie Im medizinischen Bereich stellen Nadelstichverletzungen das größte Risiko für Infektionen dar. Besonders wichtig sind die Sofort maßnahmen. Christine Full Z u den häufigsten Arbeitsunfällen zählen Verletzungen des medizinischen Personals mit scharfen Gegenständen wie z.B. Nadeln oder Messern. Kommt es dabei zu einem Kontakt mit potentiell infektiösem Material wie z.B. Blut, Serum, blut- und serumhaltigen Sekreten spricht man allgemein von einer Nadelstichverletzung – unabhängig davon, ob die Verletzung durch einen Stich oder Schnitt oder durch eine Benetzung verletzter Haut oder Schleimhaut verursacht wurde. Am Uniklinikum Regensburg sind dies etwa 200 gemeldete Verletzungen jährlich, wobei besonders das Pflegepersonal und Ärzte davon betroffen sind. Die derzeit verfügbaren Zahlen zu Nadelstichverletzungen im Uni-Klinikum beziehen sich auf eine Fragebogenaktion, die zusammen mit dem Referat Sicherheit im Erfassungszeitraum von 1999 bis 2000 vorgenommen wurde. Ausgewertet wurden 299 Fragebögen. Das Ergebnis: In ca. 91% aller Fälle konnte der Verursacher der Infektion zugeordnet werden. Davon waren ca. 12 % infiziert, z.B. mit Hepatitis B -, Hepatitis C- und HI-Viren. Prozentual gemessen an der Anzahl der Fragebögen zeigt sich, dass vor allem Pflegekräfte und Ärzte, aber auch Medizinstudenten und Zivildienstleistende von Nadelstichverletzungen betroffen sind. Prozentual gemessen an der Anzahl der Beschäftigten wird deutlich, dass 15 % des Pflegepersonals und 17 % der Ärzteschaft eine Verletzung im Erfassungszeitraum gemeldet haben. Die Nadelstichverletzungen wurden aufgeschlüsselt nach dem Ort, wo sie Pflege Ärzte Zivildienst Medizinstudenten Sonstige sich ereigneten: Die meisten Verletzungen passierten im OP-Bereich. Erstaunlicherweise gab es im gesamten Erfassungszeitraum keine einzige „Nadelstich“-Meldung aus der Notaufnahme. Lediglich 76 % der Verletzten haben sich zur Nachsorge beim Betriebsarzt gemeldet. Wünschenswert wären 100 %. In Anbetracht der Tatsache, dass immerhin 12% der Spender infektiös waren, sollte eine Nachsorge im eigenen Interesse selbstverständlich sein. Die Übertragungsraten bei einem Stich mit einer durch infektiöses Blut kontaminierten Kanüle liegt bei Hepatitis B bei ca. 30%, bei Hepatitis C bei 3% und bei HIV-Infektionen bei etwa 0,3%. Wie sollte man also bei einer Nadelstichverletzung vorgehen? An erste Stelle stehen die Desinfektion der Wunde und die Dokumentation der Verletzung im Verbandsbuch. Im Anschluss sofort in der Notaufnahme melden und eine Blutprobe des Spenders mitbringen. Dort wird beim Betroffenen eine Blutentnahme vorgenommen. Die Ergebnisse der Blutproben werden ca. zwei Tage später beim Betriebsärztlichen Dienst mitgeteilt und die weitere Nachsorge besprochen. Für die Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege muss außerdem ein D-Arztbericht erstellt werden. Nadelstichverletzungen sind ein sehr brisantes Thema und können für die Betroffenen weit reichende Folgen haben. Gefährdetes Personal sollte sich am Uniklinikum Regensburg auf jeden Fall gegen Hepatitis B impfen lassen, diese Vorsorgemaßnahme ist im Haus kostenlos. Weitere prophylaktische Verhaltensmaßnahmen sind: " „ Recapping“ unterlassen, d.h. kein Wiedereinführen der Nadel in die Schutzkappe " durchstichsichere Behälter zum Abwurf benutzen und deren Füllgrenze beachten " bei Spritzgefahr Schutzbrille tragen " ruhiges Arbeiten " stets Handschuhe tragen E s ist nicht nur kostenaufwendig und schmerzhaft die Farbpigmente, die in Form eines Bildes oder Textes unter die Haut gebracht werden, wieder zu entfernen – in manchen Fällen können auch giftige oder krebserregende Spaltprodukte entstehen. Dennoch nimmt die Popularität von Tätowierungen in der Bevölkerung zu - nach einer im Juni 2006 in den USA veröffentlichten Umfrage, sind 24 % der Befragten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren tätowiert. In Europa sind die Zahlen ähnlich hoch. In Deutschland haben laut einer Umfrage des Demoskopischen Instituts Allensbach aus dem Jahre 2003 etwa 9 % der Bevölkerung mindestens eine Tätowierung, bei jungen Menschen im Alter zwischen 16-29 Jahre sind es sogar 23 %. Es leben also in Deutschland mehr als 7 Millionen Menschen mit einer Tätowierung. Jedoch weiß kaum jemand, welche Farbpigmente dabei unter die Haut gelangen und welche Substanzen die Tattoos derart bunt erscheinen lassen. Früher wurden anorganische, schwermetallhaltige Pigmente wie Titandioxid (weiß), Cadmiumsulfid (gelb), Chromoxid (grün), Cadmiumselenid (rot) und Eisenoxide (schwarz) verwendet. Heute werden meinst industrielle, organische Pigmente verwendet, die eigentlich zum Färben oder Lackieren von Konsumgütern (z.B. Autolacke) produziert wurden und in der Regel einen Verunreinigungsgrad von 10 % und mehr aufweisen. Tätowierungspigmente sind oft sogenannte Azo-Pigmente, die zum großen Teil zur Verwendung in Kosmetika durch die zuständigen EU-Behörden (EU Scientific Committee on Cosmetics and Non-food Consumer Products, SCCNFP) aufgrund ihrer Gesundheitsgefährdung bereits verboten sind. Im Gegensatz zu kosmetischen Inhaltsstoffen existieren beim Tätowieren derzeit jedoch keine gesetzlichen Regelungen. Die Tätowierer verwenden diese Pigmente gerne, weil sie sehr beständig und nahezu unlöslich sind und damit für ein brillantes, beständiges Tattoo in der Haut sorgen. Tätowierungspigmente in der Haut werden in der Regel gut vom Körper vertragen. Allerdings können immer wieder unerwünschte Reaktionen, wie z.B. Allergien, ausgelöst werden. Besonders häufig ist dies der Fall bei roten Tätowierungspigmenten. Auch ein weit verbreitetes gelbes Tattoopigment bereitet Probleme: Vor kurzem wurde in den USA am National Center for Toxicological Research, U.S. Food & Drug Administration, nachgewiesen, dass UV-Licht, welches dem Sonnenlicht sehr ähnlich ist, dieses Pigment spalten und dabei krebserregende Substanzen erzeugen kann. Und wenn man diesen Bund fürs Leben wieder brechen möchte? Mit der deutlichen Zunahme von Tätowierungen ist auch die Zahl derer gestiegen, die sich wieder davon trennen möchten. In Regensburg wird seit vielen Jahren die medizinische Lasertherapie eingesetzt, bei der die Farbpigmente in der Haut zerstört werden und es so zu einer Aufhellung der Tätowierung kommt. Darauf basierend wurden Studien ins Leben gerufen, die nachweisen, wie die Pigmente zerstört werden und welche Spaltprodukte dabei entstehen können. Dafür wurden zwei rote Pigmente näher betrachtet, deren Einsatz auf der Hautoberfläche durch die Kosmetikverordnung nicht erlaubt ist. Sie werden aber unter verschiedenen Handelsnamen wie z.B. „Devil’s Red“ trotzdem für Tätowierungen verwendet. Die Ergebnisse zeigen: Durch die Laserimpulse während des Entfernens können die Farbpigmente in toxische oder krebserregende Substanzen gespaltet werden, die allgemein als sehr kritisch bewertet werden. Aus diesem Grund sollte sich jeder vor dem Tätowieren nicht nur gründlich über die Zusammensetzung der Farbpigmente informieren, sondern vor allem darüber bewusst sein, dass das Entfernen nicht nur schmerzhaft sein wird, sondern auch die Gesundheit gefährden kann. klinikum Das jüngste Gerücht J Projektbetreuer Johannes Pirner mit den Case Managern im Haus (v.l.n.r.): Manuaela Paluzesen (Allgemeinchirurgie), etzt ist sie da, die Mitarbeiterzeitung des Klinikums: Erhofft, erwartet, nicht daran geglaubt – vermutlich von allem etwas. Mir kommt die Ehre zu, jeweils einen kleinen „literarischen“ Beitrag zu leisten. Kurz zu meiner Person: Seit sieben Jahren im Pflegedienst, weiblich, ledig, Schuhgröße 38-39, Sternzeichen Jungfrau, Alter 25+. Ulrike Baker (Hämatologie/Onkologie), Manuela Luding (Allgemeinchirurgie), Sabine Engert (Kardiologie), Andrea Merkel (Neurochirurgie), Martin Schmidmaier (Unfallchirurgie) Pflegedienst Case-Management – Alles Käse oder was? F ast erscheint es einem manchmal als ziehe ein Geist – nie gesehen, aber allen bekannt – durch die Flure des Klinikums. Im Gepäck hat er mehr oder minder der Wahrheit nahe kommende Botschaften, Gerüchte oder Einschätzungen. Selbstverständlich geriet auch das Case Management in den Bann unseres Hausgeistes. Schon alleine der Begriff „Case Management“: Ein Anglizismus, möglicherweise nur als Sättigungsbeilage für einen Begriff verwendet, der für sich genommen keinen Schlagwortcharakter hat? Jedoch: was ist nun Case Management? Übersetzungen, wie „Fall-Management“, „Fallleitung“ oder auch „Lagebewältigung“ kommen dem Kern schon recht nahe. Bösen „Hausgeist“-Gerüchten zum Trotz sei an dieser Stelle gesagt, dass sich Case Management nicht schwerpunktmäßig mit den Gepäckstücken unserer Patienten beschäftigt. Tatsächlich liegt ein Aufgabenschwerpunkt des Case Managers beim Eintreffen eines Patienten, des „Falles“, auf der Station. Er über- Termine des Bildungszentrums Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege Kurs 14: " 1. Januar 2007 (erste Blockwoche am 22. Januar 2007) Weiterbildung zum Case Manager: " Erstes Modul am 10.|11. Januar Weiterbildung Kinästhetik: " 17.|18. Januar " 25.|26. Februar Interdisziplinäre Seminarreihe: " Modul 1 am 1.|2. Februar 2007 Ist jede Beschwerde wirklich MEINE Beschwerde? " Dozent: Nathalie Otto (perspektive Personalentwicklung, München) nimmt dabei die Erhebung der Pflege- und Sozialanamnese, überprüft, ob der Patient im Anschluss an die Behandlung möglicherweise Anspruch auf eine Rehabilitationskur hat und informiert den Patienten über den Verlauf der stationären Behandlung. Weiterhin übernimmt er die Anmeldung der Diagnostik bei der Aufnahme und orientiert sich dabei an den „Standard Operating Procedures“ (StOP’s, bzw. SOP), Richtlinien und ärztlichen Anordnungen. Je nach vereinbarter Organisation gewährleistet er die Blutentnahme und Vollständigkeit der Laboruntersuchung, unter Berücksichtigung mitgebrachter Befunde der Patienten. Im weiteren Verlauf der Behandlung behält der Case Manager Patienten im Blickfeld, die eine besonders komplexe oder längere Behandlung benötigen oder Komplikationen erleiden. Oft ist dann eine Rehabilitation angezeigt oder es muss eine Überleitung z.B. für ambulante Krankenpflege, Sondenernährung, Stomaversorgung oder Wundtherapie organisiert werden. In Absprache mit dem Stationsarzt übernimmt dies der Case Manager und ist somit auch gleichzeitig Hauptansprechpartner für den Sozialdienst. Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Bereich der Behandlungsrichtlinien, den bereits erwähnten StOP’s. Der Case Manager ist an der Entwicklung beteiligt und übernimmt in der Einführungsphase die Evaluation der StOP’s im Hinblick auf Praxistauglichkeit und Einhaltung durch die Beteiligten. In individueller Vereinbarung beteiligt sich der Case Manager an der Bettenplanung. Er vergibt die Termine für geplante stationäre Aufenthalte und informiert die Patienten entsprechend. Um dafür stets erreichbar zu sein, hat jeder Case Manager einen eigenen Telefonanschluss und ist zusätzlich mit einem Funk ausgestattet. Unter dem Schlagwort „Qualitätsbezogene Aufgaben“ fallen Tätigkeiten wie das Überprüfen der Vollständigkeit pflegerelevanter Nebendiagnosen und Prozeduren im SAP-System oder die Erfassung, wie oft geplante Operationen abgesetzt werden müssen oder Engpässe in der Bettenplanung entstehen. Johannes Pirner Case Management entpuppt sich bei uns somit nicht als bloße anglizistische „Sprachpanscherei“, sondern ist Ausdruck einer zeitgemäßen Organisation unter dem Blickpunkt, die Aufgaben und Tätigkeitsabläufe rund um den Patienten besser zu gestalten. Dabei wird ein Kulturwandel vollzogen, indem Aufgabenfelder der traditionellen Berufsgruppen wie z.B. der Ärzte und des Pflegedienstes teilweise vom Case Manager übernommen werden, wodurch die Betroffenen letztlich mehr Zeit für ihre Schwerpunkte erlangen können. Dieser Kulturwandel nimmt derzeit seinen Anfang und geht nicht immer problemlos an allen Beteiligten vorbei, dennoch überwiegen die positiven Effekte der Umsetzung für die Kliniken. Bis Mitte 2007 wird in allen Kliniken unseres Hauses der Startschuss zum Case Management fallen. Voraussetzung für die Tätigkeit als Case Manager ist die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder Arzthelfer, besonders wünschenswert ist bereits eine umfassende Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet. 9 Mit der Umsetzung von Case Management im Klinikum ist die Stabsstelle für Qualitätsmanagement und Medizincontrolling betraut. Verantwortlicher Mitarbeiter ist Johannes Pirner Telefon 0941 944-5668 Heute möchte ich mich mit Gerüchten beschäftigen, denn davon ist das ganze Haus voll, von B4 bis C4, sogar bis in den Neubau ziehen sich Gerüchte, momentan steigt schon am Grund des riesigen Lochs neben den neuen Forschungslaboren das nächste Gerücht auf: Hier entsteht doch nicht KUNO? (Nein: neuer Forschungsbau!) Was hat es auf sich mit Gerüchten? Woher kommen sie? Wo gehen sie hin? Und vor allem: Wer streut sie? Jeder von uns ist daran beteiligt – in der Umkleide, während der Pause, bei unserer Arbeit, dem zufälligen Treffen eines ehemaligen Kollegen am Gang. (Merke: Die besten Gespräche finden im Gang oder Treppenhaus statt!) Wenn ich schreibe jeder, meine ich auch jeder! Leitungen, Schüler, Pflegepersonal, solche, die gerne Arzt werden möchten, und solche, die zwar schon Arzt sind, aber nie wirklich Arzt werden, Verwaltungsangestellte etc. Es schießt doch jedem in den Kopf: Hat mir doch erst neulich jemand erzählt, dass …, oder man hat im Ohr: Wusstest du eigentlich? Was, das hast du noch nicht gehört?! Für mich gibt es zwei Spezies: Gerüchtemacher und Gerüchteverteiler, die beide eine unmittelbare Symbiose eingehen: der eine kann ohne den anderen nicht; sie geben und nehmen einander wie Partner in einer Beziehung. Aber was ist das wirklich Spannende an Gerüchten? Neugier? Sensationslust? Etwas wirklich Wichtiges vor allen anderen zu wissen und den Unwissenden dann auch noch den Mund wässrig zu machen nach dem Motto: Ich weiß etwas, was ihr noch nicht wisst! Wie dem auch sei, getratscht wird immer, vor allem bei Frauenüberschuss; interessant wäre, ob die Entstehung und Verbreitung von Gerüchten in unmittelbarem Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus steht? Ob sich dazu eine Studie mit dem Titel „Östrogene und Gerüchte“ lohnt!? Und was ist mit dem männlichen Ratschkathln? Liegt es bei den Herren der Schöpfung auch am Hormonstatus? Wie Sie sehen, Gerüchte sind ein unerschöpfliches Thema, obwohl ich noch keines in die Welt gesetzt habe. Aber vielleicht sind diese Zeilen Anlass, nicht jedem Gerücht blind zu folgen! Ihre Pseudo Mona Sinnspruch des Monats „Wer über 30 ist und nicht krank, wurde nur noch nicht gründlich genug untersucht“ Nicolaus Binas klinikum Im Interview mit Johann Schuster Braille-Schrift »Menschen, ohne die nichts funktionieren würde« Die Blindenschrift wurde im Jahre 1825 von dem Franzosen Louis Braille entwickelt. Deshalb nennt man sie auch Braille-Schrift oder Punktschrift. Das Punktschriftsystem besteht aus einer Gruppe von 6 Punkten, die in zwei senkrechten Dreierreihen angeordnet sind. Einer oder mehrere dieser Punkte sind jeweils erhoben, sodass sie vom Blinden mit den Fingern ertastet werden können. Jeder Buchstabe ist einer Punktekombination zugeordnet. Bei 6 Punkten ergeben sich damit 64 verschieden Kombinationsmöglichkeiten, sodass das ganze Alphabet und etliche Sonderzeichen dargestellt werden können. „Vermittlung, Schuster“, täglich vermittelt Johann Schuster unsere Gesprächswünsche und gibt Auskunft. Er ist als Mensch und wegen seiner Fähigkeiten im Haus sehr geschätzt. Dass Johann Schuster blind ist, fällt kaum jemandem auf. Petra Thomas und Anne Maltz besuchten ihn in der Telefonzentrale. ? ? Herr Schuster, wie viele Mitarbeiter hat die Telefonzentrale? Zwei Personen sind als Vollzeitkräfte beschäftigt, drei arbeiten halbtags. Ab 9 Uhr morgens sind wir immer zu zweit in der Telefonvermittlung. Nach 18 Uhr übernehmen die Kolleginnen und Kollegen von der Pforte alle Gespräche. ? Wie lange dauert im Durchschnitt eine Gesprächsvermittlung? In einer Minute kann ich etwa zwei bis drei Gespräche entgegen nehmen. Die häufigsten Anrufe sind Vermittlungen, Funk oder Verbindungen zu den Leitstellen. ? Wie können Sie auf dem Bildschirm lesen? Mikrochips in einem Display wandeln die Informationen der Telefonsoftware in Braille- Schrift, also Punktschrift um. Eine Fingerleiste, wie bei Sehenden die Tastatur, zeigt mir dann die elektronischen Daten in Punktschrift an. Sehen sie, die Knöpfe gehen nach oben, so kann ich alle Informationen mit den Fingern ablesen. Mit dieser Punktschriftleiste kann ich nach Vor- und Nachnamen, Faxund Funknummern, sowie nach der entsprechenden Abteilung suchen. Außerdem habe ich neben dem PC auch noch eine spezielle Mit einer Punktschriftleiste kann Johann Schuster die Informationen am Bildschirm lesen Schreibmaschine. Hier mache ich mir Kurznotizen, damit ich nichts vergesse – wie andere auf ihrem Notizblock. ? Wie viele Telefonanrufe bekommen Sie am Tag? Ich schätze, es gehen in 24 Stunden ca. 2000 Anrufe ein. Die meisten Anrufer kenne ich an ihrer Stimme. Viele Telefonnummern kenne ich auswendig. Vermutlich etwa 800 bis 900 Telefonnummern vom Klinikum selbst. Aus den umliegenden Krankenhäusern weiß ich auch die meisten Nummern und brauche nicht mehr danach suchen. Was haben Sie vorher gemacht? Ich stamme aus Rumänien/Siebenbürgen und war Kartonarbeiter: 20 Jahre lang. Ich habe Kartons zur Herstellung von Pappschachteln gestanzt. Damals konnte ich noch etwas besser sehen und musste sehr viele Maschinen gleichzeitig bedienen. Aber dann ist mein Augenlicht immer schlechter geworden. Jetzt bin ich seit 1990 in Deutschland. Damals habe ich in Veitshöchheim bei Würzburg sofort am Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte eine Umschulung begonnen. Ich hatte ja in Siebenbürgen in der Blindenschule nur Rumänisch gelernt. Jetzt bin ich von der IHK geprüfter Büro- und Kommunikationstechniker und seit 12 Jahren am Klinikum beschäftigt. ? Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten? Wenn ich den Anrufern helfen kann und wenn vom Anrufer auch ein Dankeschön kommt. ? Was möchten Sie unseren Mitarbeitern im Hause gerne sagen? Wir sind leider oft zu wenig informiert. Wir in der Telefonzentrale sind die erste Anlaufstelle, wenn Anrufe von extern kommen. Wenn wir keine Informationen haben, ob ein neuer Um auch Großbuchstaben und weitere Sonderzeichen anzeigen zu können, gibt es neben dem 6-Punkte-System auch die 8-Punkte-Schrift, die Computer-Braille genannt wird. Hier gibt es 256 Darstellungsmöglichkeiten. 9 http://www.Bfw-vheim.de/pc.htm Arzt hier angefangen hat, ein Mitarbeiter ausscheidet oder eine Krankenschwester die Abteilung wechselt, dann stehen wir sprichwörtlich auf der Leitung. ? Haben Sie einen Wunsch an alle Leser? Mein Wunsch an alle Leser wäre, dass Gespräche innerhalb einer Abteilung möglichst selbst vermittelt und bei mir angeforderte Telefonnummern eigenständig gewählt werden. Vielen Dank für das nette Gespräch, Herr Schuster. Der Personalrat Im Interesse aller Beschäftigten Der Personalrat vertritt alle Beschäftigten aus der Gruppe der Arbeitnehmer und Beamten des Klinikums. Im Mai 2006 wurde er neu gewählt und trat am 1. August 2006 sein Amt an. A nteilig orientiert an den Beschäftigungsgruppen besteht der Personalrat derzeit aus zwei Beamten- und dreizehn Arbeitnehmervertretern. Den Vorstand bilden Helene Hübl (Vorsitzende), Klaus Mois (1. stellvertr. Vorsitzender), Reinhard Steiner (2. stellvertr. Vorsitzender) und Bernd Stöckl (weiteres Vorstandsmitglied). Jede Woche tritt der Personalrat des Klinikums zu einer Sitzung zusammen. Er berät sich in gemeinsamen Angelegenheiten und fasst Beschlüsse. In Personalangelegenheiten beschließen nur die Vertreter der jeweiligen Gruppe. Grundlage für die Arbeit des Personalrats bildet das Bayerische Personalvertretungsgesetz (BayPVG). Dort werden die vielfältigen Aufgaben und auch die Formen der Beteiligung Silvia Döbereiner der Personalvertretung geregelt. U.a. sichert der Personalrat, dass die zugunsten der Beschäftigten geltenden Gesetze, Tarifverträge, Dienstvereinbarungen u.ä. eingehalten und durchgeführt werden. Neben Personalangelegenheiten erfüllt der Personalrat auch soziale Aufgaben. So engagiert er sich für Sozialeinrichtungen wie z.B. das Personalcasino oder die geplante Kinderkrippe. Er nimmt Anregungen und Beschwerden entgegen und versucht, durch Verhandlungen zu einem positiven Arbeitsklima beizutragen. „Wir sind Ansprechpartner für alle Beschäftigten, wenn Probleme mit der Dienststelle oder der täglichen Arbeit auftreten. Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns, wenn Sie Unterstützung suchen. Wir stehen Der Personalrat des Uniklinikums Regensburg Ihnen für alle Fragen, die das Arbeits- oder Dienstverhältnis betreffen, alle Fragen des Arbeitsplatzes und des Arbeitsklimas zur Verfügung. In letzter Zeit werden die einzelnen Personalratsmitglieder immer häufiger als „Vermittler“ zu Verhandlungen hinzugezogen und konnten dabei in den meisten Fällen zur Problemlösung beitragen“, so Helene Hübl, Vorsitzende. 9 Personalrat Büroräume: Zahnklinik 1. Stock (Ebene 5, Zwischengeschoss, Zi. Nr. 5.104) Telefon 0941 944-6145 (Brigitte Feuerer, Sekretariat: täglich, gegebenenfalls nach telefonischer Rücksprache) Telefax 0941 944-5799 E-Mail personalrat @klinik.uni-regensburg.de klinikum Jahresrückblick 2006 Januar 10.01. E inzug des Instituts für Humangenetik in den Neubau D3 13.01. KUNO auf dem Neujahrs-Empfang der Stadt Regensburg 14.01. 11. Onkologisches Symposium 17.01. Erste Bagger auf der KUNO- Baustelle: Abschluss der Bodenuntersuchungen 19.-21.01. 23. Jahrestagung für Neurologische Intensiv- und Notfall medizin Februar 1.02. E inweihung des Abschiedszimmers „Zwischenraum“ des Künstlers Werner Mally 14.02. 1. Streiktag Verdi-Streik 22.02. 1. NeuroOnkologisches Symposium 5.05. S pezialistenteam des Uniklinikums stellt kleinste Herz-Lungen-Maschine (Mini-HLM) vor 9.05. Personalratswahlen 15.05. Konstituierende Sitzung des Personalrats 22.-24.05. Klausurtagung der Stations leitungen 22.05. Letzter Streiktag Verdi 30.05. Erstes Basisseminar zum Wundexperten ICW e.V. akkreditiert März 7.|8.03 Personalversammlungen 9.03. Eröffnungsfeier für die Gebäudeteile A2 und D3 mit Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber 22.03. 1. Streiktag Marburger Bund 27.|28.03. 2 . Internationales Symposium für Zelluläre Therapie 30.03. Verabschiedung von Prof. Dr. Veit-Peter Gabel, Direktor der Klinik für Augenheilkunde, in den Ruhestand April 1.04. P rof. Dr. Helmut Sachs ist kommissarischer Direktor der Klinik für Augenheilkunde 1.04. Einrichtung eines Wundzentrums am Klinikum 1.04. Umzug des Instituts für Immunologie in den Neubau D3 4.04. 11. Regensburger Pflegetag 5.04. 27. Regensburger DermatologenTagung 20.04. Kooperation zwischen UniKlinikum und Asklepios in Bad Abbach auf dem Gebiet der Rheumatologie und Immunologie Juni 1.06. U niklinikum Regensburg wird Anstalt des öffentlichen Rechts 10.06. Klinik-WM zugunsten von KUNO 16.06. Letzter Streiktag Marburger Bund (insgesamt 20 Tage in 3 Monaten) 27.06. 10 Jahre Logopädieschule Regensburg 27.06. Kooperationsvereinbarung Psychosomatik / Krankenhaus Donaustauf 12.09. D er Papst in Regensburg: Heilige Messe auf dem Islinger Feld 19.09. Jahrestagung der DGMP am Uniklinikum Regensburg 29.|30.09. 2. Bayerische Schmerztage und 2. Ostbayerische Schmertage 30.09. Ausscheiden von Prof. Dr. Dieter Müßig, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie Juli 1.07. E röffnung des KUNO-Café im Bauteil A2 16.07. KUNO-Tombola bei BMW – Erlös inkl. Spende der BMW-Mitarbeiter über 100.000 Euro 19.-21.07. 83. Jahrestagung der Vereinigung Bayerischer Chirurgen e.V. 23.07. 200. Lebertransplantation am Uniklinikum Regensburg 27.07. Verhandlung über Budgetvereinbarung 2006 ohne Ergebnis 28.07. Einrichtung einer Klinischen Forschergruppe (KFO146) durch die DFG zum Thema „Zell-vermittelte Suppression von auto- und alloreaktiven Immunreaktionen“ August 1.08. B eginn der Amtsperiode des neugewählten Personalrats bis 31.07.2011 1.08. Uniklinikum und Fa. Götz schließen sich zur Gesellschaft KDL (KlinikDienstLeistung) zusammen 3.|4.|7.08. Spielfilm-Dreh am Klinikum: „Die Augen meiner Mutter“ 4.08. 1. Ostbayerisches Wartetreffen für Lebertransplantations patienten 16.08. 100. Lebendnierentrans plantation Das Rettungsteam, Notarzt Dr. Matthias Arlt und Kardiotechnikerin Monika Gietl mit der Mini-HLM vor „Christoph Regensburg“ September Mai Oktober 1.10. P rof. Dr. Horst Helbig ist der neue Direktor der Klinik für Augenheilkunde 1.10. Prof. Dr. Edmund Rose ist kommissarischer Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie 11.10. OP-Symposium 11.10. 28. Regensburger DermatologenTagung und Otto-Braun-FalcoAlumni-Vorlesung 16.10. Umzug der Apotheke des Uni klinikums in den Neubau D3 21.10. Wahl der Schwerbehindertenvertretung 26.10. Aufsichtsratssitzung; Verabschiedung von Dr. Hans Brockard durch Wissenschaftsminister Goppel im Namen des Aufsichtsrats November 8.11. G rundsteinlegung des Forschungsgebäudes D4 mit Staatsminister Dr. Thomas Goppel 11.11. Herbsttagung der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 15.11. Symposium der Chirurgie: Schmerzen und Wundinfektionen – Beeinträchtigung der Lebensqualität? 22.11. Abschluss der Budgetverhandlungen mit den Kostenträgern 30.11. Offizielle Verabschiedung des Kaufmännischen Direktors Dr. Hans Brockard in den Ruhestand Impressum Herausgeber: Klinikum der Universität Regensburg Franz-Josef-Strauss-Allee 11 93053 Regensburg Design und Layout: Amedick & Sommer PR-Projekte GmbH Eierstraße 48 70199 Stuttgart www.amedick-sommer.de Redaktion: " Christian Biersack " Silvia Döbereiner " Barbara Eindorfer " Wolfgang Gleissner " Cordula Heinrich, Pressesprecherin (v.i.S.d.P.) " Gabriele Lang " Anne Maltz " Dr. Fabian Pohl " Jutta Späth " Petra Thomas " Katharina Weinberger " Dr. Claudia Winkler de Pena Anschrift der Redaktion: Klinikum der Universität Regensburg Pressestelle Franz-Josef-Strauss-Allee 11 93053 Regensburg E-Mail: redaktion @klinik.uni-regensburg.de Fotos: Fotoabteilung des Klinikums der Universität Regensburg KUNO-Helfer verkaufen Lose am Tag der offenen Tür bei BMW Dezember 15.12. S patenstich für die Kinder universitätsklinik Ostbayern (KUNO) Druck: röhm typofactory Marketing GmbH Aufgrund der besseren Lesbarkeit des Textes werden Begriffe wie z.B. Mitarbeiter nur in der kürzeren, männlichen Schreibweise verwendet. An dieser Stelle wird betont, dass damit selbstverständlich alle Frauen und Männer gleichberechtigt angesprochen werden. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte zu kürzen. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 15.01.2007