Nimm meine Hand

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Nimm meine Hand
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Im Historiendrama Anna und der König gibt es eine Szene, die ich Ihnen jetzt am liebsten
vorspielen würde-was leider nicht geht. So will ich sie zumindest beschreiben.
Der Film spielt im 19. Jhdt. im Königreich Siam, dem heutigen Thailand. Ein geheimnisvoll
schönes Land, geprägt von seiner großen Vergangenheit. Anna, eine junge englische Witwe,
lebt in Siam als Lehrerin für die zahlreiche Nachkommenschaft des Königs. Sie hat König
Mangkut bei der Vorbereitung eines Staatsbanketts für eine britische Regierungs- und
Handelsdelegation geholfen. Der König möchte den Briten beweisen, dass sein Land bereit
ist, sich der Welt zu öffnen. Folglich wird das Bankett in britischer Manier ausgerichtet – mit
Tafelsilber, Tischdecken, vielflammigen Kerzenleuchtern. Nach dem Essen spielt eine
Kapelle zum Tanz auf, die Werke europäischer Komponisten erklingen.
Der erste Tanz steht natürlich dem König zu. Er erhebt sich und streckt Anna seine geöffnete
Hand entgegen. Er richtet seinen Blick auf sie und lässt sich von nichts und niemandem
ablenken. Er wartet auf ihre Reaktion. Sie ist offenkündig überrascht, weiß nicht, wie sie
reagieren soll, aber dann fasst sie sich und steht auf. Der König läßt seine Augen keine
Sekunde von ihr, als die beiden die lange Festtafel entlangschreiten. Ein Lächeln umspielt
sine Lippen. Einige Festgäste sind empört, dass seine Wahl gerade auf Anna fiel. Manche
lassen Geringschätzung erkennen, andere betrachten das Paar mit Wohlgefallen. Den König
und Anna beeindrückt das alles nicht.
Anna ist wohlvorbereitet zu dem Bankett gekommen. Sie ist schön in ihrem schimmernden,
weit ausgestellten Festkleid. Die hat Stunden darauf verwendet, sich herzurichten – ihre
Haare, ihre Garderobe, ihr Herz. Als sie sich an der Seite des Königs der Tanzfläche nähert,
wird ihr doch ein wenig bang. Sie traut sich einzuwenden: „Da dieser Abend so gut verlaufen
ist, wollen wir am Ende doch nicht übereinander stolpern, nicht wahr?“ Welche Antwort hat
der König für ihr fragendes Herz? „Ich bin König. Ich werde führen.“
Gott streckt Ihnen seine Hand entgegen. Er fordert Sie auf. Er fragt Sie: „Darf ich um diesen
Tanz bitten … jeden Tag deines Lebens?“ Sein Blick ist fest auf Sie gerichtet. Er ist bezaubert
von Ihrer Schönheit. Er lächelt. Was andere meinen, kümmert ihn nicht. Er steht an Ihrer
Seite. Er wird führen. Er wartet auf Ihre Antwort.
Aus: Stacy and John Eldredge: Weißt du nicht wie schön du bist?

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