Kinder Klassik - Stiftung Zuhören

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Kinder Klassik - Stiftung Zuhören
„CD des Monats“ Juni 2012
Kinder Klassik
Einführung
Kinder stehen den unterschiedlichsten Musikrichtungen meist noch wertfrei gegenüber.
Ihnen gefällt, was sie schön finden, was sie begeistert und berührt oder zum Tanzen bringt.
All das kann klassische Musik. Aber welche Stücke eignen sich für ein erstes Hören
klassischer Musik? Und wie kann man Kinder beim Zuhören begleiten?
Das Doppelalbum „Kinder Klassik“ gibt auf diese Fragen eine Antwort: Niels Kaiser, der
beliebte Moderator der Kinderklassiksendung „Domino Zauberflöte“ auf hr2-kultur führt seine
kleinen Zuhörer auf spielerische Weise an klassische Musik heran. Zusammen mit dem
Klang-Kobold Goggi reist er durch die aufregende und schöne Welt der Klassik. Dabei
erfahren aufmerksame Zuhörer nicht nur einiges über Komponisten und die Wirkung von
Musik, sondern auch über unterschiedliche Instrumente, die jeder spielen lernen kann.
Inhalt
CD 1 – Erster Teil
Track 01: JOHANN SEBASTIAN BACH 1685–1750, Orchestersuite Nr. 2 – Badinerie
English Chamber Orchestra, Raymond Leppard
(1:33)
Track 02: Geschichte Teil 1
(2:10)
Niels Kaiser bemerkt, dass die eben gehörte Orchestersuite von Johann Sebastian Bach
munter macht. Da klingelt lautstark ein Wecker. Goggi, der Klangkobold, hat die ersten
Minuten der CD verschlafen. Nun ist er aber wach und macht vor, wie er spricht: nämlich mit
Geräuschen. Als der Moderator den Goggi auffordert herauszufinden, wie er heute ins Studio
gekommen ist, antwortet dieser zuerst mit dem Geräusch von Schritten auf einem Kiesweg.
Aber Niels ist nicht zu Fuß gegangen. Der Klangkobold rät weiter: man hört ein
vorbeifahrendes Auto, eine hupende Eisenbahn, und ein Fahrrad.
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Richtig: Niels ist mit seinem Fahrrad gekommen.
Goggi ist noch ziemlich verschlafen. Niels erklärt, dass Klangkobolde sehr stark auf Musik
reagieren und hofft, dass das nächste Musikstück den Goggi so richtig wach macht.
Track 03: EDVARD GRIEG 1843–1907, Peer Gynt Suite Nr. 1 – Morgenstimmung
Toronto Symphony Orchestra, Andrew Davis
(3:39)
Track 04: Geschichte Teil 2
(1:25)
Aber die Morgenstimmung von Edvard Grieg hat Goggi nicht wach gerüttelt. Dazu ist sie
vielleicht einfach zu sanft und schön. Es braucht wohl etwas rasantere Musik, um den
Klangkobold in die Gänge zu bringen. Zum Beispiel Marschmusik! Goggi lässt gleich
Trommeln und Schellen hören. Aber Niels erklärt ihm, dass das berühmte Stück Türkischer
Marsch von Wolfgang Amadeus Mozart ganz ohne Schlaginstrumente auskommt. Es wird
ganz allein von einem Klavier gespielt! Auch das kann rasant sein. Vor allem, wenn das
Klavierstück eine Trommel nachahmt.
Track 05: WOLFGANG AMADEUS MOZART 1756–1791, Türkischer Marsch
Ricardo Castro
(3:26)
Track 06: Geschichte Teil 3
(1:27)
Aber Goggi ist auch nach dem Türkischen Marsch noch etwas verschlafen. Nun kann nur
noch frische Luft helfen! Dazu ruft Niels die Frühlingsklänge aus Vivaldis Vier Jahreszeiten
auf den Plan. Das gefällt Goggi: Ein Konzert das den Frühling klanglich darstellt. Drei Geigen
spielen ein Vogelkonzert, das Streichorchester imitiert einen kleinen Bach, tiefe Bässe
lassen ein Frühlingsgewitter donnern.
Track 07: ANTONIO VIVALDI 1678–1741, Die vier Jahreszeiten – Der Frühling, I. Allegro
Joshua Bell, Academy of St Martin in the Fields
(3:31)
Track 08: Geschichte Teil 4
(2:00)
Goggi lässt es fröhlich mitzwitschern. Der Klangkobold ist nun putzmunter. Aber welcher der
Frühlingsvögel ist eigentlich Goggis Lieblingsvogel? Niels rät und der Klangkobold lässt dazu
den passenden Vogelgesang erklingen: eine Amsel, eine Eule, eine Taube. Plötzlich hört
man deutlich ein Schaf blöken. Aber ein Schaf ist doch kein Vogel! Goggi hat natürlich nur
einen Scherz gemacht. Niels steigt auf den Kobold-Humor ein und fragt, ob Wolkenschafe
singen können? Das können sie nicht und auch Goggi traut sich nicht, ein wenig zu singen.
Zum Glück kennt Niels Mendelssohn Bartholdys Lied ohne Worte. Das ist so gefühlvoll, dass
man keine Worte braucht.
Track 09: FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY 1809–1847, Lied ohne Worte
Yo-Yo Ma, Emanuel Ax
(4:03)
Track 10: Geschichte Teil 5
(1:16)
Das Lied ohne Worte von Felix Mendelssohn Bartholdy ist eine sehr entspannende Musik.
Aber Niels findet, dass nun genug gefaulenzt wurde. Zu Musik kann man doch wunderbar
tanzen! Goggi lässt einen 3er Takt erklingen und schlägt damit vor, dass sie doch einen
Walzer tanzen könnten. Vielleicht einen Walzer mit Goggis Lieblingsinstrument? Es erklingt
eine Harfe. Niels erklärt, dass Harfe nicht so gut zu Walzer passt. Aber da fällt ihm
Tschaikowskys Blumenwalzer ein. Der beginnt mit Harfenklängen.
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Track 11: PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKY 1840–1893, Blumenwalzer
Toronto Symphony Orchestra, Andrew Davis
(6:22)
Track 12: Geschichte Teil 6
(1:46)
Der Blumenwalzer ist ein richtig langer Tanz. Goggi ist ganz schön außer Puste. Niels
erzählt, dass man zu Musik nicht nur tanzen kann. Musik kann auch sehr gut Gefühle
ausdrücken. Was ist wohl das stärkste Gefühl? Ja, sicher die Liebe. Niels fragt, ob Goggi
eine Freundin hat und was würde sie wohl machen, wenn er ihr Beethovens Klavierstück Für
Elise vorspielt? Der Klang-Kobold lässt Kirchenglocken erklingen. Niels lacht und meint, dass
sie ihn wohl nicht gleich heiraten wird. Obwohl Für Elise ja tatsächlich ein Liebeslied ist, das
Ludwig van Beethoven für eine Frau namens Therese geschrieben hat. Und obwohl Therese
ihn dann nicht geheiratet hat, ist das Klavierstück bekannt und berühmt geworden.
Track 13: LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827, Für Elise
Michael Krücker
(3:18)
Track 14: Geschichte Teil 7
(1:28)
Goggis Fingerfertigkeit lässt zu wünschen übrig und deshalb wird er seiner Freundin kein
Liebeslied auf dem Klavier vorspielen. Niels schlägt vor, dass Goggi seiner Liebsten dann
einfach nur etwas vorzusingen braucht. Dagegen protestiert Goggi, denn der kleine KlangKobold singt überhaupt nicht gerne. Dennoch besteht Niels darauf, dass sie zusammen den
Kanon „Bruder Jakob“ singen. Das geht auch gleich ganz gut und der hr2-Moderator leitet so
zu dem nächsten klassischen Musikstück über. Das ist der Kanon in D-Dur von Johann
Pachelbel, in dem drei Geigen die Melodie kunstvoll verweben.
Track 15: JOHANN PACHELBEL 1653–1706, Kanon in D-Dur
City of London Sinfonia
(4:18)
Track 16: Geschichte Teil 8
(1:28)
Goggi ist hingerissen von diesem barocken Geigen-Kanon. Und weil Klangkobolde so
empfänglich für Musik sind, hat Goggi Lust bekommen mal etwas richtig Romantisches zu
erleben. Eine Schiffshupe erklingt, denn Goggi möchte eine Schiffsreise auf einem
romantischen Fluss machen. Niels schaut in seinem Atlas nach: Rhein, Mississippi, Moldau?
Ja, natürlich auf der Moldau. Diesem Fluss hat der tschechische Komponist Smetana ein
Denkmal gesetzt, indem er in seiner Komposition Die Moldau den Flussverlauf von der
Quelle bis zur Mündung vertont hat. Der Zuhörer kann nachempfinden wie die Moldau durch
einen Wald fließt und die Wellen wogen. Die Melodie der Moldau steigt dabei wie eine
Wellenbewegung hinauf und hinunter. Und später kann man hören, dass eine
Jagdgesellschaft dazukommt.
Track 17: BEDRICH SMETANA 1824–1884, Die Moldau
Bamberger Symphoniker, Gustav Kuhn
(2:58)
Track 18: Geschichte Teil 9
(1:34)
Die Moldau fließt weiter, aber Niels und Goggi steigen aus dem klassischen Stück aus. Denn
die Jagdgesellschaft mit ihren Hörnern hat dem Klang-Kobold Lust auf das Jagen gemacht.
Aber Goggi möchte lieber angeln, am liebsten Wale. Den Walgesang treibt Niels dem
übermütigen Kobold gleich aus, denn Wale sind ja viel zu groß. Niels, der sich zum Glück mit
klassischer Musik gut auskennt, hat sofort eine gute Idee: Warum angelt Goggi nicht eine
Forelle? Da gibt es auch ein tolles Stück von Franz Schubert, das Forellenquintett. Die
Melodie ist quirlig wie eine Forelle.
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Immer wieder verändert sich die Melodie, genau wie eine Forelle, die auch nicht immer
gleich schnell schwimmt. Mal ist die Forelle langsamer, dann wieder schnell, mal ist sie
müde und dann ganz plötzlich schnellt sie fröhlich davon. Niels erklärt, dass eine Melodie,
die sich immer wieder verändert, Variation genannt wird.
Track 19: FRANZ SCHUBERT 1797–1828, Forellenquintett – IV. Thema con variazioni
Jan Vogler, Antti Siirala, Benjamin Schmid, Lars Tomter, Janne Saksala
(7:27)
Track 20: Geschichte Teil 10
(1:09)
„Die Forelle kriegst du nicht Goggi, dazu ist sie viel zu schnell!“, feixt Niels. Das stört den
Klang-Kobold nicht im Geringsten, denn Goggi macht schon wieder etwas ganz anderes.
Geheimnistuerisch beschreibt der Klang-Kobold ein Blatt Papier, möchte aber nicht preis
geben mit was. Dann legt Niels eben ein neues Stück auf: den Liebestraum von Franz Liszt.
Oh, und so romantische Musik interessiert Goggi dann doch. Erst ist der Liebestraum ganz
ruhig, dann wird er stürmisch und virtuos. Am Schluss ist das Klavierstück wieder ruhig, wirkt
aber durch den virtuosen Mittelteil ganz neu und anders.
Track 21: FRANZ LISZT 1811–1886, Liebestraum Nr. 3
Jorge Bolet
(4:53)
Track 22: Geschichte Teil 11
(1:39)
hr2-Moderator Niels Kaiser schwärmt: „Mmh, sehr romantisch der Liebestraum.“ Nun möchte
er auch endlich wissen, was Goggi da die ganze Zeit schreibt: Es ist ein Abschiedsgedicht,
weil die CD gleich zu Ende ist. Niels liest die Verse laut vor. Des Klang-Kobolds Gedicht
endet mit den Worten: „Jetzt kommt gleich noch ein Stück Musik, da wollen wir nicht stören.
Wir sagen aber nicht Adieu, sondern Auf Wiedersehen“.
Track 23: KARL JENKINS *1944, Palladio
The London Philharmonic Orchestra, Karl Jenkins
Gesamtspielzeit CD 1: 66 Minuten
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(3:45)
CD 2 – Zweiter Teil
Track 01: GEORG FRIEDRICH HÄNDEL 1685–1759, Wassermusik – alla Hornpipe
La Grande Écurie et la Chambre du Roy, Jean-Claude Malgoire
(2:49)
Track 02: Geschichte Teil 1
(2:11)
Die eben gehörten feierlichen Klänge hat Georg Friedrich Händel vor 300 Jahren für die
Bootsausflüge des englischen Königs komponiert. Wer damals Musik dabei haben wollte,
musste eben ein ganzes Orchester mitbringen. Niels Kaiser und den Klang-Kobold Goggi
haben die Zuhörer schon auf der ersten Kinder-Klassik CD kennengelernt. Beide sind auch
jetzt wieder dabei. Goggi, der auf der ersten CD aus seinem Schlaf erwachte, hat nun
endlich auch gefrühstückt. Das Geräusch eines Toasters und einer Flüssigkeit, die in ein
Gefäß gegossen wird, verrät was: Toastbrot und heißen Tee. Niels erklärt den Zuhörern,
dass Goggi nicht nur sehr empfänglich für die Wirkung von Musik ist, sondern auch die
Fähigkeit hat, Klanglandschaften entstehen lassen. Der kleine Klang-Kobold braucht nur
seinen Zeigefinger zu heben und kurz zu kichern, schon hört man eine ganze Landschaft
klingen. Niels und Goggi sind nun an einem Ort, an dem man einen Fluss rauschen hört und
ein schwarzer Schwan elegant über das Wasser gleitet.
Track 03: HEITOR VILLA-LOBOS 1887–1959, Das Lied vom schwarzen Schwan
Maximilian Hornung, Milana Chernyavska
(2:49)
Track 04: Geschichte Teil 2
(0:48)
Ganz elegant ist der Schwan davon geschwommen. Niels findet, dass dies wirklich eine
ganz bezaubernde Klanglandschaft ist, denn nun begegnen ihnen frisch geschlüpfte Küken.
Munter hüpfen die Kleinen im Nest herum.
Track 05: MODEST MUSSORGSKY 1839–1881, Bilder einer Ausstellung – Das Küken in
der Eierschale, Evgeny Kissin
(1:05)
Track 06: Geschichte Teil 3
(0:38)
Kaum zu glauben wie wild die Pianistin Evgeny Kissin die kleinen Küken über die
Klaviertasten hüpfen ließ. Oh, was kommt denn nun auf dem Fluss vorbeigeschwommen?
Ein Blatt! Und auf dem Blatt sitzt eine kleine Raupe, die eine große Reise unternimmt.
Track 07: LUDOVICO EINAUDI *1955, Le Onde
John Lenehan
(4:24)
Track 08: Geschichte Teil 4
(1:29)
Niels hat sich zu der Musik von Ludovico Einaudi eine Raupe vorgestellt, die auf einem Blatt
über den Fluss schaukelt. Begeistert erklärt Niels, dass mitunter Bilder im eigenen Kopg
entstehen, wenn man Musik hört. Goggi teilt Niels Begeisterung und bringt stolz zum
Ausdruck, dass er als Klang-Kobold sogar Klang-Bilder erzeugen kann. Als nächstes möchte
Goggi das Bild seines Lieblings-Wassertiers herbeizaubern: einen Seehund. Aber Niels hat
dagegen Einwände, denn Seehunde leben ja nicht in Flüssen. Da könnten in dieser
Klanglandschaft ebenso gut Dinosaurier herumlaufen. Dinosaurier - diesen Einfall findet der
Klang-Kobold richtig gut! Vielleicht gibt es ja in Goggis Flusslandschaft Überreste aus der
Dinosaurier-Zeit? Zum Beispiel alte klappernde Fossilien, wie aus Camille Saint-Saens
Karneval der Tiere?
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Track 09: CAMILLE SAINT-SAËNS 1835–1921, Karneval der Tiere – Die Fossilien
Yo-Yo Ma
(1:27)
Track 10: Geschichte Teil 5
(1:36)
Der Tanz der klappernden Fossilien hat Goggi viel Spaß gemacht. Aber Niels hat bereits
ganz andere Sorgen, denn der Fluss tritt gerade über seine Ufer und eine Flutwelle kommt
auf die Freunde zu. Schnell hebt der Klang-Kobold seinen Finger und zaubert eine neue
Klanglandschaft. Der Moderator findet sich unvermittelt in einem wunderbaren Barockgarten
mit Springbrunnen wieder. Dort ist es alles sehr geordnet und eine feine Gesellschaft kommt
auf sie zu: Frauen in vornehmen Kleidern und Männer mit Rüschenhosen.
Track 11: JOHANN SEBASTIAN BACH 1685–1750, Brandenburgisches Konzert Nr. 2 –
Andante, Berliner Barocksolisten
(3:33)
Track 12: Geschichte Teil 6
(1:02)
Das Brandenburgische Konzert von Johann Sebastian Bach ist schöne leise und sehr
vornehme Barockmusik. Für Niels ist das alles schnell langweilig und er will die Welt
außerhalb des Schlossgartens erkunden. Außerhalb treffen sie sogleich auf Dorfmusikanten.
Und da es schon fast Nacht ist, spielen sie eine Serenade von Wolfgang Amadeus Mozart.
Track 13: WOLFGANG AMADEUS MOZART 1756–1791, Serenade in B-Dur „Gran Partita“
– VII. Finale, Berlin Philharmonic Wind Ensemble, Zubin Mehta
(3:17)
Track 14: Geschichte Teil 7
(2:08)
Niels erklärt, dass solche Serenaden zu Mozarts Zeit unter freiem Himmel aufgeführt
wurden. Ja, und langsam könnte mal wieder etwas richtig Aufregendes passieren! Schon
hört man ein Feuer knistern und plötzlich entdeckt Niels eine schwarze Gestalt mit einer
Geige. Sind die Freunde etwa in der Hölle gelandet? Aber nein! So aufregend geht es zum
Glück nicht weiter. Die Freunde befinden sich in einem alten Konzertsaal und hören jetzt die
Teufelstriller-Sonate von Guiseppe Tartini.
Track 15: GIUSEPPE TARTINI 1692–1770, Die Teufelstriller-Sonate – III. Allegro
Ray Chen, Noreen Polera
(3:39)
Track 16: Geschichte Teil 8
(2:32)
Die Teufelstriller-Sonate von Guiseppe Tartini ist verteufelt schwere und gruselige Musik!
Begeistert bemerkt Niels, was Musik alles kann und hat auch gleich einen weiteren Einfall:
Musik kann auch Geschichten erzählen. Und mit einem Paukenschlag zaubert Goggi sie in
eine neue Klanglandschaft. Dort tropft es von der Decke. Die Freunde sind im Haus des
Hexenmeisters aus Goethes Gedicht Der Zauberlehrling gelandet. Der Komponist Paul
Dukas hat Goethes Gedicht vertont. In der Musik kann man hören, wie der verhexte Besen
die Badewanne füllt, bis das Wasser überläuft. Erst ist die Musik ruhig und gleichmäßig. Mit
der Zeit wird sie immer schneller und wilder, denn der Besen aus dem Gedicht kommt nicht
mehr zur Ruhe und irgendwann läuft die Wanne über und das ganze Haus steht voll Wasser.
Schließlich kommt der Hexenmeister und bringt alles wieder zur Ruhe.
Track 17: PAUL DUKAS 1865–1935, Der Zauberlehrling
Boston Symphony Orchestra, Charles Munch
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(10:27)
Track 18: Geschichte Teil 9
(1:37)
Der Zauberlehrling hat gezeigt, dass Musik Geschichten erzählen kann. Und jetzt? Jetzt hat
Niels Lust zu tanzen. Denn Musik regt dazu an, sich zu bewegen. Goggi möchte einen
Walzer tanzen. Aber Niels hat Lust auf einen ungarischen Tanz.
Track 19: JOHANNES BRAHMS 1833–1897, Ungarischer Tanz Nr. 5
The Philadelphia Orchestra, Eugene Ormandy
(3:05)
Track 20: Geschichte Teil 10
(1:02)
Heiße ungarische Rhythmen! Nach diesem wilden Tanz wäre es wohl besser, wenn die
Freunde sich etwas ausruhen würden. Aber Goggi möchte nicht verschnaufen, er möchte
etwas Spannendes hören. Niels ist einverstanden und bemerkt, dass man sich auch
während einer spannenden Musik gut ausruhen kann. Indem man einfach nur zuhört!
Track 21: LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827, aus der Sinfonie Nr. 5
Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini
(6:43)
Track 22: Geschichte Teil 11
(0:47)
Spannend, aufregend und bekannt ist dieses Stück von Beethoven. Niels bemerkt, dass die
CD ist bald voll ist. Zum Abschluss möchte der Moderator gerne etwas Verträumtes hören.
Die Träumerei von Robert Schumann ist also ein geeignetes Gegenstück zu der spannenden
Musik von Beethoven.
Track 23: ROBERT SCHUMANN 1810–1856, Kinderszenen – Träumerei
Vladimir Horowitz
(2:49)
Track 24: Geschichte Teil 12
(1:53)
Das war wirklich ganz verträumte Musik, die einen richtig zum Schwärmen bringen kann. Die
Zuhörer der zwei Kinder-Klassik CDs wissen nun, dass Musik ganz viel vermag: sie kann
etwas nachahmen, wie die wilden Küken, die Forelle, den schwarzen Schwan und die
klappernden Fossilien; sie kann einen in unterschiedlichste Stimmungen versetzen:
aufwühlen, fröhlich machen, gruseln oder zum Tanzen bringen. Und Niels findet, dass dies
alles ein bisschen wie in einem guten Kinofilm ist. Denn wenn man einen Film schaut, fiebert
man mit, bangt, freut sich, ist mal ganz verliebt oder verträumt. Und deshalb möchte der hr2Moderator seinen Zuhörern zum Abschluss der Kinder-Klassik einen Ausschnitt aus der
Filmmusik von Harry Potter präsentieren. Ein wunderbares Abschiedsgedicht von Goggi,
dem kleinen Klang-Kobold, bekommen die Zuhörer vorher noch zu hören.
Track 25: JOHN WILLIAMS *1932, Harry Potter und der Stein der Weisen – Harrys
wunderbare Welt, Royal Philharmonic Orchestra, David Arnold
© Stiftung Zuhören 2012
Seite 7
(5:15)
Trackliste
CD 1 – Erster Teil
Track 01: JOHANN SEBASTIAN BACH 1685–1750, Orchestersuite Nr. 2 – Badinerie
English Chamber Orchestra, Raymond Leppard (1:33)
Track 02: Geschichte Teil 1 (2:10)
Track 03: EDVARD GRIEG 1843–1907, Peer Gynt Suite Nr. 1 – Morgenstimmung
Toronto Symphony Orchestra, Andrew Davis (3:39)
Track 04: Geschichte Teil 2 (1:25)
Track 05: WOLFGANG AMADEUS MOZART 1756–1791, Türkischer Marsch
Ricardo Castro (3:26)
Track 06: Geschichte Teil 3 (1:27)
Track 07: ANTONIO VIVALDI 1678–1741, Die vier Jahreszeiten – Der Frühling, I. Allegro
Joshua Bell, Academy of St Martin in the Fields (3:31)
Track 08: Geschichte Teil 4 (2:00)
Track 09: FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY 1809–1847, Lied ohne Worte Yo-Yo Ma
Emanuel Ax (4:03)
Track 10: Geschichte Teil 5 (1:16)
Track 11: PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKY 1840–1893, Blumenwalzer
Toronto Symphony Orchestra, Andrew Davis (6:22)
Track 12: Geschichte Teil 6 (1:46)
Track 13: LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827, Für Elise
Michael Krücker (3:18)
Track 14: Geschichte Teil 7 (1:28)
Track 15: JOHANN PACHELBEL 1653–1706, Kanon in D-Dur
City of London Sinfonia (4:18)
Track 16: Geschichte Teil 8 (1:28)
Track 17: BEDRICH SMETANA 1824–1884, Die Moldau
Bamberger Symphoniker, Gustav Kuhn (2:58)
Track 18: Geschichte Teil 9 (1:34)
Track 19: FRANZ SCHUBERT 1797–1828, Forellenquintett – IV. Thema con variazioni
Jan Vogler, Antti Siirala, Benjamin Schmid, Lars Tomter, Janne Saksala (7:27)
Track 20: Geschichte Teil 10 (1:09)
Track 21: FRANZ LISZT 1811–1886, Liebestraum Nr. 3
Jorge Bolet (4:53)
Track 22: Geschichte Teil 11 (1:39)
Track 23: KARL JENKINS *1944, Palladio
The London Philharmonic Orchestra, Karl Jenkins (3:45)
Gesamtspielzeit CD 1: 66 Minuten
CD 2 – Zweiter Teil
Track 01: GEORG FRIEDRICH HÄNDEL 1685–1759, Wassermusik – alla Hornpipe
La Grande Écurie et la Chambre du Roy, Jean-Claude Malgoire (2:49)
Track 02: Geschichte Teil 1 (2:11)
Track 03: HEITOR VILLA-LOBOS 1887–1959, Das Lied vom schwarzen Schwan
Maximilian Hornung, Milana Chernyavska (2:49)
Track 04: Geschichte Teil 2 (0:48)
Track 05: MODEST MUSSORGSKY 1839–1881, Bilder einer Ausstellung – Das Küken in
der Eierschale, Evgeny Kissin (1:05)
Track 06: Geschichte Teil 3 (0:38)
Track 07: LUDOVICO EINAUDI *1955, Le Onde
© Stiftung Zuhören 2012
Seite 8
John Lenehan (4:24)
Track 08: Geschichte Teil 4 (1:29)
Track 09: CAMILLE SAINT-SAËNS 1835–1921, Karneval der Tiere – Die Fossilien
Yo-Yo Ma (1:27)
Track 10: Geschichte Teil 5 (1:36)
Track 11: JOHANN SEBASTIAN BACH 1685–1750, Brandenburgisches Konzert Nr. 2 –
Andante, Berliner Barocksolisten (3:33)
Track 12: Geschichte Teil 6 (1:02)
Track 13: WOLFGANG AMADEUS MOZART 1756–1791, Serenade in B-Dur „Gran Partita“
– VII. Finale, Berlin Philharmonic Wind Ensemble, Zubin Mehta (3:17)
Track 14: Geschichte Teil 7 (2:08)
Track 15: GIUSEPPE TARTINI 1692–1770, Die Teufelstriller-Sonate – III. Allegro
Ray Chen, Noreen Polera (3:39)
Track 16: Geschichte Teil 8 (2:32)
Track 17: PAUL DUKAS 1865–1935, Der Zauberlehrling
Boston Symphony Orchestra, Charles Munch (10:27)
Track 18: Geschichte Teil 9 (1:37)
Track 19: JOHANNES BRAHMS 1833–1897, Ungarischer Tanz Nr. 5
The Philadelphia Orchestra, Eugene Ormandy (3:05)
Track 20: Geschichte Teil 10 (1:02)
Track 21: LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827, aus der Sinfonie Nr. 5.
Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini (6:43)
Track 22: Geschichte Teil 11 (0:47)
Track 23: ROBERT SCHUMANN 1810–1856, Kinderszenen – Träumerei
Vladimir Horowitz (2:49)
Track 24: Geschichte Teil 12 (1:53)
Track 25: JOHN WILLIAMS *1932, Harry Potter und der Stein der Weisen – Harrys
wunderbare Welt, Royal Philharmonic Orchestra, David Arnold (5:15)
Gesamtspielzeit CD 2: 69 Minuten
Gesamtspielzeit CD 1 und 2: 131 Minuten
Zur Produktion
hr2-Moderator Niels Kaiser führt zusammen mit dem Klang-Kobold Goggi durch die zwei
CDs der Kinder-Klassik. Jedes klassische Musikstück wird von den beiden Freunden auf
witzige Art eingeleitet, so dass das kindliche Interesse geweckt wird. Die kleinen Zuhörer
werden während des Hörens darin unterstützt die vielen Facetten klassischer Musik zu
erfahren. Dabei geht es um das Entdecken von Gefühlen, der Lust am Bewegen, dem
Anregen der Vorstellungskraft und dem Erkennen von Stimmungen. Nebenbei lernen Kinder
so eine breite Auswahl an klassischen Musikstücken kennen und erfahren Details über
Komponisten und Musikinstrumente.
Ideen zur Umsetzung
Klassische Musik und Tanz
Tauscht Euch darüber aus, zu welchen Musikstücken auf den zwei Kinder-Klassik CDs Ihr
gerne tanzen möchtet. Einigt Euch auf vier bis sechs Musikstücke und bewegt Euch dazu,
wie es Euch gefällt.
Klassische Tanzmusik
Schreibt Euch auf, zu welchen Musikstücken Goggi und Niels tanzen. Vielleicht kennt Ihr
darüber hinaus noch andere Tänze. Diskutiert darüber, inwiefern klassische Musik und das
Tanzen zusammengehören.
© Stiftung Zuhören 2012
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Klassische Musik hat viele Facetten
Jeder von Euch hat einen eigenen Geschmack. Finde heraus, welche vier bis sechs
Musikstücke der Kinder-Klassik Dir am besten gefallen. Schreibe die Namen der
Musikstücke auf. Notiere auch, wer sie komponiert hat und von welchen Instrumenten sie
gespielt werden.
Klassische Musik und Gefühle
Beobachte, welche Gefühle deine Lieblingsstücke in Dir erzeugen oder ansprechen. Suche
Dir einen Partner und beschreibt Euch gegenseitig eure Gefühle. Höre Dir anschließend dein
Lieblingsstück noch einmal an und male ein Bild dazu.
Klassische Musik und die Geräuschwelt
In einigen Liedern haben die Komponisten Geräusche und Laute aus dem Alltag
nachgeahmt. Tragt alle Stücke der zwei Kinder-Klassik CDs zusammen, bei denen dies der
Fall ist. Wie klingen diese Geräusche in Wirklichkeit? Vielleicht habt Ihr die Möglichkeit, diese
Geräusche selbst aufzunehmen und Euch gemeinsam anzuhören. Diskutiert anschließend
darüber, ob es den Komponisten gelungen ist, die Geräusche erkennbar wiederzugeben.
Bilderwelt
Sucht Euch dann jeweils ein bis zwei Stücke aus und malt ein Bild von den nachgeahmten
Gegenständen, Tieren oder Naturerscheinungen.
Spielwelt
Sucht Euch dann ein bis zwei Stücke aus, und stellt szenisch dar, was in dem Musikstück
passiert.
Fazit
„Mir hat die Kinder-Klassik gut gefallen. Ich habe ganz viel dazu getanzt. Goggi und Niels
waren lustig. Und das Abschiedsgedicht hat mir auch sehr gut gefallen.“ (Paula, 6 Jahre)
„Diese CD fand ich spannend und entspannend. Man konnte sich ganz viele Bilder dazu
vorstellen. Es gab lustige, romantische und ernste Musikstücke. Die Idee, dass es einen
Klang-Kobold gibt hat mir gut gefallen. Viele Musikstücke kannte ich schon, weil ich selbst
Klavier spiele und Klaviermusik höre.“ (Mariana, 11 Jahre)
„Am besten hat mir der Goggi gefallen, weil er mit Geräuschen geredet hat.“
(Daniel, 7 Jahre)
Wer sich vorab von der Qualität überzeugen möchte, findet auf der Homepage von Sony
Music Entertainment eine Hörprobe: http://www.sonymusic.de/Various/KinderKlassik/P/2485808
Angaben zur Produktion
Hörbuch mit Musik
Verlag: Sony Music Entertainment, München (http://www.sonymusic.de)
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Empfohlenes Alter: Ab 6 Jahren
Umfang: 2 CD (ca. 131 Minuten)
© Stiftung Zuhören 2012
Seite 10
Sprecher: Niels Kaiser
Technische Realisation: HR Studio, Frankfurt
Coverillustrationen: Janosch Zeichnungen, mit freundlicher Genehmigung der Janosch film &
medien AG, Berlin Produktion: Stiftung Zuhören / Hessischer Rundfunk Frankfurt 2011
Bibliographische Angaben
Audio-CD
Kinder Klassik
2 CDs, 48 Tracks, 131 Minuten
Sony Music Entertainment, 2011
ISBN: 88697839412
Preis: 15,99 Euro
Rezension: Helen Seyd, Stiftung Zuhören
© Stiftung Zuhören 2012
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