Pilzbefall... aber rich- tig! Projekt AMIV-Bräu

Transcription

Pilzbefall... aber rich- tig! Projekt AMIV-Bräu
die Würze gleich noch sterilisiert. Sie wird bis auf
den gewünschten Stammwürzegehalt
eingekocht
und anschliessend schnell
gekühlt. Zuletzt wird der
Hopfen wieder herausgefiltert.
Pilzbefall... aber richtig!
Bei
Zimmertemperatur
fügt man die Bierhefe
hinzu. Diese vermehrt sich
zuerst rasch und beginnt
Stephan Moser (links)
dann mit der Umwandlung
von Zucker in Alkohol. Nach etwa teilweise absetzt. Industrielle Biere
einer Woche wird das Jungbier in Fla- werden dagegen meist gefiltert, mit
schen oder Druckbehälter abgefüllt. Ausnahme z.B. von Weizenbier.
Mit einer sanften Nachgärung kommt
natürliche Kohlesäure ins Bier.
Projekt AMIV-Bräu
Heimgebrautes Bier ist immer leicht
trüb und hat etwas Bodensatz. Dies
liegt daran, dass die Hefe auch in der
Flasche noch vorhanden ist und sich
Ziel dieser Bieridee ist es, an Dachparties und sonstigen Anlässen eigenes
AMIV Bräu ausschenken zu können.
Dafür muss eine kleine Brauanlage
aufgebaut werden. Etwa
ab Beginn des nächsten
Semesters soll die Anlage
ihren Betrieb aufnehmen.
Hast Du Fragen zum Bier,
interessiert Dich das Projekt oder denkst Du gar an
eine Mitarbeit, dann melde
Dich bei Stephan Moser:
[email protected]
An der GV stimmten die Anwesenden «ohne
Gegenstimme» für die Gründung der AMIV-Brauerei.
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Filmkritik: Swordfish
von phj
Offizieller Blitz-Filmkritiker
Wieder einmal mehr ein Film, der
einen nachdenken lässt. Weniger über
den Inhalt, als mehr über den Film
selbst. Etwas in diesem Film stimmt
nicht - und das lässt einen den
ganzen Film über ein wenig grübeln.
Aber dazu später, jetzt erstmal die
Geschichte.
Der Hacker Stanley Jobson (Hugh
Jackman) wird von Special Agent
Gabriel Shear (John Travolta) angeworben, um einen Deal zu drehen,
der ihm neun Milliarden Dollar einbringen würde, womit er eine Antiterrorkampagne finanzieren will. Die
Story wird mit dem alten Stilmittel
begonnen, zuerst das Ende zu zeigen
und danach nach einer Rückblende
die Herleitung zu präsentieren. Versucht man den Film während der
ersten Minuten zu schubladisieren,
bekommt man ganz schön Mühe. Der
Eingangsmonolog Travoltas über alte
Filmklassiker lässt erste gelangweilte
Assoziationen aufsteigen. Ein paar
Minuten später findet man sich in
einem an Matrix erinnernden Kameraschwenk wieder.
Bin ich jetzt etwa in noch so einem
High Tech Thriller gelandet? Nach
den ersten Geldrausschmeissminuten
fängt dann aber endlich der Film
an. Natürlich muss die Story
am Anfang extrem undurchsichtig sein und nichts darf miteinander zu tun haben.
Und schon geht es mit der
Amerikanisiererei los: Stanley
lebt geschieden und darf seine
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Tochter nicht mehr sehen, die er aber
doch um alles in der Welt wieder
haben möchte - ihre Mutter ist nämlich eine Pornoqueen. Also wird er von
Halle Berry (was hat die in dem Film
überhaupt zu suchen?) genau damit
geködert, nämlich genug Geld zu
bekommen, um seine Tochter praktisch freizukaufen. Wie heroisch!
Ebenso merkwürdig sind die Beweggründe Gabriels. Er versucht mit
seiner Undercoverorganisation, Terroristen in ihren Heimatländern zu
bekämpfen. Für jeden getöteten Amerikaner soll es zehn tote Terroristen
geben. Ziel der Aktion ist es, den Terroristen der Welt Amerika zu einem
unangreifbaren Ziel zu machen. Am
meisten fällt die Floskel “um unseren
Lebensstandard zu erhalten”. Um also
Swimmingpool, McDonalds und internationale Überheblichkeit zu erhalten.
Auch wenn die Story viel zu einfach
und der Patriotismus viel zu amerikanisch ist, kommt trotzdem nie Langeweile auf. Halle Berry in Unterwäsche
(den Sinn dieser eingeflickten Szene
habe ich einfach nicht verstanden...)
macht eine Superfigur, auch wenn
der Film prächtig ohne sie ausgekommen wäre. John Travolta glänzt mit
Coolness und Arroganz wie immer,
einfach genial der Typ. Don Cheadle
als Cop besticht durch erstklassige
Schauspielkunst. Absolut grauenvoll
hingegen war der Anblick Hugh Jackmans - wie zum Geier konnte der
Schauspieler werden? Die Szene, in
der er an einem System mit sieben
Monitoren einen mehrköpfigen Wurm
namens Hydra zusammenprogrammiert ist einfach zu schlecht, um nicht
sofort vergessen zu werden.
Aber eines hat der Film: Solide Action
und kräftig Humor. Für beides muss
man nur die Filme aufzählen, die
Regisseur, Produzent und Crew schon
gedreht haben: Lethal Weapon, Die
Hard, The Matrix, Gone in sixty
Seconds, Romeo must Die... und
eben diesen Filmen war auch immer
eine gehörige Portion Humor inhä-
rent. Von der technischen Seite her
fanziniert der Film: Kamera, Regie,
Effekte, Ton, Musik - einfach genial.
Was bleibt also übrig? Ein zwiespältiges Gefühl, denn für einen klassischen Actionfilm hatte der Streifen zu
viel Anspruch auf Anspruch. Schlussendlich ist es aber doch ein zweitklassiger Film, der irgendwie das
Budget eines erstklassigen bekommen hat. Trotzdem ist der Film
irgendwie nicht schlecht... eigentlich
sehr gut sogar.
Ach, was solls...
Rating
Was lief an der GV?
Jetzt fragt ihr euch sicher, wieso da
ein «ernster» Text in der Blitz-Entertainment-Ecke auftaucht?
Nun ja, der Verfasser dieses Artikels
kam erstens eine gute Stunde zu spät
an die GV, hat sich zweitens als erstes
ein Bier und drittens ein Sandwich
geschnappt und viertens eh nicht viel
mitbekommen.
Deshalb verliere ich mich jetzt gar
nicht lange in irgendwelchen Traktandenlitaneien, sondern verweise diskret auf die amiv Webseite unter
www.amiv.ethz.ch, wo man all die
schönen Protokolle - von Meisterhand
gestaltet und mit mit meisterhaften
Skripts verarbeit und dargestellt - auf
die heimische oder accountige Fest-
platte bannen kann und in aller Ruhe
studieren darf.
Benutze ich gleich die Gelegenheit
und danke mal allen Protokollschreibern - und Schreiberinnen für ihre
Arbeit, die zwar total uncool, aber
extrem wichtig ist - jeder, der sich
nach einer GV, insbesondere nach
dem Imbiss, schon mal an einen Entschluss erinnern wollte, weiss das.
Das einzige was mir jetzt zur GV
noch einfällt: es hatte zu wenig Sändwitschs, und für diejenigen, welche
die GV mit der amiv Party verwechselt hatten, sollten wir die Bar das
nächste Mal vor dem GEP aufstellen.
von Simon - blabla - Haegler
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Lyrix
In den 1950iger Jahren entstand die
konkrete Poesie. Diese Art der Lyrik
wird deshalb als “konkret” bezeichnet, weil die Sprache nicht mehr in
erster Linie auf eine äussere Realität
verweist, sondern als konkretes Material nichts anderes darstellt als sich
selbst. Die Sprache wird reduziert auf
einzelne Wörter, Silben, Laute, ..., die
dann spielerisch kombiniert werden,
wobei auch das Druckbild zum Teil
des Gedichtes wird. Einen eigentli-
chen Bedeutungszusammenhang gibt
es nicht mehr.
Zweck des Ganzen: das Bewusstsein
soll befreit werden von sprachlichen
Normen.
von Mary-Sol Loraux
Quelle: Wucherpfennig, Wolf
Geschichte der deutschen
Stuttgart: Klett 1998. 287
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(Anti-Vietnamkrieg-Gedicht
von Hansjörg Mayer)
«Apfel», Reinhard Döhl
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Literatur,