Filmen statt Prügeln 05.05.2004 / LOKALAUSGABE / WESEL

Filmen statt Prügeln
05.05.2004 / LOKALAUSGABE / WESEL
PROJEKT / Karo und Realschule Mitte starten morgen mit 170 Schülern ein Anti-GewaltProjekt. Die NRZ hilft und druckt ein Extra-Blatt.
WESEL. Das ist alles ganz einfach. Die Realschule Wesel-Mitte macht eben gern Projekte,
meint Valeska Klos. Und das Karo auch. Außerdem sind viele der Realschüler Stammkunden
in dem Jugendzentrum am Herzogenring, erzählt die stellvertretende Leiterin. Gemeinsam mit
ihrem Chef Mathias Schüller hat die 27-Jährige deshalb vor drei Jahren ein
kulturpädagogisches Anti-Gewalt-Projekt entwickelt. Morgen starten alle 170 Realschüler aus
der Jahrgangsstufe sieben in eine Woche, die so ganz anders ist. Erfrischend anders, denn die
NRZ ist auch im Boot.
Der Vorteil: Den Jugendlichen wird nicht einfach mitgeteilt "Gewalt ist Mist", sondern sie
werden gleichzeitig mit einer Menge Freizeitmöglichkeiten konfrontiert. Schüller sagt: "Wir
haben eine ganze Palette von guten Angeboten, in denen sich die Kids bewegen können. Und
was die daraus in den vergangenen Jahren erarbeitet haben, ist erstaunlich."
Los gehts mit einem Anti-Gewalt-Training an der Schule. Das Duisburger Anti-Rassismus
Informations-Centrum (Aric) erarbeitet mit den Mädchen und Jungen Handlungsstrategien in
Gewaltsituationen. Ab Montag beackern verschiedene Arbeitsgruppen im Tanzforum Wesel
oder in der Schule ihre Bereiche und entwickeln Präsentationen. Etwa Tanzen, Kochen, Kunst
oder Video. Eine Zeitungsgruppe ist dabei. Die wird alle anderen besuchen, Interviews
führen, Berichte schreiben, fotografieren. Und die NRZ entwirft mit den Schülern und ihren
Beiträgen eine Projektzeitung, druckt diese selbstverständlich auch und verteilt nächsten
Freitag zur Ergebnis-Präsentation satte 600 Exemplare an der Schule. (mip)