Veranstaltung mit dem Bund Katholischer Unternehmer

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Veranstaltung mit dem Bund Katholischer Unternehmer
Es gilt das gesprochene Wort!
Gästeabend im Rahmen der Gesamtkonferenz 2015
am 20.10.2015 im Hotel Best Western Steglitz, Berlin
Sehr geehrter Herr Bischof Overbeck, sehr geehrter Herr Generalvikar Bartmann,
sehr geehrte Damen und Herren,
ich danke an dieser Stelle als Vertreter der Laien herzlich für die Einladung zur
Gesamtkonferenz und die Gelegenheit, das Wort an Sie richten zu dürfen.
Die Anwesenheit bei der alljährlichen Gesamtkonferenz ist auch für mich immer eine Chance zum direkten Austausch mit Militärseelsorgern aus allen Bereichen. Diese Möglichkeit wird seit vielen Jahren eingeräumt und ist uns allen
zur Selbstverständlichkeit geworden, auch wenn ich diese Chance in den letzten
beiden Jahren nicht persönlich wahrnehmen konnte.
Der unmittelbare Austausch durchaus kontroverser Auffassungen ist noch nicht
in allen Bereichen der Kirche selbstverständlich, er ist aber „möglicher“ geworden, als dies vielfach wahrgenommen wird. Und wenn man nicht nur kritisch,
sondern interessiert wohlwollend auf die katholische Kirche schaut, dann wird
er auch erkennbar. Für mich als Laien war der Dialogprozess der Deutsche Bischofskonferenz ein deutlicher Nachweis für die offene Gesprächsbereitschaft
dieses Gremiums mit allen Gruppierungen in der katholischen Kirche in
Deutschland. Die handhabbaren Ergebnisse bleiben sicher noch abzuwarten,
aber bereits das offene einander Zuhören hat für mich seinen Wert. Bei allen
Unterschieden in den Auffassungen sind die Gemeinsamkeiten so groß, dass
man sie im Vergleich zur Familiensynode im Vatikan als geradezu homogen
bezeichnen kann. Die Wahrnehmungen der Wirklichkeiten sind weltweit eben
doch sehr unterschiedlich, wie man lesen konnte.
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In seiner Bewertung dieser Veranstaltung schrieb der Bonner Generalanzeiger
am letzten Samstag: „Auch nach dieser Synode wird viel Platz bleiben zwischen
Kirche und Welt. Die von manchen ins Auge gefasste katholische Erneuerung
lässt auf sich warten. Nicht wenige Bischöfe wirken schon nervös im Hinblick
auf die Rückkehr in ihre Heimatdiözesen und die vielleicht enttäuschenden Reaktionen, die dort auf sie warten.“
Von einer so kritischen Bewertung sind wir auf unserer praktizierenden Ebene
nach meiner Ansicht weit entfernt. Den Austausch zwischen Militärpfarrern,
Pfarrhelfern und Laien – egal ob Diözesanrat oder Verband – sehe ich in der Militärseelsorge sehr lebendig und da ist für mich das Amt ausdrücklich mit einzuschließen! Gemeinsam treten wir für die eine Sache an, jeder an seiner Stelle –
ohne eine Wertung der jeweiligen Aufgabe. Wenn wir diesen Dialog untereinander in einer Haltung des Respekts für die gegenseitige Wahrnehmungen von
Lebenswirklichkeit führen, dann sind mir nach meiner festen Überzeugung auf
einem guten Weg. Und damit der Glaube im Ringen um den richtigen Weg die
Maßstäbe setzt und nicht fachliches Kalkül überwiegt, brauchen wir gerade unter den Soldaten und den sie begleitenden Seelsorgern den engen Dialog, in den
jeder seine Perspektive einbringt.
Für dieses enge Zusammenwirken möchte ich gerade aus der Sicht des Bundesvorsitzenden der GKS deutlich werben. Ein GKS-Kreis oder Bereich ohne geistlichen Begleitung ist für mich zumindest potenziell auf dem kritischen Weg, ohne geistige Orientierung zu agieren. Lassen sie sich als geistlicher Beirat einbinden und bringen sie sich in diese Aufgabe ein.
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit!