Konzept der Lese-Intensiv-Klasse (LIK) - Zürich

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Konzept der Lese-Intensiv-Klasse (LIK) - Zürich
Konzept der Lese-Intensiv-Klasse(LIK)
Berlin - Neukölln
Das Konzept ist für GrundschülerInnen mit einer diagnostizierten schweren LeseRechtschreib-Schwäche (LRS) entwickelt worden.
Ziel ist es, innerhalb von 11 Wochen diesen Kindern das Lesenlernen über spezielle
Strategien zu ermöglichen.
1. Allgemeines
Die Idee der Lese-Intensivklasse stammt aus Kiel. Diese spezielle Fördermaßnahme wird dort bereits
seit 1984 praktiziert.
Sie basiert auf den Erfahrungen des Erstleseunterrichts nach dem „Kieler Lese- und
Rechtschreibaufbau“, der von Dr. Lisa Dummer-Smoch und Renate Hackethal entwickelt wurde.
Angeboten wird diese Leseintensivmaßnahme bei uns in enger Zusammenarbeit mit dem
Schulpsychologischen Beratungszentrum Neuköllns für SchülerInnen der 2. und 3. Grundschulklassen,
die erhebliche Schwierigkeiten im Lesen und/oder Schreiben haben und denen trotz intensiver
Fördermaßnahmen in der Grundschule bisher nicht geholfen werden konnte.
Falls es sich nach durch uns erfolgter umfangreicher Diagnostik um eine schwere LRS handelt,
können SchülerInnen in einer 11-wöchigen Intensivmaßnahme als Gastschüler in die LIK
aufgenommen werden.
An der Maßnahme nehmen maximal 8 SchülerInnen teil, die an 4 Tagen der Woche je 4 Stunden ,
insgesamt 11 Wochen lang, ein intensives Lesetraining erhalten.
An einem Tag nehmen die SchülerInnen am Unterricht ihrer Grundschule teil. Das ist für die Kinder
von großer Bedeutung, weil sie somit den Bezug zu ihren MitschülerInnen und LehrerInnen nicht
verlieren und der Anschluss an die anderen Unterrichtsinhalte gewährleistet ist.
2. Eltern
Während der 11 Wochen ist die Mitarbeit der Eltern unerlässlich. Durch tägliches 20- bis 30minütiges
Üben mit ihren Kindern festigen sie den Lernstoff des Vormittags. Außerdem sollten die Eltern
intensiven Kontakt zur Grundschule halten, damit die Unterrichtsinhalte, insbesondere in den
Fächern Mathematik und Sachkunde, teilweise nachgearbeitet werden können.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet sich sehr intensiv in Form von täglichen schriftlichen
Rückmeldungen, persönlichen Gesprächen je nach Bedarf sowie telefonischen Rücksprachen. Dabei
unterstützen wir die Eltern mit Hinweisen zu Übungsformen oder Übungsschwerpunkten und
entsprechenden Materialien.
In Abständen organisieren wir gemeinsame Gesprächsrunden, in denen sich die Eltern über ihre
Erfahrungen austauschen können sowie allgemeine Fragen geklärt werden.
3. Unterricht
Gearbeitet wird nach dem Konzept des Kieler Leseaufbaus. Das Besondere an dieser Methode ist,
dass es in 14 Schwierigkeitsstufen gegliedert ist, in denen vorrangig lautgetreues Wortmaterial
Verwendung findet. Die Verknüpfung von Laut und Buchstabe wird durch Lautgebärden unterstützt.
Für einige SchülerInnen ist diese motorische Merkhilfe eine grundlegende Hilfe. Wir konnten
SchülerInnen beobachten, die selbst auf fortgeschrittenen Stufen ganze Texte unter Zuhilfenahme
Fotos
der Lautgebärden lasen.
Der Unterricht umfasst sowohl frontale Phasen sowie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeitsphasen.
Jede Stufe muss frontal eingeführt werden, wird jedoch dann je nach Leistungsvermögen sehr
differenziert gefestigt. Aufgrund der geringen Gruppenstärke kann hier individuell auf die
spezifischen Stärken, Schwächen, Probleme eingegangen werden.
Anhand der besonderen, auf den Unterricht zugeschnittenen didaktischen Materialien sowie durch
die Arbeit am PC wird die jeweilige Stufe sehr abwechslungsreich bearbeitet. Zwischendurch gibt
es Erholungsphasen in Form von Entspannungsübungen, Malen und kleinen Bastelarbeiten, die von
den Kindern sehr geschätzt werden.
Unsere Erfahrungen und auch die Ergebnisse der Abschlussdiagnostik zeigen, dass je nach
Leistungsstand und Schweregrad der LRS die SchülerInnen am Ende der Maßnahme Wörter und Texte
der Stufe 9 sinnentnehmend und teilweise auch flüssig erlesen können. Bei fast allen SchülerInnen
ist eine deutliche Verbesserung der Leseleistung und der Rechtschreibung erkennbar. Viele
SchülerInnen haben in dieser Maßnahme erst das Lesen erlernt.
Nach Beendigung der Lese-Intensivklasse werden die SchülerInnen weiterhin in temporären Gruppen
(Kurse) 1x wöchentlich in 2 Zeitstunden für die Dauer von 2 Jahren an der Herman-Nohl-Schule
oder an der Zürich-Schule betreut. Hier wird der Leseaufbau beendet (Stufe 10 bis 14) und der
Rechtschreibaufbau schließt sich an. Die MitarbeiterInnen verfügen über gute langjährige
Erfahrungen (seit 1992/93) und eine hohe Erfolgsquote in der Arbeit mit diesen temporären
Lerngruppen. (Link Auswertung)
Aufnahmeverfahren
Die Erziehungsberechtigten stellen über die Grundschule den Antrag auf Aufnahme in das
Förderprogramm des Bezirkes Neukölln an der Zürich-Schule. (Antrag ist in der Grundschule
erhältlich oder bei uns anzufordern.)
Antragsformulare
Seite 1
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Seite 4
Die Grundschule leitet den Antrag mit jeweiliger Stellungnahme an die Leitung des
Schulpsychologischen Beratungszentrums Neuköllns weiter.
Das Schulpsychologische Beratungszentrum veranlasst die Diagnostik durch einen Mitarbeiter/eine
Mitarbeiterin, die ein ausführliches Gutachten erstellt.
Auf der Grundlage dieses Gutachtens gibt die Leitung des Schulpsychologischen Beratungszentrums
eine Empfehlung über die Aufnahme bzw. Nichtaufnahme in die Lese-Intensivklasse.
Die Schulaufsicht entscheidet über Aufnahme bzw. Nichtaufnahme.
Sie haben noch Fragen zum Thema LRS? Rufen Sie an und Sie erhalten eine professionelle Beratung.
Kontakt
Zürich-Schule
Wederstr. 49
12347 Berlin
Verantwortlich: Frau Jana Hiltmann
Sprechzeiten:
täglich, bitte im Sekretariat unter 609 0297-0 eine Rückrufnummer hinterlassen
oder von 20:00 bis 22:00h unter: 0176 -240 68 796