Ein neues Leben wird geboren

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Ein neues Leben wird geboren
DIPLOMARBEIT
„EIN NEUES LEBEN WIRD GEBOREN“
DIPLOMARBEIT: Familienmentorin
von
Martina Krammer
Schulstraße 4
9562 Himmelberg
Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
INHALTSVERZEICHNIS
1.
Vorwort............................................................................................................ 2
2.
Wie entsteht dein Baby: 1 - 4 Schwangerschaftswoche (1 Monat) ............................ 3
3.
Jetzt fühlst du dich richtig Schwanger: 5 - 8 Schwangerschaftswoche (2 Monat) ....... 4
4.
Dein Baby wächst heran: 9 - 12 Schwangerschaftswoche (3 Monat) ......................... 6
5.
Du und dein Baby: 13 - 16 Schwangerschaftswoche (4 Monat) ................................. 7
6.
Juhu Mama! Spürst du mich schon: 17 - 20 Schwangerschaftswoche (5 Monat) ........ 8
7.
Papa lernt sein Baby kennen: 21 - 24 Schwangerschaftswoche (6 Monat) ................. 9
8.
Dein Baby zeigt „GESICHT“: 25 - 28 Schwangerschaftswoche (7 Monat) ..................10
9.
Alles ist bereit für das Baby: 29 - 32 Schwangerschaftswoche (8 Monat) ..................11
10. Die letzten Wochen: 33 - 36 Schwangerschaftswoche (9 Monat)..............................12
11. Nun bist du bald bei uns: 37 - 40 Schwangerschaftswoche (10 Monat).....................13
12. Freunde berichten über ihre Schwangerschaft ...................................................14
1. Alexandra.......................................................................................................... 14
2. Silvia ................................................................................................................ 15
3. Conny ............................................................................................................... 17
4. Martina ............................................................................................................. 18
13. Quellenverzeichnis ...........................................................................................19
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
1. VORWORT
Hurra du bist schwanger, und wirst bald Mama. Vielleicht hast du ja von Herzen
gewünscht, dass du endlich ein Baby bekommst, du schmiedest schon Pläne für die
Zukunft deiner Familie. Es kann auch sein dass die Schwangerschaft total überrascht war
und du hast noch ein gemischtes Gefühl, wenn du nur an dieses Kind denkst das in
einigen Monaten auf die Welt kommt und somit dein Leben verändert wird. Zwischen die
glücklichen Empfindungen mischen sich Zweifel, ob du dieser Herausforderung von Leib
und Seele gewachsen bist. Was gibt es nicht alles zu bedenken, wenn man ein Kind
bekommt und diesem Kind den bestmöglichen Start ins Leben mitgeben will!!!! Fragen
über Fragen gehen dir bzw. deinem Partner durch den Kopf.
Martina Krammer
2
Diplomarbeit Familienmentorin
2.
WIE ENTSTEHT EIN BABY:
„Ein neues Leben wird geboren“
1 - 4 SSW (1 Monat)
Nach einem schönen Höhepunkt eines Liebesspiels rauschen Millionen Spermien durch
deinen Körper, auf der Suche nach einer reifen Eizelle. Die Samenzellen haben nur wenig
Zeit, etwa 6 Stunden aber höchstens 24 Stunden, um in eine reife Eizelle zu gelangen. Die
Samenzellen gelangen den Weg bis hinauf in den Eileiter innerhalb kurzer Zeit, allerdings
gehen auf dieser Wanderschaft sehr viele zugrunde. Nur die schnellsten und kräftigsten
Spermien schaffen den schweren Weg durch den schleimgefüllten Kanal des
Gebärmutterhalses, dann hinauf zur Gebärmutter und gegen die Gegenströmung in einen
der Eileiter oder auch in beide. Hier treffen die Samen auf eine Eizelle, und das Ziel wurde
erreicht. Von den Millionen Spermien sind nur hunderte übriggeblieben von denen es nur
einen gelingt in die Eizelle einzudringen. Die Eizellen sind die größten Zellen im
menschlichen Körper. Sie tragen nicht nur das genetische Material der Mutter in sich,
sondern auch noch ein dickes Nährstoffpaket um das neue Leben im Bauch die ersten
Tage versorgen zu können. Der Moment, in dem die Samenzelle in die Eizelle schlüpft, ist
der Augenblick der Befruchtung. Jetzt rücken die Zellkerne von der Eizelle und der
Samenzelle aufeinander zu und verschmelzen miteinander. Jeder von den Zellkernen
enthält 23 Chromosomen darauf sind die winzigen Gene angeordnet - die Träger der
vererblichen Merkmale. Jedes einzelne Gen gibt seine Erbinformation weiter. Wenn also die
Zellkerne verschmolzen sind, steht auch fest, wie dein Baby ausschauen wird z.B. welche
Augenfarbe oder welche Haarfarbe wird es haben, wird es ein großes oder kleines Baby
sein - das liegt alleine an den Gene. Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt auch das Geschlecht
von deinem Baby festgelegt. Nach nur ein paar Stunden der Verschmelzung der beiden
Zellkerne teilt sich das befruchtete Ei zum ersten Mal. Aus einer Zelle entstehen zwei, die
sich wiederum in vier teilen. Von jetzt an schreitet die Zellteilung unaufhaltsam fort -alle
zwölf bis 15 Stunden. Der kleine Zellhaufen wird durch winzige Flimmerhärchen in
Richtung Gebärmutter getragen, dort kommt er in zirka fünf Tagen an. Insgesamt kleben
jetzt 12 bis 16 Zellen aneinander, die noch alle identisch sind. Das ändert sich mit der
nächsten Zellteilung. Die Zellen teilen sich in 2 Gruppen auf: eine innere und eine äußere.
Während aus der inneren Zellmasse der Embryo entsteht, wächst aus der äußeren
Zellmasse die Plazenta oder auch Mutterkuchen genannt. Nach dem siebenten Tag der
Befruchtung graben sich die Zellen der Plazenta wie die Wurzeln einer Pflanze in die
Gebärmutterschleimhaut und versorgen so den Embryo. Es sind normalerweise 280 Tage
in der die Plazenta das Ungeborene mit Nahrung und Sauerstoff versorgt. Die Plazenta
transportiert auch ab, was der Stoffwechsel des Babys nicht brauchen kann. Bis nun das
Baby geboren ist, versorgt der Mutterkuchen es nun zuverlässlich. Der Mutterkuchen
(Plazenta) ist auch ein Polster voller Nahrung. Die Plazenta ist jetzt das Organ das sich die
meisten Nährstoffe aus dem Blut von der Mutter holt. Auch die Hormone Östrogen und
Progesteron bildet die Plazenta. Östrogen ist der Stoff, der die Brüste wachsen lässt und
die Milchbläschen entfalten sich. Progesteron schützt die Schwangerschaft, weil es für
Ruhe in der Muskulatur der Gebärmutter sorgt.
Drei Wochen nach der Befruchtung ist der Embryo etwa einen Millimeter lang und kleiner
als ein Streichholzkopf. Bis aus diesen Embryo einmal ein Baby wird, ist es noch ein langer
Weg.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
3.
JETZT FÜHLST DU DICH RICHTIG SCHWANGER:
„Ein neues Leben wird geboren“
5 - 8 SSW (2 Monat)
In diesem Monat ist der Umriss des Kopfes
von deinem Baby schon erkennbar. Der Kopf
wird auch für lange Zeit das größte
Körperteil deines Babys sein. Denn der
hintere Teil des Kopfes wächst schneller als
der vordere. Es gibt jetzt noch keine
Schädelknochen, dafür konzentriert sich
alles auf die Entwicklung des Gehirns. Um
den 28. Tag nach der Befruchtung entstehen
auch winzige Arm- bzw. Beinknospen. Etwa
zwei Tage später, sind vorne die Umrisse der
Hände schon erkennbar, an denen sich in
der 8. Schwangerschaftswoche bereits fünf
winzige Finger abzeichnen. In diesen
Schwangerschaftsmonat spielen sich täglich
komplizierte Wachstumsprozesse ab. Vier
Wochen nach der Befruchtung findet im heranreifenden Leben die größte körperliche
Veränderung statt. Nie wieder wächst der Organismus deines Babys so schnell wie jetzt.
Sobald auch der Blutkreislauf des Embryos bei dir als Mutter angeschlossen ist, beginnt
das kleine Herz deines Babys zu schlagen, das heißt ungefähr doppelt so schnell wie bei
einen Erwachsenen. Auch das Nervensystem wird in diesen Monat angelegt und die
Wirbelsäule wächst um das Rückenmark herum. Nicht nur bei deinem Baby verändert sich
jetzt viel, auch bei dir als Schwangere. Denn der Hormonhaushalt läuft bei dir auf
Hochtouren und stellt deinen Körper komplett auf schwanger um. Spannungsgefühle in
den Brüsten können jetzt auftreten, das bedeutet dass deine Brüste größer werden. Auch
Müdigkeit trifft sehr viel zu denn dein Körper arbeitet jetzt für zwei und das macht müde.
Spätestens ab diesen Zeitpunkt, wo du weist das du ein Kind bekommst, solltest du eine
bewusste Lebensweise einschlagen. Die gesunde Entwicklung deines Kindes fängt schon in
Mutterleib an und hängt vom richtigen Verhalten, insbesondere von deiner vernünftigen
Ernährung, ab. Du solltest auch als Schwangere täglich 2 Liter trinken: Tee, Wasser, Milch,
Obstsäfte - aber so wenig wie möglich Kaffee. Aber besonders auf Alkohol solltest du ganz
verzichten, denn der Alkohol ist nicht nur für dich als Schwangere schlecht, sondern vor
allem schadet es der Entwicklung deines Babys. Denn solltest du als werdende Mutter
schon in der Frühschwangerschaft Alkohol in großen Mengen trinken, kann es bei deinem
Baby zu Missbildungen des Kopfes (kleiner Kopf oder zu großen Kopf, sattelförmige Nase,
tiefsitzende Ohren, schmale weit auseinanderliegende Augen, …), zu Fehlbildungen der
Knochen und Gelenke und zu Herzfehlern führen. Aber das Schlimmste was Alkohol
ausmachen kann, ist die Beeinträchtigung der geistlichen Entwicklung deines Babys. Auch
nur bei wenig Alkoholgenuss kann es zu Wachstumsverzögerung bei dir im Mutterleib und
zu Untergewicht von deinem Kind kommen. Auch das Rauchen solltest du in der
Schwangerschaft sofort einstellen. Sobald du eine rauchst, raucht Dein Baby mit!!! Denn
die chemischen Substanzen der Zigarette gehen deinem Blut über die Plazenta in den
Blutkreislauf deines Babys über. Das Nikotin verengt die Blutgefäße, die Gebärmutter und
die Plazenta werden mangelhaft durchblutet und dein Ungeborenes erhält viel zu wenig
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
Sauerstoff. Die Versorgung von deinem Baby ist gestört. Es kann wie beim Alkoholkonsum
zu einer Früh- oder Fehlgeburt führen. Das Geburtsgewicht kann viel zu niedrig sein und
das Wachstum zurückbleiben. Wenn dein Baby auf der Welt ist, solltest du im Beisein des
Kindes nicht Rauchen. Es könnte durch den ständigen blauen Dunst an Bronchial- und an
Lungenkrankheiten leiden. Dies willst du ja hoffentlich als Mutter deinem Kind nicht alles
zumuten.
Dein Embryo der in dir wächst ist etwa 31 mm groß.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
4.
DEIN BABY WÄCHST HERAN:
„Ein neues Leben wird geboren“
9 - 12 SSW (3 Monat)
In diesen Schwangerschaftsmonat sind
bereits alle Organe angelegt und zum Teil
üben sie ihre Funktion schon aus. Die Nieren
scheiden Urin aus, die Leber produziert schon
die Blutzellen, der Magen bildet die ersten
Verdauungssäfte und das kleine Herz pumpt
kräftig Blut durch den Körper. Auch der
Embryo schaukelt langsam vor und zurück,
bewegt seine Arme und Beine und dreht den
Kopf hin und her. Auch die Gehirnentwicklung
macht
ab
dem
dritten
Schwangerschaftsmonat enorme Fortschritte.
Mitte des Monats bekommt der Mund Lippen
und den Ansatz einer Zunge. Gleichzeitig
bilden sich in diesem Monat das Ober- und
Unterkiefer mitsamt den Knospen der 20
Milchzähne. Zirka um den 35. Tag nach der Befruchtung bilden sich auch die Nasenlöcher
von deinem Baby. In diesem Monat ist der Kopf immer noch der größte Körperteil des
Embryos der in dir wächst. Nach diesem Schwangerschaftsmonat verliert der Embryo
seinen Namen - von jetzt an spricht man von dem Fötus. Eine neue Entwicklungsphase
hat begonnen. Dein Körper reagiert nun deutlich auf die hormonellen Veränderungen.
Denn deine Brust wird immer größer und größer, auch die Brustwarzen werden immer
dunkler. Das Herz-Kreislauf-System wird in der Schwangerschaft durch die Mehrleistung
sehr gefordert. Niedriger Blutdruck können Müdigkeit, Kopfschmerzen und
Schwindelgefühl bei dir auslösen. Das Ziehen im Unterleib ist ganz normal, das heißt nur
dass deine Gebärmutter wächst. Leichte Übelkeit oder gelegentliches Erbrechen ist in
diesen Monat noch normal, um die Übelkeit zu unterbinden sollte man als Schwangere
lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Auf eine ausgewogene
Ernährung solltest du sowieso achten, dass heißt viel Obst, Gemüse, Milchprodukte,
Kohlenhydrate und Vollkornprodukte solltest du jetzt deinem Körper geben. Bewegung in
der freien Natur wie z.B. spazieren gehen oder schwimmen schadet dir überhaupt nicht.
Aber bitte nicht übertreiben - keinen Leistungssport. Vergiss nicht: du bist nicht mehr
alleine.
Das Baby ist jetzt schon zirka 4 – 8 Zentimeter groß und zirka 10 – 45 Gramm schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
5.
DU UND DEIN BABY:
„Ein neues Leben wird geboren“
13 - 16 SSW (4 Monat)
Die Phase der Organbildung ist nun zu Ende, jetzt braucht das Baby nur mehr zu wachsen.
In diesen Monat lernt das kleine seine Muskeln zu gebrauchen. Es kann schon mit den
Beinen stoßen, seine Zehen spreizen, die Hand schließen, den Kopf bewegen - ja sogar
seinen ganzen Körper drehen. Dein Baby übt jetzt schon Funktionen aus, die es gleich
nach der Geburt umsetzen sollte: das Atmen, Schlucken und Saugen - deinem Baby bleibt
nach der Geburt keine Zeit diese Fähigkeiten erst zu lernen. Das Baby sollte dies alles
sofort beherrschen. Der Fötus ist auch schon in der Lage seine Position zu verändern, dass
heißt wenn die Mutter eine Haltung einnimmt, die dem Fötus überhaupt nicht passt oder
unbequem für ihn ist. Das Baby schwimmt bei 37,5° im Fruchtwasser umher. Das auch alle
24 Stunden über deinen Mutterkuchen vollständig ausgetauscht wird.
Wenn du in diesen Wochen die Hand auf deinen Bauch legst, spürt das kleine Wesen dies
nicht nur, sondern bewegt sich zu deiner Hand hin. So kannst du das erste Mal einen
Kontakt mit deinem Baby aufnehmen.
Dein Bauch wird zwar immer größer, aber er ist noch nicht dick. Um
Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen, sollte man jetzt immer den Bauch einschmieren
oder eine Zupfmassage machen. Die Schwangerschaftsstreifen können auch an Hüften,
Oberschenkeln und an den Brüsten auftreten, deswegen auch diese Stellen immer mit
eincremen.
Auch leichten Sport kannst du machen Yoga, Schwimmen, Wandern übertreibe allerdings
es nicht. Raus in die Natur und viel frische Luft tanken! Je fitter du bleibst, desto geringer
ist das Risiko für Schwangerschaftsbeschwerden. Grundsätzlich gilt: Alles was Dir gut tut,
kannst du unbedenklich weiter machen.
Dein Baby in dir ist jetzt schon 12 – 16 Zentimeter groß und zirka 60 – 200 Gramm
schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
6.
JUHU MAMA! SPÜRST DU MICH SCHON:
„Ein neues Leben wird geboren“
17 - 20 SSW (5 Monat)
Nach diesen Monat hast du die ,,HALBZEIT“
schon erreicht. Dein Fötus führt nun schon ein
recht lebhaftes Eigenleben: es strampelt und
schlägt Purzelbäume in seiner Fruchthöhle. Es
hat Spaß daran, mit seiner Nabelschnur zu
spielen denn es ist das erste Spielzeug für
dein Baby. Manche lutschen gern am Daumen
herum. In diesen Wochen wird die Bewegung
deines Kindes so kräftig, dass du als Mutter
diese wahrnehmen kannst. Ein zartes Klopfen,
aber mehr ist am Anfang noch nicht zu
spüren. Aber das Baby sendet mit den
Klopfen ein Signal: ,,HALLO ICH LEBE - mir
geht es gut!“
In diesen Monat schluckt der Fötus
zunehmend mehr von seinem Fruchtwasser
und mit dem Urin scheidet es einen Teil der
Flüssigkeit auch wieder aus. Außerdem ertastet es die Gebärmutterwände, die Plazenta
und seinen Körper. Auch die Augen entdeckt es nun – unter den verschlossen Lidern lässt
es den Augapfel hin und her kullern. Auf die Atmung legt dein Baby wert, denn es trainiert
die Atmungsorgane oft und regelmäßig. Wenn es zufällig seine Lippen berührt, löst das
den Saugreflex aus.
Der Körper von deinem Fötus hat sich bisher rasant vergrößert. Die Organentwicklung ist
nun vollständig abgeschlossen, die Füße und die Zehen haben zugelegt, jetzt müssen nur
die Beine wachsen.
Die Schwangerschaft ist jetzt nicht mehr zu übersehen. Am Ende dieses Monats hat die
Gebärmutter fast schon den Nabel erreicht. Dein Becken ist kein starres Gebilde, sondern
ein bewegliches Knochengerüst das von Bändern zusammengehalten wird. Diese Bänder
werden im Laufe der Schwangerschaftswochen unter dem Einfluss der Hormone lockerer
und bereiten das Becken auf die Geburt vor, damit es sich im entscheidenden Moment für
den Durchtritt deines Kindes ausreichend ausdehnen kann. Auch das Zahnfleisch kann
jetzt häufiger bluten, der erhöhte Blutdurchfluss lässt es anschwellen, sodass es
verletzlicher wird. Es ist auch ganz wichtig auf die Mundhygiene und auf die Zähne zu
achten. Lärm und laute Musik solltest du vermeiden, denn Krach tut deinem Baby weh und
es macht mit heftigem Strampeln auf sich aufmerksam. Lieber sanfte Musik hören oder
noch besser: mit deinem Baby reden.
Dein Baby ist jetzt schon etwa 15 – 19 Zentimeter groß und 250 – 450 Gramm schwer.
Martina Krammer
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7.
PAPA LERNT SEIN BABY KENNEN:
„Ein neues Leben wird geboren“
21 - 24 SSW (6 Monat)
In diesem Monat öffnet das Baby erstmals seine Augen, die bis jetzt geschlossen waren.
Auch die Gleichgewichtsorgane im Innenohr reifen aus - sie übermitteln dem Baby die
ersten Sinneseindrücke. Wie schon gesagt laute Musik, ein heftiger Knall oder Streiten sind
für das Ungeborene sehr verwirrend. Es gibt auch viele Töne, die das Baby besonders
gerne mag, das kann zum Beispiel die pulsierende Nabelschnur, ein rauschender
Blutkreislauf oder das Schlagen des Mutterherzes sein.
Auch die Bewegungen werden immer kräftiger, denn das Baby turnt geradezu sportlich in
der Gebärmutter hin und her. Manche Fußtritte sind schon so kräftig, dass du diese sogar
von außen sehen kannst. Nun ist es so weit und dein Partner kann somit das erste Mal
Kontakt zu seinem Baby aufnehmen. Du fragst dich wie das geht? Ganz einfach indem er
so oft wie möglich seine Hand auf deinen Bauch legt. Besonders munter ist das Baby am
Abend oder wenn du schlafen bzw. ausruhen möchtest.
Jetzt muss es an Gewicht zulegen. In diesen Monat produziert der kleine Körper eine
wichtige Fettschicht, diese Fettschicht wird auch Käseschmiere genannt. Die Käseschmiere
schützt die Haut vor dem Fruchtwasser, hält den Körper warm und sorgt dafür, dass das
Baby bei der Geburt leichter aus dem Geburtskanal gleiten kann. Dein Bäuchlein ist jetzt
nicht mehr zu übersehen, denn die Gebärmutter hat erheblich an Wachstum
zugenommen. Sie steht mit ihrem oberen Rand schon in Nabelhöhe. Es kann sein, dass
der Bauch jetzt juckt. Schuld daran ist die Haut, die sich dehnt und trockener wird. Durch
tägliches Eincremen kannst du die Haut geschmeidig halten. Deine Blutmenge nimmt
immer mehr zu, denn du gibst ja als Schwangere auch Eisen an das Baby weiter. Wenn
man zu wenig Eisen in sich hat, kann dies zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel und
auch zu Kopfschmerzen führen. Deswegen sollte man in der Schwangerschaft immer
gezielt auf die Ernährung achten. Jetzt wird es auch Zeit, wenn du das erste Mal
schwanger bist einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Dort lernt man den Ablauf
der Geburt und Methoden zur Schmerzbekämpfung, sowie Übungen zur
Körperwahrnehmung und Anleitung zur Atemtechnik. Jetzt solltest du dir Gedanken
machen wie und wo du das Baby auf die Welt bringen willst. Sollte es im Krankenhaus auf
die Welt kommen, lieber Zuhause oder doch lieber in Entbindungsheim.
Dein Baby ist jetzt schon etwa 21 Zentimeter große und zirka 500-800 Gramm schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
8.
DEIN BABY ZEIGT „GESICHT“:
„Ein neues Leben wird geboren“
25 - 28 SSW (7 Monat)
diesem
Monat
werden
die
In
unverwechselbaren
Gesichtszüge
des
Kindes angelegt, nur die Augen stehen
etwas hervor, weil die Wangen von Baby
noch keine Fettpölsterchen haben. Aber die
Augen selber sind schon sehr aktiv: denn
während das Baby im sechsten Monat den
Augapfel langsam von einer Seite zur
anderen Seite drehen konnte, kann es jetzt
Tempo und Radius diese Bewegung
steuern, also Ruck-zuck von links nach
rechts schauen. Am Ende dieses Monats
kann das Baby seine Augen öffnen und hell
von dunkel unterscheiden, es weiß also ob
es draußen gerade Tag oder Nacht ist. Das
Skelett verhärtet immer mehr und die
Fingernägel und die Zehennägel werden fester und länger. Sollte jetzt dein Baby auf die
Welt kommen, hätte es gute Change um zu überleben. Es müsste allerdings noch Intensiv
Medizinisch versorgt werden, denn eine extreme Frühgeburt ist fast immer gefährlich,
darum ist jeder weitere Tag im Bauch sehr kostbar. Bald hast du es ja geschafft, denn
deine Gebärmutter liegt in diesem Monat in der Mitte zwischen Nabel und unteren
Rippenbogen. Dein Atem wird jetzt auch sehr kurz, da das Zwerchfell nach oben in die
Brusthöhle drückt und somit wird die Lunge eingeengt - die Lungenflügel können sich
nicht mehr voll ausweiten. Trotzdem ist es sehr wichtig, dass man immer tief in den Bauch
atmet, so ist es gewährleistet, dass du und dein Baby ausreichend mit Sauerstoff versorgt
werdet. Deswegen sollte man sich viel an der frischen Luft aufhalten und verrauchten
Lokale meiden.
Jetzt spürst du dein Baby auch häufiger strampeln. Es kann sich bereits so stark
bemerkbar machen, dass die Fäuste, Ellenbogen oder Füße den Bauch kurzzeitig
ausbeulen. Diese Bewegungen können mitunter sehr schmerzhaft sein. Am besten
versucht du deine Haltung zu ändern, meistens nimmt das Baby dann eine andere Position
ein. Das lange stehen oder sitzen wird auch sehr unangenehm werden, denn es kann sich
in den Beinen Wasser ansammeln. Vorbeugend kann man die Füße regelmäßig hochlagern
und bequeme Schuhe anziehen.
Solltest du in deinem Bauch ein leichtes Ziehen oder eine leichte Anspannung spüren ist
das ganz normal das sind so genannte ,,Übungswehen“. Dein Körper bereitet sich auf die
Geburt vor. Wenn dieses Ziehen nicht aufhört, nimmst du ein Bad mit Lavendel, denn
Lavendel entspannt den Körper oder du legst dich hin und ruhst dich aus. Nützt das
nichts, lass eine Hebamme oder einen Doktor die Ursache abklären.
Dein Baby ist jetzt schon 24 bis 27 Zentimeter groß und zirka 900 - 1300 Gramm schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
9.
ALLES IST BEREIT FÜR DAS BABY:
„Ein neues Leben wird geboren“
29 - 32 SSW (8 Monat)
In diesem Monat wird das Erinnerungsvermögen des Babys angelegt. Es kennt nun
deine Stimme und freut sich, sie so oft wie
möglich zu hören. Mach dem Kind die Freude
und rede sehr viel mit ihm. Der
Geschmackssinn hat sich bis zu diesem Monat
entwickelt - jetzt kann es das leicht süßliche
Fruchtwasser schmecken. Nun können die
Bewegungen von deinem Kind immer
deutlicher sein, da das Baby jetzt sehr
muskulös und somit auch kräftiger geworden
ist. Das Volumen des Fruchtwassers hat sich
um die Hälfte reduziert, das Baby hat weniger
Platz und büßt es mit seiner Bewegungsfreiheit ein - es kann sich nicht mehr so
bewegen wie in den letzten Wochen.
In der 30. Woche sind auch die Zehennägel
ausgebildet. Die Nabelschnur ist der einzige
Versorgungsweg von dir zum Baby. Seine Blutgefäße sind unter einem geleeartigen Mantel
so dick verpackt, dass trotz aktiven Bewegungen des Ungeborenen die Nährstoffzufuhr
nicht unterbrochen wird. Bis auf die Lunge sind sämtliche Organe fast vollständig
ausgebildet. In diese Zeit weißt du oft nicht mehr wie du sitzen, stehen oder liegen solltest
- dein dicker, schicker Bauch ist nun überall im Weg. Aber du hast es bald geschafft. Auch
dein Kreislauf und der Stoffwechsel werden nun sehr belastet, denn das Schlagvolumen
deines Herzes hat sich sehr erhöht und muss nun um gut 1 Liter Blut mehr durch das
Gefäßsystem pumpen. Durch die Weitstellung der Venen und den Druck deiner
Gebärmutter kann dies zu Krampfadern oder auch zu Hämorrhoiden führen. Deswegen
solltest du Kompressionsstrümpfe anziehen und langes Stehen vermeiden - lagere so oft
wie möglich die Beine hoch. Beschwerden wie Sodbrennen, Verstopfung,
Rückenschmerzen und Harndrang können jetzt häufiger auftreten. Du solltest dich mehr
schonen, da dein Körper schneller ermüdet.
Dein Baby ist schon 30 – 40 Zentimeter groß und zirka 1400 – 2100 Gramm schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
10. DIE LETZTEN WOCHEN:
„Ein neues Leben wird geboren“
33 - 36 SSW (9 Monat)
Jetzt dauert es nicht mehr lange bis dein Baby kommt. Die Fingernägel erreichen nun auch
schon die Fingerkuppen und wachsen sogar darüber. Bei einem Jungen sollten die Hoden
in den Hodensack wandern. Die Lungenreifung deines Babys ist in der 35. Woche
abgeschlossen. Das Baby sollte sich jetzt in der geburtsgerechten Lage befinden, da es für
es immer schwieriger wird sich zu drehen. Auch beim Schlafen behindert dich dein Bauch
immer mehr, was Schlafstörungen verursachen kann. Es kann auch sein, dass du
Alpträume hast, diese sind aber normal und vielleicht erlebst du durch diese Träume die
bevorstehende Geburtssituation. Vielleicht hilft dir die Auseinandersetzung mit deinem
Traum die unbewussten Ängste aufzulösen und dich besser auf deinen „großen Tag“
vorzubereiten. Die Gebärmutter hat allmählich den höchsten Punkt erreicht, denn der
steht am Rippenbogen und verdrängt sämtliche Organe. So ungefähr vier bis fünf Wochen
vor der Geburt senkt sich der Bauch, denn der Kopf vom Baby tritt ins kleine Becken ein.
Dies geschieht durch die Senkwehen, welche das Zwerchfell entlasten und du kannst
endlich wieder durchatmen. Im Gegenzug dazu drückt die Gebärmutter nun noch mehr
auf deine Blase, sodass du noch häufiger zur Toilette gehen musst. Sollte dies nicht
geschehen und der Bauch bleibt oben kann das ein Hinweis auf eine Steißlage des Babys
sein. Auch die Brustdrüsen haben bereits ihre Tätigkeit aufgenommen, sie produzieren in
geringer Menge Vormilch, die von ganz allein aus den Brustwarzen tropfen kann. Jetzt wo
der Geburtstermin immer näher rückt, scheint die Zeit stillzustehen. Dich und deinen
Partner beschäftigen auch einige Fragen: Wird es ein gesundes Kind? Wie wird es wohl
aussehen? Wird es Haare haben? All diese Fragen sind in ein paar Wochen aufgeklärt,
wenn du deinen Sprössling im Arm halten kannst. Hast du die Tasche für euch zwei schon
gepackt? - es kann jetzt jederzeit losgehen.
Dein Baby ist jetzt schon 31 bis 34 Zentimeter groß und zirka 2200 bis 2900 Gramm
schwer.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
11. NUN BIST DU BALD BEI UNS:
34 - 40 SSW (10 Monat)
In diesen Wochen sollte dein Baby die endgültige Geburtsposition erreicht haben und mit
dem Kopf nach unten im Becken liegen. Nun wird nochmals kräftig an Gewicht zugelegt im letzten Schwangerschaftsmonat nimmt das Baby 100 bis 200 Gramm pro Woche zu und
wird von dir mit Reserven für die Säuglingszeit versorgt. Es speichert einen Vorrat an Eisen
in seiner Leber und nimmt Schutzstoffe auf. Der gesamte Körper wird rundlicher, und das
Gesicht wirkt durch die jetzt wachsenden Pausbacken niedlicher. Weil dein Baby immer
wieder an seinen Fingern nuckelt, lässt die kräftige Saugmuskulatur das Gesicht fülliger
aussehen. Bis zum großen Tag der Geburt trainiert dein Baby den Saugreflex, es schluckt
täglich Fruchtwasser und scheidet es anschließend als Urin wieder aus. Auf diese Weise
bereitet es die Blase und die Nieren auf ihre künftigen Aufgaben vor. Eine Woche vor der
Geburt hört das Kind auf zu wachsen. Dein Baby kann sich im Mutterleib nicht mehr viel
bewegen, denn es ist sehr eng. Die letzten Tage vor der Geburt sind für dich sehr
anstrengend – der Countdown läuft! Der Bauch rutscht immer mehr hinunter und die
Gebärmutter bereitet sich auf ihrer Aufgabe vor, sie zieht sich gelegentlich zusammen. Du
spürst auch für einige Sekunden wie hart der Bauch wird. Das könnten schon die
Vorwehen sein, die sind allerdings schmerzlos. Wenn du unsicher bist ob das eine Vorwehe
oder eine richtige Wehe ist, solltest du lieber ins Krankenhaus fahren bzw. dies mit der
Hebamme oder einem Arzt abklären. Für zuhause gibt es einen kleinen Test: nimm ein
warmes Bad „echte“ Wehen werden dadurch stärker, falsche Wehen hören schließlich auf.
Ist es nicht unvorstellbar dass in nur 266 Tagen aus einer kaum sichtbaren Eizelle und
einer mikroskopisch kleinen Samenzelle ein menschliches Leben entstanden ist. Es wurden
in wenigen Monaten Millionen von Zellen im Baukastenprinzip zusammengeführt und ein
neues Leben geschaffen und dies wartet darauf endlich das Licht dieser schönen Welt zu
erblicken. Dein Baby ist nun auf der Welt.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
12. FREUNDE BERICHTEN ÜBER IHRE SCHWANGERSCHAFT
1. ALEXANDRA:
3 Kinder: 3 Jahre, 1 ½ Jahre und eines verloren
Sie und ihr Freund haben sich immer schon Kinder gewünscht, nur es funktionierte leider
nicht auf natürliche Weise. Denn bei Alexandra wurde PCO–Syndrom und Endometriose
festgestellt, das sind Zysten auf der Gebärmutter. Der Partner von Alexandra hatte als Kind
eine ganz schwere Form von Mumps gehabt, deswegen sagten die Ärzte, dass bei ihm die
Spermien nicht schwimmen konnten und somit nicht auf natürliche Weise eine Eizelle
befruchtet werden kann. Sie entschieden sich für eine künstliche Befruchtung. Alexandra
wurde nach der künstlichen Befruchtung auch sofort schwanger. Die Schwangerschaftszeit
war einfach super, ihr war fast nie schlecht, sie konnte alles essen und auch der Sex mit
dem Partner war bis zum Ende der Schwangerschaft toll.
Alexandra war beim 1 Kind in einen Entbindungsheim, denn sie wollte auf die Sicherheit
einer medizinisch überwachten Entbindung nicht verzichten. Das Krankenhaus kam für Sie
nicht in Frage, denn Alexandra wollte aufgrund ihrer Erfahrungen als Krankenschwester
nie im Krankenhaus entbinden. Sie hatte auch sehr früh Kontakt mit Ihrer Hebamme von
dem Entbindungsheim aufgenommen. Ihre Arbeit in Stall hat Alexandra bis zum letzten
Tag alles selbst gemacht, dabei hat Alexandra ein größeres Ziehen im Bauch gemerkt.
Daraufhin ist Sie noch duschen gegangen und dann ist Sie mit Ihrem Partner ins
Entbindungsheim gefahren. Erst dort ist ihr die Blase gesprungen. Die Geburt war ohne
Komplikationen und dauerte genau zwei Stunden, dann war Kilian da. Auch das Bonding
war einfach super - nur die drei allein. Nach zwei Tagen waren alle wieder zuhause und
ihre Hebamme vom Entbindungsheim machte die Nachbetreuung.
Nach einem Jahr wollten Sie noch ein zweites Kind und machten wieder eine künstliche
Befruchtung. Dieses Mal sollte es nicht funktionieren, denn Alexandra ist zwar schwanger
geworden, nur Sie merkte von Anfang an dass etwas nicht in Ordnung war. Laut Arzt ist
die Eizellenreifung nicht weitergewachsen – sie hatte unterbewusst schon eine Vorahnung.
Alexandra hat es auf natürliche Weise in der fünften Woche verloren. Die Kühlkette wo die
Spermien aufbewahrt wurden, war unterbrochen gewesen.
Nach einiger Zeit haben Sie nochmal eine Künstliche Befruchtung mit neuen Samenzellen
bei ihr vorgenommen und dieses Mal funktionierte auch die Kühlkette und Alexandra
wurde wieder schwanger.
Die Schwangerschaft war – wie auch beim ersten Mal- einfach super. Nur mit Ihren Partner
hatte Sie sehr viele Probleme: sei es mit dem Alkohol oder er kam nicht zur Stallarbeit
nach Hause - Alexandra hat alles alleine machen müssen. Trotzdem schaffte Sie alles.
Diesmal sollte es eine Hausgeburt sein. Alexandra nahm wieder Kontakt zu einer
Hebamme auf, die auch Hausgeburten anbietet. Sie war wie beim ersten Sohn keinen Tag
drüber bei der Entbindung. Auch am Entbindungstag war Sie noch im Stall um alles zu
erledigen. Sie merkte auch dieses Mal ein heftiges Ziehen im Bauch, also rief Sie selbst
noch die Hebamme. Alexandra ging noch in Ruhe Baden und da platzte die Blase. Es ging
wieder alles ganz schnell: die Hebamme kam, untersuchte Alexandra nochmal, sagte noch,
dass es nicht mehr lange dauern wird und sie hatte Recht. Nach nur 1 ½ Stunden war der
kleine Samuel da - wieder ohne Komplikationen. Sollte Alexandra noch ein Baby
bekommen, dann kommt für sie nur eine Hausgeburt in Frage.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
2. SILVIA:
6 Kinder: 12, 11, 8, 4 Jahren und zwei Fehlgeburten
Silvia hat sehr jung geheiratet und der Kinderwunsch von ihr und ihrem Mann war immer
schon sehr groß. Die erste Tochter - Sandra (12 Jahre) - war ein absolutes Wunschkind.
Bei einer normalen Kontrolluntersuchung stellte der Frauenarzt die Schwangerschaft fest,
diese verlief eigentlich ohne Probleme – nur die letzten 3 Monate war Silvia sehr oft
schlecht und sie musste sich deswegen oft übergeben. Sie war öfter beim Arzt, aber es
war immer alles in Ordnung. Auch das Sexleben war die ganze Schwangerschaft über
okay. Zur Entbindung wählt sie das Krankenhaus, denn da hat sie sich einfach wohlgefühlt
und die Anwesenheit eines Arztes oder einer Hebamme gaben ihr Sicherheit. Eine Woche
nach dem Geburtstermin setzten die Wehen ein – diese dauerten 23 Stunden in den. Silvia
Die Geburt verlief normal und ohne Komplikationen.
Ein Jahr danach kam Wunschkind Nr. 2 - Nadja (11 Jahre) - zur Welt. Die ersten drei
Monate waren für Silvia sehr anstrengend (Übelkeit), die restliche Schwangerschaft war
aber toll: sie konnte alles essen und auch alles machen. Die Geburt setzte genau am
errechneten Termin ein und dauerte diesmal nur 4 Stunden - wieder eine schöne Geburt
ohne Komplikationen und auch das Bounding war - wie schon bei der ersten Tochter - toll.
Es waren nur die Eltern mit ihrem Neugeborenen im Zimmer - ohne Stress der
Hebammen.
Nach zwei Jahren wollten die beiden noch ein Kind haben, aber es sollte alles anders
kommen als geplant. Silvia wurde schwanger, aber am Anfang der Schwangerschaft
bekam Sie plötzliche Regelschmerzen und verlor große Menge an Blut. Sie suchte Ihren
Frauenarzt auf und der bestätigte Ihr eine Fehlgeburt – der Fötus ging auf natürliche
Weise ab.
Ein halbes Jahr später war die Freude wieder sehr groß, denn Silvia war wieder auf
natürliche Weise schwanger geworden. Auch den Mutter-Kind Pass hatte Sie schon in
Händen. Nur leider wieder nicht lange, denn der Frauenarzt stellte in der zwölften
Schwangerschaftswoche fest, dass der Fötus seit der sechsten Woche nicht gewachsen
war und er hörte auch keinen Herzton mehr. Also musste Sie sofort ins Krankenhaus und
sich untersuchen lassen, dort bestätigte man ihr den Verdacht des Frauenarztes. Silvia
bekam Medikamente um den toten Fötus auszuscheiden und auch eine Ausschabung der
Gebärmutter war notwendig um noch verbliebene Gewebereste zu entfernen.
Es war für beide ein sehr großer Schock, in kurzer Zeit zwei Fehlgeburten zu erleben. Also
wollten die beiden keine Kinder mehr bekommen und Silvia nahm ab sofort die Pille.
Nach einem weiteren Jahr blieb die Periode aus, Silvia kaufte sofort einen
Schwangerschaftstest und der zeigte schwanger an, auch der Frauenarzt bestätigte die
Schwangerschaft. Es war ein riesen großer Schock wieder schwanger zu sein und die
ganze Schwangerschaft war nur mit Angst verbunden. Jeder Arztbesuch war mit der Angst
verbunden, dass wieder etwas schief gehen könnte - aber es ging alles gut. Die dritte
Tochter Tanja (8 Jahre) wurde auch termingerecht im Krankenhaus entbunden. Diesmal
war die Geburt nicht so schön wie bei den ersten zwei. Die Wehen mussten eingeleitet
Martina Krammer
15
Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
werden, da der Muttermund nicht aufging und dies dauerte 9 Stunden voller Schmerzen.
Auch einen Darmriss musste sie diesmal in Kauf nehmen.
Das Drei-Mäderl-Haus war nun komplett - es fehlte nur noch ein Junge! Der ließ vier Jahre
auf sich warten, dann war Silvia wieder - geplant – schwanger. Die ganze Schwangerschaft
verlief ohne Komplikationen, aber sie hatte wegen der Fehlgeburten immer Angst, dass
etwas nicht stimmt. Aufgrund ihrer Vorgeschichte empfahlen die Ärzte einen Kaiserschnitt.
Sohn Willi ist jetzt 4 Jahre alt.
Nun ist diese Rasselbande komplett.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
3. CONNY:
1 Kind: 7 ½ Jahre
Conny’s Sohn Michael 7 war ein komplettes Wunschkind. Conny setzt die Pille ab und sie
war auch sofort schwanger. In der ganzen Schwangerschaftszeit war ihr nie schlecht,
konnte alles essen und hatte auch keine Gelüste. In dieser Zeit erlebte sie den schönsten
Urlaub mit ihrem Partner.
Die beiden entschlossen sich für das Geburtshaus, wo auch eine tolle Hebamme für Sie da
war - dies war für beide ganz wichtig. Michael kam eine Woche vor dem errechneten
Termin. Conny hatte sehr starke Senkwehen und der Muttermund war auch schon 3 cm
offen. In Geburtshaus hat Conny von der Hebamme Akupunktur für die Schmerzen
bekommen, was sehr angenehm für Sie war. Auch der Partner wurde immer mit
einbezogen alles was die Hebamme mit Conny machte, sagte sie auch den Kindsvater. Sie
fühlten sich alle wohl.
Die Hebamme musste Michael in Geburtskanal drehen, um in die richtige Lage zu
kommen. Alles zusammen dauerte 1 ½ Stunden, dann war der Kleine da. Alleine das
Bounding war einfach toll, denn die Hebamme gab der jungen Familie so viel Zeit wie sie
wollten um alleine zu sein. Nach nicht ganz zwei Tagen durften alle drei schon Nachhause
gehen. Conny würde – wenn sie nochmal schwanger wird - sofort wieder im Geburtshaus
entbinden.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
4. MARTINA:
1 Kind: 2 Jahre
Zum Schluss nun zu meiner eigene Schwangerschaft. Mein Sohn Hannes war ein absolutes
Wunschkind.
Ich setzte die Pille ab, aber mein Frauenarzt meinte, dass es länger dauern könnte bis ich
schwanger werde, da ich die Pille schon sehr lange nahm. Doch er täuschte sich, denn ich
wurde innerhalb von nur zwei Monaten schwanger. Die Freude war sehr groß. Ich wollte
immer ein Mädchen haben - auch in den Geschäften habe ich immer nur Mädchensachen
angeschaut. Als mir der Frauenarzt sagte, dass es ein Junge wird, wollte ich es nicht wahr
haben. Mein Freund freute sich umso mehr, als er erfuhr dass es ein Junge wird. Immer
noch stellte ich mir vor, dass es vielleicht doch ein Mädchen wird. Meine ganze
Schwangerschaft verlief ohne Probleme: mir war nie schlecht und ich war auch immer sehr
gut drauf. Das einzige was ich überhaupt nicht essen konnte, war was Geselchtes sonst
habe ich alles gegessen.
Wir beschlossen dass, unser Sohn im Krankenhaus auf die Welt kommen sollte. Denn dort
sind alle schon vorbereitet, wenn was schiefgehen sollte. Als ich den Geburtstermin
erreicht hatte, musste ich jeden zweiten Tag zur Kontrolle ins Krankenhaus fahren. Einen
Tag bevor sie mir die Wehen einleiten wollten, fuhren wir ins Krankenhaus weil mir nicht
besonders gut ging. Am nächsten Tag sprang mir die Blase und die Hebamme legte mich
dann auch gleich in Kreiszimmer. Genau an diesem Wochenende war auf der
Geburtenstation sehr viel los.
Die Hebamme ließ mich ein bisschen alleine, legte mir und meinen Freund eine Glocke hin
und sagt, dass wir läuten sollen, wenn was ist. Alle halbe Stunde kam entweder eine
Hebamme oder ein Arzt zu uns um zu kontrollieren ob alles passte. Leider war mir dann
sehr schlecht. Dann ging alles ganz schnell, es waren plötzlich einige Ärzte und
Hebammen in Zimmer. Niemand sagte ein Wort weder zu mir noch zu meinen Partner. Ich
merkte nur mehr, dass sie mir eine Maske aufsetzten.
Als ich aufwachte war keiner bei mir, weder mein Kind noch mein Freund und ich wusste
nicht einmal wo ich war. Eine Krankenschwester sagte mir, dass sie bei mir einen NotKaiser-Schnitt gemacht haben, denn mein Sohn hatte keinen Herzton und wurde auch
nicht mit Sauerstoff versorgt. Weder mein Freund noch ich hatten die Möglichkeit des
Bounding, denn Hannes kam sofort auf die Kinder-Intensiv-Station und wurde sofort an
die Herzmaschine angeschlossen. Ich sah unseren Sohn erst nach genau 18 Stunden, aber
dafür gab ich Hannes dann nicht mehr aus den Händen. Nach vier Tagen auf der
Intensivstation kam Hannes zu mir auf das Zimmer. Gott sei Dank hat er alles gut
überstanden und auch beim Herz ist alles in Ordnung.
Sollte ich nochmal ein Kind bekommen, dann wieder nur im Krankenhaus den es zählt jede
Minute.
Durch den Kurs als Familienmentorin habe ich so viel gelernt, dass wenn ich wieder
schwanger werde es mir gleich ist, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. Hauptsache
gesund sollte es sein. Denn es gibt nichts Schöneres als ein gesundes Kind zu haben.
Martina Krammer
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Diplomarbeit Familienmentorin
„Ein neues Leben wird geboren“
13. QUELLENVERZEICHNIS:
BÜCHER:
• Wir werden Eltern von Barbara Ness-Delaval
• Schwangerschaft und Geburt von Gebauer-Sesterhenn
• Der Mensch von Christa Söhl
ZEITSCHRIFTEN:
• Mini und Mami
• Schwangerschaft und Geburt
• Baby und Co
UNTERLAGEN:
• Kurs für Familienmentorin von Dr.phil. Martin Selinger-Sourek
Martina Krammer
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