Heizungsregelung Teil 1: Begriffserläuterungen und Grundlagen

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Heizungsregelung Teil 1: Begriffserläuterungen und Grundlagen
Heizungsregelung
Teil 1: Begriffserläuterungen
und Grundlagen
Eine Heizungsregelung ist nötig, um für einen Raum oder eine Zone entsprechend der Nutzung die
­optimale Lufttemperatur herzustellen, den Wärmebedarf der Heizung den sich ändernden Witterungseinflüssen anzupassen, den wirtschaftlichen und sicheren Heizungs-Betrieb zu gewährleisten und einen
Eingriff in den Heizbetrieb zu ermöglichen.
Grundlagen
Die Heizungsregelung, d.h. die Anpassung der Heizleistung an den aktuellen Wärmeleistungs-Bedarf zwecks
­Angleichung der Ist- an die Soll-Raumtemperatur, kann u.a. erfolgen durch:
• die Veränderung der Heizleistung durch Ein-/Ausschalten des Gasbrenners oder seiner einzelnen Stufen bzw.
durch die Modulation (= stetige Veränderung) der Feuerungsleistung;
• das Ein-/Ausschalten der Umwälzpumpe oder deren Leistungsänderung;
• die Vorlauftemperatur-Steuerung durch Rücklaufbeimischung über ein Mischventil;
• die Steuerung der Wärmeabgabe durch einzelne Thermostatventile.
Meist werden zur optimalen Wärmebedarfsanpassung mehrere Regelungsarten angewandt. Eine Regelung besteht normalerweise aus den Temperaturfühlern zur Erfassung der Istwerte, einem Regelgerät zum Vergleich der
Ist- und Sollwerte und den Stellgliedern (Ventilen), die auf Basis der jeweiligen Anforderungen die Regelungsvorgänge durchführen (z.B. eine Anpassung der Vorlauftemperatur im Verhältnis zur jeweiligen Außentemperatur).
Begriffserläuterungen
Heizkurve
Für ein bestimmtes Gebäude ergeben sich meist genau definierbare Abhängigkeiten zwischen Außen- und Vorlauftemperatur, um
im I­nneren eine bestimmte Raumtemperatur herzustellen. Die zugehörige graphische Darstellung nennt man „Heizkurve“ und gibt das
­Verhältnis von Vorlauf- u. Außentemperatur an.
Heizkurven verschiedener Neigungen
Beispiel: Vorlauftemperatur = 70° C
Außentemperatur = – 15° C
Daraus errechnet sich im Idealfall eine Steilheit der Kurve von: (70° C – 20° C) / (20° C – (-15° C) = 1,4
Bei manchen Reglern kann man die Kurven-Steilheit und das Kurven-Niveau zur Temperatur-Optimierung
­ändern.
Istwert: Jener Wert der Raumtemperatur, der aktuell gemessen wird.
Sollwert: Jener Ziel-Wert, den der Anwender beim Regler vorgibt, damit dieser den Istwert entsprechend anpasst.
Mischer, Mischventil
elektromotorisches DreiwegeMischventil mit Anschlusskabel
Zur gleitenden Regelung der Vorlauftemperatur wird heute meist ein
­elektromotorisches Mischventil verwendet. Dreiwege-Mischer ermöglichen ­eine
Beimischung des kälteren Rücklaufwassers zum ­Vorlaufwasser und ­damit eine
gleitende Vorlauf-Temperatur im betreffenden Heizkreis. ­Vierwege-Mischer gestatten ebenfalls eine Rücklaufwasser-Beimischung im Heizkreis (= Sekundärkreis).
­Zusätzlich erfolgt eine Beimischung von heißem Kesselwasser und damit eine
Rücklaufanhebung im Kesselkreislauf. Dies ist bei korrosionsanfälligen Heizkesseln
nötig, damit die kondensierende Abgasfeuchte keine Kesselkorrosion bewirkt.
Nachtabsenkung
Standardsymbol am Regler zur
Einstellung der Nachtabsenkung
Bei dieser Heizungsbetriebsart wird mit einer elektrischen Schaltuhr die
­Vorlauftemperatur in den Nachtstunden bzw. zu bestimmten anderen Zeiten um
ca. 5 °C abgesenkt bzw. die Wärmezufuhr abgeschaltet, um Energieverbrauch
und Emissionen zu senken.
Temperaturfühler
Vorlauftemperaturfühler: Diese Fühler werden im Heizungs-Vorlauf vor der Umwälzpumpe angeordnet und melden der Regelung die aktuelle Vorlauftemperatur.
Raumtemperaturfühler inkl.
Regler zur Soll-Aumtemperatureinstellung und Betriebsarten-Wahltaste
Außentemperaturfühler
inkl. Anschlusskabel
Raumtemperaturfühler: Dieser Fühler wird ca 1,5 bis 1,7 m über dem
­Fußboden in einem repräsentativen Raum montiert und teilt dem Regler die aktuelle Raumtemperatur (= Istwert) mit. Raumfühler sollten nicht direkt von der Sonne bestrahlt, nicht in Nischen oder an kalten Wänden bzw. in ­Räumen mit Thermostatventilen montiert und keiner Fremdwärme (z.B. Fernseher, Herd …) ausgesetzt werden, um Fehlregulierungen zu vermeiden.
Außentemperaturfühler: Dieser teilt der Regelung die aktuelle Außen­
temperatur mit und sollte so montiert werden, dass die optimale Vorlauftemperatur e­ inge­stellt wird. Die Montage sollte im Schatten, nicht jedoch über Luftauslässen, ­Fenstern oder Rauchfängen erfolgen. Außenfühler sollten nicht eingeputzt
oder ­überstrichen und für die Wartung oder Überprüfung zugänglich angebracht
­werden.
Thermostat
Schnitt durch ein HeizkörperThermostatventil
Temperaturfühler, der einen elektrischen Schalter oder ein hydraulisches ­Ventil betätigt. Sicherheitsthermostate begrenzen die Vorlauftemperatur auf einen maximalen Wert, um z.B. eine Kesselüberhitzung zu vermeiden. Raumthermostate
sind im beheizten Raum angebracht und melden dem Regler den Raumtemperatur-Istwert. Heizkörper-Thermostatventile regeln den Heizwasserdurchfluss.
Zur Erläuterungen der Begriffe Außentemperaturregelung, Kesselkonstantregelung, gleitende Regelung,
Mischerkreisregelung und Raumtemperaturregelung siehe Infoblatt „Heizungsregelung“, Teil 2
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