Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters in León, Guanajuato

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Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters in León, Guanajuato
Erfahrungsbericht meines Auslandssemesters in León, Guanajuato
Vorbereitungen
Studenten benötigen für einen Mexikoaufenthalt unter 180 Tage kein Visum und können
problemlos einreisen. Bei der Einreise sollte beachtet werden, dass auf dem
ausgehändigten Formular im Flugzeug nicht „Tourist“ sondern „Andere“ angegeben wird.
Außerdem empfiehlt sich vorher nicht in die USA einzureisen, da das ESTA-Visum für die
Staaten eine Ausreise nach 90 Tagen aus Mexiko erfordert.
Zusätzliche Impfungen wie z.B. Typhus oder Tollwut sind möglich aber nicht erforderlich.
Bzgl. Unterkunft und Abholung vom Flughafen war bereits im Voraus alles mit dem
Zuständigen des Auslandsbüros geregelt.
Für die Kursauswahl bekamen wir einige Zeit vorher Listen mit angebotenen Kursen zu
gesendet, die ich übersetzte und somit bereits mit meinem Studiengangleiter
entsprechend auswählen konnte. Der Vorlesungsplan selber wird dann vor Ort erstellt.
Aufenthalt
Als meine Vorfreude dann nicht mehr zu halten war, ging es auch endlich los.
Untergebracht waren wir zu zehnt in einem großzügigen, mexikanisch gehaltenem Haus,
genannt CASA TAITI, in einem recht ruhigen Viertel mit einem Sicherheitsmann, zuständig
für die ganze Straße. In ca. 10 min kommt man mit der Oruga, einem S-Bahn-ähnlichen
Bussystem, problemlos zur Uni. Hinzu kommt die Gehzeit zur Haltestation. Im Haus waren
wir vier deutsche und sechs französische Studenten und hatten Doppelzimmer.
Normalerweise werden die Auslandsstudenten in Appartements untergebracht, welche in
unserem Jahr jedoch nicht zur Verfügung standen. Es empfiehlt sich auf ein Appartements
zu bestehen, da der Mietpreis für das Haus CASA TAITI pro Person mit ca. 140 EUR inkl.
Strom, Wasser und Internet sehr überteuert ist. Vom Haus eine Straße weiter befinden
sich gleich zwei kleine Lebensmittelgeschäfte und in 5-10 Gehminuten kommt man auch
zu einem großen Supermarkt.
Die Uni besteht aus mehreren Teilgebäuden, jedoch fanden unsere Vorlesungen nur in
denen im Zentrum statt. Die Vorlesungen finden morgens, mittags und abends statt, von
denen wir jedoch beliebig auswählen konnten. Beginn morgens ist um 7 Uhr, abends
endet die letzte Vorlesung um 21.50 Uhr. Vorlesungsdauer sind jeweils 50 min. Die Fächer
haben zwischen zwei und vier Vorlesungen pro Woche. Die Prüfungen gliedern sich in
zwei Teilprüfungen nach jeweils 5 Wochen, die jeweils 25 % der Endnote ausmachen. Die
restlichen 50 % Endprüfung finden nach weiteren 5 Wochen statt. Die Prüfungen sind
meisten auf die Zeit einer Vorlesung angesetzt, aber mit etwas Vorbereitung in 20 min
machbar. Vorlesungen als auch Prüfungen werden in Spanisch gehalten. Ein
universitätseigenes Fitnessstudio befindet sich im Zentrum und bietet neben den Geräten
verschiedene Kurse wie Zumba, Spinning, Yoga oder TRX.
Allgemein lebt, reist und feiert es sich in Mexiko sehr günstig. Differenzen gibt es
dementsprechend in stark touristischen Gegenden.
Der Vorlesungsplan ließ es zu, drei Tage am Wochenende fürs Reisen zu nutzen. León ist
ein zentraler guter Ausgangspunkt um das breite Angebot an Fernbussen in Anspruch zu
nehmen. Städte, die ich nur empfehlen kann sind: Guanajuato, San Miguel de Allende,
Querétaro, Puerto Vallarta, Guadalajara, Mexiko-City und Zacatecas. Um die Halbinsel
Yucatán oder Baja California zu bereisen, rate ich zu einem Inlandsflug, um keine Zeit zu
verschwenden. Historische Ruinen von den Azteken und Mayas sind natürlich auch ein
Muss: El Tajín bei Veracruz, Teotihuacán bei Mexiko-City sowie Chichén Itzá bei Valladolid.
Und was wäre Mexiko ohne seine atemberaubende Strände: Tulúm, Playa del Carmen,
Isla Cozumel, Isla Mujeres, Puerto Vallarta, La Paz, Cabo Pulmo oder Los Cabos.
Ein weiteres Highlight ist natürlich auch die kulinarische Seite Mexikos. Man kann sich auf
hervorragendes Fleisch und Fisch, exotische Früchte, Koriander, viel Chili, Salsa überall,
dem Grundnahrungsmittel Taco und dem besten Tequila gefasst machen.
Bzgl. der Sicherheitslage sollte man sich keine zu großen Sorgen machen. León ist ein
ruhiges „Pflaster“ und auch sonst bewegt man sich als Tourist nicht in gefährdeten Kreisen.
Solange man sich an allgemeine Regel hält, wie z.B. nachts nicht alleine unterwegs oder
sein Tasche im Blick hat, steht einer Mexikoreise nichts im Weg.
Abschließend kann ich eine äußerst große Empfehlung für ein Auslandssemester in León
aussprechen. Das Zusammenspiel von Menschen, Kultur und Sprache bereiten einem
unvergessliche Erfahrungen fürs Leben.

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