Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan

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Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan
Handbuch der
Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan
(YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.)
- März 2015 -
INHALTSVERZEICHNIS
A. SELBSTDARSTELLUNG DER YXK 3 DER VERBAND DER STUDIERENDEN AUS KURDISTAN POLITISCHES SELBSTVERSTÄNDNIS YXK-­‐JIN AKTIVITÄTEN DER YXK STRUKTUREN DER YXK KURDISCHE FRAGE UND IHRE LÖSUNG 3 3 3 3 4 4 B. SELBSTDARSTELLUNG DER YXK-­‐JIN 4 C. YXK IN DEN 90'ER JAHREN 5 D. BESCHLÜSSE DES 20. YXK-­‐KONGRESSES (NOVEMBER 2014) 8 ALLGEMEINE BESCHLÜSSE BESCHLÜSSE DER YXK-­‐JIN BESCHLÜSSE ZU DEN STÄNDIGEN KOMMISSIONEN 8 10 10 E. BESCHLÜSSE DES 1. YXK-­‐EUROPAKONGRESSES (MAI 2013) 12 A. B. C. D. E. F. G. H. 12 13 13 14 14 14 15 15 ALLGEMEINE BESCHLÜSSE MEDIEN UND ÖFFENTLICHKEIT BILDUNG SPRACHE, KULTUR UND KUNST ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ALS BASISDIPLOMATIE FINANZEN VERANSTALTUNGEN/ DEMOS PLANUNG F. LEITFADEN „WIE HALTE ICH EINE SITZUNG AB?“ 16 VOR-­‐ UND NACHBEREITUNG ABLAUF EINER SITZUNG TOP`S 16 16 16 G. LEITFADEN „WIE SCHREIBE ICH EINEN BERICHT?“ 18 H. YXK-­‐MITGLIEDSANTRAG 24 I. KONTAKTDATEN DER YXK 25 A. Selbstdarstellung der YXK
Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan
YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.
Der Verband der Studierenden aus Kurdistan
Anfang der 1990er Jahre begannen sich kurdische Studierende in Europa aufgrund des
eskalierenden Konflikts in ihrer Heimat zu organisieren. Sie setzten sich zum Ziel, die Kurdische
Frage in der universitären und allgemeinen Öffentlichkeit zu thematisieren, und gründeten 1991 den
YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.
Auch heute noch ist das Hauptanliegen der YXK die Schaffung von Gegenöffentlichkeit, wobei die
Organisierung von Jugendlichen und Studierenden mittlerweile ebenso wichtig geworden ist. Dabei
ist die Herkunft oder der Beruf der Mitglieder nicht ausschlaggebend; so organisieren sich auch
SchülerInnen, Auszubildende, arbeitende oder erwerbslose Jugendliche verschiedener Herkunft in
der YXK.
Politisches Selbstverständnis
Da eine gesellschaftliche Frage, ein politischer Konflikt zur Gründung der YXK geführt hat,
versteht sich die YXK ausdrücklich als politische Organisation. YXKlerInnen sind Jugendliche und
Studierende, die sich organisieren, um Verantwortung gegenüber ihrer Gesellschaft zu tragen.
Dabei orientieren sie sich an den Idealen einer demokratischen, ökologischen und
geschlechterbefreiten Gesellschaft. Freie Selbstentfaltung und demokratische Selbstbestimmung
aller Mitglieder und Teile des Verbands sind die Grundlage des linkspolitischen Engagements, das
sich neben der Kurdischen Frage auch weiteren gesellschaftlichen Problemen widmet.
YXK-Jin
Die wohl tiefgehendste Form der Unterdrückung ist diejenige, die auf dem sozialen Geschlecht
beruht. Um sich konsequent gegen jeglichen Sexismus – auch in der eigenen Organisation – zu
stellen, organisieren sich Frauen innerhalb der YXK auf allen Ebenen im autonomen Frauen-Flügel
YXK-Jin. Die dort getroffenen Entscheidungen sind für die gesamte YXK bindend und werden von
der gesamten jeweiligen Ebene des Verbands umgesetzt.
Aktivitäten der YXK
Die Arbeiten der YXK sind sehr vielfältig und je nach Bedürfnissen und Möglichkeiten
unterschiedlich. Sie zielen neben der Schaffung von Gegenöffentlichkeit sowie der Organisierung
von Jugendlichen und Studierenden auf diverse soziale, politische und kulturelle Anliegen ab.
Studierende und SchülerInnen zu unterstützen, kurdische Sprachkurse und Kulturarbeiten zu
organisieren und diverse Veranstaltungen durchzuführen sind die Arbeiten der YXK, in deren
Fokus stets die kritische Betrachtung der Gesellschaft sowie das Herausarbeiten und Verfolgen
fortschrittlicher Perspektiven stehen.
Regelmäßige zentrale Arbeiten des Verbands sind unter anderem die Herausgabe der
Verbandszeitschrift Ronahî in deutscher und kurdischer Sprache, die Austragung der
Gedenkveranstaltungen Hüseyin Çelebi-Literaturpreise (Ehrenvorsitzender der YXK) und Delil
Ateş-Sportveranstaltung, die Newroz-Delegation sowie weitere politische Delegationen, die
Kurdischen Filmtage, das Sommercamp und die Winterakademie, während der die Selbstbildung im
Vordergrund steht.
Strukturen der YXK
Der Verband der Studierenden aus Kurdistan ist im Grunde eine Dachorganisation aktiver,
autonomer Ortsgruppen, die sich allerdings gemeinsam als YXK definieren und organisieren.
Mittlerweile bestehen dutzende Ortsgruppen an verschiedenen Universitäts- und
Hochschulstandorten in Deutschland und einige in Europa, denen sich hunderte Jugendliche und
Studierende zugehörig fühlen.
Ein Vorstand vernetzt die Ortsgruppen und koordiniert im Bedarfsfall die Arbeiten, wobei er stets
rechenschaftspflichtig und an die basisdemokratischen Entscheidungen gebunden ist. Arbeiten auf
Verbandsebene werden von Kommissionen geleistet. Solche gibt es für Finanzen, Presse und
Informationen (Ronahî, Internet, Übersetzung), Kultur und Sprache, Arbeit mit SchülerInnen, die
Hüseyin Çelebi-Literaturpreise und Antirepression.
Europaweit vernetzt sich der YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V., der sich auf die
Arbeiten in der BRD konzentriert, mit ähnlich organisierten und ausgerichteten Verbänden als
YXK-Europa. Auf diese Weise bestehen zahlreiche Kontakte in europäische Länder.
Kurdische Frage und ihre Lösung
Die kurdische Identität wurde jahrzehntelang aufgrund von politischen und wirtschaftlichen
Interessen verleugnet und vernichtet. Der Widerstand dagegen hat zwar mittlerweile dazu geführt,
dass Kurdistan als Realität weitestgehend anerkannt ist, die sog. Kurdische Frage ist jedoch bei
weitem noch nicht gelöst. Die YXK vertritt die Position, dass allein ein politischer und friedlicher
Weg eine demokratische und gerechte Lösung der Kurdischen Frage bringen wird.
In diesem Sinne steht nicht mehr allein die nationale Befreiung im Fokus, sondern eine
gesellschaftliche Befreiung hin zur Selbstbestimmung jedes Individuums sowie jeder
gesellschaftlichen Identität (Geschlecht, Alter, Ethnie, Kultur, Sprache, Religion, Klasse etc.). Der
Nationalstaat wird als Instrument gesellschaftlicher Befreiung abgelehnt, stattdessen lässt sich die
YXK von den Vorstellungen einer demokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten
Gesellschaft inspirieren und leiten.
B. Selbstdarstellung der YXK-Jin
In patriarchalen Gesellschaften hält sich die Männerdominanz durch verschiedene Formen der
Machtausübung aufrecht. Machtausübung ist ein Instrument der Herrschaft. Diesem sind Frauen
überall auf der Welt unterworfen. Sie werden benachteiligt, diskriminiert und ungleichbehandelt, sei
es durch verschiedene Arten der Kontrolle über ihren Körper oder eine Vielfalt von Manipulationen
von Körper und Identität (extreme Sexualisierung durch die Werbung und Medien etc.).
Ob nun in der Diaspora oder in der eigenen Heimat, die kurdische Frau erlebt diese Tatsachen
tagtäglich. Sie ist in struktureller, politischer, sozialer, direkter und indirekter Form ständig
betroffen. Einerseits wird sie aufgrund ihrer weiblichen Identität unterdrückt, anderseits ebenso wie
das kurdische Volk, durch ihre ethnische Identität. Damit erlebt sie Unterdrückung auf doppelte Art
und Weise. Sowohl ist Sie von struktureller und häuslicher Gewalt betroffen als auch ihre Sprache
und ethnische Identität in ihrem Herkunftsland sind der Verleugnung Assimilation und Vernichtung
ausgesetzt.
Frauen verkörpern das Weibliche, die Rolle der Mutterschaft und die Befriedigung sexueller Lust –
Symbole, die im Großteil der Weltkulturen Geltung haben. Frauenbewegungen und Feministinnen
haben jedoch in den letzten drei Jahrzehnten versucht, diese weiblichen Symboliken zu brechen.
Frauen bewegen sich seit langem auf männerdominierten Territorien und haben immer mehr
Positionen erlangt. Auch in der kurdischen Gesellschaft hat sich die Rolle der Frau durch ihren
Widerstand grundlegend verändert. Allerdings sehen Männer gerade dadurch patriarchale
Wertvorstellungen bedroht. Ausbeutung, Diskriminierung, Ausgrenzung der Frauen hat weltweit
einen gemeinsamen Nenner: Aggressoren wollen Frauen beherrschen; Männer wollen die Welt
regieren, sei es in Wirtschaft oder in Politik, in der Familie oder der Öffentlichkeit. Frauen sollen
nicht auf ihrer Selbstbestimmung bestehen, geschweige denn auf Autonomie. Gleichberechtigung
für die einen, wird als Machtverlust für die anderen verstanden. Wenn Männer begreifen würden,
dass geteilte Macht gemeinsamen Gewinn bedeutet, wären wir der Gestaltung einer friedlichen
Welt einen Schritt näher. Daher sagen wir, YXK-Frauen: „Wo die Emanzipation aller Geschlechter
betrieben wird, gedeiht auch Frieden“. Aus dieser Motivation heraus, haben wir Studentinnen in der
YXK auf dem 17. Kongress (2010) beschlossen, Yekîtiya Xwendewanen Kurdistan-Jin zu gründen.
Auf dem Kongress sind 4 Frauen zum YXK-Jin Vorstand gewählt worden und alle Frauen sind mit
dem Eintritt in das YXK gleichzeitig auch Mitglied im YXK-Jin.
Unsere Ziele
YXK-Jin dient YXK-Frauen sich über alle mögliche Themen auszutauschen, sich gemeinsam
weiterzubilden, sich zu unterstützen, zu diskutieren und sich gegenseitig zu stärken. Darüber hinaus
streben wir die Überwindung von Konkurrenzdenken unter Frauen an, denn dem Menschen wird
durch das kapitalistische System übertriebenes Konkurrenzstreben eingetrichtert und er wird dazu
ausgebildet, eine selbstsüchtige und rücksichtslose Persönlichkeit zu entwickeln. Daher wollen wir
die Solidarität unter Frauen auf alle Lebensbereiche ausweiten. Gerade durch Bildungsseminare für
Frauen soll das Bewusstsein der Frauen für ihre eigene Identität gestärkt und erhöht
werden. Weiterhin wollen wir, Genossinnen und Genossen dazu einladen, etwas für den Frieden zu
tun, nämlich an erster Stelle bei uns selbst anzufangen. Uns grundlegende Fragen zu stellen, die uns
näher zu uns führen. Der erste Schritt dabei ist die Hinterfragung der eignen Rolle als Mann und
Frau. Dazu wollen wir ebenfalls Bildungsseminare für männliche Genossen organisieren, um zu
reflektieren, wie wir mit dem anderen Geschlecht in der Familie, im Berufsleben, im Studium
umgehen. Insbesondere sollen bestehende Geschlechternormen hinterfragt und der Kampf gegen
sexistische Rollenbilder gestärkt werden. Dabei sollen Männer aktiv einbezogen werden, um ihnen
ihre eigene Unfreiheit im patriarchalen System begreiflich zu machen und sie zu anti-sexistischem
Denken und Handeln zu ermutigen. Wir freuen uns über jede Unterstützung und sind für alle Eure
Anregungen, Vorschläge und Kritik dankbar! Ihr könnt uns unter unserer Emailadresse erreichen.
C. YXK in den 90'er Jahren
Im Zuge der stärker werdenden kurdischen Freiheitsbewegung und der zunehmenden Politisierung
der kurdischen Jugendlichen, welche Anfang der 1990er Jahre auch stärker an den Hochschulen der
BRD vertreten waren als zuvor, sowie deren wachsendes Engagement in den verschiedenen
kurdischen Strukturen, entwickelte sich sowohl die Idee als auch die Notwendigkeit, sich auch in
Europa zu organisieren und Strukturen zu schaffen. So wurden Anfang der 1990er Jahre viele
kurdische Verbände und Vereine gegründet.
Auch die Studierenden verspürten den Drang sich zu organisieren. Objektiv waren die Bedingungen
erfüllt und so ergriffen einige von ihnen die Initiative, um den Grundstein für den YXK (Verband
der Studierenden aus Kurdistan - Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan) zu legen. Einer von ihnen war
Hüseyin Celebi, der bei den ersten Diskussionen dabei war und obwohl er nicht am konkreten
Gründungsprozess mitgewirkt hatte, wichtige Impulse für den YXK gab. Vor allem durch sein
politisches Engagement, so der Tenor seines Vaters Rifat Celebi, und weiterer Dutzend Menschen,
die ihn kennenlernten, galt er als ein vorbildlicher, engagierter Mensch innerhalb der jungen
Generation der in Europa heranwachsenden KurdInnen.
Der YXK war in der Gründungsphase vor allem in Nordrhein-Westfalen (NRW) und den
nördlichen Bundesländern der BRD stark organisiert, weshalb sich auch der Gründungsprozess in
Bochum vollzog. Erst in den darauffolgenden Jahren bildeten sich erste YXK-Hochschulgruppen
im Süden der BRD aus.
Zwar bildeten sich bereits in den 1960er und 1970er Jahren erste kurdische
Studierendenvereinigungen, doch schafften sie es nicht über einen längeren Zeitraum zu existieren.
Erst der YXK hat es geschafft, eine Kontinuität zu zeigen und arbeitet nun schon seit 22 Jahren.
Unserer Einschätzung nach hat dies folgende Gründe:
Zum einen gab es damals noch sehr wenige kurdische Studierende in Europa und diejenigen, die
begannen sich zu engagieren, taten dies nicht auf eine lange Zeit hinweg. Auch waren die
Strukturen relativ schwach ausgebildet und die ideologische Grundlage nicht sehr tiefgehend
ausgeprägt, fundiert und gesellschaftskritisch, wie es heute in der Freiheitsbewegung der Fall ist.
Der YXK hatte und hat den Vorteil, dass hinter ihm eine starke Massenbewegung steht, welche die
sogenannte nationale Frage mit sozialen Fragestellungen in der Gesellschaft verknüpft. Diese sind
die sehr schwierige Lage der werktätigen und arbeitslosen Gesellschaftsgruppen, die
Geschlechterfrage, die Demokratiefrage und schließlich die ökologischen Herausforderungen.
Der politische Schwung zu Beginn der 90'er Jahre hat Studierende mit verschiedenen
Hintergründen und aus verschiedenen Zusammenhängen zusammengebracht. Die radikale
Bewusstseinsänderung unter den KurdInnen, hatte auch die in Europa lebenden KurdInnen
ergriffen. Während in den staatlichen Schulen und Universitäten in Kurdistan kurdische Studierende
und SchülerInnen bis in die 2000er Jahre noch gelernt haben, dass sie alle TürkInnen (bzw.
AraberInnen oder PerserInnen) seien und sie in europäischen Schulen und Universitäten als solche
auch bezeichnet wurden, entwickelten diese Jugendlichen durch den Kampf der PKK mit einer
radikalen Bewusstseinsänderung auch ein neues nationales Selbstverständnis.
Heutzutage wissen die allermeisten kurdischen Studierenden an europäischen Hochschulen, dass sie
zumindest eine kurdische Herkunft haben. Die absolute Leugnung durch die vier Staaten im
Mittleren Osten wurde aufgrund des lang andauernden Freiheitskampfes in allen Teilen Kurdistans
inzwischen beendet, was allerdings noch nicht die Erlangung der grundlegenden Rechte bedeutet.
Vor diesem Hintergrund war es bis zu den 90'er Jahren oft nicht leicht für einen kurdischen
Studierenden, sich im YXK zu organisieren. Viele kurdische Studierende mussten gleichzeitig
einen Kampf gegen ihre Familien führen oder verschwiegen einfach, dass sie sich im YXK
engagierten, was langfristig selten gut lief. Dies lag einfach daran, dass die meisten Familien von
der Assimilations- und Einschüchterungspolitik nachhaltig gekennzeichnet waren.
Der YXK hatte von 1991 bis 1994 sich sowohl quantitativ als auch qualitativ gut entwickelt. An
einigen Hochschulen waren die YXK-Hochschulgruppen so stark, dass noch Jahre später mehrmals
von nichtkurdischen Ex- Studierenden zu hören war, dass zu ihrer Zeit die YXK-Gruppe sehr stark
und auffällig war und politisch sehr offen agierte.
In den Jahren 1995 und 1996 begann der Verband allerdings zu schwächeln, was vor allem daran
lag, dass 1993 und 1994 sehr wichtige AkteurInnen - in etwa zwei Dutzend - eben diesen verließen,
um sich von nun an anderweitig in kurdischen Strukturen politisch einzubringen. Ihr Abschied war
häufig sehr überhastet und so wurde oftmals auch versäumt, andere Mitglieder mit den
Aufgabenbereichen vertraut zu machen. Die neuen Personen in verantwortlicher Stellung waren
überfordert, teilweise politisch weniger links, nicht gesellschaftskritisch genug und sympathisierten
eher mit nationalistischen oder bürgerlichen Ideen. Des Weiteren waren sie aufgrund ihres
verminderten Engagements nicht dazu in der Lage, die Arbeit zu strukturieren und zu koordinieren.
Hinzu kommt noch die Ursache, dass für die kurdische Freiheitsbewegung generell mit dem Jahr
1995 eine gewisse Stagnationsphase eintrat, die sich auch auf die Studierenden in Europa auswirkte.
So gab es beim YXK-Kongress Anfang 1996 eine Unzufriedenheit über die generelle Arbeit und
die Auseinandersetzungen in den Hochschulgruppen, sowie eine erhebliche Auseinandersetzung
zwischen den beiden Strömungen. Hierbei sei anzumerken, dass die beiden Strömungen nicht
sonderlich ausgeprägt waren und viele Studierende ihnen gar nicht unbedingt zuzuordnen waren.
Zwar konnte sich die »linkere und kämpferische« Strömung durchsetzen, doch blieben die
Diskussionen bis zum YXK-Kongress Anfang 1997 erhalten. Allerdings ist eine
Auseinandersetzung der internen Strömungen für politische Organisationen grundsätzlich nichts
Neues, auch nicht für kleine Strukturen wie den YXK.
Nichtsdestotrotz gab es in diesen schwachen Jahren etwa 15 YXK-Hochschulgruppen. Doch konnte
der Verband an sich kaum eigene Akzente setzen. In einigen Städten brachen sogar offene
Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen YXK-Mitgliedern aus, die allerdings selten aus
politischen, sondern vielmehr aus privaten und methodischen Gründen verursacht worden waren.
Auch das Bemühen danach, an frühere Dokumente zu gelangen blieb unbefriedigend. Es gab
einfach kein aufzufindendes YXK-Archiv der Jahre 1991 bis 1994, was den Bruch der YXKAktivitäten im Jahr 1995 nochmals verdeutlicht.
Einige Hochschulgruppen waren aber 1995 und 1996 sehr aktiv und leisteten vor Ort sehr gute
Arbeit. Die Ronahî Zeitschrift des Verbandes erschien ab 1996 zum ersten Mal regelmäßig, d.h. alle
3-4 Monate. Mit dem Jahr 1997 begann – parallel zur allgemeinen Situation der kurdischen
Freiheitsbewegung – der YXK sich wieder zu festigen und auszubreiten. Der Vorstand bemühte
sich, systematischer und zielgerichteter zu arbeiten. So besuchte er die verschiedenen
Hochschulgruppen regelmäßiger und fuhr in die Städte – auch im Süden der BRD - um beim
Aufbau von neuen Gruppen Hilfe zu leisten und zur Koordination zwischen diesen beizutragen. So
wurde eine Studienreise nach Luxemburg organisiert und ein neues monatliches Bulletin über die
Studierendenbewegung in der Türkei und Kurdistan wurde herausgegeben, um die Öffentlichkeit an
den deutschen Hochschulen zu informieren. Eine Internetseite wurde erstellt und YXK-Flyer in
Druck gegeben. Zu aktuellen Themen wurden offene Briefe verfasst, die einen gewissen Erfolg mit
sich brachten und im Sommer 1997 nahm eine YXK-Delegation an den Weltjugendfestspielen auf
Kuba teil. Eine Demonstration gegen den Einmarsch der türkischen Armee in Südkurdistan sollte
im Frühjahr 1997 organisiert werden, doch kurz vorher wurde sie durch die deutschen Behörden
verboten. Wichtig war auch die Teilnahme an den Studierendenstreiks an den Hochschulen im
Herbst 1997; bei denen die YXK-Hochschulgruppen deutlich machten, dass sie nicht nur eine
Gruppe kurdischer Studierender sind, sondern auch spezifische Fragestellungen und Forderungen
hatten.
Die besser organisierte und durchdachte Arbeit von 1997 trug ab 1998 größere Früchte. So nahmen
am YXK Kongress im März 1998 insgesamt 76 Studierende teil, nach dem es in den beiden Jahren
zuvor nur um die 30-35 waren. Sogar Studierende aus den Niederlanden und der Schweiz nahmen
am Kongress teil. Kontakte nach Österreich und Frankreich wurden nach diesem Kongress
ebenfalls aufgebaut. Die Ronahî erschien weiterhin regelmäßig und die Auflage wurde erhöht. Um
sich besser kennenzulernen, tiefgehender zu diskutieren und die Strategie des Verbands effektiver
zu gestalten, wurden 1998 zwei gut besuchte Fortbildungsseminare durchgeführt. Des Weiteren
kam es zu den ersten Versammlungen der Studentinnen, um sich ebenfalls besser zu vernetzen und
mehr Frauen an die Arbeiten heranzuführen.
Die Hartnäckigkeit, die neuen Ansätze und die Diskussionen führten dazu, dass viele Studierende
sich im YXK wiederfanden. Selbst kurdische Studierende in Australien nahmen Kontakt zum YXK
auf und bezeichneten sich fortan als YXK-Australien, was allerdings nur 1 Jahr währte. Doch das
erneute Aufkeimen des YXK lag nicht nur am Verband selbst, sondern auch an dem
Wiedererstarken der kurdischen Freiheitsbewegung in den Jahren von 1997 bis 1999. So wurde
deutlich, dass es wichtig ist, die Freiheitsbewegung und die von ihr geführten Diskussionen
aufzunehmen und diese auch auf das universitäre Leben anzupassen. Dem YXK fehlte in diesen
Jahren eine tiefergehende ideologische Diskussion zu Kurdistan und zu allgemeinen
gesellschaftskritischen und kapitalismuskritische politischen Ansätzen. Doch hierbei dürfen wir
nicht vergessen, dass die 1990er Jahre eine Zeit waren, in welcher der Neoliberalismus auf allen
gesellschaftlichen Ebenen Wurzeln schlug und die Hochschulen sich immer mehr entpolitisierten,
was sich zwangsläufig auch auf die in Europa lebenden kurdischen Studierenden auswirkte. An den
Hochschulen waren die meisten ASten von linkeren Hochschulgruppen dominiert, doch über diese
Gruppen hinaus gab es selten kritische hochschulpolitische Aktivität. Der Streik vom Herbst 1997
war nur ein kurzes Zwischenspiel vom politischen Aktivismus und so gab es an den Hochschulen
nur wenige nichtkurdische Studierende, die sich mit der kurdischen Freiheitsbewegung intensiv
auseinandersetzten. Es begrenzte sich auf 3-4 Städte.
Als Abdullah Öcalan im November 1998 in Rom ankam und einen Antrag aus Asyl stellte, eilten
zehntausende KurdInnen nach Rom, darunter auch dutzende Studierende aus dem YXK-Umfeld.
Viele von ihnen folgten nach Rom, um zum Repräsentanten der kurdischen Freiheitsbewegung zu
stehen. Das war zwar positiv, doch im Nachhinein übten viele YXK'lerInnen Kritik an diesem
überstürzten Handeln. Es hätte besser überlegt werden sollen, was der YXK in diesen historischen
Tagen in Rom hätte tun können. Bis zum März 1999 fanden viele gute politische Aktivitäten des
YXK statt, die jedoch vielmehr eine Reaktion auf die politischen Entwicklungen, der Odyssee und
der Entführung Öcalan's waren, als dass es wirklich eigene Akzente gab.
Noch in den gleichen Monaten veröffentlichte der Verband zwei Broschüren, die gewisse Aspekte
der in den nichtkurdischen Kreisen Europas geführten Diskussionen aufgriffen und organisierte
zwei kurze Hungerstreiks, sowie die erste eigene Demonstration im April 1999 in Bonn. Im
Frühjahr 1999 fanden in Europa fast wöchentlich Demonstrationen von KurdInnen statt, an denen
sich auch die YXK'lerInnen beteiligten. An den Hochschulen fanden viele YXK-Veranstaltungen
statt. Die Wut und Trauer nach der Entführung von Öcalan in die Türkei war so groß, dass sie sich
in diesen Aktivitäten entlud, was sich auch in den Zahlen der YXK-Mitglieder verdeutlichte,
welche im Frühjahr 1999 wahrscheinlich einen wichtigen Höhepunkt erreichte. Ob es um 1992
mehr Mitglieder gab, ist schwierig zu sagen, da, wie bereits erwähnt, ein Archiv fehlt und auch die
Berichte der Zeitzeugen sind nicht sehr klar. Des Weiteren wurde im Frühjahr 1999 der Kontakt zu
aktiven kurdischen Studierenden in Frankreich, der Schweiz, Österreich und auch Großbritannien
hergestellt, welche auf Anfrage von kurdischen Studierenden aus diesen Staaten entstanden.
Wie in den Jahren zuvor, wirkten sich auch im August 1999 die allgemeine politische Lage und die
Situation der kurdischen Freiheitsbewegung erneut auf den Verband in Europa aus. Als die
Bewegung beschloss, ihre Guerilleros aus Türkisch-Kurdistan zurückzuziehen, verursachte dies
eine große und lange Diskussion, die natürlich auch im Verband geführt worden ist, über den Sinn
dieser Taktik. Doch keineswegs führte diese Diskussion zu einer Spaltung, vielmehr nutzten die
Mitglieder ab Herbst 1999 diese ruhigere Phase um längerfristige Planungen durchzuführen und
eine Neuorientierung in die Wege zu leiten, was als Notwendigkeit anzusehen ist, da sich auch die
kurdische Freiheitsbewegung strategisch neu zu orientieren begann. So begann auch für den YXK
langsam aber sicher eine neue Zeit.
D. Beschlüsse des 20. YXK-Kongresses (November 2014)
Allgemeine Beschlüsse
1. Oberste Priorität ist es, sich das Paradigma einer demokratischen, ökologischen und
geschlechterbefreiten Gesellschaft anzueignen und nach außen zu tragen.
2. Alle YXKlerInnen sind verpflichtet an den Veranstaltungen des Verbands und denen der
kurdischen Gesellschaft, Demos usw. teilzunehmen.
3. Die kurdische Frage wird verstärkt an die Öffentlichkeit herangetragen.
4. Der Verband gründet in Deutschland und in anderen Ländern, in denen es organisierte
Studierende gibt, Ortsgruppen. Die Arbeiten für den europaweiten Dachverband werden
zukünftig intensiviert.
5. Der 2. Europakongress wird einberufen. Die bestehenden konföderalen Strukturen werden
gestärkt und erweitert.
6. Die YXK-Jin stellt ihre selbstständige Planung und Beschlüsse, sofern sie den gesamten
Verband betreffen, optional auf den betreffenden Plena vor. Dieser Raum ist fester Bestandteil
jedes Treffens. Die Planung der YXK-Jin wird vom gesamten Verband getragen.
7. Der YXK-Vorstand wird nach einer 40%-Geschlechterquote besetzt.
8. Die Ortsgruppen bestehen aus mindestens drei Mitgliedern. Die Ortsgruppen wählen zwei
OrtsgruppensprecherInnen, eine Frau und einen Mann, die die Funktion gemeinsam ausführen.
9. Die Ortsgruppen halten möglichst wöchentlich, mindestens aber zweiwöchentlich ihre
Versammlungen ab. Die Ortsgruppentreffen finden entsprechend einer festgelegten
Tagesordnung statt und werden protokolliert. Die Protokolle werden an den/ die
RegionalsprecherIn und alle Ortsgruppenmitglieder gesendet. Die Mitglieder, die nicht
teilnehmen können, müssen den/ die OrtsgruppensprecherIn über den Grund ihres Fehlens
benachrichtigen. Die Versammlungen sollen unter Disziplin geführt werden.
10. Die OrtsgruppensprecherInnen sollen in Kontakt zur/ zum RegionalsprecherIn stehen und
diese/n über Aktivitäten und Planungen in Form von Berichten schriftlich informieren.
11. Berichte der Ortsgruppen enthalten auch eine Bewertung zur aktuellen politischen Lage. Die
dazu entwickelten Leitfäden werden stetig erweitert und an die RegionalsprecherInnen
weitergeleitet.
12. Die OrtsgruppensprecherInnen führen eine Liste über ein- und austretende Mitglieder. Diese
werden regelmäßig in den Berichten dem Regionalsprecher mitgeteilt. Die Mitgliedsanträge
werden freiwillig ausgefüllt.
13. Jede Ortsgruppe schafft sich eine Speicherplattform an und archiviert ihre Arbeiten. Die
archivierten Arbeiten werden zusätzlich an den Vorstand zu einer gesamt Archivierung
weitergeleitet.
14. Eine der wichtigsten organisatorischen Arbeiten ist es, OberstufenschülerInnen zu erreichen und
diese in die Ortsgruppen aufzunehmen. Die Ortsgruppen kommen ihrer Verantwortung, als Teil
der Jugend, bei Bedarf auch Jugendliche zu organisieren, nach. Außerdem sollen die
Ortsgruppen von Zeit zu Zeit Veranstaltungen organisieren, mit denen Jugendliche, v.a.
OberstufenschülerInnen erreicht werden.
15. Jede Ortsgruppe soll mit den anderen kurdischen Institutionen in der jeweiligen Stadt über
Kommunikations- und Kooperationsstrukturen verfügen. Die YXK bringt sich aktiv in die
bestehenden Volksräte ein. Die YXK entsendet ein Mitglied in die örtliche Jugendkommission
sowie ein Mitglied in die örtliche Außenarbeitskommission.
16. Mit den studentischen und gesellschaftlichen Gruppen, mit denen es gemeinsame Vorstellungen
und Interessen gibt, sollen Kontakte hergestellt und wenn möglich gemeinsame Aktivitäten
durchgeführt werden. Es wird das Ziel gefasst, mit allen internationalistischen Studierenden
Kontakt aufzunehmen, diese Beziehungen zu vertiefen und diese an den Arbeiten des Verbands
teilhaben zu lassen.
17. Jede Ortsgruppe veranstaltet zu Beginn des Semesters, verstärkt bezogen auf die Erstsemester,
eine Aktivität, mit der sie sich vorstellt. Sofern noch nicht geschehen, melden sich die
Ortsgruppen als Hochschulgruppen offiziell an. Die Ortsgruppen sind dafür zuständig, neuen
Studierenden bei ihren studentischen und bürokratischen Anliegen behilflich zu sein.
18. Alle Ortsgruppen sollen sich auf StuPa-Wahlen (o.ä. Prozesse der verfassten
Studierendenschaft) vorbereiten, mit Hochschulgruppen Kontakte knüpfen und intensivieren
sowie bei Möglichkeit eigene KandidatInnen aufstellen.
19. Individuelle Beziehungen und Kontakte innerhalb der Universität sollen in Kontakte der
Ortsgruppen und der gesamten YXK umgewandelt werden und somit offiziellen Charakter
erhalten.
20. Die Ortsgruppen sollten sich an den ständigen Kommissionen des Verbandes orientieren. Sie
sollten in ihren Ortsgruppen Verantwortliche zu den verschiedenen Schwerpunkten bestimmen,
damit sich diese verstärkt den speziellen Aufgabenbereichen der Ortsgruppen widmen können
und die Kommissionen gegebenenfalls unterstützen.
21. Jede Ortsgruppe übernimmt mindestens eine Aufgabe, die den ganzen Verband betrifft.
22. Jede Ortsgruppe kommt mit einem/r eigenen Vorstandskandidaten/in zum Kongress.
23. Die OrtsgruppensprecherInnen bilden gemeinsam mit der/ dem RegionalsprecherIn den
Regionalvorstand. Dieser trifft sich alle ein bis zwei Monate mit allen Mitgliedern der
entsprechenden Region zum Regionaltreffen. Die Ortsgruppen bereiten sich auf die
Regionaltreffen vor und nehmen aktiv an diesen Teil.
24. Die Mitglieder der Ortsgruppen einer Region treffen sich neben den Regionaltreffen alle ein bis
zwei Monate zu einem Bildungstag. Alle Ortsgruppen bereiten sich auf diesen Bildungstag vor
und gestalten diesen selbstständig.
25. Lese- und Bildungskreise werden eingeführt.
26. Bei dem Aufbau eines Vereins für Hausaufgaben- und Nachhilfe (PIYA – Gemeinsam Lernen)
leistet die YXK tatkräftige Unterstützung. Eine Fördermitgliedschaft in diesem Verein wird
angestrebt.
27. Die Planung des 20. YXK-Kongresses (siehe Anhang) wird angenommen und bis zum
21. YXK-Kongress umgesetzt.
Beschlüsse der YXK-Jin
1. Die Frauen innerhalb der YXK organisieren sich als YXK-Jin autonomen und halten eigene
Versammlungen ab.
2. In den Regionaltreffen/ Verbandssitzungen nimmt die YXK-Jin einen autonomen Platz ein, trifft
sich ein bis zwei Stunden vor den Verbandssitzungen und erstellt ihre eigene Planung.
3. Alle Frauen der YXK-Jin treffen sich einmal vor dem YXK-Zwischenkongress sowie einmal vor
dem YXK-Kongress zu einer Konferenz, um eigene Beschlüsse gemeinsam zu diskutieren,
Projekte zu planen und die Kandidatinnen der YXK-Jin für den Vorstand zu wählen.
4. Die YXK-Jin führt ihre eigenen Bildungsarbeit mit dem Motto: „Selbsterkennung –
Selbstbehauptung“ durch. Die Vorstandsmitglieder der YXK-Jin kommen zeitnah zum Kongress
zusammen, um sich für ihre zukünftige Arbeit zu bilden. Alle Frauen der YXK-Jin bilden in
ihren jeweiligen Ortsgruppen und Städten Lesekreise, welche auf die Regionen erweitert werden.
Jede Frau, die im Namen der YXK-Jin an einer Bildungsveranstaltung, an einem Lesekreis etc.
teilgenommen hat, wird die erlangte Bildung an andere Frauen anhand von Veröffentlichungen
von Artikeln in der Verbandszeitschrift „Ronahî“ und der Homepage weitergeben.
5. Die YXK-Jin übernimmt zwei Artikel in der Organisation der Verbandszeitschrift „Ronahî“ und
verfasst genderspezifische Beiträge.
6. Die YXK-Jin nimmt frauenspezifische Anlässe wahr und gestaltet diese aktiv. Dies sind vor
allem der 6. Februar (Tag gegen Genitalverstümmelung), der 8. März (Frauen-Kampftag), der
1. Sonntag im Mai und der 25. November (Kampftag gegen Gewalt an Frauen).
7. Die YXK-Jin macht es sich zur Aufgabe, aktiv die Aufklärung der Morde an den Freundinnen
Sakine Cansiz, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez zu fordern.
8. Die YXK-Jin greift alle Kampagnen der kurdischen Frauenbewegung auf und trägt diese auf die
universitäre Ebene und kooperiert in den Universitäten bzw. Städten mit anderen
Frauenorganisationen.
9. Die YXK-Jin nimmt autonom an internationaler Vernetzungsarbeit mit anderen jungen Frauen
und Organisationen teil und organisiert Delegationen.
10. Die YXK-Jin vertritt sich durch ihre eigene Transparente und Flyer. In der sozialen
Öffentlichkeit nimmt sie autonom ihren Platz ein (Homepage/ Facebook/ Email).
Beschlüsse zu den ständigen Kommissionen
Allgemein
1. Für die Aufgabenfelder einer jeden Kommissionen werden Verantwortliche gewählt, die den
Vorstand erweitern. Der freiwillige Beitritt in diese Kommissionen soll weiterhin möglich sein.
2. Die Kommissionen treffen sich alle ein bis zwei Monate parallel zu den Verbandstreffen und
üben ihre Arbeiten eigenverantwortlich aus. Die Fahrtkosten werden von der Zentralkasse im
Bedarfsfall übernommen.
Finanz-Kommission
1. Mitgliedsbeiträge werden in der Zahlung und in der Höhe auf freiwillige Basis gestellt; Richtwert
sind 25,00 Euro pro Semester.
2. Bei einem Betrag in der Ortsgruppenkasse ab 250,00 Euro muss der Überschuss an die
Zentralkasse übergeben werden. Der Vorstand kann Ausnahmen genehmigen.
3. Der Vorstand hat Sorge zu tragen, dass bei großen Veranstaltungen Standplätze für den Verband
vorhanden sind, sowie die Ortsgruppen dafür verantwortlich sind, auf lokalen Veranstaltungen
präsent zu sein.
4. Jede Ortsgruppe soll im Rahmen der Möglichkeiten für ihre jeweiligen Veranstaltungen
finanzielle Unterstützung suchen und sich dementsprechend selbstständig finanzieren (Beispiel:
ASten, Ausländerreferate, Kulturgelder etc.).
5. Der Verband stellt nach Möglichkeit Anträge bei Stiftungen, Hilfsorganisationen, die dem
Verband nahestehen, Kulturbüros etc.
6. Die Finanzkommission erweitert den bestehenden Leitfaden, wie Finanzanträge gestellt werden
können und leitet diesen an jede Ortsgruppe weiter.
7. § 15 der Vereinssatzung muss unbedingt beachtet werden und ihm muss Folge geleistet werden
(dass immer min. 2 Kassenwarte zur Unterstützung und Prüfung des Finanzvorstandes vorhanden
sind).
8. Finanzberichte werden in den schriftlichen Ortsgruppenbericht aufgenommen und auf den
Regionaltreffen an die Regionalverantwortlichen weitergeleitet, die diesen dem Finanzvorstand
weiterleiten. Der Finanzvorstand trägt diese Berichte zusammen und leistet den Kassenwarten
Rechenschaft.
Sprach- und Kulturkommission
1. Der Aufbau von lokalen Kurdisch-Kursen wird unterstützt, indem InteressentInnen vermittelt,
LehrerInnen gefunden und Materialien zur Verfügung gestellt werden. Die findet in enger
Zusammenarbeit mit den Ortsgruppen statt.
2. Das Projekt „Kurdisch Lernen und Lehren“ in Kooperation mit dem Kurdischen Institut in Hagen
wird weitergeführt.
3. Die lokalen Arbeiten an den Kurdischen Filmtage werden besser vernetzt und koordiniert. Eine
gemeinsame Kommission aus Vorstand, Sprach- und Kulturkommission und den jeweiligen
Ortsgruppen soll etabliert werden.
4. Jede Ausgabe der Ronahî soll zwei kurdischsprachige Artikel beinhalten.
Presse- und Informationskommission
1. Die Homepage soll regelmäßig erneuert und gepflegt werden.
2. Die Accounts unter dem Namen der YXK in sozialen Netzwerken u.ä. werden der Kommission
übertragen.
3. Die Ronahî wird weiter zu einer ideologischen Schrift entwickelt. Für die YXK wichtige
politische Schriften werden durch wissenschaftliche Texte und Beiträge der eigenen Mitglieder
und solidarischer AutorInnen ergänzt. Um Arbeiten des Verbandes, der Kommissionen und YXKJin darzustellen wird Raum gegeben. Hierzu ist der gesamte Verband verantwortlich Beiträge zu
produzieren.
4. Die Sprachen der Zeitschrift sind Kurdisch und Deutsch.
5. Die Ronahî soll alle drei Monate in angemessener Qualität erscheinen und in größerer Stückzahl
an immer mehr Jugendliche und Studierende im deutschsprachigen Raum gebracht werden. Ältere
Ausgaben sollen zudem digital online gestellt werden.
6. Die Schriften u. Gedanken Rêber Apos werden ins Deutsche übersetzt und verbreitet.
7. Die Kommission knüpft ein Netzwerk zwischen den übersetzenden GenossInnen und koordiniert
dieses gemeinsam mit dem Vorstand.
8. Bezüglich der schriftlichen Übersetzung von Nachrichten und Stellungnahmen wird enger mit
anderen Institutionen (insbesondere ISKU) zusammengearbeitet.
9. Simultan-ÜbersetzerInnen werden vermehrt ausgebildet.
Antirepressions-Kommission
1. Die Antirepressions-Kommission arbeitet dahingehend, den Verband vor Repressionen zu
schützen, indem sie in den Verband hinein agiert.
2. Eine enge Zusammenarbeit mit AZADÎ und der Roten Hilfe findet statt.
3. In Fällen von Repression ist es die Verpflichtung der Mitglieder dies an die
OrtsgruppensprecherInnen/ die RegionalsprecherInnen/ den Vorstand heranzutragen. Die
Antirepressions-Kommission steht dem beratend zur Seite.
E. Beschlüsse des 1. YXK-Europakongresses (Mai 2013)
Einleitung
In seinem nunmehr 22-jährigen Bestehen hat der Verband der Studierenden aus Kurdistan einen
bedeutenden Schritt unternommen und nach einer langen Vorbereitungsphase am 18. Mai 2013 den
1. Europa-Kongress organisiert. Vom Beginn seiner Gründung an ist der Verband der Studierenden
aus Kurdistan ein Teil des revolutionären Kampfes in Kurdistan und gibt mit diesem Kongress eine
Antwort auf die Deklaration vom 21. März, mit der Abdullah Öcalan den Schritt zur
demokratischen Befreiung und zum Aufbau einer freien Gesellschaft in Kurdistan ausgerufen hat.
Ebenso wie die YXK im Jahr 1991 als Reaktion auf den gesamten Krieg in Kurdistan gegründet
wurde, so ist sie auch heute bereit, dem Paradigma der Demokratie, Geschlechterfreiheit und
ökologischen Gesellschaft folgend, auf europäischer Ebene eine konföderale Struktur aufzubauen
und ihrer Mission gerecht zu werden. Vor dem Hintergrund der Bestrebungen des kurdischen
Volkes sowohl in allen Teilen Kurdistans als auch in anderen Regionen mit weiteren
Bevölkerungsgruppen, demokratisch-autonome Strukturen aufzubauen, den kurdischen
Befreiungskampf in der Weltöffentlichkeit darzustellen sowie auch die kurdische Gesellschaft in
der Diaspora neu zu organisieren, ist die der YXK eigens zugeschriebene Mission im Hinblick auf
unser Arbeiten von herausragender Bedeutung. Dies ist nicht etwas, was nur die kurdischen
Studierenden in Europa und die, die sich mit der kurdischen Frage beschäftigen, interessiert. Es ist
besonders auch bezogen auf die Studierendenschaft in Kurdistan und ihre Organisierung eine
historische Entscheidung.
Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels misst sich die aufgeklärte kurdische Studierendenschaft die
Aufgabe zu, demokratische, wissenschaftliche und universale Werte in dieser Phase der Befreiung
und der gesellschaftlichen Entschlossenheit an vorderster Front zu verteidigen.
In diesem Sinne rufen wir alle kurdischen Studierenden und alle, die sich der kurdischen Frage
annehmen dazu auf, die Beschlüsse des 1. YXK-Europakongresses vom 18. Mai 2013 an der Uni
Köln zu berücksichtigen und sich demnach zu organisieren.
A. Allgemeine Beschlüsse
1. Der YXK organisiert sich europaweit als Konföderation. Die landesweiten YXK-Organisationen
(Föderationen) wählen aus ihren Vorständen je 2 Vorstandsmitglieder für den Vorstand der
Konföderation. Dieser Vorstand hält im regelmäßigen Abstand von 3 Monaten ihre Sitzungen ab.
Der aktuelle Vorstand der Konföderation setzt sich wie folgt zusammen:
• Deutschland:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht • Frankreich:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht • Österreich:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht -
•
•
•
•
Belgien:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht Holland:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht England:
- nicht in diesem Handbuch veröffentlicht Für Dänemark ist ein Kontingent von 2 Vorstandsposten bereitgestellt.
2. Die Philosophie der YXK-Europa Konföderation folgt dem Verständnis einer demokratischen,
geschlechterbefreiten und ökologischen Gesellschaft. Sie nimmt sich dadurch dem Verständnis
einer demokratischen Befreiung und eines freien Lebens an, arbeitet auf politischer,
diplomatischer, soziokultureller und akademischer Ebene diesem Paradigma angemessen.
3. In nächster Zukunft wird sich die Konföderation auch in den europäischen Ländern organisieren,
in denen bis dato noch keine Organisation existiert (England, Holland, skandinavische Länder,
Schweiz u.w.). Darüber hinaus werden kurdische Studierende aus den USA, Russland, dem
Balkangebiet und Südzypern mit demokratischen Studentenorganisationen Kontakt aufnehmen
und mit ihnen mitwirken. Es werden Kontakte zu demokratischen Studentenorganisationen im
Nahen Osten, der Türkei und Kurdistan aufgebaut und mit ihnen gewirkt.
4. Die Satzung der YXK-Europa Konföderation wird vom Vorstand unter Berücksichtigung der
eingebrachten Vorschläge und Entscheidung verfasst und zum 2. Europakongress vorgestellt.
Maßgeblich gilt soweit die aktuelle Satzung des YXK. Die Föderationen in den einzelnen
Ländern können auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung ihrer spezifischen Situationen
ihre Strukturen aufbauen.
5. Der Frauenflügel YXK-Jin organisiert sich auch innerhalb dieser Konföderation weiterhin
autonom und unabhängig. Ihre Arbeitspläne und Beschlüsse bereitet sie eigenständig auf und
stellt sie auf Kongressen und Konferenzen vor.
6. Die YXK-Europa Konföderation und die jeweiligen Länderföderationen halten ihren jährlichen
Kongress ab. Demnach findet der 2. ordentliche Europakongress im April 2014 in NRW statt.
7. Die YXK-Europa Konföderation arbeitet mit anderen kurdischen Organisationen
partnerschaftlich und wahrt dabei seine Autonomie.
1.
2.
3.
4.
B. Medien und Öffentlichkeit
Die YXK-Europa Konföderation reagiert unter Beachtung humanistischer Kriterien auf wichtige
Ereignisse und fertigt hierfür Informationsmappen und Presseberichte an. An historischen Tagen
veröffentlicht sie diesbezüglich informierende Schreiben und nimmt ggf. in der Öffentlichkeit
eine einheitliche Position ein.
Die Föderationen bauen in ihren jeweiligen Ländern eigene Internetpräsenzen auf und führen
diese sowohl in kurdischer als auch in der Landessprache. Jede Konföderation führt in ihrem
Land Öffentlichkeitsarbeit durch, indem sie die sozialen Netzwerke effizient nutzt. Der Aufbau
einer europaweiten Internetpräsenz der YXK-Konföderation wird angestrebt.
Die Zeitschrift „Ronahî“ wird auf Deutsch und Kurdisch (in Deutschland, Österreich und der
Schweiz), auf Französisch und Kurdisch (Frankreich und z.T. Belgien), auf Flämisch und
Kurdisch (Holland, z.T. Belgien) und auf Englisch und Kurdisch (England, skandinav. Länder)
regelmäßig herausgebracht.
Zur Vorstellung der Konföderation wird eine Broschüre herausgegeben und regelmäßig
aktualisiert. Neben dieser allgemeinen Vorstellung fertigen die lokalen Ortsgruppen und
Vereinshäuser zusätzliche Broschüren an. Für universitäre Zeitungen bzw. Zeitschriften werden
Artikel verfasst, die über die kurdische Frage handeln.
C. Bildung
1. Jedes Mitglied der Konföderation bildet sich auf wissenschaftlicher bzw. akademischer Ebene
weiter und verpflichtet sich, seine Ressourcen dafür einzusetzen, das kurdische Volk und die
allgemeine Öffentlichkeit aufzuklären und fortschrittliches Denken zu verbreiten. In diesem
Sinne strebt er in seiner eigenen Bildungslaufbahn ein erfolgreiches Studium an.
2. Alle der Konföderationen angehörenden Föderationen und Vereine organisieren regelmäßige
interne Bildungsveranstaltungen. Die Themen beinhalten politische Entwicklungen sowie
kulturelle und wissenschaftliche Themen. Für die Bildung innerhalb der Konföderation sind in
erster Linie die Vorstandsmitglieder verantwortlich. Zu diesem Zweck ist sie für die
Aufbereitung von diesbezüglichen Schriften und Literaturquellen zuständig. Konföderation
kümmert sich weiterhin um eine geregelte Organisation von Bildungsveranstaltungen, in denen
politische Entwicklungen und politische Themen behandelt werden (Bsp.: Bildungscamps/ akademien, Newroz-Delegationen u.ä.).
3. Die Föderationen und lokalen Ortsgruppen unterstützen die Arbeit der Vereinshäuser im Rahmen
ihrer Möglichkeiten und organisieren mit diesen gemeinsam Seminare/ Panels über akademische,
kulturelle und politische Themen.
4. Studienanfängern
werden
Orientierungshilfen
bei
Einschreibungsangelegenheiten,
Studienbeiträgen, Sprachkursen und der Wohnungssuche angeboten und soziale Kontakte zu
diesen gepflegt. Schülerinnen und Schüler werden zur Aufnahme eines Studiums motiviert und
hierbei betreut.
D. Sprache, Kultur und Kunst
1. Die Konföderation fühlt sich verpflichtet, sich selbst in kurdischer Sprache und Kultur auf
wissenschaftlicher Ebene weiterzubilden und arbeitet hierfür zielgerichtet. Sie steht anderen
Kulturen positiv und offen gegenüber und versteht eine Zusammenarbeit mit diesen als eine
Bereicherung.
2. Die Konföderation ist zuständig für das Lernen und Fördern der kurdischen Sprache, dafür
entwickelt sie europaweite Projekte. In diesem Zusammenhang wird das bisherige Projekt
„Kurdisch lernen & lehren“ zur Weiterentwicklung wiederaufgenommen und aufbereitet.
3. Um ihre Perspektiven und Ziele zu verfolgen organisiert die YXK-Europa Konföderation
Konferenzen, Seminare, Symposien und kurdische Sprachkurse. Auf europäischer Ebene werden
Filmtage, Konzerte, Theateraufführungen, kulturelle Veranstaltungen an Universitäten wie z.B.
das Newroz-Fest sowie künstlerische Veranstaltungen organisiert. Hierbei wird einheitliches
Arbeiten durchweg beibehalten.
E. Öffentlichkeitsarbeit als Basisdiplomatie
1. Die Konföderation arbeitet mit humanistischen Jugend- und Studierendenorganisationen bzw.
(Menschenrechts-) Vereinen zusammen. Im Besonderen beziehen sich die Kooperationen hierbei
auf die Probleme und Schwierigkeiten von Studierenden in Europa.
2. Die Konföderation organisiert Delegationen und sendet diese zu internationalen Festivals bzw.
anderen Veranstaltungen im Sinne einer Öffentlichkeitsarbeit. Alle Mitglieder führen über die
Tätigkeiten innerhalb der Konföderation hinaus auch Bestrebungen, die kurdische Frage in der
lokalen und weiteren Öffentlichkeit publik zu machen, sodass in verschiedenen Organisationen
eine gewisse Lobby aufgebaut werden kann.
3. Die Konföderation führt wissenschaftliche, soziokulturelle und politische Untersuchungen durch
und versendet diese an unterschiedliche Medien.
F. Finanzen
1. Jede Föderation finanziert sich grundsätzlich durch ihre eigenen Mittel.
2. Die Föderationen berichten der Konföderation halbjährlich mit einem Finanzbericht über den
finanziellen Stand.
3. Die Föderationen zahlen einen jährlichen Mitgliedsbetrag von 250,00 Euro an die Finanzleitung
der Konföderation.
4. Die Konföderation unterstützt bei Notwendigkeit bzw. auf Anfrage die Föderationen mit
finanziellen Mitteln.
G. Veranstaltungen/ Demos
1. Die Konföderation betrachtet alle Individuen – unabhängig von Religion, Sprache, Nationalität,
Geschlecht und Meinung – gleich und befolgt dieses Prinzip auch bei all ihren Aktivitäten.
2. Die Konföderation sieht sich berechtigt, legitime Forderungen des kurdischen Volkes jederzeit
anzusprechen sowie jegliche demokratische und friedliche Wege einzuschlagen, die zur Lösung
der kurdischen Frage beitragen.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
H. Planung
Die 21. Hüseyin Çelebi Literaturveranstaltung wird von der YXK-Europa Konföderation
getragen.
Die Unterschriftenkampagne „Freiheit für Öcalan und alle politischen Gefangenen, einen Status
für Kurdistan“ wird weiterentwickelt. In diesem Rahmen werden Seminare/ Panels veranstaltet
und Presseberichte verfasst, um das gesetzte Ziel von 200.000 Unterschriften zu erreichen.
Deutschland: 180.000, Österreich: 10.000, Belgien: 5.000, Frankreich: 40.000, England: 5.000,
Bulgarien: 5.000, Holland: 5.000.
Die YXK-Europa Konföderation veranstaltet im April 2014 ihren zweiten ordentlichen Kongress
in Deutschland.
Eine Gruppe aus beruflich und persönlich qualifizierten Personen wird nach Westkurdistan
geschickt.
Dem Paradigma der demokratischen Befreiung und zum Aufbau einer freien Gesellschaft
folgend werden Konferenzen, Seminare, Panels in Reihen von den jeweiligen Föderationen
organisiert und durchgeführt.
Die Föderationen sind für eine zahlreiche Beteiligung am Sommercamp 2013 zuständig.
Mit fortschrittlichen, demokratischen und sozialistischen Jugend- bzw. Studierendengruppen
wird im Sommer 2013 eine gemeinsame Studierendenkonferenz mit einer europaweiten
Beteiligung veranstaltet.
8. Eine Gruppe von YXK-Mitgliedern aus Europa wird als Delegation zu den nächsten
Weltjugendspielen nach Ecuador zum Ende des Jahres 2013 gesendet.
F. Leitfaden „Wie halte ich eine Sitzung ab?“
Vor- und Nachbereitung
Die Sitzung einer Ortsgruppe(OG) ist das maßgebliche Mittel, die praktische Arbeit organisiert,
strukturiert und effizient zu gestalten. Sie soll dazu dienen, dass die Arbeit, die gemacht wird, klar
definiert, die Aufgaben verteilt und die Verantwortlichkeiten klar bestimmt werden, und soll
außerdem eine Nachvollziehbarkeit und Vereinfachung gewährleisten. Daher ist eine gute
Vorbereitung, sowie gründliche Nachbearbeitung im Wege eines Protokolls unerlässlich.
Ungefähr eine Woche vor jeder Sitzung sollten zur Vorbereitung von einem der beiden
Ortsgruppensprecher/innen Tagesordnungspunkte(TO) vorgeschlagen und den anderen
Ortsgruppenmitgliedern mitgeteilt werden. Diese können Ergänzungen machen und sich
gleichzeitig dadurch bereits gedanklich auf die Themen der Sitzung einstellen.
Ablauf einer Sitzung
Am Anfang wird bestimmt, wer die Sitzung leitet und wer das Protokoll hält. Der Sitzungsleitung
obliegt die Aufgabe die Sitzung vorzubereiten und währenddessen zu moderieren. Innerhalb einer
Ortsgruppe kann das Verfahren frei entschieden werden, ob eine der beiden
OrtsgruppensprecherInnen die Sitzungen vorbereiten und leiten oder ob diese Aufgabe per
Rotationsprinzip von allen Ortsgruppenmitgliedern wahrgenommen werden soll. In jedem Falle
sind aber beide OrtsgruppensprecherInnen gegenüber dem Regionalvorstand und dem
Gesamtverband dafür verantwortlich, dass regelmäßig Sitzungen stattfinden, diese vorbereitet sind,
deren Protokolle erstellt werden, anhand dessen Monatsberichte der Ortsgruppe geschrieben werden
und den bestimmten Aufgaben der Einzelnen nachgegangen wird.
Das Protokoll soll die wesentlichen Inhalte der Sitzung festhalten und Personen, sowie Aufgaben
und Pflichten unter Beachtung der Zeitplanung festlegen. Es handelt sich um ein Ergebnisprotokoll.
Dies hilft sowohl den abwesenden Ortsgruppenmitgliedern als auch dem Regionalvorstand die
Diskussionen und Planungen nachzuvollziehen.
Zu Beginn jeder Sitzung wird die Anwesenheit der Ortsgruppenmitglieder geprüft. Bevor zur
Tagesordnung übergegangen wird können weitere Vorschläge für zu behandelnde
Tagesordnungspunkte(TOP) ergänzt werden. An dieser Stelle macht es Sinn das Protokoll der
vorherigen Sitzung abzuschließen, also zu schauen, ob Aufgaben offen geblieben sind oder
Nachbesprechung notwendig ist.
Zur Orientierung und Konkretisierung sollte das folgende Schema unbedingt zu Grundlage jeder
Sitzung genommen werden:
TOP`s
I. Aktuelle politische Lage
Als eine politische Organisation müssen YXK Ortsgruppen eine Diskussion und Bewertung der
politischen Entwicklungen durchführen. Wenn eine Ortsgruppe die politischen Entwicklungen nicht
ausreichend und richtig bewertet, kann sie weder eine richtige Planung und Perspektive entwickeln
noch vorausschauend handeln. Hierbei reicht es nicht einfach nur über die Geschehnisse der Woche
zu berichten. Eine Bewertung dessen und Positionierung in Verbindung mit dem historischen
Kontext zu diesen Ereignissen als Ortsgruppe ist wichtig. Der Wissensaustausch fördert die
Kreativität, welche sich auf die Arbeit auswirkt. Bei dieser Auseinandersetzung der politischen
Lage sollten die Hintergründe anhand der Grundideen und Prinzipien des Verbandes stets vor
Augen geführt und dementsprechend angebracht und eingehalten werden. Hierbei dient das
Paradigma der frauenbefreiten-ökologisch-demokratischen Gesellschaft einem besseren Verständnis
und der Orientierung. Es sollte angestrebt werden die Diskussionen im Protokoll in einem
zuzammenhängenden Text auszuformulieren um die gemeinsame Ausrichtung als Perspektive zu
erarbeiten.
II. Organisatorisches/Planung
Die YXK zeichnet sich dadurch aus, dass sie bewertet und eine dementsprechende Praxis an den
Tag legt. Dazu gehört die Organisierung von Protest, Informationsveranstaltungen, Bildungsarbeit,
Beteiligung an Kampagnen oder Bündnisarbeit. In der Sitzung wird über die Planung und
Organisation von Aktivitäten gesprochen. Diese werden ausdiskutiert, geplant und die Aufgaben
verteilt. (Siehe Leitfaden zur Organisierung von Veranstaltungen). In diesem Teil der Sitzung soll
auch besprochen werden, wer an Bündnis-Treffen, Jugendratstreffen oder Volksratstreffen
teilnimmt. Bei der Bewertung der Arbeiten ist vor allem die Situation der Ortsgruppe zu beurteilen.
Insbesondere sollte beurteilt werden, wie erfolgreich die kollektive Zusammenarbeit gelingt,
inwiefern die Ortsgruppenmitglieder sich gegenseitig unterstützen und aufbauen, gemachte
Versprechungen und Planungen eingehalten und umgesetzt werden, wie sehr die Aufgaben und
Pflichten verstanden werden, eine gesunde Balance an Arbeitsteilung besteht, gegenseitige
Verantwortung und Genossenschaftlichkeit sich entwickelt. Daneben sollten die strukturellen
Verantwortlichkeiten und Verbindungen zu anderen Ortsgruppen sowie zum Regionalvorstand und
Gesamtverband betrachtet werden. Wie stark ist die Kommunikation und Zusammenarbeit
insgesamt. Diese und ähnliche Fragen sollen dabei helfen, zu verdeutlichen weshalb man zusammen
kommt und arbeitet, und zu welchem Ziel man sich gemeinsam hin bewegen möchte.
III. Kritik und Selbstkritik
Um die Arbeiten der Ortsgruppe zu verbessern, Fehlverhalten anzusprechen, sich auszusprechen
und Probleme zu lösen ist es wichtig, dass die Mitglieder in den Sitzungen offen und ehrlich
Selbstkritik und Kritik ausüben. Dabei ist auf eine angemessene und nicht-polemische Art und
Weise zu achten. Ebenfalls werden die gemachten Arbeiten bewertet und Kritiken ausgesprochen,
damit sich Fehler beim nächsten Mal nicht wiederholen. Kritiken sind nicht persönlich gemeint,
sondern dienen der Verbesserung der Arbeitsweise, des Arbeitsklimas und der
Hevaltî(Genossenschaft) unter den Ortsgruppenmitgliedern. Es ist ganz wichtig, dass Kritiken
konstruktiv sind und wirklich darauf abzielen beispielsweise im Bezug auf Arbeitsweise, Verhalten
und Methode Hilfestellung zu leisten. Das heißt, dass wenn etwas bemängelt wird, auch
Verbesserungsvorschläge und Alternativen aufgezeigt werden sollten. Es reicht auch nicht alleine
aus etwas anzusprechen. Um Veränderung und Verbesserung herbeizuführen, muss verfolgt werden
wie sehr die Kritik ernst genommen und verinnerlicht wurde. Um eine Kritik nicht ins Leere laufen
zu lassen, sollten alle darauf achten, dass es zu Kritiken keine Antworten oder Rechtfertigungen
geben sollte. Auch im Falle einer unberechtigten Kritik sollte die kritisierte Person sich Zeit
nehmen und darüber nachdenken, warum es zu ihr geführt hat. Auch ist es nicht angebracht von
Selbstkritik zu reden, nachdem man für einen Fehler bereits von einem/r Genossen/in darauf
aufmerksam gemacht wurde. Die Selbsterkenntnis spielt eine entscheidende Rolle. Zudem sollten
speziell alle darauf achten, dass Kritik und Selbstkritik nicht aufgrund emotionalen Handelns wie
Eifersucht, Wut, Neid, usw. dazu führt, dass Ortsgruppenmitglieder beleidigt sind oder ihre
Beziehungen zueinander negativ belasten. Im Gegenteil, jede Kritik sollte die Hevaltî stärken und
Kraft geben um in jeder Hinsicht effektiver und harmonischer zu sein.
IV. Sonstiges
Unter diesem Punkt werden Termine und sonstige Punkte angesprochen, die nicht direkt in die
anderen Bereiche der Tagesordnung passen. Zum Beispiel sind Finanzangelegenheiten zu nennen.
Verhaltensregeln
Wichtig für einen guten Ablauf ist das Klima während einer Sitzung. Ein ruhiger Ton, nichtpolemische Haltung und Sachlichkeit sind wichtig. Dabei müssen sich die Mitglieder immer
gegenseitig aussprechen lassen und dürfen sich nicht ins Wort fallen. Bei Bedarf muss eine
RednerInnenliste geführt werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass einzelne Personen nicht die
gesamte Sitzung dominieren. Die Sitzungsleitung ist für einen disziplinierten Ablauf der Sitzung
verantwortlich und sollte auch bei Bedarf zur Disziplin erinnern. Entsprechend der Ernsthaftigkeit
der Sitzung und aus Respekt gegenüber den Anderen sollte während der Sitzung davon abgesehen
werden zu essen, zu trinken, Kaugummi zu kauen, oder sich mit etwas anderem zu beschäftigen,
was die Allgemeinheit stört. Zum Beispiel ist es wichtig, dass die Sitzung nicht durch klingelnde
Telefone oder verspätete Ortsgruppenmitglieder gestört wird. Es sollte auch darauf geachtet
werden, die Sitzung nicht vor offiziellem Ende frühzeitig ohne Absprache zu verlassen.
Ausnahmefälle sind natürlich Ausnahmsweise möglich.
G. Leitfaden „Wie schreibe ich einen Bericht?“
Berichte sind für die YXK sehr wichtig, da über sie ein Großteil der Kommunikation innerhalb des
Verbands stattfindet. Sie werden von den Ortsgruppen, Kommissionen oder dem Vorstand zu
Regionaltreffen, Verbandssitzungen oder Kongressen geschrieben, damit Transparenz bezüglich der
Arbeiten hergestellt.
Wichtig ist, dass die Berichte nicht nur die geleisteten Arbeiten und Planungen auflisten, sondern
vor allem die Probleme und Kritiken beinhalten, damit wir uns gemeinsam als Verband
weiterentwickeln und verbessern können.
Ein Bericht einer Ortsgruppe sollte folgende Punkte umfassen:
1. Vorstellung der Gruppe:
2. Mitgliederanzahl (Wie viele neue Mitglieder sind in dem zu berichtenden Zeitraum der Gruppe
beigetreten? Wer ist ausgetreten und warum?)
3. Wurden bereits von allen Mitgliedern die YXK-Mitgliedsanträge ausgefüllt?
4. Wie ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern?
5. Wie oft trifft sich die Gruppe? Wie sind die Gruppensitzungen aufgebaut?
6. Wie sind die Beziehungen zur: Hochschule, zum ASTA, zu anderen Gruppen an der Hochschule,
zur Jugend im Komel, zu anderen kurdischen Vereinen und Institutionen, zum Vorstand der
YXK, zu RegionalsprecherIn, zu anderen YXK-Ortsruppen? Gibt es an der Hochschule andere
kurdische Gruppierungen oder feindlich gesinnte Gruppen?
7. Was wurde in dem zu berichtenden Zeitraum getan? (kurz und präzise)
8. Bildungsarbeit (individuell, in der Gruppe, in der Region)
9. Veranstaltungen (Filmabende, Kulturabende, Podiumsdiskussionen, Kurdisch-Kurse etc.)
10. Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan“ (Wie viele Unterschriften wurden gesammelt?)
11. Verkauf und Verteilung der Ronahîs (Wurden die Gelder schon übergeben?)
12. Wurden die Semesterbeiträge für das laufende Semester gesammelt und übergeben?
13. Was für Probleme gibt es innerhalb der Gruppe? Was wurde gemacht, um diese Probleme zu
lösen?
14. Mentalität (feudal, liberal, bürgerlich, herrschaftsorientiert, antidemokratisch, zentralistisch,
sabotierend, blockierend, gegen das Kollektiv)
15. Kollektives Arbeiten innerhalb der Gruppe (Werden die Arbeiten aufgeteilt oder lastet die
Verantwortung auf den Schultern Einzelner?)
16. Gibt es in der Gruppe eine YXK-Jin und bringen sich die Frauen in die Arbeiten der YXK-Jin
auf Verbandsebene ein?
17. Was ist geplant? (langfristig und kurzfristig)
18. Bildungsarbeit
19. Veranstaltungen (politisch, kulturell, sozial)
20. Hochschulpolitik
21. Vernetzungsarbeit
22. Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan“
23. Kritik und Selbstkritik
Was gilt es zu kritisieren, das bisher keinen Ausdruck gefunden hat?
24. Finanzen (Einnahmen/ Ausgaben/ Kassenstand)
H. Leitfaden für die Veranstaltung eines Vortrags
Für die Ausrichtung einer erfolgreichen Veranstaltung ist es wichtig die Planung rechtzeitig zu
beginnen. Dafür sind sechs bis acht Wochen Planungszeit unerlässlich.
Für eine gesunde Arbeit innerhalb der Gruppe ist es wichtig, dass die Arbeiten auf mehrere
Personen aufgeteilt werden, damit Einzelne nicht überlastet werden. Dabei sollte sich auch nicht
zurückgehalten werden, an FreundInnen mit weniger Praxiserfahrung Aufgaben zu verteilen.
Wichtig ist, dass wir als YXKlerInnen lernen kollektiv zu entscheiden und zu arbeiten. Erfolge
und Misserfolge sind immer diejenigen des gesamten Kollektivs, nicht einzelner GenossInnen.
Im Folgenden findet sich ein Leitfaden, der sich aus der Erfahrung bewährt hat und als Vorschlag
zur Veranstaltung eines Vortrages zu verstehen ist:
1. Thema innerhalb der Gruppe auswählen (ca. 8 Wochen vor Veranstaltung)
2. Praktische Aufgaben innerhalb der Gruppe verteilen übernimmt. Ein oder zwei Personen
sollten die Arbeiten verantwortlich koordinieren, wobei das nicht bedeutet, dass die
praktischen Arbeiten allein auf ihnen lasten. Jemand fest bestimmtes sollte die Finanzen
bearbeiten. (ca. 8 Wochen vor VA)
3. ReferentInnen festlegen (ca. 8 Wochen vor VA)
4. Datum festlegen; darauf achten, dass sich der Termin nicht mit anderen Veranstaltungen
überschneidet. Eine Absprache mit den ReferentInnen bestimmt oft das Datum. (ca.
8 Wochen vor VA)
5. Räumlichkeiten besorgen; hierbei ist an die notwendige Technik zu denken, gegebenenfalls
muss diese in mobiler Ausführung besorgt werden. (ca. 7 Wochen vor VA)
6. Finanzanträge stellen; Finanzanträge können je nach VA und Thema bei verschiedenen
Stellen (ASten, Stiftungen etc.) gestellt werden. Die Vorlaufzeit unterscheidet sich
dementsprechend. (ca. 7 Wochen vor VA)
7. Bisherige Arbeiten reflektieren; haben alle Mitwirkenden ihre Aufgaben erledigt? Wo gibt
es Schwierigkeiten? Diese diskutieren und beheben (ca. 6 Wochen vor VA und ab dann
immer wieder!)
8. Möglichen UnterstützerInnen anfragen; sind nicht von vornherein UnterstützerInnen oder
MitveranstalterInnen dabei, konnten solche nicht über die Arbeiten an der VA durch
ReferentInnen, Räumlichkeiten oder Finanzanträge gewonnen werden, stellt sich nun die
letzte Möglichkeit noch solche zu gewinnen. (ca. 6 Wochen vor VA)
9. Werbung diskutieren und vorbereiten; Drucksachen und Graphisches entwerfen. Auf
dem Material darf nicht vergessen werden: Thema der VA, Datum mit Ort und Uhrzeit,
kurzer Infotext zur VA, VeranstalterInnen und UnterstützerInnen, Kontaktdaten (Email,
Homepage, Facebook) der YXK-Ortsgruppe. (ca. 5 Wochen vor VA)
10. Flyer/ Plakat drucken lassen; werden diese in Auftrag gegeben, kann der Druck schon mal
zwei Wochen dauern! (ca. 4 Wochen vor VA)
11. ReferentInnen briefen; kurze Rücksprache wegen Anreise, Fahrtkostenerstattung,
Übernachtung halten (ca. 3 Wochen vor VA)
12. Facebook-Veranstaltung erstellen (ca. 3 Wochen vor VA)
13. Flyer/ Plakate verteilen; diese Aufgabe sollte von allen Mitgliedern der Ortsgruppe
getragen werden. Gerade an den alltäglich besuchten Orten, dazu bieten sich besonders an:
Seminar- und Vorlesungsräume (5 Min. vor den Uni-Veranstaltungen können auch kurze
Ansagen gemacht werden), Mensen und Caféterien, Bibliotheken, die Räume des AStAs (!),
generell der Campus, linke Zentren, Partei- und Gewerkschaftsbüros. (ca. 2 Wochen vor VA
und dann immer wieder!)
14. Infotisch für VA vorbereiten; Unterschriftenlisten der Kampagne „Freiheit für Öcalan“
vorbereiten. Infomaterialien (Ronahîs!) und evtl. Bücher besorgen, drucken oder bestellen
(z.B. bei der ISKU in Hamburg). Spendendose, Tesa-Film, Stifte, Preisschilder, Tisch,
Tischdecke (?) und ggf. Stühle nicht vergessen! (ca. 2 Wochen vor VA)
15. Aufgaben am Tag der VA verteilen; wer moderiert, wer kümmert sich um den Infotisch
etc. (ca. 2 Wochen vor VA)
16. Am Tag der VA:
a. ReferentInnen abholen und versorgen
b. Rechtzeitig treffen (min. 30 Min. vor der VA)
c. Raum ausschildern und von außen erkennbar machen (Plakate)
d. Infostand vor oder im VA-Raum aufstellen
e. Technik testen (Beamer, Licht, Sound etc.)
Nach der VA:
1. Ausstehende Ausgaben begleichen (Kosten für Fahrt, Werbung, Material, Raum).
2. Ordentliche Abrechnung erstellen.
3. Bei Mitwirkenden bedanken (ReferentInnen, MitveranstalterInnen, UnterstützerInnen,
Finanziers, Raum-Gebenden etc.) und in Zukunft Kontakt halten und ausbauen.
4. Innerhalb der Ortsgruppe die VA und vor allem die Vorbereitung auswerten!
5. Einen kurzen Artikel für die YXK-Homepage sowie die kurdischen (am besten auf
Kurdisch) und alternativen Medien schreiben.
6. Im nächsten Bericht über die tolle VA schreiben ;)
Sollte es bei der Vorbereitung eurer VA zu Schwierigkeiten kommen, diskutiert diese immer
gemeinsam in der Gruppe; es ist die VA aller Mitglieder. Können euch die RegionalsprecherInnen
oder andere Ortsgruppen helfen, zögert nicht, diese zu fragen. Dafür sind wir ein Verband!
Serkeftin! - Viel Erfolg!
I. YXK-Glossar – Bedeutung wichtiger Begriffe
1. Berichte
Die Ortsgruppen schreiben zu den Verbandstreffen und (Zwischen-) Kongressen Ortsgruppenberichte an die RegionalsprecherInnen, um diese über die Arbeiten, Probleme und Planungen
der Ortsgruppen zu informieren. Siehe dazu den Leitfaden „Wie schreibe ich einen Bericht“ unter
Punkt E. Die Kommissionen schreiben im gleichen Rhythmus Kommissionsberichte an den
Vorstand.
2. Beschlüsse
Der Kongress fasst als oberstes Entscheidungsgremium der YXK Beschlüsse, die für die Arbeiten
des gesamten Verbandes bindend sind. Im Bedarfsfall können sie im Zwischenkongress aktualisiert
werden.
3. Delil Ateş (-Hallenfußballturnier)
Jährlich findet Ende Winter/ Anfang Frühjahr eine zentrale Sportveranstaltung der YXK statt, um
an den gefallenen Genossen Delil Ateş zu erinnern.
4. Erklärungen
Die YXK gibt regelmäßig durch den Vorstand öffentliche Erklärungen ab, um die Haltung des
Verbandes zu bestimmten Themen auszudrücken. Die Erklärungen richten sich nach den politischen
Diskussionen innerhalb des Verbands und werden vom gesamten Verband getragen.
5. Email-Adressen
Alle Ortsgruppen und Kommissionen erhalten vom Verband einheitliche Email-Adressen, um mit
ihnen nach Außen zu kommunizieren. Diese Email-Adressen sind von den Ortsgruppen/
Kommissionen zu pflegen und die über sie laufenden Informationen sind mit dem jeweiligen
Kollektiv zu teilen.
6. Festivals
Die YXK nimmt als Organisation der kurdischen Studierendenbewegung an den Festivals und
Veranstaltungen der kurdischen Community teil. Sie ist zumeist durch Stände präsent, um
ansprechbar zu sein und Informationen zu verbreiten.
7. (Kurdische) Filmtage
Die kurdischen Filmtage sind eine Veranstaltungsform der kurdischen Community, die maßgeblich
von der YXK entwickelt wurde. Daher sollte die YXK in jeder Stadt, in der die Filmtage organisiert
werden, Teil der Arbeiten sein und sich über die jeweilige Ortsgruppe mit ihren Perspektiven
einbringen.
8. Flugblätter
Die YXK verteilt regelmäßig öffentlich Texte, um die Haltung des Verbandes zu bestimmten
Themen auszudrücken. Die Flugblätter richten sich ebenso wie die Erklärungen nach den
politischen Diskussionen innerhalb des Verbands und werden vom gesamten Verband getragen.
9. Flyer
Die YXK stellt sich als Verband mit seinen Arbeiten in einem Flyer dar, der regelmäßig vom
Vorstand aktualisiert und gedruckt wird. Der Flyer steht allen Teilen des Verbands zur Verfügung
und soll vor allem in den Ortsgruppen und an den Ständen genutzt werden.
10. Homepage
Die YXK verfügt über eine gemeinsame Homepage, auf der der Verband und seine Arbeiten, die
Erklärungen und Stellungnahmen, aber auch wichtige Beiträge, die nicht von der YXK selbst sind,
veröffentlicht werden. Da die Homepage eines der wichtigsten Mittel zur Präsentation nach Außen
ist, sollen der YXK-Jin sowie den Ortsgruppen eigene Bereiche zur selbstständigen Gestaltung zur
Verfügung gestellt werden.
11. Hüseyin Çelebi (-Literaturpreise)
Hüseyin Çelebi hat mit seiner internationalistischen Arbeit für die Freiheitsbewegung in Europa
maßgeblich zur Gründung der YXK und der Herausbildung ihrer Perspektiven beigetragen. Aus
diesem Grund ist er Ehrenvorsitzender der YXK.
Ihm zum Gedenken finden jährlich den Sommer und Herbst über die Hüseyin Çelebi-Literaturpreise
statt, die etwa Ende Oktober mit einer großen zentralen Preisverleihung beendet werden.
12. Kommissionen
Zu verschiedenen Themen arbeiten (ständige) Kommissionen auf Ebene des Verbands. Sie setzen
sich aus Mitgliedern verschiedener Ortsgruppen und einer/ einem Verantwortlichen, die vom
Kongress direkt in den Vorstand gewählt wird, zusammensetzen. Die ständigen Kommissionen
treffen sich alle ein bis zwei Monate parallel zu den Vorstandssitzungen und üben ihre Arbeiten
eigenverantwortlich aus. Die Fahrtkosten werden nach Rücksprache mit dem Finanzvorstand im
Bedarfsfall von der Zentralkasse übernommen. Derzeit bestehen Kommissionen zu den
Arbeitsbereichen Finanzen, Presse und Informationen (Internet, Ronahî, Übersetzung) sowie Kultur
und Sprache.
Neben den ständigen Kommissionen werden zu bestimmten Arbeiten vorübergehende
Kommissionen gebildet, etwa für die Hüseyin Çelebi-Literaturpreise, die Newroz-Delegation oder
die Sommercamps.
13. Kongress
Einmal im Jahr kommt die YXK zusammen, um die Arbeiten des vergangenen Jahres gemeinsam
zu bewerten und die Arbeiten des kommenden Jahres zu planen. Aus der Ortsgruppe und jeder
Kommission sollten VertreterInnen anwesend sein, da die Entscheidungen des Kongresses als
höchstes Entscheidungsgremium der YXK bindend für alle Teile des Verbands sind.
14. Mitgliedsantrag
Ordentliches eingetragenes Mitglied im YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. sind
ausschließlich Personen, die einen Mitgliedsantrag (Siehe Punkt G.) ausgefüllt und deren Antrag
vom Vorstand auch angenommen wurde.
15. Newroz-Delegation
Jährlich schickt die YXK zu den Newroz-Feierlichkeiten eine Delegation Jugendlicher und
Studierender nach Nordkurdistan, um die Einrichtungen der kurdischen Freiheitsbewegung sowie
das Land Kurdistan und seine Gesellschaft kennenzulernen. An dieser Delegation können alle
interessierten und solidarischen Jugendlichen (unabhängig ihrer Herkunft oder Organisierung)
teilnehmen.
16. Ortsgruppen
Die Mitglieder der YXK organisieren sich an ihren Studienorten in autonomen Ortsgruppen. Die
Ortsgruppen definieren und vernetzen sich allerdings als YXK und entwickeln über den Verband
eine gemeinsame Politik.
17. RegionalsprecherInnen
Die Ortsgruppen einer Region bestimmen unter sich eine/n Regionalsprecher/in, die/ der auf dem
Kongress in den Vorstand gewählt wird. Die RegionalsprecherInnen sollen die Regionen im
Vorstand und den Vorstand in den Regionen vertreten und die Arbeit der Ortsgruppen koordinieren.
Im Bedarfsfall vermitteln und unterstützen die RegionalsprecherInnen oder tragen für die Arbeit in
ihrer Region gemeinsam mit der Basis in den Ortsgruppen die Verantwortung.
18. Regionen
Die Ortsgruppen der YXK organisieren sich als Regionen. Derzeit bestehen die Regionen Nord,
NRW1, NRW2, NRW3, Süd1 und Süd2. Eine Region wählt ihren RegionalsprecherIn und trifft sich
alle zwei Monate zu einem Regionaltreffen, das nach derselben Tagesordnung wir die Ortsgruppenoder Verbandstreffen abläuft.
19. Ronahî
Der Verband gibt regelmäßig (alle drei bis vier Monate) die Verbandszeitschrift „Ronahî“ heraus.
Die Ronahî wird zwar von einem Teil der Presse- und Informationskommission erstellt, doch trägt
der gesamte Verband – vor allem die Ortsgruppen und RegionalsprecherInnen gemeinsam mit dem
Finanzvorstand – die Verantwortung, die Zeitschrift zu verteilen und zu finanzieren.
20. Satzung
Der YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. hat als eingetragener Verein eine
Satzung, die die grobe Arbeitsweise und Ausrichtung der YXK definiert. YXK-Ortsgruppen
erkennen diese Satzung genauso an, wie die gemeinsamen Beschlüsse, Strukturen und
Arbeitsweisen.
21. Semesterbeiträge (Mitgliedsbeiträge)
Alle YXKlerInnen zahlen freiwillige Semesterbeiträge direkt an den Verband (Richtwert 25,00
Eur). Von Semesterbeiträgen sollten zentrale Veranstaltungen (Sommercamps, Kongresse und
Zwischenkongresse etc.) und Fahrtkosten gezahlt werden.
22. Sommercamp
Die YXK veranstaltet einmal im Jahr ein Sommercamp, das zur gemeinsamen Bildung und dem
gegenseitigen Kennenlernen dient. Es richtet sich an alle Mitglieder sowie interessierte Studierende
und Jugendliche.
23. Stände
Der Verband stellt den Ortsgruppen für Veranstaltungen Bücher- und Infostände zur Verfügung.
Über die Einnahmen dieser Stände soll neues Material finanziert werden, sodass sie mit den
Ständen an den Verband zurückgegeben werden sollen. Bei größeren Veranstaltung nutzt der
Verband die Gelegenheit über den Verkauf von Tüchern oder Tee/ Kaffee Kosten zu decken.
24. Verein
Die YXK ist als „YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan“ ein eingetragener Verein mit
Sitz in Köln. Sie ist daher eine von einem deutschen Amtsgericht anerkannte juristische Person und
sollte die ihr zustehenden Rechte nutzen – eine Abfuhr von Unis, ASten oder anderen
Einrichtungen wegen „PKK-Nähe“ ist mit dem Hinweis auf den Vereinsstatus nicht hinzunehmen.
Mit diesem Status sind auch bestimmte Pflichten (Benennung von Vorstandsvorsitzenden,
bestimmte Formalia etc.) verbunden, denen der Vorstand nachkommt.
25. Verbandstreffen
Die YXK trifft sich alle zwei Monate zu verbandsweiten Treffen auf denen die Arbeiten der letzten
zwei Monate und die Planungen der kommenden zwei Monate besprochen werden. Diese
Verbandstreffen sollen vom Vorstand und den Kommissionen sowie allen AktivistInnen und
VertreterInnen der Ortsgruppen wahrgenommen werden. Sie stehen allen Mitgliedern und ihren
Anliegen offen.
26. Vorstand
Der Vorstand wird auf dem Kongress vom Verband gewählt. Er soll die laufenden Arbeiten der
YXK koordinieren, zentrale Arbeiten ausführen und trägt die Verantwortung in wichtigen
Bereichen wie politische Haltung der organisierten Studierendenbewegung, Vertretung des
Verbands als Organisation nach Außen, Verwaltung des Vereins und der Finanzen etc. Im
Bedarfsfall vermittelt der Vorstand und unterstützt die Regionen und Ortsgruppen. Die
Verantwortung für die YXK trägt er allerdings ebenso wie die Kommissionen, die Regionen, die
Ortsgruppen und jedes einzelne Mitglied.
27. Winterakademie
Die YXK veranstaltet einmal im Jahr eine Winterakademie, die zur gemeinsamen Bildung dient.
Sie richtet sich an alle Mitglieder sowie interessierte Studierende und Jugendliche.
28. YXK-Jin
Die Frauen innerhalb der YXK organisieren sich auf allen Ebenen des Verbands im autonomen
Frauen-Flügel YXK-Jin. Die dort getroffenen Entscheidungen sind für die gesamte YXK bindend
und werden von der gesamten jeweiligen Ebene des Verbands umgesetzt.
29. Zwischenkongress
Ein halbes Jahr nach dem Kongress kommt der Verband zu einem Zwischenkongress zusammen,
um die Arbeiten seit dem letzten Kongress zu bewerten und die Arbeiten bis zum nächsten
Kongress zu planen. Notfalls können neue Beschlüsse getroffen werden.
H. YXK-Mitgliedsantrag
Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft beim Verband der Studierenden aus Kurdistan – YXK e.V.
und erkenne seine Satzung an.
Als Frau bin ich automatisch Mitglied des autonomen Frauenflügels, YXK-Jin.
Die folgenden Zeilen bitte leserlich ausfüllen!
___________________________________________________________________________
Nachname, Vorname
___________________________________________________________________________
Hochschule/ Schule
___________________________________________________________________________
Studienfach
___________________________________________________________________________
Straße, Hausnummer
___________________________________________________________________________
Postleitzahl, Wohnort
___________________________________________________________________________
Telefon/ Mobiltelefon
___________________________________________________________________________
E-Mail
Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine E-Mail-Adresse in den YXK-Verteiler
aufgenommen wird, sodass ich über die neuesten Informationen, die den Verband betreffen, auf
dem Laufenden gehalten werde.
Ja:□
Nein:□
Als Frau möchte ich, dass meine E-Mail-Adresse in den Verteiler der YXK-Jin aufgenommen wird,
sodass mir gesondert Informationen des Frauenflügels zukommen.
Ja:□
Nein:□
______________________________________,
__________________________________
Ort, Datum
Unterschrift
I. Kontaktdaten der YXK
Web
yxkonline.de
Facebook
tinyurl.com/yxk-fb
Mail
[email protected]
Twitter
@YXKonline
Post
YXK e.V.
c/o ISKU
Spaldingstraße 130-136
20097 Hamburg
Bankverbindung
YXK e.V.
IBAN DE16 5001 0060 0084 1406 03
YXK-Jin
[email protected]
Kommissionen
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Link zur Website
Ortsgruppen der YXK
Nord
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
NRW
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Süd I
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Süd II
[email protected]
[email protected]
[email protected]

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