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Ba nd XXV,
Heft2
ERDKUNDE
FERD.DUMMLERS
VERLAG/BONN
Juni1971
ZWISCHEN WETTERLAGENHAUFIGKEIT
ZUSAMMENHANGE
IM ZENTRALMEXIKANISCHEN
VERTEILUNG
NIEDERSCHLAGS
UND
HOCHLAND
dargestellt am Beispiel des Hochbeckens von Puebla*)
Mit 6 Abbildungen, 1Tabelle und 1 Beilage (II)
Dieter
of weather
The
linkages between
frequency
Summary:
in the central Mexi
distribution
situation and precipitation
can highland:
the example of the Puebla
high basin
High altitude weather maps (500 and 700 mb level),
of the USA
the southern portion
for Mexico,
and the Gulf zone, were used to determine
typical stream
over
line structures and the frequency of their occurrence
correlated
the year for the Puebla
high basin. These were
of more
of precipitation
with the frequency of occurrence
to 65%
and more
than 0.1 mm on less than 25%>, 25%
of the surface of the Puebla
than 65?/o respectively
high
zones within
the study area favoured
In addition,
basin.
which
exist
Klaus
Mexiko
gefun
optimalen Klassifikationsprinzipien
den sind.
In dieser Abhandlung wird der Versuch unternom
men, fiir das Hochbecken von Puebla (Abb. 1) die
nicht
Klimaelemente
zu
lenwertbehandlung
nur
einer
unterziehen,
statistischen
sondern
Schwel
sie gleich
zeitig als Auswirkungen in bestimmterHaufigkeit und
zu
regionaler Verteilung auftretender Wetterlagen
because
of a particular
type of circulation
by precipitation
on
were
of their dependence
determined
and
the basis
It could be shown
and relief outlined.
that, in
se
the annual
identical
areas,
precipitation
genetically
amounts was very similar
quence of monthly
precipitation
with
and
that the months
for all observation
stations
amounts
coincide with
the months
maximal
precipitation
weather
of maximum
frequency
the precipitation
encing
of the
areas.
of
type
circulation
influ
1. Aufgabenstellung
Die orographische Gestaltung Mexikos, die Grofie
des Landes und die geringe Dichte des vorhandenen
Klimastationsnetzes
erschweren
eine
eindeutige
KHma
klassifikation des Landes erheblich. Es kann deshalb
nicht erstaunen, dafi immer neue Versuche (1, 2, 3)
unternommen
mit
werden,
Hilfe
statistisch-beschrei
bender Methoden der wichtigsten Klimaelemente und
ihrer zeitlichen und ortlichen Veranderung eine ge
naue
der
Abgrenzung
Klimazonen
zu
erreichen.
Die
jiingsten Versuche Mosinos
(4), der unter Beriick
der
zeitlichen
Andauer
der kleinen som
sichtigung
merlichen
Trockenzeit
eine
neue
interessante
Klima
gliederung Mexikos gegeben hat, zeigen, dafi auf der
Basis effektiverKlimaeinteilungen noch nicht die fiir
Abb.
1: Die
Lage
Mexiko
The
des Untersuchungsgebietes
position
of the study area with
Gulf ofMexico
von Untersuchungen
iiber die
von Puebla,
des Hochbeckens
die im
Rahmen
des Mexiko-Projektes
der Deutschen
Forschungs
unter Leitung
von Prof. W.
im Geo
Lauer
gemeinschaft
Institut
der Universitat
Bonn
graphischen
durchgefiihrt
*) Diese
klimatische
werden.
Der
Arbeit
ist Teil
Struktur
Deutschen
fiir die finanzielle
sei herzlich
Forschungsgemeinschaft
dieser Arbeiten
gedankt.
Unterstutzung
zum Golf
respect
von
to the
deuten (5). Es soil dabei insbesondere festgestelltwer
den, ob sich zwischen der regionalen Verteilung be
stimmterNiederschlagsgebiete und der Auftrittshau
figkeit typischerWetterlagen eine ursachliche Bezie
hung herleiten lafit und inwieweit diese ursachliche
Beziehung orographisch bedingt ist.
82 Erdkunde Band XXV
2. Das
Datenmaterial
ausgewertete
das
Diese, fiir die moderne Klimatologie charakteristi
sche Zielsetzung (6), erfordert zunachst eine Klassi
fikation der fiir den mexikanischen Raum typischen
Wetterlagen. Da mehr als 60?/o des mexikanischen
Staatsgebietes in Meereshohen iiber 1000 m liegen,
verlieren
die Bodenwetterkarten,
als 50 Jahren fiirMexiko
Durch
Bedeutung.
die
die
seit mehr
bereits
taglich erstelltwerden, an
Druckreduktion
Meeres
auf
niveau und die Vernachlassigung dynamischer Effekte
(7, 8) bei der Reduktion des Druckes, werden die
ohnehin in tropischenGebieten geringen synoptischen
Druckschwankungen so verfalscht, dafi die Analyse
der
nur
Bodenwetterkarten
nisse
Unter
von
brauchbare
wenig
Ergeb
liefert.
diesen Umstanden
der
?Radio
Mexicana
S. A."
Hohenwetterkarten
taglichen
ausgegebenen
kommen den seit 1951
Aeronautica
her
und
(0.00
12.00 GMT) der Hauptisobarenflachen besondere Be
deutung zu. Fiir die Jahre 1967, 1968 und 1969 wur
den
diese
Hohenwetterkarten
und
analysiert
nach
Wetterlagentypen klassifiziert. Wie bei alien Ver
suchen dieser Art war es bei der Klassifikation un
moglich,
alle
an
Parameter
meteorologischen
einem
vorgegebenen Tag zu beriicksichtigen.Dem Vorbild
bereits publizierter Arbeiten (9, 10) fiir die Subtropen
folgend, wurden fiir das 700-, 500- und 200-mb
Niveau
alle
ahnlich
strukturierten
Stromlinienanord
nungen als ein Typ verstanden, wenn sie ahnliche
Wirkungen im mexikanischen Hochland implizierten.
Als Klimaindikator
(11) zur Bestimmung der Aus
insbesondere
wirkungen,
Puebla-Tlaxcala,
wurde
in
die
der
Untersuchungszone
wahlt, da diese durch eine enge, gesetzmafiige Ver
kniipfung
mit
weiteren
Klimaelementen
wie
etwa
der
Niederschlagshaufigkeit, der Bevolkerung, der Luft
feuchtigkeit und der Reinheit der Luft ausgezeichnet
ist. (12).
3. Auftrittshaufigkeit der Wetterlagentypen
Einige typische Stromlinienstrukturen sind in Ab
bildung 2 und 3 dargestellt worden. Aus dem Verlauf
der Stromlinien lassen sich zwei Regimegruppen ab
leiten:
a) Westwindregime, verbunden mit Stromlinien aus
vorwiegend westlichen Richtungen
b) Tropisches Ostwindregime, verbunden mit Strom
linien aus vorwiegend ostlichen Richtungen.
Die
angelegt.
hier
nicht
ange
des
mexikanischen
wirksam
Hochplateaus
Der
wird.
Obergang von dem polaren zu dem tropischenRegime
vollzieht sich in den Monaten April und Mai und
kundigt sich durch das Auftreten des Zirkulations
typs Ti an. Dieser Zirkulationstyp ist durch tropische
Ostwinde im siidlichenMexiko und durchWestwinde
imNorden des Landes gekennzeichnet. Von April bis
Juni vergrofiert sich die Einflufizone der tropischen
von
Ostwinde
nach
Siiden
vom
Norden
aus
Boden
gehend bis in grofite Hohen mehr und mehr. Die
Westwinde werden dabei zunachst in Bodennahe nach
Norden abgedrangt, dann setzt sich allrnahlich auch in
grofierenHohen der tropischeOstwind durch. Im Mai
sind iiber der Meseta noch haufig im 500-mb-Niveau
P-Typen
bereits
tropische
im
wahrend
anzutreffen,
das
700-mb-Niveau
ist.
bestimmend
Ostwindregime
Im Juni reichtdas Ostwindregime bereits bis in grofite
Hohen (vgl. Abb. 4). Im September und Oktober er
folgt
vom
der Obergang
zum Westwindregime,
Ost-
der ebenfalls durch das gehaufte Auftreten des Ober
gangstyps Ti deutlich nachweisbar wird.
Ein Vergleich der Lage des Zentrums der anti
zyklonalen Stromung, die in alien Abbildungen iiber
dem Golf bzw. dem karibischen Raum auftritt, mit
den Auftrittshaufigkeiten der zugehorigen Zirkula
dieser
tionstypen, lafit die Nord-Sudwanderung
Antizyklone im Jahresablauf deutlich hervortreten
(Abb.5) (13).
Durch die winterlichen P-Typen werden verschiedene
eines
Phasen
ge
Niederschlagsmenge
700-mb-Niveau
gebenen Auftrittshaufigkeiten zeigen, dafi das West
windregime in den Wintermonaten bis in das Niveau
mung
?Indexzyklus"
Mit
reprasentiert.
(P-Typen)
der
den
sind Kaltlufteinbriiche
Weststro
polaren
?Low-Index-Lagena
in den mexikani
verbunden.
schen Raum
Die Regenzeit dauert im Bereich der mexikanischen
Meseta
schen
von Mai
die mit
bis Oktober.
tropischen
In diesen
Oststromungen
Monaten
herr
verbundenen
H2, Ti und W-Typen im Siiden des Landes vor. Den
Abbildungen 3a bis 3e kann entnommen werden, dafi
die Wellenstorungen
in der
tropischen
Oststromung,
die in Verbindung mit den sommerlichenW-Typen
auftreten, in einer direkten Beziehung zu den Trogen
in der polaren Weststromung stehen. Sie werden in
der tropischenOststromung als Reflexion der polaren
Troge induziert und vergrofiern, wenn sie auf dem
gleichenMeridian mit einem polaren Trog liegen, stark
ihre Intensitat. Oft werden sie in diesen Positionen
zeitweilig stationar. Bei der Fortpflanzung derWellen
storungen
in der West-
bzw.
der
tropischen
Oststro
mung, dreht sich die Trogachse des ausgedehnten
Troges im antizyklonalen Sinne (14). Demnach geben
die bevorzugten Lagen polarer Troge iiber dem nord
im Jahresablauf.
auftretenden
Veranderungen
amerikanischen Raum zugleich Aufschlufi iiber die Ge
Das Westwindregime ist kennzeichnend fiir die
Wintermonate von Oktober bis April, das tropische biete erhohter Aktivitat der Wellenstorungen in der
Fort
deren
und
mogliche
Oststromung
tropischen
Ostwindregime fiir die Sommermonate von Mai bis
der
Wetterkarten
Bei
der
wurde
fiir
Analyse
pflanzungsrichtung.
September. Eine gleicheHaufigkeitsstatistik
Die Auftrittshaufigkeitsauszahlung der klassifizier
ten Zirkulationstypen gibt einen Oberblick iiber die
Dieter
Klaus:
und Niederschlagsverteilung
Wetterlagenhaufigkeit
Abb.
4
3
^-"
C 2
2: Typische
Stromlinienstrukturen
stream
mb-Niveau
/Typical
xico at the 500 mb level
fiirMexiko
line structures
im 500
for Me
(a) Antizyklonale Siidweststromung(Typ Pi/i)
(b) Polarer
Hohentrog
seta (TypPi)
(c) Die
Ruckseite
iiberlagert
eines polaren
die mexikanische
Hohentroges
Nordost-
Me
iiberlagert
die mexikanischeMeseta (TypP1/2)
(d) Antizyklonale
oder Nordstromung
(TypHi)
(e) Antizyklonale Siidost- oder Oststromung (TypH2)
(f)Antizyklonale Siidwest-oder Siidstromung(TypHs)
1 Antizyklonale
3 Stromlinie;
2
Stromung;
4 Trogachse
zyklonale
Stromung;
Radiosondenstationen:
Radio
V =
Mo
mas,
sonde
=
P
Veracruz,
station: M
=
Ma
Monterrey,
=
El Paso,
C
B =
=
=
Mexico,
Mazatlan,
Chihuahua,
Brownsville
Me
T
=
=
G
Merida,
Tampico,
=
Guay
(a) anticyclonicsouthwest flow (Type P1/1)
(b) polar high level troughoverlying theMexican me
seta (Type Pi)
(c) the rear of a polar high level
meseta
Mexican
(Type P1/2)
(d) anticyclonic
(e) aticyclonic
trough overlying
the
north east or north flow (Type Hi)
south east or east flow (Type H2)
(f) anticyclonicsouthwest or south flow (TypeH3)
1 anticyclonic
4 trough axis
flow;
Hochland
83
^^^^^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^^^^^^)
^jl^^
^^^^^^^
A 1
im zentralmexikanischen
2 cyclonic
flow;
3 stream
line;
Abb.
^^^^
3: Typische
Stromlinienstrukturen
stream
mb-Niveau
/Typical
xico at the 500 mb level
(a) Ausgedehnter
Hohentrog
(b) Wellenstorung
Meseta
liegt
im Bereich
(TypTO
in der
iiberlagert
derseitedieser Storung (TypWi)
(TypW?)
meriodional
(d) Die
storung
in der
for Me
die Meseta
Die
tropischen Oststromung.
der divergenten
Trogvor
zonal orientierte Trogachse
(c) Die
in der tropischen Oststromung
...
im 500
fiirMexiko
line structures
einer Wellenstorung
iiberlagert
orientierte
Trogachse
tropischen
Oststromung
dieMeseta (TypW4/1)
die Meseta
einer Wellen
iiberlagert
zentrale Meseta
(e) Die
liegt im Bereich der Trogriick
seite einer zonal orientierten Wellenstorung
in der
tropischen Oststromung
(Tpy W4/2)
die
(f) Eine
zyklonale
Siidweststromung
iiberlagert
Meseta
im 200-mb-Niveau
(Typ A)
the meseta
(a) extended
trough overlying
in the tropical easterly flow. The
disturbance
(b) wave
meseta
lies in the area of the divergent
through
frontside of thisdisturbance (TypeWi)
(c)
the zonally oriented trough axis of a wave
disturb
ance
in the tropical
flow overlying
the
easterly
meseta
(Type W3)
oriented
(d) the meridionally
in the tropical
disturbance
the meseta
(Type W4/1)
trough
easterly
axis
of
a wave
flow overlying
lies under
the influence of the
(e) the central meseta
rear of the trough of a
oriented wave
dis
zonally
turbance
in the tropical easterly flow ((Type W4/2)
south west
flow overlying
at
the meseta
(f) a cyclonic
the 200 mb level (TypeA)
84 Erdkunde Band XXV
I,
Febr.
HKin'I'
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Marz
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1
1
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?''?a?^H.-\
Hi H3
P2
PVi P2/i P1/z
-30
P,
T,
1
1
1
1
1
H2 W, W2 W3
WVz
4: Prozentuale
der klassifizierten
monatliche
Stromlinienstrukturen
fiir das
500-mb-Niveau
Auftrittshaufigkeit
in den angegebenen
Fiir jeden Tag
zwei Hohenwetterkarten
Jahren wurden
(1967-1969).
(0.00 und 12.00 GMT)
Die
Zahlen
der einzelnen Typen
im jewei
typisiert und ausgezahlt.
geben die prozentuale
Auftrittshaufigkeit
an. Die
ist in jedem Monat
gleich 100?/o gesetzt worden.
Gesamthaufigkeit
ligen Monat
stream eine structures
of occurrence
of the classified
for the 500 mb
level
monthly
frequency
were
Two
classified and counted
for every day in
(0.00 and 12.00 GMT)
(1967-1969).
high level weather maps
the years cited. The
of the individual
types in the respec
figures give the percentage
frequency of occurrence
in any particular
The
tive months.
total frequency
month
is always
equal to 100%.
Percentage
Dieter
Klaus:
7
und Niederschlagsver
Wetterlagenhaufigkeit
/9o?wl '
teilung
Hochland
im zentralmexikanischen
85
im Siiden durch die Ketten der Cerros de Atlixco, der
Cordillera Tentzo und den Cerros de Tochtepec ein
geschlossen (Beilage II). Das allgemeine Gefalle des
Gebietes erfolgt von Norden nach Siiden, wobei der
Hohenunterschied zwischen den hochsten Teilen des
(2600 m) und den Talebenen
Bloques de Tlaxcala
siidlich von Atlixco (1500 m) mehr als 1000 m auf
100 km betragt. Diesem Gefalle folgen die beiden
iw~yi
der
Hauptflusse
und die Nexapa.
Zone
dem
Entsprechend
der
Atoyac
nord-siidorientierten
Ge
Puebla-Tlaxcala,
starken
falle bilden sich von der dem Becken im Siiden vorge
lagerten Rio Balsas-Senke
ausgehend tageszeitlich
wechselnde Ausgleichswinde (15) zwischen der hoch
gelegenen Beckenlandschaft und der vorgelagerten
Ebene (Abb. 1) aus. In den Tagesstunden erreichen
diese Siidwinde bei hoher Sonneneinstrahlung grofie
vor
Heftigkeit,
Abb.
5: Monatliche
der Antizyklone
iiber dem
Verlagerung
Raum
der
nach den Monatsmittelkarten
karibischen
absoluten
Ingrid
Die
der
Topographien
500-mb-Flachen
(nach
Jacobs,
1958)
romischen ZifTern
positionen
Monats
zeigen die mittleren
an
der Antizyklone
over the
of the anticyclone
displacement
area on the basis of monthly mean maps
of the absolute
of the 500 mb surfaces
topography
Monthly
Caribbean
numerals
Jacobs
(after Ingrid
1958). The Roman
show the mean monthly position of the anticyclone
des mexikanischen Raumes
die
Zirkulationsverhaltnisse
sind aus diesen Griinden
hoherer
zu
Breiten
4. Die
der
Auswirkungen
verschiedenen
Zirkulations
Die unterschiedlichenAuswirkungen der klassifizier
ten
Zirkulationstypen
in orographisch
stark
seta nachweisen.
Eine
lassen
sich besonders
ausgeformten
orographisch
Gebieten
instruktiv
der Me
interessante
Aus
gestaltung, die die Ausbildung lokaler Zirkulationen
begiinstigt, ist im Becken von Puebla gegeben. Gleich
zeitig liegen fiir diesen Raum die Niederschlagsdaten
22
Niederschlagsmefistellen
vor.
Das Hochbecken von Puebla liegt im Siidosten der
Meseta Central (Abb. 1). Der Hochlandblock steigt in
diesem Teil zu grofitenHohen auf. Puebla (98? 17'
w. L. 19?02 n. B.), die Hauptstadt des Staates Puebla,
liegt im Zentrum der Untersuchungszone, die eine
Grofie von etwa 100 X 100 km hat. ImWesten wird
das Untersuchungsgebiet von den Vulkanen Tlaloc,
Iztaccihuatl und Popocatepetl, imNorden vom Bloque
de Tlaxcala
sich
Zirkulationsstrukturen
wurde
folgende
troffen (17):
?Sch6ner Tag":
?Schauertag":
?Regentag":
verbundenen
ge
Festlegung
Auf 25?/o und weniger der Flache des
Untersuchungsraumes
fallen
Untersuchungsraumes
fallen
Untersuchungsraumes
fallen
Nieder
schlage iiber 0,1 mm Hohe
Auf 25?/o bis 65?/o der Flache des
Nieder
schlage iiber 0,1 mm Hohe
Auf mehr als 65?/o der Flache des
Nieder
schlage iiber 0,1 mm Hohe.
Die Auftrittshaufigkeit des so definierten taglichen
typen imHochbecken von Puebla
von
klassifizierten
Wettererscheinungen
be
rucksichtigen.
sie
schwachen
Sonnenuntergang
allrnahlich ab und tretenNachts als Nordwinde er
neut in Erscheinung (16). Die Haufigkeit der Boden
winde aus sudlicherRichtung betragt in Puebla in der
Trockenzeit etwa 70%, in der Regenzeit knapp 50?/o.
Zur quantitativen Bestimmung der mit den
und
von der Malinche
den
Cerros
de Terrenate,
im Osten
und den Cerros Pinal und Pinon,
Wettergeschehens
wurde
fiir
den
Beobachtungszeit
raum bestimmt und in
Abbildung 6 aus Griinden der
Vergleichbarkeit mit den Auftrittshaufigkeiten der
Zirkulationstypen so dargestellt, dafi die Auftritts
haufigkeit fiir alle Typen in jedem Monat 100% be
tragt.
Deutlich spiegeln die Verteilungskurven den Jahres
gang der Niederschlage wider. Die Haufigkeit ?scho
ner Tage" ist im Juni, Juli, August und
September
minimal.
In den
gleichen
Monaten
treten, wenn
auch
noch im Ablauf der Monate stark differenziert, die
?Schauer- und Regentage" in grofierHaufigkeit auf.
Zur Korrelation der Auftrittshaufigkeiten der Zir
kulationstypen mit der Auftrittshaufigkeit ?schoner
Tage" imUntersuchungsraum sind die Wetterlagen in
ihrer monatlichen Haufigkeit zusammengefafit wor
den, die nach dem Verlauf ihrer Stromlinien Nieder
schlage im Bereich des Beckens von Puebla ausschlie
fien. Fiir die Typen Hi, H3, P1/1 und P2/1 (der nicht
dargestellte Typ P2/1 unterscheidet sich von Typ P1/1
nur durch eine NO-SW-Orientierung
der Trogachse)
86_Erdkunde
_Band
XXV
100-i
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y/
%
Abb.
0
6: Beziehungen
a:
b:
\\
i"-1-1-1-?i
zwischen
den Hohenzirkulationen
und
tersuchungsgebiet
1 Prozentuale
Auftrittshaufigkeit
?schoner Tage":
iiber 0.1 mm Hohe
fallen Niederschlagsmengen
2 Prozentuale
der antizyklonalen
Auftrittshaufigkeit
(Hi+ H3 + Pi/i+P2/1+ P1/2)
der
flachenmaftigen
auf weniger
als
25%
Hohenzirkulationen
'
^^"'"T^
JASOND
JFMAMJ
Verbreitung
der
Flache
von Niederschlagen
des
im Un
Untersuchungsgebietes
im 500-mb-Niveau
der Flache des
als 65%
der ?Schauertage":
auf mehr als 25%
jedoch weniger
Auftrittshaufigkeit
fallen Niederschlagsmengen
iiber 0.1 mm Hohe
Untersuchungsgebietes
Stro
mit vorwiegend
aller im Bereich des Untersuchungsgebietes
2 Prozentuale
zyklonalen
Auftrittshaufigkeit
im 500-mb- Niveau
Hohenzirkulationen
verbundenen
mungen
(Ti + W4/1 + W1+W2+W4/2)
1 Prozentuale
3 Prozentuale
c: 1 Prozentuale
Auftrittshaufigkeit
der
polaren
(P1 + P2)
Hohentroge
als 65%
auf mehr
der ?Regentage":
Auftrittshaufigkeit
iiber 0.1 mm Hohe
fallen Niederschlagsmengen
der
Flache
des
Untersuchungsgebietes
Dieter
Klaus:
und Niederschlagsverteilung
Wetterlagenhaufigkeit
lafit sich die niederschlagsgenetischeWirkungslosigkeit
aus
der
der
damit
antizyklonalen
verbundenen
und
Stromlinienkrummung
Abnahme
der relativen
?Vor
ticity" (Wirbelgrofie) sowie aus der im Mittel
tretenden
antizyklonalen
auf
unmittelbar
Windscherung
erkennen (Abb. 2). Bei Zirkulationstyp P1/2 liegt der
im Bereich
Untersuchungsraum
der
mit
absteigenden
Luftbewegungen verbundenen Trogriickseite und bleibt
ebenfalls vorwiegend ohne Niederschlag.
Die Superposition der Hauflgkeitsverteilungen die
ser Zirkulationstypen ergibt die inAbbildung 6a aus
gezogen eingezeichneteVerteilung, die recht genau der
Verteilungskurve ?schoner Tage" folgt. Nur im Juli
und
treten
in den Wintermonaten
zum
Teil
bedeu
tende Abweichungen auf, die jedoch die Phasengleich
heit beider Kurven nicht beeintrachtigen.
Schwieriger erscheint die Bestimmung der Zirku
lationstypen, die bevorzugt Schauertatigkeit imUnter
suchungsraum
aus
wahrend
verursachen,
dem
Strom
linienverlauf des Zirkulationstyps W3 unmittelbar ab
gelesen werden kann, dafi diese Wellenstorung mit
Sicherheit Niederschlage
iiberregionalen Charakters
impliziert. Die nahezu meridionale Ausrichtung der
Trogachse bei den meisten Wellenstorungen in der
tropischenOststromung impliziert Niederschlage ost
lich und im Bereich der Trogachse (18). Bei zonaler
ist infolge
Trogachsenorientierung
der
intensiven
Zu
im zentralmexikanischen
Hochland
87
wird bei der "Oberwindungder Sierra Madre Oriental
eine
vertikale
Wellenstruktur
mige
mit
Stromung
Nimmt
aufgezwungen.
man an, dafi die tropischen Ostwinde
einer
als gleichfor
mittleren
Stromungs
geschwindigkeit von 15-20 km/h auftreten, so wird
die maximale vertikale Ausscherung der Luftteilchen
zwischen dem 700- und 500-mb-Niveau etwas 200 km
leewarts der Sierra Madre Oriental auftreten (19). In
dieser Entfernung von der Sierra Madre Oriental
liegt der Untersuchungsraum.
Die
durch Stromungstyp H2
zone
in die Untersuchungs
Luftmassen
transportierten
Labilitat
bedingte
aus.
Der
zeichnen
sich
vertikalen
durch
Stromlinien
fiihrung entsprechend, kommt es in den orographisch
induziertenWellenbergen iiber der Untersuchungszone
bevorzugt zur Kondensation, wobei Feuchtlabilitat
eintritt.
In Abbildung 6c lafit sich eine aufierst gute Korre
lation zwischen der Haufigkeitsverteilung der ?Regen
tage" und der Superposition der Haufigkeitsverteilun
gen der Zirkulationstypen H2 und W3 erkennen. Die
Abweichung der Julihaufigkeiten beider Verteilungen
voneinander stehtmit der Auftrittshaufigkeit des 200
mb-Zirkulationstyps A (Abb. 2f) in Beziehung. Diese
Zirkulation ist durch eine starke Zunahme zyklonaler
Vorticity ausgezeichnet, welche eine Dampfung der in
der mittleren
Troposphare
aufstrebenden
eingeleiteten
nahme des Coriolisparameters und der gleichzeitigen Vertikalbewegungen impliziert (20). Tritt der
Typ
Zunahme der relativen Vorticity das Gebiet iiber W3 in Verbindung mit dem
200-mb-Typ A auf, so
wiegender
nach
Konvergenz
dem
?theorem
of conser
fallen
nur
Niederschlage
in Bereichen
extremer
oro
vation of potential vorticity" vor und im Bereich der
Trogachse sehr intensiv ausgebildet. Weitflachig auf
tretendeNiederschlage sind die Folge.
Anders liegen die Verhaltnisse beim Auftreten des
graphischer Niederschlagsbegiinstigung. Nach der ge
gebenen Definition des Witterungscharakters nimmt
wird.
keiten
also
die
Anzahl
der
und
?Schauertage?<
? schonen
Tage" zu, die der ?Regentage" ab. Damit ist die oben
H2. Die
rein antizyklonal
Zirkulationstyps
genannte Juliabweichung (Abb. 6a) zwischen den
gekrumm
ten Stromlinien bedingen eine Abnahme der relativen Haufigkeits
verteilungen der ? schonen Tage" und der
Vorticity, die nicht unbedingt durch die Zunahme des
Typen Hi + H3 erklart.
der
Die verbleibenden Zirkulationstypen Ti, Wi, W2,
Coriolisparameters,
infolge
Siid-Nordwanderung
der Luftteilchen in dieser Stromung, iiberkompensiert W4/1 und W4/2 stehen bei
Superposition ihrerHaufig
Dieser
im Mittel
?nondivergenten"
Stromung
2 Prozentuale
der im Bereich
Auftrittshaufigkeit
samen Hohenzirkulationen
im 500-mb-Niveau
3 Prozentuale
der zyklonalen
Auftrittshaufigkeit
Relationships
a: 1 percentage
study area
2 percentage
b:
in einer
sehr
des Untersuchungsgebietes
(W3 + H2)
engen
Verteilung
besonders
niederschlagsgenetisch
wirk
sommerlichen Hohenstromung
im 200-mb-Niveau
(Typ A)
and the surface distribution
of precipitation
in the study area
high level circulation
of 'fine days':
of more
than 0.1 mm on less than 25?/o of the
frequency of occurrences
precipitation
between
frequency
of occurence
H3 plus P1/1plus P2/1plus P1/2)
of anticyclonic
high
level
circulation
1 percentage
of 'showery days': precipitation
frequency of occurrence
25?/o but less than 65?/o of the study area.
2 percentage
of occurrence
of all the high level circulation
frequency
levels
types
types
at
of more
at
the 500 mb
level
than 0.1 mm
on more
the 500 mb
area, linked to dominating cyclonic flows (Ti plusW4/1 plusWi plusW2 plusW4/2)
c: 1 percentage
zur
Korrelation
level
(Hi
plus
than
in the study
of 'rainy days':
frequency of occurrence
levels of more
than 0.1 mm on more
than 65%> of the study area.
precipitation
2 percentage
of occurrence
of the high level circulation
at the 500 mb level
frequency
effective
particularly
in generating precipitation
in the study area.
3 percentage
summer high level flows at the 200 mb level
of the cyclonic
frequency of occurrence
(Type A)
88 Erdkunde Band XXV
der ?Schauertage" in den Monaten Juni bis Septem
ber. Beriicksichtigtman die dynamischen EfTekte, die
in der Scherungszone des Typs Ti sowie im Bereich
und ostlich der Trogachse bei den W-Typen oft eng
begrenzte Konvergenzen bedingen, so lafit sich die im
dann fiir jede Wetterlage aus den Werten aller 22
Stationen ein Gebietsmittelwert gebildet. Die positive
Abweichung der mittleren, einem Zirkulationstyp zu
geordneten
mittelwert
von
diesem
Niederschlagsmenge
wurde
als Niederschlagsbegiinstigung
Gebiets
ver
standen. Fiir die Zirkulationstypen H2, Ti, W3, W4/1
grenzten Niederschlagen auf diese oft nur schwach sind die niederschlagsbegiinstigten Gebiete in die Bei
zuriickfiihren.
Konvergenzen
ausgebildeten
lage eingezeichnet. Fiir die Typen Wi, W2 und W4/2
Die imWinterhalbjahr auftretenden ?Schauer- und
liefien sich keine zusammenhangenden niederschlags
Regentage" sind vorwiegend an das Auftreten des
begiinstigten Gebiete festlegen (Schauertage). Die fiir
diese Zirkulationstypen
bestimmten Einzelgebiete
Zirkulationstyps Pi und P2 gebunden (Typ P2 hebt
sich von Typ Pi durch eine Trogachsenorientierung in koinzidieren weitgehend mit den in der Beilage dar
nordwest-siidostlicher Richtung ab). Beim Auftreten
gestellten Regionen, die beim Auftreten der Typen
dieser Hohenstromungen liegt die Untersuchungszone
H2, Ti, W3 undW4/1 niederschlagsbegiinstigt sind.
im Bereich der Trogachse bzw. der Trogvorderseite,
In Verbindung mit dem Auftreten des Zirkulations
aus
die durch starke, aufsteigende
typsH2 ist ein Gebiet sudlich der Malinche und ein
Vertikalbewegungen
weiteres
im Raume
Tlaxcala
gezeichnet sind. Das Ausmafi der niederschlagsgene
niederschlagsbegiinstigt.
tischenWirksamkeit dieser Polartroglagen hangt vom Neben die durch orographisch ausgeloste Vertikal
verbreitete
Untersuchungsraum
der Luftmassen,
von
der
Feuchtegehalt
raturgradienten,
achse zum Untersuchungsraum
des
Verhalten
uberlagerten
zu
Neigung
dem
lokal
be
vertikalen
Tempe
der Trog
Lage
vom
insbesondere
speziellen
und
ab.
Jetstreams
In Verbin
dung mit den Typen Pi und P2 konnen demnach alle
definierten
Wetterablaufe
taglichen
auftreten.
Insge
samt kann man jedoch beim Vergleich der Verteilun
gen fiir die Wintermonate (Abb. 6a, 6b und 6c) er
kennen, dafi dieWahrscheinlichkeit von ?Regen tagen"
sehr gering ist.Die schlechteApproximation der Ver
teilungskurven in Abbildung 6a kann unter Beriick
sichtigung der anteilmafiig auch beim Auftreten der
Typen Pi und P2 moglichen ?schonen Tage" erklart
werden.
5.Niederschlagsbegiinstigte Gebiete
in der Untersuchungszone
Neben diese Uberlegungen zur zeitlichen Anderung
des Witterungscharakters und der Erklarung der An
derungsursachen mufi eine Gliederung des Raumes in
Wetterlagenauswirkungen
gleicher
Regionen
treten.
Zu dieser regionalen Gliederung bietet sich die Nieder
schlagsmenge als Klimaindikator aus den oben ge
nannten
Griinden
an.
Nach der Klimaeinteilung von A. Penck haben etwa
35% der Untersuchungszone (nordlicher Teil) semi
humides Klima, wahrend die restlichen 65% des Ge
bietes durchNiederschlagsmengen, die geringer als die
Verdunstung sind, (semiarid) gekennzeichnet werden.
Die positive Abweichung derNiederschlagsmenge vom
Gebietsmittelwert erhalt unter diesen Umstanden eine
entscheidende agrarokonomische Bedeutung fiir die
Landbevolkerung. Um die mit dem Auftreten der
klassifiziertenWetterlagen verbundene Niederschlags
begiinstigung von Teilzonen des Untersuchungsraumes
festzustellen,
wurden
alle
taglichen
Niederschlagsmen
gen (1967-1969) fiir alle Stationen nach den fiir den
jeweiligen Beobachtungstag klassifiziertenWetterlagen
geordnet.
Fiir
die
gesamte
Beobachtungsperiode
wurde
wellen
fiir den
gesamten
heraus
Untersuchungsraum
gestellte Niederschlagsgenese tritt in diesen beiden
Gebieten ein weiterer EfTekt: Zwischen den taglichen
Ausgleichswinden mit siidlicherRichtungskomponente
und den aus ostlichen bis siidostlichen Richtungen
kommenden synoptischenWinden, die mit Typ H2
verbunden sind, bildet sich eine breite Konfluenzzone
in Bodennahe im Bereich der ostlichen Talflanke. Die
Aufspaltung des niederschlagsbegiinstigtenGebietes in
zwei Teilareale ist durch die Aufspaltung der Ost
winde durch die Malinche und den Pinal bedingt.
Die mit dem Auftreten von Zirkulationstyp W3
verbundene Niederschlagsbegiinstigung in den tiefer
siidwestlichen
Teilen
liegenden,
raumes
steht im Zusammenhang
Luftmassen
wasserdampfgesattigter
des
Untersuchungs
dem Eindringen
aus der Rio Balsas
mit
Senke in diese Zone. Infolge des starken taglichen Be
wolkungsganges, der fiir das Auftreten von Typ W3
charakteristisch ist, spielt der Ausgleichswind nur eine
unwesentliche Rolle fiir die Niederschlagsverteilung.
Eine Zone starkerWindscherung und resultierender
Geschwindigkeitskonvergenz ist fiirTyp Ti kennzeich
nend.
Diese
ders
kraftigen
oder
vektion
Vertikalbewegungen,
der aus
steigen
masseniiberschiisse
Bodenkonvergenz
der Konvergenz
erzwingt.
dort
fiihrt
Hohenkonvergenz
Die
wo
ein
zu
beson
erhohte
Kon
Auf
vertikales
Luft
resultierenden
und
Ausgleichswinde
die mit dem Auftreten von Zirkulationstyp Ti ver
bundenen Bodenwinde wehen aus sudlichen Richtun
gen ins Becken von Puebla. Entsprechend erfolgen an
den luvgerichteten Siidhangen die starksten Luft
massenauftriebe.
Im Gegensatz zu den beschriebenen Typen ist die
Wetterlage W4/1 durch Bodenwinde aus vorwiegend
das
nordostlichen Richtungen gekennzeichnet. Da
Becken von Puebla gegen Nordosten weitgehend oro
graphisch abgeriegelt ist, fehlen ausgedehnte Boden
konfluenzzonen
zwischen
den
synoptischen
und
den
lokalen Winden. Die Analyse derWetterkarten fiihrt
zu dem Schlufi, dafi dieWellenstorung W4/1 nichtmit
Dieter
Tabelle
Klaus:
1: Mittlere
und Niederschlagsverteilung
Wetterlagenhaufigkeit
Jan.
Febr.
Marz
April
2
1
2
27
93
2
1
2
4
73
4
1
3
52
153
1
2
4
30
95
Mai
sondern
- an
orientierung parallel
und
Popocatepetl
stationar
mit
215
133
100
210
99
162
158
151
52
9
170
des
185
190
110
22
103
267
133
82
19
-
meist
der
luvgerichteten
Trogachsen
Iztaccihuatl
zusammen.
Eine Niederschlagsbegiinstigung dieser Hange und der
ostlich angrenzenden Beckenlandschaften ist die Folge.
Diese Abgrenzung der durch verschiedene Wetter
lagen bedingten niederschlagsbegiinstigten Gebiete
kann zugleich als genetische Klimagliederung
der
Zone
Puebla-Tlaxcala
gedeutet
werden.
Diese
Klima
gliederung bietet den Vorteil, dafi durch die Verbin
dung zwischen Wetterlagenhaufigkeit und Nieder
schlagsbegiinstigung fiir ein vorgegebenes Gebiet aus
seiner Zugehorigkeit zu einem der gekennzeichneten
Klimaareale sogleichAussagen iiber die zeitliche Nie
derschlagsverteilungmoglich sind.
Fiir Amozoc im Siiden derMalinche lassen sichnach
der Tabelle 1 zwei Niederschlagsmaxima im Juni und
September erkennen. Amozoc liegt in einem Gebiet,
welches beim Auftreten der Typen H2 und Ti nieder
schlagsbegiinstigt ist. Typ H2 tritt mit maximaler
Haufigkeit im Juni, Typ Ti im Juni und September
im August
auf.
6. Ergebnisse
Diese Gliederung des Hochbeckens von Puebla in
Gebiete, die durch Niederschlage vorwiegend gleich
artiger
Niederschlagsgenese
gering
sind.
Tlaxcala liegt in der durch das Auftreten des
Typs
bestimmten Zone und erhalt entsprechend der
Auftrittshaufigkeit von Typ H2 im Juni maximale
H2
Niederschlagsmengen.
Rio Frio, auf der Pafihohe zwischen Iztaccihuatl
und Tlaloc gelegen, liegt im Bereich der beim Auf
treten des
Zirkulationstyps W4/1 niederschlagsbegiin
stigtenZone. Das Niederschlagsmaximum wird inRio
Frio im Juli angenommen, also im
gleichenMonat, in
dem auch Typ W4/1 mit maximaler
Haufigkeit auf
tritt.
Station Atlixco ist charakteristisch fiir den Ge
bietsteil, der beim Auftreten von Zirkulationstyp W3
charakterisiert
kann
sind,
der Regenzeit als Grundlage einer
des Unter
spateren genetischen Klimagliederung
in
Monaten
die
da
diesen
suchungsgebietes gelten,
jahreszeitlich bedingten Temperaturschwankungen sehr
fiir die Monate
Durch
die vorliegende Untersuchung
ist fiir den
dafi
nachgewiesen,
Untersuchungsraum
1. eine genetischeNiederschlagsklassifikation auf klei
nem Raum in einem tropischenGebiet sinnvoll ist,
2. der
gen
der monatlichen
Jahresgang
unter Berucksichtigung
der
in einer
einflussung
guten
Niederschlagsmen
Be
orographischen
zur Wetter
Korrelation
lagenhaufigkeit stehtund
3. unter Vernachlassigung der Temperatur fiir die
Regenzeit auf der Basis der hier erortertenNieder
schlagsklassifikation eine Klimagliederung innerhalb
der Tropen auch auf kleinem Raum moglich ist.
Literatur
auf.
Die
Frio
2
Atlixco
stationar
Untersuchungsraumes
Osthange
treten
3
Rio
erhalt. Die maximale Haufig
und die maximalen Nieder
bevorzugt Niederschlag
keit dieser Wetterlage
schlagsmengen
Dez.
1
Tlaxcala
93
einstellt (Abb. 1). Setzt man ein solchesVerhalten als
typisch fiir solcheWellen voraus (21), so fallen im
Bereich der Osthange die Zonen starkster Konver
genz, die aus der Wellenstorung resultieren,mit der
Stauwirkung
89
19Amozoc7
198
der Kiiste
zu den Vulkanen
westlich
August Sept.
204
zunachst
einer
Nov.
Juli
wird und sich dann fast sprunghaft in den friihen
erneut
Okt.
Juni
kontinuierlicher Fortpflanzungsgeschwindigkeit die
Strecke zwischen der Golfkuste und dem Unter
Abendstunden
Hochland
in mm
Monatsniederschlage
suchungsraum
zuriicklegt,
wahrend
der Nachtstunden
im zentralmexikaniscben
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Die Karte
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IM BODEN UNTER
VERSCHIEDENEN
DER HOHENSTUFEN
VEGETATIONSFORMATIONEN
EINES
TROPISCHEN
HOCHGEBIRGES
(SIERRA NEVADA DE STA MARTA/KOLUMBIEN)1)
Mit 6Abbildungen
Reimer
Herrmann
in soil moisture
Summary:
potential
Temporal
change
at various
under different vegetation
formations
heights
on a tropical mountain
mass.
1968 soil moisture
tension
From August
1967 to March
was measured
in a profile
under different plant formations
Sierra
from the dry coastal
fringe of the northwestern
to the paramo
Sta. Marta/Colombia
Nevada
de
up
the paramo
The
showed
results
that, under
(3600 m).
there was
of the northwestern
Sierra Nevada,
vegetation
a marked
tension pF 2,5-3,6,
soil moisture
period with
cloud
whereas
under
forest, the
tropical
ombrophilous
never
formation
the paramo,
below
2,5 was
plant
pF
under
The
paramo
unexpected
dryer period
surpassed.
may
be
certain
climatic
The
results
are
of isopleths of soil
by means
a profile
of plant
(pF)
together with
formations
by abbreviated
isopleths. A short introduction
to the idea of soil moisture
and to the climatic
potential
moisture
conditions
tension
explained
introduce
the paper.
and
explained
by
situations. Under
tropical
ombrophilous
hydropedological
a period
montane
forest in the dry season there occurred
tension of pF 2,5-3,6. But under
with a high soil moisture
vegetation
to succulent
shrublands
the
drought-deciduous
with >
in the
pF 4,2 gets increasingly
longer. Even
tensions above pF 4,2 occurred,
rainy season soil moisture
from over a few days
to one month.
Under
extending
alluvial
forest salts are enriched
in the root zone
tropical
If the capillary
by capillary
supported water.
fringe reaches
the surface the salt concentrates
in the upper soil allowing
shrubland.
only life for a halophytic
finally
period
pF 2,5
Der Boden beeinflufit durch das in ihm wirkende
Kraftefeld nahezu alle Prozesse imWasserkreislauf
wie Evaporation, Transpiration, Zusickerung zum
in the
permanent wilting
pF 4,2 (conventionally
point)
from tropical
downward
semi-decid
dry season. Moving
to drought-deciduous
uous
lowland
forest
forest
and
der Deutschen
fiir
Forschungsgemeinschaft
der Untersuchungen.
Weiter
grofiziigige Unterstiitzung
ich dem Tropeninstitut
danke
der Universitat
in
Giefien,
dessen Aufienstelle
in Sta Marta,
dem Instituto Colombo
ich zu Gast
sein durfte.
Aleman,
all three plant formations the period with <
was
free gravitational
The
water)
(mostly
predominant.
seasonal
these, a tropical
evergreen
plant formation below
submontane
tensions of
forest, suffers high soil moisture
>
die
*) Ich danke
Um
Beilage
II zu ERDKUNDE
XXV.2, Beitrag
Klaus
Umgebung
von
'
'y'{9&?'2&-
Puebla
>
'
.H.98?J0'-
.
.'
! -westl. Lange
v.' Greenwich"
:l{
BLA
10 5
Niederschlagsbegunstigte
Niederschlags
[ LrJx^^
begunstigt | [ | | \ \ \ \ \ \\"?'\
beim
des antizyklonalen
Auftreten
Hohentyps
o
H2
-
Troges
T1
V l-
V^hsG^?s
Niederschlagsstationen
des Servicio Meteorologico
Niederschlagsstationen
der Cimmyt
'.
/ ,-'.
, :'
deS aus9edehnten
Mexicano
(Centro Internacionalde Mejoramiento de M
Mafistab 1 : 250 000
_0_5
:hlagsbegiinstigte
des ausgedehnten
:_,^y^^^
Gebiete
105
15
10_
30km
20_25
beim Auftreten bestimmter Hohenzirku
^>^^Trs^
\\x\
"
Troges
\\
von ^t6run9en in der
T1
tropischen Oststromung
mit meridional
jico Mexicano
rnacional de Mejoramiento de Maiz y Trigo)
Zugbahn (Typ W3)
orientierter
y / y
^S**
^^^^^^^^^^
: M?(f&J^/ZJ^L_
S
Ji?'
*ml-^
-*^t97?5o'
xoch^
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1 :
D. GLADENBECK
25
30km
mter Hohenzirkulationen
jen inder
Oststromung
mal
"?
^^^^^^^^^^^
orientierter
"
mit
vonStorungen
inder
tropischen Oststromung
zonal
orientierter
yp W3) Zugbahn (TypW4 1)
^^^^^^^^^^^

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