Neuer Garten und Volkspark Potsdam

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Neuer Garten und Volkspark Potsdam
Neuer Garten und Volkspark
Ein Park, der aussieht, als wäre er in Jahrhunderten
gewachsen, ist in Wirklichkeit ein geniales Gartenkunstwerk: der Neue Garten. Er entstand zu einer
Zeit, als sich die Mode von strengen höfischen
Formen löste und das natürliche Leben einforderte.
So ließ der damalige König Friedrich Wilhelm II.
neben seinem Marmorpalais auch eine Meierei,
eine künstliche Grotte und eine Einsiedelei am
Wasser errichten. Der Park mit seinen weit geschwungenen Wegen bietet immer neue, überraschende Ausblicke.
Ein zweites Schloss im Neuen Garten, das Schloss
Cecilienhof, ist eng mit einem weltpolitischen Ereignis verknüpft: der Potsdamer Konferenz 1945,
als die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges über
die Nachkriegsordnung verhandelten. Die Arbeitszimmer der Delegationen sind heute ein Museum.
In der Nachbarschaft des Neuen Gartens befinden
sich viele Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel das
romantische Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg mit seinen zwei Aussichtstürmen und dem
kleinen Pomonatempel. Ein wenig wie in Russland
erscheint die Kolonie Alexandrowka. Zur Kolonie
gehören vor allem reich geschmückte stilechte
Blockhäuser und die russisch-orthodoxe Kirche
„Alexander Newski“. Die Anlage wurde für russische Sänger der preußischen Garde erbaut. Sie
geht auf die Freundschaft zwischen König Friedrich Wilhelm II. und Zar Alexander zurück.
Ein beliebtes Ausflugsziel für die Potsdamer und
ihre Besucher ist der Volkspark Potsdam. Das
weitflächige Gelände wurde zur Bundesgartenschau (BUGA) 2001 in eine Erlebnislandschaft für
die ganze Familie verwandelt.
Barrierefreiheit
Im Neuen Garten gibt es keine großen Steigungen, er ist daher gut für Rollstuhlfahrer geeignet.
Ein asphaltierter Wirtschaftsweg führt quer durch
den Park vom Portierhaus zum Schloss Cecilienhof.
Der Volkspark Potsdam (BUGA-Park) ist für die
Erkundung mit dem Rollstuhl sehr gut geeignet,
sodass Sie sich Ihre Route selbst zusammenstellen
können. Die Tropenhalle „Biosphäre Potsdam“ mit
Café und Restaurant ist vollständig barrierefrei.
4a Buga-Park y Buga-Park t 96
Hofgesellschaft in ländlicher Idylle. Nach zeitweiliger Nutzung des Gebäudes als Pumpwerk ist es
heute eine beliebte Ausflugsgaststätte mit eigener
Brauerei.
Gefälle am Eingang, Schiebehilfe erforderlich
y Höhenstr. (nicht barrierefrei)
b 692 oder Wassertaxi
Tour Neuer Garten
Das Schloss Cecilienhof ist bis auf die Kronprinzensuite für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Die erste Etage des Marmorpalais ist rollstuhlgerecht. Rollstuhlfahrer sollten das Schloss landseitig umfahren, da an der Seeseite Treppen vorhanden sind.
Zur Meierei führt ein Weg links vom Gebäude zur
Terrasse mit Biergarten. Auf diesem Weg ist auch
das Restaurant der Meierei für Rollstuhlfahrer zu
erreichen. Brauerei-Führungen für Gehörlose mit
einem Dolmetscher für Gebärdensprache können
organisiert werden. Der Weg neben der Meierei
führt auch zur Haltestelle des Wassertaxis.
Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist zu Fuß
über einen steilen unebenen Weg zu erreichen.
Mobilitätseingeschränkte Besucher können sich
unter Tel. 0331-20057930 anmelden und mit dem
Auto oder einem Kleinbus direkt zum Belvedere
fahren. Ein rollstuhlgerechter Nebeneingang ist
vorhanden. Die Aussichtstürme sind nur über
Treppen zugänglich. y Am Pfingstberg b 692
Die Wege in der Kolonie Alexandrowka sind gut
befahrbar. Das Museum im Haus Nr. 2 befindet
sich im Erdgeschoss und hat eine behindertengerechte Toilette. Zur Alexander-Newski-Kapelle
führt ein steiler Weg mit Querrinnen. Der Zugang
zur Kirche erfolgt über Stufen.
1 Ende des 18. Jahrhunderts entstand der Neue
Garten – ein Landschaftspark nach englischem
Vorbild. Die Tour beginnt am Portierhaus im Neuen Garten. Weiter geht es zur Orangerie und zu
den Holländischen Etablissements (beides nicht
öffentlich). Die Etablissements bestehen aus Kavaliershäusern, dem Pferdestall, der Remise und
dem Damenhaus. Damals wie heute werden in der
Orangerie im Sommer auch Konzerte aufgeführt.
4a Am Neuen Garten y Birkenstr./Alleestr. b 692
2 König Friedrich Wilhelm II. ließ Ende des 18.
Jahrhunderts seine Sommerresidenz am Ufer des
Heiligen Sees errichten. Das Marmorpalais zählt
zu den bedeutendsten Bauten des Frühklassizismus. Bevor Sie das Palais erreichen, können Sie
einen Abstecher zur Schlossküche, von der ein
unterirdischer Gang zum Schloss führte, unternehmen. Weg uneben, Schiebehilfe erforderlich
Auf dem Rückweg der Tour über den Ökonomieweg gelangen Sie am Schindelhaus und am Parasol (Schirm) vorbei zurück zum Portierhaus am
Parkeingang. Übrigens: Die Straßenzüge entlang
dem Neuen Garten waren zwischen 1945 und
1992 sowjetisches Sperrgebiet und hießen bei
den Potsdamern „Verbotene Stadt“.
6 Haben Sie Lust auf einen weiteren Abstecher?
Dann folgen Sie der Alleestraße bis zur russischen
Kolonie Alexandrowka. In einem der Blockhäuser
finden Sie ein kleines Museum, das Sie über die
Geschichte der Kolonie informiert. Wenige Meter
weiter lädt ein Restaurant mit original russischer
Teestube zum Verweilen ein.
3 Links der Route erkennen Sie schon von
weitem eine Pyramide. Sie diente als Eiskeller.
Eisblöcke aus dem Heiligen See sorgten für kühle
Lebensmittel bis in den Sommer hinein. Rechts
der Route ist am Wasser das Rote Haus zu sehen, ein ehemaliges Winzerhaus.
4 Das Schloss Cecilienhof wurde von 1913
bis 1917 im englischen Landhausstil für Kronprinz Wilhelm und Gemahlin Cecilie erbaut. Heute
beherbergt es ein Schlosshotel, ein Restaurant
und Café sowie die Gedenkstätte zur Potsdamer
Konferenz und ein Museum.
4a am Schloss y Schloß Cecilienhof (nicht barrierefrei) b 692
5 Direkt an der Havel ganz im Norden des
Parks ist die Meierei zu finden, die längst kein
milchwirtschaftlicher Hof mehr ist. Zu Zeiten des
Königs Friedrich Wilhelm II. amüsierte sich die
Potsdam
barrierefrei
Neuer Garten
Volkspark Potsdam