PerfektionmitAnmutundStärke

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PerfektionmitAnmutundStärke
8
Oberland
Montag
23. September 2013
Perfektion mit Anmut und Stärke
ADELBODEN Grossartige
Interpretationen von Klassikund Gegenwartskompositionen prägten den Grand
Event des Swiss Chamber
Music Festival.
Der Konzertabend vom letzten
Samstag, wie bei jedem Grand
Event in zwei Teile aufgegliedert,
brachte innerhalb von vier Stunden einen Höhepunkt nach dem
anderen. Ensembles wie das
Belenus-Quartett, das SloboneQuartett und die Lucerne Bone
Connection begeisterten das
Publikum in der Dorfkirche mit
ihren Interpretationen von klassischen und modernen Werken.
Seraphina Rufer, Esther Fritzsche, Seraina Pfenninger und Anne Battegay bilden das preisgekrönte Belenus-Quartett, das bereits zum dritten Mal am Festival
auftrat. Ihren erneuten Auftritt
verdankte es ihrer Finalteilnahme am Kammermusikwettbewerb des Migros-Kulturprozents. Beim Konzert wurde sofort klar, wieso das Quartett zu
den hoffnungsvollsten gehört.
Die vitale Virtuosität einhergehend mit einem faszinierend
nuancenreichen Klang sprang
förmlich ins Ohr. Die vier jungen
Damen wussten mit ihrer gefühlvollen, leichten und beschwingten, aber auch dynamischen
Spielweise zu begeistern.
Von Beethoven bis Schnyder
Im Streichquartett in F-Dur, Op.
18, Nr. 1, von Beethoven kam das
blinde Verständnis untereinander zum Tragen. Die Streicherinnen brillierten in den vier Sätzen,
im unbeschwert vorwärtsdrängenden ersten Part, danach im
wehmütigen Adagio. Die schwierigen Vorgaben am Schluss mit
Oktavsprüngen, aber auch mit
abwärtsfallenden Sechzehnteltriolen meisterte das Ensemble
perfekt. Mendelssohns Streichquartett Nr. 2 in a-Moll, Op. 13,
bildete einen geeigneten Zusatz.
Der Bach-Jünger stellt in seinem
1827 geschriebenen Werk an die
In Kürze
SPIEZ
Das Militärspiel
im Lötschberg-Saal
Seit dem 16. September absolvieren die Trompeter, Schlagzeuger und Tambouren des Militärspiels Heer Nord ihren Wiederholungskurs in Bern. Die Höhepunkte sind die Saalkonzerte.
Dieses Jahr gastiert das Spiel –
die Tambouren unter der Leitung
von Wm Siegfried sowie das Blasorchester unter der Leitung von
Oblt Niklaus Zihlmann und Lt
Michael Wyss – am Mittwoch,
2. Oktober, um 20 Uhr, im
Lötschberg-Saal in Spiez. pd
KANDERGRUND
Unterstützung für
Mahlzeitendienst
Die Gemeinde Kandergrund unterstützt die Spitex Niesen in den
nächsten beiden Jahren mit je
rund 1100 Franken, damit der
Mahlzeitendienst im heutigen
Rahmen und zu den heutigen
Konditionen weiter angeboten
werden kann. «Obwohl von der
Dienstleistung in Kandergrund
wenig Gebrauch gemacht wird,
hat der Gemeinderat aus Solidarität mit den umliegenden Gemeinden einer Kostenbeteiligung – aufgeschlüsselt nach der
Wohnbevölkerung – zugestimmt», heisst es in einer Medienmitteilung. pd
Die jungen Damen des Belenus-Quartetts – (v. l. Seraina Pfenninger, Anne Battegay, Esther Fritzsche und Seraphina Rufer) in der Kirche Adelboden. zvg/J. Gyger
Musikerinnen hohe Ansprüche,
welche voll erfüllt wurden.
Wie Esther Fritzsche erklärte,
beschreibt das Werk «Great Places» von Daniel Schnyder eine
Reise durch Raum und Zeit. Die
Durchwanderung des letzten
Jahrhunderts durch fünf Grossstädte mit hektischen und spannenden, aber auch frivolen und
ekstatischen Elementen transformierte das Quartett in faszinierender Weise, sodass der Havanna-Teil nochmals als Dacapo
wiederholt wurde.
Ein Gewinn für das Festival
Ganz andere Töne schallten im
zweiten Teil durch den Kirchenraum. Mit modernen Instrumenten – nur ein historisches war
bei der «Danserye» von Tielman
Susato zu sehen und hören –
traten die beiden vierköpfigen
Gruppen aus Bern (SloboneQuartett) und Luzern (Lucerne
FESTIVAL
Grundlagenänderungen Wie
Jörg Conrad verlauten liess, hat
Beat Giauque, Grossrat und Präsident der Regionalkonferenz
Bern-Mittelland, das Präsidium
im Patronatskomitee übernommen. Seit Ende Juni 2013 ist das
Swiss Chamber Music Festival in
einem Verein integriert. Mit ei-
nem Mitgliederbeitrag von jährlich 100 Franken kann das Festival finanziell unterstützt werden,
und jedes Mitglied darf ein Konzert nach seiner Wahl umsonst
besuchen. Anmeldeformulare
unter www.swisschambermusicfestival.ch oder unter [email protected]. hka
Bone Connection) auf. Sie spielten zu viert, aber auch als Oktett
zusammen. Für den Festivalinitianten Jörg Conrad war es ein
Gewinn, beide Ensembles vorzustellen. «Beide lagen bei der
‹Orpheus – Swiss Chamber Music
Competition› punktgleich an erster Stelle, was ein grosser Gewinn
für uns ist.»
Einige Werke erschienen als
kirchenfreundlich, waren doch
bei Susato vorweihnächtliche
Klänge herauszuhören, beim Offertorium des Böhmen Vejvanovsky erklangen liturgische
Klänge durch den Raum, und bei
der «Tower Music» des tschechisch-amerikanischen Komponisten Nelhybel fühlte man sich
an die Turmbläser erinnert. Doch
einprägend für die Konzertbesucher blieb das notenlos blasende Berner Quartett mit Maja Kelava als einziger Dame. Beim
Werk «Quatuor de forme liturgi-
Alpabzug zur Freude der Gäste
AESCHI/SULDTAL Die
dritte Auflage des Älplermarkts – kombiniert mit dem
Alpabzug aus dem Suld – zog
zahlreiche Gäste an.
Die Älpler sind gut organisiert für
den Ansturm um die Mittagszeit
und haben mehr Stände mit Essen und Getränken aufgestellt als
in den Vorjahren. Dies ist auch
nötig, denn das Interesse am
Markt und am Alpabzug ist gewachsen. Auch der Einkauf an
den Ständen mit Alpprodukten
lief in der Folge gut. Aeschi Tourismus war für die Werbung zuständig. Dessen Geschäftsführer
Stephan Grütter lobte: «Die Busse ab Spiez wurden zum Teil doppelt geführt, sehr viele Leute hatten sich einen Platz reserviert.»
«Sogar im St. Galler Lokalradio
wurde darauf hingewiesen»,
wusste ein Anwesender. Und eine
gebürtige Berlinerin freute sich:
«Das habe ich noch nie gesehen,
obschon ich in der Nähe von Bern
neben einem Bauernhof wohne»,
lobte sie die mit Blumen geschmückten Kühe am Alpabzug.
Ein Aeschiner Jäger wollte auch
einmal dabei sein und sagte: «Ich
habe zugunsten dieses Anlasses
sogar auf die Jagd verzichtet.»
Am Schluss waren alle trotz des
grossen Aufwandes zufrieden:
das Restaurant Pochtenfall, die
Bewirtschafter, die Helfer und
Aeschi Tourismus. Rösi Reichen
que» von Charpentier ergaben
sich trotz kirchlicher Form Melodien im Big-Band-Charakter,
wobei sich Blueselemente mit
Ragtimetakten
abwechselten.
Ebenso begeisterten sie bei
«Take It Easy» von J. F. Michel.
Mit Brillanz glänzte das Quartett
beim Bossa nova, welcher stilgetreu wiedergegeben wurde. Die
Posaunisten aus Luzern boten
dagegen eine musikalische Meisterleistung im «Trombone Quartet» von Schnyder.
Eindrücklich zum Schluss des
Abends blieb Eric Ewazens Dreisätzer «Grand Canyon Octet»,
gespielt durch die Gesamtformation. Der Bassposaunist Domenico Catalano und die sieben Tenorposaunisten zeigten sich als
wahre Brassband und liessen
den Kirchenraum erzittern; zum
Glück spielten sie nicht mit den
Posaunen von Jericho.
Herbert Kobi
Verdiente
Diplome für
Abgänger
THUN 23 Erwachsene durften
ihr Handels- oder Höheres
Handels-Diplom nach einer
Ausbildung an der Berntorschule in Thun in Empfang
nehmen.
Die Diplomanden haben sich ein
solides Fundament im kaufmännischen Bereich erworben. Aufbauend auf der 1-jährigen Handelsschule wurde bei der erweiterten Ausbildung zum Höheren
Handelsdiplom an der Berntorschule in Thun insbesondere das
kaufmännische Denken aus
Sicht des Unternehmers gefördert.
pd
Rangliste Diplomandinnen und Diplomanden, Abend- und Samstaghandelsschule
1. Rang: Sandra Aebersold Seftigen 5.9, 2.
Rang: Roy Gafner Interlaken 5.8, René Stübi
Thun 5.8, 3. Rang: Claudia Leuenberger Uetendorf 5.6, Anna Barbara Schranz Thun
5.6, Manuela Alessandrello-Gisler Wengen, Gianluca Ariu Därligen, Roland Bärtschi Grosshöchstetten, Tamara Bumann
Thun, Simon Jaberg Thierachern, Dominik
Jutzi Schliern, Florian Schmid Steffisburg,
Saskia Schnidrig Kaufdorf, Anita Zimmermann Brenzikofen
Jetzt geht es heim in den Stall: Der Alpabzug mit den geschmückten Tieren
unterwegs Richtung Aeschi.
Rösi Reichen
Rangliste Diplomandinnen und Diplomanden, Höheres Handelsdiplom
1. Rang: Ursula Winteler Riggisberg 5.9, 2.
Rang: Christine Lehmann Linden 5.5, 3.
Rang: Barbara Gaggioli Gwatt 5.4, Danilo
Mancusi Thun, Mario Mangiola Thun, Reto
Meier Thun, Karin Rentsch Steffisburg, Anita
Sinzig Kiesen, Theres Stricker Grosshöchstetten
Nachruf
OEY
Martha Jungen-Wittwer
Martha Jungen wurde 1929 auf
der unteren Hormatti in Horboden geboren. Nach ihrem
Schulabschluss erlebte sie einen
Welschland-Aufenthalt in Missy
VD. Anschliessend arbeitete sie
im Gastgewerbe als Serviceangestellte, unter anderem im Hirschen in Oey, wo sie ihren Ehemann Walter Jungen kennen
lernte. 1954 feierten sie Hochzeit
in der Kirche Diemtigen. Dem
Ehepaar wurden vier Kinder geschenkt: Marianne, Elsbeth,
Hansueli und Walter. Später
wuchs die Familie durch die
Schwiegerkinder, durch zehn
Enkel und zwei Urenkel. Sie betrieben den Bauernhof am Wyler,
und im Sommer waren sie auf
der Alp Tschuggen. Eigenständig
führte Martha nebenbei ihren
Schweinezuchtbetrieb. Mit viel
Liebe pflegte sie auch den Garten.
Mit ihrer Kochkunst erfreute sie
nicht nur ihre eigene Familie,
sondern auch Gäste. Martha war
sehr naturverbunden, liebte die
Tiere, die Berge, die Blumen. Mit
ihren geschickten Händen hat
sie viele Handarbeiten gefertigt,
gestrickt, geflickt. Von ganzem
Herzen und mit viel Liebe war
sie Grosi und Urgrosi. 1986 übergaben sie den Hof an ihre älteste
Tochter Marianne und ihren
Mann. Unvergessliche Erinnerungen brachten ihr zwei Reisen
zu Sohn Hansueli in Australien.
Ein grosser Verlust bedeutete der
Tod ihres Mannes 2011. Im Oktober 2012 erlitt sie einen Herzschlag. Es folgte der Eintritt ins
Altersheim Adelmatt in Aeschi.
In den letzten Monaten nahmen
ihre Kräfte ab. Es wurde Zeit zum
Abschied. Der Tod kam am 16. August zu ihr wie ein Freund, wie
ein Erlöser. td
IMPRESSUM
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