Photon 7/2010
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Photon 7/2010
Einkauf | Wechselrichtertest Gelungener Einstand Gleich nach dem Verkaufsstart brachte Fronius ein Exemplar aus seiner ersten trafolosen Wechselrichterbaureihe im PHOTON-Labor vorbei: Der IG TL 5.0 gab dort eine sehr gute Vorstellung DAS SOLARSTROM-MAGAZ I N sehr gut 96,2 % für hohe Einstrahlung 7/2010 www.photon.de DAS SOLARSTROM-MAGAZ I N sehr gut 95,9 % für mittlere Einstrahlung* 7/2010 www.photon.de * bei Messung mit aufsteigender Leistung (siehe Artikel unter »MPPT-Anpassungswirkungsgrad«) liegt der PHOTON-Wirkungsgrad mit 95,7 Prozent etwas niedriger, entspricht aber ebenfalls der Note »sehr gut« Für Querleser • Der IG TL 5.0 ist ein Wechsel richter für Photovoltaikanlagen ab ungefähr 4,6 Kilowatt. Er eignet sich trotz seiner trafolosen Topologie (mit Einschränkungen) auch für Dünnschichtmodule. • Das Gerät ist zur einfachen Montage und Wartung in zwei Teile gegliedert. Eine sehr informative Installations- und Bedienungsanleitung sowie ein übersichtliches Display mit vielen abrufbaren Daten erleichtern die Handhabung. • Seine besten Wirkungsgrade erreicht der IG TL 5.0 im Bereich niedriger Spannungen. Bei höheren Spannungen und vor allem im Bereich kleinster Leistungen gibt es stellenweise deutliche Ver luste. Werden die verschiedenen Eingangsleistungen aufsteigend vorgegeben, arbeitet das MPPTracking weniger akkurat als bei absteigender Leistung. • Die Gehäuseschutzklasse IP 55 und eine sehr geringe Abhängigkeit der Effektivität von der Betriebs- und Umgebungstemperatur ermögli chen viele verschiedene Installa tionsorte. 40 I m Juni 2009 präsentierte die Fronius International GmbH aus dem österreichischen Wels ihre ersten trafolosen Wechselrichter auf der Intersolar. Es dauerte dann noch ein gutes halbes Jahr, bis die vier Gerätetypen der »IG TL«-Baureihe käuflich zu erwerben waren. »Testphase« lautete die offizielle Begründung, die es allerdings schwer hatte gegen die Lesart, dass auch Fronius unter der Knappheit wichtiger Bauteile zu leiden hatte. Der IG TL 5.0, den das PHOTON-Labor im März dieses Jahres im Rahmen der hierfür üblichen Testvereinbarung überlassen bekam, war jedenfalls einer der ersten seiner Art. Somit ist also auch Fronius in die Gilde der Hersteller eingetreten, die Geräte mit trafoloser Topologie anbieten. Darüber hinaus präsentiert die »IG TL«-Reihe aber auch noch weitere Innovationen. Insbesondere der zweigeteilte Aufbau, bei dem die Gerätefront mitsamt der Leistungselektronik abgenommen werden kann, ohne dass die Rückfront mit den ACund DC-Anschlüssen demontiert werden muss, ist eine nicht alltägliche Idee. Und weil außerdem die Angaben auf dem Datenblatt sehr gute Werte ausweisen, war die Neugier groß, wie der Novize sich im Testlabor behaupten würde. Aufbau Zur »IG TL«-Baureihe gehören neben dem IG TL 5.0 mit 4.600 Watt AC-Nennleistung noch der IG TL 3.0 mit 3.000, der IG TL 3.6 mit 3.600 und der IG TL 4.0 mit 4.000 Watt. Alle vier Modelle der Familie beruhen auf einer Schaltung ohne Netztrenntrafo und gleichen sich ansonsten hinsichtlich Aufbau, Abmessungen und Gewicht. Der Testkandidat ist übersichtlich und fertigungsfreundlich aufgebaut. Gleich als Erstes fällt dem Anwender natürlich das ungewöhnliche Konzept für Wandhalterung und Leistungsanschluss auf: Es gibt eine Halterung mit integriertem Leistungsanschluss in Form von Klemmblöcken. Das Gegenstück dieser Blöcke befindet sich auf der Unterseite der Leistungsteilbox. Bei der Montage wird also zuerst die Wandhalterung befestigt, danach erfolgt das Anklemmen der Leistungsanschlüsse an die Klemmen auf dieser Halterung. Der eigentliche Wechselrichter befindet sich in einer Box, die über vier Führungen in die Wandhalterung geschoben wird und dabei in den Klemmblöcken einrastet. Zum Schluss erfolgt die Sicherung der beiden Teile durch sechs Schrauben. Auf diese Weise sollen Service und Wartung erleichtert werden: Bei den meisten anfallenden Arbeiten kann das Kernstück des Geräts einfach aus der Halterung gehoben und gegen ein Ersatzgerät (in das beispielsweise schon eine neue Platine integriert ist) getauscht werden. Die Box mit der zentralen Einheit des Geräts hat eine eigene Abdeckung. Nimmt man sie ab, blickt man auf das PHOTON Profi Juli 2010 90 90 83 83 76 76 68 62,8 57,8 68 62,8 60 57,8 60 52 Verena Körfer / photon-pictures.com (3) 52 44 44 36 36 28 28 20 20 Der IG TL 5.0 wird mit dem Rückteil an der Wand befestigt, in dem auch die Leistungsanschlüsse und ein Steckplatz für die Kommunikationsleiterkarte untergebracht sind. Die Box mit dem eigentlichen Wechselrichter wird dann nur noch eingeschoben. Das Innere des Geräts erwärmt sich im Betrieb nur unbedeutend. Innere des Wechselrichters und sieht zuunterst die Filterleiterkarte. Sie trägt Leistungsanschlüsse, DC- und AC-seitige Funkentstörfilter sowie sechs Paare von String-Sicherungen. Von der Filterleiterkarte wird hochkontaktiert auf die eigentliche Leistungsleiterkarte, die sich in der oberen Ebene befindet und auch die Steuerung enthält. Unterhalb davon ist ein Transistormodul eingelötet, das seine Verlustwärme über einen kleinen Kühlkörper unterhalb der Box abgeben kann. Die Drosseln des Tiefsetzstellers und des Sinusfilters sind oberhalb der Leistungsleiterkarte in einem Einsatz innerhalb der Box eingegossen. Auf der Ebene der Leiterkarten befindet sich ein kleiner, gleichstrombetriebener Lüfter zur Verteilung der Wärme innerhalb der Box. An der Unterseite des Geräts, also in dem an der Wand befestigten Rückteil, ist ein DC-Trennschalter montiert. Daneben findet sich eine Einschubbox für die Kommunikationsleiterkarte. Das Gehäuse besteht somit aus drei Teilen: der Wandhalterung, der als Kunststoffformteil ausgeführten Zentralbox und deren Abdeckung aus Aluminiumblech. Das Gerät besitzt die Schutzart IP 55, eignet sich also auch für die Montage an einem geschützten Ort im Freien. Sowohl der kleine Innenlüfter als auch der Kühlkörperlüfter sind bei einem Ausfall leicht demontier- oder austauschbar. Der Kühlkörperlüfter ist aber den Umgebungsbedingungen ausgesetzt, kann PHOTON Profi Juli 2010 sich in besonders staubhaltiger Umgebung also zusetzen und stehen bleiben. Insgesamt sechs String-Leitungen und die drei Netzleitungen werden in das Gehäuse geführt und direkt auf Reihenklemmen gelegt. Alle Leitungen werden intern zugentlastet. Für die Sicherheit sorgen die Netzüberwachung mit allstromsensitivem Fehlerstromschutz und eine nach DIN VDE 0126-1-1 ausgeführte DC-seitige Isolationsüberwachung. Das Netz wird auf korrekte Impedanz, Spannung, Frequenz und korrekten DC-Anteil im ACStrom überprüft, die Überwachung des Fehlerstroms erfolgt nach Absolutwert und Änderungsamplitude. Eine Isolationsprüfung des Solargenerators vor jedem Aufschalten auf das Netz prüft den Widerstand zwischen den Anschlüssen des Generators und der Erde. Ein ungewöhnliches Merkmal der »IG TL«-Wechselrichter ist das kontinuierliche Abgleichen und Auswerten der Ströme aller angeschlossenen Strings. Die eingesetzten Elektrolytkondensatoren im Leistungsteil gehören der Temperaturklasse 105 Grad Celsius an und sind damit, bezogen auf die Umgebungstemperatur, gut ausgelegt. Der Gerätezustand wird durch ein Display und drei LEDs vermittelt. Der Wechselrichter besitzt eine USB-Schnittstelle, einen Zwölf-Volt-Meldeausgang sowie einen »Solar Net«-Ein- und -Ausgang. Ein Software-Update kann sehr einfach instal- liert werden, indem die jeweils neue Version von der Fronius-Homepage auf einen USB-Stick geladen und dann über die USBSchnittstelle an das Gerät übertragen wird. Die »Solar Net«-Anschlüsse dienen zur Einbindung in das »Datcom«-System von Fronius, also zum Beispiel der Kommunikation mit weiteren Wechselrichtern oder einer Sensorbox mit Einstrahlungs- und Temperatursensor. Der Zwölf-Volt Meldeausgang (Schließerkontakt) steht zum Anschluss von Signalhupen, Meldelampen oder Installationsrelais zur Verfügung. Handhabung Das Gerät kommt gut verpackt und durch zwei Styroporhalbschalen geschützt beim Anwender an. Die Befestigung der Wandhalterung, auf der sich der Anschlussbereich befindet, und das Einsetzen des Leistungsteils bereiten keine Probleme. Mit 19,1 Kilogramm ist der IG TL 5.0 recht leicht. Ist der Solargenerator richtig ausgelegt und der interne DC-Freischalter betätigt, kann der Wechselrichter an den Start. Circa 52 Sekunden benötigt er für verschiedene Tests, dann beginnt er mit der Arbeit. Das Display liegt in der Ebene der Frontabdeckung, hat eine orange Hinterleuchtung und ist sehr gut ablesbar. Als Bediensprachen sind Deutsch und Englisch wählbar, weitere Sprachen sind geplant. Das Display wird aktiv, sobald 41 Einkauf | Wechselrichtertest Umwandlungswirkungsgrad η áå=B s NKMMM NMM VR UMM VM Die höchsten Werte erreicht der IG TL 5.0 bei SMM UR QMM niedrigen MPP-Spannungen; ab circa 424 aáÉëÉå=qÉñí=ìåÇ=ÇÉå=o~ÜãÉå=ê~ìëåÉÜãÉåK=aÉê=o~ÜãÉå=áëí=NNIQ=Åã=ÄêÉáíI=~äëç=ëç=ÄêÉáí=ïáÉ=ÇáÉ Volt UM OMM führt das Zuschalten des Tiefsetzstellers zuO=pé~äíÉå=áã=eÉÑí=ìåÇ=áå=ÇáÉëÉê=dê∏≈É=ëçää=Ç~ë=aá~Öê~ãã=~ÄÖÉÇêìÅâíI=~äëç=Ç~ë=aá~Öê~ãã=åáÅÜí=òççãÉå EfTR M TM fektivitätsverlusten M O Q S U NM NO ât NM OM PM QM RM SM TM UM VM NMM NNM NOM B TMM TMM NMM SUO SUO VU SSP SSP VS SQR SQR VQ SOS SOS SMU SMU VO RUV RUV VM RTN RTN UU RRP RRP RPQ US RPQ VR RNS RNS UQ QVT QVT UO QTV QTV VS UM QSN QSN QQO QQO TU QOQ QOQ TS VT QMR QMR TQ PUT PUT TO PSU PSU PRM PRM TM NM OM PM QM RM SM TM UM VM NMM NNM NOM TM TR UM UR VM VR NMM M η áå=B B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF = = × MPPT-Anpassungs wirkungsgrad (absteigend) rjmm=áå=s rjmm=áå=s Die konstante Arbeit des MPP-Trackers führt (bei absteigenden Leistungsvorgaben) zu einem Gesamtwirkungsgradverlauf, der auf einem minimal geringeren Niveau demjenigen des Umwandlungswirkungsgrads entspricht PM ηpìã=áå=B NMM VR VM UR UM TR TM NM OM PM TMM SUO SSP SQR SOS SMU RUV RTN RRP RPQ VR RNS QVT QTV VS QSN QQO QOQ VT QMR PUT PSU PRM NM OM PM QM RM SM TM UM B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF VM NMM NNM B NMM VU VS VQ VO VM UU US UQ UO UM TU TS TQ TO TM M NOM s NKMMM = UMM SMM QMM = = Gesamtwirkungsgrad OM QM RM SM TM UM VM NMM NNM NOM OMM M M O Q S = QM RM SM TM UM B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF VM NMM NNM U NM NO ât TMM SUO SSP SQR SOS SMU RUV RTN RRP RPQ RNS QVT QTV QSN QQO QOQ QMR PUT PSU PRM NOM TM TR UM UR VM VR NMM ηpìã=áå=B = TMM SUO SSP SQR SOS SMU RUV RTN RRP RPQ VV RNS QVT QTV QSN QQO QOQ QMR PUT PSU PRM NM Werden verschiedene Eingangsleistungen beginnend beim höchsten und absteigend zum niedrigsten Wert vorgegeben, erreicht der IG TL 5.0 nahezu konstant mehr als 99 Prozent 42 = rjmm=áå=s = B NMM VU VS VQ VO VM UU US UQ UO UM TU TS TQ TO TM M PHOTON Profi Juli 2010 rjmm=áå=s TMM SUO SSP SQR SOS SMU RUV RTN RRP RPQ RNS QVT QTV QSN QQO QOQ QMR PUT PSU PRM VV VU NM OM PM QM RM SM TM UM B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF Netzspannung anliegt, und schaltet sich nach zwei Minuten ohne Bedienung ab. Im Set-up-Menü besteht die Möglichkeit, die Displaybeleuchtung dauerhaft ein- oder auszuschalten. Mithilfe der vier Bedientasten können diverse Einstellungen vorgenommen werden. Es stehen viele Messwerte in übersichtlicher Form zur Verfügung. Neben diversen Status- und Fehlermeldungen werden im Anzeigemodus »Jetzt« folgende Istwerte angezeigt: eingespeiste Leistung, Netzspannung, Ausgangsstrom, Netzfrequenz, Generatorspannung und -strom. In Kombination mit einer »Fronius Sensor Box« sind zudem Modultemperatur, Umgebungstemperatur und Einstrahlung ablesbar. Auch Datum und Uhrzeit werden angezeigt. Im Anzeigemodus »Heute« informiert das Display über die Betriebsdauer, die eingespeiste Energie, den Geldwert des Ertrags und einen Schätzwert zur CO2 Einsparung sowie die Maximalwerte für Ausgangsleistung, Netzspannung und Generatorspannung. In Verbindung mit der »Sensor Box« lassen sich zudem Maximal- und Minimalwerte von Modulund Umgebungstemperatur sowie der Maximalwert der Einstrahlung abrufen. Bedienungsanleitung Zum Gerät gehört eine sehr umfangreiche und sehr informative Bedienungsanleitung in deutscher Sprache. Sie gilt für die gesamte »Fronius IG TL«-Familie und enthält neben technischen Daten und allgemeinen Informationen eine Beschreibung von Installation, Inbetriebnahme und Bedienung des Wechselrichters nebst Hinweisen zu Fehlerbehebung und Wartung. Die Bedienungsanleitung kann in folgenden Sprachen von der Website des Herstellers heruntergeladen werden: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Spanisch und PHOTON Profi Juli 2010 VM NMM NNM NOM B NMM VU VS VQ VO VM UU US UQ UO UM TU TS TQ TO TM M Tschechisch. Die technischen Datenblätter gibt es zusätzlich auch in Griechisch und Portugiesisch. Schaltungsaufbau Der IG TL 5.0 folgt einem zweistufigen Schaltungskonzept ohne Netztrenntrafo und mit einem MPP-Tracker für alle Strings. Zunächst gelangt die Energie des Photovoltaikgenerators über einen Funkentstörfilter zu einem als DC/DC-Wandler dienenden Tiefsetzsteller, der die Eingangsspannung auf eine DC-Spannung von maximal 440 Volt heruntersetzt und einen Spannungszwischenkreis speist, an dem die Ausgangsbrücke angeschlossen ist. Im MPP-Spannungsbereich von 350 bis 440 Volt wird der Tiefsetzsteller durch ein Relais überbrückt, was einen in Abhängigkeit von der Leistung um circa 0,7 bis 1,4 Prozentpunkte höheren Umwandlungswirkungsgrad ermöglicht. Die Ausgangsbrücke schaltet über einen nachgeschalteten Ausgangsfilter eine pulsweitenmodulierte Spannungskurve sinusförmig an das Netz. Alle Leistungshalbleiter befinden sich in einem Halbleitermodul. Eine nachfolgende selbsttätige Schaltstelle aus vier AC-Ausgangsrelais (jeweils zwei in Serie für Neutral- und Phasenleiter) trennt den Wechselrichter normkonform vom Netz, sobald die Netzspannung, die Netzfrequenz oder die Netzimpedanz von den vorgegebenen Grenzwerten abweicht. Das Gleiche gilt, wenn ein Fehlerstrom auf der Gleichspannungs- oder Netzseite vorliegt. Ein an den Netzklemmen angeordneter Ausgangsfilter beseitigt auftretende Funkstörungen. Messungen Alle nachfolgenden Messungen beziehen sich auf eine Netzspannung von 230 Volt. Die maximale DC-Spannung MPPT-Anpassungs wirkungsgrad (aufsteigend) Werden die verschiedenen Leistungswerte von unten nach oben durchprobiert, verliert das MPP-Tracking des IG TL 5.0 vor allem im Bereich niedriger Leistungen und Spannungen deutlich an Präzision; bei diesem Testablauf fällt auch der PHOTON-Wirkungsgrad etwas geringer aus des IG TL 5.0 beträgt 850 Volt, die DCNennleistung beträgt 4.730 Watt. Maximal kann er eine Generatorleistung von 5.250 Watt aufnehmen. Je nachdem, ob die DC-Leistung aufsteigend oder abfallend vorgegeben wurde, ergaben sich bei diesem Gerät Unterschiede im MPP-Tracking. Sie haben zwar nur leichte, aber durchaus signifikante Änderungen zur Folge und beeinflussen auch den PHOTON-Wirkungsgrad. Deshalb werden beide Fälle dokumentiert. Auffinden des MPP: Zu Beginn der Messung waren DC- und AC-Seite ausgeschaltet. Bei einer vorgegebenen Kennlinie mit Nennleistung und einer MPPSpannung von 515 Volt benötigt der Wechselrichter nach Ablauf der rund 52 Sekunden, die bis zum Aufschalten auf das Netz vergehen, weitere 53 Sekunden zum Erreichen des MPP. Der Wechsel von 515 Volt zur nächstniedrigeren Stufe von 497 Volt dauert 61 Sekunden, der nächsthöhere MPP-Bereich von 533 Volt ist nach 77 Sekunden erreicht. MPP-Bereich: Der MPP-Bereich reicht von 350 bis 700 Volt und entspricht dem eines Weitbereich-Wechselrichters. Der Abstand des oberen Werts zur maximalen DC-Spannung von 850 Volt ist nicht ganz ausreichend. Umwandlungswirkungsgrad: Der Wechselrichter kann im MPP-Spannungsbereich von 350 Volt bis 700 Volt mit 110 Prozent seiner Nennleistung arbeiten. Für diesen Bereich konnte also der Wirkungsgrad ermittelt werden. Ein schmaler, von links unten nach rechts oben schraffierter Bereich im Diagramm weist auf Einschränkungen des MPP-Spannungsbereichs beim Einsatz von kristallinen Modulen hin, der entgegengesetzt schraffierte Bereich zeigt Einschränkungen beim Einsatz von Dünnschichtmodulen aufgrund des zu geringen Abstands von maximaler MPP-Spannung und maximaler DC-Spannung an. 43 Einkauf | Wechselrichtertest Gewichteter Umwandlungswirkungsgrad Der Europäische Wirkungsgrad verläuft über den gesamten MPP-Bereich auf ebenso hohem Niveau wie der Kalifornische – das Zuschalten des Hochsetzstellers bringt aber einen deutlich sichtbaren Knick in der Linie mit sich dÉïáÅÜíÉíÉê=rãï~åÇäìåÖëïáêâìåÖëÖê~Ç=ηbìêçI=η`b`=áå=B NMM ηbìêç=eÉêëíÉääÉê~åÖ~ÄÉ=Z=VTIP=B VU VS VQ VO VM UU US UQ UO UM =Éìêçé®áëÅÜÉ=dÉïáÅÜíìåÖ ==ηbìêçj~ñ=Z=VTIQ=B TU =â~äáÑçêåáëÅÜÉ=dÉïáÅÜíìåÖ==η`b`j~ñ==Z=VTIR=B TS TQ TO TM Gesamtwirkungsgrad bei unterschiedlichen Spannungen UMPP PRM PSU PUT QMR QOQ QQO QSN QTV QVT dÉë~ãíïáêâìåÖëÖê~Ç=ηpìã=áå=B NMM RNS RPQ rjmm=áå=s RRP RTN RUV SMU SOS SQR SSP SUO TMM ηpìãj~ñ VU VS VQ Bei niedrigen Spannungen fühlt der IG TL 5.0 sich wohler als bei hohen Werten; insgesamt verlaufen die Kurven aber so, wie es sein soll: steil ansteigend und dann auf konstant hohem Niveau (die Grafik zeigt den Verlauf bei Messung mit abfallenden Leistungsvorgaben) VO VM UU US UQ UO UM ==rjmm=Z=PRMIM=s=ErjmmãáåF ηpìãj~ñ=Z=VTIVT=B TU ==rjmm=Z=TMMIM=s=Erjmmã~ñF ηpìãj~ñ=Z=VRIVM=B ==ÇìêÅÜëÅÜåáííäáÅÜÉê=dÉë~ãíïáêâìåÖëÖê~Ç=η^îÖpìãj~ñ Z=VSIRQ=B TS ηmãÉÇ Z=VRIV=BI=ηmÜáÖÜ Z=VSIO=B TQ TO TM Genauigkeit der Wechselrichteranzeige = Sehr brauchbar ist die Leistungsanzeige des Fronius-Inverters, sie arbeitet mit gleichmäßig hoher Genauigkeit 44 R NM NR OM OR PM PR QM QR RM RR SM SR TM TR B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF UM UR VM VR NMM NMR NNM NNR NOM ^ÄïÉáÅÜìåÖ=áå=B PM OU OS OQ OO OM NU NS NQ NO NM U S Q O M JO JQ JS JU JNM JNO JNQ JNS JNU JOM JOO JOQ JOS JOU JPM R NM NR OM OR PM PR QM QR RM RR SM SR TM TR B=kÉååäÉáëíìåÖ=EmjmmF UM UR VM VR NMM NMR NNM NNR NOM PHOTON Profi Juli 2010 Der Bereich des maximalen Wirkungsgrades bildet im Leistungsbereich von 25 bis 105 Prozent ein Plateau, das bis zu einer MPP-Spannung von 424 Volt reicht. Bei höheren Spannungen wird der Tiefsetzsteller zugeschaltet, der Umwandlungswirkungsgrad fällt um 0,7 bis 1,4 Prozentpunkte. Die senkrechte Schnittlinie bei 60 Prozent der Nennleistung und die waagerechte Schnittlinie bei 350 Volt MPPSpannung treffen einander im Wirkungsgradmaximum von 98,0 Prozent. Die Herstellerangabe für den maximalen Wirkungsgrad von 97,7 Prozent wurde damit deutlich überschritten. Zu großen MPP-Spannungen hin nimmt der maximale Umwandlungswirkungsgrad um circa 2,1 Prozentpunkte ab. Bei kleinen Leistungen unterhalb 15 Prozent der Nennleistung fällt der Wirkungsgrad um fünf bis acht Prozentpunkte. Es stellte sich bei Nennleistung ein Leistungsfaktor cos ϕ von circa eins ein. Gewichteter Umwandlungswirkungsgrad: Der Europäische Wirkungsgrad (mit Gewichtung für mittlere Einstrahlung) ist maximal im Bereich kleiner MPP-Spannungen und übertrifft mit 97,4 Prozent die Herstellerangabe von 97,3 Prozent. Die Differenz zwischen maximalem Umwandlungswirkungsgrad und maximalem Europäischem Wirkungsgrad beträgt nur 0,6 Prozentpunkte. Der Kalifornische Wirkungsgrad (mit Gewichtung für hohe Einstrahlung) erreicht ein Maximum von 97,5 Prozent, die höchsten Werte liegen auch hier im Bereich kleiner MPP-Spannungen. Deutlich ist im Diagramm der Abfall der Kurve beim Einsetzen des Tiefsetzstellers zu sehen. MPPT-Anpassungswirkungsgrad: Der MPPT-Anpassungswirkungsgrad ist bei Messung mit abfallenden Leistungsvorgaben über den gesamten Arbeitsbereich sehr gleichmäßig und sehr hoch. Eine geringfügige Ausnahme gibt es nur bei kleinen Leistungen und MPP-Spannungen im Bereich des Umschaltens des Tiefsetzstellers. Ansonsten beträgt die MPP-Leistung des Wechselrichters immer über 99 Prozent der vorgegebenen Leistung. Bei aufsteigenden Leistungsvorgaben sieht der MPPT-Anpassungswirkungsgrad etwas ungleichmäßiger aus. Er fällt bei kleinen Leistungen im Bereich des Umschaltens des Tiefsetzstellers sowie bei höheren Spannungen ab. Ansonsten liegen die Werte auch hier immer über 99 Prozent. Gesamtwirkungsgrad: Der Bereich der höchsten Gesamtwirkungsgrade ist bei kleinen MPP-Spannungen zu finden. Die senkrechte Schnittlinie bei 60 Prozent der Nennleistung und die waagePHOTON Profi Juli 2010 rechte bei 350 Volt MPP-Spannung – also am unteren Rand des MPP-Spannungsbereichs – markieren in ihrem Schnittpunkt das Gesamtwirkungsgradmaximum von 98,0 Prozent. Gesamtwirkungsgradverläufe, durchschnittlicher Gesamtwirkungsgrad und PHOTON-Wirkungsgrad: Der PHOTON-Wirkungsgrad für mittlere Einstrahlung und abfallend simulierte DC-Leistungen beträgt 95,9 Prozent, für hohe Einstrahlung werden 96,2 Prozent erreicht. Bei aufsteigend simulierter DC-Leistung liegt der PHOTON-Wirkungsgrad für mittlere Einstrahlung um 0,2 Prozentpunkte niedriger, also bei 95,7 Prozent. Einspeisung der Nennleistung: Der Wechselrichter speist über den Eingangsspannungsbereich von 350 Volt bis 700 Volt und bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad Celsius 100 Prozent seiner Nennleistung ein. Angezeigte Ausgangsleistung: Wird der Testkandidat bei konstanter MPP-Spannung von 515 Volt, also im mittleren Bereich, nacheinander mit unterschiedlichen Leistungen von 5 bis 110 Prozent seiner Nennleistung gespeist, ergeben sich beim Abgleich der vom Gerät gemessenen und angezeigten Werte mit einem Leistungsanalysator im gesamten Leistungsbereich nur geringfügige Abweichungen. Die Differenz liegt zwischen plus 0,7 und minus 1,4 Prozent. Damit entspricht die Anzeigegenauigkeit einem Zähler der Genauigkeitsklasse B, früher Klasse 1. In der Bedienungsanleitung ist hierzu erwähnt, dass die Messvorrichtung des Wechselrichters nicht geeicht ist und somit eine geringe Abweichung bis zu einigen Prozentpunkten auftreten kann – ein Hinweis, den man sich auch von anderen Herstellern wünscht, zumal deren Geräte häufig weniger akkurat messen als der IG TL 5.0. Betrieb bei höherer Umgebungstemperatur: Der Hersteller gibt mit minus 20 bis plus 55 Grad Celsius einen weiten zulässigen Temperaturbereich vor. In Kombination mit der Schutzart IP 55 ermöglicht dies eine Montage an potenziell sehr kalten oder sehr warmen Orten, beispielsweise unter dem Dach, aber auch im Freien. Eine temperaturbedingte Leistungsreduzierung muss dabei nicht berücksichtigt werden: Erhöht man die Umgebungstemperatur, speist der Fronius-Inverter bis zu circa 55,3 Grad Celsius mit 100 Prozent seiner Nennleistung ins Netz ein. Dann reduziert er seine Leistung, der Wirkungsgrad fällt aber lediglich um circa 0,4 Prozentpunkte. Der gewählte Arbeitspunkt lag bei 4.730 Watt DC-Leistung und 515 Volt MPP-Spannung. Kommentar des Herstellers Die Wirkungsgradmessungen stimmen sehr gut mit unseren Messergebnissen überein. Das unterschiedliche MPP-Tracking-Verhalten im sehr kleinen Leistungsbereich ist in unserem Labor und bei den Untersuchungen am AIT (ehemals Arsenal Research) nicht gemessen worden. Wir werden dieses Testergebnis noch genau prüfen und im Detail analysieren. Überlastverhalten: Bietet man dem IG TL 5.0 bei 515 Volt MPP-Spannung und einer Umgebungstemperatur von 27 Grad Celsius eine Überlast des 1,3-Fachen seiner Eingangsnennleistung an, also 6.149 Watt, begrenzt er auf 5.245 Watt, was 10,9 Prozent über der DCNennleistung von 4.730 Watt liegt. Damit entspricht der Überlastbereich dieses Geräts knapp der Definition für »groß«. Bei der Leistungsbegrenzung verschiebt es den Arbeitspunkt auf der Kennlinie in Richtung höherer Eingangsspannung. Die DC-Spannung stellt sich auf einen Wert von circa 568 Volt ein. Eigen- und Nachtverbrauch: Der Eigenverbrauch beträgt im getesteten Grundbauzustand bis zu acht Watt auf der ACSeite und 2,6 Watt auf der DC-Seite. Der Hersteller macht hierzu keine Angabe. Nachts zieht der Wechselrichter rund 0,3 Watt Wirkleistung aus dem Netz, hier gibt der Hersteller 0,2 Watt an. Thermografie: Die Thermografie zeigt eine Draufsicht des Wechselrichters, während er bei einer Umgebungstemperatur von 26 Grad Celsius mit Nennleistung arbeitet, wobei wegen des mehrlagigen Aufbaus nicht das gesamte Innenleben vermessen werden kann. Es sind Bauteiltemperaturen bis zu 62,8 Grad Celsius auf den Leiterkarten erkennbar. Diese Werte sind für Leistungselektronik unbedeutend. Die Elektrolytkondensatoren im Leistungsteil lagen im blauen Bereich der Temperaturskala. Fazit Der Aufbau des Fronius IG TL 5.0 ist übersichtlich und fertigungsfreundlich. Wandhalterung und Leistungsanschluss folgen einem ungewöhnlichen Konzept, bei dem noch abzuwarten bleibt, ob es sich in der Praxis durchsetzt. Der maximale Umwandlungswirkungsgrad von 98,0 Prozent ist ein sehr guter Wert, der sich jedoch nur im niedrigsten Spannungsbereich findet. Die höchsten Umwandlungswirkungsgrade erreicht das Gerät bei MPP-Spannungen 45 Einkauf | Wechselrichtertest zwischen 350 und 424 Volt, also dort, wo der als DC/DC-Wandler fungierende Tiefsetzsteller durch ein Relais überbrückt ist. Zu kleinen Leistungen hin fällt der Umwandlungswirkungsgrad um fünf bis acht Prozentpunkte, zu hohen MPP-Spannungen hin um 2,1 Prozentpunkte. Der Europäische Wirkungsgrad weicht gegenüber dem maximalen Umwandlungswirkungsgrad nur um 0,6 Prozentpunkte nach unten ab. Durch den gleichmäßigen und hohen MPPT-Anpassungswirkungsgrad ergibt sich für den Gesamtwirkungsgradverlauf ein nahezu gleicher Verlauf wie für den Umwandlungswirkungsgrad. Der vom Hersteller spezifizierte MPPSpannungsbereich von 350 bis 700 Volt hat einen fast ausreichenden Abstand zur maximalen DC-Spannung des Wechselrichters von 850 Volt und ist mit der Voraussetzung eines Füllfaktors von 75 Prozent für kristalline Module bis 680 Volt und für Dünnschichtmodule bis 629 Volt nutzbar. Wird die DC-Leistung abfallend simu- liert, fällt der PHOTON-Wirkungsgrad für mittlere Einstrahlung mit 95,9 Prozent sehr hoch aus. Die Differenz von circa 2,1 Prozentpunkten zwischen maximalem Umwandlungswirkungsgrad und PHOTONWirkungsgrad ist allerdings ein Maß für eine doch recht deutliche Spannungs- und Leistungsabhängigkeit des Wirkungsgrades. Der PHOTON-Wirkungsgrad für hohe Einstrahlung liegt mit 96,2 Prozent noch etwas höher. Wird die DC-Leistung aufsteigend simuliert, sinkt bei kleinen Leistungen der MPPT-Anpassungswirkungsgrad. In der Folge fällt auch der PHOTON-Wirkungsgrad für mittlere Einstrahlung mit 95,7 Prozent etwas niedriger aus. Der Hersteller arbeitet nach eigenen Angaben an einer genauen Analyse (siehe »Kommentar des Herstellers«). Der PHOTON-Wirkungsgrad für hohe Einstrahlung war bei aufsteigenden Leistungen identisch. Für die Auslegung des MPP einer Photovoltaikanlage sollte das untere Drittel des MPP-Spannungsbereichs gewählt werden. In diesem Bereich ist auch der Gesamtwirkungsgrad maximal. Der IG TL 5.0 besitzt mit 110,9 Prozent einen großen Überlastbereich. Die Anzeige der Wechselrichterausgangsleistung weist über den gesamten Leistungsbereich eine gute Genauigkeit auf. Mit 0,4 Prozentpunkten ist die Temperaturabhängigkeit des Wirkungsgrads gering. Der nutzbare Umgebungstemperaturbereich fällt mit minus 20 bis plus 55 Grad Celsius groß aus, eine Leistungsreduzierung ist hierbei nicht zu beachten. Fronius hat somit einen leichten, gut handhabbaren Wechselrichter mit einem sehr guten PHOTON-Wirkungsgrad im Programm, der in der Notenübersicht der bisherigen PHOTON-Testkandidaten seinen Platz im oberen Viertel hat. Er ist dabei für alle Modultypen (auch Dünnschicht) geeignet, die nicht geerdet werden müssen. Entsprechende Freigaben von Modulherstellern | Heinz Neuenstein, Jochen Siemer sind in Planung. Erläuterungen zu Messungen und Grafiken Die Diagramme zu MPPT-Wirkungsgrad, Umwandlungswirkungsgrad und Gesamtwirkungsgrad stellen die Abhängigkeit dieser Größen von der Eingangsspannung UMPP und der Eingangsleistung PDC dar. Der MPP-Spannungsbereich ist dabei jeweils in 20 Schritte, der DCLeistungsbereich in 24 Schritte unterteilt. Der Solargeneratorsimulator im PHOTON-Labor erzeugt also 480 verschiedene Kennlinien, alle mit einem Füllfaktor von 75 Prozent. Die in dieser Messreihe ermittelten 480 Werte dienen als Basis für die dreidimensionale Darstellung. Die dritte Dimension ist dabei die Farbe, sie zeigt den bei einem bestimmten Verhältnis von U MPP und P DC jeweils erreichten Wirkungsgrad an. Das Farbspektrum mit den zugehörigen Werten ist neben den Diagrammen abgebildet. Die y-Achse gibt die Eingangsspannung U MPP gemäß dem vom Hersteller des jeweiligen Geräts deklarierten Bereich an. Auf der x-Achse findet sich die vorgegebene Leistung P MPP in relativen Werten, normiert auf die Nenneingangsleistung P DCNenn des Wechselrichters und angegeben in Prozent der P MPP-Nennleistung. Wie weit dieser Bereich die 100-ProzentMarke überschreitet, richtet sich ebenfalls nach den Herstellervorgaben. Liegt die vom Hersteller angegebene maximale MPP-Spannung nah an der maximalen DC-Spannung, zeigt ein schraffierter Bereich die entsprechenden Einschränkungen beim Einsatz von kristallinen Modulen und darunter ein weiterer Bereich mit entge- 46 gengesetzter Schraffur die Einschränkungen beim Einsatz von Dünnschichtmodulen an. Der MPPT-Anpassungswirkungsgrad bezeichnet das Verhältnis zwischen vorgegebener DC-Leistung P MPP und der aufgenommenen DC-Leistung des Wechselrichters. Er gibt somit Aufschluss über das statische MPP-Tracking des Geräts, also darüber, wie viel der vom Solargenerator vorgegebenen P MPP-Leistung der Wechselrichter auch tatsächlich übernimmt. Der Umwandlungswirkungsgrad ist das Verhältnis der vom Wechselrichter gelieferten AC-Leistung PAC zu der auf seiner Gleichstromseite aufgenommenen Leistung P DC. Über dem Diagramm sowie rechts daneben zeigen Querschnitte durch die dreidimensionale Darstellung die Abhängigkeiten des Wirkungsgrades von der normierten Leistung beziehungsweise von der Spannung U MPP. Rechts oben ist eine Einordnung des Arbeitsbereichs des Wechselrichters bezogen auf den MPP-Spannungsbereich und die MPP-Leistung zu finden. Der Gesamtwirkungsgrad wird errechnet und ist die Multiplikation des Umwandlungswirkungsgrades und des MPPTAnpassungswirkungsgrades für alle 480 Messpunkte. Die Grafik ist analog derjenigen zum Umwandlungswirkungsgrad aufgebaut. Das Diagramm zum gewichteten Umwandlungswirkungsgrad zeigt den für mittlere Sonneneinstrahlung (Europäischer Wirkungsgrad) sowie den gemäß der Defi- nition der California Energy Commission (CEC) für hohe Einstrahlung (Kalifornischer Wirkungsgrad) ermittelten Wirkungsgrad jeweils über den gesamten MPP-Spannungsbereich. Das Diagramm zum Gesamtwirkungsgrad bei unterschiedlichen Spannungen zeigt dessen Verlauf über die Nennleistung PMPP jeweils für die minimale und die ma-ximale MPP-Spannung (UMPPmin und UMPPmax) sowie für den kleinsten und den größten Wert der MPP-Spannung, bei der ein Wechselrichter seinen maximalen Wirkungsgrad erreicht (UMPPηSumMaxMin und UMPPηSumMaxMax). Die jeweiligen maximalen Werte (ηSumMax) sind im Diagramm notiert. Falls die Kurven für UMPPηSumMaxMin und UMPPmin beziehungsweise UMPPηSumMaxMax und UMPPmax identisch sind, wird im Diagramm nur eine Kurve mit den entsprechenden Werten eingetragen (nämlich UMPPmin oder UMPPmax). Im selben Diagramm ist auch der durchschnittliche Gesamtwirkungsgradverlauf dargestellt und sein höchster Wert (η AvgSumMax) notiert. Der durchschnittliche Gesamtwirkungsgrad ergibt sich, indem bei der jeweiligen Stufe des MPP-Nennleistungsbereichs der Mittelwert aller Gesamtwirkungsgrade über den vom Hersteller ausgewiesenen MPPSpannungsbereich errechnet wird. Entlang den Leistungsstufen von 5 bis 100 Prozent der MPP-Nennleistung ergibt sich hieraus eine Kurve. Wird der Verlauf dieser Kurve für mittlere (ηP med) beziehungsweise hohe Einstrahlung (η Pmax) gewichtet, ergibt sich der jeweilige PHOTON-Wirkungsgrad. Er ist ebenfalls im Diagramm notiert. PHOTON Profi Juli 2010