Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds
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Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds
Lokales Werther haller Kreisblatt nr. 299, freitag, 27. Dezember 2013 Ihre Zeitung vor Ort Gutenbergstraße 2,33790 Halle / Westfalen E-Mail [email protected] Anzeigen Leserservice Ansprechpartner Redaktion: Anja Hanneforth (aha) Detlef-Hans Serowy (DHS) Kerstin Spieker (kei) Fax Redaktion 0 52 01/15-111 0 52 01/15-115 0 52 01/15-125 0 52 01/15-124 0 52 01/15-130 0 52 01/15-165 www.haller-kreisblatt.de TERMINE - Heute 0 bis 24 Uhr: Hospiz-Initiative Werther e.V., ` (0 52 03) 44 74 Vandalismus im Bücherhaus Unbekannte legen Feuer ¥ Werther-Häger (HK). Kerstin Blomeyer-Garbe von der Dorfgemeinschaft Häger traute ihren Augen nicht, als sie am Montag zum routinemäßigen Aufräumen ins Bücherhaus in Häger kam. Über Nacht hatten dort Vandalen gehaust und ein Feuer entfacht. Zu einem Brand ist es nicht gekommen, allerdings wurden einige Bücher angekokelt. Außerdem wurde Glas zerschlagen. Die Polizei wurde eingeschaltet und hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Mitglieder der Dorfgemeinschaft sind entsetzt, dass das mit so viel Engagement errichtete Haus derart missbraucht wurde. „Wir werden das Häuschen künftig noch stärker im Auge behalten, bitten aber auch alle Anwohner um Mithilfe, auch bei der Aufklärung dieser Tat“, wenden sie sich an die Öffentlichkeit. Mehrgenerationen-Kultband: Ralf Schuppner (links) ist das »Krokodil« der Thunderbirds. Er ist seit 1961 der Bassist der ostwestfälischen Rockformation. Flott auf dem Parkett unterwegs: Liese und Andreas Thomas tanzen geFotos: E. Rekate konnt im klassischen Rock-’n’-Roll-Stil. Rhythmusgitarrist Dr. Günther Ennen stieg nur wenig später ein. Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds Mehrgenerations-Kultband »donnert« traditionell das Weihnachtsfest ein Von Edwin Rekate ¥ Werther-Häger. Energie für die Weihnachtsfeiertage generiert alle Jahre wieder die legendäre Rockformation The Thunderbirds. Das virtuose Sextett donnert immer am Abend des 23. Dezembers über die Drei-Linden-Showbühne und aktiviert mit jedem ihrer Auftritte eine stets wachsende Fangemeinde zum heißen Tanz in den frühen Heiligabend. „Uns gibt es schon ziemlich lange, keiner weiß wie lange, ob es nun Jahrhunderte oder Dekaden sind. Aber einer von uns hat überlebt, quasi das Krokodil der Thunderbirds: Gründungsmitglied Ralf Schuppner!“ – Mit Ärgerlich: Asche und Glasscherben elektronisch satt verstärkten haben die ungebetenen Gäste im Worten läutet Pianist Christian Bücherhaus Häger zurückgelassen. Burk den obligatorischen, kurz vor Mitternacht beginnenden Zugabereigen ein, der mit dem Song »Marmor, Stein und Eisen bricht« sämtliche Herzen auf Anhieb gewinnt. Der Drafi-Deutscher-Titel über die ewige Liebe ist der absolute Ohrwurm, er gilt auch als Hymne der Thunderbirds. Jede Konzertbesucherin und jeder Konzertbesucher kennt buchstäblich den Text in- und auswendig und singt aus voller Kehle mit. Die Coverband mit überregionalem Kultstatus interpretiert locker die Megastars der 1950er, 1960er und 1970er Jahre und serviert aus deren Hits ein kurzweiliges Potpourri. Elvis, Keith und Mick, oder wie sie auch immer heißen mögen, rocken dann quasi »live« das DreiLinden-Parkett. „Na logisch. Das ist gute Musik“, findet auch die künftige Kunsthistorikerin Greta Bruns, Mögen gute Musik: Greta Bruns (links), Tochter der Künstlerin Barbara Bruns, genießt gemeinsam mit ihrer Mutter das Rockkonzert. Tochter der Künstlerin Barbara Bruns. Die junge Studentin ist eigens aus Düsseldorf angereist, um zusammen mit ihrer Mutter das Konzert generationsüber- greifend zu genießen. Auch Elisabeth und Karin Thenhausen aus Bielefeld fanden den Weg nach Werther. Die beiden kennen das Heilig-Rockkonzert im »Drei Linden« gerade mal erst zwei Jahre. „Vorher haben wir das doch nicht gewusst“, entschuldigen sich Mama und Tochter unisono, die beide, in offizielle T-Shirts der Band gehüllt, voller Elan fast pausenlos die Tanzfläche nutzen. Mitten in dem in purpurrotes Schweinwerferlicht getauchten Twist-Medley präsentierten die fingerfertigen Donnervögel ein rasantes »Jingle Bells«, das Jung und Alt prima über den frisch gebohnerten Tanzboden gleiten ließ. Gleiches galt glücklicherweise nicht für den morgendlichen Heimweg, da draußen ja noch kein Schnee die Winterreifen ins Rutschen bringen konnte. Ute, ein HK-Fotomodel beim Heilig-Rockkonzert 2012, bringt den von ihr empfundenen Hörgenuss auf den Punkt: „Endlich raus aus dem Weihnachtsstress. Das fällt dann alles so richtig ab“, begeistert sie sich zusammen mit ihrer Clique am runden Bistrotisch. Zwei ihrer Freunde haben extra den weiten Weg von zirka 400 Kilometern zum Drei-Linden-Konzert zurückgelegt. Und wenn dann Bassist Ralf Schuppner, Rhythmusgitarrist Dr. Günther Ennen, Schlagzeuger Gunnar Ennen, Sohn des Gitarristen und vollwertiger Ersatz für den erkrankten Ur-Drummer Jimmy Nitizky, Saxofonist Martin Rode, Sologitarrist Dirk Wröbel und Keyboarder Christian Burk in Höchstform aufbrausen, ist der »Status quo« im weihnachtlichen Werther wiederhergestellt. Das Orga-Team mit Udo Heidemann und Reinhard Pottmeier zeigte sich vollauf zufrieden. Das rockige Weihnachtskonzert brummt immer, es ist halt der traditionelle »Burner« zum Auftakt der Festtage. Kleine Engel verkünden frohe Botschaft Christvesper mit Krippenspiel in der Bethlehems-Gemeinde in Rotenhagen ¥ Werther-Rotenhagen (C.). Wirklich himmlisch begann die Christvesper in der ganz besonderen Atmosphäre in der kleinen Kirche der Selbstständigen evangelisch-lutherischen Gemeinde auf dem Lande. Große und kleine Engel sangen von der ganz besonderen Nacht. „Weil alle Kinder so gerne Engel spielen wollten, haben sich die Akteure eine Weihnachtsgeschichte aus der Perspektive der himmlischen Boten ausgedacht.“ Der Pfarrer begrüßte die Gläubigen zur „herbstlichen Feier“ und hob damit auf das feuchte und sehr windige Wetter draußen vor den Kirchentüren ab. Doch auch ohne leise rieDer junge Pfarrer Johannes selnden Schnee sorgten die verHeicke fand fröhliche Worte: kleideten Kinder mit ihrem Krippenspiel ganz schnell für weihnachtliche Stimmung. Unter der Leitung von Jutta Kipp und mit der musikalischtechnischen Unterstützung durch Johannes Heicke gelang das Krippenspiel ganz wunderbar und nicht nur die Kinderaugen glänzten. Kurze, nicht geplante Zwischen-»Fälle« erhöhten die Aufmerksamkeit im Publikum und ließen die Zuhörer schmunzeln. Bei den eingängi- gen Refrains der kindlichen Botschaften durften die Großen mitsingen. Natürlich durfte auch die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium nicht fehlen. Nach dem klassischen Weihnachtslied »Herbei, o ihr Gläubigen« mit Orgelbegleitung war der kleine Altarraum ganz frei für die Kinder und ihr Krippenspiel. In einer ersten Szene machten sich die wunderschön gekleideten und geschmückten Engel im Himmel Gedanken über die besorgniserregenden Zustände bei den Menschen in der Welt. Nachdenkenswerte Überlegungen wurden angestellt, wie man die Welt wieder in die Fugen weisen könnte. Vor den voll besetzten grauen Kirchenbänken, agierten die aufgeregten Kinder vor ihrem Krippenspiel und vor einem Weihnachtsbaum, der in seiner Schlichtheit beeindruckte: groß und ausschließlich mit Strohsternen und echten Kerzen geschmückt. Nach weihnachtlichen Gedanken und einem »O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit« feierten die Kinder in ihrer letzten Szene eine »Party für Jesus« und forderten alle GottesdienstEngelschor: Weil alle Kinder gerne Engel spielen wollten, entwickelten die Organisatoren Jutta Kipp und Pfarrer besucher zum Tanz um den Johannes Heicke ein ganz neues Krippenspiel. Foto: C. Schäfer Weihnachtsbaum auf. Krippenspiel: Ganz moderne Töne schlugen die Kinder mit einem Weihnachts-Rap an. Foto: C. Schäfer Geburtstagsfeier fürs Jesuskind Hunderte Kinder in der Familien-Christvesper am Heiligen Abend in St. Jacobi ¥ Werther (C.). Gespannte Weihnachtsstimmung herrschte im voll besetzten Kirchenschiff von St. Jacobi. Die erste Christvesper um 15 Uhr – vor allem für Familien mit Kindern gedacht – bedeutet wie jedes Jahr: Ausnahmezustand! Der gesamte Teppich im Altarvorraum war dicht besetzt mit Kindergartenund Grundschulkindern. In Vertretung der erkrankten Pfarrerin Claudia Bergfeld sprang Kollegin Silke Beier ein. In ihrer Begrüßung lud sie alle Besucher zur „Geburtstagsfeier für Jesus“ ein. Anhand der kunstvoll geschnitzten Krippenfiguren auf den Altarstufen erklärte die Pastorin den Sinn der Weihnachtsfeier, auch für die ganz kleinen Besucher verständlich. Mit einem gemeinsamen Lied, kraftvoll untermalt vom Orgelspiel der Kantorin Ursula Schmolke, kehrte ein wenig weihnachtliche Ruhe und Konzentration in die festlich geschmückte Kirche ein. Immer wieder unterbrochen durch den vielstimmigen Gemeindegesang von »Ihr Kinderlein kommet« wurden die 20 Verse der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium gelesen. Das Krippenspiel gab sich modern: Ganz modern sangen die Engel einen Rap und gaben der alten Botschaft eine zeitgenössische Note.