Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds

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Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds
Lokales Werther
haller Kreisblatt nr. 299, freitag, 27. Dezember 2013
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Vandalismus im
Bücherhaus
Unbekannte legen Feuer
¥ Werther-Häger (HK). Kerstin Blomeyer-Garbe von der
Dorfgemeinschaft Häger traute
ihren Augen nicht, als sie am
Montag zum routinemäßigen
Aufräumen ins Bücherhaus in
Häger kam. Über Nacht hatten
dort Vandalen gehaust und ein
Feuer entfacht. Zu einem Brand
ist es nicht gekommen, allerdings wurden einige Bücher angekokelt. Außerdem wurde Glas
zerschlagen. Die Polizei wurde
eingeschaltet und hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Mitglieder der Dorfgemeinschaft
sind entsetzt, dass das mit so viel
Engagement errichtete Haus
derart missbraucht wurde. „Wir
werden das Häuschen künftig
noch stärker im Auge behalten,
bitten aber auch alle Anwohner
um Mithilfe, auch bei der Aufklärung dieser Tat“, wenden sie
sich an die Öffentlichkeit.
Mehrgenerationen-Kultband: Ralf Schuppner (links) ist das »Krokodil« der Thunderbirds. Er ist seit 1961 der Bassist der ostwestfälischen Rockformation. Flott auf dem Parkett unterwegs: Liese und Andreas Thomas tanzen geFotos: E. Rekate konnt im klassischen Rock-’n’-Roll-Stil.
Rhythmusgitarrist Dr. Günther Ennen stieg nur wenig später ein.
Heilig-Rockkonzert mit den Thunderbirds
Mehrgenerations-Kultband »donnert« traditionell das Weihnachtsfest ein
Von Edwin Rekate
¥ Werther-Häger. Energie für
die Weihnachtsfeiertage generiert alle Jahre wieder die legendäre Rockformation The
Thunderbirds. Das virtuose
Sextett donnert immer am
Abend des 23. Dezembers über
die Drei-Linden-Showbühne
und aktiviert mit jedem ihrer
Auftritte eine stets wachsende
Fangemeinde zum heißen
Tanz in den frühen Heiligabend.
„Uns gibt es schon ziemlich
lange, keiner weiß wie lange, ob
es nun Jahrhunderte oder Dekaden sind. Aber einer von uns hat
überlebt, quasi das Krokodil der
Thunderbirds: Gründungsmitglied Ralf Schuppner!“ – Mit
Ärgerlich: Asche und Glasscherben elektronisch satt verstärkten
haben die ungebetenen Gäste im Worten läutet Pianist Christian
Bücherhaus Häger zurückgelassen.
Burk den obligatorischen, kurz
vor Mitternacht beginnenden
Zugabereigen ein, der mit dem
Song »Marmor, Stein und Eisen
bricht« sämtliche Herzen auf
Anhieb gewinnt.
Der Drafi-Deutscher-Titel
über die ewige Liebe ist der absolute Ohrwurm, er gilt auch als
Hymne der Thunderbirds. Jede
Konzertbesucherin und jeder
Konzertbesucher kennt buchstäblich den Text in- und auswendig und singt aus voller Kehle mit. Die Coverband mit überregionalem Kultstatus interpretiert locker die Megastars der
1950er, 1960er und 1970er Jahre
und serviert aus deren Hits ein
kurzweiliges Potpourri. Elvis,
Keith und Mick, oder wie sie
auch immer heißen mögen, rocken dann quasi »live« das DreiLinden-Parkett.
„Na logisch. Das ist gute Musik“, findet auch die künftige
Kunsthistorikerin Greta Bruns,
Mögen gute Musik: Greta Bruns (links), Tochter der Künstlerin Barbara
Bruns, genießt gemeinsam mit ihrer Mutter das Rockkonzert.
Tochter der Künstlerin Barbara
Bruns. Die junge Studentin ist
eigens aus Düsseldorf angereist,
um zusammen mit ihrer Mutter
das Konzert generationsüber-
greifend zu genießen. Auch Elisabeth und Karin Thenhausen
aus Bielefeld fanden den Weg
nach Werther. Die beiden kennen das Heilig-Rockkonzert im
»Drei Linden« gerade mal erst
zwei Jahre. „Vorher haben wir
das doch nicht gewusst“, entschuldigen sich Mama und
Tochter unisono, die beide, in
offizielle T-Shirts der Band
gehüllt, voller Elan fast pausenlos die Tanzfläche nutzen.
Mitten in dem in purpurrotes
Schweinwerferlicht getauchten
Twist-Medley präsentierten die
fingerfertigen Donnervögel ein
rasantes »Jingle Bells«, das Jung
und Alt prima über den frisch
gebohnerten Tanzboden gleiten
ließ. Gleiches galt glücklicherweise nicht für den morgendlichen Heimweg, da draußen ja
noch kein Schnee die Winterreifen ins Rutschen bringen konnte.
Ute, ein HK-Fotomodel beim
Heilig-Rockkonzert 2012, bringt
den von ihr empfundenen Hörgenuss auf den Punkt: „Endlich
raus aus dem Weihnachtsstress.
Das fällt dann alles so richtig ab“,
begeistert sie sich zusammen mit
ihrer Clique am runden Bistrotisch. Zwei ihrer Freunde haben
extra den weiten Weg von zirka
400 Kilometern zum Drei-Linden-Konzert zurückgelegt.
Und wenn dann Bassist Ralf
Schuppner, Rhythmusgitarrist
Dr. Günther Ennen, Schlagzeuger Gunnar Ennen, Sohn des Gitarristen und vollwertiger Ersatz
für den erkrankten Ur-Drummer Jimmy Nitizky, Saxofonist
Martin Rode, Sologitarrist Dirk
Wröbel und Keyboarder Christian Burk in Höchstform aufbrausen, ist der »Status quo« im
weihnachtlichen Werther wiederhergestellt. Das Orga-Team
mit Udo Heidemann und Reinhard Pottmeier zeigte sich
vollauf zufrieden. Das rockige
Weihnachtskonzert
brummt
immer, es ist halt der traditionelle »Burner« zum Auftakt der
Festtage.
Kleine Engel verkünden frohe Botschaft
Christvesper mit Krippenspiel in der Bethlehems-Gemeinde in Rotenhagen
¥ Werther-Rotenhagen (C.).
Wirklich himmlisch begann
die Christvesper in der ganz
besonderen Atmosphäre in der
kleinen Kirche der Selbstständigen evangelisch-lutherischen
Gemeinde auf dem Lande.
Große und kleine Engel sangen
von der ganz besonderen
Nacht.
„Weil alle Kinder so gerne Engel
spielen wollten, haben sich die
Akteure eine Weihnachtsgeschichte aus der Perspektive der
himmlischen Boten ausgedacht.“ Der Pfarrer begrüßte die
Gläubigen zur „herbstlichen Feier“ und hob damit auf das feuchte und sehr windige Wetter
draußen vor den Kirchentüren
ab. Doch auch ohne leise rieDer junge Pfarrer Johannes selnden Schnee sorgten die verHeicke fand fröhliche Worte: kleideten Kinder mit ihrem
Krippenspiel ganz schnell für
weihnachtliche Stimmung.
Unter der Leitung von Jutta
Kipp und mit der musikalischtechnischen
Unterstützung
durch Johannes Heicke gelang
das Krippenspiel ganz wunderbar und nicht nur die Kinderaugen glänzten. Kurze, nicht geplante Zwischen-»Fälle« erhöhten die Aufmerksamkeit im Publikum und ließen die Zuhörer
schmunzeln. Bei den eingängi-
gen Refrains der kindlichen Botschaften durften die Großen
mitsingen. Natürlich durfte
auch die Weihnachtsgeschichte
aus dem Lukasevangelium nicht
fehlen.
Nach dem klassischen Weihnachtslied »Herbei, o ihr Gläubigen« mit Orgelbegleitung war
der kleine Altarraum ganz frei
für die Kinder und ihr Krippenspiel. In einer ersten Szene
machten sich die wunderschön
gekleideten und geschmückten
Engel im Himmel Gedanken
über die besorgniserregenden
Zustände bei den Menschen in
der Welt. Nachdenkenswerte
Überlegungen wurden angestellt, wie man die Welt wieder in
die Fugen weisen könnte.
Vor den voll besetzten grauen
Kirchenbänken, agierten die
aufgeregten Kinder vor ihrem
Krippenspiel und vor einem
Weihnachtsbaum, der in seiner
Schlichtheit beeindruckte: groß
und ausschließlich mit Strohsternen und echten Kerzen geschmückt. Nach weihnachtlichen Gedanken und einem »O
du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit«
feierten die Kinder in ihrer letzten Szene eine »Party für Jesus«
und forderten alle GottesdienstEngelschor: Weil alle Kinder gerne Engel spielen wollten, entwickelten die Organisatoren Jutta Kipp und Pfarrer besucher zum Tanz um den
Johannes Heicke ein ganz neues Krippenspiel.
Foto: C. Schäfer Weihnachtsbaum auf.
Krippenspiel: Ganz moderne Töne schlugen die Kinder mit einem Weihnachts-Rap an.
Foto: C. Schäfer
Geburtstagsfeier fürs Jesuskind
Hunderte Kinder in der Familien-Christvesper am Heiligen Abend in St. Jacobi
¥ Werther (C.). Gespannte
Weihnachtsstimmung herrschte
im voll besetzten Kirchenschiff
von St. Jacobi. Die erste Christvesper um 15 Uhr – vor allem
für Familien mit Kindern gedacht – bedeutet wie jedes Jahr:
Ausnahmezustand! Der gesamte
Teppich im Altarvorraum war
dicht besetzt mit Kindergartenund Grundschulkindern. In
Vertretung der erkrankten Pfarrerin Claudia Bergfeld sprang
Kollegin Silke Beier ein. In ihrer
Begrüßung lud sie alle Besucher
zur „Geburtstagsfeier für Jesus“
ein. Anhand der kunstvoll geschnitzten Krippenfiguren auf
den Altarstufen erklärte die Pastorin den Sinn der Weihnachtsfeier, auch für die ganz kleinen
Besucher verständlich. Mit einem gemeinsamen Lied, kraftvoll untermalt vom Orgelspiel
der Kantorin Ursula Schmolke,
kehrte ein wenig weihnachtliche
Ruhe und Konzentration in die
festlich geschmückte Kirche ein.
Immer wieder unterbrochen
durch den vielstimmigen Gemeindegesang von »Ihr Kinderlein kommet« wurden die 20
Verse der Weihnachtsgeschichte
aus dem Lukasevangelium gelesen. Das Krippenspiel gab sich
modern: Ganz modern sangen
die Engel einen Rap und gaben
der alten Botschaft eine zeitgenössische Note.