Adler – Nachbau von 1935 Der TEE Rheingold
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Adler – Nachbau von 1935 Der TEE Rheingold
Lebendige Eisenbahngeschichte: Sie sind die Stars des dampfspektakels 2010: Rund 200 Sonderzüge mit historischen Loks und Wagen aus 175 Jahren deutscher Eisenbahngeschichte, die zum Mitfahren, Zuschauen und Staunen einladen. Das Besondere: Alle Dampf-, Diesel- und Stromzüge werden den verschiedenen Eisenbahnzeitaltern entsprechend zusammengestellt. So können die Besucher z.B. aus dem D-Zug von 1968 in den Preußischen Länderbahn-Zug von 1890 umsteigen und 175 Jahre deutsche Eisenbahngeschichte live erleben – u. a. mit dem legendären Trans-Europ-Express „Rheingold“ und vielen anderen besonderen Zügen. Hier einige Beispiele: Adler – Nachbau von 1935 Die Adler Dampflokomotive ist die erste Dampflokomotive, die erfolgreich in Deutschland fuhr: zum ersten Mal auf der Strecke Nürnberg - Fürth am 7. Dezember 1835. Der Adler wurde in den folgenden 22 Jahren im Personen- und Güterverkehr eingesetzt und nach seiner Ausmusterung 1857 im Jahre 1858 verschrottet. Zum 100-jährgen Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland ließ die Deutsche Reichsbahn 1935 einen weitgehend originalgetreuen Nachbau erstellen. Beim großen Brand im Depot des Verkehrsmuseum Nürnberg im Jahr 2005 wurde der Adler stark beschädigt und im Jahre 2007 rekonstruiert. Der TEE Rheingold Die Schnellfahrlokomotive 103 der DB Vier Vorserienlokomotiven E 03 001 – 004 wurden 1965 für den TEE-Verkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h in Dienst gestellt. Ab 1970 folgten 145 Loks der Serienausführung Baureihe 103.1, die alsdann die hochwertigen Traktionsaufgaben von TEEund IC-Zügen zuverlässig übernahmen und mit ihrem Stromlinien-Design dem Fernverkehr der Deutschen Bundesbahn über Jahrzehnte ein unverwechselbares Gesicht gaben. Bis heute ist die Stundenleistung der sechs Fahrmotoren von insgesamt 7.780 kW (10.580 PS) in einer Schnellzuglokomotive mit ungeteiltem Rahmen weltweit unübertroffen. Nach dem Rückzug der Baureihe 103 aus dem Regelverkehr im Jahr 2002 werden vier Loks der Baureihe von der DB AG weiterhin betrieben, davon zwei durch DB Nostalgiereisen. Diese Maschinen mit den Ordnungsnummern 184 und 235 haben die Zulassungen für die Netze Österreichs, der Schweiz, Italiens und Dänemarks erhalten (in Italien und Dänemark nur für Grenzstrecken) und bespannen durchgängig den TEE „Rheingold“ auf europäischen Langläufen. Die Lok 103 184 erhielt zu diesem Zweck 2007 eine besondere Ausrüstung mit selektiv schaltbaren Stromabnehmern für das schweizerische Netz. Der TEE Rheingold beim dampfspektakel 2010: Die Lokomotivbaureihe 103 und der TEE „Rheingold“ als Prototypen für die nachfolgende Generation von InterCity-Zügen sind Meilensteine der deutschen Eisenbahngeschichte. Bei einer Veranstaltung zum 175. Jubiläum der deutschen Eisenbahnen dürfen diese eine Epoche Seite 2 prägenden und auch besonders attraktiven Fahrzeuge nicht fehlen. Für das Dampfspektakel 2010 hat der TEE „Rheingold“ die Aufgabe, zeitgerechte Tagesanreisen für die Teilnehmer aus NRW zu ermöglichen. DB Nostalgiereisen realisiert diese Leistung täglich von Ostersamstag bis Ostermontag im Auftrag der DB Fernverkehr AG. Von Dortmund über Bochum, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln und Bonn fährt der Komfortzug morgens nach Koblenz, von wo über die Moselbahn Trier erreicht. Nachmittags verlässt er Trier wieder in Richtung Rhein. Als besonderes Highlight im Rahmen der Veranstaltung übernimmt am 5. April eine Dampflok – voraussichtlich die 41 360 – die Traktion des Zuges mit Höchstgeschwindigkeit 80 Km/h von Koblenz bis Trier. Die von Dortmund kommende Zuglok 103 verbleibt beim Richtungswechsel in Koblenz am Zugschluss, um den Wagenzug mit elektrischer Energie zu versorgen. Die klimatisierten Wagen des TEE „Rheingold“ benötigen eine kontinuierliche Energieversorgung über eine 1000 V-Leitung, die Dampfloks nicht bereitstellen können. Triebwagen WUMAG Nürnberg 761 Schon in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts war die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft bemüht, den Eisenbahnverkehr auf Nebenstrecken mit Triebwagen wirtschaftlicher als mit Dampfzügen durchzuführen und der Konkurrenz durch die Straße entgegenzutreten. Neben anderen Schienenfahrzeugherstellern wurde die Waggon- und Maschinenbau Aktiengesellschaft in Görlitz (WUMAG) beauftragt, sechs schwere Drehgestelltriebwagen zu bauen. Die WUMAG betrat mit der Entwicklung von Benzolmotoren und besseren mechanischen Getrieben technisches Neuland für Eisenbahnfahrzeuge. Der letzte erhaltene Triebwagen dieser Serie ist der 1926 gebaute „Nürnberg 761“. Nach Einsätzen bei der Reichsbahn in Königsberg, Trier und Nürnberg gelangte er im Jahre 1956 von der Deutschen Bundesbahn zur Kleinbahn Buxtehude-Harsefeld und löste wiederum den Dampfzugverkehr ab. Bis 1968 diente er dort nach einer Grundüberholung noch im Personenverkehr. Anschließend wurde der Triebwagen noch für Stückgutverkehr und für Güterzüge verwendet. 1979 gründete sich der Verein der Buxtehude-Harsefelder Eisenbahnfreunde, um das zur Verschrottung bestimmte Fahrzeug als einmaliges Denkmal der Technikgeschichte museal – weitgehend im originalen Erscheinungsbild – zu erhalten und der interessierten Öffentlichkeit Reisekultur der 30er Jahre in wesentlichen Ausprägungen zu vermitteln. Schnellzug Dampflokomotive 01 118 Die 01118 wurde im Jahr 1934 von der Lokomotivfabrik Krupp in Essen gebaut. Die Fabrikationsnummer lautete 1415. Die Indienststellung erfolgte am 2. Januar 1935. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde die Lok in der ehemaligen Sowjetzone in den Bestand der Deutschen Reichsbahn der DDR eingegliedert und unverändert bis zur Übernahme durch die Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. im Jahr 1981 erhalten. Die 01118 ist das einzige Exemplar seiner Bauart, das seit seiner Indienststellung ununterbrochen betriebsbereit geblieben ist. Bis zur Übernahme 1981 durch die Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. hatte die Lokomotive laut Betriebsbuch eine Strecke von 3.559.271 Kilometern zurück gelegt. Das entspricht etwa 39 Erdumrundungen. Seite 3 Die preußische T 11 – Hannover 75 12 Die "Hannover 7512" ist das letzte noch vorhandene und betriebsfähige Exemplar der einst in einer Stückzahl von 470 gebauten Maschinen der Gattung pr T 11. Gebaut 1908 von der UnionGießerei in Königsberg, lautete ihre Reichsbahn-Nummer 74 231. Die Museumsbahn Minden hat sie jedoch mit der ursprünglichen Bezeichnung im Dienst, passend zum Mindener Preußenzug, der insgesamt 10 Wagen umfasst. Der Zug stellt eine Nebenbahn mit zwei- und dreiachsigen Durchgangswagen in Länderbahnfarben etwa von der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert dar. Also aus Epoche I der deutschen Eisenbahngeschichte. Stellungnahme des Verkehrsministeriums: Eröffnet wird die Veranstaltung am 1. April 2010 durch den Schirmherrn, den rheinland-pfälzischen Verkehrsminister Hendrik Hering: „Das ,dampfspektakel’ ist ein großes Ereignis für alle großen und kleinen Eisenbahnfans. Rund um Ostern 2010 erleben Besucher aus aller Welt die Faszination Dampfzug und Eisenbahngeschichte hautnah. Es gibt jede Menge Veranstaltungen rund um das Thema Eisenbahn“, so der Minister. Zentren sind Trier, das historische Bahnbetriebswerk Gerolstein und das DB Museum Koblenz. „Gleichzeitig soll auch auf unser Konzept „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“ hingewiesen werden“, so der Minister. Der Markenartikel des Landes, der „Rheinland-Pfalz-Takt“ (RPT), wird mit der Umsetzung des Konzeptes „Rheinland-PfalzTakt 2015“ landesweit noch einmal deutlich verbessert. „Zum einen sollen die ländlichen Räume noch enger an die großen Städte angebunden werden, zum anderen geht es um die Optimierung der Verbindungen zwischen den großen Städten. Der Rheinland-Pfalz-Takt ist im 16. Jahr seines Bestehens nach wie vor ein sehr erfolgreiches Nahverkehrskonzept“, betont Hendrik Hering. „Moderne Bahnhöfe, attraktive Fahrzeiten, ein vertaktetes Verkehrsangebot, bequeme Fahrzeuge und eine nahezu flächendeckende Verbundstruktur haben zu Fahrgastzuwächsen von rund 100 Prozent geführt. Das Zug-Angebot wurde um 50 Prozent ausgeweitet. Die Zugkilometerleistungen sollen mit dem Konzept RPT 2015 nochmals um ca. 20 Prozent auf rund 40 Millionen Zugkilometer bis 2015 steigen“, sagt der Minister.