Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle–Berlin
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Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle–Berlin
oßpösna Jesewitz Pönitz Borsdorf Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle–Berlin Einbindung in den Knoten Leipzig Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 Nürnberg–Berlin Von der Europäischen Union kofinanziert Transeuropäisches Verkehrsnetz (TEN-V) Richtu ng Ha lle (Sa ale) Ausbaustrecke VDE 8.3 Rich t u ng Flughafen Leipzig/Halle in Berl Schkeuditz S-B ahn Richtung Halle (Saale) Hal le– Leipzig Messe Lei pzig Beginn Bauabschnitt Knoten Leipzig L-Lützschena g o lev L-Wahren L-S r. tst ich lbr L-O atz Taucha L- Heiterblick L-Nord ipl pp o L-C n tu ch Ri r. tst g ur nb le i gE L-Thekla L-Möckern L-Gohlis Einbindung Aus- und Neubaustrecke VDE 8 el L eip zig L-Leutzsch Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW) unn Netzergänzende Maßnahmen zum City-Tunnel Leipzig Cit y-T Tangierende Maßnahmen L-Rückmarsdorf L-Paunsdorf Leip zig H L-Markt bf L-Sellerhausen L-Bayerischer Bahnhof L-Miltitz L-Grünauer Allee L-Anger Crottendorf L-Plagwitz L-Mölkau L-Stötteritz L-MDR L-Allee-Center Richtung Dresden Engelsdorf Werkstätten L-WilhelmLeuschner-Platz L-Lindenau Engelsdorf L-Völkerschlachtdenkmal L-Karlsruher Str. Markranstädt L-Miltitzer Allee L-Holzhausen Richtung Erfurt L-Großzschocher L-Connewitz Ri Richtun g Gera ch tu ng Zw ick au L-Liebertwolkwitz Markkleeberg Nord Markkleeberg Titelmotiv: Neue Bahnsteige im Hauptbahnhof Leipzig , Visualisierung Knauthain Impressum Herausgeber DB ProjektBau GmbH Regionalbereich Südost Knautnaundorf Großprojekt VDE 8 Projektabschnitt Einbindung VDE 8.2/8.3 in den Knoten Leipzig Großer Brockhaus 5 04103 Leipzig Tel.: 0341 2342 4341 Änderungen vorbehalten. Einzelangaben ohne Gewähr. Foto: Frank Kniestedt Visualisierung: vectorvision Stand Oktober 2014 www.youtube.com/vde8 www.vde8.de Gro Zahlen und Fakten Knoten Leipzig / 1. Bauabschnitt Markkleeberg- Großstädteln Neubau der Eisenbahnüberführung (EÜ) Rackwitzer Straße und Parthe Abbruch und Verfüllung der Verkehrstunnel I und II Gaschwitz Neubau des Gleisvorfelds für die Einbindung der Strecken 5919, 6411, 6367 in den Leipziger Hauptbahnhof Neubau der Bahnsteige an Gleis 10 bis 15 Großdeuben Teilweiser Umbau der Ausfahrt Richtung Dresden für Geschwindigkeiten bis 160 km/h Neubau von Weichen 65 Neubau von Gleisen, Oberleitungsanlagen (OLA) und Ausrüstungstechnik 22 km Bauzeit2012–2015 Investition ca. 120 Mio. € Inbetriebnahme 1. Ausbaustufe Knoten Leipzig 2015 Inbetriebnahme Gesamtprojekt VDE 8 2017 Citytunnel-Station Leipzig Hbf tief Bahnsteig 14/15 Bahnsteig 12/13 Bahnsteig 10/11 ty Ci tu nn e am dr or mp l-N t ra un ne s We pe el Eisenbahnbrücke Parthe Ci t yt Richtung Dresden Eisenbahnbrücke Rackwitzer Straße/ Parthe Eisenbahnbrücke Berliner Straße Lokschuppen 1 Lokschuppen 2 Richtung Ausbaustrecke VDE 8.3 Leipzig–Berlin und Neubaustrecke VDE 8.2 Erfurt–Leipzig/Halle Das Projekt Knoten Leipzig Der Hauptbahnhof Leipzig wird Teil des Hochgeschwindigkeitsnetzes der Deutschen Bahn. Seit 2002 wird am Knoten Leipzig gebaut. Jetzt sind die Bahnsteige dran. Das Ziel: Der Anschluss an die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/ Halle (VDE 8.2) im Jahr 2015. Richtung Großkorbetha und Halle Umbau der Gleisanlagen im Leipziger Hauptbahnhof Vorfahrt für den Zugverkehr der Zukunft Mit der Einbindung in das Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn wird der Knoten Leipzig auf den neuesten Stand gebracht. Ziel ist es, dass die Züge schneller ein- und ausfahren können, sodass die auf der Strecke erzielten Fahrzeitgewinne erhalten bleiben. Viele Anlagen im Gleisvorfeld stammen noch aus der Zeit um 1915 als der Hauptbahnhof gebaut wurde. In mehreren Baustufen werden Gleise, Ausrüstungen, Oberleitungen und Spurpläne erneuert, Kreuzungen und Überführungen errichtet. Die Arbeiten gliedern sich nach den Fahrtrichtungen Dresden, Berlin und Erfurt/Halle. Technisch werden neue Maßstäbe gesetzt. So wird unter anderem komplett auf Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW) umgestellt die Basis für einen modernen Zugverkehr. Fahrdienstleiter steuern, disponieren und überwachen aus der Betriebszentrale in Leipzig den gesamten Zugverkehr rund um die Messestadt und weit darüber hinaus. Computer übernehmen das Stellen der Signale und W eichen. Neben der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle wird ein weiteres Großprojekt eingebunden: der Citytunnel Leipzig. Mit seiner Eröffnung begann Ende 2013 eine neue Ära im mitteldeutschen Nahverkehr. Bahnsteigverlängerung Citytunnel Betroffene Bahnsteige 14/15 Richtung Dresden 12/13 Richtung München 10/11 Richtung Berlin Baubereiche am Hauptbahnhof Leipzig, Visualisierung Baumaßnahmen im Leipziger Hauptbahnhof Die Bahnsteige 10 bis 15 werden für den modernen, leistungsfähigen Hochgeschwindigkeitsverkehr umgebaut. Sie werden verlängert, sodass über die gesamte Länge eines Zuges ein komfortables Ein- und Aussteigen möglich ist (Bahnsteige 10 und 11 erhalten eine Länge von 370 Meter, Bahnsteige 12 bis 15 eine Länge von 420 Meter. Außenbahnsteig 10 a entfällt. Zum Komfort trägt auch bei, dass die Bahnsteige erhöht werden. 76 Zentimeter sind eine optimale Höhe, um bequem in den Zug zu kommen. Für behinderte Menschen wird eine barrierefreie Bahnsteigmöblierung eingerichtet. Dazu gehören ein Blindenleitsystem, weitere Orientierungshilfen für Blinde und Bewegungsflächen für Rollstuhlfahrer im Wartebereich. Alle Maßnahmen sind vom Standard her PRM gerecht (PRM = Personen mit eingeschränkter Mobilität). Auch die weitere Ausstattung entlang der Gleise wird erneuert. Bei dem Vorhaben werden die modernsten, europäischen Standards, sogenannte TSI-Festlegungen, berücksichtigt. Dies sind technische Vorschriften mit Gesetzescharakter, die von der Europäischen Kommission festgelegt wurden. Sie gelten für den europaweiten Eisenbahnverkehr, um Interoperabilität zu erhalten – ein durchgängig zu betreibendes, transeuropä isches Eisenbahnsystem. Barrierefreie Bahnsteigmöblierung (2015), Visualisierung Bahnsteigerhöhung (2015), Visualisierung Gleis 12 Gleis 11 Die alten Bahnsteige werden zurückgebaut, 2014 Bahnsteige am Gleis 11/12 im Hauptbahnhof Leipzig , Visualisierung Eisenbahnüberführung Rackwitzer Straße und Parthe Die Eisenbahnbrücken über die Rackwitzer Straße und den Fluß Parthe müssen aufgrund ihres Alters komplett erneuert werden. Sie sind zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet worden und stehen unter Denkmalschutz: eine besondere Herausforderung für die Ingenieure und Bauarbeiter. So werden beim Abriss der Brücken die historischen Portale und die Innenmauern aufgenommen – sie bleiben erhalten. Nachdem die neue Brücke aus Stahlbeton entstanden ist, kehren Portale und Mauern an ihren ursprünglichen Ort zurück. Der Neubau der Brücke und die Erneuerung der insgesamt acht Gleise findet in drei Realisierungsabschnitten statt. Der erste Schritt betrifft vier Gleise, sodass auf den verbleibenden der Verkehr weiterlaufen kann. In den nächsten zwei Bauabschnitten werden jeweils zwei Gleise erneuert. Ende 2015, rechtzeitig zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2), ist die neue Eisenbahnüberführung komplett fertig. Fahrzeiten und Linien. Zeitgewinn auf ganzer Strecke. Ab 2015 verkürzen sich mit der Anbindung an die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) die Fahrzeiten in Richtung Westen – nach Erfurt und Frankfurt – um rund 30 Minuten. Ab 2017, mit Fertigstellung der Aus- und Neubaustrecke Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) verkürzen sich die Verbindungen nach Süden - Nürnberg und München - um 1:40 Stunde. Schon seit 2006 dauert die Fahrt auf der Ausbaustrecke Leipzig–Berlin (VDE 8.3) 1:10 Stunde - gut 30 Minuten schneller als zuvor. Leipzig wird mit stünd lichen Verbindungen in fünf Richtungen (Berlin, Dresden, München, Frankfurt, Halle /Hannover) eine feste Größe im deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz. Abschließende Betonierung mit Schutzbeton auf der Brücke Rackwitzer Straße, die Brücke führt auch über die Parthe (rechts), Juni 2013 Mehrgleisigkeit auf der Rackwitzer Brücke, Visualisierung Hamburg Neubaustrecke Ausbaustrecke Einbindung Knoten Leipzig b de ag M Lutherstadt Wittenberg ur g re D en sd G r Fl öb ug er ha s fe n (Saale) Frankfurt a. M. Bitterfeld Halle Coburg Ebensfeld Bamberg Erlangen München Verona Hier geht‘s künftig viel schneller nach Erfurt, Frankfurt, München... auf die Piste! www.vde8.de Weitere Informationen zum Projekt Knoten Leipzig erhalten sie im DB Infopunkt im Hauptbahnhof Leipzig (Museumsgleis 24) Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12 – 19 Uhr Bei Gruppen (auch außerhalb der Öffnungszeiten) bitten wir um vorherige Anmeldung. Telefon: 0151 28029871 E-Mail: [email protected] www.youtube.de/vde8 www.vde8.de Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 8 Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle–Berlin Mit bis zu Tempo 300 in vier Stunden zwischen München und Berlin – das ist die Vision, die dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE 8) zugrunde liegt. Die rund 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin bildet künftig das Kernstück der Hochgeschwindigkeitsstrecke von München nach Berlin. Die Schiene wird damit zu einer umweltfreundlichen Alternative zu Straße und Luftverkehr. Die neue Bahnmagistrale ist als zweigleisige, elektrifizierte Strecke für den Personen- und Güterverkehr konzipiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt etwa zehn Milliarden Euro. Es ist das größte Infrastrukturprojekt in Deutschland. Die komplette Inbetriebnahme des Verkehrsprojektes VDE 8, das 1992 vom Bund beschlossen wurde, ist für 2017 vorgesehen. Die Verbindung ist Bestandteil des Transeuropäischen Netzes der Europäischen Union, der Bahnverbindung Berlin–Palermo. Historie Knoten Leipzig Der Raum Leipzig/Halle ist traditionell ein bedeutendes Verkehrs- und Handelskreuz im Osten Deutschlands. 1839 Inbetriebnahme der ersten deutschen Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden. 1840 Die Bahnlinie von Leipzig nach Magdeburg geht in Betrieb. 1842 Auf der Achse Leipzig–Altenburg–Hof entsteht die erste Nord- Süd-Verbindung in Deutschland, die Sachsen-Franken-Magistrale. 1846 Die Thüringische Eisenbahn Leipzig–Erfurt geht in Betrieb. 1902 Der Vertrag für den Bau des Hauptbahnhofs wird abgeschlossen. Er wird den Dresdner-, Magdeburger- und Thüringer-Bahnhof ersetzen. 1906 Der Architekturwettbewerb wird ausgeschrieben. Den neuen Bahnhof sollen sowohl die Sächsische Staatsbahn als auch die Preuß ischen Eisenbahndirektion nutzen können. So entstanden Westhalle (Preußisch) und Osthalle (Sächsisch). 1911 Beginn der Elektrifizierung am Knoten Leipzig. 1912 Am 1. Mai fährt der erste Zug in den schon fertiggestellten West- teil des Bahnhofs ein. Der Verkehr wird nach und nach erweitert. 1915 Am 4. Dezember ist die öffentliche Einweihung. Der Leipziger Hauptbahnhof ist einer der größten Bahnhöfe der Welt und bis zur In betriebnahme des City-Tunnels (2013) der größte Kopfbahnhof Europas. 1939 Mit 156 planmäßigen Abfahrten und Ankünften ist Leipzig der viertbedeutendste Knoten im Reichsbahn-Netz. 1944 Bei einem Luftangriff im Juli wird der Bahnhof schwer beschä- digt, hunderte Menschen sterben. Der Zugverkehr kommt bis zum April 1945 komplett zum Erliegen. 1965 Am 4. Dezember, 50 Jahre nach der Einweihung, wird der Wiederaufbau des Bahnhofs offiziell abgeschlossen. 1969 Die S-Bahn Leipzig wird eröffnet. Die Linien S1 und S2 starten am Hauptbahnhof und schließen sich herzförmig um die Stadt. 1997 Eröffnung des umgebauten Bahnhofsgebäudes. 2001 Die Ausbaustrecke Leipzig–Dresden (VDE 9) wird in Betrieb ge nommen – auf ihr sind Geschwindigkeiten bis 200 km/h möglich. 2002 Beginn der umfassenden Modernisierung des Knotens Leipzig. 2004 Die Elektronische Stellwerkstechnik (ESTW) geht in Betrieb, zwei sogenannte Unterzentralen lösen 23 mechanische Stellwerke ab. 2005 Die S-Bahn zwischen Leipzig und Halle wird eröffnet. 2006 Die Ausbaustrecke Leipzig–Geithain–Chemnitz feiert ihre Inbetriebnahme (für Neigetechnik/Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut). 2006 Die Ausbaustrecke Leipzig/Halle–Berlin (VDE 8.3) ist fertiggestellt und kann mit Geschwindigkeiten bis 200 km/h befahren werden. 2013 Der City-Tunnel Leipzig wird eröffnet. 2015 Die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle (VDE 8.2) wird in den Knoten Leipzig eingebunden. 2017 Mit der kompletten Fertigstellung des Knotens Leipzig und der Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg–Erfurt (VDE 8.1) werden erhebliche Fahrzeitverkürzungen in Richtung Süden erreicht.