Konzept zur Arbeit in der flexiblen Schuleingangsphase

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Konzept zur Arbeit in der flexiblen Schuleingangsphase
Wilhelm-Busch-Schule
Brandenburg
Konzeption
zur Arbeit in der
flexiblen
Schuleingangsphase
(überarbeitete Version 2012 – Flexteam)
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Situation ............................................................................................... 3
2. Teamsituation ......................................................................................................... 3
3. Sachliche Vorraussetzungen .................................................................................. 3
4. Prinzipien der individuellen Lernkultur .................................................................... 4
5. Zusammenarbeit zwischen KITA und Schule ......................................................... 5
6. Zusammenarbeit mit Eltern..................................................................................... 5
7. Arbeit im Flex-Team ............................................................................................... 6
8. Differenzierte Unterrichts- und Lernplangestaltung ................................................ 7
9.Leistungsermittlung/ Leistungsbewertung................................................................ 7
9.1.Leistungsermittlung ........................................................................................... 7
9.2. Leistungsbewertung ......................................................................................... 8
10. Individuelle Verweildauer...................................................................................... 8
10.1.Kürzere Verweildauer...................................................................................... 8
10.2. Längere Verweildauer .................................................................................... 8
11. Zusammenarbeit mit der Schulleitung .................................................................. 9
1. Allgemeine Situation
Seit dem Schuljahr 2000/01 beschäftigen sich die Kolleginnen R. Bäumer und
E. Brümmer mit der Vorbereitung und Einführung der FLEX-Eingangsstufe an
unserer Schule. Nach Hospitationen, Weiterbildungen, der Teilnahme an Fachtagungen und einem gründlichen Studium der Materialien, bewarb sich unsere
Schule im Jahr 2001/02 um die Einführung der FLEX. In Vorbereitung auf das
Schuljahr 2002/03 stellten wir unser Konzept den Eltern der neuen Lernanfänger vor.
Daraufhin bewarben sich Eltern, die sich für ihr Kind diese Unterrichtsform vorstellen
konnten. Im August 2002/03 begannen wir die Lernstrukturen entsprechend der
Empfehlungen aus den Modellversuchen zu praktizieren. (Lern- Planarbeit, Partnerund Gruppenarbeit, Werkstattarbeit, Umgang mit Lernspielen, Morgen- und
Gesprächskreise, Lernen mit allen Sinne usw.).
Im August 2003/04 war es dann soweit, die Klasse 2a wurde geteilt und wir starteten
mit den 2. Klassen Flex1 und Flex2 die Flexible- Eingangsphase an unserer Schule.
Im Vorfeld wurden gemeinsam mit dem FLEX-Team und der Schulleitung die
räumlichen und sachlichen Bedingungen vorbereitet und in die Wege geleitet.
2. Teamsituation
Klasse FLEX A
Klasse FLEX B
Frau Bäumer-
Klassenlehrerin und Teilungslehrerin Klasse 1
Frau Mäske-
Teilungslehrerin Klasse 2
Frau Brümmer-
Klassenlehrerin und Teilungslehrerin Klasse 1
Frau Laskowsky-
Teilungslehrerin Klasse 2
Frau Gebauer-
Sonderpädagogin
3. Sachliche Vorraussetzungen
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wurde den FLEX- Klassen und drei
dritten Klassen die obere Etage und den Regelklassen 1 und 2 die untere Etage im
Gebäudekomplex 2 zur Verfügung gestellt. Da alle 1., 2. und 3. Klassen den
Gebäudeteil 2 nutzen, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen FLEX- und
Regelklassen gegeben.
Jede FLEX- Klasse hat einen Teilungsraum und einen Klassenraum. Da die
Regelklassen im unteren Flur arbeiten, ist es möglich den oberen Flur in die offenen
Phasen des Unterrichts oder in den Werkstattunterricht einzubeziehen. Die Klassenund Teilungsräume wurden zusätzlich mit Regalen und Schränken ausgerüstet. Jede
FLEX- Klasse verfügt über einen Polylux, einen CD- Player und diverse
Lernspielangebote. Büro- und Verbrauchsmaterialien werden je nach Haushaltssituation von der Schulleitung bereitgestellt. Für die Kopien, die für die individuellen
Lehrpläne notwendig sind, wurde ein Extra- Kopierer geleast, der von den Eltern
getragen wird. Der Einsatz von PC’s ist bei uns erweiterungsfähig und muss
ausgebaut werden. Dazu wurde im Zuge der Schulsanierung ein Computerkabinett
im Gebäude 2 geschaffen
4. Prinzipien der individuellen Lernkultur
-
je nach Lernstandsentwicklung werden die Lernpläne den Bedürfnissen und
Interessen der Kinder angepasst (siehe Planordner)
-
Lernumgebung ist je nach Lernsituation gegliedert und wird den Kindern zur
Auswahl vorgestellt und angeboten
-
Vorrang haben die Pflichtaufgaben
-
Wahlaufgaben dienen der Förderung zur Selbstständigkeit
-
Lernziele werden variabel angepasst
-
Einhaltung von Lern- und Verhaltensregeln
-
Einbau von Ritualen
-
Im jahrgangsübergreifenden Unterricht wirkt das Prinzip der Sozialerziehung
(Lernpartnerschaften)
-
Einsatz von Nachschlagewerken und Wissensspeichern
-
zu bestimmten Höhepunkten werden Lernwerkstätten oder Stationslernen
angeboten ( häufig werden alle Räumlichkeiten der oberen Etage genutzt,
gelegentlich werden wir dabei von Eltern unterstützt )
5. Zusammenarbeit zwischen KITA und Schule
Um den Übergang von der KITA zur Schule reibungsloser zu gestalten, gibt es eine
verbesserte Zusammenarbeit im Vorfeld der Einschulung. Dazu gehören folgende
Maßnahmen:
ƒ
März- April: Das FLEX- Team hospitiert in allen einzuschulenden KITAGruppen
ƒ
Februar
ƒ
November : Zusammenkunft mit den KITA’s/ KITA- Forum
: Tag der offenen Tür
( Teilnehmer: Schulleitung, FLEX- Team, Regelklassenlehrer,
KITA- Erzieher )
ƒ
April- Juni : Angebot zur Teilnahme an Schnupperstunden, Teilnahme je nach
Bedarf und Absprache: Kita- Gruppen, zukünftige Lernanfänger,
unschlüssige Eltern
ƒ
Ganzjähriges Hospitationsangebot für KITA- Erzieher
ƒ
FLEX- Klassen nutzen KITA- Räumlichkeiten für außerschulische Veranstaltungen z.B. „Lesenacht“, Abschlussfeste...
6. Zusammenarbeit mit Eltern
¾ Tag der offenen Tür- FLEX stellt sich vor
¾ Einschulungsgespräche: Kollegen des FLEX- Teams nehmen an Einschulungs- und Elterngesprächen teil und signalisieren auf den Einschulungsbögen
eine eventuelle FLEX- Empfehlung
¾ Angebot der Probebeschulung im FLEX- Unterricht für Kinder unschlüssiger
Eltern mit anschließendem Beratungsgespräch
¾ Elternversammlungen
¾ tonusgemäße Elterngespräche
¾ Einzelfallgespräche bei Bedarf oder Erfordernis
¾ Auswertung der Lernpläne: 1. wöchentlich mit verbalen Hinweisen für die
Eltern im Planhefter und Einsatz von Stempeln, Orden usw. zur Motivation und
um die eigene Leistung einzuordnen, 2. Eltern dokumentieren die Kenntnis-
nahme durch ihre Unterschrift, 3. häusliches Lesetraining wird im Leseausweis
durch die Eltern festgehalten
¾ Außerunterrichtliche Arbeit: Eltern wirken an der Erstellung des Jahresplanes
mit und unterstützen und begleiten die Klassen dabei (z.B. Maus- Pass,
Klassenfahrten, Werkstätten, Feste...)
¾ Februar 2007: erstmaliges Workshopangebot für interessierte Eltern
7. Arbeit im Flex-Team
Arbeitsschwerpunkte:
a) Großes Team: - 1x wöchentlich Teamtreffen
- Jahresarbeitsplan und gemeinsame Vorhaben
- Festlegung der Lernschwerpunkte für Deutsch, Mathe und
Sachkunde
- Organisation und Ablauf von Projekten
- Festlegung von Fördermaßnahmen, Förderplänen,
Fördergruppen (siehe Förderplan)
- Vorbereitung von Elterngesprächen und -versammlungen
- Fallbesprechungen
- Auswahl und Austausch der aktuell benötigten Lernspielmaterialien
- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Therapeuten
( Einladung von Therapeuten die Kinder aus FLEX- Klassen
betreuen)
b) Kleines Team: - Klassenstufenbasis
- Planung von Unterrichtssequenzen und der individuell,
differenzierten Planaufgaben
c) Jedes Teammitglied bringt sich durch seine individuellen Stärken in das
Gesamtkonzept ein. Alle profitieren von einander.
8. Differenzierte Unterrichts- und Lernplangestaltung
In Vorbereitung auf das neue Schuljahr reichen die Klassenlehrer in Zusammenarbeit
mit den Teilungslehrern bereits im Juni einen Stundenplanentwurf bei der Schulleitung ein. Nach dem 1. FLEX- Jahr ( 2002/03 ) hielt das FLEX- Team es für
effektiver, wenn die Planstunden vom Klassen- und Teilungslehrer zu erteilen sind.
Erst durch den Einsatz der Teilungslehrer in der Planarbeit ist eine gezielte
Erstellung der individuellen Lernpläne möglich. Die differenzierte Lernplanerstellung
erfolgt in der 1. Klasse durch die Klassenlehrerin, in der 2. Klasse durch die Klassenund Teilungslehrerin. Die Lernpläne der 1. Klasse sind für jedes Kind persönlich,
unter seinem Namen und seiner Farbe in einem Sammelordner zusammengestellt.
Die Lernpläne der 2. Klasse werden immer für 2 Wochen erstellt. Dabei richtet sich
die
Auswahl
und
der
Schwierigkeitsgrad
stets
nach
dem
momentanen
Entwicklungsstand des Kindes. Auch der Einsatz von didaktischen Materialien wird
dabei spezifisch und gezielt eingesetzt. Das heißt, Lernspiele und andere
zusätzlichen Materialien werden
passend zum momentanen Stoffgebiet oder
entsprechend den Defiziten einzelner Schüler zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Unterrichtsprozesse spielen folgende Aspekte eine Rolle:
•
Lernstationen
•
Werkstatt/ Projekte
•
Gesprächskreise
•
Partnerarbeit/ Gruppenarbeit
•
Partnerschaften (Bildung sozialer Kompetenzen)
•
Chefsystem und Selbstkontrollmöglichkeiten
•
Rituale
9.Leistungsermittlung/ Leistungsbewertung
9.1.Leistungsermittlung
-
1. bis 6. Schulwoche: Erfassung und Auswertung der Lernstandsanalysen
-
Erstellen von individuellen Lernplänen, Planaufgaben
-
individuelle Lernpläne fließen in die Planarbeit ein
-
wöchentliche Kontrollen und individuelle Auswertung aller Planarbeitshefter
9.2. Leistungsbewertung
-
erfolgt durch verbale Beurteilungen, Stempel, Sticker, Orden....
-
wöchentliche Bewertung und Auswertung der Planhefter mit Hinweisen an die
Eltern, Gegenzeichnung der Eltern
-
bei Partnerarbeiten- gegenseitige Schülerbewertung in Form von Stempeln
entsprechend der Leistungen z.B.: im Lesepass oder durch verbale
Beurteilung z.B.:Gedichte lernen, Malfolgen abfragen...
-
Selbstkontrolle durch Lösungsbilder, Chefkontrollen
-
Auswertung des Leistungsstandes bei Elterngesprächen (Zuarbeit durch den
Teilungslehrer bzw. persönliche Anwesenheit bei Problemfällen)
-
Elterngespräche im vierwöchigem Rhythmus bei Problemfällen
-
detaillierte, verbale Einschätzung aller Fachbereiche zum Schuljahresende
-
individuelle, verbale Einschätzung zur Lernentwicklung im1. Schulhalbjahr
10. Individuelle Verweildauer
10.1.Kürzere Verweildauer
Schlussfolgernd aus den Lernstandsanalysen, der Auswertung der Lernpläne,
Planaufgaben,
Mitarbeit
im
Teilungsunterricht
und
unter
Einbeziehung
der
förderdiagnostischen Lernbeobachtungen durch unsere Sonderpädagogin kommt es
mit Einverständnis der Eltern zu einer probeweisen Gastbeschulung während des
gesamten Unterrichts oder einzelner Fachdisziplinen in der nächst höheren
Klassenstufe. Bei Bedarf wird diese Gastbeschulung durch unsere Sonderpädagogin
intensiv betreut und unterstützt. Die Gastbeschulung beträgt 2 bis 6 Wochen. Der
weitere Verlauf wird mit den Eltern und der Klassenkonferenz festgelegt.
10.2. Längere Verweildauer
-
keine Stickmatisierung dieser Schüler
-
Diagnostik und Lernbeobachtung durch unsere Sonderpädagogin
-
regelmäßige Fallbesprechungen
-
festlegen der Maßnahmen, der Binnendifferenzierung im individuellen
Förderplan
-
enge Zusammenarbeit mit den Eltern
-
Einbeziehung von Therapeuten
-
Entscheidungsfindung bereits im ersten Schuljahr, bis zum ersten Halbjahr der
2. Klasse oder am Ende der 2. Klasse
-
Entscheidungsfindung durch Eltern und Klassenkonferenz
11. Zusammenarbeit mit der Schulleitung
- Absprachen über die sachliche Ausstattung
- Teilnahme an Teamberatungen
- Hospitationen
- Gespräche auf Klassenstufenbasis
In Vorbereitung eines neuen Schuljahres finden gemeinsame Absprachen zum
Stundenplan, Lehrereinsatz und zur Klassenzusammensetzung statt.
Das Flex-Team