DIE HARZ-WALD-TOUR 3
Transcription
DIE HARZ-WALD-TOUR 3
Deckbl_Radwanderung_125x210 >>> 26.02.2004 14:19 Uhr Seite 13 Radwandern DIE HARZ-WALD-TOUR 3 AUSGANGSORT: Bahnhof Drei Annen Hohne (Fahrradmitnahme kostenlos in der HSB-Harzer Schmalspurbahn) alternativ für geübte Bergfahrer: Kreuzung am Westerntor – Hasserode – Bahnhof Drei Annen Hohne (11 km) LÄNGE: 24 km SCHWIERIGKEITSGRAD: leicht - mittel Tour mit überwiegend leichten Steigungen, eine starke längere Gefällestrecke als Abfahrt zum Ilsetal, einige kurze Steigungen im Verlauf des R1 CHARAKTER: Diese Tour führt durch dichte Waldbestände entlang der Nationalparkgrenze, durch das wildromantische Ilsetal und die Stadt Ilsenburg, vorbei am 1000jährigen Kloster Ilsenburg und zurück über den Europäischen Fernradweg R1. GASTRONOMIE: ■ ■ ■ Ghs. Steinerne Renne (Abstecher ca. 800 m): tgl. geöffnet Ghs. Plessenburg: Mai - Okt.: tgl. geöffnet Landhaus Tonmühle Darlingerode: Apr. - Okt.: tgl. geöffnet, Okt. - Apr.: Di Ruhetag SEHENSWERTES: Hüttenmuseum Ilsenburg: Di – Fr 10:00 – 16:00 Uhr, So 13:30 – 16:30 Uhr, Mo und Sa geschlossen ■ Kloster Ilsenburg: Mai – Okt.: Mo – So 10:00 – 16:00 Uhr, Nov.– Apr.: Mo – Fr 13:00 – 14:00 Uhr, Sa/So/feiertags 11:00 – 12:00 Uhr ■ Drei Annen Hohne – Oberer Hohneweg/Eschwegestraße – Plessenburg (9 km) – Ilsetal (11 km) – Ilsenburg (14 km) – R 1 – WR-Hasserode (22,5 km) – WR-Westerntor (24 km) Touren_1_6 26.02.2004 14:37 Uhr Seite 7 Hohnepfahl Radwandern >>> >>> Harzer Schmalspurbahn gelangen an eine Weggabelung. Wir nehmen den linken Weg (leicht bergauf ) und fahren weiter Richtung Ilsenburg. 3 >>> Vom Bahnsteig Drei Annen Hohne aus gehen wir ca. 250 m zurück bis zur Straßenkreuzung, an der die Straße nach Elbingerode abzweigt. Wir überqueren die Straße und fahren links auf dem gut ausgebauten Forstweg hinein in den Nationalpark Hochharz. Diesen Weg (Oberer Hohneweg od. Eschwegestraße genannt) fahren wir geradeaus bergan, bis wir nach ca. 500 m an einen Wegeabzweig mit Brücke gelangen. Hier fahren wir rechts über die Brücke und erreichen nach 1,3 km eine große Wegkreuzung mit Schutzhütte, Bushaltestelle des „Ilsetaler“ und dem steinernen Wegweiser „Hohnepfahl“. Wir biegen links ab und fahren zunächst bis zum Abzweig „Gasthaus Steinerne Renne“ (ca. 5,5 km vom Startpunkt). Hier empfiehlt sich ein Abstecher (ca. 800 m) zum Wasserfall und zum gleichnamigen Gasthaus „Steinerne Renne“. Ansonsten fahren wir geradeaus weiter auf dem Hauptweg. An der nächsten Wegekreuzung halten wir uns links und gelangen nach weiteren ca. 2,5 km zum Abzweig „Gasthaus Plessenburg“ (zum Ghs. fahren wir links über die Wiese). Zur Weiterfahrt bleiben wir auf dem Hauptweg und DIE HARZ-WALD-TOUR AUSGANGSPUNKT der Tour ist Drei Annen Hohne. Um zum Touranfang zu gelangen, fahren wir von Wernigerode bis Drei Annen Hohne mit der Harzer Schmalspurbahn (HSB). Die Fahrradmitnahme ist kostenfrei! Alternativ kann man natürlich auch von Wernigerode bis hinauf nach Drei Annen Hohne radeln. Touren_1_6 03.03.2004 8:41 Uhr Seite 8 3 rechts bergauf und an der nächsten Kreuzung gleich wieder links. An der übernächsten Wegekreuzung fahren wir wieder links, leicht bergab bis Darlingerode. Radwandern Klosterkirche Ilsenburg >>> >>> Hinter dem Ghs. „Zur Tonmühle“ halten wir uns rechts und fahren an der nächsten Straßenkreuzung geradeaus. Nach ca.120 m biegen wir dann links auf einen kurzen Weg entlang einer Grünfläche. Dieser Weg mündet nach ca. 50 m auf die „Lindenallee“, der wir nach links bis zur nächsten Straßenkreuzung folgen. Hier steht auch eine ältere Hinweistafel zum R1. Wir biegen nach rechts in den „Öhrenfelder Weg“ und an der nächsten Kreuzung wieder nach rechts in die „Goethestraße“. An der Straßengabelung fahren wir dann links, überqueren die Brücke über den Sandtalsbach und fahren geradeaus, bis wir rechts in die Straße „Gassenberg“ abbiegen. Am Ende der Straße fahren wir in den Weg rechts, der uns wieder in den Wald führt. Diesem Weg folgen wir bis zu einer größeren Wegekreuzung im Wald, hier fahren wir links und gelangen zu einer großen Lichtung, wo einst das „Kloster Himmelpforte“ stand. Von hier aus fahren wir wieder links bergab bis zum Stadtrand Wernigerodes, wo der Forstweg an der Straße „Am Eichberg“ endet. Hier fahren wir links ca. 50 m bergab und dann gleich wieder links in die „Pfälzergasse“. Ab hier fahren DIE HARZ-WALD-TOUR Nach etwa 200 m erreichen wir eine große Wegekreuzung mit Bushaltestelle. Auch hier halten wir uns links und fahren ca. 1,7 km steil bergab zum Ilsetal, wobei wir den Bach „Loddenke“ mehrfach überqueren. Im Ilsetal angelangt, fahren wir rechts weiter talabwärts und folgen der Ilse auf ihrem Weg in Richtung Ilsenburg; der Weg geht dann in eine gut befahrbare Pflasterstraße über. Immer geradeaus fahrend, gelangen wir über die „Mühlenstraße“ und „R.-Breitscheid-Straße“ zum Marktplatz der Stadt Ilsenburg am Forellenteich. Hier kann man die Gelegenheit nutzen, das gemütliche Städtchen und das Hüttenmuseum zu besichtigen. Am Marktplatz treffen wir auch auf den Verlauf des R1, dem wir nach rechts über die „Harzburger Straße“, die „Pfarrstraße“ hinauf zum 1000jährigen Kloster Ilsenburg mit seiner bedeutsamen romanischen Kirche folgen. Für die Weiterfahrt nach Wernigerode nutzen wir den am Kloster links leicht bergauf führenden Radwanderweg R1. Dieser Weg verläuft zunächst am Waldrand entlang, später führt er wieder in den Wald, vorbei an einem kleinen Teich. An der nächsten Wegekreuzung hinter dem Teich fahren wir Touren_1_6 26.02.2004 14:37 Uhr Seite 9 >>> Radwandern Haus Gadenstedt Alternativroute Wernigerode – Drei Annen Hohne: Von der Kreuzung am „Westerntor“ fahren wir auf dem Fuß- und Radweg in Richtung WR-Hasserode immer entlang der HSBGleise (An der Malzmühle – Kirchstraße – An den Wüstenteichen – Triangel) und biegen links in die Straße „Trift“ ein. Dieser Straße folgen wir, bis linkerhand ein Forstweg abzweigt. Auf diesem Waldweg fahren wir bis zur ersten Wegekreuzung (mit großer Mittelinsel). Hier fahren wir rechts bergauf auf den „Drängetalhangweg“, der anfangs eine starke Steigung aufweist (ca. 1,5 km), später dann hangparallel mit geringerer Steigung und schöner Aussicht auf die Hohneklippen in Richtung Drei Annen Hohne führt. Nach ca. 5,5 km verlässt man den Hauptweg unmittelbar vor der Mündung des Weges auf die L 100 und wird links über eine kleine Böschung hinauf, vorbei an einem Feuchtbiotop, einen schmalen Pfad durch dichteren Baumbestand geführt, um die äußerst gefährliche Kurve auf der L 100 zu umgehen. Auf diesem kurzen Streckenabschnitt (ca. 100 m) ist es erforderlich, das Rad zu schieben. Der Pfad endet an einer Wegeaufweitung, die auch als Parkplatz genutzt wird. Hier halten wir uns zunächst rechts, bis nach ca. 30 m links ein Forstweg abzweigt. Diesem bergab führenden Forstweg folgen wir, an der nächsten Wegekreuzung im Tal fahren wir geradeaus und queren über zwei Stege den Zillierbach. Unmittelbar hinter den Stegen fahren wir rechts, den parallel zum Zillierbach verlaufenden, neu ausgebauten Forstweg entlang, der nach ca. 1 km an einer Straße endet. Wir fahren nun die Straße ca. 300 m rechts entlang und gelangen zum Parkplatz in Drei Annen Hohne. An der Straßenkreuzung mit Schienenquerung fahren wir geradeaus auf den befestigten Forstweg und befinden uns damit auch im Nationalpark Hochharz. 3 >>> bis Drei Annen Hohne geradelt sind. Von hier aus sind alle weiteren Richtungen ausgeschildert und man gelangt ins Stadtzentrum von Wernigerode und zum Marktplatz mit dem sehenswerten Rathaus, wobei in der Fußgängerzone nur zwischen 18:00 und 10:00 Uhr geradelt werden darf, tagsüber muss man das Rad schieben. DIE HARZ-WALD-TOUR wir ca. 1 km nur geradeaus. Am Ende der „Lüttgenfeldstraße“ führt uns der R1 rechts den „Mönchsstieg“ entlang. An der folgenden Kreuzung fahren wir links auf den Fuß- und Radweg entlang der „Friedrichstraße“ (L 100) und gelangen (wieder) zur Westerntorkreuzung, die Ausgangspunkt für Radler war, die von Wernigerode Rad_Karten >>> 27.02.2004 13:41 Uhr Seite 6 WISSENWERTES ZUR TOUR 3 WERNIGERODE siehe Textteil HARZER SCHMALSPURBAHN Mit 132 km Streckennetz betreibt die HSB das längste dampfbetriebene Streckennetz Europas. Das insgesamt aus drei Strecken bestehende Netz (Brockenbahn, Harzquerbahn, Selketalbahn) wurde in Abschnitten Ende des 19. Jh. angelegt, um den Harz mit seinen zahlreichen natürlichen Ressourcen (Holz, Bodenschätze) und technischem Knowhow (Kleinindustrie) an die Wirtschaftskreisläufe Deutschlands anzuschließen. Zudem sollte der beginnende Fremdenverkehr gestärkt werden. Drei Annen Hohne Name erst 1899 zur Eröffnung der Harzquerbahn gebildet: Seit dem 16. Jh. ist hier ein Viehhof/späteres Gasthaus/heute Forsthaus „Hohne“ bekannt. „Drei Annen“ geht auf den Namen einer von 1770 bis 1794 betrie- benen Kupfer- und Silbererz-Grube hervor, die Graf Christian Friedrich zu Stolberg-Wernigerode nach seiner ersten Tochter Anne und deren beiden Patinnen benannt hat. Steinerne Renne Bezeichnet Oberlauf der Holtemme. Romantisches Tal mit zahlreichen Mäandern und Wasserfällen. Besonders eindrucksvoll ist der Wasserfall „Steinerne Renne“; vom nahegelegenen, gleichnamigen Gasthaus kann der faszinierende Anblick genossen werden. Plessenburg 1776 erbautes herrschaftliches Jagdhaus; nach Prinz Friedrich Erdmann zu AnhaltKöthen-Pleß (Schwiegersohn des Grafen Henrich Ernst zu Stolberg-Wernigerode) benannt. Heute Gasthaus. ILSENBURG Zum Schutz des kaiserlichen Jagdforstes wurde im 9. Jh. eine Jagdpfalz – die „Elysina- >>> „hausten“. 1517 besuchte Luther das Kloster. 1525 wurde es jedoch im Zuge des Bauernkrieges zerstört und wenig später aufgelöst. Bis Mitte des 19. Jh. verschwanden die letzten Trümmer. Die genaue Lage des ehemaligen Klosters ist heute schwer zu ermitteln. Lediglich die vorhandenen Fischteiche und wenige Mauerreste an der Himmelpfortenwiese künden heute noch vom Kloster. Sehenswert sind das Hüttenmuseum, die Fürst Stolberg Hütte (Beschreibung siehe Tour 4) und die Vogelmühle, die 1550 als Messinghammer erwähnt wird und heute neben einem Café vor allem mit einem funktionstüchtigen Wasserrad beeindrucken kann. KLOSTER ILSENBURG Das Benediktinerkloster wurde durch Bischof Arnulf von Halberstadt zwischen 1003 – 1018 auf den Grundmauern einer ehemaligen königlichen Jagdpfalz errichtet. Nach Konflikten mit der politischen Reichsgewalt geriet das Kloster in unruhiges Fahrwasser. Erst nach der Reformierung durch den Bischof von Halberstadt stieg das Kloster zu einer der bedeutendsten Benediktinerabteien im norddeutschen Raum auf. Die Klosterkirche gehörte zu ihrer Entstehungszeit zu den fortschrittlichsten Kirchenbauten. Die im 12. Jh. errichteten Klostergebäude bildeten mit der Kirche ein Viereck. Leider wurde die Anlage im Bauernkrieg teilweise zerstört. Heute sind zwei burg“ (Elysinen = Erlen) auf einer 40 m hohen Terrasse am östlichen Ilseufer erbaut. Diese Burg gehörte zu den bedeutenderen ottonischen Befestigungen der damaligen Zeit. 1003 fiel die Jagdpfalz durch Schenkung an den Bischof von Halberstadt, der hier ein Benediktinerkloster gründete. Zuvor hatte sich, durch Wirken der Corveyer Mönche, am Wienberg westlich von Ilsenburg die Siedlung Wollingerode gebildet (um 840). Die Stadt Ilsenburg entstand nun durch die erzwungene Ansiedlung der Einwohner Wollingerodes und weiterer kleinerer Ansiedlungen in der Nähe des Klosters. Bereits seit dem 11. Jh. kann Ilsenburg auf eine Tradition der Gewinnung von Eisen und der Hüttenwerke zurückblicken. Die Lage an der Ilse und der Holzreichtum des Harzes begünstigten diese wirtschaftliche Entwicklung. Bereits im 16. Jh. war die Stadt durch die Produktion von eisernen Ofenplatten bekannt; ein Jahrhundert später erlebte die Eisenverarbeitung eine Blütezeit durch den Ilsenburger Kunstguss. > > > >>> Kloster Ilsenburg Flügel der romanischen Anlage mit mehreren Räumen (sehenswert: gedrehte Säulen mit prächtigen romanischen Kapitellen) sowie die ursprünglich zweitürmige Klosterkirche zu besichtigen. ehemaliges Kloster Himmelpforte Das Kloster wurde 1253 von den Augustiner Einsiedlerbrüdern an einer Stelle gegründet, an der vorher bereits Wilhelmitenbrüder