Lesen Sie mehr - Kfz

Transcription

Lesen Sie mehr - Kfz
KRAFTFAHRZEUGINNUNG / Mitgliederversammlung der Kfz-Innung Nürtingen-Kirchheim
Feinstaubthematik hat sich zum „Frühjahrsdrama“
entwickelt
Die Kfz-Innung NürtingenKirchheim hielt in der Weilheimer
Limburghalle ihre
ordentliche Mitgliederversammlung
ab. Die Themen
Berufsausbildung, Abgasuntersuchungen
sowie die aktuelle
Problematik im Umgang
mit den Feinstaubplaketten
standen im Mittelpunkt
des Interesses.
RAINER STEPHAN
WEILHEIM ■ Innungsobermeister
Konstantin Lepadusch freute sich
darüber, dass neben den vielen Mitgliedern
zahlreiche Vertreter der Berufsschule,
des TÜV und der Kraftfahrzeugzulassungsstelle
sowie auch
Ehrenobermeister Gerhard Haussmann
erschienen waren. Im Rückblick
hob er die Zunahme bei den
Fahrzeugzulassungen hervor, wobei
die gewerblichen die privaten übertroffen
hätten. Derzeit würden sich
46,5 Millionen Fahrzeuge auf
Deutschlands Straßen bewegen.
„Die Autos sind so alt wie noch
nie“, konstatierte der Obermeister
die Lage im Hinblick auf das Durchschnittsalter
von 8,5 Jahren beim
Fahrzeugbestand. Silber sei nach wie
vor die dominierende Farbe bei den
Pkw. Obwohl weiß angeblich im
Kommen sei, läge der Marktanteil
hier nur bei 1,6 Prozent.
Als sehr erfreulich bezeichnete Lepadusch
die Position der Kraftfahrzeugbranche
im Verbraucherfokus.
70 Prozent der Kunden seien mit der
Arbeit der Branche rundum zufrieden.
In seiner Vorausschau ging der
Obermeister auf das Gesetz zur Neuregelung
des Versicherungsvermittlungsrechts
ein, das im Mai in Kraft treten wird. Mittelfristig
werde eine Registrierung bei der IHK notwendig
sein. Jetzt schon bräuchte aber jeder
eine Haftpflichtversicherung für diese
Geschäftstätigkeit. Im Jahr 2008
steht die Feier des 40-jährigen Bestehens
der Innung an. Aus diesem Anlass
werden alle Mitglieder des
Gesellenprüfungsausschusses
zu einem Essen auf die Teck eingeladen.
Vorstandsmitglied Dieter Angelmaier
berichtete über den im Februar
abgenommenen Teil zwei der Gesellenprüfung.
43 Prüflinge hätten ihre Leistungen an fünf
Prüfungsstationen messen lassen müssen. Im
Vergleich zur Zwischenprüfung habe
der Großteil der Prüflinge die Trendwende
geschafft. „Respektable Leistungsverbesserungen“
seien allenthalben offensichtlich und fünf
Teilnehmer
hätten gar mit der Note „gut“ bestanden.
Starke Werbung betrieb Angelmaier
für den am 21. Juli 2007 in
der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule
stattfindenden „Einschulungstag“,
der Betrieb, Schule, Auszubildende,
Eltern und Innung zusammenbringe.
Günstig im Hinblick auf den absehbaren
Fachkräftemangel gestalte sich die
Ausbildungssituation im Kraftfahrzeughandwerk,
da die Zahl der Ausbildungsplätze weit
über dem Bundesdurchschnitt liege.
Erfreulich sei auch die sehr
niedrige Abbruchquote speziell
beim Kfz-Mechatroniker.
Der Nutzen der Abgasuntersuchung
wird mit der Mängelstatistik
belegt“, umschrieb der stellvertretende
Innungsobermeister Karl
Bossler die Sachlage. Im Bereich der
Innung hätten im Erhebungszeitraum
bei 40 000 untersuchten Fahrzeugen
11,2 Prozent mit Mängeln beanstandet
werden müssen. Nach wie
vor bedeute die Abgasuntersuchung
für die Betriebe eine Existenzsicherung,
da das Folgegeschäft zwangsläufig
komme. Die Feinstaubthematik habe sich
zum „Frühjahrsdrama“ entwickelt,
wertete Bossler die Lage, die von
unterschiedlichen Aussagen in der Politik,
nicht richtig klebender Plaketten
und falscher Plakettenlieferungen
geprägt sei. Die Anbringung der Plaketten
sei kein „Muss“ – nur wer in die
ausgewiesenen Zonen fahre, benötige
ein Exemplar. Bei der jetzt beschlossenen
Förderung der Nachrüstung mit
Rußpartikelfiltern, werde die Geldförderung
mit der zu zahlenden Kraftfahrzeugsteuer
verrechnet.
Wolfgang Gross hob die Wichtigkeit
ständiger Fortbildung hervor. Er
listete die von der Innung angebotenen
Schulungen für Krafträder, Klimaanlagen,
Gefahrgüter, Airbags und Ölabscheider auf
und bat um rege Teilnahme.
Der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Alfred Hiller aus
Neckarhausen, ging verstärkt auf die
vom Zentralverband des Deutschen
Kraftfahrzeuggewerbes gestartete
Aktion „Tune it safe“ ein, die ein
sanftes „Frisieren“ im Mittelpunkt
habe. Man müsse auch die steigenden
Umsätze aus diesem Geschäft
sehen, die leider an den meisten
Innungsbetrieben bisher fast spurlos
vorbeigegangen seien. Sehr erfolgreich war
auch die Aktion Lichttest 2006. „11,6
Millionen Plaketten sind 11,6 Millionen
Kundenkontakte und Chancen“, umschrieb
Hiller die Möglichkeiten für
die Fachbetriebe. Als einzigartig könne
die im Oktober angelaufene Verkaufsaktion
für Winterreifen bezeichnet werden. „Noch
nie haben wir so viele Winterreifen verkauft
– und das ohne Schnee!“, lautete sein
Fazit. Der Appell, „Von O bis O“, also
von Oktober bis Ostern, habe sich
offensichtlich beim Verbraucher
durchgesetzt.
Beim Haushalts- und Kassenwesen
konnte Geschäftsführer Hartmut Wörner auf
ein Umsatzvolumen von121 482,43 Euro und
ein leichtes „Plus“ verweisen. Kassenprüfer
Albrecht Kuhn bestätigte die ordnungsgemäße Führung der Bücher und Kassen.
Einstimmig wurde Entlastung erteilt und der
neue Haushaltsplan genehmigt. Auch die
Erhöhung der Gebühren für die Gesellenprüfung erfolgte einvernehmlich.
Bei der Nachwahl für den ausgeschiedenen
Karl-Heinz Birkmaier kam Gerhard
Angelmaier zum Zug, der sich im Innungsvorstand für den kaufmännischen Berufsausbildungsbereich einbringen wird. Als
„kooptiertes“ Mitglied fungiert zukünftig
Uwe Kümmerle statt Rainer Hoyler.
Unter dem Motto „Partner des deutschen
Kraftfahrzeuggewerbes“ stellte Norbert
Schell die Firma Fuchs Schmierstoffe GmbH
aus Mannheim vor. Marc Kwiatkowski
von der Innungskrankenkasse betonte
in seinem Referat über Aktuelles im
Gesundheitswesen, dass die Beitragssätze
seiner Gesellschaft zum Jahresanfang stabil
geblieben sind.
Die Firmen Bertram Altdörfer aus
Erkenbrechtsweiler, Glöckler GmbH
und Mosolf GmbH aus Kirchheim
sowie Martin Ulmer aus Weilheim
wurden für 25-jährige Mitgliedschaft
geehrt. Mit dem Dank für die gute
Zusammenarbeit gab Obermeister
Konstantin Lepadusch seinen Mitgliedern
noch ein allseits gern vernommenes
Ziel mit auf den Weg:
„Ich wünsche ihnen eine ordentliche
Umsatzrendite mit einer drei vor
dem Komma.“