Ein teuflischer Plan
Transcription
Ein teuflischer Plan
Christoph Schönau Ein teuflischer Plan Orientiert an STAR TREK Created by GENE RODDENBERRY Entstanden 2000 - 2003 COPYRIGHT © by Christoph Schönau 2003 Erstauflage Layout und Druck Harald Latus Farbcover Harald Latus Binden & Schneiden Marion & Heinz Farbcoverdruck Kopiercenter Giessen-Wieseck Herausgegeben von Copyright © 2003 Bücher des Federation Workshop demnächst erscheinen: Band 0 Federation Workshop Dreamstories Verschiedene Storys von TNG, Classic und DS9 Thorsten Walch STAR TREK Die Akte der U.S.S. Alexandria 1 – Die finstere Flotte Eigenes Schiff im TNG Universum Band 1 Harald Latus STAR TREK Die Akte der U.S.S. Alexandria 1 – Trugbilder Eigenes Schiff im TNG Universum Band 2 Harald Latus STAR TREK Die Akte der U.S.S. Alexandria 2 – Dunkle Geschäfte Eigenes Schiff im TNG Universum Band 3 Rainer Kuhn STAR TREK The Next Generation 1 – Der Feind im Hintergrund TNG Story mit allen Charakteren Band 4 Knut Behle STAR TREK Die Abenteuer der U.S.S. Atlantis 1 – Die Feuerprobe Eigenes Schiff im TNG Universum Band 5 Stefan Menz STAR TREK Intrepid 1 – Geheimnisse Eigenes Schiff im TNG Universum Band 6 Federation Workshop Dreamstories II Verschiedene Storys von TNG, Classic und DS9 und Crossover von verschiedenen Serien Band 7 Stefan Menz STAR TREK Special Unit IV 1 – Rekrutierungen Eigene Abenteuer im TNG Universum Aufzeichnungen von einem Rollenspiel Band 8 Stefan Menz/Christoph Nagel STAR TREK Special Unit IV 2 – Komplikationen Eigene Abenteuer im TNG Universum Aufzeichnungen von einem Rollenspiel Harald Latus STAR TREK Die Akte der U.S.S. Alexandria 3 – Verlorene Welten Eigenes Schiff im TNG Universum Rainer Kuhn STAR TREK Für die nächste Generation TNG Story mit allen Charakteren Knut Behle STAR TREK Code Alpha 1-0 Eigenes Schiff im TNG Universum Stefan Menz STAR TREK Intrepid 2 – Offene Rechnungen Eigenes Schiff im TNG Universum Antje Mühlendyck STAR TREK Bihos Klage Eigene Abenteuer im TNG Universum Jonas Wellmann STAR TREK Revenger Christoph Schönau STAR TREK Ein teuflischer Plan Eigenes Schiff im TNG Universum Federation Workshop Dreamstories III Storys verschiedener Autoren voraussichtlich zum Thema Voyager 5 * Ruhe - das Universum konnte eine solche Ruhe ausstrahlen. Unendliche Dunkelheit, Milliarden von Sternen, all dies lag vor einem und verführte zu dem wunderbaren Gedanken des allumfassenden Friedens und der Harmonie. “Captain, wir haben die Sensorensuche abgeschlossen. Keinerlei Feindaktivität entlang der cardassianischen Grenze.” Lieutenant Ligdons Stimme riss Captain Sheppard aus seiner Melancholie. “Was - oh ja, danke Lieutenant”, entgegenete er dem Bolianer. Dieser nickte ansatzweise und wendete sich wieder der OPS zu. ‘Captain Jonathan Sheppard’, an seinen neuen Rang und an das Kommando über die Olympic hatte er sich noch nicht vollkommen gewöhnt. Vor einem Monat war er noch der erste Offizier unter Captain Ishino gewesen. Aber beim letzten Angriff der Jem Hadar waren sein Kommandant und mit ihm 46 weitere Besatzungsmitglieder getötet worden. Normalerweise hätte die Sternenflotte einen neuen und unerfahrenen Captain geschickt. Durch den Krieg mit dem Dominion war die Personaldichte der Flotte allerdings mehr als unzureichend. So erhielt Sheppard seine Beförderung zum Captain und das vorläufige Kommando. Eine enorme Verantwortung lastete nun auf ihm, schließlich handelte es sich bei der Olympic um ein Schiff der Nebula - Klasse. Nun saß Jonathan auf dem Kommandosessel der Brücke und brütete in Gedanken vor sich hin. Eigentlich sollte er etwas mehr Optimismus ausstrahlen. Die Moral an Bord war mehr als schlecht, die verlornen Besatzungsmitglieder nur zu einem viertel ersetzt worden, und der gefährliche Patroulliendienst zehrte an den Nerven der Crew. Jetzt war der Captain gefordert, denn die Mannschaft brauchte ein Vorbild, jemanden zu dem man aufschauen konnte um aus ihm neue Kraft zu schöpfen. Alles das war Sheppard nur zu bewusst, aber so wie der Krieg zur Zeit verlief schien ihn diese Aufgabe schon an seine Grenzen zu treiben. Lt. Commander Nelok meldete sich per Interkom aus dem Maschinenraum. “Die Neuausrichtung der Diliziumkristalle und die Optimierung der Deuteriumflußregulatoren ist beendet. Volles Impuls- und Warppotential ist in einer Stunde und 17 Minuten verfügbar. Ach und bevor ich es vergesse Captain, ihr 6 derzeitiges Grübeln gefährdet nicht nur ihre Logik sondern auch ihr emotionales Wohlbefinden.” Wieder einmal fragte sich Sheppard ob Vulkanier bisher immer geheimgehalten hatten, dass sie Hellseher sind oder ob Nelok ihm bereits während der Zeit an der Akedemie einen Nanotelepathensender ins Gehirn gepflanzt hatte. Diesem Spitzohr hatte er nie etwas vormachen können, egal ob es sich um menschliche ‘primitive’ Paarungsrituale oder um andere persönliche Dinge ging. “Meldung erhalten, Brücke Ende”, entgegenete Sheppard trocken, konnte sich dabei aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. Seit 72 Stunden patroullierten sie nun schon am cardassianischen Raum entlang und genau so lange hatten sie auch keinen Feindkontakt. Der Captain wusste nicht ob ihn das beruhigen oder alarmieren sollte. Das Dominion und die Cardassianer schienen wie weggezaubert. “Captain, die Sensoren orten zwei Jem Hadar-Schiffe.” Lieutenant Ligdons Meldung brachte mit einem Schlag Leben auf die Brücke. “Halten sie Kurs auf uns Lieutenant?” fragte Sheppard. “Nein Sir, sie verfolgen ein anderes Schiff.” “Können sie es Identifizieren?”, “Positiv Sir, es ist ein Sternenflottenshuttle.”, “Wann werden sie die Grenze überqueren?”, “In etwa acht Minuten.”, “Und wann werden die Jem Hadar das Shuttle einholen?”, “In fünf Minuten Captain.” Ligdons Stimme bebte beim Sprechen. Sheppard zögerte, sollte er riskieren die Grenze zu überqueren um ein Shuttle vor der Zerstörung durch das Dominion zu retten? Die Sternenflottenstrategie war zur Zeit defensiv und er würde das leben der Crew für vielleicht nur eine Person riskieren. In diesem Moment betrat Commander Kitsakis die Brücke. Sheppard fuhr herum und starrte ihn an als könnte er ihn aus seiner Verantwortung befreien. Tatsächlich wünschte er sich jetzt mit Dimitri zu tauschen. “Captain, was ist passiert?” fragte der Commander. “Das Dominion jagt eines unserer Shuttels, aber um sie abzufangen müssen wir die Grenze überqueren.” Die Stimme des Captains verriet seine Unentschlossenheit. Commander Kitsakis brachte es schnell auf den Punkt. “Sir, ein Bürger der Föderation braucht uns. Wir sind zwar etwas unterbesetzt, aber wir sind voll bewaffnet und kampfbereit.” Das zustimmende Nicken der Brückencrew brach das letzte Eis in Sheppard. Sofort 7 rief er den Maschinenraum. “Nelok, wieviel Warpkapazität können sie mir jetzt geben?” “Ich empfehle Warp 5 nicht zu überschreiten”, hallte Neloks Stimme über das Interkom. Sheppards Kommandos überschlugen sich fast. “Alarmstufe rot, Schilde hoch, Phaserbänke und Photonentorpedobänke laden! Mr. Aberdeen, gehen sie auf Abfabgkurs, Warp 5 Energie!” Lieutenant Aberdeens Finger flogen förmlich über die Konsole, und Augenblicke Später beschleunigte das Schiff auf Warp. “Zeit bis zum Abfangen Mr. Ligdon?” fragte Commander Kitsakis. “Drei Minuten vierzig Sekunden Sir, es wird verdammt knapp” “Viel zu knapp für meinen Geschmack”, antwortete Dimitri ihm. Captain Sheppard war extrem angespannt. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, seine Hände waren schweißnaß und krampften sich um die Lehnenenden des Kommandosessels. “Captain, noch dreißig Sekunden bis zum...”, die Ereignisse ließen Ligdon den Satz nicht beenden,” Sir die Schiffe eröffnen das Feuer.” “Gehen sie unter Warp, sobald wir in Waffenreichweite sind! Kampfstationen höchste Alarmbereitschaft!” befahl Sheppard. Lieutenant Rudenkow meldete volle Kampfbereitschaft. “Alle Phaserbänke und Torpedorampen sind abschussbereit, Schilde bei 100%.” Millisekunden später fiel die Olympic unter Warp. Auf dem Hauptbildschirm eröffnete sich die Szenerie. “Captain, das Shuttle wir dem Beschuß der Jem Hadar nicht mehr lange standhalten”, sagte Ligdon besorgt. “Lebenserhaltung versagt, Warpkernbruch steht bevor.” “Wir müssen die Insassen sofort herausbeamen!” Commander Kitsakis wandte sich zu Captain Sheppard. “Dazu müßten wir die Schilde fallen lassen, dann wären wir verwundbar”, antwortete dieser ihm. Lieutenant Rudenkow schaltete sich ein. “Wenn wir auf jedes Schiff eine volle Photonentorpedosalve abfeuern und den Einschlag mit dem Transportervorgang synchronisieren, dann glaube ich können wir die Schilde wieder hochnehmen, bevor die Jem Hadar wieder feuerbereit sind. “Dann los”, Sheppard wusste, dass er sich jetzt keine lange Diskussion leisten konnte. “Transporterraum, erfassen sie die Insassen des Shuttles! Energie auf mein Kommando! Brücke an Dr. Spander, begeben sie sich sofort in den Transporterraum, medizinischer Notfall ist wahrscheinlich!” 8 “Verstanden, bin unterwegs”, bestätigte die Chefärztin über Interkom. “Torpedos, Feuer frei.” Kurz hintereinander verließen zwei Salven die Torpedorampen und rasten auf die Dominionschiffe zu. Kurz vor dem Einschlag erschallte die Stimme des Captains. “Lieutenant, Schilde runter...” Die Torpedos detonierten “...Transporterraum Energie!” “Transport durchgeführt...” klang es aus dem Interkom, “...eine Person.” “Schilde hoch Lieut...”, der Befehl blieb Sheppard im Hals stecken, denn im selben Moment wurde das Schiff getroffen. “Schilde wieder aufgebaut, der Treffer hat uns leider vorher erwischt”, Lieutenant Rudenkow bemühte sich sofort um die Schadenskontrolle. “Neue Torpedosalve vorbereiten, Phaser auf Dauerfeuer!” befahl Sheppard. Wie Blitze zuckten die Phaserschüsse aus der Olympic hervor. Die nächste Torpedosalve zerstörte ein Schiff der Jem Hadar. “Schilde runter auf vierzig Prozent”, meldete Lieutenant Rudenkow. “Die wollen es heute mal wieder ganz genau wissen.” Das verbliebene Schiff setzte zu einem neuen Angriff an. “Ausweichmanöver!” brüllte der Captain, um kurz darauf fast umzufallen, als das Schiff durch einen erneuten Treffer erschüttert wurde. Lieutenant Ligdon ergriff das Wort. “Captain, ich habe vollen Zugriff auf die Systeme des Shuttles. Der Traktorstrahl ist noch funktionstüchtig. Bei der derzeitigen Flugbahn des Jem Hadar Schiffes werden sie bis auf fünfhundert Meter an das Schiff herankommen. Wenn ich den Strahl aktiviere, dann könnte es sich an die Angreifer heften und...” “Und wenn wir im richtigen Momnet den Warpkernbruch vorzeitig auslösen, dann wird es sie zumindest kampfunfähig machen. Mr. Ligdon, sie sind ein Genie.” Sheppards Stimme klang euphorisch. “Aktivieren sie den Strahl bei höchster Annäherung, sie dürfen keine Zeit bekommen das Shuttle vor dem Bruch abzuschießen! Lieutenant Rudenkow, sorgen sie dafür, dass sie uns ihre volle Aufmerksamkeit schenken!” “Aye Sir, Phaser bereit.” Beinahe majestätisch führte das Jem Hadar-Schiff seine Wendekurve aus um wieder auf Angriffskurs zu gehen. Lieutenant Ligdon verfolgte angespannt die Annäherungswerte der Shuttletelemetrie. “10 Sekunden, Traktorstrahl bereit -5,4,3,2,1...” 9 “Strahl aktivieren, Pahser und Torpedos Feuer!” Sheppards Augen funkelten bei dem Befehl. Lieutenant Rudenkow feuerte eine Breitseite nach der anderen, gleichzeitig aktivierte Lieutenant Ligdon den Traktorstrahl. Das Shuttle begann sich langsam zu den Jem Hadar heranzuziehen. “450 Meter, 425, 400”, meldete der Bolianer monoton, “350, 325, 300, Captain, ihre waffen haben das Shuttle erfasst.” “Dann muss dieser Abstand genügen. Kernbruch initiieren!” In einem gleißenden Feuerball zerbarst das kleine Schiff. Die enorme Druckwelle ließ die Jem Hadar erzittern. “bericht!” sagte Sheppard. “Waffen und Impulsantrieb des Feindes sind ausgefallen, sie gehen auf Warp.” Ligdons Stimme spiegelte Erleichterung wider. “Dann lassen sie uns ihrem Beispiel folgen. Mr. Aberdeen, bringen sie uns in den Föderationsraum zurück, Warp 5. Alarmstufe rot aufrechterhalten, bis wir die Grenze überqueren.” Lieutenant Aberdeen betätigte hastig seine Konsole, auch er wollte nicht länger im Raum des Feindes bleiben als nötig. “Kommen wir zum unangenehmen Teil”, sagte Sheppard. “Schadensmeldung!” Tamara Rudenkow machte ihre Meldung. “Leichte bis mitteschwere Schäden auf Deck 11 und 13, vier verletzte, keine Toten und...”, Tamara stockte kurz, “Als wir ohne Schilde waren hat ein Volltreffer unsere Subraumtrancieverspule zum Schmelzen gebracht.” “Wollen sie damit sagen, dass wir jetzt taubstumm sind Lieutenant?”, “Ja Sir.”, “Wundervoll, es eben doch Tage an denen man besser im Bett bleibt.” Sheppard betätigte den Interkom. “Nelok, wie steht es bei ihnen?” Der Captain erhielt eine Antwort, wie sie auch nur ein Vulkanier geben konnte. “Wir haben einige zerstörte ODN-Leitungen, fünf Stück um präzise zu sein. Die Reparatur wird vier Stunden, dreißig Minuten...”, “So genau wollte ich es gar nicht wissen”, fiel ihm Sheppard ins Wort. Wie ist der Reaktorstatus?” “Stabil Sir, Die Antimaterieinjektoren haben leichten Schaden genommen. Wenn ich ein Mensch wäre würde ich sagen, wir haben verdammtes Glück gehabt.” Sagen sie das nicht so leichtfertig Nelok. Ich bin ein Mensch und glaube nicht an Glück.”, “Das läßt Hoffnung für sie aufkeimen”, antwortete Nelok. “Maschinenraum Ende.” 10 Captain Sheppard schwor sich in diesem Moment irgendwann herauszufinden, wie ein Vulkanier es immer wieder schaffte das letzte Wort zu haben. “Captain, hier ist Dr. Spander”, drang es aus dem interkom. “Wie sieht es aus, was macht unser tapferer Shuttlepilot?” fragte Sheppard. “Er hat Verbrennungen zweiten Grades. Außerdem hat er sich einige Rippen gequetscht. Nach dem Transportvorgang hat er das Bewusstsein verloren.”, “Ich werde sofort zu ihnen kommen, können sie verantworten ihn aufzuwecken?”, “Ich denke schon, solange sie nicht mit ihm auf dem Holodeck Achterbahn fahren wollen.”, “Dann halte ich mich zurück und werde nur mit ihm reden. Sheppard Ende. Commander, übernehmen sie die Brücke, wenn wir zurück im Föderationsgebiet sind halten sie bis auf weiteres Alarmstufe gelb aufrecht!”, “Aye Sir,”, bestätigte Dimitri. Captain Sheppard erhob sich und ging zum Turbolift. Den Weg zur Krankenstation legte er nur gemäßigten Tempos zurück. Er mochte diesen ort nicht. Hier hatte er zusehen müssen, wie Captain Ishino und viele seiner Kameraden mit dem Tode rangen und verloren. Diese Bilder würden ihn wahrscheinlich bis an sein Lebensende quälen. Überhaupt war Sheppard schon oft mit dem Tod konfrontiert worden. Während einer Übung, als er sein letztes Semester an der Akademie absolvierte, hatte er miterlebt, wie fünf Kadetten in einem Shuttle regelrecht eingeäschert urden, drei davon gehörten zu seinen engsten Freunden. Da er gerade für den Kommunikationsdienst in der Bodenstation eingeteilt war, war er dazu verdammt den grausamen Todeskampf seiner Kameraden mit anzuhören. Die unzähligen Stunden, welche er danach beim Akademiecounceler verbrachte, trugen nur leidlich dazu bei über diese Tragödie hinwegzukommen. Beim Angriff der Borg entkam er mit gerade mal vierzehn Besatzungsmitgliedern von der Tolstoi. Sheppard war damals Waffenoffizier gewesen, und es war seine erste große Schlacht. Nein - der Begriff ‘Schlacht’ wurde der Sache nicht gerecht. Was sich bei Wolf 359 abgespielt hatte war mit dem Wort ‘Massaker’ wohl besser beschrieben, eine Auslöschung tausender Lebewesen mit einer kalten erbarmungslosen Effizienz. In der Tat, der Tod war für den Captain kein unbekanntes Wesen, und niemand wusste mit wievielen seiner grausamen und zahllosen Gesichter er noch konfrontiert werden würde. 11 Mit all diesen Gedanken im Kopf erreichte Sheppard die Krankenstation, deren Tür sich zischend vor ihm öffnete. Wie erwartet verstärkte sich sein Unbehagen als er sie durchschritt. Dr. Spander stand mit einer Schwester am zentralen Biobett, auf dem der gerettete Shuttlepilot lag. Er sah wirklich übel zugerichtet aus. Die meisten Verbrennungen hatte er im gesicht erlitten. Offenbar war seine Steuerkonsole explodiert. Sorgsam bewegte die Chefärztin den Hautregenerator über die Brandwunden. Schwester Ilia überwachte die Lebenszeichen. Als Dr. Spander ihre Behandlung abgeschlossen hatte wandte sie sich Captain Sheppard zu. “Lassen sie es langsam angehen, der Mann hat einiges durchgemacht.” Sein kurzes Nicken genügte ihr als versprechen. Daraufhin nahm sie ein Hypospray und zog ein anregendes Serum auf. Als sie es ihrem Patienten verabreicht hatte, dauerte es nur wenige Sekunden, bis er zu sich kam. Zuerst wandte er den Kopf leicht hin und her. Dann öffnete er zaghaft die Augen und sah sich um. Dr. Spander lächelte ihm aufmunternd zu als sich ihre Blicke trafen. Dann sah er den Captain an und holte tief Luft. “Also dies ist wohl werder das Jenseits, noch das Verhörzimmer eines Vorta. Wo bin ich, und wer sind sie?”, “Ich bin Captain Jonathan Sheppard, sie befinden sich an Bord der Olympic”, antwortete der Captain ihm. “Woran erinnern sie sich?”, “Die Jem Hadar - sie waren mir dicht auf den fersen, sie eröffneten das Feuer, meine Schilde versagten und...” mit einem gequälten Seufzer sank sein Kopf zurück. “Schon gut”, sagte Sheppard. “Den Rest kennen wir. Sie haben die Jagd besser überstanden als ihr Shuttle. Mich würde vielmehr interessieren wer sie sind und was sie im Raum des Dominion verloren hatten.”, “Lieutenant Clayton, Sternenflotte. Wir waren auf einer Aufklärungsmission und...”, schmerzgeschüttelt bäumte der Offizier sich auf. Die Chefärztin bereitete sofort ein schmerzstillendes Mittel vor und verabreichte es ihm. Erschöpft sank der Lieutenant daraufhin auf das Biobett zurück. Dr. Spander legte ihre Hand auf Captain Sheppards Schulter und zog ihn von dem Patienten weg. “Ich denke sie sollten ihn später ausführlich befragen”, sagte sie sanft aber energisch. “Sein Zustand ist schlechter als erwartet.” Sheppard nickte und trat wieder an das Bett heran. “Ruhen sie sich aus”, sagte er. “Wir bringen sie zur nächsten Sternenbasis.” Danach wandte sich der 12 Captain in Richtung Ausgang um zu gehen, wurde aber im selben Moment am Arm gepackt. Überrascht fuhr er herum und sah in die plötzlich hellwachen Augen von Lieutenant Clayton, der ihn festhielt wie einen rettenden Anker. “Nein Sir”, sagte Clayton beschwörend. “Dazu ist keine Zeit.”, “Was meinen sie damit?” fragte Sheppard. “Ganz einfach Captain, wenn wir nicht sofort handeln, dann werden die Föderation und ihre Verbündeten in wenigen Wochen kapitulieren müssen.” Wie vom Donner gerührt starrte Captain Sheppard den Lieutenant an. Dr. Spander fand zuerst die Sprache wieder. “Schwester Ilia, gehen sie bitte und kein Wort zu irgendjemandem!” Die Schwester nickte und verließ die Krankenstation. Der Captain nahm sich einige tiefe Atemzüge Zeit bevor er nachhakte. “Was genau wollen sie damit sagen, bereitet das Dominion einen neuen Großangriff vor?” Claytons Augen wiesen kurz besorgt in Richtung der Chefärztin. Sheppard ahnte was diese geste bedeutete. “Keine Sorge, Dr. Spander gehört als Senioroffizier zu meinem Stab. Was sie mir sagen wollen kann sie ruhig hören.”, “Wie sie meinen”, sagte Clayton. “Die Verantwortung meiner Mission obliegt dem Sternenflottengeheimdienst. Wir sollten herausfinden ob die uns zugespielten Informationen stimmenund bei Gott, nichts davon war auch nur ansatzweise übertrieben. Captain was wissen sie über cardassianische Geheimversuche mit biogenen Waffen?”, “Nicht viel. Ich habe gehört, dass die Cardassianer einst ein gerücht darüber durchsickern ließen. Es stellte sich aber als Finte heraus, die nur dazu diente Captain Picard in die Hände zu bekommen. Tatsächhlicsollen sie weder über die nötigen Kenntnisse noch über das Material verfügen, um solche Waffen zu bauen.”, “Nun, so wie es aussieht, war das nicht die ganze Wahrheit. Offenbar besaßen sie bereits theoretische Modelle und hatten erste Laborversuche durchgeführt. Und jetzt, da sie zum Dominion gehören, haben sie mit Hilfe der Vorta vielmehr erreicht als sie ursprünglich geplant hatten. Captain, die Einzelheiten welche ich ihnen jetzt mitteile sind streng geheim, und ich bin davon überzeugt, dass sie sie von der Wichtigkeit eines schnellen Handelns überzeugen werden.”, “Beginnen sie”, beschwor ihn Captain Sheppard. 13