Gemeinsames Netzwerk aller Beschäftigten in der Bayer AG Liste 1

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Gemeinsames Netzwerk aller Beschäftigten in der Bayer AG Liste 1
Chempark, Leverkusen
Juni 2012
www.durchschaubare.de
Gemeinsames Netzwerk
aller Beschäftigten in der Bayer AG
Aufsichtsratswahlen bei BBS
Vom 03. bis zum 05. Juli 2012 finden Aufsichtsratswahlen bei der BBS statt. Gewählt werden die 3 Arbeitnehmer-VertreterInnen für den Aufsichtsrat durch die ArbeitnehmerInnen der BBS an allen Standorten der Bayer
Business Services GmbH.
Wir Durchschaubare beteiligen uns an dieser Wahl, aber
nur indirekt. D.h. wir treten innerhalb des Bündnisses
„Gemeinsames Netzwerk aller Beschäftigten in der
Bayer AG“ an. Dies ist ein standortübergreifender Zusammenschluß kritischer bzw. oppositioneller Betriebsratsgruppen mit ähnlichen Zielen an den meisten BayerStandorten.
Es handelt sich bei der nun anstehenden Aufsichtsratswahl der BBS um eine Direktwahl. Die KollegInnen
können direkt und unmittelbar durch Ihre Wahlentscheidung bestimmen, wer in den Aufsichtsrat einziehen soll.
Erfolgreiche Zusammenarbeit
standortübergreifend
Michael Schmidt-Kießling
Die Zusammenarbeit über die
Grenzen der Standorte hinweg ist wichtig. Dank des
Zusammenschluß der verschiedenen Gruppen in diesem gemeinsamen Netzwerk
ist
es
gelungen
am
07.02.2012 Michael SchmidtKießling (Belegschaftsliste,
Wuppertal) in den Aufsichtsrat der Bayer AG zu wählen.
Er ist somit der einzige nicht
IGBCE’ler im Aufsichtsrat
der Bayer AG.
IGBCE-Macht brechen
Wir wollen nun auch versuchen, die Vorherrschaft der
IGBCE im Aufsichtsrat der BBS zu brechen, bzw. deren
Machtposition zu verringern und so die Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen im Aufsichtsrat zu stärken.
Wir sind bereit, Widerstand zu leisten. Einstimmige Abstimmungsergebnisse mit negativen Folgen für die ArbeitnehmerInnen, wie z.B. zu Ausgliederung und Konzernzerschlagungsszenarien, wird es mit uns nicht geben.
Sicher werden wir auch damit manche negative Entwicklung nicht verhindern können, doch wir können den ArbeitnehmerInnen eine Stimme im Aufsichtsrat geben,
denn wir werden uns nicht an der bisherigen Konsenssoße von Arbeitgeber und IGBCE-Vertretern beteiligen.
Die Kandidatinnen
Katja Schaefer
Kolleginnen und Kollegen für
eine Durchschaubare Betriebsratsarbeit (Leverkusen)
Durchschaubare
32 Jahre,
seit 1995 bei
Bayer,
Kauffrau für
Bürokommunikation,
BBS-IBS-PSD-IS,
Geb.
2975, Leverkusen
Betriebsrätin seit 2010
www.durchschaubare.de
Dragana Grbic
Liste Gemeinsam (Berlin)
39 Jahre,
Einkäuferin
für Standard
Chemikalien,
Büromöbel
und Betriebseinrichtungen,
BBS-P&T-SP-PSB,
Geb. M427, Berlin
www.blog.liste-gemeinsam.de
3.-5. Juli 2012 BBS
Aufsichtsratswahl:
Gemeinsames Netzwerk aller Beschäftigten in der Bayer AG
Liste 1
Big Brother-Award 2012 verliehen
haben vermutlich alle Cloudbetreiber selbst einen
„Generalschlüssel“ auf diese Daten und benutzen ihn.
Dies zeigte sich einem Aachener Fotographen, der,
nachdem er erotische Fotografien in seinem
persönlichem Bereich in der Cloud bei Amazon
speicherte (keine Pornographie sondern künstlerische
Akte !), anschließend von Amazon aufgefordert wurde,
das Material innerhalb von 48h wieder zu löschen.
Der Big Brother-Award wird seit Jahren verliehen an
Personen, Firmen oder an Institutionen, die sich
„verdient“ gemacht haben durch Verstöße oder
gravierenden Gefährdungen des Datenschutzes und
damit im Endeffekt der Persönlichkeitsrechte.
Dieses Jahr gehen die Awards an:
Das Innenministerium Sachsen, weil es wegen einer
Gegendemonstration
zu
einem
Naziaufmarsch
Funktelefondaten von Funkzellen abgefragt hat und die
mehr als
1 Millionen Datensätze nicht nur für die
ursprünglichen und genehmigten Ermittlungen nutzte,
sondern die Daten für weitere Ermittlungen nutzt, für
die man sicher keine Genehmigung erhalten hätte.
Die Cloud kommt modern, bequem und flexibel daher,
aber Google, Amazon und Facebook verdienen Geld mit
Werbung, die gezielt den Nutzern angeboten wird und
daher wollen sie die Inhalte lesen können und
gewinnbringend verwerten. Die Idee der Cloud ist im
Grunde eine schöne Sache, von überall auf seine Daten,
Adressen und Termine zugreifen zu können und sie
abzugleichen,
aber
ob
es
vertrauenswürdige
Clouddienste überhaupt irgendwann mal geben kann,
wird erst noch erforscht.
Ein weiterer Preisträger ist die „Cloud als Trend“, die
Nutzerinnen und Nutzern die Kontrolle über ihre
eigenen Daten entzieht. Fast alle Cloudanbieter sind
amerikanische Unternehmen, die nach dem sog. Patriot
Act und dem FISA Amendment Act of 2008 verpflichtet
sind, US Behörden Zugriff auf die Daten seiner Kunden
zu geben. Dabei ist es unerheblich, ob die Daten in den
USA, Europa oder anderswo gespeichert sind. Zudem
Bis dahin gilt: Wer seine Daten unverschlüsselt den o.g.
Diensten überlässt, handelt fahrlässig (z.B. mit den
Telefon- und Adressdaten seiner Freunde und Familie).
Tarifrunde 2012
oder beim zweiten Blick wird’s weniger sind aber noch betrieblich zu vereinbaren. Hier stiftet
der Tarifvertragstext derzeit mehr Verwirrung als
Klärung. Sobald weitere Klärungen erfolgen, werden
wir dies veröffentlichen.
Auf den ersten Blick sieht der Tarifabschluss nicht
schlecht aus: 4,5 Prozent mehr Lohn.
Beim zweiten Hinsehen erkennt man die Laufzeit von
19 Monaten, was rechnerisch eine Tariferhöhung in
Geld von ca. 3 Prozent für 12 Monate bedeutet! Ein
bisschen mager für die Verluste der letzten Jahre. Noch
auf der Betriebsversammlung im Mai proklamierte die
IGBCE ihre Forderungen: 6% für 12 Monate! Unterm
Strich ist für die Beschäftigen davon wenig geblieben.
Keine Festgeldforderung
Eine Festgeldforderung gab‘s erst gar nicht, obwohl
gerade diese Form der Entgelterhöhung maßgeblich
dem Auseinanderdriften von hohen und niedrigen
Entgelten entgegenwirkt. Wir berichteten dazu
ausführlich im Flugblatt März 2012.
Die Bayer AG verzichtet auf den „Leermonat“ Juni, d.h.
die Tariferhöhung wird schon zum 01. Juni und nicht
erst zum 01.Juli umgesetzt. Angesichts des
Rekordergebnisses von 2011 hätte es andernfalls wohl
Klärungsbedarf gegeben.
So ist schon mal die
Nachkommastelle etwas aufgebessert, doch von den
geforderten 6% sind wir immer noch weit entfernt.
Azubis und Leiharbeitnehmer vergessen
Völlig
unzureichend
ist
die
fehlende
Übernahmegarantie für unsere Azubis. Das schaffte die
IG Metall wesentlich besser. Auch volles
Mitspracherecht bei Leiharbeit, wie es die IG Metall
erstritten hat, stünde der Chemiebranche gut zu Gesicht.
Aber da möchte man nicht so richtig ran.
Natürlich sind Entlastungen für ältere Arbeitnehmer zu
begrüßen, die mit einer 4- Tage Woche in den
Ruhestand gleiten können. Um dies zu finanzieren will
man den bestehenden Demografiefonds nochmals mit
200,-€ pro Mitarbeiter aufstocken. Genaue Regelungen
Schade eigentlich, dass von den selbst benannten
Zielsetzungen immer so wenig übrig bleibt…
2
Alles klar bei BBS ?
Bei der BBS nehmen die Umstrukturierungen kein Ende. Gerade erst wurde BBS-ITO „abgewickelt“, die dort beschäftigten KollegInnen finden sich jetzt bei der Firma AIDB wieder. Nun soll „endlich“ Klarheit geschaffen werden. So –
natürlich englisch – nennt sich die neuste Maßnahme: Clarity.
haltig zu sichern. Aber man will sich nur bis Ende 2015
festlegen, bis zu dem Zeitpunkt sollen keine Leistungen
an externe Dienstleister übertragen werden. Es ist schon
etwas seltsam, es wird von Insourcing geredet aber
gleichzeitig Outsourcing für genau denselben Bereich
nur für die nächsten zweieinhalb Jahre ausgeschlossen.
Clarity - ist übrigens auch die Bezeichnung einer Standardsoftware für Projekt-, Risiko- und Veränderungsmanagement. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier der
Name Pate stand, zumindest was das Veränderungsmanagement angeht.
Aus extern soll intern werden
Letztendlich steht hier eine Gesamtbetriebsvereinbarung
für die Profitinteressen des Arbeitgebers auf dem Rücken
der Mitarbeiter Modell. Die einen (intern) dürfen mehr
arbeiten, die anderen (extern) können nicht mehr arbei-
Im Blick sind der verbliebene IT-Bereich der BBS, sowie die O&I Einheiten der anderen Teilkonzerne und
Servicegesellschaften. Extern vergebene Dienstleistungen sollen in interne Stellen umgewandelt werden. Das nennt man Insourcing,
was sich beim ersten hinsehen nicht
unbedingt schlecht anhört. Mit externer
Vergabe sind sowohl Menschen die
über einen Werkvertrag tätig sind gemeint, als auch Leiharbeitnehmer. Letztere sind zum Teil schon mehrere Jahre
für die BBS tätig. Die Umwandlung in
interne Stellen bedeutet aber nicht, dass
diese Menschen mit ihrer Arbeit nun
von der BBS übernommen werden. Im
Gegenteil, nur die Funktionen, also die
Arbeit soll nun intern ausgeführt werden. Die zum Teil schon viele Jahre für
die BBS tätigen KollegInnen, z.B. Leiharbeitnehmer, bleiben außen vor.
Die hinzukommende Arbeit soll dann
von den vorhandenen KollegInnen der
BBS mit übernommen werden. Hierzu
soll es Qualifizierungsmöglichkeiten
geben. Bis hierhin hört sich das ganze
schon sehr nach Arbeitsverdichtung an.
Die BBS beabsichtigt nicht alle durch
Fluktuation bedingte Personalabgänge
zu ersetzen, schlimmer noch, die Mitarbeiterzahl kann bis 31.12.2015 um 230
gegenüber der jetzigen Anzahl sinken.
Arbeitsverdichtung:
ten.
Es wird neue, also mehr Arbeit „reingeholt“, die BBSKollegInnen belegen dafür Qualifizierungsmassnahmen,
übernehmen diese Tätigkeiten, Personalabgänge werden
nicht ausgeglichen, bzw. dadurch evtl. bis zu 230 Personen abgebaut. Versetzungen in den Pool (BayJob) soll es
nicht geben, dass es sich hierbei um massive Arbeitsverdichtung handelt sollte jedem klar sein.
Erinnerung an 2007
Das ganze Szenario erinnert doch sehr an 2007, ein
Haustarifvertrag für BBS wurde geschaffen, was 40
Stunden Woche und Umstrukturierung des Entgeltsystems mit sich brachte. Die Wettbewerbsfähigkeit von
BBS sollte nachhaltig gestärkt werden. Das hielt genau
bis 2011, dann nämlich standen Teile von BBS-ITO zur
Disposition. Diese Teile nennen sich nun AIDB.
Bei all dem handelt es sich nicht um eine reine Absichtserklärung des Arbeitgebers, sondern um Inhalte einer
Gesamtbetriebsvereinbarung die am 20.06.2012 unterschrieben wurde.
Wirkliches Insourcing ohne Arbeitsverdichtung beinhaltet die Übernahme der Menschen die bisher diese Tätigkeiten über einen Werkvertrag oder als Leiharbeitnehmer
gemacht haben. Diese Menschen haben, viele davon über
Jahre, gute Arbeit bei schlechterer Bezahlung geleistet.
Clarity soll die BBS als Service Provider nachhaltig ertüchtigen um, so wie es heißt, die Beschäftigung nach-
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Der Chef als Freund ?
Soziale Netzwerke sind für viele aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Man kann sich austauschen, verabreden oder einfach neue Leute kennenlernen. Das mag die interessante Seite dieser Netzwerke
sein.
Die Betreiber dieser Netzwerke insbesondere Facebook
tun dies aber nicht aus reiner Nettigkeit. Es sind knallharte profitorientierte Unternehmen, deren Hauptanliegen das Sammeln und Auswerten von Daten ist. Alles
was der Nutzer irgendwann einmal geschrieben hat
bleibt erhalten, für dort eingestellte Bilder wurden die
Rechte abgegeben. Wer hat mit wem Kontakt, wer
schreib wem und vor allem was, … genau das ist interessant und lässt sich vielfältig auswerten.
Es ist dort nicht alles so privat wie es vielleicht scheint.
Falsche „Privatsphäre-Einstellungen“, ein „gefällt mir“,
falsche „Freunde“, Unachtsamkeit oder bewusste Sicherheitslücken des Betreibers können unangenehme
Folgen haben, denn auch Arbeitgeber nutzen soziale Netzwerke insbesondere Facebook um Informationen
über ihre MitarbeiterInnen oder BewerberInnen zu bekommen. Wer sich unbeobachtet fühlt und über den
Chef, den Job oder über die Firma ablästert riskiert auch
schon mal eine Entlassung. Auch Bilder von der letzten
wilden Party können unter Umständen auch ungünstig
sein, wenn man zu dem Zeitpunkt vielleicht krankgeschrieben war und im Bett hätte bleiben sollen.
Es gibt hierfür viele Beispiele was Arbeitgeber versuchen um MitarbeiterInnen los zu werden oder gar nicht
erst einzustellen.
Wer ganz sicher gehen möchte, verzichtet auf Facebook. Wenn es gar nicht anders geht und man es unbedingt will:
 Pseudonym satt des eigenen Namens benutzen,
auch in der Anmeldung
 Spezielle Email-Adresse einrichten
 Keinen Bezug zum Arbeitgeber herstellen
 Keine Mitteilungen über Krankheit, Urlaub
 Sicherheitseinstellungen genau beachten
 Freunde sorgsam auswählen
Wir wünschen allen KollegInnen
einen schönen Sommerurlaub!
Deutschland wettbewerbsfähig Zu den zehn wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften
weltweit darf sich als einziger Euro Staat Deutschland
zählen.
Das ergab eine im Mai 2012 veröffentlichte Studie der
Schweizer Business School IMD. Nr. 1 bis 3 sind demnach Hongkong, USA und die Schweiz, Deutschland ist
Nr.9 gefolgt von der Nr.10 Katar. Größte Pluspunkte für
Deutschland seien demnach neben einer zuverlässigen
Infrastruktur die politische Stabilität und die gute Ausbildung der Beschäftigten.
Unerwähnt bleibt leider, dass der deutsche Überschuss
durch Lohn- und Sozialdumping erkauft wird, ausschließlich den Exportunternehmern nutzt und maßgeblich zu den globalen Ungleichgewichten beiträgt.
Immer weniger Menschen in Deutschland werden nach
Tarif entlohnt (lt. Nürnberger Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung – IAB, Juni 2012). Der Anteil der
Tarifbeschäftigten sank von 1996 bis 2011 in Westdeutschland von 70% auf 56%, in Ostdeutschland von
56% auf 37%.
Im Gegensatz dazu steigt die Beschäftigung in Leiharbeit in Deutschland seit Jahren mit hoher Dynamik. Im
Juni 2011 wurde erstmals die Marke von 900.000 Leiharbeitnehmern überschritten. Somit hat sich die Zahl
innerhalb der letzten 10 Jahre mehr als verdoppelt. 3.-5. Juli 2012 BBS Aufsichtsratswahl:
Gemeinsames Netzwerk aller Beschäftigten in der Bayer AG
Liste 1
Unsere Betriebsräte im Chempark:
Bayer:
Thomas Holtey
Marie Kotzian
Rolf Albrecht
Katja Schaefer
Michael Amma
Erich Vahsen*
Heike Steinberg*
Arif Sagir*
D 14
K9
D 14
2975
D 304
B 211
Q 30
D 302
44402
20006
21776
43576/ 44401
27091
31199
49881 22538
Lanxess: Josef Daiminger
Michael Prenzlow
Christian Heinzmann
Diana Derwenskus*
Norbert Löhe*
Vedat Sicimoglu*
F 44
F 44
F 44
B106
H 12
O9
25878 25878 25878 40644 44935 66430 * Ersatzbetriebsräte V.i.S.d.P. – Marianne Hürten – Dhünner Str.3 – 42929 Wermelskirchen – Telefon 02196/889864 – www.durchschaubare.de – [email protected]

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