Jahresheft 2015 - Interplast
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Jahresheft 2015 - Interplast
NR. 29 Jahresheft 2015 INTERPLAST-Germany e.V. Gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern www.interplast-germany.de INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST-Germany e.V. Gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern Vorstand: Dr. Arnulf Lehmköster, Dr. Michael Schidelko, Dr. Nuri Alamuti, Dr. Christine Schulze-Hillert Geschäftsstelle: Interplast Germany e.V., Sekretariat, Hauptstr. 57, 55595 Roxheim Tel.: 0171/8244508, Fax: 0671/480281 · Internet-Adresse: www.interplast-germany.de INTERPLAST - Telefon: 0171-8244508 • Internet: www.interplast-germany.de Sektionen: 1. Rhein / Main 2. Stuttgart / Münster 3. München 4. Eschweiler / Korschenbroich 5. Bad Kreuznach 6. Duisburg Dr. R. Alamuti Dr. H. Bauer, Dr. Dr. M.Bergermann Dr. H. Schoeneich Dr. H.E. Nick, Dr. M. Gensior Dr. A. Borsche Prof. Dr. H.-H. Homann, Dr. P. Preißler 7. Siebengebirge/Sachsen 8. Vreden 9. Südbayern 10. Schopfheim / Freiburg 11. Nepal-Projekt 12. Baden-Baden / Rastatt Dr. M. Schidelko, Dr. S. Wetter Dr. A. Lehmköster, S. Geling Dr. A. Schmidt Dr. G. Zabel, Dr. M. Schwarz Priv. Doz. Dr. J. Hussmann, H. Stahl Dr. Dr. R. Herr Redaktion: Dr. Christine Schulze-Hillert, Dr. A. Lehmköster V.i.S.d.P: Dr. Arnulf Lehmköster, Vreden Gestaltung und Druck: Medien Team-Vreden GmbH & Co. KG, www.mt-vreden.de Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von INTERPLAST-Germany e.V. INTERPLAST Germany e. V. Inhaltsverzeichnis Vorwort 2-3 Mitgliederspektrum 34 - 35 36 - 37 Verein, Hauptkonto 4 Homepage „www.interplast-germany.de“ INTERPLAST-Beirat 5 Verdienstorden der BRD für Dres. M. und H. Tilkorn Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz 6 Aktivitäten-Übersicht 40 - 41 INTERPLAST-Sektionen 7 Sektionsbericht Rhein-Main 42 - 45 Sektionsbericht Stuttgart-Münster 46 - 49 Aufgabenprofil für Teamleiter 8-9 39 Einsatzstatistik und Qualitätssicherung 10 Sektionsbericht München 50 - 55 Qualitätsstatistik 11 Sektionsbericht Eschweiler-Korschenbroich 56 - 57 INTERPLAST Fundamentals 12 Sektionsbericht Bad Kreuznach 58 - 61 Fortbildungspunkte / CME 13 Sektionsbericht Duisburg 62 - 63 Sektionsbericht Siebengebirge / Sachsen 64 - 67 Sektionsbericht Vreden 68 - 71 Sektionsbericht Südbayern 72 - 77 Sektionsbericht Schopfheim / Freiburg 78 - 79 Sektionsbericht Nepal Projekt 80 - 85 Ausführliche Beschreibung der Versicherungen 86 - 87 ESPRAS SHARE and INTERPLAST-Europe 88 - 91 Versicherung für INTERPLAST-Mitglieder Umsatzsteuer-Vergütung Zusammenarbeit mit Organisationen Das Interplast Materiallager INTERPLAST-Treffen 2014 Bericht über das INTERPLAST-Symposium Fachgruppen Treffen der Pflege INTERPLAST Akademie 2014 14-15 16 17, 24, 38 18 19 - 21 22-23 25 26-27 INTERPLAST Einsatz-Profil 92 INTERPLAST-Europa 28 Mitgliedsantrag 93 INTERPLAST-Stiftung 29 Vereinssatzung 94 - 95 Längerfristige Humanitäre Projekte 30 - 33 INTERPLAST Ehrenmitglieder 96 1 INTERPLAST Germany e. V. Editorial 2015 Liebe Freunde, Mitglieder und Förderer unseres Vereines INTERPLAST-Germany e.V.! In diesen Tagen, in denen u. a. dieses Editorial geschrieben wird, geschieht furchtbares: In Paris wird praktisch die gesamte Redaktion der satirischen Zeitschrift Charlie Hebdo ermordet. Die Täter sind fanatisierte Islamisten, die sich selbst El Qaida zuordnen. Zeitgleich erscheint in Deutschland eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, basierend auf repräsentativen Umfragen aus dem 4. Quartal der Jahre 2012 und 2014 in Deutschland und der Türkei: „Verstehen was verbindet“. Die Studie zeigt auf, dass regelmäßige Kontakte helfen, Vorurteile gegen Muslime abzubauen. Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung nimmt den Islam als Bedrohung wahr, ist nicht der Meinung, dass der Islam in die westliche Welt passt. Eine Ansicht, der der damalige Bundespräsident Christian Wulf 2012 klar widersprochen hat, unsere Bundes- kanzlerin hat diesen Widerspruch im Januar dieses Jahres nochmals bekräftigt. Gerade dort, wo die wenigsten Muslime in Deutschland leben, ist die Ablehnung am größten. Bei Menschen allerdings, die Religionen im allgemeinen offen gegenüber stehen, überwiegt die Anzahl derer, die den Islam als Bereicherung empfinden. Bei Menschen, die allgemein unzufrieden sind mit ihrem Leben, ist Islam-Feindlichkeit deutlich häufiger vertreten. Das Thema unseres diesjährigen Sym- Erweitertes Vorstandstreffen September 2014 im Kloster Eberbach in Wiesbaden 2 posiums, welches unsere Aktivitäten in islamischen Ländern beleuchten soll, passt gut zu der in der Studie erhobenen Forderung, dass umfangreiches Wissen über eine Religion erste Voraussetzung ist, Stereotypien und Vorurteile abzubauen. Im Weihnachtsrundschreiben 2014 habe ich dazu ermutigt, dass für die Veröffentlichung im Jahresheft neben den Sektionsberichten sich auch die Einsatzleiter angesprochen fühlen sollen, deren Projekte auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind, aber keinen entsprechenden Niederschlag in einem der Sektionsberichte finden. In der großen Mehrheit unseres Vereines besteht Einigkeit, dass es die langfristigen Einsätze sind, die den Charakter unseres Vereines prägen sollen. Uns fremde Kulturen und Religionen und Menschen, die in ihnen leben, kennen zu lernen, ist das Ergebnis jeden Einsatzes für jedes einzelne Teammitglied – und „das kann uns keiner nehmen“. Dabei behalten wir unsere Ziele stets im Auge: Schick- INTERPLAST Germany e. V. sale der uns anvertrauten Patienten zu verändern, unsere Kolleginnen und Kollegen in unseren Einsatzländern auszubilden, auch materielle Starthilfe zu geben, alles letztlich mit dem Ziel, uns überflüssig zu machen. Ebola war das große internationale Gesundheitsthema des Jahres 2014. Wir ziehen unseren Hut vor den Spezialisten, die in den betroffenen Ländern helfen, sich unter Umständen selbst in große gesundheitliche Gefahr begeben. Es sind Spezialisten auf ihrem Gebiet, wie wir es auf dem Gebiet der Wiederherstellungschirurgie sind. Mitglieder zahlreicher Organisationen, auch unserer, haben darauf hingewiesen, dass andere chronische gesundheitliche Probleme gerade in Afrika – aber nicht nur dort – keineswegs in Vergessenheit geraten dürfen. Einer unserer Förderer, der Leiter eines Vredener Familienunternehmens, Jens Bussmann, hat es treffend formuliert: „Danke, dass Ihr nicht jene Hilfsbedürftigen vergesst, die es nicht regelmäßig in die Nachrichten schaffen, dass Ihr auf Nachhaltigkeit setzt und Euch jeweils langfristig vor Ort engagiert...“. Den ganzen Text finden Sie auf der inneren Umschlagsseite. Und dafür, dass wir sein „Dank“ abdrucken, unterstützt er den Druck des Jahresheftes nochmals finanziell. Nehmen Sie dieses Heft gern immer wieder zur Hand, immer wieder werden Sie einen neuen, spannenden Beitrag finden. Und sich auch einmal mit unseren „Fundamentals“ unserer Satzung oder mit dem Artikel „Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz?“ zu beschäftigen, lohnt auch. So findet man in letzterem z. B. den Hinweis, dass jeder, der an einem Einsatz teilnimmt, die auf seine Person anfallenden Kosten für Flug, Unterbringung und Nahrung selbst an Spenden anzuwerben angehalten ist. Ein Verein mit über 2000 Mitgliedern und knapp 80 Einsätzen erfordert ein hohes Maß an Verwaltungstätigkeit. Namens Camilla Völpel, die u. a. die Mitgliederdatei verwaltet, ergeht nochmals die dringende Bitte, Änderungen z. B. der IBAN ans Sekretariat zu melden. Unlängst hatte ich Kontakt mit einer NGO mit ähnlichem Aufgabenprofil wie unserem. Bei 600 Mitgliedern beschäftigt der Verein 13 hauptamtliche (bezahlte) Mitarbeiter. Mitarbeiter, die für ihre Tätigkeit für unseren Verein ein Entgelt beziehen, sind unsere Sekretärin Camilla Völpel, Peter Böttcher als Assistent des Vorsitzenden, Marcel Böcker als Finanzdienstleister (Zusammenstellung der von den einzelnen Sektionen erstellten Sektionskontenaufstellungen) und für die technische Pflege der Homepage Jörg Aagten und Christian Hauck. Alle anderen Tätigkeiten werden von unseren Vereinsmitgliedern und einigen weiteren „stillen Förderer“ unentgeltlich erbracht. Allen Genannten danke ich für ihre Arbeit im Jahre 2014 herzlich. Dieser herzliche Dank gilt aber auch allen, die sich ehrenamtlich einbringen, oft überhaupt nicht in Erscheinung treten, bei Arbeiten in unseren Einsatzländern, bei der Bewältigung von Schreibarbeit (Spendenquittungen, Sektionsrundbriefe, Vorbereitung und Durchführung von Vorträgen...). Ich schließe wieder wie im letzten Jahr: „Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und reichen Sie das Heft großzügig weiter, damit unsere Idee der Verbreitung der Plastisch-Rekonstruktiven Chirurgie auch weiterhin Früchte trägt“. Hohendorf, im Januar 2015 Arnulf Lehmköster 3 INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST-Germany e.V. Gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern Vorstand: Dr. Arnulf Lehmköster, Dr. Michael Schidelko, Dr. Nuri Alamuti, Dr. Christine Schulze-Hillert Geschäftsstelle: Interplast Germany e.V.: Sekretariat Hauptstr. 57, 55595 Roxheim Sekretariat Tel.-Nr.: 0171/8244508, Fax-Nr.: 0671/480281 Internet-Adresse: www.interplast-germany.de Aufgabenbereiche des Interplast-Vorstandes 2014 Vorsitzender: Christine Schulze-Hillert Arnulf Lehmköster Vereinsstruktur, Finanzierung, Vertretung des Vereines nach aussen, inhaltliche Gestaltung Jahrestreffen und Symposium 02564/31483 – [email protected] Redaktion des Jahresheftes, Homepage, Entlastung in der Vorstandsarbeit, Schriftführerin 02861/97 3991 – [email protected] Nuri Alamuti Stellvertretender Vorsitzender: Michael Schidelko Versicherungswesen, organisatorische Gestaltung Jahrestreffen und Symposium 02224/5501 – [email protected] Einsatzanmeldung, -dokumentation, Qualitätssicherungsdokumentation, Interplast-akademie 0611/5657760 – [email protected] Camilla Völpel Mitgliederdatei, Spenden- und Kontoführung des Hauptkontos; Interplastsekretärin 0171/8244508 – [email protected] Spendenkonto von INTERPLAST-Germany e.V. Hauptkonto für Spenden und Mitgliedsbeiträge: Bei Überweisungen vergessen Sie bitte nicht ihren Namen und ihre Adresse anzugeben, damit wir Ihnen eine Spendenquittung zustellen können. Sektionskonten: Die einzelnen Sektionen verwalten eigene Spendenkonten, die Sie bitte dem Verzeichnis der Sektionen auf der folgenden Seite entnehmen können. Projektbezogene Spenden: Falls Sie ein bestimmtes Projekt unterstützen möchten, können Sie dies durch Angabe eines Stichwortes mit dem Namen des Projektes tun. Sollten Sie kein Stichwort angeben, werden wir für Sie ein Projekt auswählen, dem Ihre Spende zugesprochen wird. 4 Hauptkonto INTERPLAST-Germany e.V.: Konto.-Nr.: 8666000 BLZ: 55020500 Bank für Sozialwirtschaft, Mainz IBAN: DE52550205000008666000 BIC: BFSWDE33MNZ Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Spende! INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST- Beirat: Anästhesie: Paul Schüller, [email protected] Programm-Kommission: Heinz Schöneich, [email protected] ESPRAS-SHARE: André Borsche, [email protected] MKG-Chirurgie: Peter Sieg, [email protected] Akademie/Fortbildung: Nuri Alamuti, [email protected] Ressort Finanzen: Heinz Hammer, [email protected] Pflege: Ana Maria Lázaro Martin, [email protected] CME-Zertifizierung: Stefan Pappert, [email protected] Zentrallager: Gesa Gohlke, [email protected] 5 INTERPLAST Germany e. V. Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz? Ein Einsatz finanziert sich nicht von selbst, er wird finanziert! „Der Einsatzleiter ist für die…. finanzielle Abwicklung des gesamten Einsatzes verantwortlich“. So steht`s im § 11 unserer Vereinssatzung. Und wo bekommt der Einsatzleiter das Geld, welches ein Einsatz nun mal kostet, her? Da wir ein gemeinnütziger Verein sind, dürfen wir Spenden entgegennehmen, für die der Spender eine Spendenquittung erhält, die er steuerlich geltend machen kann. Der jüngste Freistellungsbescheid datiert vom 30.12.2014. Hinter der Mehrzahl der Einsätze steht eine Sektion (§ 9 der Satzung), die in erster Linie für die Beschaffung von Spenden verantwortlich ist. Das Spektrum, wie eine Sektion auf sich aufmerksam macht, um Spenden einzuwerben, ist sehr groß. Wichtig ist regelmäßige Pressearbeit, die Bereitschaft in Schulen, Vereinen und anderen Gemeinschaften über unsere Arbeit zu berichten. Wenn man dies ernsthaft betreibt, ist es eine Arbeit rund ums Jahr. Und diese Arbeit obliegt keineswegs in erster Linie dem Sektionsleiter, vielmehr ist jedes Teammitglied aufgefordert, aktiv am „Fund Raising“ mitzuwirken. So manches Teammitglied hat mir bestätigt, wie schön das Erfolgserlebnis ist zu wissen, dass man die Kosten, die man auf dem Einsatz verursacht hat, selbst für unseren Verein wieder eingeworben hat. Fund Raising – ein eigenes Thema, sicher wert, auf unserem Interplast-Workshop eigens thematisiert zu werden. Wenn ein Einsatzleiter nicht mit einer Sektion verbunden ist, kann er Gelder für den Einsatz auch auf dem Interplast-Hauptkonto einbringen. Wenn 6 der Verwendungszweck mit angegeben wird, ist die Zuordnung leicht. Wichtig ist, dass der Einsatzleiter zu Beginn der Planung – das ist in der Regel 1⁄ 2 Jahr vor dem Einsatz – „Kassensturz“ macht, sich ein Bild über die Kosten und die Finanzierung macht, sich frühzeitig mit „seiner“ Sektion in Verbindung setzt. Was tun, wenn eine Finanzierungslücke besteht? Zuerst: siehe oben! Wie kann ich eigentätig Spendenmittel beschaffen? Ggf. empfiehlt sich die frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem unserer Fördervereine (siehe an anderer Stelle; pro Interplast Seligenstadt e.V.; EFI - Ebersberger Förderverein Interplast e.v.; Pro Interplast Ruhrgebiet/ NRW e.V.), die in segensreicher Weise unsere Einsätze regelmäßig und großzügig unterstützen. Für langfristige Projekte stehen unsere Interplast-Stiftung, andere Stiftungen und ggf. auch staatliche Förder- mittel zur Verfügung (siehe Vortrag Peter Böttcher auf dem Afrika-Symposium 2012 in Bad Honnef). Wenn sich trotz aller Kontakte und Bemühungen eine Finanzierungslücke für einen Einsatz abzeichnet und Hilfe vom Interplast-Hauptkonto erwartet wird (hier ist nicht gemeint die Inanspruchnahme von Geldern, die der Teamleiter selbst eingeworben und aufs Hauptkonto hat einzahlen lassen, weil ihm ein Sektionskonto nicht zur Verfügung steht), ist die Anfrage an den Vorsitzenden vor Beginn von Tätigkeiten wie Flugticketbestellung zu richten. Dann ist ein Gesamtplan des Einsatzes vorzulegen (Teamstärke, Einsatzort, OP-Spektrum, Infrastruktur vor Ort etc.) sowie ein Finanzierungsplan: was steht an selbst erworbenen Spenden zur Verfügung, was hat die Kontaktaufnahme mit einem unserer Fördervereine ergeben etc.. Wichtig ist, dass die Anfrage an den Vorsitzenden zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem noch Veränderungen am Einsatzplan vorgenommen werden können. Wenn die Finanzierung schriftlich vom Vorsitzenden zugesagt ist, müssen nach dem Einsatz - sofern es nicht vorher geschah, Beispiel Flugtickets die Kosten belegt werden. Bilder: Das Ruanda-team II/11 der Sektion Vreden beim Schreiben von 800 Postkarten. (Motiv: siehe symposium-Flyer 2012) Diese Postkartenaktion erbrachte ein Spendenaufkommen von über 10.000,- Euro bei Unkosten von weniger als 200,- Euro. Klingt jetzt für den einen oder anderen etwas kompliziert – ist es aber nicht. Ziel dieses Beitrages soll sein, dass jeder Teilnehmer ein Gespür dafür bekommt, dass jeder Euro, den wir für einen und auf einem Einsatz ausgeben, vorher eingeworben sein will! Und ich kann Euch versichern: es macht sogar Spaß, daran zu arbeiten! Viel Freude und auch Erfolg wünsche ich Euch dabei! Arnulf Lehmköster INTERPLAST Germany e. V. Sektionen, Adressen und Konten 1. Sektion Rhein / Main Dr. Ruth Alamuti Schöne Aussicht 39 · 65193 Wiesbaden Tel: 0611 5657760 · Fax: 0611 5657766 [email protected] Kto: 0017 061 888 · BLZ: 560 501 80 IBAN: DE 78560501800017061888 Sparkasse Rhein-Nahe 2. Sektion Stuttgart / Münster Dr. Dr. Michael Bergermann Südstrasse 38 · 59065 Hamm Tel.: 02381/13070 Dr. Herbert Bauer Zeppelinstr. 3 · 72124 Pliezhausen Tel: 0 71 27/89 03 09 · Fax: 0 71 27/89 03 08 [email protected] Kto: 10 19 13 70 97 · BLZ: 640 500 00 IBAN: DE8164050001019137097 Kreissparkasse Reutlingen 3. Sektion München Dr. Heinrich Schoeneich/Dr. Angelika Wagner Tal 11 · 80331 München Tel: 0 89/22 59 39 · Fax: 0 89/2 90 43 14 [email protected], [email protected] Kto: 10 666 800 · BLZ: 700 100 80 IBAN: DE16700100800010666800 Postbank München 4. Sektion Eschweiler / Korschenbroich Dr. Hans-Elmar Nick Stammelner Fließ 25 · 52353 Düren Tel.: 0 24 21/ 8 63 23 · Fax: 0 24 21/87 26 3 [email protected] Kto: 6 103 289 015 · BLZ: 391 629 80 IBAN: DE18391629806103289015 VR-Bank Eschweiler Dr. Matthias Gensior Mühlenstr. 3-5 · 41352 Korschenbroich Tel.: 0 21 61/64 6 18 · Fax: 0 21 61/64 89 64 [email protected] Kto: 26 128 710 · BLZ: 305 500 00 IBAN: DE3430550000026128710 Sparkasse Neuss 5. Sektion Bad Kreuznach Dr. André Borsche Ringstraße 64 · 55543 Bad Kreuznach Tel: 06 71/7 42 20 · Fax: 06 71/7 43 38 [email protected] www.interplast-badkreuznach.de Kto: 100 33 777 · BLZ: 560 501 80 IBAN: DE12560501800010033777 Sparkasse Rhein/Nahe 6. Sektion Duisburg Prof. Dr. H.-H. Homann / Dr. P. Preißler Barbarastr. 67 · 47167 Duisburg Tel: 02 03/519 96 72 · Fax: 02 03/58 61 64 [email protected] www.interplast-duisburg.de Kto: 133 85 017 · BLZ: 360 602 95 IBAN: DE62360602950013385017 Bank im Bistum Essen 7. Siebengebirge / Sachsen Dr. Michael Schidelko Luisenstr. 16 · 53604 Bad Honnef Tel: 0 22 24/55 01 · Fax: 0 22 24/96 70 77 [email protected] Kto: 277 777 900 · BLZ: 380 400 07 IBAN: DE43380400070277777900 Commerzbank Honnef Kto: 20009916 BLZ: 38051290 IBAN: DE82380512900020009916 Stadt Sparkasse Bad Honnef Dr. Sabine Wetter Zittauer Strasse 30 · 01099 Dresden Tel.: 01626682040 [email protected] Kto: 607067600 · BLZ: 870 700 24 IBAN: DE93870700240607067600 Deutsche Bank Dresden 8. Sektion Vreden Dr. Arnulf Lehmköster Händelstrasse 30 · 48691 Vreden Tel: 02861/973991 · Fax: 02861/9753391 [email protected] www.Dr-Lehmkoester.de Kto: 51 129 922 · BLZ: 401 545 30 IBAN: DE16401545300051129922 Sparkasse Westmünsterland 9. Sektion Südbayern Dr. Andreas Schmidt Hohenwaldeckstr. 17 · 83727 Schliersee Tel: 08026/2823 · Fax: 08026/920151 [email protected] Kto: 00 08 48 48 48 · BLZ: 300 606 01 IBAN: DE16300606010008484848 APO Bank 10. Sektion Schopfheim / Freiburg Dr. Günter Zabel Schulstr. 30 · 79650 Schopfheim Tel: 0 76 22/12 15 · Fax: 0 76 22/68 37 25 [email protected] Kto: 3 197 779 · BLZ: 683 515 57 IBAN: DE85683515570003197779 Sparkasse Schopfheim-Zell Dr. Martin Schwarz Stühlingerstr. 24 · 79106 Freiburg Tel: 07 61/38 80 00 · Fax: 07 61/3 88 00 51 [email protected] · www.interplast-freiburg.de Kto: 00 06 72 89 87 · BLZ: 680 906 22 IBAN: DE95300606010006728987 ApoBank Freiburg 11. Sektion Nepal Projekt Priv.-Doz. Dr. Jürgen Hussmann / Hein Stahl Am Mühlengraben 1 · 53773 Hennef Tel: 0 22 42/8 09 83 · Fax: 0 22 42/87 43 36 [email protected] www.nepalhospital.de Kto: 9 28 01 · BLZ: 370 502 99 IBAN: DE73370502990000092801 Kreissparkasse Köln 12. Sektion Baden-Baden / Rastatt Dr. Dr. Rüdiger Herr Mozartstr. 5A · 76437 Rastatt Tel: 0 72 22/1 79 79 · Fax: 0 72 22/ 90 16 45 [email protected] www.praxisklinik-mittelbaden.de Kto: 30 81 12 08 · BLZ: 662 900 00 IBAN: DE88662900000030811208 Volksbank Baden-Baden / Rastatt 7 INTERPLAST Germany e. V. Aufgabenprofil für Teamleiter INTERPLAST-Germany e.V. Satzung § 11 Vereinsaktivitäten Humanitäre Einsätze von Operationsteams in Entwicklungsländern: Der Einsatzleiter ist für die organisatorische, medizinische, soziale und finanzielle Abwicklung des gesamten Einsatzes verantwortlich. Dazu gehören die vorherige Anmeldung des Einsatzes mit Teilnehmerliste beim Vorstand (nur dann ist u. a. eine Berufsgenossenschaftliche Versicherung gewährleistet) und die Erstellung eines Abschlußberichtes (Spektrum und Anzahl der operierten Patienten). Teamleiter Richtlinien 1. 2. 3. 4. 5. Facharztstandard Einsatzerfahrung mit INTERPLAST Auswahl der Teammitglieder mit Fachqualifikationen entsprechend des zu erwartenden Patientenspektrums Patientendokumentation gegebenenfalls Ereignisbericht bei Zwischenfällen Formale Kriterien: 1. Alle Teammitglieder müssen INTERPLAST-Miglieder sein. 2. Einsatzanmeldung (Voraussetzung für BGW-Versicherung) mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn 3. Standardisierte Einsatz-Dokumentation/Qualitätssicherung 4. Individueller Abschlußbericht mit Bildern für das Jahresheft Finanzierung über INTERPLAST: 1. Zusage nach schriftlicher Kostenvorabschätzung 2. Flugkostenerstattung (Sparsamkeitsgebot, Economy Class, cave Übergepäck) 3. Einsatzabrechnung mit Zusammenfassung der Einzelkosten (Erstattung von Kosten nur über Teamleiter möglich) 4. Einwerben von Spenden nach dem Einsatz für INTERPLAST (Vorträge, Zeitung) 8 INTERPLAST Germany e. V. Vorbildlich ist hier das Beispiel der Sektion Stuttgart-Münster, die mit diesen beiden Schreiben ihre Teamleiter auf ihre Aufgaben vorbereiten. Liebe Teamleiter der Sektion Stuttgart-Münster, in den letzten Tagen haben Herbert und ich dankbar die unter sehr großem Zeitaufwand und mit sehr viel Korrespondenz (und auch mit für Tilkorns ärgerlichen Erlebnissen und Nachlässigkeiten verbundene) von Hubertus und Marlene erstellte Jahresabrechnung unserer Sektion zur Vorlage beim Vorstand des Gesamtvereins und zur Prüfung durch das Finanzamt entgegen genommen. Damit sich einige Dinge nicht wiederholen, möchten wir nochmals auf die Beachtung der in Anlehnung an die Vereinsatzung (S. 11 und S. 107 und 108 des letzten Jahresheftes) von uns im September erstellten und an alle Teamleiter gemailten Hinweise zur Organisation von Einsätzen erinnern. Diese sollten für alle ab 2014 geplanten Einsätze beachtet werden. Insbesondere sollten im Voraus die geplanten Einsätze mit der Anzahl der Teammitglieder, deren Funktion und den voraussichtlichen Einsatzkosten Herbert und mir zur Zustimmung zum Einsatz und zur Freigabe der dafür erforderlichen Spendengelder angekündigt werden. Bei der Zahl der spendenfinanzierten Mitreisenden ist das Sparsamkeitsgebot zu beachten. Nach Abschluss eines Einsatzes sollte die Abrechnung zeitnah und als Gesamtabrechnung erfolgen. Barausgaben sollten einzeln angegeben und möglichst belegt (Quittung, Eigenbeleg) sein. Die Abrechnungen gehen zuerst an uns Sektionsleiter. Wir leiten sie zur Erstattung an Hubertus weiter. Auch Vorfinanzierungen sind erst mit der Sektionsleitung zu klären, da wir beiden persönlich für die satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder haften! Ein Einsatz wird immer mit einer Gesamtabrechnung, dem formularmäßig erstelltem Einsatzbericht (das Original geht an den Vorstand in Person von Nuri Alamuti) und einer kurzen Berichterstattung (mit einem Teamfoto und einem einsatztypischen Foto) über den Verlauf etc., der dann von uns in den Jahresbericht der Sektion im Jahresheft eingearbeitet wird, abgeschlossen. Wollt Ihr einen ausführlichen Einsatzbericht auf der Webseite unseres Vereins veröffentlicht haben, mailt ihn zusammen mit Fotos und von Euch gegengezeichnet an Christine Müller (Vorstandsmitglied). Seht diese nachdrücklichen Hinweise bitte nicht als Bevormundung bei Eurer von uns sehr hochgeschätzten ehrenamtlichen Tätigkeit als Teamleiter an. Wir möchten nur gerne genau wissen, wofür wir haften sollen. Zukünftig können Spendengelder unserer Sektion nur auf dem so vorgegebenen Weg für Einsätze bewilligt und zur Verfügung gestellt werden. Stuttgart und Hamm, den 16.01.2014 Dr. Herbert Bauer Im Sinne eines verantwortungsvollen Umganges mit den uns anvertrauten Spendengeldern bitte wir um Beachtung folgender Empfehlungen bezüglich der Planung und Durchführung von Einsätzen der Sektion Stuttgart-Münster: Dr. Dr. Michael Bergermann Grundsätzlich sind die Interplastsatzung und die dazugehörigen Ausführungsbestimmungen des Vorstandes bindend Teamleiter Richtlinien 1. Facharztstandard 2. Einsatzerfahrung mit INTERPLAST 3. Auswahl der Teammitglieder mit Fachqualifikationen entsprechend des zu erwartenden Patientenspektrums 4. Patientendokumentation und Erstellung des Abschlussberichtes 5. Ereignisbericht bei Zwischenfällen Formale Kriterien: 1. Alle Teammitglieder müssen INTERPLAST-Mitglieder sein. 2. Einsatzanmeldung bei der Sektionsleitung so früh als möglich zur Klärung der Finanzierung. 3. Als Voraussetzung für BGW-Versicherung Einsatzanmeldung mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn beim zustän digen Vorstandsmitglied 4. Standardisierte Einsatz-Dokumentation/Qualitätssicherung 5. Individueller Abschlussbericht mit Bildern für das Jahresheft Finanzierung über INTERPLAST Sektion Stuttgart- Münster: 1. Zusage nur nach schriftlicher Kostenvorabschätzung gegenüber der Sektionsleitung (Anzahl und Funktion der Team mitglieder, Transportkosten, Materialkosten, Unterbringungs- und Verpflegungskosten, ev. auftretende Kosten für OP-, Personal- und Bettennutzung vor Ort) 2. Teamzusammensetzung (üblicher Weise): 2-3 Plastische Chirurgen, 1 MKG-Chirurg, 2 Anästhesisten, 1 Op-Schwester, 1 Anästhesieschwester – eine Änderung der Teamgröße bzw. der Teamzusammensetzung ist je nach Einsatzort nach Absprache mit der Sektionsleitung möglich 3. Medizinstudenten und mitreisende Gäste: Grundsätzlich wird der Einsatz von Medizinstudenten/innen und deren aktive Teilnahme von der Sektion begrüßt und unterstützt. Grundvoraussetzung ist ein fortgeschrittenes Studium in klinischen Semestern). Die Kostenübernahme erfolgt in Absprache mit der Sektionsleitung. Die Entscheidung über die Mitnahme von Gästen obliegt dem Teamleiter, die dadurch anfallenden Kosten werden von Interplast nicht erstattet. 4. Flugkostenerstattung (Sparsamkeitsgebot, Economy Class, cave Übergepäck) 5. Für Verpflegungs-und Übernachtungspauschalen gilt ebenfalls das Sparsamkeitsgebot 6. Einsatzabrechnung mit Zusammenfassung der Einzelkosten (auch Vorschusszahlungen für Einkäufe, Buchungen, Visa etc.) immer über den Teamleiter, Abwicklung der Erstattung danach über die Sektionsleitung. Abschließende Erstel lung einer Gesamtabrechnung. 7. Alle Sektionsmitglieder sollten sich aktiv um das Einwerben von Geld- und Materialspenden für unsere INTERPLASTSektion (Vorträge, Zeitung) bemühen, damit die Finanzierung unserer Einsätze auch zukünftig möglich sein wird. Stuttgart und Welver, den 23.09.2013 Dr. Herbert Bauer Dr. Dr. Michael Bergermann 9 INTERPLAST Germany e. V. Einsatzstatistik und Qualitätssicherung 2014 2014 hatten wir 67 Einsätze auf 3 Kontinenten zu verzeichnen und damit bleibt unsere Aktivität ähnlich hoch wie im Vorjahr, wo wir 65 Einsätze durchgeführt haben. Die Anzahl der dokumentieren Eingriffe lag bei 4922 und die Anzahl der behandelten Patienten bei 3966. Wir haben damit eine Gesamtzahl von 83.331 Patienten, die seit Bestehen des Vereins durch uns behandelt wurden und dokumentiert sind. Wieder einmal waren wir besonders auf dem asiatischen Kontinent mit 37 Einsätzen vertreten. Vor allem unsere langfristigen Projekte in Burma, unsere Einsätze in SKM Hospital in Nepal und mehr als 10 Einsätze an verschiedenen Stellen in Indien zeigen uns, dass es trotz rasanter Entwicklung in Süd und Südost Asien noch immer erheblichen Bedarf an plastisch chirurgischer Hilfe gibt. Mittlerweile haben sich in manchen Regionen Einsätze etabliert, an denen wir fachübergreifend auch andere Disziplinen der operativen Medizin integrieren können. So haben wir beispielsweise auch Augenärzte und Gynäkologen für spezielle Einsätze mit spezieller Fragestellung integriert. Wir zeigen damit, dass wir uns am Bedarf der örtlichen Begebenheiten orientieren und bereit sind unser Spektrum über die Kerngebiete der Plastischen Chirurgie hinaus zu erweitern. In unserem Verein herrscht glücklicherweise ein offenes Klima unter den Kollegen der einzelnen Fachdisziplinen. Die Abgrenzung der einzelnen Fachdisziplinen – wie zum Beispiel die Fragestellung wer verantwortlich für die Versorgung der LKG Spalten (MKG´ler oder Plastiker) oder die Korrektur oder den Aufbau einer Nase ist – hat in unserem Verein zum Glück keinen Platz. In der Regel ist jeder Interplast´ler so verantwortungsvoll, dass er auf den Einsätzen die Dinge tut, die er beherrscht und sicher anwenden kann. Als Zeichen dieser Verantwortung können wir in diesem Jahr wieder eine konsequent niedrige Komplikationsrate verzeichnen. Im Vergleich zum letzten Jahr liegt Sie mit 85 (2013, 86 Fälle) dokumentierten Fällen bei 2,01 % (2013, 2,7%). Der überwiegende Anteil sind kleinere Wundheilungsstörungen, die in Anbetracht des Behandlungsspektrums von zahlreichen großflächigen Verbrennungswunden gut nachzuvollziehen sind. Wir haben in diesem Jahr die Rubrik „Sonderfälle“ hinzugezogen, worunter wir Komplikationen bei Eingriffen anderer Fachdisziplinen (z.B. Verletzungen oder Komplikationen bei Augenärztlichen Eingriffen) subsummiert haben. Die Rückläuferquote der Qualitätssicherungsbögen war im letzten Jahr wieder sehr viel besser als im ersten Jahr meiner Übernahme der Verantwortung für die Rücksendung der Bögen. Natürlich ist dies auch in diesem Jahr dem Einsatzs von Edith Mukherjee zu verdanken. Edith Mukherjee hat es geschafft auch die hartnäckigsten Verweigerer der notwendigen Formalitäten (leider gibt es diese wirklich) solange zu bearbeiten, bis wir die Bögen letztendlich hatten. Es bleiben einige wenige Spezialeinsätze, Piloteinsätze oder Einsätze in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen, bei denen wir keine Dokumentation erheben konnten. Für das neue Jahr wünscht sich Paul Schüller, der Beirat der Fachgruppe der Anästhesisten, eine gesondert aufgeführte Kennzeichnung, wer auf den Einsätzen der leitende Anästhesist ist. Derzeit diskutieren wir darüber, wie wir das schon auf den Anmeldebögen vermerken können. Möglicherweise haben wir bis zu unserer Jahrestagung bereits eine Lösung hierzu. Diese vorab Information soll den Anästhesisten helfen, untereinander in Kontakt zu bleiben und den Austausch an fachspezifischen Informationen zu verbessern. Bitte vergewissern Sie sich vor jedem Einsatz, dass Sie alle nötigen Formalitäten ergriffen haben und etwaige Änderungen bei Einsatzanmeldung über unsere Homepage oder den Vorstand abgefragt haben. Denken Sie bitte auch daran Ihre Einsätze rechtzeitig bei uns an zumelden, damit Ihre Absicherung durch Interplast-Germany e.V. ermöglicht werden kann! Ich wünsche allen eine erfolgreiche und sichere Reise und viele schöne Erlebnisse. Nuri Alamuti und Edith Mukherjee aus Wiesbaden 10 INTERPLAST Germany e. V. Qualitätsstatistik 2014 Komplikationen 2014 Regionale Einsatzverteilung 11 INTERPLAST Germany e. V. Interplast Fundamentals INTERPLAST-Germany e.V. A NONPROFIT NONGOVERMENTAL ORGANIZATION PROVIDING FREE PLASTIC RECONSTRUCTIVE SURGERY The organisation exclusively and directly follows charitable purposes. The members of the organisation and all other persons involved in the organisation work free of charge. Only the travel, material and accommodation expenses will be repaid as far as ex-penses have effectively incurred. Furthermore the members don‘t receive grants from organisation‘s resources. Resources of the company could only be used for statutory purposes. 1) INTERPLAST depends completely on financial donation and can not give any obligations and regular financial support. 2) All INTERPLAST members do their work voluntary and for free during their holidays. They could not be obliged to do this. 3) All INTERPLAST teams try to help as many patients as possible during their mission. The number of patients that could be treated depends on the severity of the cases, the need of the operation and the support from the local staff. 4) The patient selection is to be done by the INTERPLAST team providing plastic reconstructive surgery and no cosmetic surgery. Preferential treatment will be given to underprivileged people regardless of race, religion and nationality. 5) INTERPLAST will do the operations with high quality standard but could not give any guarantee concerning the success of their efforts. 6) The INTERPLAST camp organization lies on the the responsibility of the team leader in close cooperation with the local organizer. 7) The training of operation and treatment techniques for involved and appropriate doctors, nurses and caregivers is an important part of the INTERPLAST-camp. 8) At the end of the camp the team leader will give a summarizing report about the successful cooperation that will be published in the INTERPLAST yearbook. 12 INTERPLAST Germany e. V. Fortbildungs-Punkte / CME (Continuing Medical Education) Mit einem INTERPLAST-Einsatz können ärztliche Teilnehmer Fortbildungs-Punkte erwerben. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, diese nicht als Fortbildung sondern als Hospitation vor dem geplanten Einsatz anzumelden. Leider verwehren einige Ärztekammern, wie die von Sachsen und Baden-Württemberg, nachhaltig die Anerkennung trotz unseres Erachtens schlüssiger Argumentation. Bei einer Hospitation gilt die Klinik des Gastlandes als Hospitationsgeber, die dann auch Unterschrift und Stempel unter den Vordruck setzen sollte. Eine Kopie bitte an mich, am besten als PDF-Scan an folgende E-Mail: [email protected] alternativ als Fax an folgende Nummer: 0651-75033 oder per Post: Dr. med. Stefan Pappert, Markusberg 18a, 54293 Trier. Weiterhin möchte ich ausschließlich um Verwendung der neuen Vordrucke bitten, die auf der Homepage von Interplast heruntergeladen werden können. Stefan Pappert, Trier An die Ärztekammer …………………… Ort, Datum Bestätigung einer Hospitation Hospitant: Name, Vorname : ____________________________________________________________________ Anerkennung von CME-Punkten für Hospitation Geburtsdatum: Sehr geehrte Damen und Herren, ____________________________________________________________________ hiermit möchte ich um Anerkennung von CME-Fortbildungspunkten für eine Hospitation im Rahmen eines geplanten Operationseinsatzes in folgendem Krankenhaus .............................. in...................................... von ....... bis ....... bitten. EFN-Barcode: Hospitationsgeber: Den Hospitations-Nachweis werde ich nach der Rückkehr einreichen. Verantwortlicher ärztlicher Leiter: ____________________________________________________________ Sektion: Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen _______________________________________________________________ __ Tätigkeitsbeschreibung: _________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________ __________________________ Hospitationszeitraum: Datum Uhrzeit: von bis Datum Uhrzeit: von bis Datum, Unterschrift und Stempel des Hospitationsgebers ____________________________________________ Bitte Original an die zuständige Ärztekammer schicken, 1 Kopie (z.B. als PDF-Datei) an [email protected], als Fax: 0651-75033 oder per Post an: Dr. Stefan Pappert, Markusberg 18a, 54293 Trier 13 INTERPLAST Germany e. V. Versicherung für Mitglieder der INTERPLAST-Teams Liebe Teamleiterin, lieber Teamleiter, nachdem es in der Vergangenheit wiederholt Missverständnisse zum Versicherungsschutz von INTERPLAST-Germany-Teams gab, möchten wir Sie noch einmal kurz auf einige wichtige Punkte hinweisen. Voraussetzung dafür, dass Sie und Ihr Team versichert werden können, ist das vollständige und lesbare Ausfüllen des Anmeldeformulars „Einsatzanmeldung/Anmeldung Ihres Einsatzes bei der BGW“. Sie können es unter „Downloads für Aktive“ von unserer Homepage (www.interplast-germany.de) herunterladen. Unvollständig ausgefüllte oder nicht lesbare Angaben werden von der BGW nicht akzeptiert. Die betreffenden Teammitglieder sind dann leider nicht versichert. Das ausgefüllte Formular drucken Sie bitte aus und faxen es uns bitte über die auf dem Formular angegebene Faxnummer zu. Über die BGW können nur solche für unseren Verein ehrenamtlich und unent- geltlich medizinisch im Ausland tätige Personen versichert werden, die Ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben! Für diejenigen, bei denen dies nicht der Fall ist, besteht kein BG-licher Versicherungsschutz. Bei der Auslandskrankenversicherung bzw. bei der Haftpflichtversicherung ist dies nicht so. Hier können auch Personen versichert werden, die keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Wenn aber Teammitglieder ihren ständigen Wohnsitz oder die Staatsbürgerschaft im Einsatzland haben, gilt das Einsatzland für diese nicht als Ausland. In diesem Fall besteht kein AuslandsKranken-Versicherungsschutz. Unsere Versicherungen gelten nicht für Schäden, die durch die aktive Teilnahme an Kriegsereignissen verursacht wurden. Ebenso besteht kein Versicherungsschutz in Ländern, in denen offene Kriegshandlungen bestehen. Als Hinweis darauf, dass kein Versicherungsschutz im Einsatzland bestehen könnte, dient das Vorliegen einer Reisewarnung durch das Auswärtige Amt. Bitte informieren Sie sich vor Ihrer Abreise auf der Homepage des Auswärtigen Amtes ob eine solche Reisewarnung besteht! Weitere Informationen zum Thema Versicherungswesen finden Sie auf unserer Homepage www.interplast-germany.de unter „Downloads für Aktive“ in der Datei “Versicherungen für die INTERPLAST-Germany-Reisenden“ und in diesem Jahresheft. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Team eine sichere und gesunde Heimkehr! Weitere Details zum Versicherungswesen finden Sie im „Informationsblatt zur Versicherung von INTERPLAST-Reisenden“ auf unserer Homepage. Dietmar Scholz Einsatzanmeldung mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn 14 Zur Klarstellung und unter Widerrufen evtl anderslautender Informationen: • Alle angemeldeten Teammitglieder sind während des Einsatzes im Ausland grundsätzlich in die Gesetzliche Unfallversicherung (BG) eingeschlossen, • also auch diejenigen, die zwar ihrens Lebensmittelpunkt (Wohnsitz und Arbeitsstelle) in Deutschland haben, aber keinen deutschen Pass besitzen. • Nicht versichert sind Deutsche, die ihren Lebensmittelpunkt nicht in Deutschland haben. (Für diejenigen, die öfter fahren wäre also zu überlegen, wenigstens einen Wohnsitz in Deutschland zu behalten). • Nicht versichert sind auch Nichtdeutsche, die den Einsatz in ihrem Heimatland machen (z. B. ein Tanzanier, der in Deutschland lebt und arbeitet, aber an einem Einsatz in seinem Heimatland teilnimmt). • Für den Versicherungsschutz ist es auch nicht schädlich, wenn man von Interplast für seine Arbeit eine Aufwandsentschädigung erhält. • Auch die Zeitdauer des Aufenthaltes ist seitens der BG nicht begrenzt, allerdings muss die Person durchgehend für Interplast beschäftigt sein. Ab einer Zeitdauer von mehr als 3 Monaten muss die Person der BGW namentlich gemeldet sein. Nähere Informationen zur BG-Versiche-rung über: http://www.bgw-online.de/internet/ generator/Navi-bgw-online/Navigation-Links/Kundenzentrum/navi.html Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Michael Schidelko, Luisenstr. 16, 53604 Bad Honnef, Tel: 02224 5501 FAX: 02224 967077 E-mail: [email protected] INTERPLAST Germany e. V. Entwurf „Erklärung für Teilnehmer eines INTERPLAST-Einsatzes” 15 INTERPLAST Germany e. V. Umsatzsteuer-Vergütung für Ausfuhren von Gegenständen zu humanitären Zwecken Gezahlte Umsatzsteuer auf Gegenstände, die zu humanitären Zwecken ausgeführt wurden und in dem Einsatzland verbleiben, wird erstattet, wenn die Vorschriften des UStG §4a erfüllt sind. http://www.gesetze.2me. net/ustg/ustg0014.htm Das Antragsformular und die Anlage können von diesen Adressen heruntergeladen werden: http://www.vat-navigator.com/BMFSchreiben/2002/BMFS_2002_10_24_ Vordruck_USt1V.pdf http://www.vat-navigator.com/BMFSchreiben/2002/BMFS_2002_10_24_ Vordruck_AnlageUSt1V.pdf Das zuständige Finanzamt für Interplast-Germany e.V. ist bisher das FA 16 Bad Kreuznach, Ringstr. 10, 55543 Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz). Der zuständige Sachbearbeiter ist Herr Dräger. Als Steuernummer habe ich das Aktenzeichen 06/670/2211/7-II/4 aus dem Freistellungsbescheid zur Körperschafts- und Gewerbesteuer für Interplast-Germany e.V. eingetragen. Alle Rechnungen sollten nach folgendem Muster ausgestellt sein: Interplast-Germany, Sektion ( ......), z.Hdn (Empfänger) ggf die Bezeichnung des Projektes oder des Einsatzortes Auf Rechnungen, die nicht nach dieser Vorgabe ausgestellt waren, aber auch auf den anderen habe ich mir die Aus- fuhr vom Zoll im Flughafen bestätigen lassen. Das war in Frankfurt und Düsseldorf, nach Erläuterung unseres Vorhabens, unbürokratisch noch vor dem Einchecken möglich. Die Umsatzsteuervergütung wird auf das Hauptkonto von Interplast-Germany überwiesen und gemäß des Vermerks von der Interplast Sekretärin auf das Sektionskonto weitergeleitet. Mit dieser Anleitung zur Umsatzsteuervergütung für die Ausfuhr von Gegenständen zu humanitären Zwecken möchte ich zum sparsamen Umgang mit unseren Spendengeldern beitragen. Viel Erfolg bei der Erstattung von Umsatzsteuer wünscht Jürgen Meyer-Oswald, Pulheim INTERPLAST Germany e. V. Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen: St. Töniser Str. 21 · 47918 Tönisvorst Fon 02156/9788-76 · Fax 02156/9788-88 Seit 40 Jahren versendet action medeor Basismedikamente und medizinische Instrumente in die Armutsregionen der Erde www.medeor.de e-mail: [email protected] Spendenkonto 555 555 555 bei der Volksbank Krefeld BLZ 320 603 62 Ärzte ohne Grenzen e. V. / Médecins Sans Frontières Am Köllnischen Park 1 • 10179 Berlin – Germany Tel: +49 (30) 22337700 • Fax: +49 (30) 22337788 [email protected] • www.aerzte-ohne-grenzen.de Spendenkonto 97 0 97 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00) Ärzte für die Dritte Welt Offenbacher Landstr. 224 · 60599 Frankfurt Tel.: 069-7079970 · Fax: 069-70799720 Mail: [email protected] Web: www.aerzte3welt.de entsendet deutsche Ärzte zu unentgeltlichen Einsätzen in Slums der Großstädte in der Dritten Welt Spendenkonto: EKK Bank (BLZ 520 604 10) Konto 48 88 88 0 Tel. 02064-4974-0 · Fax 02064-4974-999 www.friedensdorf.de Email: [email protected] Spendenkonto: Stadtsparkasse Oberhausen Kto.-Nr. 102 400 (BLZ 365 00 00) Lanterstraße 21 · 46539 Dinslaken Orthopädie für die Dritte Welt e.V. Orthopädische Hilfe für die Menschen in Sierra Leone e-mail: [email protected] www.o-d-w.net Spendenkonto-Nr: 630 187 BLZ: 701 696 05 Dr.Fritjof Schmidt-Hoensdorf · Eck Nr. 4 D- 84424 Isen fon: +49 8083 9176 · fax: +49 8083 9375 Bank: VR-Bank Isen Förderverein Lützelsoon e.V. „Hilfe für Kinder in Not“ Herbert Wirzius Breslauer Str. 7 · 55619 Hennweiler Telefon: 06752 - 8984 · Mobil: 0171 - 93 83 300 E-Mail: [email protected] Internet: www.kinder-in-not-hilfe.de Spendenkonto: Kreissparkasse Birkenfeld, Kirn, Kto. 420 700 (BLZ 562 500 30) Hon.-General-Konsul Alex Jacob Nachtigallenweg 2 55543 Bad Kreuznach Telefon: 06 71-8383 30 Hilfe für medizinisch bedürftige Menschen im In- und Ausland Telefax: 06 71-35218 E-Mail: [email protected] www.aktion-augenlicht.de Spendenkonto: Augenlicht e.V. Volksbank Nahetal, Kto. 102 126 969 (BLZ 560 900 00) 17 INTERPLAST Germany e. V. Das INTERPLAST-Materiallager Die Idee entstand auf einer Jahrestagung. Immer wieder gibt es Spenden von Kliniken und aus der Industrie, die zufällig und unkoordiniert in den Sektionen verteilt werden. Soll man also ein Lager einrichten, damit Material koordinierter verteilt werden kann? In Hannover wurde bei Secur erst ein Lagerraum angemietet, in diesem Jahr dann ein zweiter etwas kleinerer. Die Spenden nehmen zu und werden regelmäßig abgefordert. Sprichwörtlich säckeweise Nahtmaterial, Tuben, Verbände. Dazu kamen Castverbände, sterile OP-Sets, Katheter, sprich: Material quer durch alle Fachgebiete. Und immer wieder kommt Material hinzu. In Kleinarbeit wird alles geordnet und katalogisiert. Wer einen Einsatz plant, schreibt eine Mail an [email protected]. 18 Was an benötigtem Material vorhanden ist, wird zugesandt. Zum Material selber ist folgendes zu sagen: Es ist keine Komplettauswahl aus allem, was man benötigt, sondern sicherlich immer nur ein kleiner Teil. Ein Teil des Materials läuft in Kürze ab bzw. ist bereits abgelaufen. So ein Lager ist dynamisch und lebt sowohl von Spenden als auch vom Gebrauch. Wir können also nur empfehlen: fragt an, wenn ihr einen Einsatz plant! Alles, was als Spende mitgenommen werden kann, reduziert eigene Kosten und schafft damit möglicherweise finanziellen Spielraum für andere wichtige Utensilien, auf die man sonst vielleicht verzichtet hätte. Eine große Bitte ist, dass Materialanfragen nicht erst eine Woche vor dem geplanten Einsatz geschickt werden. Wir sind beide berufstätig, ich in verschiedenen Ländern und somit nicht immer vor Ort. Einsätze werden meist mit einigem Vorlauf geplant, also stellt bitte früh Anfragen, dann kann manchmal auch noch etwas spezielles beschafft werden! Wir haben inzwischen einen großen Vorrat an Anästhesiematerialien, diese werden allerdings fast gar nicht nachgefragt. Werden diese Dinge, die in der Liste stehen, nicht benötigt? Dann werden wir sie in Zukunft nicht mehr annehmen, da sie sonst nur Platz belegen, den wir anders nutzen können. Ansonsten, liebe Anästhesieteams, meldet Euch bei uns und ordert! Vielen Dank für die Mitarbeit und Unterstützung aller, Gesa und Hendrik INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST-Treffen 2014 Kurhaus Bad Honnef Interplast in Südostasien zwischen Wunsch und Wirklichkeit Programm am Freitag, 7. März 2014 14:30 Uhr 14:30 Uhr 17:30 Uhr 20:00 Uhr Treffen des erweiterten Vorstandes Verschiedene Fachbereichssitzungen Jahreshauptversammlung und Berichte der Sektionen Abendessen im Hotel Avendi Programm am Samstag, 8. März 2014 09:00 Uhr Beginn der Vorträge Begrüßung Arnulf Lehmköster Einführung und Moderation Heinz Schoeneich / Peter Sieg 1. Multimediaschow „Asia encounters“ Heinz Schoeneich 2. Interplast - Teil der Mitleidsindustrie? Linda Polman, Niederlande 3. Myanmar im Wandel Heinz Schoeneich 4. NGO‘s in Myanmar - Pros & Consn Moe Thuzar, Myanmar 5. Diskussion 11:00 - 11:30 Uhr Kaffeepause 6. Nepalprojekt - von den Anfängen bis heute Hein Stahl 7. Nepalprojekt - aus nepalesischer Sicht Santosh Bandari, Nepal 8. Nepalhospital - Fazit einer Entwicklungshilfe Hein Stahl 9. Nepalprojekt - Perspektiven für die Zukunft Jürgen Hussmann 10. Diskussion 13:00 - 14:00 Uhr Mittagessen 11. Vietnam - Rückblick auf fünzehn Jahre und Ausblick NguyenDuPhu / Horst Aschoff 12. NGO‘s auf den Philippinen - Pros & Cons Dietmar Schug/ Cagayan de Oro, Philippinen 13. Follow up auf den Philippinen - sehen was man sehen kann Lena Cohrs / Katharina Jensen 14. Zwölf Jahre Mindanao - was haben wir gelernt? Peter Sieg 15. Diskussion Abgesang Heinz Schoeneich / Peter Sieg Schlusswort Arnulf Lehmköster Abendessen im Weinhaus Steinbach, Spiessgasse 2, Bad Honnef, ca. 18:00 - ca. 20:30 Uhr etwa 1 km Fußweg vom Kurhaus 19 INTERPLAST Germany e. V. Bilder Jahrestreffen 20 INTERPLAST Germany e. V. 21 INTERPLAST Germany e. V. Interplast Symposium 2014 - Interplast in Südostasien zwischen Wunsch und Wirklichkeit Aus dem Blickwinkel unseres Abendlandalltags weckt der Gedanke an „Südostasien“ sicher bei vielen von uns zunächst einmal Sehnsüchte und Fernweh - verschiedene Länder dieser Region betreffend. Unsere Interplast-Aktivitäten in vielen dieser Länder sind zweifellos dem großen Bedarf an medizinischer Versorgung in dieser Region geschuldet, einige Projekte bestehen seit vielen Jahren und erlauben insofern einen Blick zurück und eine längerfristige Bewertung unseres Engagements an diesen Orten. Bewußt wollten wir zu diesem Symposium neben den Erfahrungen in unseren Projekten, der Freude an Erreichtem und unserer Begeisterung für unsere Interplastarbeit aber und vor allem auch kritische Stimmen zu Wort kommen lassen: Die holländische Autorin Linda Polman, die kritisch zur Kehrseite vieler Aktivitäten insbesondere der etablierten NGO’s publiziert – Interplast, auch ein Teil der Mitleidsindustrie? Aktueller konnte das Thema kaum sein. Wenn Hilfsorganisationen zum Spenden auffordern, folgen wir ihrem Ruf nur allzu bereitwillig. Rund 2 Millionen Euro spenden allein die Deutschen jedes Jahr. Doch wissen wir immer, was mit diesem 22 Geld geschieht? Bewirkt es wirklich, was wir damit bezwecken? Wie entscheiden humanitäre Helfer, wer wie viel Hilfe bekommt? Kann Nothilfe in einem Kriegsgebiet überhaupt neutral sein oder verlängert sie nicht automatisch den Konflikt und damit die Gewalt? Noch immer gilt es als ethisch nicht korrekt, Hilfsorganisationen kritische Fragen zu stellen! Schließlich handeln sie doch zumeist mit besten Absichten. Doch eine Diskussion kam auch bei unserer Jahrestagung nur schwer in Gang. Nach wie vor fehlt es der humanitären Gemeinschaft - so Polman - an einer Übereinstimmung über Definitionen und Grundsätze. Ein System, um Leistungen zu verfolgen und zu analysieren, existiert nicht. „Den Hilfsorganisationen ist es wichtig, ihre Neutralität zu wahren. Ich halte das für falsch! Alle Parteien in diesen Konflikten und Kriegen betrachten die internationale Hilfe als Teil des Krieges und missbrauchen sie für ihre Zwecke. Wie kann man sich dann für neutral erklären?! Wenn man nicht Teil eines Krieges sein will, dann sollte man das Land verlassen. Das ist eine schwierige Entscheidung, aber der muss man sich stellen. Ab welchem Punkt schadet die Hilfe den Opfern mehr, als dass sie Leiden lindert? Wenn die Täter stärker profitieren als die Guten, ist es nicht immer die beste Option, zu bleiben“ (Linda Polman). Wir hatten Gäste aus Myanmar, dem Nepal und den Philippinen, die über das Wirken verschiedener Organisationen in ihren Ländern berichteten. Es war uns wichtig, auch einmal zu hören und zu bedenken, wo die Probleme an den Schnittstellen der Aktivitäten verschiedener Organisationen liegen. Erfreulich die Berichte über die Entwicklung unserer langjährigen Projekte: Die Sektion Müchen ist seit 1997 in Myanmar tätig mit 37 Einsätzen und 4932 Operatinen. Immer arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, „meiner Burmafamilie“ (Heinz Schoeneich). Nicht immer lassen sich die angedachten Hilfsprojekte so verwirklichen, wie wir es uns vorstellen. Das Deltakrankenhaus, von Knorr Global Care finanziert, lief erst nach einem Jahr in unsrem Sinne. Die Praxis- INTERPLAST Germany e. V. schiffe oder mobil Clinics Swimming Doctors I und II sind im Unterhalt (8000$) teuer, aber über Sponsoren gedeckt. 40-60 Patienten werden pro Tag dort versorgt in Allgemeinmedizin, Gynäkologie, kleiner Chirurgie und Zahnheilkunde. Hätte man mit dem Investment anders mehr erreichen können? (Siehe Jahresbericht Sektion München) Der Weg unseres Nepal-Hospitals aus deutscher wie nepalesischer Sicht, und interessant insbesondere der Bericht von Hein Stahl über die Mühsal und den steinigen Weg der Bautätigkeit im Nepal Hospital. Auch in Vietnam blicken wir inzwischen auf 15-jährige Erfahrungen zurück, Nguyen Du Phu konnte einen Eindruck vermitteln, in welchem Rahmen sich un- ser Engagement dort neben vielfach bestehender Expertise vor Ort als notwendig und hilfreich erweist. Auf den Philippinen sind auf verschiedenen der größeren Inseln Interplast-Teams seit Jahren tätig. Im Süden auf Mindanao fanden seit 12 Jahren in einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit den German Doctors e.V. insgesamt 16 Einsätze vorrangig im German Hospital in Cagayan de Oro statt. Dort übernehmen die German Doctors sowohl die Vorbereitung der Einsätze, vor allem die Patientenakquise als auch notwendige Nachbehandlungen der von uns chirurgisch versorgten Patienten. In den letzten Jahren konnten zwei Lübecker Medizinstudentinnen für jeweils mehrere Monate im Rahmen einer Promotionsarbeit auf Mindanao zum einen Patienten nach Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, zum anderen Patienten nach chirurgischer Therapie von Strumen und Schilddrüsentumoren, die jeweils im Rahmen unserer Einsätze versorgt wurden, aufsuchen und nachuntersuchen. So konnten wir erstmals einen Eindruck über die langfristigen Ergebnisse unserer dortigen Tätigkeit gewinnen. Die interessanten Schilderungen von Lena Cohrs und Katharina Jensen über ihre abenteuerliche Reise in abgelegene ländliche Regionen, ihr Bemühen, die Patienten anhand der spärlichen Dokumentation wiederzufinden und standardisiert nachzuuntersuchen zeigten auch, wie mühsam und aufwendig es ist, eine solche Nachuntersuchung durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Nachuntersuchungen waren gleichermaßen interessant und überraschend. So waren z.B. die Zahl der postoperativen Wunddehiszenzen nach Versorgung von Lippen- und Gaumenspalten letztlich doch deutlich höher als der durch die Teams registrierte unmittelbare postoperative Verlauf erwarten ließ. Andererseits ergab sich für die Patienten nach Schilddrüsenoperationen ein erfreulich komplikationsarmer Verlauf, dies insbesondere vor dem Hintergrund eines sehr kurzen postoperativen stationären Aufenthaltes der Patienten. So sind für alle an den Einsätzen Beteiligten die Ergebnisse dieser Nachuntersuchungen sehr aufschlussreich sowohl im Hinblick auf eine Beurteilung unserer Behandlungsergebnisse als auch im Hinblick auf sinnvolle Modifikationen der Behandlungskonzepte. Interplast Südostasien - zwischen Wunsch und Wirklichkeit: wie in vielen anderen Regionen erreicht uns auch „im Morgenland“ über die Jahre ein zunehmender administrativer Aufwand, die Notwendigkeit einer formalen Akkreditierung der Teams, lästige Zollformalitäten auch im Rahmen medizinischer Hilfseinsätze und vieles mehr. Auf der Habenseite: gerade in unseren längerfristigen Projekten eine über die Jahre gewachsene Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, inklusive Aus- und Fortbildungsaktivitäten, die unsere Präsens dann an manchen Stellen überflüssig macht – und gerade dies sollte letztlich Grund zu Freude und Stolz für uns sein. Heinz Schoeneich und Peter Sieg 23 INTERPLAST Germany e. V. Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen EBERSBERGERFÖRDERVEREININTERPLASTe.V. Verein zur Förderung Medizinischer Hilfe für Entwicklungsländer Prof. Dr. Hajo Schneck Traxl 8 · D-85560 Ebersberg Telefon +49-8094907432 Spendenkonto Nr. 21 16 31 Telefax +49-8094907433 bei der Kreissparkasse Ebersberg, BLZ 700 518 05 AWD-STIFTUNG e-mail: [email protected] KINDERHILFE AWD-Platz 1 · 30659 Hannover Telefon 05 11 / 90 20 52 68 · Telefax 05 11 / 90 20 52 50 www.awd-stiftung-kinderhilfe.org · Email: [email protected] Spendenkonto: Commerzbank Hannover Kto.-Nr. 14-1 919 100 (BLZ 250 400 66) Hammer FOrum e.v. humanitäre medizinische Hilfe für Kinder aus Kriegs-und Krisengebieten Caldenhofer Weg 118, 59063 Hamm Telefon 0 23 81 / 8 71 72-0 Telefax 0 23 81 / 8 71 72 19 Email: [email protected] · www.hammer-forum.de Bankverbindung: Sparkasse Hamm, Kto.-Nr. 4 070 181, BLZ 410 500 95 hilfsaktion “noma“ e.v. Die Wangenbrand Hilfsaktion für Kinder in Niger und Guinea Bissau Ute Winkler-Stumpf spendenkonto: raiffeisenbank regensburg konto-nr. 310 280, blz 750 601 50 eichendorffstr. 39, d-93051 regensburg, tel./fax 09 41/9 36 84 e-mail: [email protected] – internet: www.hilfsaktionnoma.de Technologie Transfer Marburg in die Dritte Welt e.V. – TTM Auf der Kupferschmiede 1 D-35091 Cölbe/Germany Telefon/Phone ++49(0)64 21 / 8 73 73-0 Telefax/Fax ++49(0)64 21 / 8 73 73-7 Email: [email protected] www.ttm-germany.de TTM ist ein eingetragener Verein, der sich die Versorgung von Projekten mit medizinischen Geräten, Einrichtungen und Verbrauchsmaterialien zur Aufgabe gemacht hat. TTM berät bei der Planung, liefert die gewünschten Artikel und steht bei der Nachversorgung zur Verfügung. EMAIL: [email protected] TELEFON: 004916094831921 24 FAX: 0049752228317 INTERPLAST Germany e. V. Fachbereichssitzung „Pflege“ 2014 Ein kleiner Kreis bunt gemischter Kolleginnen und Kollegen, welche aus den verschiedenen Sektionen kommen oder auch Sektionsunabhängig tätig sind, traf sich im Vorfeld der Jahreshauptversammlung 2014 zur Fachbereichssitzung der Pflegefachkräfte OP. In der Fachbereichssitzung 2014 hatten wir uns intensiver mit den Sterilisationsverfahren auseinandergesetzt, Aufbereitungsmöglichkeiten besprochen, Alternativen beäugt. Verschiedene Firmen hatten uns dazu Informationen zur Verfügung gestellt, von denen wir profitieren konnten. Meist handelt es sich um ähnliche Themen die wir besprechen, die jedoch immer wieder aufs Neue interessant und aufschlussreich sind. Insbesondere für neue Kolleginnen und Kollegen bei Interplast ist dieser offene Austausch im doch recht „heimeligen“ Rahmen interessant. Es sind Fragen, die wir uns in der täglichen Arbeit in der Klinik oder wo auch immer wir tätig sind, nicht stellen müssen, da die Verfahren normalerweise geregelt sind. An den verschiedenen Einsatzorten ist Alles anders und gerade dies macht unsere Arbeit mit Interplast so spannend und bereichernd. Die Begeisterung und Bereicherung für jeden von uns, direkt und unkompliziert anderen Menschen in Not helfen zu können, steht im Vordergrund und ist unser Motor. Nicht stehen zu bleiben sondern uns immer wieder diesen Herausforderungen zu stellen. Gespannt und mit Freude, was uns an den verschiedensten Einsatzorten erwarten wird, schauen wir ins Jahr 2015! Ana Maria Lázaro Martin Beirat Pflege Sterilisation im St. Annes Hospital Ghodegaon, Indien Fragen zu Einsatzorten, Fundraising, erschwerte Sterilisations- und Desinfektionsverfahren bedingt durch besondere Umstände am jeweiligen Einsatzort wurden im kollegialen Austausch intensiv besprochen. Die Sicherheit der Patienten steht im Vordergrund, dies ist in den Gesprächen immer wieder präsent, insbesondere bei Fragen zur Sterilisation der Instrumente. Möglichkeiten der praktischen Anleitungen der Kollegen in den Einsatzorten wurden besprochen. Stärken der einheimischen Kollegen, die durch viele Widrigkeiten bedingt ihren Arbeitsalltag meistern. Manchmal sind wir doch erstaunt was so alles möglich ist, auch wenn Technik versagt oder nur sporadisch vorhanden ist! Ideen werden gesammelt, andere Möglichkeiten aufgezeigt; die Einsatzorte stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen und die gilt es gemeinsam anzugehen. 25 INTERPLAST Germany e. V. Interplast Akademie 2014 in Wiesbaden Programm: Einführung und Begrüßung; N. Alamuti Aktuelles aus der Tropenmedizin der Universitätsklinik Heidelberg, Therapie und Prophylaxe der Malaria für Interplast Reisende; T. Junghanss Aufbau und Betreiben einer Dekontaminierungsanlage im Zeitalter von Ebola; M. Strotkötter aus den eigenen Reihen Michael Schidelko und Markus Strotkoetter. Michael Schidelko hat über die Versicherungrelevanten Themen im Zusammenhang mit tropischen Erkrankungen auf unseren Einsätzen berichtet und den Weg der Formalitäten aufgezeigt, die dann notwendig werden (um beispielsweise eine Anerkennung als Berufserkrankung bei der BG zu erwirken). Markus Strotkoetter, der erst am Morgen der Akademie aus was die Bundeswehr außerhalb der uns bekannten Tätigkeiten noch alles leistet und mit welcher Präzision man in der Kürze der Zeit ein technisch aufwändiges mobiles medizinisches Versorgungssystem errichten kann. Gerade im Hinblick auf die aktuellen Ebola Ausbrüche in West Afrika war dies ein interessantes Thema. Als externe Referenten hatten wir Professor Thomas Junghanss, Leiter der Masar‘i‘ Scharif (Afghanistan) zurückgekehrt ist, hat uns gezeigt wie eine mobile Notfallversorgung und Isolationsstation, im Falle einer Ebola Epidemie organisiert werden kann. Markus hat langjährige Erfahrung mit Einsätzen der Bundeswehr, die zum Teil technisch aufwändige Projekte in der Dritten Welt organisieren wir waren alle sehr erstaunt zu sehen, Sektion Tropenmedizin der Universität Heidelberg. In seinem Referat konnte er uns eine gute Übersicht über Aktuelles aus dem Bereich Tropenmedizin und außerdem alle relevanten Informationen über die Malaria Prophylaxe und Therapie geben - wir haben zahlreiche für uns wichtige und zum Teil neue Informationen in Erfahrung bringen können, so zum Beispiel die Tatsache, dass es sich bei unklarem Fieber noch 2 Jahre nach einem Aufenthalt in den Tropen um eine Malaria handeln kann! Erfreulicherweise konnten wir unsere Kontakte soweit intensivieren daß es für unsere Mitglieder in Zukunft kurze Wege bezüglich Tropenmedizinischer Fragestellungen nach Hei- Dermatologische Probleme in Armutsregionen der 3. Welt; H. Hügel Tropische Erkrankungen auf Interplast Einsätzen und Versicherungsschutz; M. Schidelko Aspekte der traditionellen Medizin am Beispiel der Touareg, H. Ritter Die Interplast Akademie 2014 hatte das Thema “Tropen und Reisemedizin”. Ein Thema, dass uns sowohl bei unserer Reisevorbereitung als auch auf unseren Einsätzen hilfreich ist. Wir hatten das große Glück, drei ausgezeichnete externe Referenten und Tropenmediziner zu gewinnen, außerdem 26 INTERPLAST Germany e. V. delberg geben wird - eine wichtige neue Informationsquelle die uns als zusätzliches Tool für unsere Sicherheit auf den Einsätzen in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Die Adresse des Tropenmedizinischen Instituts Heidelberg lautet: Tropenmedizinische Ambulanz Im Neuenheimer Feld 324, 69120 Heidelberg Montag - Freitag von 8-17 Uhr 06221 56-22999 oder 56-22905 Notfälle außerhalb der Ambulanzzeiten über 06221-568782 www.tropenmedizin-heidelberg.de Hinweise und Empfehlungen für Reiseimpfungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) Stand: April 2014 erhalten Sie unter http://www.dtg.org Als weiteren externen Referenten konnten wir auf Kontakt von Maria Angsten den Dermatologen Heino Hügel gewinnen, der uns zahlreiche dermatologische Krankheitsbilder in den Armutsgebieten der 3. Welt (so der Titel seines Referates), deren Diagnose und Behandlungsmöglichkeit demonstriert hat. Er hat uns unzählige Fälle gezeigt, die möglicherweise aus Unkenntnis einer chirurgischen Therapie unterzogen wurden, wo eine einfache konservative Maßnahme vielleicht die bessere Option gewesen wäre. Der ein oder andere Interplast´ler musste feststellen wie wichtig es doch wäre, bei manchen Einsätzen auch den Rat eines „tropenerfahrenen“ Dermatologen in Anspruch zu nehmen. Wie oft sehen wir Krankheitsbilder von cutaner Leishmaniose, Tuberkulose oder Lepra, die wir vielleicht nicht gleich immer richtig zuordnen können. Erfreulicherweise hat uns Heino Hügel seine Hilfe angeboten und interessierte Interplast´ler können Ihm aussagekräftiges Bildmaterial zuschicken, falls man einmal eine spezielle dermatologische Fragstellung hat. Hier sein e-mail Adresse: [email protected]. Seine technischen Voraussetzungen: Bilder vom Lokalbefund und aus 1m Abstand, mindestens 1MB / Bild, Angaben zu Ausdehnung, Dauer der Beschwerden, Juckreiz etc. Meist würde er die Bilder innerhalb eines Tages beurteilen. Den Abschluss der Akademie gab Hans Ritter, ein Tropenmediziner und Ethnologen aus München. Hans Ritter ist Autor mehrere Bücher zum Thema “Traditioneller Medizin der Tuareg unter Anderem: Sahel, Land der Nomaden”, Tricksten Verlag und “Salzkaravanen in der Sahara”, Atlantis Verlag. Hans Ritter, der selbst lange Zeit mit den Tuareg in der Wüste gelebt hat, hat uns einen lebhaften Vortrag über die traditionelle Medizin abseits der Moderne in der Abgeschiedenheit der Sahara gegeben. Durch seinen stimmungsvollen Beitrag fand die Akademie 2014 einen erfolgreichen und lehrreichen Abschluß. Ich möchte mich bei allen Teilnehmern und Unterstützern herzlich bedanken insbesondere bei der Schwesternschaft Rot Kreuz, der Vorsitzenden Oberin Jutta Ölschlägel und dem Team der Praxis Alamuti Scholz und natürlich den Referenten. Ich lade Sie hiermit alle wieder ganz herzlich zur nächsten Akademie am ersten Novemberwochenende 2015 nach Wiesbaden ein! Nuri Alamuti / Wiesbaden Aktuelle Empfehlungen für die Therapie und Prophylaxe, Quelle: Prof. Junghanss, Univ. Heildeberg Sektion Tropenmedizin 27 INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST – Europa International Plastic Surgery for Developing Countries www.Interplast-Europe.org Interplast Germany Interplast Holland www.interplast-germany.de Dr. Arnulf Lehmköster, Sekretariat: Hauptstr. 57 55595 Roxheim Tel.: +49-171/8244508 Fax: +49-671/480281 www.interplastholland.nl Rein J. Zeeman Louise de Colignylaan 7 NL – 2341 C.G. Oegstgeest Netherlands Tel : + 31 – 71 515 39 67 Fax : + 31 – 71 517 32 64 [email protected] Interplast France Interplast Italy www.interplast-france.net Patrick Knipper 25 Rue Bourgogne F – 75007 Paris France Tel : +33 - 145 51 47 47 [email protected] [email protected] www.interplastitaly.it Paolo G. Morselli Viale Berti Pichat 32 I - 40127 Bologna Italy Tel: +39 – 51 25 20 21 Fax: +39 – 51 24 63 82 [email protected] 28 INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST-Stiftung Seit 2004 hat der Verein INTERPLAST-Germany e.V. zur Förderung längerfristiger Projekte eine INTERPLAST-Stiftung errichtet und über 20 Projekte wiederholt finanziell erfolgreich unterstützen können. Es handelt sich dabei um eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechtes, die der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz untersteht. Die INTERPLAST-Stiftung wird verwaltungsmäßig unabhängig vom Verein geführt und hat eine eigene Konto- und Bankverbindung. Es wird zwischen einer Zustiftung und einer Spende unterschieden. Die Zustiftung dient zur Aufstockung des Stiftungskapitals, aus dessen Erträgen die gemeinnützigen Aufgaben finanziert werden sollen. Außerdem sind auch Spenden möglich, die allerdings dann zeitnah zu verwenden sind. Wie bei unserem Verein, so ist auch die Tätigkeit für die Stiftung ehrenamtlich ohne eine finanzielle Entschädigung. Heinz Schoeneich André Borsche Hein Stahl Arnulf Lehmköster Homepage der Stiftung : www.interplast-germany.info Kontoverbindung der INTERPLAST-Stiftung : Bank für Sozialwirtschaft Mainz BLZ 550 205 00 Zustiftungen & Spenden Kto.: 8616 000 BIC: BFSWDE33MNZ IBAN: DE06550205000008616000 Bitte angeben, ob es sich um Zustiftung oder Spende handelt. Soll ein bestimmtes Projekt gezielt unterstützt werden, bitte Stichwort nennen! Zum Beispiel: Nepal-Projekt, Burma-Projekt, Brasilien-Projekt oder Indien-Projekt Bitte unbedingt Name und Adresse angeben, nur so kann eine steuerlich abzugsfähige Zuwendungs-Bescheinigung ausgestellt werden ! Kontoführung : Camilla Völpel [email protected] Vorsitzender: Dr. Heinrich Schoeneich [email protected] Ansprechpartner: Dr. André Borsche [email protected] Steuerliche Abzugsfähigkeit Die neue steuerliche Abzugsfähigkeit einer Zustiftung ist weiter gefaßt als bei einer Spende: - bis 1.000.000 Euro / Jahr Zustiftung - bis 20 % des Einkommens als Zuwendung (Spende) für eine Stiftung - unbegrenzt bei Erbschaft, Vermächtnis oder Schenkung Im Jahr 2014 wurden folgende Stiftungsprojekte finanziell unterstützt: Knochenbohrausrüstung für Tansania-Projekt (Schidelko) Nachsorge Unterstützung Bolivien-Projekt (Kranert / Aschoff) Spalthautdermatom für Indien-Projekt (Borsche) Hospital-Aufbauhilfe für ANDO Ghana Projekt (Wynands) Narkosegasmonitor für OP Nepal Hospital (Stahl) Knochen-Instrumentarium für Nepal-Projekt (Stahl) Scholarship OP-Schwester in Tanzania (Tilkorn) Ausbildungsunterstützung Ärztin Tanzania Projekt (Tilkorn) Hauttransplantationsgerät für Ruanda (Lehmköster) Dermatome zur Spalthauttransplantation für Burma (Schoeneich) Knochenbohrer / Fräse / Säge für Sumbawanga Tanzania (Strotkötter) 29 INTERPLAST Germany e. V. Längerfristige Humanitäre Projekte der INTERPLAST-Stiftung 1. Krankenhaus in Nordost-Brasilien: Coroatá In der Armenregion Coroatá / Maranhao im Nordosten Brasiliens ist 1992 auf Initiative von Prof. Werner und Gretel Widmaier aus Stuttgart ein kleines Krankenhaus entstanden, in dem bereits 25 INTERPLAST-Teams in Zusammenarbeit mit Landshuter Ordensschwestern großartige humanitäre Hilfe geleistet haben. Dieses wunderbare Projekt der unmittelbaren Nächstenliebe lebt durch plastisch-rekonstruktive Operationen, die den mittellosen Menschen helfen, schwere angeborene Entstellungen oder verstümmelnde Verbrennungsfolgen zu überwinden. Hier unterstützt die INTERPLAST-Stiftung die Einsatzteams und die Ausbildung von 2 OP-Schwestern vor Ort. Zuletzt wurden auch dringend erforderliche Renovierungen im Operationssaal durch Stiftungsgelder ermöglicht. 2. Nepal-Krankenhaus: SKM-Hospital in Sankhu Kaum ein INTERPLAST-Projekt hat seit nunmehr 13 Jahren soviel an längerfristiger Hilfe geleistet wie das INTERPLAST Hospital in Nepal. Als Vorzeige-Projekt der Entwicklungshilfe wird es von vielen engagierten Ärzten, Schwestern und Helfern getragen und dient neben der direkten Hilfe vor Ort auch als Ausbildungsstätte für nepalesische Ärzte und Schwestern. Auch die segensreiche Arbeit der leitenden Schwester Christa Drigalla aus Freiburg haben wir von der INTERPLAST-Stiftung finanziell unterstützt. Seit 1. November 2009 hat mit Übernahme der ärztlichen Leitung durch den nepalesische Chirurg Dr. Jaswan Shakya eine neue Epoche im INTERPLAST Hospital in Nepal begonnen. Er wurde durch die Ärzte von INTERPLAST ausgebildet und erhält auch weiterhin fachärztliche Unterstützung aus Deutschland. Damit sind wir einen Schritt weiter in Richtung Selbstständigkeit. Die Projektverantwortlichkeit liegt weiterhin bei INTERPLAST und Projektleiter Hein Stahl freut sich auch in Zukunft über tatkräftiges Engagement. 30 3. Burma (Myanmar): Aufbau plastisch-chirurgischer Versorgungsstrukturen Bereits seit über 10 Jahren ist INTERPLAST in Burma aktiv. Heinz Schoeneich aus München hat sich mit einer Vielzahl von Mitstreitern das hochgesteckte Ziel gesetzt, neben den regelmäßigen Operationseinsätzen auch strukturelle Verbesserungen zur Förderung der Plastischen Chirurgie durchzusetzen. Krankenhausbauten, Sachmittel und Instrumente gehören genauso dazu wie auch die enge Integration burmesischer Kollegen in das Hilfsprojekt als gleichwertige Partner. Hier leistet die INTERPLAST-Stiftung finanzielle Rückendeckung, damit diesem idealistischen Ziel nicht der Atem ausgeht. Eine große Spende für OPInstrumentarium wurde 2009 durch die Stiftung ermöglicht. 4. Namibia: Plastisch-chirurgische Hilfe und Ausbildungsprojekt (von 2006-2011) Im Sinne „Hilfe zur Selbsthilfe“ betreiben wir ein plastischchirurgisches Operationsprojekt mit begleitender Ausbildung in der Sahelzone in Namibia, dem ehemaligen DeutschSüdwestafrika. Seit 2006 engagiert sich INTERPLAST in Oshakati und Windhoek mit 2 Einsätzen jährlich, um in dem aufstrebenden Land auch die Versorgung der sozial benachteiligten Menschen zu unterstützen. Ein Vertrag mit dem Gesundheitsministerium ebnete den Weg und Matthias Gensior aus Korschenbroich wird auch für die nächsten 5 Jahre die Operationseinsätze koordinieren. Die INTERPLAST-Stiftung hilft bei der Beschaffung von geeigneten Instrumenten für die praktische Hilfe und Ausbildung der einheimischen Ärzte und Schwestern. INTERPLAST Germany e. V. Armut am größten ist. Leider sind vor Ort aber die räumlichen Bedingungen für eine medizinische Versorgung oft äußerst dürftig. So auch beim Murunda-Hospital in Ruanda, wo Arnulf Lehmköster aus Vreden eine neue INTERPLAST-Kooperation initiieren will. Als Voraussetzung für zukünftige Hilfseinsätze soll mit Unterstützung der INTERPLAST-Stiftung ein OP-Trakt mit Gästehaus entstehen. Es ist Ziel, eine kontinuierliche operative Tätigkeit auf plastisch-rekonstruktivem Gebiet und die Ausbildung des Personals zu ermöglichen. 5. Indien: Immer wieder fehlt der Sauerstoff In dem kleinen Städtchen Ghodegoan im zentralindischen Bundesstaat Maharastra hilft INTERPLAST seit 2007, ein kleines von Nonnen geführtes Krankenhaus mit Leben zu füllen, weil hier die Armut besonders groß ist. Doch immer wieder fehlt der Sauerstoff, um sichere Narkosen zu ermöglichen. Zusammen mit dem „Ebersberger Förderverein für Interplast EFI“ von Hajo Schneck haben wir nun von Stiftungsspenden einen Sauerstoffgenerator angeschaftt, der für die nächsten INTERPLAST-Einsätze zur Verfügung stehen wird. Pater Prakash ist überglücklich, dass wir ihn in seiner ländlichen Armenregion nicht im Stich lassen. 6. Hospital-Projekt Tosamaganga in Tansania Das Krankenhaus der Diözese Iringa liegt im Herzen Tansanias und wird von Hubertus und Marlene Tilkorn aus Münster durch INTERPLAST-Teams unterstützt. Obwohl alle ihr Bestes geben, sind die hygienischen und räumlichen Bedingungen vor Ort so katastrophal, dass wir immer wieder um die von uns operierten Patienten bangen müssen. Hier hat die INTERPLAST-Stiftung Gelder zur Verfügung gestellt, um eine dringend erforderliche Renovierung zu realisieren, denn dieses segensreiche Projekt braucht wirklich unser längerfristiges Engagement. 7. Notstromaggregat für das Krankenhaus in Puma / Tansania In der Trockenzeit bricht mehrmals in der Woche die Stromversorung des Krankenhauses in Puma zusammen. Michael und Regina Schidelko, die seit vielen Jahren dort in der entlegenen Region Tansanias INTERPLAST-Einsätze organisieren, baten die INTERPLAST-Stiftung um die Kostenübernahme für ein Notstromaggregat. Inzwischen ist dieses erfolgreich installiert und versorgt Operationssaal und die benachbarte Krankenstation mit Notstrom. 9. Ausbildungshilfe für Anästhesie-Assistenten in Kamerun Seit Jahren engagiert sich die INTERPLAST-Sektion Schopfheim in Kamerun und bietet eine längerfristige Perspektive für die dringend benötigte plastisch-chirurgische Hilfe in Zusammenarbeit mit den Ärzten und Pflegepersonal vor Ort. Um eine zuverlässige anästhesiologische Betreuung der Patienten zu ermöglichen unterstützt die INTERPLAST-Stiftung die 3-jährige Ausbildung eines Anästhesie-Assistenten, der sich als äußerst zuverlässig und kompetent bei den Einsätzen gezeigt hat. 10. Solar-Anlage zur Stromversorgung für die Krankenstation in Gehandu / Tansania Gehandu ist eine kleine Missionsstation mit einer Krankenstation, die in einem entlegenem Gebiet im Süden Tansanias gebaut wurde, um die dort lebenden Menschen medizinisch und in Hungerszeiten mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Station liegt in einer ausgesprochen trockenen und unwirtlichen Gegend, sie verfügt weder über eine öffentliche Strom- noch über eine Wasserversorgung. Das Trinkwasser wird wöchentlich aus dem 100 km entfernten Puma mit Tankwagen herbeigeschafft. Der Strombedarf, besonders für die Krankenstation, soll zukünftig mit Solarstrom gesichert werden. Die INTERPLAST-Stiftung beteiligt sich an der Finanzierung der Photovoltaik-Anlage für das Hospital. So können dann auch hier Medikamente gekühlt und die neu errichtete Geburtshilfestation in Betrieb genommen werden. 11. Mobil Clinic - SWIMMING DOCTORS - RIVER DOCTORS in Burma Die INTERPLAST-Sektion München mit Heinz Schoeneich 8. INTERPLAST-Projekt Murunda in Ruanda Gemäß der INTERPLAST-Philosophie versuchen wir abseits der großen Zentren plastisch-chirurgische Hilfe anzubieten, wo die 31 INTERPLAST Germany e. V. engagiert sich seit Jahren für längerfristige Versorgungsstrukturen für Plastische Chirurgie in Myanmar (Burma). Nachdem der Wirbelsturm Nagris im Delta des IrawadiFlusses unzählige Opfer geforderte hatte, die nur über Schiffe zu erreichen waren, entschloss sich Schoeneich zusammen mit Jürgen Gessner mobile Kliniken auf Booten zu bauen. Inzwischen behandeln oder erfassen auf 2 kleinen Hospital-Schiffen burmesische Ärzte und Schwestern 50-120 Patienten pro Tag und versorgen damit auch die entlegensten Dörfer. Die INTERPLAST-Stiftung hat die medizinische Ausrüstung dieser segensreichen Hilfseinrichtung finanziell unterstützt. 12. Nachhaltige Hilfe für verbrannte Kinder in Bolivien Nach einem sehr erfolgreichen INTERPLAST-Bolivieneinsatz in Santa Cruz in Kooperation mit der örtlichen Hilfsorganisation CERNIQUEM (Centro por Rehabilitation de Ninos con Quemadas) planen Gunther Kranert und Horst Aschoff ein längerfristiges Engagement für dieses Projekt. Ziel ist es eine vollständige Betreuung und Rehabilitation von jungen Verbrennungsopfern durch rekonstruktive Operationen, Krankengymnastik und Nähen von Kompressionsanzügen. Helga Richter und der örtliche Rotary-Club sind hier die Protagonisten, die diese äußerst sinnvolle Hilfe organisieren. Mit Geldern der INTERPLAST-Stiftung soll das Zentrum für verbrannte Kinder personell über die nächsten Jahre unterstützt werden. 13. Weiterbildung einer engagierten Apothekerin in Tansania Hubertus und Marlene Tilkorn der INTERPLAST-Sektion Münster-Stuttgart setzen sich für eine Weiterbildung der engagierten Ordensfrau und Apothekerin Sr. Petronilla ein, die sie bei ihren letzen Einsätzen im Ipamba Hospital in Tosamaganga / Tanzania sehr tatkräftig und umsichtig unterstützte. Die 3-jährige Ausbildung an der Makerere Universität Kampala / Uganda in „pharmacy management“ käme dem gesamten Hospital-Projekt zugute und würde die Selbsthilfe vor Ort nachhaltig fördern. Hier sind Gelder der INTERPLASTStiftung sicher sinnvoll eingesetzt. 14. Operationseinrichtung für neues Medical Care Center in Burma Um die mangelhafte medizinische Versorgung der Menschen in dem vom Wirbelsturm verwüsteten Irawadi-Deltas in Burma zu verbessern, wird von der AMARA Foundation und KNORR-BREMSE global-care ein Medical Care Center in Dedaye errichtet. Heinz Schoeneich hat mit seiner Sektion München zugesagt, einen Teil der medizinischen Ausstattung zu übernehmen. Die Operationseinrichtung, ein kleines Labor und ein Röntgengerät sollen angeschafft werden. Die INTERPLAST-Stiftung leistet hier finanzielle Unterstützung. 32 15. Hospitation in Hand- und Mikrochirurgie für Chirurgen im Nepal-Hospital Der 32-jährige nepalesische Chirurg Dr. Santosh Bikram Bhandari arbeitet seit 2009 im SKM-Hospital in Sankhu und hat sich fachlich sehr bewährt. Aufgrund der vielen Handverletzungen in Nepal und den komplexen Verwundungen ist eine spezielle Weiterbildung in Mikrochirurgie dringend von Nöten, um auch diesen Patienten adäquat helfen zu können. Das Zentrum für Plastische Chirurgie in Coimbatore in Indien hat Dr. Santosh eingeladen, als Gastarzt in der Handchirurgie und Mikrochirurgie zu hospitieren. Um ihm dies finanziell zu ermöglichen, wird ihm die INTERPLAST-Stiftung helfen. So wird auch das längerfristige Ziel vorbereitet, dass INTERPLAST-Hospital in nepalesische Hände zu übergeben. 16. Elektrokauter zur Blutstillung für das MurundaHospital in Ruanda Regelmäßige INTERPLAST-Einsätze der Sektion Vreden nach Ruanda haben zu einem partnerschaftlichen Verhältnis zum Murunda-Hospital geführt. Dank des Engagements von Arnulf Lehmköster ensteht dort zur Zeit ein dringend benötigter OP-Trakt. Für die Ausstattung des Operationssaales ist ein Elektrokauter zur Blutstillung erforderlich, der von der INTERPLAST-Stiftung angeschafft wird. 17. Operationstisch für das St. Anne`s Hospital im indischen Ghodegoan Seit 5 Jahren ist die Sektion Bad Kreuznach regelmäßig INTERPLAST Germany e. V. Gast im St. Anne`s Hospital in dem kleinen Städtchen Ghodegoan im indischen Bundesstaat Maharastra. Die arme, ländliche Bevölkerung ist auf die Hilfe der deutschen Ärzte angewiesen, da die nächste Großstadt viele Kilometer entfernt ist. Um die Operationsbedingungen des Teams und die medizinische Versorgung vor Ort zu verbessern ist die Anschaffung eines neuen OP-Tisches erforderlich. Der Lions-Club in Bad Honnef und die INTERPLAST-Stiftung machen dies finanziell möglich. 18. Medizinische Ausrüstung für Außencamps in den entlegenen Tälern Nepals Hein Stahl schreibt „Das INTERPLAST-Hospital organisiert jedes Jahr 4- 5 OP-Camps, die extrem effektiv sind, aber uns in immer entlegenere Winkel Nepals führen. Im Anschluss an die Camps werden dann die schwereren Fälle ins Hospital übernommen. Leider sind unsere Lampen eine Katastrophe, der Elektrokauter und die Absaugungen ständig störanfällig und der kleine Stromgenerator altersschwach und mit zu wenig kW, um den Autoklaven zu betreiben. Die ganze Ausstattung ist nun auch schon 10 Jahre im Einsatz und so brauchen wir wirklich dringend die Unterstützung der INTERPLAST-Stiftung.“ 19. Müllverbrennungsanlage für das Interplast-Krankenhaus in Tansania Michael und Regina Schidelko setzen sich seit Jahren für das Missionshospital in Puma ein, dass Dank der vielfältigen humanitären Aktivitäten schon verdient, als INTERPLASTKrankenhaus regelmäßig unterstützt zu werden. Diesmal war die Expertise des Interplast-Ingenieurs Hein Stahl gefordert, der in nur wenigen Tagen eine dringend benötigte Müllverbrennungsanlage für das Krankenhaus entsprechend seines Modells in Nepal konstruierte. Finanziell wurde dies von der INTERPLAST-Stiftung ermöglicht. 20. Ausbildungsunterstützung für Ärztin des Tosamaganga Projektes in Tansania Seit 2007 führte ein INTERPLAST-Team unter Leitung von Hubertus und Marlene Tilkorn einmal jährlich einen sehr erfolgreichen, arbeitsamen Einsatz im Ipamba-Hospital / Tosamaganga in Tansania durch. Dieses Krankenhaus mit 150 Betten und sehr großer Ambulanz wurde von Sr. Dr. Sabina Mangi, einer afrikanische Ordensschwester, geleitet. Die INTERPLAST-Stiftung unterstützt nun ihre Facharztausbildung an der Kampala Universität in Uganda, damit sie anschließend noch besser für ihr Hospital wirken kann. 33 INTERPLAST Germany e. V. Mitgliederspektrum Stand Februar 2015 CA OA FA AA PRAXIS NN 34 Gesamt CA OA FA AA PRAXIS NN Gesamt % KS CA OA FA AA PRAXIS NN Gesamt % KS KG FM ORG STUD CA OA FA AA PRAXIS NN Gesamt % KS KG FM ORG STUD INTERPLAST Germany e. V. 300 ZAHN AUGEN 250 GYN HNO ORTHO 200 150 ARZT CHIR MKG ANAE PLC 100 50 0 CA % OA 74 66 49 80 62 10 341 29 24 73 102 58 35 27 319 28 215 19 295 13 69 132 FA 17 27 17 13 33 6 113 10 14 27 31 51 7 6 136 12 AA 5 5 14 54 7 41 126 11 PRAXIS 5 7 8 9 6 3 38 3 0 3 8 3 5 0 19 2 NN 6 9 6 1 1 1 24 2 0 2 5 1 3 0 11 1 145 220 245 273 171 106 1160 0 1 5 3 12 12 33 3 122 469 19 295 13 69 2025 35 INTERPLAST Germany e. V. Homepage „www.interplast-germany.de“ Liebe Mitglieder und Interplast-Freunde, zwei Jahre ist nun die „neue Homepage“ online – und wir sehen mit Freude, dass das Interesse sehr groß ist. Besonders die „interne“ Rubrik mit der Auflistung der Einsatzbewerber erfreut sich großem Zulauf....mittlerweile konnten wir weit über 100 Bewerber mit ihrem Profil einfügen! Dabei ist das Bild der Bewerber bunt gemischt: von Fachärzten sowohl im Bereich der chirurgischen oder anästhesiologischen Weiterbildung über Krankenschwester und -pfleger, Assistenzärzten, Medizinstudenten, Physiotherapeuten bis zu Studenten verschiedener Fachrichtungen. Mein Appell an alle Teamleiter, sich ruhig einmal in dieser Kartei umzuschauen, ob nicht noch ein geeigneter „Teamplayer“ für den nächsten Einsatz hier zu finden ist, zumal viele auch weitgefächerte Fremdsprachenkenntnisse (z. T. durch zweisprachiges Aufwachsen) aufweisen. Auch die Tatsache, dass Einsatzberichte nunmehr überwiegend auf der Homepage veröffentlicht werden, haben viele Mitglieder schnell verinnerlicht und schicken fleißig sehr interessante Einsatzberichte und Bilder. Von unseren Webdesignern Christian Hauck und Jörg Aagten wurde die Homepage „generalüberholt“ - das heißt, dass die Website auf das neue System „Wordpress“ umgestellt wurde. Dazu wurden alle Templates bzw. das Layout neu geordnet. Rein optisch hat sich nicht viel verändert aber „unter der Haube“ besteht nun ein moderneres System, welches auch in Zukunft mit vielen neuen Funktionen erweiterbar und durch zahlreiche regelmäßig erscheinende Updates sehr sicher und zeitgemäß ist. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf ein „responsive Design“ gelegt, damit gewährleistet ist, dass die Homepage auf allen Geräten optimal bedienbar und lesbar ist, insbesondere auf mobilen Geräten wie iPad, anderen Tablet-PCs und Smartphones. In einem Zeitalter von 36 Facebook, Twitter etc. Gold wert!! Auch die Downloadseite wurde ebenfalls etwas anders gestaltet, so dass sie moderner erscheint. Zudem wurde die Suchfunktion überarbeitet – es werden jetzt nach Eingabe von nur 3 Buchstaben schon automatisch Vorschläge angezeigt. Als Neuerung sollte laut beschluss der letzten Sektionsleitersitzung unter der Rubrik „ Einsatzländer“ auch zukünftig geplante Einsätze aufgelistet werden. Hierzu sind wir auf die Angaben der jeweiligen Sektionsleiter angewissen. Es können und sollen so auch bei zukünftigt geplanten Einsätzen in den entsprechenden Ländern die verantwortlichen Teamleitern kontaktiert werden, gerade, wenn in dem entsprechenden Land noch kein Einsatz getätigt wurde und von den Erfahrungen der „alten Hasen“ profitiert werden kann! Das System der neuen Homepage ist auch auf die eventuell in der Zukunft geplanten, einheitlichen Seiten zu jeder Sektion vorbereitet. Es wurde bereits ein Beispiel für die „Sektion Vreden“ angelegt, welche unter dem Dropdown „Sektionen“ in der Kopfleiste aufgerufen werden kann. Nach diesem Vorbild sind bereits zwei weitere Sektionen angelegt, auf welche die Sektionsverantwortlichen auch selbst Zugriff haben und z. B. Neuigkeiten, Einladungen, Berichte etc. posten können. Somit wäre ein „einheitlicher“ Internetauftritt der einzelnen Sektionen im Netz gewährleistet. Christine Schulze-Hillert INTERPLAST Germany e. V. 37 INTERPLAST Germany e. V. Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen: Handicap International e.V. für Menschen mit Behinderung weltweit www.handicap-international.de Ganghoferstr. 19 · D-80339 München Tel.: 089 54 76 06 0 · Fax: 089 54 76 06 20 e-mail: [email protected] Spendenkonto 595 Bank für Sozialwirtschaft · BLZ 70020500 SENTINELLES Hilfe für die unschuldigen Noma-Opfer www.sentinelles.org Facing Africa – Noma: Hilfe für Noma-Patienten in Nigeria (Sokoto) und Äthiopien www.facingafrica.org Schweiz Tél : + 41 21 646 19 46 Fax : + 41 21 646 19 56 Facing Africa - Noma, Seend Park, Seend, Wiltshire SN12 6NZ · England Tel: +44 (0)1380 827038 Chris Lawrence e-mail: [email protected] Humani-Terra International / NGO für humanitäre Chirurgie 152, Avenue du Prado www.humani-terra.org e-mail: [email protected] Tel . + 33 / 491 421 000 Afghanistan – Hilfe, die ankommt e.V. www.afghanistan-hilfe.de e-mail: [email protected] Ein Herz für Kinder Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ ermöglicht Behandlungen von schwerverletzten Kindern aus aller Welt z. B. auch in Deutschland www.ein-herz-fuer-kinder.de 38 Les Cerisiers Route de Cery CH - 1008 Prilly / Lausanne F- 13008 MARSEILLE Frankreich Dr. Najiba Behmanesh · Hermannstraße 160 D-55545 Bad Kreuznach Spendenkonto: 0017040122 Sparkasse Rhein-Nahe Bankleitzahl: 560 501 80 Brieffach 3410 20350 Hamburg Telefon: 040 / 34 72 37 89 Spendenkonto 067 67 67 Deutsche Bank Hamburg BLZ 200 700 00 INTERPLAST Germany e. V. Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Dres. Marlene und Hubertus Tilkorn Für Ihr langjähriges außergewöhnliches soziales Engagement wurde im März 2014 in Münster vom Regierungspräsidenten der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hubertus und Marlene Tilkorn verliehen. Und dieses “außergewöhnliche soziale Engagement” kann sich wirklich sehen lassen: es sind nicht nur die 44 Einsätze mit unserem Verein, die beide nach ihrer Pensionierung im Jahre 2002 seit 2003 geleitet haben. Viele Jahre leitete Hubertus die Sektion Stuttgart-Münster, deren Münsteraner Zweig von Hubertus und Marlene gegründet wurde. 4 Jahre lang war Hubertus darüberhinaus Vorstandsmitglied unseres Vereins, die Qualitätssicherung unserer Einsätze wurde maßgeblich von ihm aufgebaut. Dass sich beide auch nach Beendigung ihrer Einsatzzeit und nach Übergabe der Sektionsleitung in jüngere Hände noch aktiv an der Sektionsarbeit beteiligen, ist aller Ehren wert. Pünktlich und akribisch wurde auch in diesem Jahr die Sektionsabrechnung vorgelegt. Ich selbst erfuhr von Hubertus und Marlenes sozialem Engagement viel füher: viele Jahre lang waren Hubertus und ich bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster oft gemeinsam als Facharztprüfer tätig. Für mich eine große Freude und Ehre, hatte Hubertus doch mich Jahre zuvor selbst zum Facharzt geprüft! Als ich in einer Prüfung Operationsbilder aus Afrika vorlegte, erzähltest Du, Hubertus, mir erstmals von Eurem langjährigen Engagement in Tansania. Schon weit vor Eurer aktiven Interplastzeit wart Ihr 4 Jahre lang am St.Benedict´s Hospital in Tansania tätig, zeitweilig als einzige Ärzte vor Ort. Und auch 1974 zog es Euch nochmal für mehrere Monate dorthin. So wunderte es mich nicht, dass Du schon damals ankündigtest, dass Ihr Euch nach Eurer Pensionierung bei Interplast würdet engagieren wollen. Und dies habt Ihr in bewundernswerter Weise umgesetzt. So gratuliert Euch der ganz Verein von Herzen, verbunden mit tief empfundenem Dank für all Eure Arbeit! Lassts Euch nun im Kreise Eurer Kinder, Schwiegerkinder und Enkel gut gehen, bleibt vor allem gesund! Wir alle freuen uns, noch lange um Euer weiteres Engagement für unseren Verein zu wissen und Euch noch oft zu unserer Jahrestagung begrüßen zu können. Arnulf Lehmköster 39 INTERPLAST Germany e. V. Aktivitäten 2013 Nr.Land/Einsatzort Nr.Land/Einsatzort Nr.Land/Einsatzort 983 Bolivien, Santa Cruz 1005 Nepal, Kathmandu 1027 Indian, Katra 984 Philippinen Cagayan de Oro 1006 Tanzania, Stonetown 1028 Kamerun, Bangwa 985 Myanmar 1007 Tanzania, Puma 1029 Indien, Ghodegaon 986 Tanzania Puma / Singida 1008 Tanzania, Puma 1030 Indien, Khandwa 987 Indien, Raipur 1009 Kambodscha, Takeo 1031 Kambodscha, Takeo 988 Philippinen / Pangasinan 1010 Indien, Srinagar 1032 Tanzania, Matema 989 Myanmar, Mawlamyaning 1011 Pakistan, Jattan 1033 Iraq, Erbil 990 Nepal, SKM Hospital 1012 Tanzania, Puma 1034 Äthiopien, Addis 991 Indien, Kalkata 1013 Tomsk 1035 Tanzania 992 Indien, Bangalore 1014 Nepal, SKM-Hospital 1036 Ruanda, Murunda 993 Philippinen / Pangasinan 1015 Kirgistan 1037 Tanzania, Puma 994 Nepal, SKM Hospital 1016 Nepal, SKM-Hospital 1038 Indien, Pahar 995 Tschetschenien, Grozny 1017 Indien, Lah 1039 Barsilien, Corata 996 Tanzania, Puma 1018 Tanzania, Tanga 1040 Tanzania, Puma 997 Sierra Leone, Kenema 1019 Eritrea, Amara 1041 Kamerun, Ngaounderé 998 Tanzania, Sumbawanga 1020 Tanzania, Puma 1042 Indien, Mumbai 999 Jemen, Taiz 1021 Tanzania, Puma 1043 Kamerun, Mangemen 1000 Ghana, Wa 1022 Paraguay, Ciudad d. E. 1044 Nepal, SKM-Hospital 1001 Nepal, SKM-Hospital 1023 Tanzania, Puma 1045 Myanmar, Sittwe 1002 Sierra Leone, Lumsar 1024 Tanzania, Sumbawanga 1046 Myanmar Bagon 1003 Nepal, SKM Hospital 1025 Tanzania, Tosamaganga 1047 Angola 1004 Thailand 1026 Nepal, SKM-Hospital 1048 Ghambia 66 Einsätze 40 3.497 Patienten INTERPLAST Germany e. V. Aktivitäten 2014 Nr.Land/Einsatzort 1071 Nepal SKM 1094 Tansania Puma 1049 Indien/Kalkutta 1072 Pakistan Jetlan 1095 Indien Haridwar 1050 Puma 1073 Nepal SKM 1096 Myanmar Thanowe 1051 Bolivien Santa Gruz 1074 Indien Sainagar 1097 Tanzania Puma 1052 Bolivien Sao Paulo 1075 Tansania Puma 1098 SKM 1053 Sierra Leone 1076 Nepal SKM 1099 Indien Jashpur 1054 Indien /Raipur Jaipur 1077 Jordanien 1100 Kambodscha/Takeo 1055 Myanmar Sittwe 1078 Tansania Puma 1101 Tansania Matema 1056 Gambia/Banjul 1079 Brasilien/Coroata, MA 1102 Paraguay 1057 Tanzania Kibosho 1080 Tansania 1103 Indien Padhar 1058 Tanzanzia Puma Dareda 1081 Tansania Puma 1104 Peru 1059 Tansania Puma 1082 Myanmar 1105 Sri Lanka 1060 Nepal SKM 1083 Ruanda 1106 Indien/Mumbai 1061 Indien Katra 1084 Rwanda Remera-Rukoma 1107 Nepal Sankhu 1062 Nepal SKM 1085 Indonesien Manmeve Flores 1108 Tansania Puma 1063 Philippinen Puerto Princhesa 1086 Tanzania Tosamagoga 1109 Myanmar/Sitwe 1064 Iran 1087 Mongolei Ulan Batar 1110 Indien / Leh 1065 Ruanda 1088 Bolivien/Cochabamba 1111 Nepal Sankhu 1066 Jordanien 1089 Tansania 1112 Myanmar / Sittwe 1067 Tansania Sumbawanga 1090 Tansania Sumbawanga 1113 Myanmar / Dedeae 1068 Indien/Viskasnagar 1091 Tansania Wiasso Hospital 1114 Indien 1069 Indien/Aligarh 1092 Niger Niamey 1115 Indien / Bangalore 1070 Bolivien 1093 Nepal 67 Einsätze 4922 Patienten 34 Jahre Interplast-Germany Aktivitäten NR. 0 – 48 49 – 283 284 – 841 842 – 909 910 - 982 981-1048 1049 - 1115 JAHR 1980 – 1989 insgesamt: 1990 – 1999 insgesamt: 2000 – 2010 insgesamt: 2011 insgesamt: 2012 insgesamt: 2013 insgesamt: 2014 Insgesamt: 1980 – 2014 EINSÄTZE 48 235 558 68 73 66 67 PATIENTEN 3.202 18.241 46.486 3.656 4.283 3.497 4.922 1115 83.331 41 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Rhein / Main 2014 2 Einsätze in Chhattisgarh Indien, Raipur und Königreich Jashpur Charity Gala in Wiesbaden Behandlung von Kindern aus dem Friedens im Heilig Geist Krankenhaus Bingen Interplast Akademie Tropenmedizin Einsatz in Raipur Von der noch jungen Sektion Rhein/ Main konnten wir 2014 gleich zu Beginn des Jahres unseren 2. Einsatz nach Raipur starten. Durch unsere verlässliche Partnerin und internationales Interplast-Germany Mitglied Nirved Jain, haben wir in Chhattisgarh ein feste Anlaufstelle für nachhaltige Einätze mit ausgezeichneter Nachsorge für unsere Patienten gefunden. Dr. Jain betreibt mit Ihrem Mann Sanjeev und Ihrer Tochter Nishita ein kleines privates Krankenhaus in der Hauptstadt des entlegenen und wenig entwickelten Bundesstaats Chhattisgarh. Sie hatte in der Vergangenheit mit mehreren Hilfsorganisationen zusammen gearbeitet und auf dem Gebiet der 42 LKG Spalt Chirurgie ist Nirved Jain eine ausgewiesene Expertin. Einige namhafte Klinikchefs aus westlichen Spalt Zentren waren regelmäßig bei Nirved Jain zu Gast und haben sich Tipps und Tricks für den Alltag bei Ihr eingeholt. Die Vorauswahl der Patienten erfolgte durch Nirved und Ihren Mann Sanjeev. Sie hatten einen Ausruf in den lokalen Medien gestartet und in Ihrer Klinik, dem Jeevan Memorial Hospital in Raipur, ein screening durchgeführt. Wie wir erfahren konnten, haben sich auf den Aufruf auch einige professionelle Patienten-Schlepper gemeldet, die eine „Kopfprämie“ auf die Vorstellung von Spaltpatienten angeboten haben da einige ausländische Organisationen ein Konzept verfolgen, in dem sie für jede stattgefundene Spaltoperation eine Art Prämie bezahlen, scheint hier doch ein Gewisses „Geschäft“ mit der Not der Patienten zu herrschen. Gegen diesen Missbrauch setzt sich Nirved Jain konsequent durch. Wir haben uns zunächst auf privater Ebene zum ISAPS Kongress in Jaipur getroffen und sind dann gemeinsam nach Raipur gereist, dort konnten wir direkt an unserem Ankunftstag die ersten gut vorbereiteten Patienten operieren. Wir sind mit einem kleinen 3 köpfigen Team aus INTERPLAST Germany e. V. Wiesbaden angereist und haben in altgewohnter Weise mit den Indern gemeinsam hoch effektiv und lehrreich zusammengearbeitet. Der Lerneffekt war für uns groß – so zum Beispiel bei den Rekonstruktionen von Verbrennungskontrakturen an Händen, Hals oder Gesicht, bei denen wir häu- der Op Indikationsstellung feststellen können, dass die einheimischen Kollegen bei LKG Spalten bereits wenige Tage nach der Geburt eingreifen und so konnten wir ein 7 und ein 10 Tage altes Neugeborenes mit jeweils einer einseitigen und einer doppelseitigen Lippenspalte Ziel gemacht hat, den Patienten zu helfen, denen sogar die Mittel fehlen um in die nächste größere Stadt zu reisen. Damit wollten wir dem ärmsten Teil der Bevölkerung quasi entgegen kommen. Für die Zukunft ist sogar ein kleines OP Zentrum an der Außenstelle geplant, wo wir einfachere und kleinere Eingriffe direkt durchführen können. Eine entsprechende Unterstützung für dieses Projekt hat uns der Rotary Club Bingen ermöglicht – diesem gilt unser ausdrücklicher Dank. Außerdem bedanken wir uns bei der Praxis Dr. Blesse für die Spende einer Steris der Dank der Hilfe von Markus Strotkötter schon bald den Weg von Bielefeld nach Chhattisgarh antreten wird und Teil der Ausstattung dieses OP Zentrums sein wird. Afghanische Kinder in Bingen Im Sommer haben wir wieder 2 Kinder aus Afghanistan behandelt, die uns vom Friedensdorf vorgestellt wurden. Muhammad, ein 6 jähriger Junge mit einer septisch granulierenden offenen Verbrennungswunde an beiden Oberschenkeln und einer schweren narbigen Kontrakur über beide Leisten und Bibi fig in unserer Analyse und OP Planung die eigentlichen Wünsch der Patienten oftmals nicht immer ausreichend berücksichtigt haben. Beispielsweise spielt es für die Indischen Frauen oft eine große Rolle, ob eine Narbe pigmentiert oder weiß ist während wir oft nur streng die gelenkübergreifende Funktion beurteilt haben und uns der kuturspezifischen Wünsche wenig gewidmet haben. Wir haben auch bei erfolgreich und sicher operieren, was wir als reines Team von Gästen sicherlich aus Sicherheitsgründen nicht gemacht hätten. Nach einer Woche haben wir dann noch, gemeinsam mit einem Team aus Augenärzten, Gynäkologen und Allgemeinmedizinern ein Außencamp 100 km außerhalb von Raipur organisiert und durchgeführt. Wir konnten uns einer aktiven Gruppe von Ärzten anschließen, die sich zum 43 INTERPLAST Germany e. V. Amina, ein afghanisches Mädchen, dass wir mehrere Jahre zuvor bereits im Binger Heilig Geist Hospial operiert haben - dem engagierten Personal im OP und auf den Stationen sei hiermit ganz herzlich gedankt! Bei Bibi Aminia konnten wir eine narbige Kontraktur am Hals und Kinn weiter verbessern und auch den kleinen Muhammad konnten wir mit einer deutlichen Verbesserung der Beweglichkeit in die Obhut des Friedensdorfs entlassen. Es hat uns sehr gefreut, dass wir die Möglichkeit hatten unsere Ergebnisse durch den wiederholten Besuch von Bibi Amina einmal kritisch zu beurteilen und durch weitere notwendige Maßnahmen eine gewisse Nachhaltigkeit bei der Behandlung unserer kleinen Gäste aus dem Ausland erzielen konnten. Sektionsleitertreffen und erweiterte Vorstandssitzung im Kloster Eberbach Am 13.09 haben wir dann zu einer erweiterten Vorstandssitzung und einem Sektionsleitertreffen in Wiesbaden eingeladen. Im wunderschönen Kloster Eberbach haben wir richtungsweisende Beschlüsse gefasst und 44 uns über aktuelle Themen aus dem Vorstand und dem Bereich der Sektionen ausgetauscht. Das Sektionsleitertreffen im September ist nun seit 3 Jahren ein fester Bestandteil unserer regelmäßigen Treffen und wird auch in Zukunft immer an wechselnden Standorten der einzelnen Sektionen ausgerichtet werden. Charme and Charity 2014 Im November fand dann die 2. Charme and Charity Veranstaltung in Wiesbaden statt – wieder einmal haben Claudia Zurheide-Tholl und Werner Tholl einen gelungenen Abend mit zahlreichen Künstlern und Aktivisten ins Leben gerufen, bei dem wir eine große Unterstützung für unsere noch junge Interplast Sektion erfahren haben. Die Veranstaltung fand in den Räumen des Restaurants Rossini statt. Allen Aktivisten, Claudia und Werner Tholl, dem Restaurant Rossini, den Musikern, Künstlern und Spendern sei hiermit ganz herzlich gedankt. Wiesbaden hat es so geschafft als kleine eigenständige dynamische Sektion einige Einsätze komplett zu finanzieren. Einsatz in Jashpur Parallel zur Charme and Charity Veranstaltung in Wiesbaden fand unser 2. Einsatz in Indien statt. Diesmal sind wir mit einem gemischten Team aus Indien und Wiesbaden unterwegs gewesen. Der Einsatz führte uns nach Jashpur, einem kleinen unbekannten Königreich an der nordöstlichen Grenze des Bundestaats Chhattisgarh zum Staat Jarkand. Nirved Jain und ein 6 köpfiges Team sind aus der Hauptstadt Raipur angereist und Désirée Grote und Nuri Alamuti aus Wiesbaden. Die Anreise nach Jashpur erfolgte über Ranchi im Bundestaat Jarkand. Dabei mussten wir auf einer abenteuerlichen Fahrt auf einer unbefestigten aber immerhin als „national Highway“ ausgewiesenen Piste durch das Gebiet der maoistischen Rebellen fahren, dem sog. „red corridor“. Jashpurnagar die Hauptstadt des kleinen Königreichs Jashpur hat ca. 50.000 Einwohner und eine kleine, schlecht ausgerüstete Klinik. Es sind zwar 2 mehr oder weniger funktionsfähige Narkosegeräte in der einzigen Klinik der Hauptstadt dieses INTERPLAST Germany e. V. 800.000 Menschen großen Königreichs vorhanden, aber kein Arzt der sich bereit erklärt hätte jemals eine Narkose durchzuführen. Und so haben wir die historischen Momente erlebt, die ersten Operationen in Vollnarkose in Jashpur durchzuführen. Wir haben in einer Woche rund um die Uhr an 2 Op Tischen in einem Saal operiert und konnten so mehr als 50 Patienten operieren, davon 35 primäre LKG Spalten. Gerade als wir alle unsere Instrumente und Koffer gepackt hatten, erreichte uns eine ca. 65 jahre alte Dame, die mit einer riesigen Skalpierungsverletzung von einem Prankenhieb eines Bären verletzt wurde. Glücklicherweise konnten unsere indischen Freunde, die aus Raipur ( der Hauptstadt des Bundestaates Chhattisgarh ) mitgereist waren, diese Frau mit in Ihre Klinik nehmen, um die Patientin dort weiter zu behandeln. Der volksnahe König dieses unbekannten und fast verwunschenen Königreichs bat uns dann noch zu einer imposanten Audienz – seine Dankbarkeit war groß und wir haben in Zukunft weitere Einsätze in dieser so entlegenen und unbekannten Region geplant. In erster Linie gilt es, einen Narkosearzt zu finden, der sich bereit erklären würde für eine längere Zeit in Jashpur zu bleiben, um so mindestens eine Grundversorgung der Bevölkerung sicher zu stellen und möglicherweise einen weiteren Narkosearzt anzulernen. Interplast Akademie Tropenmedizin Im November fand dann noch die Interplast Akademie in Wiesbaden zum Thema Tropenmedizin statt. Eine lehrreiche und intensive Fortbildungsveranstaltung, die uns allen viele nützliche Informationen und Neuerungen zum Beispiel zum Thema Impfschutz Malariaprophylaxe und Therapie auf unseren Einsätzen gegeben hat. (Siehe Bericht der Interplast Akademie) Ruth Alamuti-Ahlers und Nuri Alamuti / Wiesbaden 45 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Stuttgart-Münster 2014 Fast in direktem Anschluss an unsere Jahrestagung gab es am 11. März innerhalb unserer Sektion etwas ganz Besonderes zu feiern. Dr. Hubertus Tilkorn und seiner Frau Dr. Marlene Tilkorn wurde in einer Feierstunde vom Regierungspräsidenten in Münster der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Ihr außergewöhnliches soziales Engagement in der Dritten Welt (rund 50 Interplasteinsätze!) verliehen. Unter den Gästen fanden sich viele Weggefährten des langjährigen Sektionsleiters und Vorstandsmitglieds aus unserer Sektion und aus dem Gesamtverein. Ein sehr bewegendes und festliches Ereignis, bei dem jeder wusste, dass dort „die Richtigen“ geehrt wurden. Als Dauerprojekte wurden von unserer Sektion erneut die jährlichen Einsätze in Bangaluru, dem früheren Bangalore (Südindien, 12. Einsatz), Tosamaganga (Tanzania, 8. Einsatz), Coroata (Nordbrasilien, 22. Einsatz) und Mumbai, dem früheren Bombay (Nordindien, 2. Einsatz) durchgeführt und finanziert. So konnten über 400 Patienten von uns versorgt werden. Als sektionsgeförderter Gast und „MKGAushilfe“ nahm Michael Bergermann zudem an einem sehr effektiven Einsatz der Sektion München in Sittwe (Myanmar) teil. Als Besonderheit hat unsere Sektion, die zweimal einen Einsatz auf Sansibar durchgeführt hatte, einen 46 Teil der Rehabilitation des bei einem religiös motivierten Säureattentat auf Sansibar massiv entstellten, bewegungseingeschränkten und an den Kiefern geschädigten Geistlichen Father Anselmo (Bistum Sansibar) übernommen, der hierzu mehrere Wochen in der kath. Gemeinde St. Maria in Welver aufgenommen wurde. Unser Dank gilt den vielen Sponsoren und Spendern, die mit kleinen und großen Beträgen, oft zum wiederholtem mal bzw. als Dauerspende, die Finanzierung dieser Einsätze auf ein sicheres Fundament gestellt haben und deren Wiederholung auch im Jahr 2015 sichergestellt haben. Der Ideenreichtum der Spender kannte dabei keine Grenzen: eine 9. Schulklasse aus Soest hat auf dem Schulhof Kuchen verkauft und mir danach eine prall mit Münzen gefüllte Keksdose an meiner Haustür übergeben, ein münsteraner Gastronomenehepaar veranstaltete auf eigene Kosten zum wiederholten Mal ein wunderbares Charity Dinner in sehr gediegener Umgebung, an vielen Geburtstagen und Trauertagen wurde anstelle von Geschenken und Blumen um Spenden für Interplast gebeten, ein Dortmunder Unternehmer motivierte seine große Belegschaft bereits zum dritten Mal in Folge zur Teilnahme an einem Volkslauf und spendet je Teilnehmer und gelaufenem km 5,Euro etc. etc.. Unser Dank gilt auch den Teammitgliedern, den Teamleitern und den im Hintergrund organisatorisch Tätigen, die alles im Ehrenamt erledigen. Und denen von uns, die in unzähligen Vorträgen, Zeitungsartikeln, Einsatzberichten, persönlichen Dankesschreiben und durch persönliche Kontakte unsere Projekte selbstlos und authentisch immer wieder den potentiellen Spendern darlegen und somit für ein sehr beachtliches Aufkommen an Sachund Geldspenden gesorgt haben. Kurzberichte der Einsätze (somit die Informationen dem Autor vorlagen; die ausführlichen Einsatzberichte mit Fotos finden Sie auf www.interplastgermany.de): INTERPLAST Germany e. V. Bangaluru (Indien) Die Leitung dieses nun zum 12. Mal stattfinden Einsatzes im Technologiezentrum Indiens wurde in diesem Jahr von Peter Pantlen/ Berlin, übernommen. Die uns einladenden Mitglieder der dortigen Friends Welfare Organisation (FWO) hatten über das ganze Jahr die Patienten auch aus entfernteren Regionen akquiriert, sorgfältig selektiert und am ersten Tag des Einsatzes am Einsatzort versammelt. Zudem kümmerte man sich wieder vorbildlich um unsere Unterbringung und Verpflegung als auch um die der Patienten und deren Angehörigen(!). OP-Räume und eine Bettenstation sowie das OP- und Stationspersonal wurden uns in der Augenklinik von Dr. Solanki auch in diesem Jahr wieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Schwerpunkte waren dort die Spaltund Verbrennungskontrakturchirurgie. Es gelang sehr gut, drei neue Mitglieder ins Team einzugliedern. Alle organisatorischen Klippen wurden erneut von Katrin Gauler, die wieder auf eigene Kosten mitreiste, und Christine Stindt in gewohnter Art gemeistert. Teilnehmer: Peter Pantlen (Plastischer Chirgurg und Teamleiter) Urs Berger (Anästhesist) Cord Corterier (Plastischer Chirurg) Gabriele Gauch (OP-Schwester) Katrin Gauler (Allgemeinmedizinerin) Markus Oberhauser (Anaesthesist) Max Speulda (Anaesthesist) Christine Stindt (Cand. med.) Dietrich Stindt (MKG-Chirurg) Thomas Wermter (Plastischer Chirurg) Tosamaganga (Tansania) Der 8. Einsatz im mittlerweile u. a. durch Spenden der Interplast-Stiftung und privater Sponsoren baulich und technisch deutlich aufgerüsteten Missionskrankenhaus Tosamaganga fand erneut unter Leitung von Robert Oellinger, Rheinfelden (Schweiz), statt. Bereits zum dritten Mal in Folge wurde der Einsatz durch einen Sponsorenlauf der Mitarbeiter der Fa. Murtfeldt-Kunststoffe in Dortmund mitfinanziert. Zum altbewährten Team war in diesem Jahr Stephan Düchting aus dem Bangalore-Team gestoßen. Zudem unterstütze uns zum dritten Mal der New Yorker MKGler Ruben Cohen „auf eigene Rechnung“. Neben der Verbrennungsund Spaltchirurgie ist die Versorgung von Patienten mit Kopf-Halstumoren 47 INTERPLAST Germany e. V. dort erforderlich. An seine Zeit als Skullbase Surgeon in den USA fühlte sich Michael Bergermann bei der Versorgung eines Kleinkindes mit einer frontobasalen Enzephalozele erinnert. Trotz verlorengegangener Werbeplakate für unseren Einsatz konnten wir auf Grund des Andrangs an Patienten leider erneut nicht alle Patienten versorgen, die den Weg zu uns gefunden hatten. Der Einsatz ist dort eine Institution geworden. Eine unverzichtbare Hilfe und ein sehr guter Teamplayer ist uns die fließend Suahili sprechende Medizinstudentin Ana-Lena Reusch geworden, die jeden Patienten in der Landessprache empfängt und fürsorglich bis zu seiner Entlassung betreut. Coroata (Brasilien) Der 22. Einsatz in Coroata, Nordbrasilien, wurde erneut in dem von Interplast-Germany eingerichteten und unterstützten Krankenhaus der Schwestern des Solanusordens aus Landshut mit tatkräftiger Unterstützung von Schwester Veronica und unter Teamleitung von Dr. fußballerischer Großereignisse zu sponsern. Trotz des für uns ungewohnten Medienrummels blieb unser Einsatz jedoch ein InterplastCamp und wurde von bigshoe auch als solcher dargestellt. Ganz herzlichen Dank! Die vielen geknüpften Kontakte und Freundschaften werden auch zukünftig unserem ältesten Projekt und vielleicht auch weiteren Projekten helfen können. Sehr ermutigend für uns war die laufende Anwesenheit fortbildungswilliger einheimischer Kollegen im OP. Ein Segen für das Krankenhaus und die gesamte Region ist die vom Schweizer Ehepaar Eichenberger gesponserte Festanstellung des einzigen Chirurgen des Krankenhauses. Weitere Einsätze dort sind ein Muss! Teammitglieder: Robert Oellinger (Plastischer Chirurg, Teamleiter) Michael Bergermann (MKG-Chirurg) Ruben Cohen (MKG-Chirurg, Gast) Stephan Düchting (Plastischer Chirurg) Ela Gauch (OP-Schwester) Annette Hortling (Plastische Chirurgin) Anna-Lena Reusch (Cand. med.) Eckhard Speulda (Anästhesist) Max Speulda (Anästhesist) Stefan Stöckel (Anästhesist) 48 Stefan Hessenberger / München durchgeführt. Das eingespielte und mit den Örtlichkeiten bestens vertraute Team konnte in gewohnter Art eine große Anzahl spalt- und verbrennungschirurgischer Eingriffe durchführen. Bemerkenswert waren der diesjährige Zeitraum des Einsatzes während der Fußball-WM in Brasilien und die weitgehend von bigshoe e. V. aus Wangen im Allgäu übernommene Finanzierung des gesamten Einsatzes. Der 2006 gegründete Verein bigshoe (www.bigshoe.de) hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Unterstützung aus Politik, Sport und Wirtschaft und einer großen Medienpräsenz nachhaltig soziale Projekte an den Austragungsorten Teilnehmer: Stefan Hessenberger (MKG-Chirurg und Teamleiter) Bastian Böger (Anästhesist) Alexandre Borba (MKG-Chirurg) Jan Esters (Plastische-Chirurg) Denys Löffelbein (MKG-Chirurg) Frank Möller (Anästhesist) Jutta Nickels (Anästhesieschwester) Ivonne Reschke (OP-Schwester) Michael Sollmann (Plastischer Chirurg) Mumbai (Indien) Mitten im ehemaligen Bombay fand unter Leitung von Dr. Alexander Rudolph / München und der tatkräftigen organisatorischen Hilfe des INTERPLAST Germany e. V. Betten, Angaben über die Akquisition der Patienten noch über temporäre Arbeitsgenehmigungen vor. Der Einsatz wurde von uns daraufhin abgesagt. Was für ein Verlust an Zeit, Engagement, Geld und an Hilfe, die ansonsten anderswo in der Welt vielen Menschen hätte gegeben werden können! Für unsere Sektion ergibt sich daraus die Konsequenz, dass die Planung eines neuen Einsatzes erst nach Eingang einer offiziellen schriftlichen Einladung einer staatlichen Stelle beginnt. von uns bereits seit 12 Jahren in Bangaluru unterstützenden Sharad Shah, der zweite Einsatz unserer Sektion statt. Vor Ort wurde der Einsatz von der Golden Group of Sanchor vorbildlich organisiert und betreut. Die kleinen Startschwierigkeiten des ersten Jahres waren überwunden, und es scheint sich auch dort ein Langzeitprojekt entwickelt zu haben. Teilnehmer: Alexander Rudolph (MKG-Chirurg und Teamleiter) Kurt Bandisch Tanja Gerlach Haqif Gashi Markus Konert Bernhard Emmerich Nina Mattyasovsky Jens-Peter Sieber Quevedo (Ecuador) Auf Veranlassung von Heinz Schoeneich wollten wir als ein Gemeinschaftsprojekt mit der Sektion Vreden das in Quevedo vor drei Jahren von ihm begonnene Projekt mit einem Einsatz im November 2014 fortsetzen. Nachdem sich Arnulf Lehmköster auf Grund seines plötzlichen erforderlich werdenden Wiedereinstiegs ins Berufsleben zurückziehen musste, hatte Herbert Bauer die Teamleitung übernommen und sich mit Maria Cobo als in DE lebende Ecuadorianerin zu Beginn des Jahres an die Organisation des Einsatzes gemacht. Es wurden insgesamt 172 (!) Emails, (die meisten ins Spanische übersetzt), geschrieben, 10 zum größten Teil sehr interplasterfahrene Teammitglieder wurden gefunden, angeforderte Dokumente wurden übersetzt und beglaubigt, mit Henry Schein ein Sponsor für das gesamte Material gefunden. Günstigste Flüge wurden gebucht. Als der Einsatztermin näher kam und uns immer noch keine offizielle schriftliche Einladung vorlag (mündlich war selbstverständlich alles „geregelt“) und immer neue Schwierigkeiten auftraten, wurden erst die Konsulin und danach auch der Botschafter Ecuadors mit eingespannt. Alle Zusicherungen waren vergeblich: zur von uns gesetzten Frist, rund einen Monat vor dem Abflug, lagen trotz Zusicherungen weder eine offizielle Einladung, eine Genehmigung der von uns einzuführenden Medikamente und Materialien, Angaben über die von uns zu nutzenden OP-Räumlichkeiten und In eigener Sache: jedem aktiven Interplastler ist bekannt, was für einen zeitlichen- und oft auch nervlichen Aufwand die Organisation eines Einsatzes für einen Teamleiter bedeutet. In eingespielten Teams sollten einige seiner Aufgaben, wie z. B. die Materialbeschaffung, durch die mitreisenden Fachvertreter übernommen werden. Trotzdem bleibt viel Arbeit und Verantwortung an einem Teamleiter bis zur sicheren Rückkehr des Teams hängen. Dieses macht „den Teamleiter“ zu einer absoluten Mangelware! Es ist daher nicht zu verstehen, dass ein Teamleiter oder ein von ihm ernannter Stellvertreter mitreisende Teammitglieder wiederholt auf die Beibringung wichtiger Dokumente und Angaben drängen muss, noch dass seine telefonischen oder gesendeten Anfragen unbeantwortet bleiben. Wer sich einem Team anschließen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dieses mehr Engagement bedeutet, als pünktlich zum Abflug am Flughafen zu sein. Wer solches erwartet, sollte lieber einen Abenteuerurlaub buchen. Und dann gibt es noch die Anfragen von Sektionsleitern, die immer mal wieder auf Antworten warten… Welver, den 15.01.2015 Dr. Dr. Michael Bergermann Dr. Herbert Bauer 49 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht München 2014 2014 hat die Sektion München 9 Einsätze durchgeführt. Bagan, ( Mr. Aung und Oliver Khet Khet in Napali, ein Deutscher der seit über 20 Jahren in Myanmar lebt) hatten die Einsätze logistisch wie immer gut vorbereitet. In Bagan kamen 320 und in Sittwe über 400 Patienten zum Screening. Das Krankenhaus, dass vor 15 Jahren in Bagan mit Interplast Spendengeldern aufgebaut wurde, macht einen guten Eindruck. Die OP Säle sind weiterhin voll funktionsfähig und sauber gehalten. Da die Ausgaben für das Gesundheitswesen um 2% gestiegen sind, hat die Regierung auch hier in die Infrastruktur investiert und einen neuen Bettentrakt hinzugefügt. Neben der Chirurgie sind jetzt Gynäkologie und Innere Medizin vertreten. 1-5.Myanmar Feb: Bagan März: Sittwe October: Thandwe November: HCC Deltla Devision, Sittwe 6.+7. Indien Vikaskarnar März und November 8.Äthiopien Alem Kettema Juli 9. Mongolei Ulanbaatar August MUC Team: Plast. Chirurgie: Dr.Heinz Schoeneich Dr.Moritz Schoeneich Dr. Paul Heidekrüger Dr.Nikolaus Björ Prof. Heinz Homann Dr. Frauke Deneken Prof. Richter-Turtur (Traumatologe ) MKG: Prof .Martin Gosau Anästhesie: Dr.Silvia Gögler-Schröder, Dubravka Lung Dr. Martina Rieffert Dr.Stephanie Roth Dr. Paul Schüller Dr.Angelika Wagner Dr. Petra Wagner OTA: Iris Kuriakos Manuela Distel Barbara Ruppert Isabel Oberst Sirrenberg Cand. Med.: Katharina Feigl Chritian Hausting Nicole Strüngmann Alexandra Kurz 50 Die Sektion München arbeitet seit über 17 Jahren in Myanmar. Wir fühlen uns in diesem Lande zu Hause und kennen es zum Teil besser als Deutschland. Unsere Kontaktleute in Myanmar Bagan Februar Das Operationsteam in Bagan bestand aus 2 Plastischen Chirurgen: Meinem Sohn Moritz und mir , dem MKG-Chirurgen Prof. Martin Gosau, der in diesem Jahr in Nürnberg seine eigene Abteilung bekommen hat, 3 Anästhesisten: Dr. Angelika Wagner, Dr. Martina Rieffert, Dr. Paul Schüller, 2 OP-Schwestern: Barbara Ruppert, Manuela Distel, sowie zwei Medizinstudenten: Christian Hausding, Nicole Strüngmann. In Bagan sowie in Sittwe operierten wir über 80% Lippen-Kiefer-GaumenSpalten. Seit vier Jahren versuchen wir bei gut ernährten Kindern, den Gaumen und die Lippe in einer Sitzung zu verschließen. Die Indikation für dies 3 stündige Operation stellen wir streng zusammen mit den Anästhesisten und hatten bisher keine Komplikationen. INTERPLAST Germany e. V. Myanmar Sittwe März u. November In Sittwe ist die politische Situation mit der muslimischen Bevölkerung angespannt. Um Übergriffe zu vermeide hat man die Muslime aus der Stadt evakuiert und sie aus Sicherheitsgründen außerhalb der Stadt in Lagern untergebracht. Wir konnten sowohl im Februar, als auch im November ungestört arbeiten. Erstaunlicherweise war endas Krankenhauspersonal und die Krankenhausleitung zuvorkommend und unterstützend, was nicht immer der Fall ist. Der Gesundheitsminister aus Rakkhine hatte sich in den OP eingeschleust und großes Interesse an unseren Operationsverfahren gezeigt. Wie im vergangenen Jahr hatte sich der Schweizer Neurochirurg Philippe Schucht unserem Team angeschlossen und Kraniomeningocelen und Hydrocephali operiert. Das Gesundheitsministerium hatte 20 CT’s über das Land verteilt und Philip Schucht nutzte die Gelegenheit, das Personal in Sittwe in die Aufnahmetechnik und Interpretation der aufgenommenen Bilder einzuführen. Wir versuchen so die Vernetzung mit anderen NGO’s und Kollegen auszuweiten. Angelika Wagner hatte im November ein Hals-Nasen-Ohren-Team (Dr. Biesinger) begleitet, welches auch schon seit 5 Jahren in Burma arbeiten und Chochleaimplantate und Innenohrchirurgie durchführen. Das Team in Sittwe bestand aus Teamleiter Dr. Caius Radu, Dr. Mich-ael Bergermann, Dr. Andreas Schmidt, OP Schwester Maritta. Da Oliver Khet Khet in Sittwe zu viele Patienten aus den umliegenden Inseln und aus dem Grenzbereich Bangladesh nach Sittwe brachte, hatten wir uns entschlossen im November mit Peter Sieg ein weiteres Team zu organisieren. Über 100 XXL-Strumen waren auf der Warteliste. Peter Sieg hatte sich auf das Operieren der Strumen konzentriert und den Plastischen und Kiefer-Chirurgen die Lippen-KieferGaumen-Spalten und Verbrennungen überlassen. Myanmar Jakol Yang HCC Krankenhaus Delta Devison Das von der Knorr Global Care Bremse gestiftete Krankenhaus, welches in dem ersten Jahr Anlaufschwierigkeiten hatte, hat sich für uns und die Sponsoren zufriedenstellend verändert. Nach Austausch der muslimischen Ärztin durch den erfahrenen und beliebten Allgemein chirurg Dr. Aung, zeigte sich die Situation vor Ort erfreulich gebessert. Das Krankenhaus mit 16 Betten war überbelegt, die Hebammen ausgelastet und vor dem Krankenhaus war ein kleiner Markt entstanden, wo Angehörigen der Patienten sich selbst mit Getränken und Speisen versorgen können. Erstaunlicherweise, und das hat wiederum mit der Vernetzung mit der Amara Health Foundation zu tun, war vor einem Jahr ein Müllprojekt begonnen worden. Im Dorf standen zahlreiche Mülleimer, die gut gefüllt waren. Der sonst übliche Plastikmüll war im Dorf nicht zu finden. Auch das lässt sich, wenn man sich darum bemüht, in kleinen Bereichen erfolgreich organisieren. Das Team bestand aus Prof. Heinz Homann, Dr. Frauke Deneken und mir 51 INTERPLAST Germany e. V. und als Anästhesist Dr. Sylvia GöglerSchröder. Da es hier nur begrenzte operative Möglichkeiten gibt wurden 33 Operationen durchgeführt. Hier geht es nicht um Patientenversorgung in großer Zahl, sondern um Unterstützung des Krankenhauspersonals und des Chirurgen Dr. Aung. Geschlafen wird in einem Kloster in der Gebetshalle auf Iso-Matten mit Moskitonetzen und morgens wird die Dusche mit der Schöpfkelle mit den Mönchen geteilt. Es ist eine besondere Atmosphäre und ein harmonisches Zusammenarbeiten. Mit Vertretern der Amara Health Foundation haben wir beschlossen, für die Unterbringung des Arztes, der Hebamme und Schwestern ein Stuff House im HCC Krankenhausgelände mit einer Investitionssumme von 40.000 EUR zu bauen. Die Pläne sind fertig und Baubeginn wird März 2015 sein. Der Anschlusseinsatz sollte in Thandwe (5 Einsätze) mit Paul Schüller und Katharina Feigl und mir stattfinden. Durch zahlreiche Anmeldungen internationaler Teams kam es wohl in der Hauptstadt Naypyidaw zu Verwechselungen. Wir waren nicht gelistet, der Krankenhausdirektion nicht gemeldet und keine Arbeitsgenehmigung vor Ort. Zunächst ziemlich frustriert haben wir erfahren, dass Peter Sieg in Sittwe Hilfe benötigte. Das Zweierteam hatten über 300 Patienten zu versorgen. Am nächsten Tag waren wir in Sittwe und konnten Unterstützung leisten. Über 30 Strumen wurden von Peter Sieg operiert. Zusammen wurden 58 Lippen-Kiefer-GaumenSpalten, 21 Verbrennungskontrakturen und 33 Varia versorgt. In dem Küstengebiet um Ngapali, Sittwe und Thandwe scheinen sich sehr viele Neuralrohrschädigungen in der Embryonalphase zu entwickeln. 52 Wir finden immer zahlreiche Meningocelen und Hydrocelen, die vielleicht auf einen Folsäuremangel zurück zuführen sind. Durch den Besuch des Gesundheitsministers haben wir angeregt, dass Hebammen, die auch bei den Säuglingen routinemäßig Untersuchungen durchführen, den Kopfumfang bemessen. Bei Normabweichungen kann dann rechtzeitig ein Ventil gelegt werden. Sonst haben diese Patienten keine große Überlebenschance. Im Februar 2015 werden wir in Myeik im Süden Myanmars arbeiten, wo wir vor 8 Jahren zu wenig Patienten zu operieren hatten. Prof. Moe Thuzar hat jetzt gute Kontakte, die immer wesentlich für den Erfolg eines Einsatzes sind. Myanmar Thandwe Oktober 2014: HNO Team Dr. Biesinger : Einsatzleiter: Dr. Eberhard Biesinger, eagle-ent e.V. Anästhesie: Dr. Petra Wagner, Dr. Angelika Wagner, Interplast - Sektion München Eagle-ent mit Sitz in Traunstein ist eine Gruppe von Ärzten, Ingenieuren, Krankenschwestern und Journalisten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde in fremden Ländern zu unterstützen. Die Tätigkeit in Myanmar begann im Jahr 2010 in Yangon, dort wurden mit Hilfe und Unterstützung der Deutschen Botschaft weitere Operationskurse 2012 und 2013 durchgeführt, ferner wurde auch dank einer Hospitation eines burmesischen Kollegen in Salzburg erfolgreich in der Mittelohrchirurgie ausgebildet. Im Jahr 2012 wurden durch Frau Prof. Olze (Charité) und Dr. Win die ersten Cochlea Implantate durchgeführt. Dank der Organisation und logistischen Meisterleistung unsres Freundes Oliver Khet-Esser konnte eine komplette ambulante HNO Untersuchungseinheit aus Hamburg im Distrikthospital Thandwe eingerichtet werden, dort hielten ab Anfang Oktober ein HNO Kollege und eine Op Schwester Sprechstunde und stellten das Operationsprogramm zusammen (Tympanoplastiken, Cholesteatome, Stapesersatz). Wir Anaestesistinnen von Interplast waren aufgrund früherer Einsätze bestens mit dem Krankenhaus vertraut und hoffen den Kollegen neben der Anästhesie auch in organisatorischer Sicht eine Hilfe gewesen zu sein. Myanmar Swimmig Doctors Mobil Clinic: Stiftunglife, Interplast MUC In Zusammenarbeit mit Stiftung Life, Amara Health Foundation, Interplast MUC und der Artemed Group sind unsere Mobilkliniken, die Swimming Doctors gut unterwegs. INTERPLAST Germany e. V. erationszahlen vervierfacht. Er hat zwei Chirurgen zur Ausbildung zur Seite stehen und zwei Internisten, die sich um die Versorgung dieser Region kümmern. Hapag Lloyd hatte ein drittes Schiff gesponsert mit einer Investitionssumme von 600.000 EUR, eine Stahlkonstruktion, welche komfortabel ausgestattet wurde. Betrieben wird es von burmesischen Kollegen. Sobald die entsprechenden Arbeitsgenehmigungen für europäische Ärzte (Gynäkologen, Zahnärzte, Augenärzte und Chirurgen) die sonst kaum vorhandene Gesundheitsversorgung im Deltabreich bemühen und die lokalen Heath Workers und traditionellen Heiler mit einbeziehen und zu einem Miteinander zu kommen. Während ihrer 3 wöchigen Fahrten werden Patienten für unsere Einsätze gelistet. Im Juli konnten wir verschiedene Projekte der Stiftung Life prüfen, zum Beispiel ein Brillenprojekt, wobei hier Behinderte Brillengestelle herstellen, die dann in Deutschland über Optiker verkauft werden. Der Erlös kommt dann wiederum Katarakt-Operationen zu Gute. Ein gut organisierter Kreislauf, der Sinn macht. Nach langer Diskussion mit Dr. Alele haben wir beschlossen im Oktober/November ein Team nach Alem Ketema zu schicken. Er hatte uns gebeten nicht während der Erntezeit zu kommen, da hier alle Familienmitglieder gebraucht werden. Nach der Erntezeit ist mit einem deutlichen Zulauf zu rechnen. Zentral Äthiopien Alem Ketema, Juli vorliegen, sollen sie Fortbildung an Board betreiben. Interplast hat sich auch bei Swimming Doctors II an der medizinischen Ausstattung mit 20.000$ beteiligt. Ein Operationsraum, eine Zahnstation und eine Spaltlampe sind an Bord. Jürgen Gessner hatte es wiederum geschafft, eines seiner Schiffe (Swimming DoctorsI) der Münchener Artemed Gruppe zu übertragen, die die laufenden Kosten übernehmen. So sind die Kosten auf verschiedene Organisationen verteilt. Stiftung Life mit Jürgen Gessner unterstützt seit Jahren in Alem Ketema (Zentraläthiopien) das lokale Krankenhaus, nachdem „Menschen für Menschen“ sich zurückgezogen hatte. Der Chefarzt Dr. Aele, den wir vor 2 Jahren zum ersten Mal mit einem IP Team unterstützten, hat in dem Krankenhaus die Op- Chirurgische Instrumente und ein Ultraschallgerät werden gesponsert und seine jungen Assistenten chirurgisch unterrichtet. Diese gut ausgestatteten Schiffe müssen sich um Integration in 53 INTERPLAST Germany e. V. Nord Indien Vikasnagar 2 Einsätze: März und November 2014 Sashi Praetorius, eine in München verheiratete Nepalesin hatte mit meiner Hilfe eine Stiftung gegründet und mit ihrer Verwandtschaft eine Privatklinik in Vikasnagar eröffnet. Das ist ca. 2 Stunden von Rishikesh, der Ort an dem die Beatles in den 60iger Jahren meditierten. Sie hatte uns gebeten, dass wir die arme Bevölkerung, in der Regel die Muslimische, in dieser Gegend, kostenlos zu operieren. Das Krankenhaus würde uns alles zur Verfügung stellen. In einem zur Familie gehörigen Ashram wurden wir untergebracht und mit köstlichem indischen Esssen vegan versorgt. Da die Krankenhausverwaltung zu großzügig Sachmittel abgerechnet hat, werden wir bei unsrem dritten Einsatz nur eine Patientenpauschale 54 von $ 30, pro Patient bezahlen, um einem Missbrauch vorzubeugen. In diesem Preis in ein HIV und Hepatitis Test mit eingeschlossen. Dies ist glaube ich eine faire Lösung. In dieser Region sind wenig LippenKiefer-Gaumen-Spalten zu finden. Wir haben dort während des ersten Einsatzes 90 und im zweiten 68 Patienten operiert. Zahlreiche Verbrennungskontrakturen, wie extremen sternokostalen Kontrakturen und funktionsbehindernde Kontrakturen an den Extremitäten, die aufwändig gelöst wurden und mit Vollhaut gedeckt wurden. Unser Unfallchirurg Prof. Richter-Turtur war ausgelastet mit alten Frakturen, Osteomyelitiden und Hernien. Die Einsätze waren medizinisch gesehen sehr zufriedenstellend. Wir haben uns entschlossen, nicht wie gewünscht 2-3 Einsätze, sondern einen Einsatz im Jahr hier durchzuführen. Hajo Schneck und Gaby Frommberg waren ganz in der Nähe in Haridwar, so dass wir eventuell einen Patientenaustausch auch vornehmen können, um die Nachsorge zu sichern. INTERPLAST Germany e. V. Mongolei Juli 2014 Nuri Alamuti hatte über eine Bremer Consultingfirma eine Anfrage, ob Interplast in der Mongolei Einsätze durchführen kann. Durch einen Münchener Freund mit mongolischer Frau hatte ich mich spontan einer kleinen Reisegruppe angeschlossen und den Kontakt über die Bremer Firma bekommen. Ich hatte die Möglichkeit mit der Präsidentengattin, die einer Kinder-NGO vorstand und einem deutschsprechenden Außenminister über den Einsatz zu diskutieren. Man hatte mir in 2 Tagen verschiedene Krankenhäuser gezeigt und in der Kinderchirurgie, die eine eigene Verbrennungsstation hat, einen Vortrag über Interplasteinsätze gehalten. Die Ärzte waren überrascht von den gezeigten extremen Kontrakturen, wie wir sie in Myanmar und Indien finden. Diese wären in der Mongolei sehr selten, was daran läge, dass die 1,5 Mio. Bevölkerung noch in Jurten leben und diese auf Eisenöfen kochen, also nicht an offenen Feuerstellen. Verbrühungen und nicht das offene Feuer sind Hauptbestandteil im Burn Management. Sie haben großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit theoretischer und praktischer Fortbildung in der Verbrennungschirurgie. Da ihr chirurgisches Material sehr veraltetet und nicht für eine optimale Patientenversorgung geeignet ist, wollen wir Dermatom, Mash-Craft, Elektrokauter und Instrumente zur Verfügung stellen. Nuri Alamuti plant ist im Sommer mit einen gemeinsamen Piloteinsatz durchzuführen. Gleichzeitig hatte Matthias Schwarz über andere Kontakte ebenfalls die Möglichkeit, hier Patienten in der Zentralmongolei zu versorgen. Laos , Luang Prabang Kinder Hospital Ulanbataar André Borsche hatte mich gefragt, ob wir in Laos das Projekt des belgischen Kollegen Christian Depuis weiterführen wollen. Aus Altersgründen scheidet Christian Depuis aus. Er hatte, und das ist das Erstaunliche, in Luang Prabang mit der Regierung und den Krankenhäusern ein Vertragswerk (Convention) gestaltet, in dem festgehalten wurde, dass er ein- bis zweimal im Jahr Ausbildungseinsätze durchführt. Gleichzeitig hatte eine in München lebende laotische Goldschmiedin Suzette GabrielSchoebitz in Luang Prabang sich dieser Aufgabe angenommen und Depuis angeboten, sich um OP Teams zu kümmern, die seine humanitäre Arbeit fortführen. Frau Schoebitz will ihre Mitarbeiter in die Dörfer schicken, um Patienten zu rekrutieren. Dies macht sicherlich Sinn und ich hoffe, dass wir eine Verbesserung der Einsatzqualität erzielen können. Nuri Alamuti hatte zweimal probiert in Laos Einsätze zu gestalten. Sie sind jedoch daran gescheitert, dass Startgeld verlangt wurde. Durch den vorhandenen und auf Interplast umgeschriebenen Depuisvertrag sind andere Voraussetzungen gegeben. Der erste Münchener Piloteinsatz wird von Frau Gabriel-Schoebitz im Herbst vorbereitet. Die Chirurgen in Luang Prabang wünschen sich theoretische und praktische Fortbildung in Defektdeckung mit cutanen und muskulocutanen Lappendeckungen und Clefts and Palates. Bis dahin müssen noch Arbeitsgenehmigungen und Verträge mit den Ministerien abgeschlossen werden, was sich, wie auch in anderen Ländern, als schwierig darstellt. Ich bedanke mich bei meinem München Team für ihre gute Arbeit und hoffe auf erfolgreiche Einsätze 2015 Heinz Schoeneich / Interplast Sektion München 55 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Eschweiler-Korschenbroich 2014 Report Interplast-Einsatz Sri Lanka Einsatzzeitraum 9.11. bis 22.11.2014 Sri Lanka ein Wiederanfang War in den neunziger Jahren Sri Lanka ein Ziel für eine Vielzahl von Interplasteinsätzen, war das Projekt Anfang 2000 aus einer Vielzahl von Gründen zu Ende gekommen. Durch Stefan Pappert ergaben sich jedoch neue Kontakte nach Sri Lanka, die es ermöglichten einen neuen Einsatz als Piloteinsatz im November 2014 durchzuführen. Der erste Kontakt erfolgte über den langjährigen Leiter der BMW – Hauptniederlassung in Colombo. Heinz Reuter lebt schon seit vielen Jahren in Sri Lanka und ist mit den dortigen Verhältnissen bestens vertraut. Er ist dort Mitglied des Rotary-Clubs Colombo West. Auf seine Initiative hin erklärte sich der Rotary-Club bereit, uns bei der Organisation eines erneuten Hilfsprojekts behilflich zu sein. Roshan Lyman, Mitarbeiter der Botschaft der Europäischen Union und ebenfalls Mitglied des Rotary-Club Colombo West , war im Endeffekt mein Ansprechpartner vor Ort. Auch in Sri Lanka haben sich die Verhältnisse verändert. Colombo wandelt sich zunehmend von einer typisch asiatischen Stadt in eine weltoffene und moderne Metropole. Leider führt dies auch dazu, 56 dass die bürokratischen Hürden, die vor Beginn eines Einsatzes zu beseitigen sind, ein enormes Ausmaß angenommen haben. Dies ist aber sicherlich auch Folge von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit mit so genannten Hilfsprojekten. Weder der Rotary-Club als auch wir waren mit diesen Neuerungen vertraut. War ein Problem gelöst, tat sich schnell ein weiteres Problem auf. Zunächst musste ein geeignetes Krankenhaus gefunden werden. Da der RotaryClub noch keine eigenen Erfahrungen mit Hilfsprojekten wie sie Interplast durchführt, vertraut war, waren sie der Ansicht, dass wir nur in einem Hospital arbeiten könnten, welches einen europäischen Standard aufweist. Die staatlichen Krankenhäuser kamen daher nicht in Frage. Im Stadtrandgebiet von Colombo bot sich dann das neu gebaute private Krankenhaus Dr. Neville Fernando Teaching Hospital als Möglichkeit an. Dort war auch die Bereitschaft groß, ein solches Projekt durchzuführen. Die Kosten für die stationäre Behandlung wurden durch den Rotary-Club übernommen, die Kosten für die OP Nutzung, notwendigen Verbrauchsartikel wurden durch uns übernommen. Die nächste Hürde – Erlangung der vorübergehenden Zulassung als Arzt und als OP-Schwester – war dann jedoch für alle Seiten unberechenbar. Es galt nicht nur die Zustimmung des Gesundheitsministeriums zu bekommen, auch die Zulassung für uns als Ärzte durch den Medical Council war notwendig. Aufgrund unserer mangelnden Kenntnisse, welche Zeugnisse, beglaubigt oder nicht beglaubigt, vorzulegen waren, kam es zu erheblichen zeitlichen Schwierigkeiten. Dies führte dazu, dass wir letztendlich erst 2 Tage vor unserer Ankunft in Sri Lanka die Mitteilung erhielten, dass zwar unsere beglaubigten Zeugnisse vorlägen, aber noch eine beglaubigte Übersetzung ebenfalls erforderlich war. Roshan Lyman und ich waren kurz davor das Projekt zu stoppen. In einer Nacht- und Nebelaktion hat dann jedes Teammitglied mithilfe des Internets die Urkunden übersetzt, per Mail nach Sri Lanka übermittelt, die Beglaubigung erfolgte dann durch die Deutsche Botschaft in Colombo sehr unbürokratisch. Am Tag vor unsere Abreise erteilte dann sofort das Gesundheitsministerium Sri Lankas die Genehmigung. Das war freitags. Der Medical Council tagt aber immer nur mittwochs, so dass wir uns in den ersten Tagen nur auf das Screening von Patienten beschränken mussten. Unsere Anreise erfolgte mit Emirates mit einem Zwischenstopp in Dubai. Von der Zentrale in Dubai hatten wir nach mehreren Anfragen ein großes Übergepäck genehmigt bekommen. Für über die genehmigte Gepäckszusage hinausgehendes Gepäck bekamen wir zusätzlich noch einen Sondertarif eingeräumt. Wie den meisten Teamleitern bekannt entwickelt sich das Übergepäck zunehmend zu einem erheblichen finanziellen Risiko. Der Zoll in Colombo machte aufgrund der durch uns vorgelegten Papiere keine Probleme. Abholung, Transport unseres Gepäcks als auch unsere Unterbringung vor Ort waren durch die Rotarier bestens organisiert. Wir waren in Appartements untergebracht mit der Möglichkeit, frühstücken zu können. Auch dies war vor Ort für uns alles organisiert. In unmittelbarer Nähe des Krankenhauses waren jedoch keine geeigneten Unterbrin- INTERPLAST Germany e. V. gungsmöglichkeiten gegeben, so dass sich unser Appartementhaus in der Nähe des Zentrums von Colombo befand. Es waren nur 19 km, diese hatten es jedoch in sich. Für diese 19 km brauchten wir in der Regel 1 Stunde mit dem Auto. Dafür als „Entschädigung“ waren wir aber nur 500 m vom Meer entfernt. Der Empfang durch die Rotarier war äußerst freundlich, die Rotarier versuchten, uns soweit es ging jeden Wunsch zu erfüllen. Des Öfteren waren wir auch abends eingeladen. Auch im Krankenhaus wurden wir mit einer ausgesprochenen Freundlichkeit und Offenheit empfangen. Das Krankenhaus erfüllt in der Tat – speziell im OP Trakt – einen Standard wie wir Ihn auch bei uns vorfinden. Wie schon erwähnt konnten wir jedoch nicht gleich mit den Operationen anfangen, da wir noch auf die Zulassung der Ärztekammer von Sri Lanka warten mussten. Aus diesem Grund konnten die Rotarier auch noch nicht in der gewohnten Weise Ankündigungen für die durch uns durchgeführten und angebotenen Operationen in den Medien vornehmen. In den ersten Tagen sahen wir daher viele Patienten, die z.T. schon voroperiert waren, die auch schon zu Ende behandelt waren, aber von uns als Ausländern gerne eine Bestätigung erhalten wollten, dass sie gut und korrekt durch die Kollegen vor Ort operiert worden waren. Wir bekamen daher einen guten Eindruck von den operativen Fähigkeiten unserer Kollegen. Was wir zu sehen bekamen, entsprach komplett unseren eigenen operativen Ansprüchen. Wie sich aber herausstellte, ist dies in erster Linie auf die Großregion Colombo beschränkt. Ich hatte während unseres Aufenthalts in Sri Lanka mehrfach die Möglichkeit, mich mit dem Präsidenten der plastischen Chirurgen Sri Lankas Dr. Dulip Perera zu treffen und mit ihm mögliche weitere Projekte in Sri Lanka zu besprechen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit fast allen Patienten eine entsprechende Behandlung von Verbrennungsfolgen als auch von Lippen Kiefer Gaumen Spalten anzubieten. Allerdings bestehen dann teilweise Wartezeiten von 3-5 Jahren, speziell für Patienten, die nicht aus dem Großraum Colombo kom- men. Ich bin mit ihm übereingekommen, dass alle weiteren Projekte von Interplast in Sri Lanka nur in Kooperation mit den plastischen Chirurgen durchgeführt werden sollten. Dies gilt in besonderem Maße für die Auswahl der Krankenhäuser außerhalb von Colombo. An unserem freien Wochenende hatte ich die Möglichkeit ins Tee Hochland nach Nuwara Eliya zu fahren und mir das Krankenhaus anzusehen, in dem ich selber 1994 meinen ersten Sri Lanka Einsatz durchführte. Das Krankenhaus ist zwar renoviert, das Dach der Stationen ist geschlossen, so dass keine Vögel mehr im Krankenhaus herumflogen, der ursprünglich OP ist unterteilt, insgesamt bestehen jedoch keine wesentlichen Veränderungen in diesem peripheren Krankenhaus. In diesem Gebiet – dem Tee Hochland – besteht offensichtlich nach wie vor ein großer Bedarf für Interplast. Diese Gebiete sind eben nach wie vor plastisch chirurgisch nur bedingt versorgt. Nachdem wir unsere Zulassung dann im Laufe der ersten Woche unseres Aufenthalts erhalten hatten, konnten wir dann in üblicher Weise fortfahren und auch die entsprechenden operativen Versorgungen vornehmen. Das Spektrum, welches von uns abgearbeitet wurde, entspricht den für Interplast üblichen Operationen wie Lippen – Kiefer – Gaumenspalten, Folgen von Verbrennungen und auch Handverletzungen. Soweit wir in der Kürze der Zeit es selber kontrollieren konnten traten keine wesentlichen Komplikationen auf. Interessant war, dass sich von uns schon vor 15 Jahren operierte Patienten wieder vorstellten, damit noch Restkorrekturen vorgenommen werden konnten. Nachdem unsere Zulassung vorlag, konnten auch entsprechende Ankündigungen in der Öffentlichkeit vorgenommen werden. So war z.B. durch die Rotarier eine große Pressekonferenz in Colombo organisiert, auch der Deutsche Botschafter war in diese Konferenz integriert. In der Folge kam es dann doch zu einer erfreulichen Zunahme der Patientenvorstellungen. Interessant ist insgesamt die strukturelle Veränderung in Sri Lanka, selbst Medien wie das Internet z. B. hier ist facebook vorzuheben selbst auf dem Land heute eine Möglichkeit darstellt, Patienten zu informieren. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in den letzten 10 Jahren sich erhebliche strukturelle Verbesserungen in Sri Lanka ergeben haben, in ländlichen Regionen aber nach wie vor Bezirke mit einer Mangelversorgung vorhanden sind. In diesen Regionen sollten auch weitere Einsätze von Interplast in der Zukunft erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass dies nur über einen begrenzten Zeitraum von wenigen Jahren notwendig ist. Danach wird Sri Lanka selber eine gute plastisch-chirurgische Abdeckung für die Bevölkerung gewährleisten können. Bis dahin werden wir versuchen – soweit gewünscht – diese Versorgungslücke zu schließen. Matthias Gensior 57 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Bad Kreuznach 2014 Erfüllt von unzähligen bewegenden Eindrücken blickt die Sektion Bad Kreuznach mit all ihren Mitstreitern wieder auf eine Vielzahl von humanitären Aktivitäten zurück, sei es während der Einsätze in den Entwicklungsländern oder bei der Hilfe im Diakonie-Krankenhaus kreuznacher diakonie. Insgesamt acht Einsätze führten die engagierten Ärzte, Pfleger und Schwestern von Interplast nach Bolivien, Jordanien, Indien, Myanmar und Tanzania. Bolivien Riberalta Im März 2014 flog unsere OP-Schwester Kathrin Sojka aus Bad Kreuznach zusammen mit der Anästhesistin und Teamleiterin Katharina Kamm zu einem Ersteinsatz nach Riberalta am Rande des Dschungelgebietes Boliviens. Ausserdem mit im Team waren Steffen Baumeister/Plastischer Chirurg aus Donaueschingen, Heinrich Wagener mit Sohn Stefan/Kiefer- und Gesichtschirurg aus Oldenburg und Kay Lipka/Anästhesist aus Lübeck. Der Operationstrakt des kleinen Hospitals in Riberalta und die Station wurden erst letztes Jahr eröffnet. Von den zwei Operationssälen konnte einer von Interplast genutzt werden. Die Akquise der Patienten im Vorfeld des Einsatzes hatte funktioniert. Über 100 Patienten stellten sich vor und bei vielen wurden schwere Verbrennungskontrakturen, Narben, Keloide und kleinere Tumore diagnostiziert. Syndak- tylien an Händen und Füßen, akzessorische Gliedmaßen und Ohranhängsel gehörten ebenfalls zum Spektrum. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten waren rar. Insgesamt konnten 75 Patienten an acht Arbeitstagen operiert werden. Riberalta ist ein guter Ort für einen weiteren Interplast-Einsatz. Das Krankenhaus, die ärztliche, pflegerische und administrative Unterstützung und vor allem die Zusammenarbeit mit der bolivianischen NGO Prosalud und dem Rotary Club sind überaus wertvoll. Die gesicherte Nachsorge, die tolle Verpflegung, die gute Unterkunft und vieles andere machen es zu einem attraktiven und lohnenswerten Einsatzort. Bolivien Cochabamba Im August erfolgte ein gemeinsamer Einsatz mit der Sektion Schopfheim nach Cochabamba. Zum dritten Mal hatte der Rotary-Club vor Ort zusammen mit seinem deutschen Partnerclub Leonberg / Weil der Stadt das Interplast Team in die Verbrennungskinderklinik des Kinderchirurgen Dr. Oscar Romero eingeladen. Günter Zabel hatte seinen Freund André Borsche gebeten, ihn zu begleiten, auf dass sie gemeinsam vielen verbrannten Kindern operativ helfen konnten. Siehe Sektionsbericht Schopfheim. Jordanien Amman Auf Einladung des in Deutschland ausgebildeten kuwaitischen Plastischen Chirurgen Abdulaziz al Rasheed fuhren André und Eva Borsche im März und Mai in die Hauptstadt Jordaniens, nach Amman, um verletzten syrischen Flüchtlingen durch rekonstruktive Operationen zu helfen. Konfrontiert mit dem unendlichen Leid der zivilen Bevölkerung, erlebten die beiden Ärzte den unbegreiflichen Wahnsinn des Krieges hautnah. Beim zweiten Mal 58 INTERPLAST Germany e. V. wurden sie unterstützt von Rémy Zilliox aus Lyon, der ja schon seit vielen Jahren immer wieder in Krisengebieten, meist unter der Flagge von MSF – Ärzte ohne Grenzen in Frankreich – furchtlos im Einsatz ist. Der gemeinsame Besuch des riesigen Flüchtlingscamps direkt an der syrischen Grenze Al Za’atari hinterließ bei den Ärzten tiefe Spuren. Während der beiden Kurzeinsätze konnte das deutsch-kuwaitische Team zusammen mit im jordanischen Exil arbeitenden syrischen Chirurgen jeweils 40 Operationen an schwer entstellten und verstümmelten Kindern und Jugendlichen vornehmen. Diese hatten vor der Operation innerhalb weniger Stunden nach ihrer Verletzung in dem von Kuwait finanzierten Krankenhaus mit ihren Angehörigen Notfallversorgung und Zuflucht gefunden. Hier durften sie ein wenig verschnaufen: hier, eine Autostunde von der Grenze nach Syrien entfernt, herrschte Frieden, die Betten waren sauber und die Pflege war sehr gut. Obwohl viele andere internationale NGO sich in dieser Region engagieren, fehlt es leider an gegenseitiger Absprache und manchmal auch an Respekt. Tanzania Ndanda Im September folgten André & Eva Borsche und Gabi La Rosée den Spuren des pensionierten Ärzte-Ehepaar Hubertus & Marlene Tilkorn nach Ndanda in Tanzania, einem Hospital der Benediktiner, nahe der Grenze zu Mozambique. Zum ersten Mal waren im Team mit dabei OP-Pfleger Marc Bartholomä und Ravié Borsche als OP-Springer aus Bad Kreuznach sowie Anästhesie-Schwester Maria Holkenbrink aus Trier. Sie meisterten nicht nur perfekt die Pflege und Logistik im OP, sondern schafften mit den örtlichen Pflegekräften eine ausgezeichnete Kommunikation, so dass teilweise bis in den späten Abend operiert werden konnte. Insgesamt führte das Team in den zwei Wochen 128 Operationen durch. Auf die Nachbehandlung von 11 Patienten wurden die dorti- 59 INTERPLAST Germany e. V. galadon Hospital in Rangoon. Jedes Jahr operieren die beiden zum Teil äußerst schwierige Fälle in enger Zusammenarbeit mit den burmesischen Ärzten. Hier steht neben der Hilfe für die Patienten die Ausbildung ganz im Vordergrund. Indien Mumbai Im November brach dann ein plastischchirurgische Team mit Jens-Peter Sieber und Nina Mattyasovszki aus gen Pfleger intensiv vorbereitet und mit entsprechendem Verbandsmaterial ausgestattet. Inzwischen wissen wir auch, dass alle Patienten glücklich geheilt entlassen werden konnten. Auf den nach Bad Kreuznach per e-Mail gesendeten Fotos waren die Transplantate stabil eingeheilt. Ndanda fahren und Nils Niederstebruch wird sich um die Weiterentwicklung des Labors vor Ort einsetzen. Myanmar Rangoon Zum wiederholten mal unterstützt die Interplast Sektion Bad Kreuznach die Aktivitäten der beiden Senioren der Plastischen Chirurgie Christian Dupuis und Paul Wylock aus Belgien im Min- Hier lohnt es sich, eine längerfristige Zusammenarbeit in freundschaftlicher Atmosphäre über die nächsten Jahre hin fortzusetzen. Klinikadministrator Charles Laiser wird über die InterplastStiftung von „Ein Herz für Kinder“ eine große finanzielle Unterstützung zum Ausbau des Operationstraktes erhalten, um vor allem auch kleineren Kindern eine sichere operative und anästhesiologische Versorgung zu ermöglichen. Im Mai 2015 wird außerdem ein Team von „Orthopäden für die Dritte Welt“ ODW unter Leitung von Fritjof Schmidt-Hoensdorf aus München nach 60 Bad Kreuznach nach Mumbai auf, um Kindern aus den Slums operativ zu helfen. Unter Leitung von MKG-Chirurg Alexander Rudolph aus München und tatkräftiger Unterstützung von OP-Pfleger-Urgestein Kurt Baudisch aus Ludwigshafen war das InterplastTeam Tag und Nacht im Einsatz. Äußerst aufwendige Rekonstruktionen bei schweren Verbrennungskontrakturen im Gesicht und ganzen Körper beschäftigten die Ärzte viele Stunden. Jeder einzelne Patient war es wert, dass sich alle so engagierten. So waren es 50 Patienten, an denen fast hundert Operationen durchgeführt wurden. Die alleinige Anzahl der Op- INTERPLAST Germany e. V. Hilfe gefunden hatten. Schwere Verbrennungsfolgen, Gesichtstumore, Hämangiome und ein zentraler Geschichtsdefekt nach Noma bedurften aufwendiger Rekonstruktionen bzw. mikrochirugischer Operationen (Goetz Giessler). Dies war nur möglich dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Anästhesie- Abteilung des Krankenhauses. Eine Vielzahl von regionalen und überregionalen Hilfsorganisationen unterstützten uns mit gegenseitigem freundschaftlichem Respekt: Afghanistanhilfe, Aktion Augenlicht, Hilfe für Kinder in Not, Bürkle Stiftung, Kinder brauchen uns, prointerplast, Ein Herz für Kinder, IPPNW Kinderhilfe Irak. erationen mag dabei unwichtig sein, solange denen geholfen wurde, die es wirklich brauchten. Zurück blieben Erinnerungen an die schockierenden Einzelschicksale, die Dankbarkeit der Patienten und das Gefühl, in den zwei Wochen wirklich etwas Sinnvolles geschafft, aber vieles auch nicht genug bewegt zu haben. Neben den Auslands-Einsätzen wurden 18 Kinder aus Afghanistan, Ukraine, Tschetschenien, Irak, Syrien, Wenn man einmal erfahren hat wie dankbar die Menschen sind, denen man in ihrer Not geholfen hat, fürchterliche Entstellungen durch Verbrennungen, Unfälle oder angeborene Fehlbildungen operativ zu lindern, dann kann man nicht anders als immer weiter zu machen, so lange die eigenen Kräfte dazu reichen. Dank der großartigen Unterstützung vieler Privatpersonen, Geschäfte und Firmen wird es uns wohl auch die nächsten Jahre noch möglich sein, diese dringend benötigte Hilfe zu verwirklichen. Herzlichen Dank für Ihre Sympathie und Mithilfe! André Borsche Rumänien, Polen und Guinea-Bissau im Diakonie Krankenhaus kreuznacher diakonie operiert. Dabei handelte es sich teilweise um Kinder, die bereits in früheren Jahren in Bad Kreuznach 8 Einsätze wurden von Sektion Bad Kreuznach 2014 finanziert oder finanziell unterstützt. 61 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Duisburg 2014 Ayawaddy Delta Burma Wie bereits in den zwei vergangenen Jahren erfolgte auch in diesem Jahr wieder ein Einsatz im Ayawaddy Delta in Burma zusammen mit der Sektion München. Ein vierköpfiges Team aus München, Duisburg und Köln verbrachte insgesamt wieder eine knappe Woche in dem von Interplast München, Knorr Bremse und der Amara Foundation aus Myanmar errichteten Krankenhaus ganz am südlichen Ende des Ayawaddy Deltas. Das örtliche Kloster erklärte sich dankenswerter Weise wiederum bereit, uns für die Dauer des Einsatzes aufzunehmen, die Patientenakquise geschah durch den dort ansässigen Arzt Dr. Aung in bekannt perfekter Weise. An insgesamt 4 OP-Tagen konnten wir 47 Patienten operieren, die meisten davon mit Lippen und Gaumenspalten und Verbrennungskontrakturen. 62 Die sächliche Ausstattung des Krankenhauses konnte ein wenig durch unsere Hilfe verbessert werden, das einheimische Personal wurde während der Eingriffe sowohl operativ als auch in Hygiene-Grundfragen geschult. Insgesamt hat sich das Krankenhaus im Süden des Deltas sehr gut entwickelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es mittlerweile zu einer festen Größe der medizinischen Grundversorgung mit steigenden Patientenzahlen geworden. Über das ebenfalls durch die Amara Foundation geförderte Projekt der Schwimmenden Kliniken in der Region ist ein reger Austausch mit den Krankenstationen im Delta gegeben. Wir konnten uns über die Effektivität dieses Systems in diesem Jahr ein Bild machen, als wir gemeinsam eine andere Krankenstation besuchten, die 60 Bootsminuten entfernt war. Somit hat das geförderte Krankenhaus mittlerweile eine überregionale Bedeutung erlangt, die auch den kommenden, geplanten Einsätzen entgegenkommt. INTERPLAST Germany e. V. Leider mussten die Teammitglieder aus Duisburg bereits nach einer Woche wieder heim fahren, während Heinz Schöneich Folgeeinsätze in Burma betreute. Für das nächste Jahr ist das Interplast Team, soweit die Regierung mitspielt, wieder fest im Delta eingeplant. Weitere Einzelheiten zu dem Projekt sind auch in den Sektionberichten der Sektion München zu finden. Leh mußten wir neue Tickets für den Flug von Delhi nach Leh buchen, was aus dem fernen Istanbul nicht einfach war. Mit 24 Stunden Verspätung kamen wir in Leh an. Doch auch hier hatten wir Pech: Es fehlte einer der 20 Koffer. Ich hatte gehofft, daß wegen des KalaschakraFestes, das von 150 000 Gläubigen besucht wurde, viele Patienten ins Hospital kommen würden. Doch es waren nur 150 Patienten, von denen wir 45 operiert haben. Der verloren gegangene Koffer mit Dermatom und Mashgraft kam nach mehrmaligem Flug von Istanbul nach Delhi und zurück mit zwei Wochen Verspätung endlich in Düsseldorf wieder an. Frauke Deneken und Heinz-Herbert Homann Am 28.6.2014 flogen wir 6 InterplastMitglieder mit 90 minütiger Verspätung von Düsseldorf ab nach Istanbul. Diese Verspätung hatte zur Folge, daß wir den Anschlußflieger nach Delhi verpassten und wir in Istanbul übernachten mußten. Darüber hinaus Jürgen Toennissen 63 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Siebengebirge / Sachsen 2014 umso wichtiger ist es, die von dem Benediktinerpater und Chirurgen IgnazDandah so erfolgreich und effektiv organisierte Arbeit wie bisher fortzusetzen. Der sächsische Zweig unserer Sektion hat es mittlerweile fertiggebracht, sich organisatorisch und finanziell komplett selbstständig zu machen, so dass damit der Osten Deutschlands bei Interplast nun fest etabliert ist. Puma Tansania Unsere Sektion hat, genauso wie im Vorjahr, wieder 12 Einsätze absolviert und dabei dieselben Ziele angelaufen: Puma und Sumba-wanga in Tansania und Kenema in Sierra Leone. Hier war Bernd Krause mit Team in Fortsetzung des Piloteinsatzes vom Vorjahr im Februar in Kenema aktiv, die geplanten weiteren Einsätze wurden leider durch den Ausbruch der Ebola-Epidemie unterbrochen. Sumbawanga Tansania Marcus Strotkötter hat wieder zwei Großeinsätze nach Sumbawanga jeweils mit dreifacher Teamstärke – organisiert. Der Bedarf dort im fernen Süden Tansanias ist riesengroß, 64 Die Hauptarbeit der Sektion lag natürlich wieder in Puma, dorthin führten in diesem Jahr wieder 9 Einsätze. Zwei davon waren wieder in Regie unserer ostdeutschen Ophtalmologen unterwegs, die mit ihrem Förderverein „Vision for Puma“ alle Eigenmittel erbracht hatten. Zuletzt sorgten sie auch noch für die Anschaffung eines OP-Mikroskops. Die Koordination der übrigen 7 Einsätze in Puma konnte glücklicherweise durch zwei Langzeitaktivisten, Dr. Wolfram Demmer (Chirurg) und Inga Valder (OP-Schwester) erfolgen, die 7 bzw. 3 Monate in Puma verblieben. Durch die hohe Frequenz der plastischrekonstruktiven Arbeit aber auch durch die Versorgung anderer Schwerpunkte INTERPLAST Germany e. V. wie Unfall- und Visceralchirurgie sowie Gynäkologie hat das Krankenhaus in Puma einen landesweiten Ruf erhalten und einen immer größeren Patientenzustrom erfahren. Dadurch vergrößerten sich allerdings auch die finanziellen Probleme des privaten Krankenhaus-trägers, der keinerlei staatliche Hilfen erhält. Wir versuchen daher, mit zunehmender materieller und finanzieller Hilfe die Arbeitsmöglichkeiten für die InterplastArbeit zu erhalten und auszubauen. Dazu gehörte schon im vergangenen Jahr der Bau der Verbrennungsanlage durch Hein Stahl, die in diesem Frühjahr endgültig in Betrieb genommen werden konnte. Auch konnte der von uns mit Unterstützung von MISSIO angeschaffte Bus inzwischen in Japan angekauft und ausgeliefert werden. In Kürze soll der Ausbau einer großen Ambulanzabteilung beginnen. Durch Mitwirkung mehrerer Organisationen wurde darüber hinaus jetzt das auf dem Missionsgelände erbohrte Wasser, das hochwertige Qualität hat, in einer Anlage abgefüllt und verkauft, so dass damit erstmalig für den Träger die Chance besteht, finanziell auf eigenen Füssen zu stehen. Für die umliegende Bevölkerung ist die Versorgung mit sauberem Wasser zusätzlich ein schwerwiegender Beitrag zur Volksgesundheit. 65 INTERPLAST Germany e. V. Zum Verbringen der in Deutschland angeschafften Abfüllanlage war das Versenden eines Containers erforderlich. Kaum hatte sich herumgesprochen, dass ein Container nach Tansania auf den Weg gebracht werden soll, kamen auch schon die Angebote von Materialspenden aus der ganzen Republik: Krankenhausbettenund Inventar aus München, Berlin, Paderborn, Hameln, Göttingen, Münster, Langenfeld, Leverkusen, al- 66 les wollte erst mal zusammengebracht und verstaut werden, was uns große Teile des Jahres in Atem hielt. Im November kam dann das erlösende „GO“, als der Container die Zollschranken in Daressalam passiert hatte und auf dem 600 Kilometer Landweg nach Puma war. Natürlich haben uns auch viele Andere finanziell und personell kraftvoll unterstützt: Die Sektionen Duisburg und Eschweiler, das Hauptkonto, sowie Frau Huck mit Pro Interplast und Hajo Schneck mit den Ebersbergern haben viele Flüge übernommen, Elmar Nick hat ein komplettes Team gestellt , einen weiteren Einsatz finanzierte der LionsClub Dortmund. Und auch die LionsClubs Siebengebirge und Pulheim sowie die Interplast-Stiftung halfen uns wieder kräftig unter die Arme. Bad Honnefer Ärzte stifteten UltraschallGeräte und sogar eine komplette Röntgenanlage. INTERPLAST Germany e. V. Einen kompletten Satz Solarpanele für das Krankenhaus in Puma erhielten wir von einer Bonner Firma, sie sollen im Januar von „unserem“ Elektromeister Thomas Jäger aufs Dach gebracht werden. Soeben erreichte uns noch eine Großspende der Kutscheid-Stiftung, die uns die finanziellen Sorgen für das nächste Jahr nehmen wird. Ganz lieben Dank an die Initiatoren! So bleibt es uns, am Ende diesenJahres, Ihnen und Euch allen aufs herzlichste zu danken, die ihr uns bei diesen ständig wachsenden Aufgaben unterstützt habt, verbunden mit der Bitte, uns auch im kommenden Jahr nicht zu vergessen! Die Teams sitzen jedenfalls schon in den Startlöchern … Michael Schidelko 67 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Vreden 2014 Die Hauptaktivität unserer Sektion liegt seit Jahren schon in Ruanda. Nur langsam schreitet das Projekt des Krankenhauses in Murunda, ein neues Chirurgiegebäude zu errichten, voran. Aber: Es ist ein Krankenhaus in rein ruandischer Trägerschaft, so wollen wir hier unterstützen, nicht selbst in die Leitung des Krankenhauses einsteigen! Nachdem sich keine ruandischen Geldgeber, z. B. Diozöse, Gesundheitsministerium, gefunden haben, wird das Gebäude nun mit deutschen Geldern errichtet. Das Referat Weltkirche des Bistums Münster sowie „Bild hilft – Ein Herz für Kinder“ haben jeweils große Summen für den Bau eingebracht, wir von der Sektion Vreden warten darauf, den neuen Op.-Saal einzurichten. Auch hier haben wir Unterstützung gefunden, das Bundesministerium für Wirtschafliche Zusammenarbeit gab große Zuschüsse für Autoklaven und ein mobiles Röntgengerät („C-Bogen“). HF-Gerät und ein weiteres Dermatom stammen von unserer Interplast-Stiftung. Den Löwenanteil des Geldes jedoch haben unsere treuen Spender aufgebracht. Immer wieder haben Menschen in unserem Ort Ideen, wie sie uns finanziell unterstützen können: Eine Initiative von Musikern aus Vreden - „Kleine Blasmusik“, Männerchor, Akkordeon-Orchester, Pan-Flötist – schlossen sich im Mai zusammen, ihr gemeinsames Konzert brachte viele Tausend Euro. Alte Handys wurden verwertet, ein 7-jähriges Mädchen sammelte Geld als „Solo-Musikerin“, Schulklassen, Firmen, Familien...groß ist unser treuer Spenderkreis, dem an dieser Stelle wieder unser herzlicher Dank gilt. Murunda/RW März Das Krankenhaus in Murunda bzw. der Neubau des Chirurgie-Gebäudes beschäftigte uns auch in diesem Jahr intensiv. Im Frühjahr (März) 68 waren Heinz Hammer/Flensburg und ich vor Ort. Zum einen haben wir natürlich operiert – Dr. Espoir, den wir vom Herbst-Einsatz 2013 INTERPLAST Germany e. V. schon schätzen gelernt hatten, war wieder mit uns. Mit drei erfahrenen Operateuren konnten wir auch durchaus anspruchsvolle Operationen vornehmen. Insbesondere ein querschnittsgelähmter (Unfall) junger Mann, bei dem wir seit einigen Einsätzen tiefe DruckLiege-Geschwüre decken, ist jetzt seit Jahren erstmals frei von zum Teil auch schmerzhaften Wunden. Mit dabei waren zwei DiplomIngenieure, Bernd Tenkhoff und Silvester Siegmann, die zum einen handwerkliche Verbesserungen in unserem Gästehaus vornahmen, zum anderen sich der noch immer nicht befriedigenden Wasserversorgung – sowohl im Hospital als auch in unserem Haus – annahmen. Am freien Wochenende stand Erholung am Kivu-See, im herrlich gelegenen Caritas-Haus „Home St. Jean“ auf dem Plan. Schön, dass Espoir uns begleiten konnte! Dem Leiter des Caritas-Hauses, Father Tadeus, übergaben wir eine größere Summe für den Neubau Chirurgie aus der Bereitstellung des Bistums Münster. Während wir vor Ort in Murunda waren, wurde die erste Geschossdecke gefertigt. Iran/April Im April bereits erfolgte der zweite Einsatz dieses Jahres. Mitra Hakimi, eine frühere Assistenz Ärztin in meiner Abteilung in Vreden, die durch die Herkunft ihres Vaters operieren und uns eingeladen haben, in ihrem Op. auf unserem Gebiet operativ tätig zu werden. So hoffen wir, dass uns seitens des iranischen Gesundheitsministeriums auch persischen Ursprungs ist, und ihr Vater Nasser hatten mich gebeten, sie in den Iran zu begleiten um auszuloten, ob INTERPLASTAktivitäten im Iran wieder zu beleben sind. In den zwei Wochen besuchten wir auf einer Rundreise Teheran - Gorgan - Yazd - MaybodNa‘in-Esfahan-Teheran 7 Kliniken. Zum einen muss der hohe Standard an Ausrüstung und medizinischem Niveau hervorge-hoben werden, zum anderen ist es äußerst schwierig für ausländische Ärzte, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Am vielversprechensten erscheint mir ein Kontakt zu Augenärzten der Organisation Noor aus Teheran, die in einem fahrbaren Op. in entlegenen Gebieten des Landes die Arbeitserlaubnis erteilt wird. Tief beeindruckt hat mich der Iran mit seiner Landschaft, Kultur, Baudenkmälern und der herausragenden Gastfreundschaft der Menschen. Nasser, Mitras Vater, gilt mein besonderer Dank für seinen hohen persönlichen Einsatz. Im Sommer besuchte mich Altin aus Albanien in Vreden. Vor 15 Jahren hatten wir ihn in Vreden operiert. Er war über das „Hammer-Forum“ nach Deutschland gebracht worden, da ihm Sprengstoff u. a. eine Hand abgerissen hatte. Für mich war es beglückend zu sehen, wir relativ gut er mit dem „Kruckenberg-Arm“ (Schaffen einer Greifzange aus dem Unterarmknochen) zurecht kommt. Er und seine Freundin, die ihn begleitete, promovieren z. Zt. an der Universität Tirana. 69 INTERPLAST Germany e. V. Fauna, der uns wieder begeisterte. In 9 Op.-Tagen haben wir knapp 50 Operationen durchgeführt: Wieder Muskellappen, Hautverpflanzungen, chronische Knocheneiterungen... Murunda/RW Oktober Und im Herbst (Oktober) ging es wieder nach Murunda. Thorsten Huhn (Op.-Helfer, Techniker), Pavol Stolfa (Assistenz-Arzt Plastische Chirurgie), Hans- Jürgen Rapp (Anaesthesist) waren zum wiederholten Male dort, unsere „Neuen“ Claudia Gewers (Op.-Schwester) und Martin Chwalczyk (Anaesthesie-Pfleger) arbeiteten sich problemlos ein. Aber auch das Murunda-Team war größtenteils die Zusammenarbeit mit uns schon gewohnt, so dass wir dort immer mehr zu einem Team verschmelzen. Und nur das ist unser Ziel! Hervorzuheben ist auch die Arbeit unseres Anaesthesie-Teams, das unermüdlich auf ihrem Gebiet lehrte. Hans-Jürgen Rapp ist ein erfahrener Ultraschall-Anwender, so dass tägliche Lektionen mit dem nagelneuen, hochwertigen Ultraschall-Gerät auf dem Plan standen. 70 Auch jetzt im Herbst lud das Team unseren Arzt vor Ort, Espoir, ein, das Wochenende mit uns zu verbringen. Diesmal war es der AkageraNationalpark mit seiner Steppen- Das Gästehaus beherbergt uns gut, es wirft technisch aber weiterhin Probleme auf. Viele Ventile an den Wasserleitungen zerbröseln nach 4 Jahren schon, die InternetEinrichtung, erst vor einem Jahr INTERPLAST Germany e. V. Organisation Nour aus Teheran stehe ich in Verbindung, noch immer steht jedoch nicht fest, ob von ihnen eine Arbeitserlaubnis für uns erwirkt werden kann. Jetzt, am 10. Januar, an dem ich diesen Bericht schreibe, erreicht mich – endlich! Ein Bild aus Murunda, welches das „Dach über‘m Kopp“ installiert, fiel einem Gewitter zum Opfer. Wir erlebten, was es heißt, in der Regenzeit dort zu sein, und was ein Tropen-Gewitter ist! Der Neubau Chirurgie schreitet voran. Die dritte Etage, Geburtshilfe, wird hochgezogen, es wird Zeit, dass das Dach darauf kommt! Zweifelsohne sind die Einsätze die Höhepunkte des INTERPLASTJahres, aber auch die Zeit zwischen den Einsätzen ist gut gefüllt, gilt es Vorstandssitzungen vorzubereiten, die Jahres- Hauptversammlung, das Jahresheft. Zwei Mitglieder unserer Sektion, Frau Dr. Schulze-Hillert, geb. Müller, und ich leiten mit Michael Schidelko und Nuri Alamuti den Gesamtverein nun im vierten Jahr. Wie viele Einsätze es in diesem Jahr nach Murunda geben wird, wird davon abhängen, ob der Op. wirklich „bezugsfertig“ wird. Wir jedenfalls wollen gern im Herbst im neuen Op. erste Patienten versorgen. Mit den Augenarzt-Kollegen der auf dem Chirurgie-Gebäude zeigt. So hoffen wir, dass wir in wenigen Wochen wieder hinfahren können, um die ersten Installationen (Steri) vornehmen zu können und dann den Container mit der Op.-Einrichtung auf den Weg zu bringen. Gleich nach dem Jahrestreffen, in der zweiten Märzhälfte, wird es zum 10. Mal nach Eritrea gehen, um wieder Patienten der War-disabledassoziation zu operieren. Noch immer gibt es viele Patienten als Folge des Krieges Eritreas mit Äthiopien, der Eritrea die Unabhängigkeit brachte. Unsere Ansprechpartner und Freunde dort, seit Jahren, sind Rezenee und Dr. Haile. Dr. Haile befindet sich z. Zt. (Januar) in Deutschland, wir haben ihm hier eine Magen-Op. und spezielle Untersuchungen am Herzen ermöglicht. Wie in jedem Jahr schließe ich mit einem nochmals ausgesprochenen herzlichen Dank an alle, die unsere Sektionsarbeit durch aktive Teilnahme oder durch Spenden unterstützen! Hohendorf, im Januar 2015 Arnulf Lehmköster 71 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Südbayern 2014 Die Sektion Südbayern hat 2014 7 Einsätze selbst organisiert und finanziert. Als Gast war der Sektionsleiter erstmalig nach 12 Jahren wieder mit der Sektion München in Sittwe Myanmar. Goetz Giessler und Peter Cornelius haben auch dieses Jahr im Cure- Hospital Addis Abeba eine Woche zugebracht und dabei jeden Tag eine ausgedehnte Tumoresektion am Unterkiefer mit Sofortrekonstruktion durch freien Mikrovaskulären Fibulatransfer vorgenommen. Daneben hat die Sektion Südbayern einen Einsatz nach Indien unter die Fittiche genommen, der von Efi finanziert und weitgehend organisiert wurden. Der Einsatz vom 20.09. – 07.10. Manaslu /Nepal organisiert und durchgeführt von Detlev Gück wurde von der Sektion Südbayern finanziell unterstützt. Näheres unter: Kleine Hilfe Deggendorf e.V. Unverändert profitieren wir maximal von der engen Zusammenarbeit mit Hajo Schneck und seinem EFI. Allergrößten Dank dafür Hajo! Liste der Einsätze: 31.01. – 09.02. Erster Einsatz der Sektion im Kibosho-Hospital Kilimandscharo-Region / Tansania 03.02. – 09.02. Addis Abeba (Spezialeinsatz Giessler, Cornelius: Mandibularekonstr.) 21.02. – 09.03. Sittwe Myanmar (als Gast bei der Sektion München) 27.04. _ 10.05. Srinagar / Kaschmir (org. v. U. Balke, Interplast zum zweiten Mal in Kaschmir) 30.07. – 10.08 Remera Rukoma / Ruanda (organisiert und geleitet von W.Payne) 08.09. – 23.09. Niamey / Niger (Nomachirurgie in den Einrichtungen der Hilfsaktion Noma Rgbg.) 16.10. – 08.11. Haridwar / Indien (organisiert und finanziert von EFI geleitet von Gaby Fromberg) 23.10. – 09.11. Matema Lutheran Hospital / Tansania (Zweiteinsatz) 29.11. – 15.12. Takeo / Kambodscha (Kinderchirurgie Bambino Gesú). Zu den einzelnen Einsätzen / Projekten: Kibosho / Tansania Febr. 2014 Im Katholischen Krankenhaus der Diözese Moshi, direkt am Kilimandscharo gelegen, wurde durch den Weilheimer Augenarzt Wolfgang Pfäffl vermittelt, ein Kurzeinsatz organisiert, um den ein Jahr vorher aufwändig in Puma behandelten schwerbrandverletzten Jungen Geoffrey 72 weiterzubehandeln und darüberhinaus natürlich auch weitere Patienten. Die Möglichkeit ein dauerndes Projekt der Sektion daraus entstehen zu lassen war ein weiterer Punkt. Diese Krankenhaus wurde logistisch, baulich und in vieler weiterer Hinsicht vom Aktionskreis Ostafrika mit Sitz in Traunstein seit vielen Jahren sehr verbessert. Was die AKO (http://ako-afrikahilfe.de/projekte/ ge sundheit swe sen / 97- k ibosho - krankenhaus-.html) dort seit 1992 geleistet hat ist beeindruckend. Vom Teamhaus für die Einsätze, von der Wasserversorgung mit ausgedehntem Kanalsystem über die Augen- und HNOklinik, Bettenhaus etc. bis zur Hängebrücke über eine Schlucht zur Verbesserung der örtlichen Fuß-verkehrswege haben die Ingenieure, Mediziner und viele weitere der AKO erstaunlich viel in Kibosho bewegt. Die Einrichtungen sind sehr gut für Interplasteinsätze. Es soll eine anhaltende Kolaboration mit jährlichem Einsatz entstehen. INTERPLAST Germany e. V. Addis Ababa / Äthiopien Febr.2014 geführt, sondern sich buchstäblich um alles gekümmert, einschliesslich der Patientenacquisition. Zum dritten Mal haben Goetz Giessler und Peter Cornelius mit Unterstützung von Frank Wilde während einer Woche 5 komplexe Unterkieferrekonstruktionen im Cure Hospital in Addis durchgeführt. Diese Arbeit ist singulär in der Welt. Es gibt wohl kein Team das derart komplexe extrem schwierige Tumorresktionen und Sofortrekonstruktionen mit osteokutanen teils chimeren Free flaps in solcher Routine und mit so geringer Komplikationsrate durchführen kann. Peter Cornelius hat u.a. darüber auf dem Jahreskongress der American Society for Reconstructive Microsurgery berichtet. Unser zweiter Einsatz in Kashmir fand wieder im JLNM-Hospital in Srinagar statt. Srinagar / Kaschmir Mai 2014 Erneut hat Ulrich Balke diesen Einsatz angebahnt, organisiert und ermöglicht. Dabei hat er nicht nur alle Verhandlungen mit den Offiziellen Die einheimische Mannschaft hat uns wieder tatkräftig unterstützt, allen voran Dr. Sheikh Tariq (Plastischer Chirurg). In dem relativ kleinen Op konnten wir 56 Operationen an 54 patienten durchführen, was erneut sehr viel war, insofern wir extrem komplexe Eingriffe durchführten, darunter eine Osteokutane freie mikrovaskuläre Lappenplastik an einem Bärenopfer. Erneut war die nie abreissende Patientenmenge beeindruckend und auch nicht einfach zu bewältigen, als für das täglich nötige Screening Zeit im Op verloren ging. Erneut wurden viele auf einen späteren Einsatz / Workshop vertröstet, der für die Sektion Duisburg im Herbst 2014 geplant war, dann aber leider nicht zustande kam. Kein anderes Projekt unserer Sektion hat einen so idealen Zuspruch bei durchweg guten Arbeitsbedingungen. 73 INTERPLAST Germany e. V. Besonderer Dank gilt hier nicht nur unserem Organisator Uli Balk,e sondern dem ganzen Team: Chirurgie: Harald Kubiena und Andreas Lordick neben dem Sektionsleiter, Anaesthesie: Rattha Leng und Mechtild Kretschmer, Pflege: Conny Peschel und Anke Strohmann sowie als Mädchen für Alles die Studentin Helene Germann-Bauer. Haridwar, Nordindien Nov.2014 Nachdem unser Einsatz im Jahr 2013 wegen der verheerenden Flut- und Erdrutsch-Katastrophe im Bundesstaat Uttarakhand ausfallen musste, wurden wir in diesem Jahr wieder vom Rotary Club Ranipur eingeladen zum mittlerweile 6. Interplast-einsatz im Mela-hospital, Haridwar. Nach problemloser Anreise kamen wir komplikationslos durch den Zoll. Als Fortentwicklung des Organisationstalents unserer Gastgeber hatte ich per E-Mail unsere Arbeitserlaubnis des Medical Council of India und die Einladung des Gouverneurs für das Camp geschickt bekommen, ebenso wie die Handy- Nummer unserer Abholer am Flughafen. Das gesamte eingespielte Team unserer Rotarier-Familien hatten das 74 Screening perfekt vorbereitet. Die Übersetzer/-innen haben inzwischen so viel Fachwissen bezüglich der Routineaufklärung dieser Camp- Patienten, dass sie fast alleine eine Sprechstunde abhalten könnten - und haben sichtlich Spaß daran. In den anschließenden acht Operationstagen an 2 OP-Tischen konnten wir bei 78 Patienten, von denen einige mehrfach operiert wurden, 102 vielfach komplexe Eingriffe an mehreren Körperregionen in einer Sitzung durchführen. Es handelte sich vorwiegend um Verbrennungs- Kontrakturen, insbesondere an den Händen, aber auch chronische Wunden an den unteren Extremitäten, infizierte Frakturen und Tumore. Für die komplette Besetzung der zwei Operationssäle, des Verbandsraumes und Aufwachraumes und die Koordination mit unserem Gastgeber bestand unser Team aus: Anästhesie: W. Detterbeck, F. Detterbeck, A. Moskvin, B. Zeller-Klein Plast. Chirurgie, Handchirurgie, Traumatologie: G. Fromberg, M. Brill, M. Hofmeister OP-P flege : Chr. Bayer, S.Visintin, L. Berbig Physiotherapie: G. Detterbeck Koordination: H. Schneck INTERPLAST Germany e. V. Erfreulich war, dass sich etwa ein Dutzend Patienten aus den Vorjahren sich wieder vorstellte, entweder um zu zeigen, wie gut ihre Beweglichkeit geworden ist oder um weitere Operationen durchführen zu lassen. Besonders bewegt hat uns das Schicksal eines 4-jährigen Mädchens, welches ein Jahr zuvor in ein Feuer gefallen war und sich massive Verbrennungen im Gesicht und an beiden Händen zuzog. An beiden Händen waren zwar im Röntgenbild alle Finger zu erkennen, die Vernarbungen hatten aber beide Hände zu rüsselartigen Stümpfen deformiert, sodass kein einziger Finger zum Greifen zu benutzen war. Das rechte Auge war durch ein Narbenektropium in Gefahr zu erblinden. In diesem Einsatz haben wir das Ektropium korrigiert und den rechten Daumen aus dem Narbenblock befreit. Zu unserer Freude konnte sie mit dieser Hand einen Stift halten und Kekse zum Mund führen. Wir hoffen dass sie im nächsten Jahr zur Operation der linken Hand kommen wird. Als Belastung empfinden wir immer wieder die Tatsache, dass nach wenigen Tagen das OP Programm des gesamten Camps komplett voll ist, aber auch kurz vor Abreise immer noch Patienten eintreffen, die dringend unserer Hilfe bedürften, aber beim besten Willen nicht mehr operiert werden können. So z. B. ein vierzehnjähriger Junge, der vor ca. fünf Jahren eine massive Verbrennung erlitt mit hochgradigen Kontrakturen des gesamten rechten Armes (siehe Bilder). Bei vollem Programm haben wir ihn gebeten, sich auf Abruf bereitzuhalten -am Folgetag hätten wir ihn operieren können, aber sein Vater hatte eine falsche Telefonnummer angegeben ... wir hoffen, dass er sich im Folgejahr wieder vorstellen wird. Für die Nachsorge unserer Patienten konnte ein ortsansässiger Orthopäde gewonnen werden. Seit unserer Abreise sind nun ca. zwei Monate vergangen und mir wurde per E-Mail bestätigt, dass keine nennenswerte Probleme aufgetaucht sind und der Rotarier-Club Ranipur bereits eine erneute Einladung für 2015 ausgesprochen hat. Die Finanzierung erfolgte über EFI; Gesamtkosten ca. 16.000 EUR, davon eine 3000 EUR Spende des Zonta- clubs Murnau. Trotz nervenaufreibend langer Rückreise sind wir überzeugt, dass sich eine Fortsetzung der Einsätze an diesem Ort auf alle Fälle lohnt. Dr. Gaby Fromberg / Murnau Niamey / Niger Sept. 2014 Mit der Hilfsaktion Noma / Regensburg von Frau Winkler-Stumpf haben wir erstmals einen Einsatz nach Niamey realisieren können. Seit Jahren ist dort ein österreichisches Team unter Leitung von Prof. Jürgen Holle tätig, der auch die Noma Hilfe Österreich kreiert 75 INTERPLAST Germany e. V. hat und leitet. Aus diesem Team haben uns Sr. Uli Nothegger und Anneliese Liebhauser in der ersten Woche dort eingeführt und maximal geholfen. In der 2. Woche hat uns dann Sr Monika Hammada ebenfalls aus Österreich zur Seite gestanden. Harald Kubiena und der Sektionsleiter wurden für die Anaesthesie begleitet von Ales Stanek, der die wirklich komplexe Seite der Anaesthesie bei Noma perfekt gemeistert hat. Allerherzlichsten Dank an alle oben Genannten. In der für die Region perfekt ausgestatteten Klinik La Magia konnten wir mit der tatkräftigen Hilfe der einheimischen Ärzte, insbesondere von Dr. Issa, 21 zumeist extrem komplexe Eingriffe vornehmen, davon 8 freie Lappen, von denen einer relativ spät leider nekrosierte. Dr. Issa, den ich schon einige Jahre früher bei einem Einsatz mit Sentinelle in Zinder kennengelernt hatte, ist ein 76 sehr sehr guter Chirurg, der uns mit ausserordentlichem Einsatz geholfen hat. Der Sektionsleiter hat jetzt in allen in Afrika vorhandenen Einrichtungen für Noma gearbeitet. Diese ist für komplexe Chirurgie und für das Interplastteam wohl die beste. Neben Noma haben wir auch 3 Patienten mit Pierre Robin Syndrom operiert. Wir danken Hein Stahl dafür, dass er die Reproduktion meines Noma-distraktors realisieren konnte, der hier vielfach zur Anwendung kam. Kein Zweifel, dass wir 2015 wiederkommen wollen. Matema / Tansania: Nov. 2014 Nach dem Piloteinsatz 2013 haben wir per Container (Fa Schencker) eine Anaesthesie maschine (Sulla), Monitor und reichlich diverse Materialien ins Lutherischen Krankenhaus in Matema bringen lassen. Mit 4-köpfigem Team bestehend aus 1 Orthopäden (Hannes Schmidt) 1 Anaesthesisten (Klaus Huslik) und 1 Plast. Chirurgen (Andreas Schmidt) sowie Dr. Irene Epple als „Mädchen für Alles“ und der phantastischen Op-schwester Kerstin Neidow waren wir diesmal mit Registrierung der Tansanischen Behörden hochoffiziell vor Ort. Wie im Jahr zuvor war unsere Tätigkeit geprägt von Hilfe bei konservativer INTERPLAST Germany e. V. Versorgung frischer und älterer Frakturen, von Wundbehandlung und basismedizinischen Dingen. Operativ war das Aufkommen enttäuschend gering, so dass eine Fortsetzung dieses Projektes leider doch sehr fraglich ist. 25 Operationen sind für einen 2wöchigen Einsatz einfach zu wenig. Daneben ist die hygienische Situation so, dass komplexere Eingriffe nicht verantwortbar sind. Wir hatten Frühinfektionen bei 30% unserer Eingriffe. Das Krankenhaus braucht dringend einen Neubau des Operationssaals. Die finanzielle Situation ist aber wie allgemein in Tansania für die konfessionellen (nongovernmental) Krankenhäuser extrem angespannt. Leider ist die Unterstützung durch die lutherische Diözese (Träger) nonexistent. Man würde diesem Krankenhaus eine ähnliche Unterstützung wünschen, wie sie das katholische Krhs in Kibosho vom Aktionskreis Ostafrika bekommt. Die Chefs der Klinik, insbesondere Heinke Schimanowski, wünschen eine Interplastaktivität, sehen aber derzeit keine Chance für eine entsprechende Investition zur Verbesserung der Einrichtung. Die nahezu grotesken bürokratischen Hürden für eine ärztliche Tätigkeit in Tansania wurden durch den erheblichen Einsatz von Dr. Schimanowski genommen, wobei die Erlaubnis auf diesen Einsatz beschränkt war, was bedeutet, dass der Zirkus beim nächsten Einsatz von vorne anfängt. Takeo bleibt ein wichtiger Punkt der Südbayernaktivitäten. Wir werden Ende 2015 wieder dort sein. selbstverständlich wie zuhause abläuft. Dieses Jahr hat uns Hajo Schneck begleitet, was eine besonders schöne Erfahrung für uns war (wir waren noch nie zusammen auf Einsatz). Im neuen Teamhaus des Bambino Gesú Projekts wieder kostenfrei beherbergt, haben wir bei idealer Kosten – Nutzen Relation 37 Ops an 35 Patienten durchgeführt. Nach wie vor ist die Zusammenarbeit perfekt mit Dr. Narith, Chef der Kinderchirurgie und Schwester Soka, die den Opsaal unter sich hat. Wir haben erneut das Sonja Kill Memorial Hospital in Kampot besucht. Der Op ist entgegen der Ankündigung im vergangenen Jahr noch immer nicht in Betrieb. Die angestrebte Zusammenarbeit mit diesem unglaublich schönen Krankenhaus lässt also noch etwas auf sich warten. Besonderer Dank an alle „Mitstreiter“, erneut ein besonderer an meine Frau Martine, die sich um alles Administrative kümmert, Buchführung, Spenderbetreuung, Reiseorganisation, Instrumentenpflege und so fort! Erneut sei Hajo Schneck unsere Hochachtung und unser Dank ausgesprochen. Hajo ohne Dich wär Vieles nicht möglich! Dr. Mechtild Kretschmer hat ihre Interplasttätigkeit eingestellt, nachdem sie seit Gründung der Sektion als anaestheologische Chefin und Kassenwartin derselben tätig war. Merci, merci für Alles, Mechtild! Wir haben das große Glück, dass Dr. Christian Bauereis ihre Funktion vollständig zu übernehmen bereit ist. Danke, Christian! Andreas Schmidt, für die Sektion Südbayern Takeo / Kambodscha, Dez. 2014 Unser jährlicher Einsatz im Ospedale Pediatrico Bambino Gesù in Takeo mit Miniteam, um in 2 Wochen die dort angesammelten plastisch chirurgischen Fälle zu operieren, ist ein Selbstläufer geworden. Rattha Leng ist der Garant dafür, dass das perfekt und 77 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Schopfheim / Freiburg 2014 Cochabamba / Bolivien 16.08.14 - 02.09.14 In diesem Jahr war ein Team der Sektion Schopfheim zum 3. Mal zu einem Operationseinsatz in der Klinik für schwerverbrannte Kinder in Cochabamba. schaftliche und organisatorische Engagement blieb über die gesamte Zeit erhalten. Die Klinik für schwerverbrannte Kinder in Cochabamba ist eines der größten Zentren in Bolivien unter Leitung des unermüdlichen und hochqualifizierten Chefarztes Dr. Oscar Romero. Nach entsprechendem Empfang in der Klinik unter Beisein der örtlichen Prominenz konnten wir mit unserer eigentlichen Arbeit beginnen. Die Klinik und auch der rotarische Nachwuchs (Rotaract) hatten bereits seit Wochen Vorarbeit geleistet und Aufklärung auch im ländlichen Bereich und in den umliegenden Bergen durchgeführt. Mit einem 11 köpfigen Team starteten wir von Frankfurt nach Sao Paulo mit der Lufthansa, von dort mit BoA über Santa Cruz nach Cochabamba. Problematisch war der Transport des Gepäcks, da die Lufthansa nur 23 kg/ Person befördert und wir daher mit DHL Equipment vorschicken mussten. Der Einkauf vor Ort war möglich, ist allerdings nicht billig, was durch die wegfallenden Transportkosten aber ausgeglichen wird. Wir werden diese Möglichkeit beim nächsten Mal stärker nutzen. Der Empfang durch den vor Ort organisierenden Rotarischen Club mit seinem rührigen Präsidenten Carlo Villaroel am Flughafen war überwältigend. Das soziale, gesell- 78 Die Erfahrungen der letzten Jahre machten die Organisation leicht; so konnte zügig der OP und die Anästhesie eingerichtet werden, andererseits die Selektion der Patienten und die entsprechende Dokumentation und Op-Planung. Die Patienten kamen größtenteils von weit her und waren Tage unterwegs. Vor Ort hatten sich verschiedene Vereine bereit erklärt, den Familien die Transport- oder Flugkosten zu übernehmen, um nach Cochabamba kommen zu können. Im Hospital standen uns Räumlichkeiten für die Untersuchung und die Nachbehandlung zur Verfügung. Außerdem 2 OP`s, die durch 2 komplette OP-Teams teils bis spät in den Abend hinein genutzt wurden. Der unermüdliche lokale Chefarzt Dr. Romero bewältigte sein eigenes Programm mehrfach anschließend in den Nachtstunden. Wir haben insgesamt knapp 200 Patienten im Alter zwischen 6 Monaten und 13 Jahren untersucht und dokumentiert. Wie immer stellte sich auch diesmal eine größere Anzahl von Patienten mit nicht operationswürdigen Befunden vor. Es ist dann aber immer ein schwieriges Unterfangen, Menschen die von weit her angereist sind, nach nur wenigen Minuten der Untersuchung einen abschlägigen Bescheid geben zu müssen. Bei den ca. 80 zu operierenden Patienten war der zeitliche Aufwand wie immer unterschiedlich, von 20 min bis zu 6 Stdn., wie immer wurden an vielen Patienten auch simultan mehrere Eingriffe durchgeführt. Hierbei waren die unterschiedlichsten Lappenplastiken führend, gefolgt von Voll- und Spalthauttransplantationen. Die Zusammenarbeit mit dem Klinikpersonal gestaltete sich überaus erfreulich. Die Kollegen nutzten die Gelegenheit zum Assistieren und zum Operieren unter Anleitung äußerst rege und auch das paramedizinische Personal tat wirklich alles, um uns die Arbeit zu erleichtern. INTERPLAST Germany e. V. Unabhängig von der klinischen Arbeit kam auch dieses Mal wieder der gesellschaftliche Anteil nicht zu kurz. Neben den offiziellen Events mit Überreichung von Geschenken und Urkunden traf man sich abends in unterschiedlichen Gruppierungen beider Seiten. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass nahezu das gesamte Team im Laufe der 2 Wochen an grippalen und intestinalen Problemen erkrankte und zum Teil mehrere Tage nicht zur Verfügung stand. Durch die Größe des Teams war der Einsatz nicht billig. Die Flug- und Unterbringungskosten waren ein großer Posten. Auf Grund der kräftigen Unterstützung durch den Rotarischen Club Leonberg/Weil der Stadt und der Beteiligung der Sektion Bad Kreuznach sowie der Einnahmen aus 2 Benefiz-Konzerten in Schopfheim war die Bilanz letztlich ausgeglichen. Wir haben mit allen Beteiligten zum Abschluss des Einsatzes vereinbart, den Turnus in 2-jährigem Abstand mit dem großen Team beizubehalten, jedoch in den Zwischenjahren mit einem kleineren Team den Kontakt und die Zusammenarbeit weiter aufrechtzuerhalten und zu intensivieren. So wird ein Team in diesem Sommer erneut nach Cochabamba fliegen. Ein großer Dank gilt: • dem rotarischen Club Leonberg/ Weil der Stadt unter Leitung des Präsidenten Pablo Torrico, der auch ursprünglich die Verbindung nach Cochabamba hergestellt hatte, für die finanzielle und organisatorische Unterstützung vor Ort • dem rotarischen Club Cochabamba unter Leitung des rührigen Präsidenten Carlo Villaroel mit seinem unermüdlichen Team • Dr. Oscar Romero mit seiner OP-Schwester Martha und seiner gesamten Mannschaft, die uns jederzeit unterstützte und für eine überaus angenehme Zusammenarbeit beitrug • Meinem tollen Team, welches trotz der gesundheitlichen Probleme alles gab, um den Erfolg des Einsatzes nicht zu gefährden: Dr. Andre Borsche, Plast. Chirurg Prof. Dr. Stefan Loff, Kinderchirurg Dr. Knud Kober, Anästhesist Christian Bauereis, Anästhesist Eva Sift, Assistenzärztin Deborah Zabel, Physiotherapeutin Marianne Zabel, OP-Schwester Petra Woelki, OP-Schwester Bea Neumann, Anästhesieschwester Margot Roth, Anästhesieschwester G. Zabel 79 INTERPLAST Germany e. V. Sektionsbericht Nepal Projekt 2014 Nun jährt es sich bereits zum 18. Mal, seit im Frühjahr 1997 ein für Interplast untypisches längerfristiges Projekt ins Leben gerufen wurde und die ersten Operationen unter schwierigen Bedingungen stattfanden. Niemand konnte ahnen, dass sich daraus eine gut ausgestattete 50-Betten Klinik mit einer fast 60-köpfigen Belegschaft entwickeln würde, die inzwischen schon 5 Jahre unter einheimischer Leitung ihren operativen Betrieb erfolgreich aufrecht erhält. Die Tabelle zeigt eindrucksvoll die Leistungsdaten von 1997 bis 2014. Bemerkenswert sind die Daten seit der Übergabe der Hospitalleitung 2009, die entgegen allen Befürchtungen 80 im Wesentlichen konstant geblieben sind und teilweise sogar gesteigert werden konnten. Der Rückgang der Operationen in Camps im vergangenen Jahr lag an der einjährigen Abwesenheit von Dr. Jaswan, der sich zur Facharztausbildung in Bangkok befand. Dabei wird auch deutlich, dass in einem kontinuierlich betriebenen Hospital das Leistungsspektrum weit über reine Op-Zahlen hinaus geht. Längerfristige Behandlungen erfordern neben Röntgen- und Laboreinrichtungen auch eine gut funktionierende Physiotherapeutische Abteilung mit gut ausgebildeten Fachkräften. Der nachfolgend abgebildete Fall eines 7-jährigen Mädchens, das mit 5 INTERPLAST Germany e. V. Jahren zum ersten Mal ins Hospital kam und inzwischen wieder gehen kann, zeigt deutlich die Vorteile einer kontinuierlichen Behandlung und guter Nachsorge nach erfolgten Operationen. Die Bedeutung des Hospitals drückt sich aber auch in den ambulanten Patientenzahlen aus. Allein im Jahr 2014 über 8000 ambulante Patienten nach kleinen Unfällen jeglicher Art, fast 3500 allgemein medizinische Patienten plus über 5000 Patienten unserer kleinen Zahnklinik unterstreichen eindrucksvoll die wichtige Rolle des Hospitals für die umliegende Bevölkerung im nordöstlichen Sektor des Kathmandutales und in den dahinterliegenden Bergregionen. Dieses Gesamtergebnis war aber nur mit der tatkräftigen Unterstützung vieler Mediziner aus Deutschland möglich. Sie tragen in vielen Fällen immer noch die Hauptlast der operativen Behandlung und sind ausschlaggebend für das hohe chirurgische Niveau im Hospital. Sobald keine Gastchirurgen da sind, gehen die Patientenzahlen zurück. Das Vertrauen der Bevölkerung in ihre eigenen Ärzte ist unberechtigterweise immer noch gering und es wird noch viele Jahre dauern, bis sich die einheimischen Kollegen einen wirklich guten Ruf erarbeitet haben. Deshalb brauchen wir auch mit unserer Unterstützung noch viele Jahre und einen langen Atem. Wie in allen Jahren gehören sogenannte Außencamps zum fundamentalen Konzept des Hospitals. Gerade in einem verkehrstechnisch unterentwickelten Land wie Nepal kommt dem eigentlichen Interplastprinzip – Arzt geht zum Patienten – besondere Bedeutung zu. Deshalb werden entweder reine Untersuchungscamps oder auch Operations- und Behandlungscamps in oft weit entlegenen Landesteilen und Tälern des Himalaya durchgeführt. Unter Leitung des stellvertretenden Direktors, Dr. Santosh Bhandari und des Interplast-Sektionsleiters Jürgen Hussmann, wurden im November im 700 km entfernten Westnepal 234 Patienten untersucht, 72 operiert und weitere 45 ins SKM-Hospital bestellt. Seit Projektbeginn 1997 ist die MKG-Chirurgie fester Bestandteil im Behandlungsspektrum des Hospitals. So waren auch im April 2014 das Team Uwe Eckelt, Uta Knape und Matthias Schneider, mit den Anästhesisten Katrin Fritzsche und Frank Golz und im Oktober Robert Mischkowski mit dem Anästhesisten Gunnar Hanekop, sowie im November Camilo Roldán mit der 81 INTERPLAST Germany e. V. mit massiven Gesichtsverbrennungen zu helfen. Allerdings hat sich vor dem Hintergrund zunehmender konkurrierender MKG-Aktivitäten in Kathmandu die Rolle des Hospitals über die Jahre verändert. Deshalb wurde das Behandlungsspektrum im SKMH auf alle mund-kiefer-gesichtschirurgischen Erkrankungen ausgedehnt. Dazu gehören: Hauttumore und deren plastische Rekonstruktion, Knochenund Weichteilzysten der KieferGesichtsregion, Knochendefekte und deren Deckung, gutartige Knochentumoren, vaskuläre Malformationen und Hämangiome, Kiefergelenkankylosen und anderes. Dennoch werden immer noch Kinder und Jugendliche mit primären LKG-Spalten operiert, so dass die Spaltchirurgie nach wie vor das zentrale Anliegen dieses Fachgebietes am SKM-Hospital ist. Anästhesistin Sabine Petzold im SKMHospital tätig. Robert Mischkowski und Gunnar Hanekop kamen ganz kurz entschlossen nach einem Hilferuf des SKM Hospitals, um einem Patienten 82 Eine besondere Rolle spielen mikrochirurgische Eingriffe zur Behandlung von Verbrennungsopfern und Patienten mit ausgedehnten Tumoren oder Fehlbildungen im KopfHals-Bereich. Robert Mischkowski und Matthias Schneider konnten hier ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet bei der Behandlung einbringen. Es hat sich gezeigt, dass diese sehr lang dauernden Eingriffe durchaus gemeinsam mit dem Ärzte- und Schwesterteam des SKM-Hospitals ausgeführt werden konnten. Eine besondere Herausforderung ist hier die postoperative intensivmedizinische Überwachung, für die gerade ein Critical-Burn-Care-Bereich eingerichtet wird. Bereits 2011 wurde mit dem „Peoples Dental College“, Direktor Prof. Dr. Suraj Mathema, in Kathmandu ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das die kieferorthopädische Behandlung INTERPLAST Germany e. V. von Patienten mit Lippen-KieferGaumenspalten beinhaltete. 2014 konnten nun die ersten nach kieferorthopädischer Einordnung der Zähne mit einer sogenannten Kieferosteoplastik zum Erhalt und zur Einstellung der Eckzähne operiert werden. Weitere Patienten sind schon soweit vorbereitet, so dass bei ihnen wahrscheinlich im Jahr 2015, als letzten Schritt der operativen Behandlung nach Abschluss des Wachstums, eine kieferorthopädische Operation zur Korrektur der Fehlstellung des Oberund Unterkiefers vornehmen können. Damit kann dann das vollständige Konzept der medizinischen Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, wie es in entwickelten Ländern üblich ist, mit Verschluss der Lippe, des harten und weichen Gaumens, Kieferosteoplastik und, falls erforderlich, Korrektur der Fehlstellung der Kiefer als Folge der Spaltbildung im Oberkiefer umgesetzt werden. Trotz eines schlüssigen Konzeptes muss sich ein Hospital auch ständig dem sich verändernden Bedarf anpassen. Rekonstruktive Chirurgie bedeutet neben der M u n d - K i efe r- G e si c ht s - C hir u rg i e, der Verbrennungschirurgie und den Operationen von geburtsbedingten Fehlbildungen auch Hinwendung zu mehr Orthopädie, Unfallmedizin bis hin zu gynäkologischen Behandlungen nach Gebärmuttersenkungen, für die es in Nepal unendlichen Bedarf gibt. Dr. Bernhard Uhl aus Dinslaken hat sich nach Kontaktaufnahme mit großem Engagement und Fachverstand dieser Herausforderung gestellt und startete nach Zusage teurer Gerätespenden bereits im November 2013 das Gyn.Projekt im SKMH in Nepal. Nach äußerst positiver Resonanz aus der Bevölkerung und auch offizieller Stellen wurden inzwischen 7 gynäkologische Teams nach Nepal geschickt. In nur 14 Monaten wurden knapp 3000 Patientinnen betreut und 176 operiert. Besondere Beachtung fanden erstmalig in Nepal durchgeführte endoskopische Operationen nach Gebärmuttersenkungen. Hier nimmt unser Hospital in Nepal eine absolute Vorreiterrolle ein, auf die wir alle sehr stolz sind. Im Oktober kam unser Medical Director, Dr. Jaswan Shakya nach abschließender einjähriger Ausbildung zum Facharzt aus Bangkok zurück. Damit hat das Hospital mit dem 83 INTERPLAST Germany e. V. Eine Herausforderung ganz anderer Art war der See- /Landtransport einer Hilfslieferung vom Bonner Containerterminal per Seetransport bis nach Kalkutta und von dort per Lkw über die indisch-nepalesische Direktor und seinem Stellvertreter 2 einheimische Plastische Chirurgen vorzuweisen. Interplast ist damit dem Ziel, einheimische Mediziner zu Plastischen Chirurgen auszubilden, wieder ein großen Schritt näher gekommen. Ein weiterer Meilenstein war die Unterzeichnung einer Projektvereinbarung zwischen der Regierung, dem Sushma Koirala Memorial Trust als lokalen Partner und Interplast Germany e.V. für weitere 5 Jahre. Dies bildet die gesicherte Grundlage für die gesamte Projektarbeit bis 2019 und bedeutet Rechtssicherheit für alle Beteiligten. In einem feierlichen Akt wurde das Project Agreement im Beisein hochrangiger Regierungsvertreter unterzeichnet. 84 Grenze bis auf das Hospitalgelände. Vorrausgegangen war eine Großspende von gut erhaltenen hochwertigen Krankenhausbetten und Matratzen aus Stolberg. Dies war auch eine einmalige Chance endlich Großgeräte zu transportieren. So fanden 2 Sullas von Prof. Benzing und seiner Frau Dr. Christiane, ein weiteres Narkosegerät Typ Cato von Dr. Gunnar Hanekop aus Göttingen darin Platz. Endlich bekamen wir einen neuen medizinischen Kompressor als Ersatz für den 30 Jahre alten Vorgänger. Ebenso waren wir in der Lage, eine phantastische Spende der Bundeswehr über umfangreiches Sanitätsmaterial für unsere CampAusstattung nach Nepal zu schaffen. Wir bedanken uns bei der Bundeswehr für die Überlassung des Materials und besonders bei MdB Fuchs und dem Initiator Dr. Dieter Knapp aus Dieblich bei Koblenz. Ganz besonderer Dank aber auch an Trudi Reske aus Voerde, die den ganzen Niederrhein nach gebrauchter Bettwäsche leerfegte und wirklich jeden faustgroßen Hohlraum im Container damit voll stopfte. Sie flog extra nach Nepal um den Container zu entleeren und war glücklich die Wäsche- und Materiallager des Hospitals auffüllen zu können. Seit Beendigung der Bauphase vor ca. 10 Jahren mussten wir unsere gesamte Finanzkraft aus Spenden für den laufenden Betrieb aufwenden. Dringende Investitionen mussten zurück gestellt werden. Umso mehr freuen wir uns über unsere Kooperation mit der GovindaEntwicklungshilfe e.V. und ihren Schweizer Partnern über die Finanzierung einer neuen Op-Lampe in LED-Technik, über die Digitalisierung des vorhandenen Röntgengerätes, der Ausstattung einer Wachstation mit Monitoren und Beatmungsgerät, sowie einer leistungsstarken unterbrechungsfreien Stromversorgung für die Ops und Aufwachräume. Mit diesen Investitionen wird die Behandlungsqualität an den Patienten und die Betriebssicherheit des gesamten medizinischen Hospitalbereiches deutlich verbessert. Wir erhoffen uns von dieser Kooperation weitere Synergieeffekte und sind zu großem Dank verpflichtet. INTERPLAST Germany e. V. Bereits seit Beginn des Projektes wurden wir immer wieder von der Nepalhilfe Aachen, bei der Beschaffung von Fahrzeugen, technischen Einrichtungen und medizinischem Equipment großzügig unterstützt. Dies setzt sich auch nach Zusammenschluss mit dem Kindermissionswerk fort und so wurde uns die Finanzierung einer weiteren neuen Op-Lampe in LED-Technik für den zweiten Op zugesagt. Auch dafür herzlichen Dank. Unser ganz besonderer Dank geht auch dieses Jahr wieder an „Pro Interplast“ für die Übernahme der Flugkosten für viel Ärzte. Wir danken den „Dentist without Limits“ und speziell Frau Dr. Sybille Keller für die Organisation fast ständiger Zahnarztpräsenz im Hospital. Ausblick auf 2015 Zur wirklichen Eigenständigkeit und Nachhaltigkeit des Projektes gehört leider auch die noch stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von Spenden. Die Hospitalleitung ist gehalten die Einnahmenseite zeitnah an die 30%-Marke zu verbessern, ohne die Interplast-Grundsätze, nämlich den überwiegend armen Patienten Nepals eine Behandlung anzubieten, zu verletzen. Dies wird immer ein Balanceakt bleiben, aber er muss gelingen. Sobald Dr. Manohar im Herbst von seiner Facharztausbildung aus St. Petersburg zurück ist, soll unsere tüchtige Dr. Rojina als neue Hoffnungsträgerin ihre Facharztausbildung möglichst in Nepal beginnen. Zeitversetzt soll dann Dr. Prakasch, der sich auch sehr gut entwickelt, zum Anaesthesisten ausgebildet werden. Für 2015 sind wieder mindestens 4 Op-Camps in entfernten Landesteilen geplant und so langsam müssen wir uns auf das 20-jährige Jubiläum im Jahr 2017 vorbereiten. Wer hätte das gedacht? Hein Stahl 85 INTERPLAST Germany e. V. Ausführliche Beschreibung der Versicherungen bei INTERPLAST Von Dietmar Scholz Mit der Anmeldung des Operationsteams über das Formular „Einsatzanmeldung / Anmeldung Ihres Einsatzes bei der BGW“, das Sie im Bereich „Downloads für Aktive“ unserer Homepage herunterladen können, wird von Seiten des Vereins für jedes Teammitglied, das die Voraussetzungen für die Möglichkeit eines Versicherungsschutzes erfüllt (bei wem dies nicht der Fall ist steht bei den Informationen zu den jeweiligen Versicherungen), einige Versicherungen abgeschlossen. Im Folgenden werden die wichtigsten Fakten hierzu zusammengefasst. Sollten darüber hinausgehend Fragen bestehen geben wir Ihnen gerne Auskunft. Hierzu wenden Sie sich bitte an unsere o.g. e-mail-Adresse oder Telefonnummer. Es besteht eine Auslandsreise - Krankenversicherung. Diese gilt erstens für alle im Auftrag von INTERPLAST Germany vorübergehend ins Ausland reisenden Personen. Familienangehörige - Ehegatte, Lebenspartner und Kinder - die die versicherte Person ins Ausland bzw. Drittland (Einsatzland) begleiten oder dort besuchen können ebenfalls versichert werden. Bleiben Sie länger als 90 Tage vorübergehend im Ausland müssen Sie namentlich vor ihrer Abreise der Versicherung gemeldet werden. Alle anderen werden am Ende des Jahres gemeldet und abgerechnet. Die Versicherung kostet 0,23 Euro pro Person und Reisetag. Bei Aufenthalten über den 90. Tag hinaus ergeben sich Kosten von 0,92 Euro/ Tag für Männer bzw. 1,89 Euro/ Tag für Frauen. Zweitens können Ausländer versichert werden, die sich im Auftrag von INTERPLAST–Germany vorübergehend in Deutschland aufhalten. Auch hier sind Ehegatten und Kinder mitversichert. 86 Voraussetzung ist eine namentliche Meldung bei der Versicherung spätestens am ersten Tag des Deutschlandaufenthalts. Die Kosten hierfür betragen 1,18 Euro/ Tag für Männer bzw. 2,35 Euro/ Tag für Frauen. Die wichtigsten Leistungen der Auslands-Krankenversicherung sind: 1. Arzt- und Krankenhauskosten, Arznei-, Heil- und Hilfsmittel sowie zahnärztliche Behandlung Bei einer medizinisch notwendigen ambulanten oder stationären Heilbehandlung, ambulanten Vorsorgeuntersuchung und Untersuchung werden die folgenden während der Auslandstätigkeit entstehenden Aufwendungen ersetzt: a) ärztliche Beratungen, Besuche und Verrichtungen einschließlich Operationen und Operationsnebenkosten; b) ärztlich verordnete Arzneimittel (ausgenommen Nähr- und Stärkungsmittel sowie kosmetische Mittel) und Verbandmittel; c) ärztlich verordnete Heilmittel, und zwar Bäder, Massagen, Inhalationen sowie Licht-, Wärme- und sonstige physikalische Behandlungen; d) ärztlich verordnete Hilfsmittel, und zwar Bandagen, Brillen, Kontaktlinsen, Bruchbänder, Einlagen und Gummistrümpfe; e) Röntgen-, Radium- und Isotopenleistungen; f) Unterkunft und Verpflegung bei stationärer Heilbehandlung; g) notwendiger Transport zur stationären Heilbehandlung in das anerkannte nächstgelegene oder nächste aus medizinischer Sicht geeignete Krankenhaus; h) Zahnbehandlung einschließlich notwendige einfache Zahnfüllungen und Reparaturen am Zahnersatz. Die notwendigen Aufwendungen für Zahnersatz einschließlich Zahnkronen werden zu 50 % erstattet, jedoch nur für Behandlungen nach drei Monaten ununterbrochener Versicherungsdauer vom Versicherungsbeginn an gerechnet. 2. Rücktransportkosten Macht eine Krankheit oder Unfallfolge Ihren Rücktransport oder den eines mitversicherten Angehörigen an Ihren ständigen Wohnsitz in Deutschland erforderlich, werden die notwendigen Aufwendungen des Krankentransports – soweit sie die üblichen Fahrkosten übersteigen - bis zu einem Höchstbetrag ersetzt, der den zehnfachen Kosten eines Fluges 1. Klasse im Linienverkehr für eine Person entspricht (Beispiele für die entstehenden Mehrkosten: Benutzung eines schnelleren Transportmittels; Inanspruchnahme einer teureren Beförderungsklasse, wenn eine Buchung in der niedrigeren Klasse nicht möglich war; Benutzung von mehr als einem Platz, wenn Sie liegend transportiert werden müssen; Transport mit Spezialfahrzeugen; Fahrkosten für medizinisch geschultes Begleitpersonal). Sind Sie oder ein mitversicherter Angehöriger so sehr erkrankt oder verletzt, dass ein Rettungsflug die einzige Möglichkeit ist, das Leben zu retten und wird der Rücktransport von einem anerkannten Rettungsflugunternehmen (z.B. DRK-Flugdienst) durchgeführt, dann werden die dafür anfallenden Kosten nach Abzug der üblichen Fahrkosten in voller Höhe ersetzt. 3. Überführungskosten Bei Tod im Ausland werden die Kosten der Überführung des Verstorbenen an den Wohnsitz in Deutschland oder der Bestattung am Sterbeort bis zu einem INTERPLAST Germany e. V. Höchstbetrag ersetzt, der den fünffachen Kosten eines Fluges 1. Klasse im Linienverkehr für eine Person entspricht. Es besteht kein AuslandsreiseKrankenversicherungs-Schutz: a) für Krankheiten und Unfallfolgen, die in den letzten sechs Wochen vor Beginn des Versicherungsschutzes behandelt worden sind; b) für Kur- und Sanatoriumsbehandlung sowie für Entziehungsmaßnahmen einschließlich Entziehungskuren und Maßnahmen zur Entwöhnung; c) für Zahn- und Kieferregulierung (kieferorthopädische Behandlung). d) wenn Teammitglieder ihren ständigen Wohnsitz oder die Staatsbürgerschaft im Einsatzland haben. Denn für sie gilt das Einsatzland nicht als Ausland und somit kann auch keine Auslands-Kranken-Versicherung abgeschlossen werden. e) Leider gilt diese Versicherung auch nicht für nach Deutschland gebrachte Patienten. Es besteht eine Berufs-Haftpflichtversicherung der Teammitglieder der Operationsteams von INTERPLASTGermany für die Dauer eines Einsatzes von maximal 28 Tagen. Versichert sind sowohl Krankenschwestern/-pfleger und Mediziner. „Laien“ sind ebenfalls versichert wenn Sie sich um Aufsichtsund Kontrolltätigkeiten kümmern (z.B. OP-Planung/-überwachung). Versichert sind auch Operationsteams die im Rahmen der Kooperation mit „Ärzte ohne Grenzen“ einen Einsatz haben so lange dieser nicht in einem Kriegsgebiet und einen „second line“-Einsatz handelt (keine erste Katastrophenhilfe und bei gegebener „facility Struktur“ von MSF vor Ort. Der Versicherungsschutz gilt weltweit, ausgenommen sind jedoch die USA und Kanada. Diese Versicherung hat folgende Deckungssummen: - 5.000.000,- Euro pauschal für Perso- nen- und Sachschäden - 500.000,- Euro für Vermögensschäden. Versichert sind Ansprüche an Mitglieder der OP-Teams die aus der beruflichen Tätigkeit für INTERPLAST-Germany resultieren. Die Prämie beträgt 70 Euro + Versicherungssteuer pro Einsatz (also derzeit 83,30 Euro). Alle gemeldeten Teammitglieder, die unentgeltlich und ehrenamtlich für INTERPLAST-Germany tätig werden sind im Rahmen des Operationseinsatzes während der Tätigkeiten für den Verein über die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) unfallversichert. Diese Unfallversicherung kostet pro Person und Monat 12 Euro. - Arbeitsunfälle, die sich im Zusammenhang mit der unentgeltlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten für INTERPLAST Germany ereignen. - Wegeunfälle die sich auf dem direkten Weg nach und von dem Ort der Tätigkeiten ereignen - Berufskrankheiten, die sich der Versicherte im Zusammenhang mit der versicherten Tätigkeit zuzieht und diein der Berufskrankheitenverordnung als solche bezeichnet sind. Die Unfallversicherung umfasst: - Heilbehandlung mit allen geeigneten Mitteln mit dem Ziel, die Gesundheitsstörung zu beseitigen oder zu verbessern. - Berufshilfe verschiedenster Art durch Maßnahmen mit dem Ziel den Versicherten nach seiner Leistungsfähigkeit und unter Berücksichtigung seiner Eignung, Neigung und bisherigen Tätigkeit möglichst auf Dauer beruflich einzugliedern. - Verletztengeld wird von dem Tag an gezahlt, an dem die Arbeitsunfähigkeit ärztlich festgestellt wird, oder mit dem Tag des Beginns einer Heilbehandlungsmaßnahme, die den Versicherten an der Ausübung seiner ganz tägigen Erwerbstätigkeit hindert. Das Verletztengeld endet spätestens nach Ablauf der 78. Woche, jedoch nicht vor dem Ende der stationären Behandlung. - Versichertenrente wegen Minderung der Erwerbsfähigkeit von mindestens 20 % über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall hinaus. Bei Verlust der Erwerbsfähigkeit wird Vollrente geleistet, sie beträgt 2/3 des Jahresarbeitsverdienstes. Bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit wird Teilrente geleistet. Sie wird in Höhe des Vomhundertsatzes der Vollrente festgesetzt der dem Grad der Minderung der Erwerbsfähigkeit entspricht. - weitere Leistungen umfassen berufsfördernde und andere Leistungen zur Erhaltung, Besserung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit sowie zu Erleichterung der Verletzungsfolgen einschließlich wirtschaftlicher Hilfen, Renten an Hinterbliebene, Sterbegeld, Beihilfen, Rentenabfindungen. Diese Versicherung gilt nicht für: - Personen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt nicht in Deutschland haben. - vor Ort tätige Personen (sog. Ortskräfte) Wir wünschen Ihnen erfolgreiche Einsätze, dass Sie immer wieder gesund nach Hause kommen und die genannten Versicherungen nie benötigen werden. Sollte doch mal ein „Versicherungsfall“ eintreten möchten wir Sie bitten uns dies über o.g. Nummern bzw. per e-mail möglichst kurzfristig mitzuteilen. 87 INTERPLAST Germany e. V. The convincing idea of European Coop ESPRAS SHARE and INTERPLAST - Europe International Plastic Surgery for Developing Countries INTERPLAST - CD No 1 & No 2 Teaching and learning are important aspects of the INTERPLAST philosophy. So we are very happy that we can present now the INTERPLAST CD No 2 with practical guidelines and presentations concerning cleft lip and palate surgery, hand surgery, physiotherapy, anesthesia, orthopedics and Interplast-structure. All authors donated their manuscripts for free and hope to make their experience available for everybody. Enjoy these individual textbooks to the benefit of all your patients even under challenging conditions all over the world! André Borsche INTERPLAST-Bad Kreuznach Arnulf Lehmkoester INTERPLAST-Germany e.V. You can order the INTERPLAST-CD No 1 & No 2: [email protected] Interplast Holland www.interplastholland.nl Rein J. Zeeman Louise de Colignylaan 7 NL – 2341 C.G. Oegstgeest Netherlands Tel : + 31 – 71 515 39 67 Fax : + 31 – 71 517 32 64 [email protected] Interplast France www.interplast-france.net Patrick Knipper 25 Rue Bourgogne F – 75007 Paris France Tel : +33 – 145 51 47 47 [email protected] 88 Interplast Italy or www.interplastitaly.it Paolo G. Morselli Viale Berti Pichat 32 I - 40127 Bologna Italy Tel: +39 – 51 25 20 21 Fax: +39 – 51 24 63 82 [email protected] [email protected] INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST - CD No 1 INDEX 1 Camelbook by Greta Hesseling A short journey through the land of Plastic Surgery Basic reconstructive technics for INTERPLAST Camps Written by a very experienced OT-nurse for nurses, students and young doctors this practical guide supports better understanding of the basic technics in plastic surgery in developing countries and stands for close cooperation with the local hospital staff. INTERPLAST - Holland Contact: [email protected] 2 Plastic Surgery under Challenging Conditions by Patrick Knipper The concept of missions and principles of surgical technics Written by the president of INTERPLAST-France this article addresses to colleagues going on their first missions. You will find many important details concerning mission philosophy, preparation and practical surgical hints. It offers excellent illustrations which show step by step even larger surgical interventions as pectoralis or latissimus flaps and is in an English and French version available. INTERPLAST - France Contact: [email protected] 3 Freie mikrovaskuläre und axiale gestielte Lappen von Martin Schwarz und Max Geishauser und viele Zeichnungen von Thomas Müller These plastic surgeons from Germany support Interplast actively since years and offer us their instructive textbook for free publication. Den Autoren und vor allem dem Verlag Hans Huber, Bern sei hierfür ganz herzlich gedankt! Selbst wenn sicher nicht alle hier so präzise beschriebenen Lappenplastiken bei INTERPLAST-Einsätzen zur Anwendung gebracht werden können, vermitteln sie doch einen Eindruck von dem Spektrum der möglichen Rekonstruktionen. Wir lernen in diesem schönen Nachschlagewerk vor allem von den persönlichen Berwertungen aus den Erfahrungen der Operateure für unseren eigenen Alltag. Obwohl der Text nur auf Deutsch verfügbar ist, sind aber die tollen Zeichnungen überall auf der Welt zu verstehen. INTERPLAST - Germany Sektion Freiburg / Schopfheim Contact: [email protected] 4 ESPRAS SHARE Committee on Surgeons’ Humanitarian Aid Resource Europe The aims of ESPRAS SHARE are: I. to facilitate and better coordinate humanitarian activities involving European plastic surgeons, and II. to improve the quality of humanitarian aid given by European plastic surgeons so that no harm will be done and so that the aid contributes to sustainable development of reconstructive plastic surgery in receiving countries. In reaching the targets of sustainability and better coordination, improving communication between the various organizations and individuals engaged in humanitarian aid is necessary. www.esprasshare.org INTERPLAST - CD No 2 1 2 3 4 5 INDEX Lippen-Spaltchirurgie für INTERPLAST Einsätze von Michael Bergermann – [email protected]: a Lippenspaltverschluß durch Wellenschnitt nach Pfeifer b Closure of cleft lips with wave line incisions according to Pfeifer Gaumen-Spaltchirurgie für INTERPLAST Einsätze von Michael Bergermann – [email protected]: a Methodik des Gaumenspaltverschlusses b Closure of cleft palates Übersicht von Lappenplastiken an der Hand von Nicola Kläber – [email protected]: Technical diagrams of flaps for reconstructive hand surgery Physiotherapy Training Mission Report by Jean Pierre Girbon – [email protected]: Practical advices in basic physiotherpy after plastic recon-structive surgery in the SKM-Hospital in Nepal Anästhesie bei Auslandseinsätzen a Roswitha Jehle [email protected]: Meine Erfahrungen bei Auslandseinsätzen b Hajo Schneck [email protected]: Anästhesie bei Interplast-Einsätzen 6 Prinzipien der operativen Klumpfußtherapie von G. Ulrich Exner – [email protected]: Operationstechnisches Vorgehen mit detaillierten Beschreibungen der anatomisch relevanten Strukturen 7 INTERPLAST-Germany e.V. von André Borsche – [email protected]: Basisvortrag über Strukturen und Prinzipien von 30 Jahre INTERPLAST-Germany zur eigenen Verwendung 89 INTERPLAST Germany e. V. SHARE – Network for Humanitarian Plastic Surgery Many enthusiastic plastic surgeons are involved in humanitarian activities all over the world. They are organized in different NGOs, acting in various projects and very often don’t know from each other. In order to improve communication and coordination SHARE was created in 2008, by a group of plastic surgeon under the umbrella of the European Society of Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery (ESPRAS) which president at that time was Jean-Philippe Nicolai from Holland. SHARE stands for: Surgeons’ Humanitarian Aid Resource Europe. It gathers over 20 NGOs from Europe, organizing surgical camps in many developing countries. Most of the pathologies treated are Noma, congenital abnormalities of the faces and hand, facial traumas, hand malformations, acute burns and burn contractures, reconstruction after tumours, cleft lips and palates, traumatic limbs... The SHARE network of humanitarian plastic surgery is open for every NGO in Europe and offers the chance to present their activities and guidelines on the website www.esprasshare.org The aims of SHARE are: I. II. III. IV. Registration of humanitarian missions to facilitate and better coordinate humanitarian activities involving plastic surgeons all over the world Improvement of the quality of humanitarian aid given by experienced plastic surgeons so that no harm will be done In the humanitarian camp there is no place for cosmetic surgery and competition with the local plastic surgeons should be avoided The humanitarian aid provided should lead to sustainable development of reconstructive plastic surgery in the receiving countries Many humanitarian missions on a demand driven basis are arranged by local charity organizations, political campaigns or private persons. But what about the local doctors, do they really want our help and support? In rural areas we may find open minded colleagues grateful for this collaboration but in big cities it may cause problems with plastic surgeons concerning competition even when they do mainly aesthetic surgery. How could we involve these colleagues or convince them to accept our humanitarian aspect. Guided through the SHARE network they should be informed in advance about the planed local project. If the humanitarian camp is introduced by a recognized organization it may open the interest for communication with our plastic surgeons and allow a feedback on a professional level. The SHARE network will help organising mixed camps with teams coming from several different European NGOs together. The request for specialists will be easily managed thanks to a database of volunteers who are interested to join a team. 1 | Mission Statement ESPRAS SHARE 90 INTERPLAST Germany e. V. Some humanitarian teams do not organize appropriate aftercare for their patients. This is unethical and may cause unacceptable health risks to patients. What about the quality of humanitarian aid? Are they all enough experienced to handle the difficult pathologies? To support each other and train the teams will be another task of SHARE. Providing lectures and advices for European surgeons, anaesthetists and nurses, willing to participate to surgical camps, especially in very precarious conditions, may improve the quality of work. They should be given by experts, during national or international plastic surgery meetings. Christian Echniard from he president of ESPRAS SHARE, developement of specific accompanying programs permitting them to be efficient and to have a good sustainability: involve prevention and rehabilitation programs, development and building programs, teaching and medical training programs for local doctors, all this necessary in order to get good results and a long term follow-up of the patients. The main goal will be that the local teams will be able to offer qualified care for their own patients in their country. Humanitarian aid depends on special personalities and their motivation who drive their organization forward. But very often they are all busy with themselves and don’t look for solidarity with other organizations. To open up for others, showing interest and tolerance for different aspects of same problems or even simple „don’t fear any competition“ needs an athmosphere of respect. If we are able to establish this requirement we will succeed with SHARE. André Borsche Secretary General of SHARE Kontakt: Christian Echinard (President), 152 Avenue du Prado, F-13008 Marseille, France [email protected] André Borsche (Secretary General), Ringstrasse 64, D-55543 Bad Kreuznach, Germany [email protected] 2 | Mission Statement ESPRAS SHARE 91 INTERPLAST Germany e. V. INTERPLAST-Germany e.V. A NONPROFIT ORGANISATION PROVIDING WORLD-WIDE FREE RECONSTRUCTIVE SURGERY Information leaflet INTERPLAST is an association of exclusively medical personnel (mainly plastic surgeons, anaesthetists, theatre nurses, narconurses and other specialists) working on demand voluntarily and free of charge in areas of urgent medical need, most of them investing (part of) their annual vacation, few others already retired. Expenses for travels, medical supply and instuments are funded by donations from industry as well as from the public, and by membership fees. INTERPLAST teams provide rehabilitative operations to people suffering from malformations and disability due to accident trauma, burn, war sequelae, or infection, and aim at the patients’ unaided independence and (re-)integration into their social community and normal life. Interplast does not respect financial, political, racial, religious or gender commandments. INTERPLAST offers surgical treatment improving physical function, and, if necessary, complexion. Cosmetic surgery is not offered. Cooperation with local collegues, or students living and working in the patients’ area is gladly accepted, and appreciated as an educative incentive to everyone involved. Apart from the travelling team, socially engaged local volunteers familiar with the needs of population and patients are indispensable for the preparation and the harmonious performance of any mission. If you, your town, your hospital, or a humanitarian organization known to you, think of hosting an Interplast mission, remember these important hints: • Requests for help from the part of Interplast must be submitted to the address below no later than 6 months prior to prospective arrival date. • Missions usually stay 2 weeks, comprising 10 days of surgical work. • Depending on the seriousness of cases about 100 patients may be operated. • The number of team members varies with the conditions locally provided – number of operating tables, anaesthetic facilities, number of local staff. An average team consists of 2-4 surgeons, 2 anaesthetists, 1-2 theatre nurses, and a narco-nurse, allowing 2 tables to be kept busy simultaneously. (smaller or larger teams are available on demand.) • Local helpful hands, medically experienced, can effectively contribute to the progress of work. • A preliminary patients´ selection, performed by local doctors, and a subsequent information of the team about the kind of cases eases the selection of instruments and supplies to be imported for the mission, and is therefore highly desirable. • The first day of the mission is usually spent on the patients´ examination and work-out of operation programs, unpacking of equipment and theatre setup. • Typical indications are post-burn contractures, congenital malformations as cleft palates or lips, functional defects or disfiguration arisen from injury, infection, tumor – frequently in children, but also in adult age. • Long work days should be expected by everyone willing to contribute to the success of the mission. • Also ward rounds, change of gowns, antiseptic washings take their time. • The hospital should provide 2 operating tables, anaesthetic machines, recovery room, enough beds (in tents, if necessary), power supply system (voltage?), water, saline solution 0,9 % for infusion, sheets, gowns. Oxygen, nitrous oxide, halothane, dressing material, plaster of Paris would be very welcome. A reliable sterilization unit – autoclave - is indispensable. • The interplast team will provide instruments and other medical equipment, including suture material, drugs and dressings, gloves. • We request you to privide clean accomodation, food and transport means for the german team, and to assist Interplast with the application for a permit from the part of the government or health ministry to perform the mission, and to offer assistance with customs, especially with respect to excess baggage weight – a notorious air freight problem. Many years of experience and thousands of grateful patients have proven the success of Interplast missions. You are welcome to share it! For further information, please contact: INTERPLAST Germany e. V., Sekretariat Hauptstr. 57, 55595 Roxheim, Germany; Sekretariat Tel.:0049/171/8244508, Fax: 0049/671/480281, Internet-Adresse: www.interplast-germany.de E-mail: [email protected] 92 INTERPLAST Germany e. V. 93 INTERPLAST Germany e. V. Die von der Gründerversammlung am 17. Oktober 1980 in Frankfurt am Main beschlossene Satzung für „INTERPLAST Germany e.V.“ wurde bei der Mitgliederversammlung am 7. März 2003 in Bad Kreuznach in die hier vorliegende Fassung geändert und einstimmig beschlossen. 94 INTERPLAST Germany e. V. 95 INTERPLAST Germany e. V. Interplast-Ehrenmitglieder Gottfried Lemperle Ortwin Joch 96 Gretel und Werner Widmaier † Uta Methfessel-Deb † Helga Kopp Rémy Zilliox Donald Laub Waltraud Huck Christa Drigalla Danke dass Ihr modernstes medizinisches Wissen und Können in die Welt tragt dass Ihr nicht jene Hilfsbedürftigen vergesst, die es nicht regelmäßig in die Nachrichten schaffen dass auch Ihr auf Nachhaltigkeit setzt und Euch jeweils langfristig vor Ort engagiert dass Ihr es seit Jahren schafft, ausgewiesene Experten aber auch den Nachwuchs für Eure Arbeit zu begeistern dass Ihr uns helft, unsere Verantwortung gegenüber den Schwächsten der Welt wahrzunehmen Wir bedanken uns bei den vielen Ärzten und Helfern, die sich ehrenamtlich für Interplast Germany e.V. engagieren und helfen, Menschen eine Perspektive zu geben und so die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Hermann Bussmann GmbH Max-Planck-Str. 24 48691 Vreden Im Namen aller Mitarbeiter Tel.: +49 (0) 2564 - 9360 - 0 Fax: +49 (0) 2564 - 9360 - 60 www.hbussmann.com [email protected] Jens Bussmann – geschäftsführender Gesellschafter Danke