Jahresheft 2015 - Interplast

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Jahresheft 2015 - Interplast
NR. 29
Jahresheft 2015
INTERPLAST-Germany e.V.
Gemeinnütziger Verein für
Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern
www.interplast-germany.de
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST-Germany e.V.
Gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern
Vorstand: Dr. Arnulf Lehmköster, Dr. Michael Schidelko, Dr. Nuri Alamuti, Dr. Christine Schulze-Hillert
Geschäftsstelle: Interplast Germany e.V., Sekretariat, Hauptstr. 57, 55595 Roxheim
Tel.: 0171/8244508, Fax: 0671/480281 · Internet-Adresse: www.interplast-germany.de
INTERPLAST - Telefon: 0171-8244508 • Internet: www.interplast-germany.de
Sektionen:
1. Rhein / Main
2. Stuttgart / Münster
3. München
4. Eschweiler /
Korschenbroich
5. Bad Kreuznach
6. Duisburg
Dr. R. Alamuti
Dr. H. Bauer, Dr. Dr. M.Bergermann
Dr. H. Schoeneich
Dr. H.E. Nick, Dr. M. Gensior
Dr. A. Borsche
Prof. Dr. H.-H. Homann, Dr. P. Preißler
7. Siebengebirge/Sachsen
8. Vreden
9. Südbayern
10. Schopfheim / Freiburg
11. Nepal-Projekt
12. Baden-Baden / Rastatt
Dr. M. Schidelko, Dr. S. Wetter
Dr. A. Lehmköster, S. Geling
Dr. A. Schmidt
Dr. G. Zabel, Dr. M. Schwarz
Priv. Doz. Dr. J. Hussmann,
H. Stahl
Dr. Dr. R. Herr
Redaktion: Dr. Christine Schulze-Hillert, Dr. A. Lehmköster
V.i.S.d.P: Dr. Arnulf Lehmköster, Vreden
Gestaltung und Druck: Medien Team-Vreden GmbH & Co. KG, www.mt-vreden.de
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von INTERPLAST-Germany e.V.
INTERPLAST Germany e. V.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 2-3
Mitgliederspektrum 34 - 35
36 - 37
Verein, Hauptkonto 4
Homepage „www.interplast-germany.de“ INTERPLAST-Beirat 5
Verdienstorden der BRD für Dres. M. und H. Tilkorn Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz 6
Aktivitäten-Übersicht 40 - 41
INTERPLAST-Sektionen 7
Sektionsbericht Rhein-Main 42 - 45
Sektionsbericht Stuttgart-Münster 46 - 49
Aufgabenprofil für Teamleiter 8-9
39
Einsatzstatistik und Qualitätssicherung 10
Sektionsbericht München 50 - 55
Qualitätsstatistik 11
Sektionsbericht Eschweiler-Korschenbroich 56 - 57
INTERPLAST Fundamentals 12
Sektionsbericht Bad Kreuznach 58 - 61
Fortbildungspunkte / CME 13
Sektionsbericht Duisburg 62 - 63
Sektionsbericht Siebengebirge / Sachsen 64 - 67
Sektionsbericht Vreden 68 - 71
Sektionsbericht Südbayern 72 - 77
Sektionsbericht Schopfheim / Freiburg 78 - 79
Sektionsbericht Nepal Projekt 80 - 85
Ausführliche Beschreibung der Versicherungen 86 - 87
ESPRAS SHARE and INTERPLAST-Europe 88 - 91
Versicherung für INTERPLAST-Mitglieder Umsatzsteuer-Vergütung Zusammenarbeit mit Organisationen Das Interplast Materiallager INTERPLAST-Treffen 2014 Bericht über das INTERPLAST-Symposium Fachgruppen Treffen der Pflege
INTERPLAST Akademie 2014 14-15
16
17, 24, 38
18
19 - 21
22-23
25
26-27
INTERPLAST Einsatz-Profil 92
INTERPLAST-Europa 28
Mitgliedsantrag 93
INTERPLAST-Stiftung 29
Vereinssatzung 94 - 95
Längerfristige Humanitäre Projekte 30 - 33
INTERPLAST Ehrenmitglieder 96
1
INTERPLAST Germany e. V.
Editorial 2015
Liebe Freunde, Mitglieder und Förderer
unseres Vereines INTERPLAST-Germany e.V.! In diesen Tagen, in denen
u. a. dieses Editorial geschrieben wird,
geschieht furchtbares: In Paris wird
praktisch die gesamte Redaktion der
satirischen Zeitschrift Charlie Hebdo
ermordet. Die Täter sind fanatisierte Islamisten, die sich selbst El Qaida zuordnen.
Zeitgleich erscheint in Deutschland eine
Studie der Bertelsmann-Stiftung, basierend auf repräsentativen Umfragen
aus dem 4. Quartal der Jahre 2012 und
2014 in Deutschland und der Türkei:
„Verstehen was verbindet“.
Die Studie zeigt auf, dass regelmäßige
Kontakte helfen, Vorurteile gegen Muslime abzubauen. Über die Hälfte der
deutschen Bevölkerung nimmt den Islam als Bedrohung wahr, ist nicht der
Meinung, dass der Islam in die westliche Welt passt.
Eine Ansicht, der der damalige Bundespräsident Christian Wulf 2012 klar
widersprochen hat, unsere Bundes-
kanzlerin hat diesen Widerspruch im
Januar dieses Jahres nochmals bekräftigt. Gerade dort, wo die wenigsten
Muslime in Deutschland leben, ist
die Ablehnung am größten. Bei Menschen allerdings, die Religionen im
allgemeinen offen gegenüber stehen,
überwiegt die Anzahl derer, die den
Islam als Bereicherung empfinden. Bei
Menschen, die allgemein unzufrieden
sind mit ihrem Leben, ist Islam-Feindlichkeit deutlich häufiger vertreten.
Das Thema unseres diesjährigen Sym-
Erweitertes Vorstandstreffen September 2014 im Kloster Eberbach in Wiesbaden
2
posiums, welches unsere Aktivitäten
in islamischen Ländern beleuchten
soll, passt gut zu der in der Studie erhobenen Forderung, dass umfangreiches Wissen über eine Religion erste
Voraussetzung ist, Stereotypien und
Vorurteile abzubauen.
Im Weihnachtsrundschreiben 2014
habe ich dazu ermutigt, dass für die
Veröffentlichung im Jahresheft neben
den Sektionsberichten sich auch die
Einsatzleiter angesprochen fühlen sollen, deren Projekte auf Nachhaltigkeit
ausgelegt sind, aber keinen entsprechenden Niederschlag in einem der
Sektionsberichte finden. In der großen
Mehrheit unseres Vereines besteht Einigkeit, dass es die langfristigen Einsätze
sind, die den Charakter unseres Vereines prägen sollen. Uns fremde Kulturen und Religionen und Menschen,
die in ihnen leben, kennen zu lernen, ist
das Ergebnis jeden Einsatzes für jedes
einzelne Teammitglied – und „das kann
uns keiner nehmen“. Dabei behalten
wir unsere Ziele stets im Auge: Schick-
INTERPLAST Germany e. V.
sale der uns anvertrauten Patienten zu
verändern, unsere Kolleginnen und Kollegen in unseren Einsatzländern auszubilden, auch materielle Starthilfe zu
geben, alles letztlich mit dem Ziel, uns
überflüssig zu machen.
Ebola war das große internationale Gesundheitsthema des Jahres 2014. Wir
ziehen unseren Hut vor den Spezialisten, die in den betroffenen Ländern
helfen, sich unter Umständen selbst
in große gesundheitliche Gefahr begeben. Es sind Spezialisten auf ihrem
Gebiet, wie wir es auf dem Gebiet der
Wiederherstellungschirurgie sind.
Mitglieder zahlreicher Organisationen,
auch unserer, haben darauf hingewiesen, dass andere chronische gesundheitliche Probleme gerade in Afrika – aber nicht nur dort – keineswegs
in Vergessenheit geraten dürfen. Einer
unserer Förderer, der Leiter eines Vredener Familienunternehmens, Jens
Bussmann, hat es treffend formuliert:
„Danke, dass Ihr nicht jene Hilfsbedürftigen vergesst, die es nicht regelmäßig
in die Nachrichten schaffen, dass Ihr
auf Nachhaltigkeit setzt und Euch jeweils langfristig vor Ort engagiert...“. Den
ganzen Text finden Sie auf der inneren
Umschlagsseite.
Und dafür, dass wir sein „Dank“ abdrucken, unterstützt er den Druck des
Jahresheftes nochmals finanziell.
Nehmen Sie dieses Heft gern immer
wieder zur Hand, immer wieder werden
Sie einen neuen, spannenden Beitrag
finden. Und sich auch einmal mit unseren „Fundamentals“ unserer Satzung
oder mit dem Artikel „Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz?“ zu
beschäftigen, lohnt auch. So findet man
in letzterem z. B. den Hinweis, dass
jeder, der an einem Einsatz teilnimmt,
die auf seine Person anfallenden Kosten für Flug, Unterbringung und Nahrung selbst an Spenden anzuwerben
angehalten ist.
Ein Verein mit über 2000 Mitgliedern
und knapp 80 Einsätzen erfordert ein
hohes Maß an Verwaltungstätigkeit.
Namens Camilla Völpel, die u. a. die
Mitgliederdatei verwaltet, ergeht nochmals die dringende Bitte, Änderungen z. B. der IBAN ans Sekretariat zu
melden. Unlängst hatte ich Kontakt mit
einer NGO mit ähnlichem Aufgabenprofil wie unserem. Bei 600 Mitgliedern
beschäftigt der Verein 13 hauptamtliche (bezahlte) Mitarbeiter. Mitarbeiter,
die für ihre Tätigkeit für unseren Verein ein Entgelt beziehen, sind unsere
Sekretärin Camilla Völpel, Peter Böttcher als Assistent des Vorsitzenden,
Marcel Böcker als Finanzdienstleister
(Zusammenstellung der von den einzelnen Sektionen erstellten Sektionskontenaufstellungen) und für die technische Pflege der Homepage Jörg Aagten
und Christian Hauck. Alle anderen Tätigkeiten werden von unseren Vereinsmitgliedern und einigen weiteren „stillen
Förderer“ unentgeltlich erbracht.
Allen Genannten danke ich für ihre Arbeit im Jahre 2014 herzlich.
Dieser herzliche Dank gilt aber auch allen, die sich ehrenamtlich einbringen,
oft überhaupt nicht in Erscheinung
treten, bei Arbeiten in unseren Einsatzländern, bei der Bewältigung von
Schreibarbeit
(Spendenquittungen,
Sektionsrundbriefe, Vorbereitung und
Durchführung von Vorträgen...).
Ich schließe wieder wie im letzten
Jahr: „Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und reichen Sie das
Heft großzügig weiter, damit unsere
Idee der Verbreitung der Plastisch-Rekonstruktiven Chirurgie auch weiterhin
Früchte trägt“.
Hohendorf, im Januar 2015
Arnulf Lehmköster
3
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST-Germany e.V.
Gemeinnütziger Verein für Plastische Chirurgie in Entwicklungsländern
Vorstand: Dr. Arnulf Lehmköster, Dr. Michael Schidelko, Dr. Nuri Alamuti, Dr. Christine Schulze-Hillert
Geschäftsstelle: Interplast Germany e.V.: Sekretariat Hauptstr. 57, 55595 Roxheim
Sekretariat Tel.-Nr.: 0171/8244508, Fax-Nr.: 0671/480281 Internet-Adresse: www.interplast-germany.de
Aufgabenbereiche des Interplast-Vorstandes 2014
Vorsitzender:
Christine Schulze-Hillert
Arnulf Lehmköster
Vereinsstruktur, Finanzierung, Vertretung des Vereines nach aussen, inhaltliche Gestaltung Jahrestreffen
und Symposium
02564/31483 – [email protected]
Redaktion des Jahresheftes, Homepage,
Entlastung in der Vorstandsarbeit, Schriftführerin
02861/97 3991 – [email protected]
Nuri Alamuti
Stellvertretender Vorsitzender:
Michael Schidelko
Versicherungswesen, organisatorische Gestaltung
Jahrestreffen und Symposium
02224/5501 – [email protected]
Einsatzanmeldung, -dokumentation, Qualitätssicherungsdokumentation, Interplast-akademie
0611/5657760 – [email protected]
Camilla Völpel
Mitgliederdatei, Spenden- und Kontoführung des
Hauptkontos; Interplastsekretärin
0171/8244508 – [email protected]
Spendenkonto von INTERPLAST-Germany e.V.
Hauptkonto für Spenden und Mitgliedsbeiträge:
Bei Überweisungen vergessen Sie bitte nicht ihren
Namen und ihre Adresse anzugeben, damit wir
Ihnen eine Spendenquittung zustellen können.
Sektionskonten:
Die einzelnen Sektionen verwalten eigene Spendenkonten, die Sie bitte dem Verzeichnis der Sektionen auf der
folgenden Seite entnehmen können.
Projektbezogene Spenden:
Falls Sie ein bestimmtes Projekt unterstützen möchten,
können Sie dies durch Angabe eines Stichwortes mit
dem Namen des Projektes tun. Sollten Sie kein Stichwort
angeben, werden wir für Sie ein Projekt auswählen, dem
Ihre Spende zugesprochen wird.
4
Hauptkonto INTERPLAST-Germany e.V.:
Konto.-Nr.: 8666000
BLZ: 55020500
Bank für Sozialwirtschaft, Mainz
IBAN: DE52550205000008666000
BIC: BFSWDE33MNZ
Wir bedanken uns
ganz herzlich
für Ihre Spende!
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST- Beirat:
Anästhesie:
Paul Schüller,
[email protected]
Programm-Kommission:
Heinz Schöneich,
[email protected]
ESPRAS-SHARE:
André Borsche,
[email protected]
MKG-Chirurgie:
Peter Sieg,
[email protected]
Akademie/Fortbildung:
Nuri Alamuti,
[email protected]
Ressort Finanzen:
Heinz Hammer,
[email protected]
Pflege:
Ana Maria Lázaro Martin,
[email protected]
CME-Zertifizierung:
Stefan Pappert,
[email protected]
Zentrallager:
Gesa Gohlke,
[email protected]
5
INTERPLAST Germany e. V.
Und wie finanziert sich ein INTERPLAST-Einsatz?
Ein Einsatz finanziert sich nicht von
selbst, er wird finanziert!
„Der Einsatzleiter ist für die…. finanzielle Abwicklung des gesamten Einsatzes verantwortlich“. So steht`s im
§ 11 unserer Vereinssatzung.
Und wo bekommt der Einsatzleiter
das Geld, welches ein Einsatz nun
mal kostet, her?
Da wir ein gemeinnütziger Verein
sind, dürfen wir Spenden entgegennehmen, für die der Spender eine
Spendenquittung erhält, die er steuerlich geltend machen kann. Der jüngste Freistellungsbescheid datiert vom
30.12.2014.
Hinter der Mehrzahl der Einsätze
steht eine Sektion (§ 9 der Satzung),
die in erster Linie für die Beschaffung
von Spenden verantwortlich ist. Das
Spektrum, wie eine Sektion auf sich
aufmerksam macht, um Spenden
einzuwerben, ist sehr groß. Wichtig
ist regelmäßige Pressearbeit, die Bereitschaft in Schulen, Vereinen und
anderen Gemeinschaften über unsere
Arbeit zu berichten. Wenn man dies
ernsthaft betreibt, ist es eine Arbeit
rund ums Jahr. Und diese Arbeit obliegt keineswegs in erster Linie dem
Sektionsleiter, vielmehr ist jedes
Teammitglied aufgefordert, aktiv am
„Fund Raising“ mitzuwirken. So manches Teammitglied hat mir bestätigt,
wie schön das Erfolgserlebnis ist zu
wissen, dass man die Kosten, die man
auf dem Einsatz verursacht hat, selbst
für unseren Verein wieder eingeworben hat.
Fund Raising – ein eigenes Thema, sicher wert, auf unserem Interplast-Workshop eigens thematisiert
zu werden.
Wenn ein Einsatzleiter nicht mit einer
Sektion verbunden ist, kann er Gelder
für den Einsatz auch auf dem Interplast-Hauptkonto einbringen. Wenn
6
der Verwendungszweck mit angegeben wird, ist die Zuordnung leicht.
Wichtig ist, dass der Einsatzleiter
zu Beginn der Planung – das ist in
der Regel 1⁄ 2 Jahr vor dem Einsatz
– „Kassensturz“ macht, sich ein Bild
über die Kosten und die Finanzierung
macht, sich frühzeitig mit „seiner“
Sektion in Verbindung setzt.
Was tun, wenn eine Finanzierungslücke besteht?
Zuerst: siehe oben! Wie kann ich eigentätig Spendenmittel beschaffen?
Ggf. empfiehlt sich die frühzeitige
Kontaktaufnahme mit einem unserer
Fördervereine (siehe an anderer Stelle; pro Interplast Seligenstadt e.V.;
EFI - Ebersberger Förderverein Interplast e.v.; Pro Interplast Ruhrgebiet/
NRW e.V.), die in segensreicher Weise unsere Einsätze regelmäßig und
großzügig unterstützen.
Für langfristige Projekte stehen unsere Interplast-Stiftung, andere Stiftungen und ggf. auch staatliche Förder-
mittel zur Verfügung (siehe Vortrag
Peter Böttcher auf dem Afrika-Symposium 2012 in Bad Honnef).
Wenn sich trotz aller Kontakte und Bemühungen eine Finanzierungslücke
für einen Einsatz abzeichnet und Hilfe
vom Interplast-Hauptkonto erwartet
wird (hier ist nicht gemeint die Inanspruchnahme von Geldern, die der
Teamleiter selbst eingeworben und
aufs Hauptkonto hat einzahlen lassen,
weil ihm ein Sektionskonto nicht zur
Verfügung steht), ist die Anfrage an
den Vorsitzenden vor Beginn von Tätigkeiten wie Flugticketbestellung zu
richten. Dann ist ein Gesamtplan des
Einsatzes vorzulegen (Teamstärke,
Einsatzort, OP-Spektrum, Infrastruktur vor Ort etc.) sowie ein Finanzierungsplan: was steht an selbst erworbenen Spenden zur Verfügung, was
hat die Kontaktaufnahme mit einem
unserer Fördervereine ergeben etc..
Wichtig ist, dass die Anfrage an den
Vorsitzenden zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem noch Veränderungen
am Einsatzplan vorgenommen werden können.
Wenn die Finanzierung schriftlich vom
Vorsitzenden zugesagt ist, müssen
nach dem Einsatz - sofern es nicht
vorher geschah, Beispiel Flugtickets die Kosten belegt werden.
Bilder: Das Ruanda-team II/11 der Sektion Vreden
beim Schreiben von 800 Postkarten.
(Motiv: siehe symposium-Flyer 2012)
Diese Postkartenaktion erbrachte ein Spendenaufkommen von über 10.000,- Euro bei Unkosten von
weniger als 200,- Euro.
Klingt jetzt für den einen oder anderen etwas kompliziert – ist es aber
nicht. Ziel dieses Beitrages soll sein,
dass jeder Teilnehmer ein Gespür dafür bekommt, dass jeder Euro, den
wir für einen und auf einem Einsatz
ausgeben, vorher eingeworben sein
will! Und ich kann Euch versichern: es
macht sogar Spaß, daran zu arbeiten!
Viel Freude und auch Erfolg wünsche
ich Euch dabei!
Arnulf Lehmköster
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionen, Adressen und Konten
1. Sektion Rhein / Main
Dr. Ruth Alamuti
Schöne Aussicht 39 · 65193 Wiesbaden
Tel: 0611 5657760 · Fax: 0611 5657766
[email protected]
Kto: 0017 061 888 · BLZ: 560 501 80
IBAN: DE 78560501800017061888
Sparkasse Rhein-Nahe
2. Sektion Stuttgart / Münster
Dr. Dr. Michael Bergermann
Südstrasse 38 · 59065 Hamm
Tel.: 02381/13070
Dr. Herbert Bauer
Zeppelinstr. 3 · 72124 Pliezhausen
Tel: 0 71 27/89 03 09 · Fax: 0 71 27/89 03 08
[email protected]
Kto: 10 19 13 70 97 · BLZ: 640 500 00
IBAN: DE8164050001019137097
Kreissparkasse Reutlingen
3. Sektion München
Dr. Heinrich Schoeneich/Dr. Angelika Wagner
Tal 11 · 80331 München
Tel: 0 89/22 59 39 · Fax: 0 89/2 90 43 14
[email protected],
[email protected]
Kto: 10 666 800 · BLZ: 700 100 80
IBAN: DE16700100800010666800
Postbank München
4. Sektion Eschweiler / Korschenbroich
Dr. Hans-Elmar Nick
Stammelner Fließ 25 · 52353 Düren
Tel.: 0 24 21/ 8 63 23 · Fax: 0 24 21/87 26 3
[email protected]
Kto: 6 103 289 015 · BLZ: 391 629 80
IBAN: DE18391629806103289015
VR-Bank Eschweiler
Dr. Matthias Gensior
Mühlenstr. 3-5 · 41352 Korschenbroich
Tel.: 0 21 61/64 6 18 · Fax: 0 21 61/64 89 64
[email protected]
Kto: 26 128 710 · BLZ: 305 500 00
IBAN: DE3430550000026128710
Sparkasse Neuss
5. Sektion Bad Kreuznach
Dr. André Borsche
Ringstraße 64 · 55543 Bad Kreuznach
Tel: 06 71/7 42 20 · Fax: 06 71/7 43 38
[email protected]
www.interplast-badkreuznach.de
Kto: 100 33 777 · BLZ: 560 501 80
IBAN: DE12560501800010033777
Sparkasse Rhein/Nahe
6. Sektion Duisburg
Prof. Dr. H.-H. Homann / Dr. P. Preißler
Barbarastr. 67 · 47167 Duisburg
Tel: 02 03/519 96 72 · Fax: 02 03/58 61 64
[email protected]
www.interplast-duisburg.de
Kto: 133 85 017 · BLZ: 360 602 95
IBAN: DE62360602950013385017
Bank im Bistum Essen
7. Siebengebirge / Sachsen
Dr. Michael Schidelko
Luisenstr. 16 · 53604 Bad Honnef
Tel: 0 22 24/55 01 · Fax: 0 22 24/96 70 77
[email protected]
Kto: 277 777 900 · BLZ: 380 400 07
IBAN: DE43380400070277777900
Commerzbank Honnef
Kto: 20009916 BLZ: 38051290
IBAN: DE82380512900020009916
Stadt Sparkasse Bad Honnef
Dr. Sabine Wetter
Zittauer Strasse 30 · 01099 Dresden
Tel.: 01626682040
[email protected]
Kto: 607067600 · BLZ: 870 700 24
IBAN: DE93870700240607067600
Deutsche Bank Dresden
8. Sektion Vreden
Dr. Arnulf Lehmköster
Händelstrasse 30 · 48691 Vreden
Tel: 02861/973991 · Fax: 02861/9753391
[email protected]
www.Dr-Lehmkoester.de
Kto: 51 129 922 · BLZ: 401 545 30
IBAN: DE16401545300051129922
Sparkasse Westmünsterland
9. Sektion Südbayern
Dr. Andreas Schmidt
Hohenwaldeckstr. 17 · 83727 Schliersee
Tel: 08026/2823 · Fax: 08026/920151
[email protected]
Kto: 00 08 48 48 48 · BLZ: 300 606 01
IBAN: DE16300606010008484848
APO Bank
10. Sektion Schopfheim / Freiburg
Dr. Günter Zabel
Schulstr. 30 · 79650 Schopfheim
Tel: 0 76 22/12 15 · Fax: 0 76 22/68 37 25
[email protected]
Kto: 3 197 779 · BLZ: 683 515 57
IBAN: DE85683515570003197779
Sparkasse Schopfheim-Zell
Dr. Martin Schwarz
Stühlingerstr. 24 · 79106 Freiburg
Tel: 07 61/38 80 00 · Fax: 07 61/3 88 00 51
[email protected] · www.interplast-freiburg.de
Kto: 00 06 72 89 87 · BLZ: 680 906 22
IBAN: DE95300606010006728987
ApoBank Freiburg
11. Sektion Nepal Projekt
Priv.-Doz. Dr. Jürgen Hussmann / Hein Stahl
Am Mühlengraben 1 · 53773 Hennef
Tel: 0 22 42/8 09 83 · Fax: 0 22 42/87 43 36
[email protected] www.nepalhospital.de
Kto: 9 28 01 · BLZ: 370 502 99
IBAN: DE73370502990000092801
Kreissparkasse Köln
12. Sektion Baden-Baden / Rastatt
Dr. Dr. Rüdiger Herr
Mozartstr. 5A · 76437 Rastatt
Tel: 0 72 22/1 79 79 · Fax: 0 72 22/ 90 16 45
[email protected]
www.praxisklinik-mittelbaden.de
Kto: 30 81 12 08 · BLZ: 662 900 00
IBAN: DE88662900000030811208
Volksbank Baden-Baden / Rastatt
7
INTERPLAST Germany e. V.
Aufgabenprofil für Teamleiter
INTERPLAST-Germany e.V. Satzung § 11 Vereinsaktivitäten
Humanitäre Einsätze von Operationsteams in Entwicklungsländern:
Der Einsatzleiter ist für die organisatorische, medizinische, soziale und finanzielle Abwicklung des gesamten Einsatzes verantwortlich. Dazu gehören die vorherige Anmeldung des Einsatzes mit Teilnehmerliste beim Vorstand
(nur dann ist u. a. eine Berufsgenossenschaftliche Versicherung gewährleistet) und die Erstellung eines Abschlußberichtes (Spektrum und Anzahl der operierten Patienten).
Teamleiter Richtlinien
1.
2.
3.
4.
5.
Facharztstandard
Einsatzerfahrung mit INTERPLAST
Auswahl der Teammitglieder mit Fachqualifikationen entsprechend des zu erwartenden Patientenspektrums
Patientendokumentation
gegebenenfalls Ereignisbericht bei Zwischenfällen
Formale Kriterien:
1. Alle Teammitglieder müssen INTERPLAST-Miglieder sein.
2. Einsatzanmeldung (Voraussetzung für BGW-Versicherung) mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn
3. Standardisierte Einsatz-Dokumentation/Qualitätssicherung
4. Individueller Abschlußbericht mit Bildern für das Jahresheft
Finanzierung über INTERPLAST:
1. Zusage nach schriftlicher Kostenvorabschätzung
2. Flugkostenerstattung (Sparsamkeitsgebot, Economy Class, cave Übergepäck)
3. Einsatzabrechnung mit Zusammenfassung der Einzelkosten (Erstattung von Kosten nur über Teamleiter möglich)
4. Einwerben von Spenden nach dem Einsatz für INTERPLAST (Vorträge, Zeitung)
8
INTERPLAST Germany e. V.
Vorbildlich ist hier das Beispiel der Sektion Stuttgart-Münster, die mit diesen beiden Schreiben ihre Teamleiter
auf ihre Aufgaben vorbereiten.
Liebe Teamleiter der Sektion Stuttgart-Münster,
in den letzten Tagen haben Herbert und ich dankbar die unter sehr großem Zeitaufwand und mit sehr viel Korrespondenz
(und auch mit für Tilkorns ärgerlichen Erlebnissen und Nachlässigkeiten verbundene) von Hubertus und Marlene
erstellte Jahresabrechnung unserer Sektion zur Vorlage beim Vorstand des Gesamtvereins und zur Prüfung durch das
Finanzamt entgegen genommen.
Damit sich einige Dinge nicht wiederholen, möchten wir nochmals auf die Beachtung der in Anlehnung an die
Vereinsatzung (S. 11 und S. 107 und 108 des letzten Jahresheftes) von uns im September erstellten und an alle
Teamleiter gemailten Hinweise zur Organisation von Einsätzen erinnern. Diese sollten für alle ab 2014 geplanten
Einsätze beachtet werden.
Insbesondere sollten im Voraus die geplanten Einsätze mit der Anzahl der Teammitglieder, deren Funktion und den
voraussichtlichen Einsatzkosten Herbert und mir zur Zustimmung zum Einsatz und zur Freigabe der dafür erforderlichen
Spendengelder angekündigt werden. Bei der Zahl der spendenfinanzierten Mitreisenden ist das Sparsamkeitsgebot zu
beachten.
Nach Abschluss eines Einsatzes sollte die Abrechnung zeitnah und als Gesamtabrechnung erfolgen. Barausgaben
sollten einzeln angegeben und möglichst belegt (Quittung, Eigenbeleg) sein. Die Abrechnungen gehen zuerst an uns
Sektionsleiter. Wir leiten sie zur Erstattung an Hubertus weiter. Auch Vorfinanzierungen sind erst mit der Sektionsleitung
zu klären, da wir beiden persönlich für die satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder haften!
Ein Einsatz wird immer mit einer Gesamtabrechnung, dem formularmäßig erstelltem Einsatzbericht (das Original
geht an den Vorstand in Person von Nuri Alamuti) und einer kurzen Berichterstattung (mit einem Teamfoto und einem
einsatztypischen Foto) über den Verlauf etc., der dann von uns in den Jahresbericht der Sektion im Jahresheft eingearbeitet
wird, abgeschlossen. Wollt Ihr einen ausführlichen Einsatzbericht auf der Webseite unseres Vereins veröffentlicht
haben, mailt ihn zusammen mit Fotos und von Euch gegengezeichnet an Christine Müller (Vorstandsmitglied).
Seht diese nachdrücklichen Hinweise bitte nicht als Bevormundung bei Eurer von uns sehr hochgeschätzten
ehrenamtlichen Tätigkeit als Teamleiter an. Wir möchten nur gerne genau wissen, wofür wir haften sollen.
Zukünftig können Spendengelder unserer Sektion nur auf dem so vorgegebenen Weg für Einsätze bewilligt und zur
Verfügung gestellt werden.
Stuttgart und Hamm, den 16.01.2014
Dr. Herbert Bauer
Im Sinne eines verantwortungsvollen Umganges mit den uns anvertrauten Spendengeldern bitte wir um Beachtung
folgender Empfehlungen bezüglich der Planung und Durchführung von Einsätzen der Sektion Stuttgart-Münster:
Dr. Dr. Michael Bergermann
Grundsätzlich sind die Interplastsatzung und die dazugehörigen Ausführungsbestimmungen des Vorstandes
bindend
Teamleiter Richtlinien
1. Facharztstandard
2. Einsatzerfahrung mit INTERPLAST
3. Auswahl der Teammitglieder mit Fachqualifikationen entsprechend des zu erwartenden Patientenspektrums
4. Patientendokumentation und Erstellung des Abschlussberichtes
5. Ereignisbericht bei Zwischenfällen
Formale Kriterien:
1. Alle Teammitglieder müssen INTERPLAST-Mitglieder sein.
2. Einsatzanmeldung bei der Sektionsleitung so früh als möglich zur Klärung der Finanzierung.
3. Als Voraussetzung für BGW-Versicherung Einsatzanmeldung mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn beim zustän digen Vorstandsmitglied
4. Standardisierte Einsatz-Dokumentation/Qualitätssicherung
5. Individueller Abschlussbericht mit Bildern für das Jahresheft
Finanzierung über INTERPLAST Sektion Stuttgart- Münster:
1. Zusage nur nach schriftlicher Kostenvorabschätzung gegenüber der Sektionsleitung (Anzahl und Funktion der Team mitglieder, Transportkosten, Materialkosten, Unterbringungs- und Verpflegungskosten, ev. auftretende Kosten für
OP-, Personal- und Bettennutzung vor Ort)
2. Teamzusammensetzung (üblicher Weise): 2-3 Plastische Chirurgen, 1 MKG-Chirurg, 2 Anästhesisten, 1 Op-Schwester, 1 Anästhesieschwester – eine Änderung der Teamgröße bzw. der Teamzusammensetzung ist je nach Einsatzort
nach Absprache mit der Sektionsleitung möglich
3. Medizinstudenten und mitreisende Gäste:
Grundsätzlich wird der Einsatz von Medizinstudenten/innen und deren aktive Teilnahme von der Sektion begrüßt und
unterstützt. Grundvoraussetzung ist ein fortgeschrittenes Studium in klinischen Semestern). Die Kostenübernahme
erfolgt in Absprache mit der Sektionsleitung.
Die Entscheidung über die Mitnahme von Gästen obliegt dem Teamleiter, die dadurch anfallenden Kosten werden von
Interplast nicht erstattet.
4. Flugkostenerstattung (Sparsamkeitsgebot, Economy Class, cave Übergepäck)
5. Für Verpflegungs-und Übernachtungspauschalen gilt ebenfalls das Sparsamkeitsgebot
6. Einsatzabrechnung mit Zusammenfassung der Einzelkosten (auch Vorschusszahlungen für Einkäufe, Buchungen, Visa
etc.) immer über den Teamleiter, Abwicklung der Erstattung danach über die Sektionsleitung. Abschließende Erstel lung einer Gesamtabrechnung.
7. Alle Sektionsmitglieder sollten sich aktiv um das Einwerben von Geld- und Materialspenden für unsere INTERPLASTSektion (Vorträge, Zeitung) bemühen, damit die Finanzierung unserer Einsätze auch zukünftig möglich sein wird.
Stuttgart und Welver, den 23.09.2013
Dr. Herbert Bauer
Dr. Dr. Michael Bergermann
9
INTERPLAST Germany e. V.
Einsatzstatistik und Qualitätssicherung 2014
2014 hatten wir 67 Einsätze auf 3 Kontinenten zu verzeichnen und damit
bleibt unsere Aktivität ähnlich hoch
wie im Vorjahr, wo wir 65 Einsätze
durchgeführt haben. Die Anzahl der
dokumentieren Eingriffe lag bei 4922
und die Anzahl der behandelten Patienten bei 3966. Wir haben damit eine
Gesamtzahl von 83.331 Patienten, die
seit Bestehen des Vereins durch uns
behandelt wurden und dokumentiert
sind. Wieder einmal waren wir besonders auf dem asiatischen Kontinent
mit 37 Einsätzen vertreten. Vor allem
unsere langfristigen Projekte in Burma, unsere Einsätze in SKM Hospital
in Nepal und mehr als 10 Einsätze an
verschiedenen Stellen in Indien zeigen
uns, dass es trotz rasanter Entwicklung in Süd und Südost Asien noch
immer erheblichen Bedarf an plastisch
chirurgischer Hilfe gibt.
Mittlerweile haben sich in manchen
Regionen Einsätze etabliert,
an
denen wir fachübergreifend auch andere Disziplinen der operativen Medizin integrieren können. So haben wir
beispielsweise auch Augenärzte und
Gynäkologen für spezielle Einsätze mit
spezieller Fragestellung integriert. Wir
zeigen damit, dass wir uns am Bedarf
der örtlichen Begebenheiten orientieren und bereit sind unser Spektrum
über die Kerngebiete der Plastischen
Chirurgie hinaus zu erweitern. In unserem Verein herrscht glücklicherweise ein offenes Klima unter den
Kollegen der einzelnen Fachdisziplinen. Die Abgrenzung der einzelnen
Fachdisziplinen – wie zum Beispiel
die Fragestellung wer verantwortlich
für die Versorgung der LKG Spalten
(MKG´ler oder Plastiker) oder die Korrektur oder den Aufbau einer Nase
ist – hat in unserem Verein zum Glück
keinen Platz. In der Regel ist jeder
Interplast´ler so verantwortungsvoll,
dass er auf den Einsätzen die Dinge
tut, die er beherrscht und sicher anwenden kann.
Als Zeichen dieser Verantwortung können wir in diesem Jahr wieder eine
konsequent niedrige Komplikationsrate
verzeichnen. Im Vergleich zum letzten
Jahr liegt Sie mit 85 (2013, 86 Fälle) dokumentierten Fällen bei 2,01 % (2013,
2,7%). Der überwiegende Anteil sind
kleinere Wundheilungsstörungen, die
in Anbetracht des Behandlungsspektrums von zahlreichen großflächigen
Verbrennungswunden gut nachzuvollziehen sind. Wir haben in diesem Jahr
die Rubrik „Sonderfälle“ hinzugezogen, worunter wir Komplikationen bei
Eingriffen anderer Fachdisziplinen (z.B.
Verletzungen oder Komplikationen bei
Augenärztlichen Eingriffen) subsummiert haben.
Die Rückläuferquote der Qualitätssicherungsbögen war im letzten Jahr
wieder sehr viel besser als im ersten
Jahr meiner Übernahme der Verantwortung für die Rücksendung der Bögen. Natürlich ist dies auch in diesem
Jahr dem Einsatzs von Edith Mukherjee zu verdanken. Edith Mukherjee hat
es geschafft auch die hartnäckigsten
Verweigerer der notwendigen Formalitäten (leider gibt es diese wirklich) solange zu bearbeiten, bis wir die Bögen
letztendlich hatten. Es bleiben einige
wenige Spezialeinsätze, Piloteinsätze
oder Einsätze in Kooperation mit anderen Hilfsorganisationen, bei denen
wir keine Dokumentation erheben
konnten.
Für das neue Jahr wünscht sich Paul
Schüller, der Beirat der Fachgruppe
der Anästhesisten, eine gesondert aufgeführte Kennzeichnung, wer auf den
Einsätzen der leitende Anästhesist ist.
Derzeit diskutieren wir darüber, wie
wir das schon auf den Anmeldebögen
vermerken können. Möglicherweise
haben wir bis zu unserer Jahrestagung
bereits eine Lösung hierzu. Diese vorab Information soll den Anästhesisten
helfen, untereinander in Kontakt zu
bleiben und den Austausch an fachspezifischen Informationen zu verbessern. Bitte vergewissern Sie sich vor
jedem Einsatz, dass Sie alle nötigen
Formalitäten ergriffen haben und etwaige Änderungen bei Einsatzanmeldung über unsere Homepage oder den
Vorstand abgefragt haben. Denken Sie
bitte auch daran Ihre Einsätze rechtzeitig bei uns an zumelden, damit Ihre
Absicherung durch Interplast-Germany
e.V. ermöglicht werden kann!
Ich wünsche allen eine erfolgreiche
und sichere Reise und viele schöne
Erlebnisse.
Nuri Alamuti und Edith Mukherjee aus Wiesbaden
10
INTERPLAST Germany e. V.
Qualitätsstatistik 2014
Komplikationen 2014
Regionale Einsatzverteilung
11
INTERPLAST Germany e. V.
Interplast Fundamentals
INTERPLAST-Germany e.V.
A NONPROFIT NONGOVERMENTAL ORGANIZATION PROVIDING FREE PLASTIC
RECONSTRUCTIVE SURGERY
The organisation exclusively and directly follows charitable purposes. The members of the
organisation and all other persons involved in the organisation work free of charge. Only
the travel, material and accommodation expenses will be repaid as far as ex-penses have
effectively incurred. Furthermore the members don‘t receive grants from organisation‘s
resources. Resources of the company could only be used for statutory purposes.
1) INTERPLAST depends completely on financial donation and can not give any obligations
and regular financial support.
2) All INTERPLAST members do their work voluntary and for free during their holidays. They
could not be obliged to do this.
3) All INTERPLAST teams try to help as many patients as possible during their mission. The
number of patients that could be treated depends on the severity of the cases, the need of
the operation and the support from the local staff.
4) The patient selection is to be done by the INTERPLAST team providing plastic reconstructive surgery and no cosmetic surgery. Preferential treatment will be given to underprivileged
people regardless of race, religion and nationality.
5) INTERPLAST will do the operations with high quality standard but could not give any guarantee concerning the success of their efforts.
6) The INTERPLAST camp organization lies on the the responsibility of the team leader in
close cooperation with the local organizer.
7) The training of operation and treatment techniques for involved and appropriate doctors,
nurses and caregivers is an important part of the INTERPLAST-camp.
8) At the end of the camp the team leader will give a summarizing report about the successful cooperation that will be published in the INTERPLAST yearbook.
12
INTERPLAST Germany e. V.
Fortbildungs-Punkte / CME
(Continuing Medical Education)
Mit einem INTERPLAST-Einsatz können ärztliche Teilnehmer Fortbildungs-Punkte erwerben.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, diese nicht als Fortbildung
sondern als Hospitation vor dem geplanten Einsatz anzumelden.
Leider verwehren einige Ärztekammern, wie die von Sachsen und Baden-Württemberg,
nachhaltig die Anerkennung trotz unseres Erachtens schlüssiger Argumentation.
Bei einer Hospitation gilt die Klinik des Gastlandes als Hospitationsgeber,
die dann auch Unterschrift und Stempel unter den Vordruck setzen sollte.
Eine Kopie bitte an mich, am besten als PDF-Scan an folgende E-Mail:
[email protected]
alternativ als Fax an folgende Nummer: 0651-75033 oder per Post:
Dr. med. Stefan Pappert, Markusberg 18a, 54293 Trier.
Weiterhin möchte ich ausschließlich um Verwendung der neuen Vordrucke bitten,
die auf der Homepage von Interplast heruntergeladen werden können.
Stefan Pappert, Trier
An die
Ärztekammer
……………………
Ort, Datum
Bestätigung einer Hospitation
Hospitant:
Name, Vorname :
____________________________________________________________________
Anerkennung von CME-Punkten für Hospitation
Geburtsdatum:
Sehr geehrte Damen und Herren,
____________________________________________________________________
hiermit möchte ich um Anerkennung von CME-Fortbildungspunkten für
eine Hospitation im Rahmen eines geplanten Operationseinsatzes in
folgendem Krankenhaus .............................. in......................................
von ....... bis ....... bitten.
EFN-Barcode:
Hospitationsgeber:
Den Hospitations-Nachweis werde ich nach der Rückkehr einreichen.
Verantwortlicher ärztlicher Leiter:
____________________________________________________________
Sektion:
Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
_______________________________________________________________
__
Tätigkeitsbeschreibung:
_________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
__________________________
Hospitationszeitraum:
Datum
Uhrzeit: von
bis
Datum
Uhrzeit: von
bis
Datum, Unterschrift und Stempel des Hospitationsgebers
____________________________________________
Bitte Original an die zuständige Ärztekammer schicken, 1 Kopie (z.B. als PDF-Datei) an [email protected],
als Fax: 0651-75033 oder per Post an: Dr. Stefan Pappert, Markusberg 18a, 54293 Trier
13
INTERPLAST Germany e. V.
Versicherung für Mitglieder der INTERPLAST-Teams
Liebe Teamleiterin, lieber Teamleiter,
nachdem es in der Vergangenheit wiederholt Missverständnisse zum Versicherungsschutz von INTERPLAST-Germany-Teams gab, möchten wir Sie noch
einmal kurz auf einige wichtige Punkte
hinweisen.
Voraussetzung dafür, dass Sie und Ihr
Team versichert werden können, ist
das vollständige und lesbare Ausfüllen
des Anmeldeformulars „Einsatzanmeldung/Anmeldung Ihres Einsatzes bei
der BGW“. Sie können es unter „Downloads für Aktive“ von unserer Homepage
(www.interplast-germany.de) herunterladen. Unvollständig ausgefüllte oder
nicht lesbare Angaben werden von der
BGW nicht akzeptiert. Die betreffenden
Teammitglieder sind dann leider nicht versichert. Das ausgefüllte Formular drucken
Sie bitte aus und faxen es uns bitte über
die auf dem Formular angegebene Faxnummer zu.
Über die BGW können nur solche für
unseren Verein ehrenamtlich und unent-
geltlich medizinisch im Ausland tätige
Personen versichert werden, die Ihren
Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt
in Deutschland haben! Für diejenigen, bei
denen dies nicht der Fall ist, besteht kein
BG-licher Versicherungsschutz.
Bei der Auslandskrankenversicherung
bzw. bei der Haftpflichtversicherung ist
dies nicht so. Hier können auch Personen versichert werden, die keinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in
Deutschland haben.
Wenn aber Teammitglieder ihren ständigen Wohnsitz oder die Staatsbürgerschaft im Einsatzland haben, gilt das Einsatzland für diese nicht als Ausland.
In diesem Fall besteht kein AuslandsKranken-Versicherungsschutz.
Unsere Versicherungen gelten nicht für
Schäden, die durch die aktive Teilnahme an Kriegsereignissen verursacht
wurden. Ebenso besteht kein Versicherungsschutz in Ländern, in denen offene
Kriegshandlungen bestehen. Als Hinweis
darauf, dass kein Versicherungsschutz im
Einsatzland bestehen könnte, dient das
Vorliegen einer Reisewarnung durch das
Auswärtige Amt. Bitte informieren Sie
sich vor Ihrer Abreise auf der Homepage
des Auswärtigen Amtes ob eine solche
Reisewarnung besteht!
Weitere Informationen zum Thema Versicherungswesen finden Sie auf unserer
Homepage www.interplast-germany.de
unter „Downloads für Aktive“ in der
Datei “Versicherungen für die INTERPLAST-Germany-Reisenden“ und in diesem Jahresheft.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Team
eine sichere und gesunde Heimkehr!
Weitere Details zum Versicherungswesen finden Sie im „Informationsblatt zur
Versicherung von INTERPLAST-Reisenden“ auf unserer Homepage.
Dietmar Scholz
Einsatzanmeldung mindestens 2 Wochen vor Einsatzbeginn
14
Zur Klarstellung und unter Widerrufen evtl anderslautender Informationen:
• Alle angemeldeten Teammitglieder
sind während des Einsatzes im Ausland grundsätzlich in die Gesetzliche Unfallversicherung (BG) eingeschlossen,
• also auch diejenigen, die zwar ihrens
Lebensmittelpunkt (Wohnsitz und Arbeitsstelle) in Deutschland haben,
aber keinen deutschen Pass besitzen.
• Nicht versichert sind Deutsche, die
ihren Lebensmittelpunkt nicht in
Deutschland haben. (Für diejenigen,
die öfter fahren wäre also zu überlegen, wenigstens einen Wohnsitz in
Deutschland zu behalten).
• Nicht versichert sind auch Nichtdeutsche, die den Einsatz in ihrem Heimatland machen (z. B. ein Tanzanier,
der in Deutschland lebt und arbeitet,
aber an einem Einsatz in seinem Heimatland teilnimmt).
• Für den Versicherungsschutz ist es
auch nicht schädlich, wenn man von
Interplast für seine Arbeit eine Aufwandsentschädigung erhält.
• Auch die Zeitdauer des Aufenthaltes
ist seitens der BG nicht begrenzt,
allerdings muss die Person durchgehend für Interplast beschäftigt sein.
Ab einer Zeitdauer von mehr als 3
Monaten muss die Person der BGW
namentlich gemeldet sein.
Nähere Informationen zur BG-Versiche-rung über:
http://www.bgw-online.de/internet/
generator/Navi-bgw-online/Navigation-Links/Kundenzentrum/navi.html
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Michael Schidelko, Luisenstr. 16,
53604 Bad Honnef, Tel: 02224 5501
FAX: 02224 967077
E-mail: [email protected]
INTERPLAST Germany e. V.
Entwurf „Erklärung für Teilnehmer eines INTERPLAST-Einsatzes”
15
INTERPLAST Germany e. V.
Umsatzsteuer-Vergütung für Ausfuhren von
Gegenständen zu humanitären Zwecken
Gezahlte Umsatzsteuer auf Gegenstände, die zu humanitären Zwecken
ausgeführt wurden und in dem Einsatzland verbleiben, wird erstattet,
wenn die Vorschriften des UStG §4a
erfüllt sind. http://www.gesetze.2me.
net/ustg/ustg0014.htm
Das Antragsformular und die Anlage
können von diesen Adressen heruntergeladen werden:
http://www.vat-navigator.com/BMFSchreiben/2002/BMFS_2002_10_24_
Vordruck_USt1V.pdf
http://www.vat-navigator.com/BMFSchreiben/2002/BMFS_2002_10_24_
Vordruck_AnlageUSt1V.pdf
Das zuständige Finanzamt für Interplast-Germany e.V. ist bisher das FA
16
Bad Kreuznach, Ringstr. 10, 55543
Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz). Der
zuständige Sachbearbeiter ist Herr
Dräger.
Als Steuernummer habe ich das Aktenzeichen 06/670/2211/7-II/4 aus
dem Freistellungsbescheid zur Körperschafts- und Gewerbesteuer für Interplast-Germany e.V. eingetragen.
Alle Rechnungen sollten nach folgendem Muster ausgestellt sein:
Interplast-Germany, Sektion ( ......),
z.Hdn (Empfänger)
ggf die Bezeichnung des Projektes
oder des Einsatzortes
Auf Rechnungen, die nicht nach dieser
Vorgabe ausgestellt waren, aber auch
auf den anderen habe ich mir die Aus-
fuhr vom Zoll im Flughafen bestätigen
lassen. Das war in Frankfurt und Düsseldorf, nach Erläuterung unseres Vorhabens, unbürokratisch noch vor dem
Einchecken möglich.
Die Umsatzsteuervergütung wird auf
das Hauptkonto von Interplast-Germany überwiesen und gemäß des Vermerks von der Interplast Sekretärin auf
das Sektionskonto weitergeleitet.
Mit dieser Anleitung zur Umsatzsteuervergütung für die Ausfuhr von Gegenständen zu humanitären Zwecken
möchte ich zum sparsamen Umgang
mit unseren Spendengeldern beitragen.
Viel Erfolg bei der Erstattung von Umsatzsteuer wünscht
Jürgen Meyer-Oswald, Pulheim
INTERPLAST Germany e. V.
Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen:
St. Töniser Str. 21 · 47918 Tönisvorst
Fon 02156/9788-76 · Fax 02156/9788-88
Seit 40 Jahren versendet
action medeor Basismedikamente
und medizinische Instrumente in
die Armutsregionen der Erde
www.medeor.de
e-mail: [email protected]
Spendenkonto 555 555 555
bei der Volksbank Krefeld
BLZ 320 603 62
Ärzte ohne Grenzen e. V. / Médecins Sans Frontières
Am Köllnischen Park 1 • 10179 Berlin – Germany
Tel: +49 (30) 22337700 • Fax: +49 (30) 22337788
[email protected] • www.aerzte-ohne-grenzen.de
Spendenkonto 97 0 97 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 370 205 00)
Ärzte für die
Dritte Welt
Offenbacher Landstr. 224 · 60599 Frankfurt
Tel.: 069-7079970 · Fax: 069-70799720
Mail: [email protected] Web:
www.aerzte3welt.de
entsendet deutsche Ärzte zu unentgeltlichen
Einsätzen in Slums der Großstädte in der
Dritten Welt
Spendenkonto: EKK Bank (BLZ 520 604 10)
Konto 48 88 88 0
Tel. 02064-4974-0 · Fax 02064-4974-999
www.friedensdorf.de
Email: [email protected]
Spendenkonto:
Stadtsparkasse Oberhausen Kto.-Nr.
102 400 (BLZ 365 00 00)
Lanterstraße 21 · 46539 Dinslaken
Orthopädie für die Dritte Welt e.V.
Orthopädische Hilfe für die Menschen in Sierra Leone
e-mail: [email protected]
www.o-d-w.net
Spendenkonto-Nr: 630 187
BLZ: 701 696 05
Dr.Fritjof Schmidt-Hoensdorf · Eck Nr. 4
D- 84424 Isen
fon: +49 8083 9176 · fax: +49 8083 9375
Bank: VR-Bank Isen
Förderverein Lützelsoon e.V.
„Hilfe
für Kinder in Not“
Herbert Wirzius
Breslauer Str. 7 · 55619 Hennweiler Telefon:
06752 - 8984 · Mobil: 0171 - 93 83 300
E-Mail: [email protected]
Internet: www.kinder-in-not-hilfe.de
Spendenkonto: Kreissparkasse Birkenfeld, Kirn,
Kto. 420 700 (BLZ 562 500 30)
Hon.-General-Konsul Alex Jacob
Nachtigallenweg 2 55543 Bad Kreuznach
Telefon: 06 71-8383 30
Hilfe für medizinisch bedürftige Menschen
im In- und Ausland
Telefax: 06 71-35218
E-Mail: [email protected] www.aktion-augenlicht.de
Spendenkonto: Augenlicht e.V.
Volksbank Nahetal, Kto. 102 126 969 (BLZ 560 900 00)
17
INTERPLAST Germany e. V.
Das INTERPLAST-Materiallager
Die Idee entstand auf einer Jahrestagung. Immer wieder gibt es Spenden
von Kliniken und aus der Industrie,
die zufällig und unkoordiniert in den
Sektionen verteilt werden. Soll man
also ein Lager einrichten, damit Material
koordinierter verteilt werden kann?
In Hannover wurde bei Secur erst ein
Lagerraum angemietet, in diesem
Jahr dann ein zweiter etwas kleinerer.
Die Spenden nehmen zu und werden
regelmäßig abgefordert.
Sprichwörtlich
säckeweise
Nahtmaterial, Tuben, Verbände. Dazu
kamen Castverbände, sterile OP-Sets,
Katheter, sprich: Material quer durch
alle Fachgebiete. Und immer wieder
kommt Material hinzu. In Kleinarbeit
wird alles geordnet und katalogisiert.
Wer einen Einsatz plant, schreibt eine
Mail an [email protected].
18
Was an benötigtem Material vorhanden
ist, wird zugesandt.
Zum Material selber ist folgendes zu
sagen: Es ist keine Komplettauswahl
aus allem, was man benötigt, sondern
sicherlich immer nur ein kleiner Teil.
Ein Teil des Materials läuft in Kürze ab
bzw. ist bereits abgelaufen.
So ein Lager ist dynamisch und
lebt sowohl von Spenden als auch
vom Gebrauch. Wir können also nur
empfehlen: fragt an, wenn ihr einen
Einsatz plant! Alles, was als Spende
mitgenommen werden kann, reduziert
eigene Kosten und schafft damit
möglicherweise finanziellen Spielraum
für andere wichtige Utensilien, auf die
man sonst vielleicht verzichtet hätte.
Eine große Bitte ist, dass Materialanfragen nicht erst eine Woche vor
dem geplanten Einsatz geschickt
werden. Wir sind beide berufstätig, ich
in verschiedenen Ländern und somit
nicht immer vor Ort. Einsätze werden
meist mit einigem Vorlauf geplant, also
stellt bitte früh Anfragen, dann kann
manchmal auch noch etwas spezielles
beschafft werden!
Wir haben inzwischen einen großen
Vorrat an Anästhesiematerialien, diese werden allerdings fast gar nicht
nachgefragt. Werden diese Dinge, die
in der Liste stehen, nicht benötigt?
Dann werden wir sie in Zukunft nicht
mehr annehmen, da sie sonst nur Platz
belegen, den wir anders nutzen können.
Ansonsten, liebe Anästhesieteams,
meldet Euch bei uns und ordert!
Vielen Dank für die Mitarbeit und
Unterstützung aller, Gesa und Hendrik
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST-Treffen 2014 Kurhaus Bad Honnef
Interplast in Südostasien
zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Programm am Freitag, 7. März 2014
14:30 Uhr
14:30 Uhr
17:30 Uhr
20:00 Uhr
Treffen des erweiterten Vorstandes
Verschiedene Fachbereichssitzungen
Jahreshauptversammlung und
Berichte der Sektionen
Abendessen im Hotel Avendi
Programm am Samstag, 8. März 2014
09:00 Uhr
Beginn der Vorträge
Begrüßung Arnulf Lehmköster
Einführung und Moderation Heinz Schoeneich / Peter Sieg
1. Multimediaschow „Asia encounters“ Heinz Schoeneich
2. Interplast - Teil der Mitleidsindustrie? Linda Polman, Niederlande
3. Myanmar im Wandel Heinz Schoeneich
4. NGO‘s in Myanmar - Pros & Consn Moe Thuzar, Myanmar
5. Diskussion
11:00 - 11:30 Uhr
Kaffeepause
6. Nepalprojekt - von den Anfängen bis heute Hein Stahl
7. Nepalprojekt - aus nepalesischer Sicht Santosh Bandari, Nepal
8. Nepalhospital - Fazit einer Entwicklungshilfe Hein Stahl
9. Nepalprojekt - Perspektiven für die Zukunft Jürgen Hussmann
10. Diskussion
13:00 - 14:00 Uhr
Mittagessen
11. Vietnam - Rückblick auf fünzehn Jahre und Ausblick NguyenDuPhu / Horst Aschoff
12. NGO‘s auf den Philippinen - Pros & Cons Dietmar Schug/ Cagayan de Oro, Philippinen
13. Follow up auf den Philippinen - sehen was man sehen kann Lena Cohrs / Katharina Jensen
14. Zwölf Jahre Mindanao - was haben wir gelernt? Peter Sieg
15. Diskussion
Abgesang Heinz Schoeneich / Peter Sieg
Schlusswort Arnulf Lehmköster
Abendessen
im Weinhaus Steinbach, Spiessgasse 2, Bad Honnef, ca. 18:00 - ca. 20:30 Uhr
etwa 1 km Fußweg vom Kurhaus
19
INTERPLAST Germany e. V.
Bilder Jahrestreffen
20
INTERPLAST Germany e. V.
21
INTERPLAST Germany e. V.
Interplast Symposium 2014
- Interplast in Südostasien zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Aus dem Blickwinkel unseres Abendlandalltags weckt der Gedanke an „Südostasien“ sicher bei vielen von uns zunächst
einmal Sehnsüchte und Fernweh - verschiedene Länder dieser Region betreffend.
Unsere Interplast-Aktivitäten in vielen dieser Länder sind zweifellos dem großen
Bedarf an medizinischer Versorgung in
dieser Region geschuldet, einige Projekte
bestehen seit vielen Jahren und erlauben
insofern einen Blick zurück und eine längerfristige Bewertung unseres Engagements an diesen Orten.
Bewußt wollten wir zu diesem Symposium neben den Erfahrungen in unseren
Projekten, der Freude an Erreichtem und
unserer Begeisterung für unsere Interplastarbeit aber und vor allem auch kritische Stimmen zu Wort kommen lassen:
Die holländische Autorin Linda Polman,
die kritisch zur Kehrseite vieler Aktivitäten
insbesondere der etablierten NGO’s publiziert – Interplast, auch ein Teil der Mitleidsindustrie?
Aktueller konnte das Thema kaum sein.
Wenn Hilfsorganisationen zum Spenden
auffordern, folgen wir ihrem Ruf nur allzu bereitwillig. Rund 2 Millionen Euro
spenden allein die Deutschen jedes Jahr.
Doch wissen wir immer, was mit diesem
22
Geld geschieht? Bewirkt es wirklich, was
wir damit bezwecken? Wie entscheiden
humanitäre Helfer, wer wie viel Hilfe bekommt? Kann Nothilfe in einem Kriegsgebiet überhaupt neutral sein oder verlängert sie nicht automatisch den Konflikt
und damit die Gewalt?
Noch immer gilt es als ethisch nicht korrekt, Hilfsorganisationen kritische Fragen
zu stellen! Schließlich handeln sie doch
zumeist mit besten Absichten. Doch eine
Diskussion kam auch bei unserer Jahrestagung nur schwer in Gang. Nach wie vor
fehlt es der humanitären Gemeinschaft
- so Polman - an einer Übereinstimmung
über Definitionen und Grundsätze. Ein
System, um Leistungen zu verfolgen und
zu analysieren, existiert nicht. „Den Hilfsorganisationen ist es wichtig, ihre Neutralität zu wahren. Ich halte das für falsch!
Alle Parteien in diesen Konflikten und
Kriegen betrachten die internationale Hilfe
als Teil des Krieges und missbrauchen sie
für ihre Zwecke. Wie kann man sich dann
für neutral erklären?! Wenn man nicht Teil
eines Krieges sein will, dann sollte man
das Land verlassen. Das ist eine schwierige Entscheidung, aber der muss man sich
stellen. Ab welchem Punkt schadet die
Hilfe den Opfern mehr, als dass sie Leiden lindert? Wenn die Täter stärker profitieren als die Guten, ist es nicht immer die
beste Option, zu bleiben“
(Linda Polman).
Wir hatten Gäste aus Myanmar, dem
Nepal und den Philippinen, die über das
Wirken verschiedener Organisationen in
ihren Ländern berichteten. Es war uns
wichtig, auch einmal zu hören und zu bedenken, wo die Probleme an den Schnittstellen der Aktivitäten verschiedener Organisationen liegen.
Erfreulich die Berichte über die Entwicklung unserer langjährigen Projekte:
Die Sektion Müchen ist seit 1997 in Myanmar tätig mit 37 Einsätzen und 4932
Operatinen. Immer arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, „meiner Burmafamilie“ (Heinz Schoeneich). Nicht
immer lassen sich die angedachten Hilfsprojekte so verwirklichen, wie wir es uns
vorstellen. Das Deltakrankenhaus, von
Knorr Global Care finanziert, lief erst nach
einem Jahr in unsrem Sinne. Die Praxis-
INTERPLAST Germany e. V.
schiffe oder mobil Clinics Swimming
Doctors I und II sind im Unterhalt (8000$)
teuer, aber über Sponsoren gedeckt.
40-60 Patienten werden pro Tag dort
versorgt in Allgemeinmedizin, Gynäkologie, kleiner Chirurgie und Zahnheilkunde.
Hätte man mit dem Investment anders
mehr erreichen können? (Siehe Jahresbericht Sektion München)
Der Weg unseres Nepal-Hospitals aus
deutscher wie nepalesischer Sicht, und
interessant insbesondere der Bericht
von Hein Stahl über die Mühsal und den
steinigen Weg der Bautätigkeit im Nepal
Hospital.
Auch in Vietnam blicken wir inzwischen
auf 15-jährige Erfahrungen zurück,
Nguyen Du Phu konnte einen Eindruck
vermitteln, in welchem Rahmen sich un-
ser Engagement dort neben vielfach bestehender Expertise vor Ort als notwendig und hilfreich erweist.
Auf den Philippinen sind auf verschiedenen der größeren Inseln Interplast-Teams
seit Jahren tätig. Im Süden auf Mindanao
fanden seit 12 Jahren in einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit mit den German
Doctors e.V. insgesamt 16 Einsätze vorrangig im German Hospital in Cagayan de
Oro statt.
Dort übernehmen die German Doctors
sowohl die Vorbereitung der Einsätze, vor
allem die Patientenakquise als auch notwendige Nachbehandlungen der von uns
chirurgisch versorgten Patienten.
In den letzten Jahren konnten zwei Lübecker Medizinstudentinnen für jeweils
mehrere Monate im Rahmen einer Promotionsarbeit auf Mindanao zum einen
Patienten nach Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, zum anderen Patienten nach
chirurgischer Therapie von Strumen und
Schilddrüsentumoren, die jeweils im
Rahmen unserer Einsätze versorgt wurden, aufsuchen und nachuntersuchen.
So konnten wir erstmals einen Eindruck
über die langfristigen Ergebnisse unserer
dortigen Tätigkeit gewinnen. Die interessanten Schilderungen von Lena Cohrs
und Katharina Jensen über ihre abenteuerliche Reise in abgelegene ländliche
Regionen, ihr Bemühen, die Patienten
anhand der spärlichen Dokumentation
wiederzufinden und standardisiert nachzuuntersuchen zeigten auch, wie mühsam und aufwendig es ist, eine solche
Nachuntersuchung durchzuführen. Die
Ergebnisse dieser Nachuntersuchungen
waren gleichermaßen interessant und
überraschend. So waren z.B. die Zahl der
postoperativen Wunddehiszenzen nach
Versorgung von Lippen- und Gaumenspalten letztlich doch deutlich höher als
der durch die Teams registrierte unmittelbare postoperative Verlauf erwarten ließ.
Andererseits ergab sich für die Patienten
nach Schilddrüsenoperationen ein erfreulich komplikationsarmer Verlauf, dies
insbesondere vor dem Hintergrund eines
sehr kurzen postoperativen stationären
Aufenthaltes der Patienten.
So sind für alle an den Einsätzen Beteiligten die Ergebnisse dieser Nachuntersuchungen sehr aufschlussreich sowohl im
Hinblick auf eine Beurteilung unserer Behandlungsergebnisse als auch im Hinblick
auf sinnvolle Modifikationen der Behandlungskonzepte.
Interplast Südostasien - zwischen
Wunsch und Wirklichkeit: wie in vielen
anderen Regionen erreicht uns auch „im
Morgenland“ über die Jahre ein zunehmender administrativer Aufwand, die
Notwendigkeit einer formalen Akkreditierung der Teams, lästige Zollformalitäten
auch im Rahmen medizinischer Hilfseinsätze und vieles mehr. Auf der Habenseite: gerade in unseren längerfristigen Projekten eine über die Jahre gewachsene
Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, inklusive Aus- und Fortbildungsaktivitäten,
die unsere Präsens dann an manchen
Stellen überflüssig macht – und gerade
dies sollte letztlich Grund zu Freude und
Stolz für uns sein.
Heinz Schoeneich und Peter Sieg
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INTERPLAST Germany e. V.
Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen
EBERSBERGERFÖRDERVEREININTERPLASTe.V.
Verein zur Förderung Medizinischer Hilfe für Entwicklungsländer
Prof. Dr. Hajo Schneck
Traxl 8 · D-85560 Ebersberg
Telefon +49-8094907432
Spendenkonto Nr. 21 16 31
Telefax +49-8094907433
bei der Kreissparkasse Ebersberg, BLZ 700 518 05
AWD-STIFTUNG e-mail: [email protected]
KINDERHILFE
AWD-Platz 1 · 30659 Hannover
Telefon 05 11 / 90 20 52 68 · Telefax 05 11 / 90 20 52 50
www.awd-stiftung-kinderhilfe.org · Email: [email protected]
Spendenkonto: Commerzbank Hannover Kto.-Nr. 14-1 919 100 (BLZ 250 400 66)
Hammer FOrum e.v.
humanitäre medizinische Hilfe
für Kinder aus Kriegs-und Krisengebieten
Caldenhofer Weg 118, 59063 Hamm
Telefon 0 23 81 / 8 71 72-0
Telefax 0 23 81 / 8 71 72 19
Email: [email protected] · www.hammer-forum.de
Bankverbindung:
Sparkasse Hamm, Kto.-Nr. 4 070 181, BLZ 410 500 95
hilfsaktion “noma“ e.v.
Die Wangenbrand Hilfsaktion für Kinder in Niger und Guinea Bissau
Ute Winkler-Stumpf
spendenkonto:
raiffeisenbank regensburg
konto-nr. 310 280, blz 750 601 50
eichendorffstr. 39, d-93051 regensburg, tel./fax 09 41/9 36 84
e-mail: [email protected] – internet: www.hilfsaktionnoma.de
Technologie Transfer Marburg in
die Dritte Welt e.V. – TTM
Auf der Kupferschmiede 1
D-35091 Cölbe/Germany
Telefon/Phone ++49(0)64 21 / 8 73 73-0
Telefax/Fax ++49(0)64 21 / 8 73 73-7
Email: [email protected]
www.ttm-germany.de
TTM ist ein eingetragener Verein, der sich die Versorgung von Projekten mit medizinischen Geräten, Einrichtungen und Verbrauchsmaterialien
zur Aufgabe gemacht hat. TTM berät bei der Planung, liefert die gewünschten Artikel und steht bei der Nachversorgung zur Verfügung.
EMAIL: [email protected]
TELEFON: 004916094831921
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FAX: 0049752228317
INTERPLAST Germany e. V.
Fachbereichssitzung „Pflege“ 2014
Ein kleiner Kreis bunt gemischter Kolleginnen und Kollegen,
welche aus den verschiedenen Sektionen kommen oder
auch Sektionsunabhängig tätig sind, traf sich im Vorfeld der
Jahreshauptversammlung 2014 zur Fachbereichssitzung der
Pflegefachkräfte OP.
In der Fachbereichssitzung 2014 hatten wir uns intensiver
mit
den
Sterilisationsverfahren
auseinandergesetzt,
Aufbereitungsmöglichkeiten besprochen, Alternativen beäugt.
Verschiedene Firmen hatten uns dazu Informationen zur
Verfügung gestellt, von denen wir profitieren konnten.
Meist handelt es sich um ähnliche Themen die wir besprechen,
die jedoch immer wieder aufs Neue interessant und
aufschlussreich sind. Insbesondere für neue Kolleginnen und
Kollegen bei Interplast ist dieser offene Austausch im doch
recht „heimeligen“ Rahmen interessant.
Es sind Fragen, die wir uns in der täglichen Arbeit in der Klinik
oder wo auch immer wir tätig sind, nicht stellen müssen, da die
Verfahren normalerweise geregelt sind. An den verschiedenen
Einsatzorten ist Alles anders und gerade dies macht unsere
Arbeit mit Interplast so spannend und bereichernd. Die
Begeisterung und Bereicherung für jeden von uns, direkt und
unkompliziert anderen Menschen in Not helfen zu können,
steht im Vordergrund und ist unser Motor. Nicht stehen zu
bleiben sondern uns immer wieder diesen Herausforderungen
zu stellen.
Gespannt und mit Freude, was uns an den verschiedensten
Einsatzorten erwarten wird, schauen wir ins Jahr 2015!
Ana Maria Lázaro Martin
Beirat Pflege
Sterilisation im St. Annes Hospital
Ghodegaon, Indien
Fragen zu Einsatzorten, Fundraising, erschwerte Sterilisations- und Desinfektionsverfahren bedingt durch besondere
Umstände am jeweiligen Einsatzort wurden im kollegialen
Austausch intensiv besprochen. Die Sicherheit der Patienten
steht im Vordergrund, dies ist in den Gesprächen immer
wieder präsent, insbesondere bei Fragen zur Sterilisation der
Instrumente.
Möglichkeiten der praktischen Anleitungen der Kollegen in den
Einsatzorten wurden besprochen. Stärken der einheimischen
Kollegen, die durch viele Widrigkeiten bedingt ihren Arbeitsalltag meistern. Manchmal sind wir doch erstaunt was so alles
möglich ist, auch wenn Technik versagt oder nur sporadisch
vorhanden ist!
Ideen werden gesammelt, andere Möglichkeiten aufgezeigt;
die Einsatzorte stellen uns immer wieder vor neue
Herausforderungen und die gilt es gemeinsam anzugehen.
25
INTERPLAST Germany e. V.
Interplast Akademie 2014 in Wiesbaden
Programm:
Einführung und Begrüßung; N. Alamuti
Aktuelles aus der Tropenmedizin der Universitätsklinik Heidelberg, Therapie und
Prophylaxe der Malaria für Interplast Reisende; T. Junghanss
Aufbau und Betreiben einer Dekontaminierungsanlage im Zeitalter von Ebola; M.
Strotkötter
aus den eigenen Reihen Michael Schidelko und Markus Strotkoetter. Michael
Schidelko hat über die Versicherungrelevanten Themen im Zusammenhang
mit tropischen Erkrankungen auf unseren
Einsätzen berichtet und den Weg der Formalitäten aufgezeigt, die dann notwendig
werden (um beispielsweise eine Anerkennung als Berufserkrankung bei der
BG zu erwirken). Markus Strotkoetter,
der erst am Morgen der Akademie aus
was die Bundeswehr außerhalb der uns
bekannten Tätigkeiten noch alles leistet
und mit welcher Präzision man in der
Kürze der Zeit ein technisch aufwändiges
mobiles medizinisches Versorgungssystem errichten kann. Gerade im Hinblick
auf die aktuellen Ebola Ausbrüche in
West Afrika war dies ein interessantes
Thema.
Als externe Referenten hatten wir Professor Thomas Junghanss, Leiter der
Masar‘i‘ Scharif (Afghanistan) zurückgekehrt ist, hat uns gezeigt wie eine mobile
Notfallversorgung und Isolationsstation,
im Falle einer Ebola Epidemie organisiert
werden kann. Markus hat langjährige Erfahrung mit Einsätzen der Bundeswehr,
die zum Teil technisch aufwändige Projekte in der Dritten Welt organisieren wir waren alle sehr erstaunt zu sehen,
Sektion Tropenmedizin der Universität
Heidelberg. In seinem Referat konnte
er uns eine gute Übersicht über Aktuelles aus dem Bereich Tropenmedizin und
außerdem alle relevanten Informationen
über die Malaria Prophylaxe und Therapie geben - wir haben zahlreiche für uns
wichtige und zum Teil neue Informationen in Erfahrung bringen können, so
zum Beispiel die Tatsache, dass es sich
bei unklarem Fieber noch 2 Jahre nach
einem Aufenthalt in den Tropen um eine
Malaria handeln kann! Erfreulicherweise
konnten wir unsere Kontakte soweit intensivieren daß es für unsere Mitglieder
in Zukunft kurze Wege bezüglich Tropenmedizinischer Fragestellungen nach Hei-
Dermatologische Probleme in Armutsregionen der 3. Welt; H. Hügel
Tropische Erkrankungen auf Interplast
Einsätzen und Versicherungsschutz; M.
Schidelko
Aspekte der traditionellen Medizin am
Beispiel der Touareg, H. Ritter
Die Interplast Akademie 2014 hatte das
Thema “Tropen und Reisemedizin”. Ein
Thema, dass uns sowohl bei unserer
Reisevorbereitung als auch auf unseren
Einsätzen hilfreich ist.
Wir hatten das große Glück, drei ausgezeichnete externe Referenten und Tropenmediziner zu gewinnen, außerdem
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INTERPLAST Germany e. V.
delberg geben wird - eine wichtige neue
Informationsquelle die uns als zusätzliches Tool für unsere Sicherheit auf den
Einsätzen in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Die Adresse des Tropenmedizinischen Instituts Heidelberg lautet:
Tropenmedizinische Ambulanz
Im Neuenheimer Feld 324,
69120 Heidelberg
Montag - Freitag von 8-17 Uhr
06221 56-22999 oder 56-22905
Notfälle außerhalb der Ambulanzzeiten
über 06221-568782
www.tropenmedizin-heidelberg.de
Hinweise und Empfehlungen für Reiseimpfungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) Stand: April 2014
erhalten Sie unter http://www.dtg.org
Als weiteren externen Referenten konnten wir auf Kontakt von Maria Angsten
den Dermatologen Heino Hügel gewinnen, der uns zahlreiche dermatologische
Krankheitsbilder in den Armutsgebieten
der 3. Welt (so der Titel seines Referates), deren Diagnose und Behandlungsmöglichkeit demonstriert hat. Er hat uns
unzählige Fälle gezeigt, die möglicherweise aus Unkenntnis einer chirurgischen Therapie unterzogen wurden, wo
eine einfache konservative Maßnahme
vielleicht die bessere Option gewesen
wäre. Der ein oder andere Interplast´ler
musste feststellen wie wichtig es doch
wäre, bei manchen Einsätzen auch den
Rat eines „tropenerfahrenen“ Dermatologen in Anspruch zu nehmen. Wie oft
sehen wir Krankheitsbilder von cutaner
Leishmaniose, Tuberkulose oder Lepra,
die wir vielleicht nicht gleich immer richtig zuordnen können. Erfreulicherweise
hat uns Heino Hügel seine Hilfe angeboten und interessierte Interplast´ler können Ihm aussagekräftiges Bildmaterial
zuschicken, falls man einmal eine spezielle dermatologische Fragstellung hat.
Hier sein e-mail Adresse:
[email protected].
Seine technischen Voraussetzungen:
Bilder vom Lokalbefund und aus 1m Abstand, mindestens 1MB / Bild, Angaben
zu Ausdehnung, Dauer der Beschwerden, Juckreiz etc. Meist würde er die Bilder innerhalb eines Tages beurteilen.
Den Abschluss der Akademie gab Hans
Ritter, ein Tropenmediziner und Ethnologen aus München. Hans Ritter ist Autor
mehrere Bücher zum Thema “Traditioneller Medizin der Tuareg unter Anderem:
Sahel, Land der Nomaden”, Tricksten
Verlag und “Salzkaravanen in der Sahara”,
Atlantis Verlag. Hans Ritter, der selbst lange Zeit mit den Tuareg in der Wüste gelebt hat, hat uns einen lebhaften Vortrag
über die traditionelle Medizin abseits der
Moderne in der Abgeschiedenheit der Sahara gegeben. Durch seinen stimmungsvollen Beitrag fand die Akademie 2014
einen erfolgreichen und lehrreichen Abschluß. Ich möchte mich bei allen Teilnehmern und Unterstützern herzlich
bedanken insbesondere bei der Schwesternschaft Rot Kreuz, der Vorsitzenden
Oberin Jutta Ölschlägel und dem Team
der Praxis Alamuti Scholz und natürlich
den Referenten. Ich lade Sie hiermit alle
wieder ganz herzlich zur nächsten Akademie am ersten Novemberwochenende
2015 nach Wiesbaden ein!
Nuri Alamuti / Wiesbaden
Aktuelle Empfehlungen für die Therapie und Prophylaxe,
Quelle: Prof. Junghanss, Univ. Heildeberg Sektion Tropenmedizin
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INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST – Europa
International Plastic Surgery for Developing Countries
www.Interplast-Europe.org
Interplast Germany
Interplast Holland
www.interplast-germany.de
Dr. Arnulf Lehmköster,
Sekretariat:
Hauptstr. 57
55595 Roxheim
Tel.: +49-171/8244508
Fax: +49-671/480281
www.interplastholland.nl
Rein J. Zeeman
Louise de Colignylaan 7
NL – 2341 C.G. Oegstgeest
Netherlands
Tel : + 31 – 71 515 39 67
Fax : + 31 – 71 517 32 64
[email protected]
Interplast France
Interplast Italy
www.interplast-france.net
Patrick Knipper
25 Rue Bourgogne
F – 75007 Paris
France
Tel : +33 - 145 51 47 47
[email protected]
[email protected]
www.interplastitaly.it
Paolo G. Morselli
Viale Berti Pichat 32
I - 40127 Bologna
Italy
Tel: +39 – 51 25 20 21
Fax: +39 – 51 24 63 82
[email protected]
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INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST-Stiftung
Seit 2004 hat der Verein INTERPLAST-Germany e.V. zur Förderung längerfristiger Projekte eine INTERPLAST-Stiftung
errichtet und über 20 Projekte wiederholt finanziell erfolgreich unterstützen können.
Es handelt sich dabei um eine rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechtes, die der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz untersteht. Die INTERPLAST-Stiftung wird verwaltungsmäßig unabhängig vom Verein
geführt und hat eine eigene Konto- und Bankverbindung. Es wird zwischen einer Zustiftung und einer Spende unterschieden. Die Zustiftung dient zur Aufstockung des Stiftungskapitals, aus dessen Erträgen die gemeinnützigen Aufgaben
finanziert werden sollen. Außerdem sind auch Spenden möglich, die allerdings dann zeitnah zu verwenden sind. Wie bei
unserem Verein, so ist auch die Tätigkeit für die Stiftung ehrenamtlich ohne eine finanzielle Entschädigung.
Heinz Schoeneich
André Borsche
Hein Stahl
Arnulf Lehmköster
Homepage der Stiftung : www.interplast-germany.info
Kontoverbindung der INTERPLAST-Stiftung :
Bank für Sozialwirtschaft Mainz
BLZ
550 205 00
Zustiftungen & Spenden
Kto.: 8616 000
BIC: BFSWDE33MNZ
IBAN: DE06550205000008616000
Bitte angeben, ob es sich um Zustiftung oder Spende handelt. Soll ein bestimmtes Projekt gezielt unterstützt werden,
bitte Stichwort nennen! Zum Beispiel: Nepal-Projekt, Burma-Projekt, Brasilien-Projekt oder Indien-Projekt
Bitte unbedingt Name und Adresse angeben, nur so kann eine steuerlich abzugsfähige Zuwendungs-Bescheinigung ausgestellt werden !
Kontoführung : Camilla Völpel
[email protected]
Vorsitzender: Dr. Heinrich Schoeneich [email protected]
Ansprechpartner: Dr. André Borsche
[email protected]
Steuerliche Abzugsfähigkeit
Die neue steuerliche Abzugsfähigkeit einer Zustiftung ist weiter gefaßt als bei einer Spende:
- bis 1.000.000 Euro / Jahr Zustiftung
- bis 20 % des Einkommens als Zuwendung (Spende) für eine Stiftung
- unbegrenzt bei Erbschaft, Vermächtnis oder Schenkung
Im Jahr 2014 wurden folgende Stiftungsprojekte finanziell unterstützt:
Knochenbohrausrüstung für Tansania-Projekt (Schidelko)
Nachsorge Unterstützung Bolivien-Projekt (Kranert / Aschoff) Spalthautdermatom für Indien-Projekt (Borsche) Hospital-Aufbauhilfe für ANDO Ghana Projekt (Wynands) Narkosegasmonitor für OP Nepal Hospital (Stahl)
Knochen-Instrumentarium für Nepal-Projekt (Stahl)
Scholarship OP-Schwester in Tanzania (Tilkorn)
Ausbildungsunterstützung Ärztin Tanzania Projekt (Tilkorn)
Hauttransplantationsgerät für Ruanda (Lehmköster)
Dermatome zur Spalthauttransplantation für Burma (Schoeneich)
Knochenbohrer / Fräse / Säge für Sumbawanga Tanzania (Strotkötter)
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INTERPLAST Germany e. V.
Längerfristige Humanitäre Projekte der
INTERPLAST-Stiftung
1. Krankenhaus in Nordost-Brasilien: Coroatá
In der Armenregion Coroatá / Maranhao im Nordosten
Brasiliens ist 1992 auf Initiative von Prof. Werner und Gretel
Widmaier aus Stuttgart ein kleines Krankenhaus entstanden,
in dem bereits 25 INTERPLAST-Teams in Zusammenarbeit mit
Landshuter Ordensschwestern großartige humanitäre Hilfe
geleistet haben. Dieses wunderbare Projekt der unmittelbaren
Nächstenliebe lebt durch plastisch-rekonstruktive Operationen,
die den mittellosen Menschen helfen, schwere angeborene
Entstellungen oder verstümmelnde Verbrennungsfolgen zu
überwinden. Hier unterstützt die INTERPLAST-Stiftung die
Einsatzteams und die Ausbildung von 2 OP-Schwestern vor Ort.
Zuletzt wurden auch dringend erforderliche Renovierungen im
Operationssaal durch Stiftungsgelder ermöglicht.
2. Nepal-Krankenhaus: SKM-Hospital in Sankhu
Kaum ein INTERPLAST-Projekt hat seit nunmehr 13 Jahren
soviel an längerfristiger Hilfe geleistet wie das INTERPLAST
Hospital in Nepal. Als Vorzeige-Projekt der Entwicklungshilfe
wird es von vielen engagierten Ärzten, Schwestern und
Helfern getragen und dient neben der direkten Hilfe vor
Ort auch als Ausbildungsstätte für nepalesische Ärzte und
Schwestern. Auch die segensreiche Arbeit der leitenden
Schwester Christa Drigalla aus Freiburg haben wir von der
INTERPLAST-Stiftung finanziell unterstützt. Seit 1. November
2009 hat mit Übernahme der ärztlichen Leitung durch den
nepalesische Chirurg Dr. Jaswan Shakya eine neue Epoche im
INTERPLAST Hospital in Nepal begonnen. Er wurde durch
die Ärzte von INTERPLAST ausgebildet und erhält auch
weiterhin fachärztliche Unterstützung aus Deutschland. Damit sind wir einen Schritt weiter in Richtung Selbstständigkeit.
Die Projektverantwortlichkeit liegt weiterhin bei INTERPLAST
und Projektleiter Hein Stahl freut sich auch in Zukunft über
tatkräftiges Engagement.
30
3. Burma (Myanmar):
Aufbau plastisch-chirurgischer Versorgungsstrukturen
Bereits seit über 10 Jahren ist INTERPLAST in Burma aktiv.
Heinz Schoeneich aus München hat sich mit einer Vielzahl
von Mitstreitern das hochgesteckte Ziel gesetzt, neben
den regelmäßigen Operationseinsätzen auch strukturelle
Verbesserungen zur Förderung der Plastischen Chirurgie
durchzusetzen. Krankenhausbauten, Sachmittel und Instrumente gehören genauso dazu wie auch die enge
Integration burmesischer Kollegen in das Hilfsprojekt als
gleichwertige Partner. Hier leistet die INTERPLAST-Stiftung
finanzielle Rückendeckung, damit diesem idealistischen
Ziel nicht der Atem ausgeht. Eine große Spende für OPInstrumentarium wurde 2009 durch die Stiftung ermöglicht.
4. Namibia: Plastisch-chirurgische Hilfe
und Ausbildungsprojekt (von 2006-2011)
Im Sinne „Hilfe zur Selbsthilfe“ betreiben wir ein plastischchirurgisches Operationsprojekt mit begleitender Ausbildung
in der Sahelzone in Namibia, dem ehemaligen DeutschSüdwestafrika. Seit 2006 engagiert sich
INTERPLAST
in Oshakati und Windhoek mit 2 Einsätzen jährlich, um in
dem aufstrebenden Land auch die Versorgung der sozial
benachteiligten Menschen zu unterstützen. Ein Vertrag mit
dem Gesundheitsministerium ebnete den Weg und Matthias
Gensior aus Korschenbroich wird auch für die nächsten 5 Jahre
die Operationseinsätze koordinieren. Die INTERPLAST-Stiftung
hilft bei der Beschaffung von geeigneten Instrumenten für die
praktische Hilfe und Ausbildung der einheimischen Ärzte und
Schwestern.
INTERPLAST Germany e. V.
Armut am größten ist. Leider sind vor Ort aber die räumlichen
Bedingungen für eine medizinische Versorgung oft äußerst
dürftig. So auch beim Murunda-Hospital in Ruanda, wo Arnulf
Lehmköster aus Vreden eine neue INTERPLAST-Kooperation
initiieren will. Als Voraussetzung für zukünftige Hilfseinsätze
soll mit Unterstützung der INTERPLAST-Stiftung ein OP-Trakt
mit Gästehaus entstehen. Es ist Ziel, eine kontinuierliche
operative Tätigkeit auf plastisch-rekonstruktivem Gebiet und
die Ausbildung des Personals zu ermöglichen.
5. Indien: Immer wieder fehlt der Sauerstoff
In dem kleinen Städtchen Ghodegoan im zentralindischen
Bundesstaat Maharastra hilft INTERPLAST seit 2007, ein
kleines von Nonnen geführtes Krankenhaus mit Leben zu füllen,
weil hier die Armut besonders groß ist. Doch immer wieder
fehlt der Sauerstoff, um sichere Narkosen zu ermöglichen.
Zusammen mit dem „Ebersberger Förderverein für Interplast
EFI“ von Hajo Schneck haben wir nun von Stiftungsspenden
einen Sauerstoffgenerator angeschaftt, der für die nächsten
INTERPLAST-Einsätze zur Verfügung stehen wird. Pater Prakash
ist überglücklich, dass wir ihn in seiner ländlichen Armenregion
nicht im Stich lassen.
6. Hospital-Projekt Tosamaganga in Tansania
Das Krankenhaus der Diözese Iringa liegt im Herzen Tansanias
und wird von Hubertus und Marlene Tilkorn aus Münster durch
INTERPLAST-Teams unterstützt. Obwohl alle ihr Bestes geben,
sind die hygienischen und räumlichen Bedingungen vor Ort so
katastrophal, dass wir immer wieder um die von uns operierten
Patienten bangen müssen. Hier hat die INTERPLAST-Stiftung
Gelder zur Verfügung gestellt, um eine dringend erforderliche
Renovierung zu realisieren, denn dieses segensreiche Projekt
braucht wirklich unser längerfristiges Engagement.
7. Notstromaggregat für das Krankenhaus in Puma /
Tansania
In der Trockenzeit bricht mehrmals in der Woche die
Stromversorung des Krankenhauses in Puma zusammen.
Michael und Regina Schidelko, die seit vielen Jahren dort
in der entlegenen Region Tansanias INTERPLAST-Einsätze
organisieren, baten die INTERPLAST-Stiftung um die
Kostenübernahme für ein Notstromaggregat. Inzwischen ist
dieses erfolgreich installiert und versorgt Operationssaal und
die benachbarte Krankenstation mit Notstrom.
9. Ausbildungshilfe für Anästhesie-Assistenten in Kamerun
Seit Jahren engagiert sich die INTERPLAST-Sektion Schopfheim
in Kamerun und bietet eine längerfristige Perspektive
für die dringend benötigte plastisch-chirurgische Hilfe in
Zusammenarbeit mit den Ärzten und Pflegepersonal vor Ort. Um
eine zuverlässige anästhesiologische Betreuung der Patienten
zu ermöglichen unterstützt die INTERPLAST-Stiftung die
3-jährige Ausbildung eines Anästhesie-Assistenten, der sich als
äußerst zuverlässig und kompetent bei den Einsätzen gezeigt hat.
10. Solar-Anlage zur Stromversorgung für die Krankenstation in Gehandu / Tansania
Gehandu ist eine kleine Missionsstation mit einer Krankenstation,
die in einem entlegenem Gebiet im Süden Tansanias gebaut
wurde, um die dort lebenden Menschen medizinisch und in
Hungerszeiten mit Lebensmitteln zu versorgen. Die Station liegt
in einer ausgesprochen trockenen und unwirtlichen Gegend,
sie verfügt weder über eine öffentliche Strom- noch über eine
Wasserversorgung. Das Trinkwasser wird wöchentlich aus dem
100 km entfernten Puma mit Tankwagen herbeigeschafft. Der
Strombedarf, besonders für die Krankenstation, soll zukünftig
mit Solarstrom gesichert werden. Die INTERPLAST-Stiftung
beteiligt sich an der Finanzierung der Photovoltaik-Anlage für
das Hospital. So können dann auch hier Medikamente gekühlt
und die neu errichtete Geburtshilfestation in Betrieb genommen
werden.
11. Mobil Clinic - SWIMMING DOCTORS - RIVER DOCTORS
in Burma
Die INTERPLAST-Sektion München mit Heinz Schoeneich
8. INTERPLAST-Projekt Murunda in Ruanda
Gemäß der INTERPLAST-Philosophie versuchen wir abseits der
großen Zentren plastisch-chirurgische Hilfe anzubieten, wo die
31
INTERPLAST Germany e. V.
engagiert sich seit Jahren für längerfristige Versorgungsstrukturen für Plastische Chirurgie in Myanmar (Burma).
Nachdem der Wirbelsturm Nagris im Delta des IrawadiFlusses unzählige Opfer geforderte hatte, die nur über
Schiffe zu erreichen waren, entschloss sich Schoeneich
zusammen mit Jürgen Gessner mobile Kliniken auf Booten
zu bauen. Inzwischen behandeln oder erfassen auf 2 kleinen
Hospital-Schiffen burmesische Ärzte und Schwestern 50-120
Patienten pro Tag und versorgen damit auch die entlegensten
Dörfer. Die INTERPLAST-Stiftung hat die medizinische
Ausrüstung dieser segensreichen Hilfseinrichtung finanziell
unterstützt.
12. Nachhaltige Hilfe für verbrannte Kinder in Bolivien
Nach einem sehr erfolgreichen INTERPLAST-Bolivieneinsatz
in Santa Cruz in Kooperation mit der örtlichen Hilfsorganisation
CERNIQUEM (Centro por Rehabilitation de Ninos con
Quemadas) planen Gunther Kranert und Horst Aschoff ein
längerfristiges Engagement für dieses Projekt. Ziel ist es
eine vollständige Betreuung und Rehabilitation von jungen
Verbrennungsopfern durch rekonstruktive Operationen,
Krankengymnastik und Nähen von Kompressionsanzügen.
Helga Richter und der örtliche Rotary-Club sind hier die
Protagonisten, die diese äußerst sinnvolle Hilfe organisieren.
Mit Geldern der INTERPLAST-Stiftung soll das Zentrum
für verbrannte Kinder personell über die nächsten Jahre
unterstützt werden.
13. Weiterbildung einer engagierten Apothekerin in
Tansania
Hubertus und Marlene Tilkorn der INTERPLAST-Sektion
Münster-Stuttgart setzen sich für eine Weiterbildung der
engagierten Ordensfrau und Apothekerin Sr. Petronilla ein, die
sie bei ihren letzen Einsätzen im Ipamba Hospital in Tosamaganga / Tanzania sehr tatkräftig und umsichtig unterstützte.
Die 3-jährige Ausbildung an der Makerere Universität Kampala / Uganda in „pharmacy management“ käme dem gesamten Hospital-Projekt zugute und würde die Selbsthilfe vor
Ort nachhaltig fördern. Hier sind Gelder der INTERPLASTStiftung sicher sinnvoll eingesetzt.
14. Operationseinrichtung für neues Medical Care
Center in Burma
Um die mangelhafte medizinische Versorgung der Menschen
in dem vom Wirbelsturm verwüsteten Irawadi-Deltas in
Burma zu verbessern, wird von der AMARA Foundation und
KNORR-BREMSE global-care ein Medical Care Center in
Dedaye errichtet. Heinz Schoeneich hat mit seiner Sektion
München zugesagt, einen Teil der medizinischen Ausstattung
zu übernehmen. Die Operationseinrichtung, ein kleines
Labor und ein Röntgengerät sollen angeschafft werden. Die
INTERPLAST-Stiftung leistet hier finanzielle Unterstützung.
32
15. Hospitation in Hand- und Mikrochirurgie für
Chirurgen im Nepal-Hospital
Der 32-jährige nepalesische Chirurg Dr. Santosh Bikram
Bhandari arbeitet seit 2009 im SKM-Hospital in Sankhu
und hat sich fachlich sehr bewährt. Aufgrund der
vielen Handverletzungen in Nepal und den komplexen
Verwundungen ist eine spezielle Weiterbildung in
Mikrochirurgie dringend von Nöten, um auch diesen
Patienten adäquat helfen zu können. Das Zentrum für
Plastische Chirurgie in Coimbatore in Indien hat Dr.
Santosh eingeladen, als Gastarzt in der Handchirurgie
und Mikrochirurgie zu hospitieren. Um ihm dies finanziell
zu ermöglichen, wird ihm die INTERPLAST-Stiftung
helfen. So wird auch das längerfristige Ziel vorbereitet,
dass INTERPLAST-Hospital in nepalesische Hände zu
übergeben.
16. Elektrokauter zur Blutstillung für das MurundaHospital in Ruanda
Regelmäßige INTERPLAST-Einsätze der Sektion Vreden
nach Ruanda haben zu einem partnerschaftlichen
Verhältnis zum Murunda-Hospital geführt. Dank des
Engagements von Arnulf Lehmköster ensteht dort zur
Zeit ein dringend benötigter OP-Trakt. Für die Ausstattung
des Operationssaales ist ein Elektrokauter zur Blutstillung
erforderlich, der von der INTERPLAST-Stiftung angeschafft
wird.
17. Operationstisch für das St. Anne`s Hospital im
indischen Ghodegoan
Seit 5 Jahren ist die Sektion Bad Kreuznach regelmäßig
INTERPLAST Germany e. V.
Gast im St. Anne`s Hospital in dem kleinen Städtchen
Ghodegoan im indischen Bundesstaat Maharastra. Die
arme, ländliche Bevölkerung ist auf die Hilfe der deutschen
Ärzte angewiesen, da die nächste Großstadt viele Kilometer
entfernt ist. Um die Operationsbedingungen des Teams
und die medizinische Versorgung vor Ort zu verbessern ist
die Anschaffung eines neuen OP-Tisches erforderlich. Der
Lions-Club in Bad Honnef und die INTERPLAST-Stiftung
machen dies finanziell möglich.
18. Medizinische Ausrüstung für Außencamps in den
entlegenen Tälern Nepals
Hein Stahl schreibt „Das INTERPLAST-Hospital organisiert
jedes Jahr 4- 5 OP-Camps, die extrem effektiv sind, aber uns
in immer entlegenere Winkel Nepals führen. Im Anschluss
an die Camps werden dann die schwereren Fälle ins Hospital
übernommen. Leider sind unsere Lampen eine Katastrophe,
der Elektrokauter und die Absaugungen ständig störanfällig
und der kleine Stromgenerator altersschwach und mit zu
wenig kW, um den Autoklaven zu betreiben. Die ganze
Ausstattung ist nun auch schon 10 Jahre im Einsatz und
so brauchen wir wirklich dringend die Unterstützung der
INTERPLAST-Stiftung.“
19. Müllverbrennungsanlage für das Interplast-Krankenhaus in Tansania
Michael und Regina Schidelko setzen sich seit Jahren für
das Missionshospital in Puma ein, dass Dank der vielfältigen
humanitären Aktivitäten schon verdient, als INTERPLASTKrankenhaus regelmäßig unterstützt zu werden. Diesmal
war die Expertise des Interplast-Ingenieurs Hein Stahl
gefordert, der in nur wenigen Tagen eine dringend benötigte
Müllverbrennungsanlage für das Krankenhaus entsprechend
seines Modells in Nepal konstruierte. Finanziell wurde dies
von der INTERPLAST-Stiftung ermöglicht.
20. Ausbildungsunterstützung für Ärztin des Tosamaganga Projektes in Tansania
Seit 2007 führte ein INTERPLAST-Team unter Leitung von
Hubertus und Marlene Tilkorn einmal jährlich einen sehr erfolgreichen, arbeitsamen Einsatz im Ipamba-Hospital / Tosamaganga in Tansania durch. Dieses Krankenhaus mit 150
Betten und sehr großer Ambulanz wurde von Sr. Dr. Sabina
Mangi, einer afrikanische Ordensschwester, geleitet.
Die INTERPLAST-Stiftung unterstützt nun ihre Facharztausbildung an der Kampala Universität in Uganda, damit
sie anschließend noch besser für ihr Hospital wirken kann.
33
INTERPLAST Germany e. V.
Mitgliederspektrum
Stand Februar 2015
CA
OA
FA
AA
PRAXIS
NN
34
Gesamt
CA
OA
FA
AA
PRAXIS
NN
Gesamt
%
KS
CA
OA
FA
AA
PRAXIS
NN
Gesamt
%
KS
KG
FM
ORG
STUD
CA
OA
FA
AA
PRAXIS
NN
Gesamt
%
KS
KG
FM
ORG
STUD
INTERPLAST Germany e. V.
300
ZAHN
AUGEN
250
GYN
HNO
ORTHO
200
150
ARZT
CHIR
MKG
ANAE
PLC
100
50
0
CA
%
OA
74
66
49
80
62
10
341
29
24
73
102
58
35
27
319
28
215
19
295
13
69
132
FA
17
27
17
13
33
6
113
10
14
27
31
51
7
6
136
12
AA
5
5
14
54
7
41
126
11
PRAXIS
5
7
8
9
6
3
38
3
0
3
8
3
5
0
19
2
NN
6
9
6
1
1
1
24
2
0
2
5
1
3
0
11
1
145
220
245
273
171
106
1160
0
1
5
3
12
12
33
3
122
469
19
295
13
69
2025
35
INTERPLAST Germany e. V.
Homepage „www.interplast-germany.de“
Liebe Mitglieder und Interplast-Freunde,
zwei Jahre ist nun die „neue Homepage“
online – und wir sehen mit Freude, dass
das Interesse sehr groß ist.
Besonders die „interne“ Rubrik mit der
Auflistung der Einsatzbewerber erfreut
sich großem Zulauf....mittlerweile konnten wir weit über 100 Bewerber mit ihrem
Profil einfügen! Dabei ist das Bild der Bewerber bunt gemischt: von Fachärzten
sowohl im Bereich der chirurgischen
oder anästhesiologischen Weiterbildung
über Krankenschwester und -pfleger, Assistenzärzten, Medizinstudenten, Physiotherapeuten bis zu Studenten verschiedener Fachrichtungen. Mein Appell an alle Teamleiter, sich ruhig einmal
in dieser Kartei umzuschauen, ob nicht
noch ein geeigneter „Teamplayer“ für
den nächsten Einsatz hier zu finden ist,
zumal viele auch weitgefächerte Fremdsprachenkenntnisse (z. T. durch zweisprachiges Aufwachsen) aufweisen.
Auch die Tatsache, dass Einsatzberichte
nunmehr überwiegend auf der Homepage veröffentlicht werden, haben viele
Mitglieder schnell verinnerlicht und
schicken fleißig sehr interessante Einsatzberichte und Bilder.
Von unseren Webdesignern Christian
Hauck und Jörg Aagten wurde die Homepage „generalüberholt“ - das heißt,
dass die Website auf das neue System
„Wordpress“ umgestellt wurde. Dazu
wurden alle Templates bzw. das Layout
neu geordnet. Rein optisch hat sich nicht
viel verändert aber „unter der Haube“
besteht nun ein moderneres System,
welches auch in Zukunft mit vielen neuen Funktionen erweiterbar und durch
zahlreiche regelmäßig erscheinende Updates sehr sicher und zeitgemäß ist. Besonderes Augenmerk wurde hierbei auf
ein „responsive Design“ gelegt, damit
gewährleistet ist, dass die Homepage
auf allen Geräten optimal bedienbar und
lesbar ist, insbesondere auf mobilen Geräten wie iPad, anderen Tablet-PCs und
Smartphones. In einem Zeitalter von
36
Facebook, Twitter etc. Gold wert!!
Auch die Downloadseite wurde ebenfalls etwas anders gestaltet, so dass sie
moderner erscheint. Zudem wurde die
Suchfunktion überarbeitet – es werden
jetzt nach Eingabe von nur 3 Buchstaben schon automatisch Vorschläge angezeigt.
Als Neuerung sollte laut beschluss der
letzten Sektionsleitersitzung unter der
Rubrik „ Einsatzländer“ auch zukünftig
geplante Einsätze aufgelistet werden.
Hierzu sind wir auf die Angaben der jeweiligen Sektionsleiter angewissen. Es
können und sollen so auch bei zukünftigt geplanten Einsätzen in den entsprechenden Ländern die verantwortlichen
Teamleitern kontaktiert werden, gerade,
wenn in dem entsprechenden Land noch
kein Einsatz getätigt wurde und von den
Erfahrungen der „alten Hasen“ profitiert
werden kann!
Das System der neuen Homepage
ist auch auf die eventuell in der Zukunft geplanten, einheitlichen Seiten zu
jeder Sektion vorbereitet. Es wurde
bereits ein Beispiel für die „Sektion
Vreden“ angelegt, welche unter dem
Dropdown „Sektionen“ in der Kopfleiste aufgerufen werden kann. Nach
diesem Vorbild sind bereits zwei weitere Sektionen angelegt, auf welche die
Sektionsverantwortlichen auch selbst
Zugriff haben und z. B. Neuigkeiten, Einladungen, Berichte etc. posten können.
Somit wäre ein „einheitlicher“ Internetauftritt der einzelnen Sektionen im
Netz gewährleistet.
Christine Schulze-Hillert
INTERPLAST Germany e. V.
37
INTERPLAST Germany e. V.
Zusammenarbeit mit folgenden Organisationen:
Handicap International e.V.
für Menschen mit Behinderung weltweit
www.handicap-international.de
Ganghoferstr. 19 · D-80339 München
Tel.: 089 54 76 06 0 · Fax: 089 54 76 06 20
e-mail: [email protected]
Spendenkonto 595
Bank für Sozialwirtschaft · BLZ 70020500
SENTINELLES
Hilfe für die unschuldigen Noma-Opfer
www.sentinelles.org
Facing Africa – Noma:
Hilfe für Noma-Patienten in Nigeria
(Sokoto) und Äthiopien
www.facingafrica.org
Schweiz
Tél : + 41 21 646 19 46
Fax : + 41 21 646 19 56
Facing Africa - Noma,
Seend Park, Seend, Wiltshire
SN12 6NZ · England
Tel: +44 (0)1380 827038
Chris Lawrence
e-mail: [email protected]
Humani-Terra International /
NGO für humanitäre Chirurgie
152, Avenue du Prado
www.humani-terra.org
e-mail: [email protected]
Tel . + 33 / 491 421 000
Afghanistan –
Hilfe, die ankommt e.V.
www.afghanistan-hilfe.de
e-mail: [email protected]
Ein Herz für Kinder Bild hilft e.V.
„Ein Herz für Kinder“
ermöglicht Behandlungen von schwerverletzten
Kindern aus aller Welt z. B. auch in Deutschland
www.ein-herz-fuer-kinder.de
38
Les Cerisiers
Route de Cery
CH - 1008 Prilly / Lausanne
F- 13008 MARSEILLE
Frankreich
Dr. Najiba Behmanesh · Hermannstraße 160
D-55545 Bad Kreuznach
Spendenkonto: 0017040122
Sparkasse Rhein-Nahe
Bankleitzahl: 560 501 80
Brieffach 3410
20350 Hamburg
Telefon: 040 / 34 72 37 89
Spendenkonto 067 67 67
Deutsche Bank Hamburg
BLZ 200 700 00
INTERPLAST Germany e. V.
Verdienstorden
der Bundesrepublik Deutschland
für Dres. Marlene und Hubertus Tilkorn
Für Ihr langjähriges außergewöhnliches soziales Engagement
wurde im März 2014 in Münster vom Regierungspräsidenten
der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hubertus und Marlene Tilkorn verliehen.
Und dieses “außergewöhnliche soziale Engagement” kann sich
wirklich sehen lassen: es sind nicht nur die 44 Einsätze mit
unserem Verein, die beide nach ihrer Pensionierung im Jahre
2002 seit 2003 geleitet haben. Viele Jahre leitete Hubertus die
Sektion Stuttgart-Münster, deren Münsteraner Zweig von Hubertus und Marlene gegründet wurde. 4 Jahre lang war Hubertus darüberhinaus Vorstandsmitglied unseres Vereins, die
Qualitätssicherung unserer Einsätze wurde maßgeblich von
ihm aufgebaut.
Dass sich beide auch nach Beendigung ihrer Einsatzzeit und
nach Übergabe der Sektionsleitung in jüngere Hände noch aktiv
an der Sektionsarbeit beteiligen, ist aller Ehren wert. Pünktlich
und akribisch wurde auch in diesem Jahr die Sektionsabrechnung vorgelegt.
Ich selbst erfuhr von Hubertus und Marlenes sozialem Engagement viel füher: viele Jahre lang waren Hubertus und ich bei
der Ärztekammer Westfalen-Lippe in Münster oft gemeinsam
als Facharztprüfer tätig. Für mich eine große Freude und Ehre,
hatte Hubertus doch mich Jahre zuvor selbst zum Facharzt geprüft! Als ich in einer Prüfung Operationsbilder aus Afrika vorlegte, erzähltest Du, Hubertus, mir erstmals von Eurem langjährigen Engagement in Tansania. Schon weit vor Eurer aktiven
Interplastzeit wart Ihr 4 Jahre lang am St.Benedict´s Hospital
in Tansania tätig, zeitweilig als einzige Ärzte vor Ort. Und auch
1974 zog es Euch nochmal für mehrere Monate dorthin.
So wunderte es mich nicht, dass Du schon damals ankündigtest, dass Ihr Euch nach Eurer Pensionierung bei Interplast
würdet engagieren wollen. Und dies habt Ihr in bewundernswerter Weise umgesetzt.
So gratuliert Euch der ganz Verein von Herzen, verbunden mit
tief empfundenem Dank für all Eure Arbeit! Lassts Euch nun im
Kreise Eurer Kinder, Schwiegerkinder und Enkel gut gehen,
bleibt vor allem gesund!
Wir alle freuen uns, noch lange um Euer weiteres Engagement
für unseren Verein zu wissen und Euch noch oft zu unserer Jahrestagung begrüßen zu können.
Arnulf Lehmköster
39
INTERPLAST Germany e. V.
Aktivitäten 2013
Nr.Land/Einsatzort
Nr.Land/Einsatzort
Nr.Land/Einsatzort
983
Bolivien, Santa Cruz
1005 Nepal, Kathmandu
1027 Indian, Katra
984
Philippinen Cagayan de Oro
1006 Tanzania, Stonetown
1028 Kamerun, Bangwa
985
Myanmar
1007 Tanzania, Puma
1029 Indien, Ghodegaon
986
Tanzania Puma / Singida
1008 Tanzania, Puma
1030 Indien, Khandwa
987
Indien, Raipur
1009 Kambodscha, Takeo
1031 Kambodscha, Takeo
988
Philippinen / Pangasinan
1010 Indien, Srinagar
1032 Tanzania, Matema
989
Myanmar, Mawlamyaning 1011 Pakistan, Jattan
1033 Iraq, Erbil
990
Nepal, SKM Hospital
1012 Tanzania, Puma
1034 Äthiopien, Addis
991
Indien, Kalkata
1013 Tomsk
1035 Tanzania
992
Indien, Bangalore
1014 Nepal, SKM-Hospital
1036 Ruanda, Murunda
993
Philippinen / Pangasinan 1015 Kirgistan
1037 Tanzania, Puma
994
Nepal, SKM Hospital
1016 Nepal, SKM-Hospital
1038 Indien, Pahar
995
Tschetschenien, Grozny
1017 Indien, Lah
1039 Barsilien, Corata
996
Tanzania, Puma
1018 Tanzania, Tanga
1040 Tanzania, Puma
997
Sierra Leone, Kenema
1019 Eritrea, Amara
1041 Kamerun, Ngaounderé
998
Tanzania, Sumbawanga
1020 Tanzania, Puma
1042 Indien, Mumbai
999
Jemen, Taiz
1021 Tanzania, Puma
1043 Kamerun, Mangemen
1000 Ghana, Wa
1022 Paraguay, Ciudad d. E.
1044 Nepal, SKM-Hospital
1001 Nepal, SKM-Hospital
1023 Tanzania, Puma
1045 Myanmar, Sittwe
1002 Sierra Leone, Lumsar
1024 Tanzania, Sumbawanga
1046 Myanmar Bagon
1003 Nepal, SKM Hospital
1025 Tanzania, Tosamaganga
1047 Angola
1004 Thailand
1026 Nepal, SKM-Hospital
1048 Ghambia
66 Einsätze
40
3.497 Patienten
INTERPLAST Germany e. V.
Aktivitäten 2014
Nr.Land/Einsatzort
1071 Nepal SKM
1094 Tansania Puma
1049 Indien/Kalkutta
1072 Pakistan Jetlan
1095 Indien Haridwar
1050 Puma
1073 Nepal SKM
1096 Myanmar Thanowe
1051 Bolivien Santa Gruz
1074 Indien Sainagar
1097 Tanzania Puma
1052 Bolivien Sao Paulo
1075 Tansania Puma
1098 SKM
1053 Sierra Leone
1076 Nepal SKM
1099 Indien Jashpur
1054 Indien /Raipur Jaipur
1077 Jordanien
1100 Kambodscha/Takeo
1055 Myanmar Sittwe
1078 Tansania Puma
1101 Tansania Matema
1056 Gambia/Banjul
1079 Brasilien/Coroata, MA
1102 Paraguay
1057 Tanzania Kibosho
1080 Tansania
1103 Indien Padhar
1058 Tanzanzia Puma Dareda
1081 Tansania Puma
1104 Peru
1059 Tansania Puma
1082 Myanmar
1105 Sri Lanka
1060 Nepal SKM
1083 Ruanda
1106 Indien/Mumbai
1061 Indien Katra
1084 Rwanda Remera-Rukoma
1107 Nepal Sankhu
1062 Nepal SKM
1085 Indonesien Manmeve Flores
1108 Tansania Puma
1063 Philippinen Puerto Princhesa
1086 Tanzania Tosamagoga
1109 Myanmar/Sitwe
1064 Iran
1087 Mongolei Ulan Batar
1110
Indien / Leh
1065 Ruanda
1088 Bolivien/Cochabamba
1111
Nepal Sankhu
1066 Jordanien
1089 Tansania
1112
Myanmar / Sittwe
1067 Tansania Sumbawanga
1090 Tansania Sumbawanga
1113
Myanmar / Dedeae
1068 Indien/Viskasnagar
1091 Tansania Wiasso Hospital
1114
Indien
1069 Indien/Aligarh
1092 Niger Niamey
1115
Indien / Bangalore
1070 Bolivien
1093 Nepal
67 Einsätze
4922 Patienten
34 Jahre Interplast-Germany
Aktivitäten
NR. 0 – 48 49 – 283 284 – 841 842 – 909 910 - 982 981-1048
1049 - 1115
JAHR 1980 – 1989 insgesamt: 1990 – 1999 insgesamt: 2000 – 2010 insgesamt: 2011 insgesamt: 2012 insgesamt: 2013
insgesamt:
2014
Insgesamt:
1980 – 2014 EINSÄTZE
48 235 558 68 73 66
67
PATIENTEN
3.202
18.241
46.486
3.656
4.283
3.497
4.922
1115 83.331
41
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Rhein / Main 2014
2 Einsätze in Chhattisgarh Indien,
Raipur und Königreich Jashpur
Charity Gala in Wiesbaden
Behandlung von Kindern aus
dem Friedens im Heilig Geist
Krankenhaus Bingen
Interplast Akademie Tropenmedizin
Einsatz in Raipur
Von der noch jungen Sektion Rhein/
Main konnten wir 2014 gleich zu
Beginn des Jahres unseren 2.
Einsatz nach Raipur starten. Durch
unsere verlässliche Partnerin und
internationales
Interplast-Germany
Mitglied Nirved Jain, haben wir in
Chhattisgarh ein feste Anlaufstelle
für nachhaltige Einätze mit ausgezeichneter Nachsorge für unsere
Patienten gefunden. Dr. Jain betreibt
mit Ihrem Mann Sanjeev und Ihrer
Tochter Nishita ein kleines privates
Krankenhaus in der Hauptstadt des
entlegenen und wenig entwickelten
Bundesstaats Chhattisgarh. Sie hatte
in der Vergangenheit mit mehreren
Hilfsorganisationen zusammen gearbeitet und auf dem Gebiet der
42
LKG Spalt Chirurgie ist Nirved Jain
eine ausgewiesene Expertin. Einige
namhafte Klinikchefs aus westlichen
Spalt Zentren waren regelmäßig bei
Nirved Jain zu Gast und haben sich
Tipps und Tricks für den Alltag bei Ihr
eingeholt.
Die Vorauswahl der Patienten erfolgte
durch Nirved und Ihren Mann Sanjeev.
Sie hatten einen Ausruf in den lokalen
Medien gestartet und in Ihrer Klinik,
dem Jeevan Memorial Hospital in
Raipur, ein screening durchgeführt.
Wie wir erfahren konnten, haben sich
auf den Aufruf auch einige professionelle Patienten-Schlepper gemeldet, die
eine „Kopfprämie“ auf die Vorstellung
von Spaltpatienten angeboten haben da einige ausländische Organisationen
ein Konzept verfolgen, in dem sie für
jede stattgefundene Spaltoperation
eine Art Prämie bezahlen, scheint hier
doch ein Gewisses „Geschäft“ mit der
Not der Patienten zu herrschen. Gegen
diesen Missbrauch setzt sich Nirved
Jain konsequent durch.
Wir haben uns zunächst auf privater
Ebene zum ISAPS Kongress in Jaipur
getroffen und sind dann gemeinsam
nach Raipur gereist, dort konnten
wir direkt an unserem Ankunftstag
die ersten gut vorbereiteten Patienten operieren. Wir sind mit
einem kleinen 3 köpfigen Team aus
INTERPLAST Germany e. V.
Wiesbaden angereist und haben in
altgewohnter Weise mit den Indern
gemeinsam
hoch
effektiv
und
lehrreich zusammengearbeitet. Der
Lerneffekt war für uns groß – so zum
Beispiel bei den Rekonstruktionen von
Verbrennungskontrakturen an Händen,
Hals oder Gesicht, bei denen wir häu-
der Op Indikationsstellung feststellen
können, dass die einheimischen
Kollegen bei LKG Spalten bereits
wenige Tage nach der Geburt eingreifen und so konnten wir ein 7
und ein 10 Tage altes Neugeborenes
mit jeweils einer einseitigen und
einer
doppelseitigen
Lippenspalte
Ziel gemacht hat, den Patienten zu
helfen, denen sogar die Mittel fehlen
um in die nächste größere Stadt zu
reisen. Damit wollten wir dem ärmsten
Teil der Bevölkerung quasi entgegen
kommen. Für die Zukunft ist sogar ein
kleines OP Zentrum an der Außenstelle
geplant, wo wir einfachere und kleinere
Eingriffe direkt durchführen können.
Eine entsprechende Unterstützung
für dieses Projekt hat uns der Rotary
Club Bingen ermöglicht – diesem gilt
unser ausdrücklicher Dank. Außerdem
bedanken wir uns bei der Praxis Dr.
Blesse für die Spende einer Steris der
Dank der Hilfe von Markus Strotkötter
schon bald den Weg von Bielefeld nach
Chhattisgarh antreten wird und Teil der
Ausstattung dieses OP Zentrums sein
wird.
Afghanische Kinder
in Bingen
Im Sommer haben wir wieder 2 Kinder
aus Afghanistan behandelt, die uns
vom Friedensdorf vorgestellt wurden.
Muhammad, ein 6 jähriger Junge mit
einer septisch granulierenden offenen
Verbrennungswunde an beiden Oberschenkeln und einer schweren narbigen
Kontrakur über beide Leisten und Bibi
fig in unserer Analyse und OP Planung
die eigentlichen Wünsch der Patienten
oftmals nicht immer ausreichend
berücksichtigt haben. Beispielsweise
spielt es für die Indischen Frauen
oft eine große Rolle, ob eine Narbe
pigmentiert oder weiß ist während wir
oft nur streng die gelenkübergreifende
Funktion beurteilt haben und uns der
kuturspezifischen Wünsche wenig
gewidmet haben. Wir haben auch bei
erfolgreich und sicher operieren,
was wir als reines Team von Gästen
sicherlich aus Sicherheitsgründen nicht
gemacht hätten. Nach einer Woche
haben wir dann noch, gemeinsam
mit einem Team aus Augenärzten,
Gynäkologen und Allgemeinmedizinern
ein Außencamp 100 km außerhalb von
Raipur organisiert und durchgeführt.
Wir konnten uns einer aktiven Gruppe
von Ärzten anschließen, die sich zum
43
INTERPLAST Germany e. V.
Amina, ein afghanisches Mädchen,
dass wir mehrere Jahre zuvor bereits
im Binger Heilig Geist Hospial operiert
haben - dem engagierten Personal im
OP und auf den Stationen sei hiermit
ganz herzlich gedankt! Bei Bibi Aminia
konnten wir eine narbige Kontraktur am
Hals und Kinn weiter verbessern und
auch den kleinen Muhammad konnten
wir mit einer deutlichen Verbesserung
der Beweglichkeit in die Obhut des
Friedensdorfs entlassen. Es hat uns
sehr gefreut, dass wir die Möglichkeit
hatten unsere Ergebnisse durch den
wiederholten Besuch von Bibi Amina
einmal kritisch zu beurteilen und durch
weitere notwendige Maßnahmen
eine gewisse Nachhaltigkeit bei der
Behandlung unserer kleinen Gäste aus
dem Ausland erzielen konnten.
Sektionsleitertreffen
und erweiterte
Vorstandssitzung
im Kloster Eberbach
Am 13.09 haben wir dann zu einer
erweiterten Vorstandssitzung und
einem Sektionsleitertreffen in Wiesbaden eingeladen. Im wunderschönen
Kloster Eberbach haben wir richtungsweisende Beschlüsse gefasst und
44
uns über aktuelle Themen aus dem
Vorstand und dem Bereich der
Sektionen ausgetauscht. Das Sektionsleitertreffen im September ist nun
seit 3 Jahren ein fester Bestandteil
unserer regelmäßigen Treffen und wird
auch in Zukunft immer an wechselnden
Standorten der einzelnen Sektionen
ausgerichtet werden.
Charme and Charity 2014
Im November fand dann die 2.
Charme and Charity Veranstaltung in
Wiesbaden statt – wieder einmal haben Claudia Zurheide-Tholl und Werner
Tholl einen gelungenen Abend mit
zahlreichen Künstlern und Aktivisten
ins Leben gerufen, bei dem wir eine
große Unterstützung für unsere noch
junge Interplast Sektion erfahren
haben. Die Veranstaltung fand in den
Räumen des Restaurants Rossini statt.
Allen Aktivisten, Claudia und Werner
Tholl, dem Restaurant Rossini, den
Musikern, Künstlern und Spendern
sei hiermit ganz herzlich gedankt.
Wiesbaden hat es so geschafft als
kleine eigenständige dynamische
Sektion einige Einsätze komplett zu
finanzieren.
Einsatz in Jashpur
Parallel zur Charme and Charity
Veranstaltung in Wiesbaden fand unser
2. Einsatz in Indien statt. Diesmal sind
wir mit einem gemischten Team aus
Indien und Wiesbaden unterwegs
gewesen. Der Einsatz führte uns nach
Jashpur, einem kleinen unbekannten
Königreich an der nordöstlichen Grenze
des Bundestaats Chhattisgarh zum
Staat Jarkand. Nirved Jain und ein 6
köpfiges Team sind aus der Hauptstadt
Raipur angereist und Désirée Grote
und Nuri Alamuti aus Wiesbaden. Die
Anreise nach Jashpur erfolgte über
Ranchi im Bundestaat Jarkand. Dabei
mussten wir auf einer abenteuerlichen
Fahrt auf einer unbefestigten aber
immerhin als „national Highway“
ausgewiesenen Piste durch das Gebiet
der maoistischen Rebellen fahren, dem
sog. „red corridor“. Jashpurnagar die
Hauptstadt des kleinen Königreichs
Jashpur hat ca. 50.000 Einwohner
und eine kleine, schlecht ausgerüstete
Klinik.
Es sind zwar 2 mehr oder weniger
funktionsfähige Narkosegeräte in der
einzigen Klinik der Hauptstadt dieses
INTERPLAST Germany e. V.
800.000 Menschen großen Königreichs
vorhanden, aber kein Arzt der sich
bereit erklärt hätte jemals eine Narkose
durchzuführen. Und so haben wir die
historischen Momente erlebt, die ersten
Operationen in Vollnarkose in Jashpur
durchzuführen. Wir haben in einer
Woche rund um die Uhr an 2 Op Tischen
in einem Saal operiert und konnten
so mehr als 50 Patienten operieren,
davon 35 primäre LKG Spalten. Gerade
als wir alle unsere Instrumente und
Koffer gepackt hatten, erreichte uns
eine ca. 65 jahre alte Dame, die mit
einer riesigen Skalpierungsverletzung
von einem Prankenhieb eines Bären
verletzt
wurde.
Glücklicherweise
konnten unsere indischen Freunde,
die aus Raipur ( der Hauptstadt des
Bundestaates Chhattisgarh ) mitgereist
waren, diese Frau mit in Ihre Klinik
nehmen, um die Patientin dort weiter zu
behandeln. Der volksnahe König dieses
unbekannten und fast verwunschenen
Königreichs bat uns dann noch zu
einer imposanten Audienz – seine
Dankbarkeit war groß und wir haben in
Zukunft weitere Einsätze in dieser so
entlegenen und unbekannten Region
geplant. In erster Linie gilt es, einen
Narkosearzt zu finden, der sich bereit
erklären würde für eine längere Zeit in
Jashpur zu bleiben, um so mindestens
eine Grundversorgung der Bevölkerung
sicher zu stellen und möglicherweise
einen weiteren Narkosearzt anzulernen.
Interplast Akademie
Tropenmedizin
Im November fand dann noch die
Interplast Akademie in Wiesbaden
zum Thema Tropenmedizin statt.
Eine lehrreiche und intensive Fortbildungsveranstaltung, die uns allen
viele nützliche Informationen und
Neuerungen zum Beispiel zum Thema
Impfschutz Malariaprophylaxe und
Therapie auf unseren Einsätzen
gegeben hat.
(Siehe Bericht der Interplast Akademie)
Ruth Alamuti-Ahlers und
Nuri Alamuti / Wiesbaden
45
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Stuttgart-Münster 2014
Fast in direktem Anschluss an unsere
Jahrestagung gab es am 11. März
innerhalb unserer Sektion etwas ganz
Besonderes zu feiern. Dr. Hubertus
Tilkorn und seiner Frau Dr. Marlene
Tilkorn wurde in einer Feierstunde
vom
Regierungspräsidenten
in
Münster der Verdienstorden der
Bundesrepublik Deutschland für
Ihr außergewöhnliches soziales Engagement in der Dritten Welt
(rund 50 Interplasteinsätze!) verliehen. Unter den Gästen fanden
sich viele Weggefährten des langjährigen Sektionsleiters und Vorstandsmitglieds aus unserer Sektion
und aus dem Gesamtverein. Ein sehr
bewegendes und festliches Ereignis,
bei dem jeder wusste, dass dort „die
Richtigen“ geehrt wurden.
Als
Dauerprojekte
wurden
von
unserer Sektion erneut die jährlichen
Einsätze in Bangaluru, dem früheren
Bangalore (Südindien, 12. Einsatz),
Tosamaganga (Tanzania, 8. Einsatz),
Coroata (Nordbrasilien, 22. Einsatz)
und Mumbai, dem früheren Bombay
(Nordindien, 2. Einsatz) durchgeführt
und finanziert. So konnten über 400
Patienten von uns versorgt werden. Als
sektionsgeförderter Gast und „MKGAushilfe“ nahm Michael Bergermann
zudem an einem sehr effektiven
Einsatz der Sektion München in
Sittwe (Myanmar) teil.
Als Besonderheit hat unsere Sektion,
die zweimal einen Einsatz auf
Sansibar durchgeführt hatte, einen
46
Teil der Rehabilitation des bei einem
religiös motivierten Säureattentat
auf Sansibar massiv entstellten,
bewegungseingeschränkten und an
den Kiefern geschädigten Geistlichen
Father Anselmo (Bistum Sansibar)
übernommen, der hierzu mehrere
Wochen in der kath. Gemeinde St.
Maria in Welver aufgenommen wurde.
Unser
Dank
gilt
den
vielen
Sponsoren und Spendern, die mit
kleinen und großen Beträgen, oft
zum wiederholtem mal bzw. als
Dauerspende, die Finanzierung dieser
Einsätze auf ein sicheres Fundament
gestellt haben und deren Wiederholung
auch im Jahr 2015 sichergestellt
haben.
Der
Ideenreichtum
der
Spender kannte dabei keine Grenzen:
eine 9. Schulklasse aus Soest hat
auf dem Schulhof Kuchen verkauft
und mir danach eine prall mit
Münzen gefüllte Keksdose an meiner
Haustür übergeben, ein münsteraner
Gastronomenehepaar
veranstaltete
auf eigene Kosten zum wiederholten
Mal ein wunderbares Charity Dinner in
sehr gediegener Umgebung, an vielen
Geburtstagen und Trauertagen wurde
anstelle von Geschenken und Blumen
um Spenden für Interplast gebeten,
ein Dortmunder Unternehmer motivierte seine große Belegschaft bereits
zum dritten Mal in Folge zur Teilnahme
an einem Volkslauf und spendet je
Teilnehmer und gelaufenem km 5,Euro etc. etc..
Unser Dank gilt auch den Teammitgliedern, den Teamleitern und
den im Hintergrund organisatorisch
Tätigen, die alles im Ehrenamt
erledigen. Und denen von uns, die in
unzähligen Vorträgen, Zeitungsartikeln, Einsatzberichten, persönlichen
Dankesschreiben und durch persönliche Kontakte unsere Projekte
selbstlos und authentisch immer
wieder den potentiellen Spendern
darlegen und somit für ein sehr
beachtliches Aufkommen an Sachund Geldspenden gesorgt haben.
Kurzberichte der Einsätze (somit die
Informationen dem Autor vorlagen;
die ausführlichen Einsatzberichte mit
Fotos finden Sie auf www.interplastgermany.de):
INTERPLAST Germany e. V.
Bangaluru (Indien)
Die Leitung dieses nun zum 12.
Mal
stattfinden
Einsatzes
im
Technologiezentrum Indiens wurde
in diesem Jahr von Peter Pantlen/
Berlin,
übernommen.
Die
uns
einladenden Mitglieder der dortigen
Friends
Welfare
Organisation
(FWO) hatten über das ganze Jahr
die Patienten auch aus entfernteren
Regionen
akquiriert,
sorgfältig
selektiert und am ersten Tag des
Einsatzes am Einsatzort versammelt.
Zudem kümmerte man sich wieder
vorbildlich um unsere Unterbringung
und Verpflegung als auch um die der
Patienten und deren Angehörigen(!).
OP-Räume und eine Bettenstation
sowie das OP- und Stationspersonal
wurden uns in der Augenklinik von Dr.
Solanki auch in diesem Jahr wieder
kostenlos zur Verfügung gestellt.
Schwerpunkte waren dort die Spaltund Verbrennungskontrakturchirurgie.
Es gelang sehr gut, drei neue
Mitglieder ins Team einzugliedern.
Alle organisatorischen Klippen wurden
erneut von Katrin Gauler, die wieder
auf eigene Kosten mitreiste,
und
Christine Stindt in gewohnter Art
gemeistert.
Teilnehmer:
Peter Pantlen (Plastischer Chirgurg
und Teamleiter)
Urs Berger (Anästhesist)
Cord Corterier (Plastischer Chirurg)
Gabriele Gauch (OP-Schwester)
Katrin Gauler (Allgemeinmedizinerin)
Markus Oberhauser (Anaesthesist)
Max Speulda (Anaesthesist)
Christine Stindt (Cand. med.)
Dietrich Stindt (MKG-Chirurg)
Thomas Wermter (Plastischer Chirurg)
Tosamaganga (Tansania)
Der 8. Einsatz im mittlerweile u. a.
durch Spenden der Interplast-Stiftung
und privater Sponsoren baulich und
technisch deutlich aufgerüsteten
Missionskrankenhaus Tosamaganga
fand erneut unter Leitung von Robert
Oellinger, Rheinfelden (Schweiz),
statt. Bereits zum dritten Mal in
Folge wurde der Einsatz durch einen
Sponsorenlauf der Mitarbeiter der Fa.
Murtfeldt-Kunststoffe in Dortmund
mitfinanziert.
Zum
altbewährten
Team war in diesem Jahr Stephan
Düchting aus dem Bangalore-Team
gestoßen. Zudem unterstütze uns
zum dritten Mal der New Yorker
MKGler Ruben Cohen „auf eigene
Rechnung“. Neben der Verbrennungsund Spaltchirurgie ist die Versorgung
von Patienten mit Kopf-Halstumoren
47
INTERPLAST Germany e. V.
dort erforderlich. An seine Zeit als
Skullbase Surgeon in den USA fühlte
sich Michael Bergermann bei der
Versorgung eines Kleinkindes mit
einer frontobasalen Enzephalozele
erinnert. Trotz verlorengegangener
Werbeplakate für unseren Einsatz
konnten wir auf Grund des Andrangs
an Patienten leider erneut nicht alle
Patienten versorgen, die den Weg zu
uns gefunden hatten. Der Einsatz ist
dort eine Institution geworden. Eine
unverzichtbare Hilfe und ein sehr
guter Teamplayer ist uns die fließend
Suahili sprechende Medizinstudentin
Ana-Lena Reusch geworden, die
jeden Patienten in der Landessprache
empfängt und fürsorglich bis zu seiner
Entlassung betreut.
Coroata (Brasilien)
Der
22.
Einsatz
in
Coroata,
Nordbrasilien, wurde erneut in dem
von Interplast-Germany eingerichteten und unterstützten Krankenhaus
der Schwestern des Solanusordens
aus Landshut mit tatkräftiger Unterstützung von Schwester Veronica
und unter Teamleitung von Dr.
fußballerischer Großereignisse zu
sponsern. Trotz des für uns ungewohnten Medienrummels blieb
unser Einsatz jedoch ein InterplastCamp und wurde von bigshoe auch als
solcher dargestellt. Ganz herzlichen
Dank! Die vielen geknüpften Kontakte
und Freundschaften werden auch
zukünftig unserem ältesten Projekt
und vielleicht auch weiteren Projekten
helfen können.
Sehr ermutigend für uns war
die laufende Anwesenheit fortbildungswilliger einheimischer Kollegen im OP. Ein Segen für das
Krankenhaus und die gesamte
Region ist die vom Schweizer
Ehepaar Eichenberger gesponserte
Festanstellung des einzigen Chirurgen des Krankenhauses. Weitere
Einsätze dort sind ein Muss!
Teammitglieder:
Robert Oellinger (Plastischer Chirurg,
Teamleiter)
Michael Bergermann (MKG-Chirurg)
Ruben Cohen (MKG-Chirurg, Gast)
Stephan Düchting (Plastischer
Chirurg)
Ela Gauch (OP-Schwester)
Annette Hortling (Plastische
Chirurgin)
Anna-Lena Reusch (Cand. med.)
Eckhard Speulda (Anästhesist)
Max Speulda (Anästhesist)
Stefan Stöckel (Anästhesist)
48
Stefan Hessenberger / München
durchgeführt.
Das
eingespielte
und mit den Örtlichkeiten bestens
vertraute Team konnte in gewohnter
Art eine große Anzahl spalt- und
verbrennungschirurgischer Eingriffe
durchführen.
Bemerkenswert waren der diesjährige Zeitraum des Einsatzes während der Fußball-WM in Brasilien
und die weitgehend von bigshoe e. V.
aus Wangen im Allgäu übernommene
Finanzierung des gesamten Einsatzes. Der 2006 gegründete Verein
bigshoe (www.bigshoe.de) hat es
sich zur Aufgabe gemacht, durch
Unterstützung aus Politik, Sport
und Wirtschaft und einer großen
Medienpräsenz nachhaltig soziale
Projekte an den Austragungsorten
Teilnehmer:
Stefan Hessenberger (MKG-Chirurg
und Teamleiter)
Bastian Böger (Anästhesist)
Alexandre Borba (MKG-Chirurg)
Jan Esters (Plastische-Chirurg)
Denys Löffelbein (MKG-Chirurg)
Frank Möller (Anästhesist)
Jutta Nickels (Anästhesieschwester)
Ivonne Reschke (OP-Schwester)
Michael Sollmann (Plastischer
Chirurg)
Mumbai (Indien)
Mitten im ehemaligen Bombay fand
unter Leitung von Dr. Alexander
Rudolph / München und der tatkräftigen organisatorischen Hilfe des
INTERPLAST Germany e. V.
Betten, Angaben über die Akquisition
der Patienten noch über temporäre
Arbeitsgenehmigungen
vor.
Der
Einsatz wurde von uns daraufhin
abgesagt. Was für ein Verlust an Zeit,
Engagement, Geld und an Hilfe, die
ansonsten anderswo in der Welt vielen
Menschen hätte gegeben werden
können!
Für unsere Sektion ergibt sich daraus
die Konsequenz, dass die Planung
eines neuen Einsatzes erst nach
Eingang einer offiziellen schriftlichen
Einladung einer staatlichen Stelle
beginnt.
von uns bereits seit 12 Jahren in
Bangaluru unterstützenden Sharad
Shah, der zweite Einsatz unserer
Sektion statt. Vor Ort wurde der Einsatz
von der Golden Group of Sanchor
vorbildlich organisiert und betreut.
Die kleinen Startschwierigkeiten des
ersten Jahres waren überwunden,
und es scheint sich auch dort ein
Langzeitprojekt entwickelt zu haben.
Teilnehmer:
Alexander Rudolph (MKG-Chirurg
und Teamleiter)
Kurt Bandisch
Tanja Gerlach
Haqif Gashi
Markus Konert
Bernhard Emmerich
Nina Mattyasovsky
Jens-Peter Sieber
Quevedo (Ecuador)
Auf
Veranlassung
von
Heinz
Schoeneich wollten wir als ein
Gemeinschaftsprojekt mit der Sektion
Vreden das in Quevedo vor drei Jahren
von ihm begonnene Projekt mit einem
Einsatz im November 2014 fortsetzen.
Nachdem sich Arnulf Lehmköster auf
Grund seines plötzlichen erforderlich
werdenden Wiedereinstiegs ins
Berufsleben zurückziehen musste,
hatte Herbert Bauer die Teamleitung
übernommen und sich mit Maria Cobo
als in DE lebende Ecuadorianerin zu
Beginn des Jahres an die Organisation
des Einsatzes gemacht.
Es wurden insgesamt 172 (!)
Emails, (die meisten ins Spanische
übersetzt), geschrieben, 10 zum
größten Teil sehr interplasterfahrene
Teammitglieder wurden gefunden,
angeforderte Dokumente wurden
übersetzt und beglaubigt, mit Henry
Schein ein Sponsor für das gesamte
Material gefunden. Günstigste Flüge
wurden gebucht. Als der Einsatztermin näher kam und uns immer noch
keine offizielle schriftliche Einladung
vorlag (mündlich war selbstverständlich
alles „geregelt“) und immer neue
Schwierigkeiten auftraten, wurden
erst die Konsulin und danach auch der
Botschafter Ecuadors mit eingespannt.
Alle Zusicherungen waren vergeblich:
zur von uns gesetzten Frist, rund einen
Monat vor dem Abflug, lagen trotz
Zusicherungen weder eine offizielle
Einladung, eine Genehmigung der von
uns einzuführenden Medikamente und
Materialien, Angaben über die von uns
zu nutzenden OP-Räumlichkeiten und
In eigener Sache: jedem aktiven
Interplastler ist bekannt, was für
einen zeitlichen- und oft auch
nervlichen Aufwand die Organisation
eines Einsatzes für einen Teamleiter
bedeutet. In eingespielten Teams
sollten einige seiner Aufgaben, wie
z. B. die Materialbeschaffung, durch
die mitreisenden Fachvertreter übernommen werden. Trotzdem bleibt viel
Arbeit und Verantwortung an einem
Teamleiter bis zur sicheren Rückkehr
des Teams hängen.
Dieses macht „den Teamleiter“ zu
einer absoluten Mangelware! Es
ist daher nicht zu verstehen, dass
ein Teamleiter oder ein von ihm
ernannter Stellvertreter mitreisende
Teammitglieder wiederholt auf die
Beibringung wichtiger Dokumente und
Angaben drängen muss, noch dass
seine telefonischen oder gesendeten
Anfragen unbeantwortet bleiben. Wer
sich einem Team anschließen möchte,
sollte sich darüber im Klaren sein, dass
dieses mehr Engagement bedeutet,
als pünktlich zum Abflug am Flughafen
zu sein. Wer solches erwartet, sollte
lieber einen Abenteuerurlaub buchen.
Und dann gibt es noch die Anfragen
von Sektionsleitern, die immer mal
wieder auf Antworten warten…
Welver, den 15.01.2015
Dr. Dr. Michael Bergermann
Dr. Herbert Bauer
49
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht München 2014
2014 hat die Sektion München
9 Einsätze durchgeführt.
Bagan, ( Mr. Aung und Oliver Khet Khet
in Napali, ein Deutscher der seit über
20 Jahren in Myanmar lebt) hatten
die Einsätze logistisch wie immer
gut vorbereitet. In Bagan kamen 320
und in Sittwe über 400 Patienten zum
Screening. Das Krankenhaus, dass
vor 15 Jahren in Bagan mit Interplast
Spendengeldern aufgebaut wurde,
macht einen guten Eindruck. Die OP
Säle sind weiterhin voll funktionsfähig und sauber gehalten. Da die
Ausgaben für das Gesundheitswesen
um 2% gestiegen sind,
hat die
Regierung auch hier in die Infrastruktur
investiert und einen neuen Bettentrakt hinzugefügt. Neben der Chirurgie
sind jetzt Gynäkologie und Innere
Medizin vertreten.
1-5.Myanmar
Feb: Bagan
März: Sittwe
October: Thandwe
November: HCC Deltla Devision,
Sittwe
6.+7. Indien
Vikaskarnar März und November
8.Äthiopien
Alem Kettema Juli
9. Mongolei
Ulanbaatar August
MUC Team:
Plast. Chirurgie:
Dr.Heinz Schoeneich
Dr.Moritz Schoeneich
Dr. Paul Heidekrüger
Dr.Nikolaus Björ
Prof. Heinz Homann
Dr. Frauke Deneken
Prof. Richter-Turtur (Traumatologe )
MKG:
Prof .Martin Gosau
Anästhesie:
Dr.Silvia Gögler-Schröder, Dubravka
Lung
Dr. Martina Rieffert
Dr.Stephanie Roth
Dr. Paul Schüller
Dr.Angelika Wagner
Dr. Petra Wagner
OTA:
Iris Kuriakos
Manuela Distel
Barbara Ruppert
Isabel Oberst Sirrenberg
Cand. Med.: Katharina Feigl
Chritian Hausting
Nicole Strüngmann
Alexandra Kurz
50
Die Sektion München arbeitet seit
über 17 Jahren in Myanmar. Wir
fühlen uns in diesem Lande zu Hause
und kennen es zum Teil besser als
Deutschland. Unsere Kontaktleute in
Myanmar
Bagan Februar
Das
Operationsteam
in
Bagan
bestand aus 2 Plastischen Chirurgen:
Meinem Sohn Moritz und mir , dem
MKG-Chirurgen Prof. Martin Gosau,
der in diesem Jahr in Nürnberg
seine eigene Abteilung bekommen
hat, 3 Anästhesisten: Dr. Angelika
Wagner, Dr. Martina Rieffert, Dr. Paul
Schüller, 2 OP-Schwestern: Barbara
Ruppert, Manuela Distel, sowie
zwei Medizinstudenten: Christian
Hausding, Nicole Strüngmann. In
Bagan sowie in Sittwe operierten wir
über 80% Lippen-Kiefer-GaumenSpalten. Seit vier Jahren versuchen
wir bei gut ernährten Kindern, den
Gaumen und die Lippe in einer Sitzung zu verschließen. Die Indikation
für dies 3 stündige Operation stellen wir streng zusammen mit den
Anästhesisten und hatten bisher
keine Komplikationen.
INTERPLAST Germany e. V.
Myanmar
Sittwe März u. November
In Sittwe ist die politische Situation
mit der muslimischen Bevölkerung
angespannt. Um Übergriffe zu vermeide hat man die Muslime aus
der Stadt evakuiert und sie aus
Sicherheitsgründen außerhalb der
Stadt in Lagern untergebracht.
Wir konnten sowohl im Februar,
als auch im November ungestört
arbeiten.
Erstaunlicherweise
war
endas Krankenhauspersonal und die
Krankenhausleitung
zuvorkommend
und unterstützend, was nicht immer
der Fall ist. Der Gesundheitsminister
aus Rakkhine hatte sich in den OP
eingeschleust und großes Interesse
an unseren Operationsverfahren gezeigt.
Wie im vergangenen Jahr hatte sich
der Schweizer Neurochirurg Philippe
Schucht unserem Team angeschlossen und Kraniomeningocelen und
Hydrocephali operiert. Das Gesundheitsministerium hatte 20 CT’s über
das Land verteilt und Philip Schucht
nutzte die Gelegenheit, das Personal
in Sittwe in die Aufnahmetechnik und
Interpretation der aufgenommenen
Bilder einzuführen. Wir versuchen so
die Vernetzung mit anderen NGO’s
und Kollegen auszuweiten. Angelika
Wagner hatte im November ein
Hals-Nasen-Ohren-Team (Dr. Biesinger) begleitet, welches auch
schon seit 5 Jahren in Burma
arbeiten und Chochleaimplantate und
Innenohrchirurgie durchführen.
Das Team in Sittwe bestand aus
Teamleiter Dr. Caius Radu, Dr.
Mich-ael Bergermann, Dr. Andreas
Schmidt, OP Schwester Maritta. Da
Oliver Khet Khet in Sittwe zu viele
Patienten aus den umliegenden
Inseln und aus dem Grenzbereich
Bangladesh nach Sittwe brachte,
hatten wir uns entschlossen im
November mit Peter Sieg ein
weiteres Team zu organisieren.
Über 100 XXL-Strumen waren auf
der Warteliste. Peter Sieg hatte
sich auf das Operieren der Strumen
konzentriert und den Plastischen und
Kiefer-Chirurgen die Lippen-KieferGaumen-Spalten und Verbrennungen
überlassen.
Myanmar
Jakol Yang
HCC Krankenhaus
Delta Devison
Das von der Knorr Global Care Bremse
gestiftete Krankenhaus, welches in
dem ersten Jahr Anlaufschwierigkeiten hatte, hat sich für uns und
die
Sponsoren
zufriedenstellend
verändert.
Nach Austausch der muslimischen
Ärztin durch den erfahrenen und
beliebten Allgemein chirurg Dr. Aung,
zeigte sich die Situation vor Ort
erfreulich gebessert. Das Krankenhaus
mit 16 Betten war überbelegt, die
Hebammen ausgelastet und vor dem
Krankenhaus war ein kleiner Markt
entstanden, wo
Angehörigen der
Patienten sich selbst mit Getränken
und Speisen versorgen können.
Erstaunlicherweise, und das hat
wiederum mit der Vernetzung mit
der Amara Health Foundation zu tun,
war vor einem Jahr ein Müllprojekt
begonnen worden. Im Dorf standen
zahlreiche Mülleimer, die gut gefüllt
waren. Der sonst übliche Plastikmüll
war im Dorf nicht zu finden. Auch
das lässt sich, wenn man sich
darum bemüht, in kleinen Bereichen
erfolgreich organisieren.
Das Team bestand aus Prof. Heinz
Homann, Dr. Frauke Deneken und mir
51
INTERPLAST Germany e. V.
und als Anästhesist Dr. Sylvia GöglerSchröder. Da es hier nur begrenzte
operative Möglichkeiten gibt wurden
33 Operationen durchgeführt. Hier
geht es nicht um Patientenversorgung
in großer Zahl, sondern um Unterstützung des Krankenhauspersonals
und des Chirurgen Dr. Aung.
Geschlafen wird in einem Kloster in
der Gebetshalle auf Iso-Matten mit
Moskitonetzen und morgens wird
die Dusche mit der Schöpfkelle mit
den Mönchen geteilt. Es ist eine
besondere Atmosphäre und ein
harmonisches Zusammenarbeiten.
Mit Vertretern der Amara Health
Foundation haben wir beschlossen,
für die Unterbringung des Arztes,
der Hebamme und Schwestern ein
Stuff House im HCC Krankenhausgelände mit einer Investitionssumme
von 40.000 EUR zu bauen. Die Pläne
sind fertig und Baubeginn wird März
2015 sein.
Der Anschlusseinsatz sollte in
Thandwe (5 Einsätze) mit Paul
Schüller und Katharina Feigl und
mir
stattfinden. Durch zahlreiche
Anmeldungen internationaler Teams
kam es wohl in der Hauptstadt
Naypyidaw zu Verwechselungen.
Wir waren nicht gelistet, der
Krankenhausdirektion nicht gemeldet
und
keine
Arbeitsgenehmigung
vor Ort. Zunächst ziemlich frustriert
haben wir erfahren, dass Peter Sieg
in Sittwe Hilfe benötigte. Das Zweierteam hatten über 300 Patienten zu
versorgen. Am nächsten Tag waren wir
in Sittwe und konnten Unterstützung
leisten. Über 30 Strumen wurden
von Peter Sieg operiert. Zusammen
wurden 58 Lippen-Kiefer-GaumenSpalten, 21 Verbrennungskontrakturen
und 33 Varia versorgt.
In dem Küstengebiet um Ngapali,
Sittwe und Thandwe scheinen sich
sehr viele Neuralrohrschädigungen in
der Embryonalphase zu entwickeln.
52
Wir
finden
immer
zahlreiche
Meningocelen und Hydrocelen, die
vielleicht auf einen Folsäuremangel
zurück zuführen sind. Durch den
Besuch des Gesundheitsministers
haben wir angeregt, dass Hebammen,
die auch bei den Säuglingen routinemäßig Untersuchungen durchführen,
den Kopfumfang bemessen. Bei
Normabweichungen
kann
dann
rechtzeitig ein Ventil gelegt werden.
Sonst haben diese Patienten keine
große Überlebenschance.
Im Februar 2015 werden wir in Myeik
im Süden Myanmars arbeiten, wo wir
vor 8 Jahren zu wenig Patienten zu
operieren hatten. Prof. Moe Thuzar
hat jetzt gute Kontakte, die immer
wesentlich für den Erfolg eines
Einsatzes sind.
Myanmar
Thandwe Oktober 2014:
HNO Team
Dr. Biesinger :
Einsatzleiter: Dr. Eberhard Biesinger,
eagle-ent e.V.
Anästhesie: Dr. Petra Wagner, Dr.
Angelika Wagner, Interplast - Sektion
München
Eagle-ent mit Sitz in Traunstein ist
eine Gruppe von Ärzten, Ingenieuren,
Krankenschwestern und Journalisten,
die es sich zur Aufgabe gemacht
haben die Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde in fremden Ländern zu
unterstützen.
Die Tätigkeit in Myanmar begann im
Jahr 2010 in Yangon, dort wurden
mit Hilfe und Unterstützung der
Deutschen Botschaft weitere Operationskurse 2012 und 2013 durchgeführt, ferner wurde auch dank
einer Hospitation eines burmesischen
Kollegen in Salzburg erfolgreich in
der Mittelohrchirurgie ausgebildet. Im
Jahr 2012 wurden durch Frau Prof.
Olze (Charité) und Dr. Win die ersten
Cochlea Implantate durchgeführt.
Dank
der
Organisation
und
logistischen Meisterleistung unsres
Freundes Oliver Khet-Esser konnte
eine komplette ambulante HNO
Untersuchungseinheit aus Hamburg im
Distrikthospital Thandwe eingerichtet
werden, dort hielten ab Anfang
Oktober ein HNO Kollege und eine Op
Schwester Sprechstunde und stellten
das Operationsprogramm zusammen
(Tympanoplastiken,
Cholesteatome,
Stapesersatz).
Wir Anaestesistinnen von Interplast
waren aufgrund früherer Einsätze
bestens mit dem Krankenhaus vertraut
und hoffen den Kollegen neben der
Anästhesie auch in organisatorischer
Sicht eine Hilfe gewesen zu sein.
Myanmar Swimmig Doctors
Mobil Clinic: Stiftunglife,
Interplast MUC
In Zusammenarbeit mit Stiftung Life,
Amara Health Foundation, Interplast
MUC und der Artemed Group sind
unsere Mobilkliniken, die Swimming
Doctors gut unterwegs.
INTERPLAST Germany e. V.
erationszahlen vervierfacht. Er hat
zwei Chirurgen zur Ausbildung zur
Seite stehen und zwei Internisten,
die sich um die Versorgung dieser
Region kümmern.
Hapag Lloyd hatte ein drittes
Schiff gesponsert mit einer Investitionssumme von 600.000 EUR,
eine
Stahlkonstruktion,
welche
komfortabel ausgestattet wurde. Betrieben wird es von burmesischen
Kollegen. Sobald die entsprechenden
Arbeitsgenehmigungen für europäische Ärzte (Gynäkologen, Zahnärzte, Augenärzte und Chirurgen)
die sonst kaum vorhandene Gesundheitsversorgung im Deltabreich
bemühen und die lokalen Heath
Workers und traditionellen Heiler
mit einbeziehen und zu einem
Miteinander zu kommen. Während
ihrer 3 wöchigen Fahrten werden
Patienten für unsere Einsätze
gelistet.
Im Juli konnten wir verschiedene
Projekte der Stiftung Life prüfen,
zum Beispiel ein Brillenprojekt,
wobei hier Behinderte Brillengestelle
herstellen, die dann in Deutschland
über Optiker verkauft werden.
Der Erlös kommt dann wiederum
Katarakt-Operationen zu Gute. Ein
gut organisierter Kreislauf, der Sinn
macht.
Nach langer Diskussion mit Dr.
Alele haben wir beschlossen im
Oktober/November
ein
Team
nach Alem Ketema zu schicken. Er
hatte uns gebeten nicht während
der Erntezeit zu kommen, da hier
alle Familienmitglieder gebraucht
werden. Nach der Erntezeit ist mit
einem deutlichen Zulauf zu rechnen.
Zentral Äthiopien
Alem Ketema, Juli
vorliegen, sollen sie Fortbildung an
Board betreiben. Interplast hat sich
auch bei Swimming Doctors II an
der
medizinischen
Ausstattung
mit 20.000$ beteiligt. Ein Operationsraum, eine Zahnstation und
eine Spaltlampe sind an Bord.
Jürgen Gessner hatte es wiederum geschafft, eines seiner Schiffe
(Swimming DoctorsI) der Münchener Artemed Gruppe zu übertragen, die die laufenden Kosten
übernehmen. So sind die Kosten auf
verschiedene Organisationen verteilt.
Stiftung Life mit Jürgen Gessner
unterstützt seit Jahren in
Alem
Ketema (Zentraläthiopien) das lokale
Krankenhaus, nachdem „Menschen
für Menschen“ sich zurückgezogen
hatte. Der Chefarzt Dr. Aele, den
wir vor 2 Jahren zum ersten Mal
mit einem IP Team unterstützten,
hat in dem Krankenhaus die Op-
Chirurgische Instrumente und ein
Ultraschallgerät werden gesponsert
und seine jungen Assistenten
chirurgisch unterrichtet.
Diese gut ausgestatteten Schiffe müssen sich um Integration in
53
INTERPLAST Germany e. V.
Nord Indien
Vikasnagar
2 Einsätze: März und November 2014
Sashi Praetorius, eine in München
verheiratete Nepalesin hatte mit meiner
Hilfe eine Stiftung gegründet und mit
ihrer Verwandtschaft eine Privatklinik
in Vikasnagar eröffnet. Das ist ca. 2
Stunden von Rishikesh, der Ort an
dem die Beatles in den 60iger Jahren
meditierten. Sie hatte uns gebeten,
dass wir die arme Bevölkerung, in
der Regel die Muslimische, in dieser
Gegend, kostenlos zu operieren.
Das Krankenhaus würde uns alles
zur Verfügung stellen. In einem zur
Familie gehörigen Ashram wurden
wir untergebracht und mit köstlichem
indischen Esssen vegan versorgt.
Da die Krankenhausverwaltung zu
großzügig
Sachmittel abgerechnet
hat, werden wir bei unsrem dritten
Einsatz nur eine Patientenpauschale
54
von $ 30, pro Patient bezahlen, um
einem Missbrauch vorzubeugen. In
diesem Preis in ein HIV und Hepatitis
Test mit eingeschlossen. Dies ist
glaube ich eine faire Lösung.
In dieser Region sind wenig LippenKiefer-Gaumen-Spalten zu finden.
Wir haben dort während des ersten
Einsatzes 90 und im zweiten 68
Patienten operiert. Zahlreiche Verbrennungskontrakturen, wie extremen
sternokostalen
Kontrakturen
und
funktionsbehindernde
Kontrakturen
an den Extremitäten, die aufwändig
gelöst wurden und mit Vollhaut
gedeckt wurden.
Unser Unfallchirurg Prof. Richter-Turtur
war ausgelastet mit alten Frakturen,
Osteomyelitiden und Hernien. Die
Einsätze waren medizinisch gesehen
sehr zufriedenstellend. Wir haben uns
entschlossen, nicht wie gewünscht
2-3 Einsätze, sondern einen Einsatz im
Jahr hier durchzuführen. Hajo Schneck
und Gaby Frommberg waren ganz
in der Nähe in Haridwar, so dass wir
eventuell einen Patientenaustausch
auch vornehmen können, um die
Nachsorge zu sichern.
INTERPLAST Germany e. V.
Mongolei
Juli 2014
Nuri Alamuti hatte über eine Bremer
Consultingfirma eine Anfrage, ob
Interplast in der Mongolei Einsätze
durchführen kann.
Durch einen Münchener Freund mit
mongolischer Frau hatte ich mich
spontan einer kleinen Reisegruppe angeschlossen und den Kontakt über die
Bremer Firma bekommen. Ich hatte die
Möglichkeit mit der Präsidentengattin,
die einer Kinder-NGO vorstand und
einem deutschsprechenden Außenminister über den Einsatz zu diskutieren. Man hatte mir in 2 Tagen
verschiedene Krankenhäuser gezeigt
und in der Kinderchirurgie, die eine
eigene Verbrennungsstation hat, einen
Vortrag über Interplasteinsätze gehalten.
Die Ärzte waren überrascht von den
gezeigten
extremen
Kontrakturen,
wie wir sie in Myanmar und Indien
finden. Diese wären in der Mongolei
sehr selten, was daran läge, dass die
1,5 Mio. Bevölkerung noch in Jurten
leben und diese auf Eisenöfen kochen,
also nicht an offenen Feuerstellen.
Verbrühungen und nicht das offene
Feuer
sind
Hauptbestandteil
im
Burn
Management.
Sie
haben
großes
Interesse
an
einer
Zusammenarbeit mit
theoretischer
und praktischer Fortbildung in der
Verbrennungschirurgie. Da ihr chirurgisches Material sehr veraltetet und nicht
für eine optimale Patientenversorgung
geeignet ist, wollen wir Dermatom,
Mash-Craft, Elektrokauter und Instrumente zur Verfügung stellen.
Nuri Alamuti plant ist im Sommer
mit einen gemeinsamen Piloteinsatz
durchzuführen. Gleichzeitig hatte Matthias Schwarz über andere Kontakte
ebenfalls die Möglichkeit, hier Patienten
in der Zentralmongolei zu versorgen.
Laos , Luang Prabang
Kinder Hospital
Ulanbataar
André Borsche hatte mich gefragt, ob
wir in Laos das Projekt des belgischen
Kollegen Christian Depuis weiterführen
wollen. Aus Altersgründen scheidet
Christian Depuis aus. Er hatte, und
das ist das Erstaunliche, in Luang
Prabang mit der Regierung und den
Krankenhäusern ein Vertragswerk
(Convention)
gestaltet,
in
dem
festgehalten wurde, dass er ein- bis
zweimal im Jahr Ausbildungseinsätze
durchführt.
Gleichzeitig hatte eine in München
lebende
laotische
Goldschmiedin
Suzette
GabrielSchoebitz
in
Luang Prabang sich dieser Aufgabe
angenommen und Depuis angeboten,
sich um OP Teams zu kümmern, die
seine humanitäre Arbeit fortführen.
Frau Schoebitz will ihre Mitarbeiter in
die Dörfer schicken, um Patienten zu
rekrutieren. Dies macht sicherlich Sinn
und ich hoffe, dass wir eine Verbesserung
der Einsatzqualität erzielen können.
Nuri Alamuti hatte zweimal probiert
in Laos Einsätze zu gestalten. Sie
sind jedoch daran gescheitert, dass
Startgeld verlangt wurde. Durch
den vorhandenen und auf Interplast
umgeschriebenen Depuisvertrag sind
andere Voraussetzungen gegeben.
Der erste Münchener Piloteinsatz
wird von Frau Gabriel-Schoebitz im
Herbst vorbereitet. Die Chirurgen
in Luang Prabang wünschen sich
theoretische und praktische Fortbildung
in Defektdeckung mit cutanen und
muskulocutanen
Lappendeckungen
und Clefts and Palates. Bis dahin
müssen noch Arbeitsgenehmigungen
und Verträge mit den Ministerien
abgeschlossen werden, was sich, wie
auch in anderen Ländern, als schwierig
darstellt.
Ich bedanke mich bei meinem
München Team für ihre gute Arbeit
und hoffe auf erfolgreiche Einsätze
2015
Heinz Schoeneich / Interplast Sektion München
55
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Eschweiler-Korschenbroich 2014
Report Interplast-Einsatz Sri Lanka
Einsatzzeitraum 9.11. bis 22.11.2014
Sri Lanka
ein Wiederanfang
War in den neunziger Jahren Sri Lanka
ein Ziel für eine Vielzahl von Interplasteinsätzen,
war das Projekt Anfang 2000 aus einer
Vielzahl von Gründen zu Ende gekommen.
Durch Stefan Pappert ergaben sich jedoch neue Kontakte nach Sri Lanka, die
es ermöglichten einen neuen Einsatz als
Piloteinsatz im November 2014 durchzuführen.
Der erste Kontakt erfolgte über den
langjährigen Leiter der BMW – Hauptniederlassung in Colombo. Heinz Reuter
lebt schon seit vielen Jahren in Sri Lanka
und ist mit den dortigen Verhältnissen
bestens vertraut. Er ist dort Mitglied des
Rotary-Clubs Colombo West.
Auf seine Initiative hin erklärte sich der
Rotary-Club bereit, uns bei der Organisation eines erneuten Hilfsprojekts behilflich zu sein. Roshan Lyman, Mitarbeiter
der Botschaft der Europäischen Union
und ebenfalls Mitglied des Rotary-Club
Colombo West , war im Endeffekt mein
Ansprechpartner vor Ort.
Auch in Sri Lanka haben sich die Verhältnisse verändert. Colombo wandelt sich
zunehmend von einer typisch asiatischen
Stadt in eine weltoffene und moderne
Metropole. Leider führt dies auch dazu,
56
dass die bürokratischen Hürden, die vor
Beginn eines Einsatzes zu beseitigen
sind, ein enormes Ausmaß angenommen
haben. Dies ist aber sicherlich auch Folge
von negativen Erfahrungen in der Vergangenheit mit so genannten Hilfsprojekten.
Weder der Rotary-Club als auch wir
waren mit diesen Neuerungen vertraut.
War ein Problem gelöst, tat sich schnell
ein weiteres Problem auf.
Zunächst musste ein geeignetes Krankenhaus gefunden werden. Da der RotaryClub noch keine eigenen Erfahrungen mit
Hilfsprojekten wie sie Interplast durchführt, vertraut war, waren sie der Ansicht,
dass wir nur in einem Hospital arbeiten
könnten, welches einen europäischen
Standard aufweist. Die staatlichen Krankenhäuser kamen daher nicht in Frage.
Im Stadtrandgebiet von Colombo bot
sich dann das neu gebaute private Krankenhaus Dr. Neville Fernando Teaching
Hospital als Möglichkeit an. Dort war
auch die Bereitschaft groß, ein solches
Projekt durchzuführen. Die Kosten für die
stationäre Behandlung wurden durch den
Rotary-Club übernommen, die Kosten für
die OP Nutzung, notwendigen Verbrauchsartikel wurden durch uns übernommen.
Die nächste Hürde – Erlangung der
vorübergehenden Zulassung als Arzt und
als OP-Schwester – war dann jedoch
für alle Seiten unberechenbar. Es galt
nicht nur die Zustimmung des Gesundheitsministeriums zu bekommen, auch
die Zulassung für uns als Ärzte durch den
Medical Council war notwendig. Aufgrund unserer mangelnden Kenntnisse,
welche Zeugnisse, beglaubigt oder nicht
beglaubigt, vorzulegen waren, kam es zu
erheblichen zeitlichen Schwierigkeiten.
Dies führte dazu, dass wir letztendlich
erst 2 Tage vor unserer Ankunft in Sri
Lanka die Mitteilung erhielten, dass zwar
unsere beglaubigten Zeugnisse vorlägen,
aber noch eine beglaubigte Übersetzung
ebenfalls erforderlich war. Roshan Lyman
und ich waren kurz davor das Projekt zu
stoppen. In einer Nacht- und Nebelaktion hat dann jedes Teammitglied mithilfe
des Internets die Urkunden übersetzt,
per Mail nach Sri Lanka übermittelt, die
Beglaubigung erfolgte dann durch die
Deutsche Botschaft in Colombo sehr unbürokratisch. Am Tag vor unsere Abreise
erteilte dann sofort das Gesundheitsministerium Sri Lankas die Genehmigung.
Das war freitags. Der Medical Council
tagt aber immer nur mittwochs, so dass
wir uns in den ersten Tagen nur auf das
Screening von Patienten beschränken
mussten.
Unsere Anreise erfolgte mit Emirates
mit einem Zwischenstopp in Dubai. Von
der Zentrale in Dubai hatten wir nach
mehreren Anfragen ein großes Übergepäck genehmigt bekommen. Für über
die genehmigte Gepäckszusage hinausgehendes Gepäck bekamen wir zusätzlich noch einen Sondertarif eingeräumt.
Wie den meisten Teamleitern bekannt
entwickelt sich das Übergepäck zunehmend zu einem erheblichen finanziellen
Risiko.
Der Zoll in Colombo machte aufgrund
der durch uns vorgelegten Papiere keine
Probleme.
Abholung, Transport unseres Gepäcks
als auch unsere Unterbringung vor Ort
waren durch die Rotarier bestens organisiert. Wir waren in Appartements
untergebracht mit der Möglichkeit, frühstücken zu können. Auch dies war vor
Ort für uns alles organisiert. In unmittelbarer Nähe des Krankenhauses waren
jedoch keine geeigneten Unterbrin-
INTERPLAST Germany e. V.
gungsmöglichkeiten gegeben, so dass
sich unser Appartementhaus in der Nähe
des Zentrums von Colombo befand. Es
waren nur 19 km, diese hatten es jedoch
in sich. Für diese 19 km brauchten wir in
der Regel 1 Stunde mit dem Auto. Dafür
als „Entschädigung“ waren wir aber nur
500 m vom Meer entfernt.
Der Empfang durch die Rotarier war äußerst freundlich, die Rotarier versuchten,
uns soweit es ging jeden Wunsch zu
erfüllen. Des Öfteren waren wir auch
abends eingeladen.
Auch im Krankenhaus wurden wir mit
einer ausgesprochenen Freundlichkeit
und Offenheit empfangen. Das Krankenhaus erfüllt in der Tat – speziell im OP
Trakt – einen Standard wie wir Ihn auch
bei uns vorfinden. Wie schon erwähnt
konnten wir jedoch nicht gleich mit den
Operationen anfangen, da wir noch auf
die Zulassung der Ärztekammer von Sri
Lanka warten mussten.
Aus diesem Grund konnten die Rotarier
auch noch nicht in der gewohnten Weise
Ankündigungen für die durch uns durchgeführten und angebotenen Operationen
in den Medien vornehmen. In den ersten
Tagen sahen wir daher viele Patienten,
die z.T. schon voroperiert waren, die auch
schon zu Ende behandelt waren, aber
von uns als Ausländern gerne eine Bestätigung erhalten wollten, dass sie gut und
korrekt durch die Kollegen vor Ort operiert worden waren. Wir bekamen daher
einen guten Eindruck von den operativen
Fähigkeiten unserer Kollegen. Was wir
zu sehen bekamen, entsprach komplett
unseren eigenen operativen Ansprüchen.
Wie sich aber herausstellte, ist dies in
erster Linie auf die Großregion Colombo
beschränkt. Ich hatte während unseres
Aufenthalts in Sri Lanka mehrfach die
Möglichkeit, mich mit dem Präsidenten
der plastischen Chirurgen Sri Lankas
Dr. Dulip Perera zu treffen und mit ihm
mögliche weitere Projekte in Sri Lanka
zu besprechen. Grundsätzlich besteht
die Möglichkeit fast allen Patienten eine
entsprechende Behandlung von Verbrennungsfolgen als auch von Lippen Kiefer
Gaumen Spalten anzubieten. Allerdings
bestehen dann teilweise Wartezeiten
von 3-5 Jahren, speziell für Patienten, die
nicht aus dem Großraum Colombo kom-
men. Ich bin mit ihm übereingekommen,
dass alle weiteren Projekte von Interplast in Sri Lanka nur in Kooperation mit
den plastischen Chirurgen durchgeführt
werden sollten. Dies gilt in besonderem
Maße für die Auswahl der Krankenhäuser
außerhalb von Colombo.
An unserem freien Wochenende hatte
ich die Möglichkeit ins Tee Hochland
nach Nuwara Eliya zu fahren und mir
das Krankenhaus anzusehen, in dem ich
selber 1994 meinen ersten Sri Lanka Einsatz durchführte. Das Krankenhaus ist
zwar renoviert, das Dach der Stationen
ist geschlossen, so dass keine Vögel
mehr im Krankenhaus herumflogen, der
ursprünglich OP ist unterteilt, insgesamt
bestehen jedoch keine wesentlichen
Veränderungen in diesem peripheren
Krankenhaus. In diesem Gebiet – dem
Tee Hochland – besteht offensichtlich
nach wie vor ein großer Bedarf für Interplast. Diese Gebiete sind eben nach wie
vor plastisch chirurgisch nur bedingt versorgt.
Nachdem wir unsere Zulassung dann
im Laufe der ersten Woche unseres
Aufenthalts erhalten hatten, konnten wir
dann in üblicher Weise fortfahren und
auch die entsprechenden operativen Versorgungen vornehmen. Das Spektrum,
welches von uns abgearbeitet wurde,
entspricht den für Interplast üblichen
Operationen wie Lippen – Kiefer – Gaumenspalten, Folgen von Verbrennungen
und auch Handverletzungen. Soweit wir
in der Kürze der Zeit es selber kontrollieren konnten traten keine wesentlichen
Komplikationen auf. Interessant war,
dass sich von uns schon vor 15 Jahren
operierte Patienten wieder vorstellten,
damit noch Restkorrekturen vorgenommen werden konnten.
Nachdem unsere Zulassung vorlag,
konnten auch entsprechende Ankündigungen in der Öffentlichkeit vorgenommen werden. So war z.B. durch die
Rotarier eine große Pressekonferenz in
Colombo organisiert, auch der Deutsche
Botschafter war in diese Konferenz integriert. In der Folge kam es dann doch zu
einer erfreulichen Zunahme der Patientenvorstellungen.
Interessant ist insgesamt die strukturelle
Veränderung in Sri Lanka, selbst Medien
wie das Internet z. B. hier ist facebook
vorzuheben selbst auf dem Land heute
eine Möglichkeit darstellt, Patienten zu
informieren.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in den letzten 10 Jahren sich
erhebliche strukturelle Verbesserungen
in Sri Lanka ergeben haben, in ländlichen
Regionen aber nach wie vor Bezirke mit
einer Mangelversorgung vorhanden sind.
In diesen Regionen sollten auch weitere
Einsätze von Interplast in der Zukunft erfolgen. Es ist davon auszugehen, dass
dies nur über einen begrenzten Zeitraum
von wenigen Jahren notwendig ist. Danach wird Sri Lanka selber eine gute
plastisch-chirurgische Abdeckung für die
Bevölkerung gewährleisten können. Bis
dahin werden wir versuchen – soweit
gewünscht – diese Versorgungslücke zu
schließen.
Matthias Gensior
57
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Bad Kreuznach 2014
Erfüllt von unzähligen bewegenden Eindrücken blickt die Sektion Bad Kreuznach
mit all ihren Mitstreitern wieder auf
eine Vielzahl von humanitären Aktivitäten zurück, sei es während der Einsätze in den Entwicklungsländern oder
bei der Hilfe im Diakonie-Krankenhaus
kreuznacher diakonie. Insgesamt acht
Einsätze führten die engagierten Ärzte,
Pfleger und Schwestern von Interplast
nach Bolivien, Jordanien, Indien, Myanmar und Tanzania.
Bolivien
Riberalta
Im März 2014 flog unsere OP-Schwester Kathrin Sojka aus Bad Kreuznach
zusammen mit der Anästhesistin und
Teamleiterin Katharina Kamm zu einem
Ersteinsatz nach Riberalta am Rande
des Dschungelgebietes Boliviens. Ausserdem mit im Team waren Steffen
Baumeister/Plastischer Chirurg aus Donaueschingen, Heinrich Wagener mit
Sohn Stefan/Kiefer- und Gesichtschirurg
aus Oldenburg und Kay Lipka/Anästhesist aus Lübeck. Der Operationstrakt
des kleinen Hospitals in Riberalta und
die Station wurden erst letztes Jahr
eröffnet. Von den zwei Operationssälen
konnte einer von Interplast genutzt
werden. Die Akquise der Patienten im
Vorfeld des Einsatzes hatte funktioniert. Über 100 Patienten stellten sich vor
und bei vielen wurden schwere Verbrennungskontrakturen, Narben, Keloide und
kleinere Tumore diagnostiziert. Syndak-
tylien an Händen und Füßen, akzessorische Gliedmaßen und Ohranhängsel
gehörten ebenfalls zum Spektrum. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten waren rar.
Insgesamt konnten 75 Patienten an acht
Arbeitstagen operiert werden. Riberalta
ist ein guter Ort für einen weiteren Interplast-Einsatz. Das Krankenhaus, die ärztliche, pflegerische und administrative
Unterstützung und vor allem die Zusammenarbeit mit der bolivianischen NGO
Prosalud und dem Rotary Club sind
überaus wertvoll. Die gesicherte Nachsorge, die tolle Verpflegung, die gute
Unterkunft und vieles andere machen es
zu einem attraktiven und lohnenswerten
Einsatzort.
Bolivien
Cochabamba
Im August erfolgte ein gemeinsamer
Einsatz mit der Sektion Schopfheim
nach Cochabamba. Zum dritten Mal
hatte der Rotary-Club vor Ort zusammen mit seinem deutschen Partnerclub
Leonberg / Weil der Stadt das Interplast
Team in die Verbrennungskinderklinik
des Kinderchirurgen Dr. Oscar Romero
eingeladen. Günter Zabel hatte seinen
Freund André Borsche gebeten, ihn zu
begleiten, auf dass sie gemeinsam vielen verbrannten Kindern operativ helfen
konnten. Siehe Sektionsbericht Schopfheim.
Jordanien
Amman
Auf Einladung des in Deutschland ausgebildeten kuwaitischen Plastischen
Chirurgen Abdulaziz al Rasheed fuhren
André und Eva Borsche im März und
Mai in die Hauptstadt Jordaniens,
nach Amman, um verletzten syrischen
Flüchtlingen durch rekonstruktive Operationen zu helfen. Konfrontiert mit
dem unendlichen Leid der zivilen Bevölkerung, erlebten die beiden Ärzte
den unbegreiflichen Wahnsinn des
Krieges hautnah. Beim zweiten Mal
58
INTERPLAST Germany e. V.
wurden sie unterstützt von Rémy Zilliox
aus Lyon, der ja schon seit vielen Jahren immer wieder in Krisengebieten,
meist unter der Flagge von MSF – Ärzte ohne Grenzen in Frankreich – furchtlos im Einsatz ist. Der gemeinsame
Besuch des riesigen Flüchtlingscamps
direkt an der syrischen Grenze Al
Za’atari hinterließ bei den Ärzten tiefe
Spuren. Während der beiden Kurzeinsätze konnte das deutsch-kuwaitische
Team zusammen mit im jordanischen
Exil arbeitenden syrischen Chirurgen
jeweils 40 Operationen an schwer entstellten und verstümmelten Kindern und
Jugendlichen vornehmen. Diese hatten vor der Operation innerhalb weniger Stunden nach ihrer Verletzung in
dem von Kuwait finanzierten Krankenhaus mit ihren Angehörigen Notfallversorgung und Zuflucht gefunden. Hier
durften sie ein wenig verschnaufen:
hier, eine Autostunde von der Grenze
nach Syrien entfernt, herrschte Frieden,
die Betten waren sauber und die Pflege
war sehr gut. Obwohl viele andere internationale NGO sich in dieser Region
engagieren, fehlt es leider an gegenseitiger Absprache und manchmal auch
an Respekt.
Tanzania
Ndanda
Im September folgten André & Eva Borsche und Gabi La Rosée den Spuren des
pensionierten Ärzte-Ehepaar Hubertus
& Marlene Tilkorn nach Ndanda in Tanzania, einem Hospital der Benediktiner,
nahe der Grenze zu Mozambique. Zum
ersten Mal waren im Team mit dabei OP-Pfleger Marc Bartholomä und
Ravié Borsche als OP-Springer aus Bad
Kreuznach sowie Anästhesie-Schwester
Maria Holkenbrink aus Trier. Sie meisterten nicht nur perfekt die Pflege und
Logistik im OP, sondern schafften mit
den örtlichen Pflegekräften eine ausgezeichnete Kommunikation, so dass
teilweise bis in den späten Abend operiert werden konnte. Insgesamt führte das Team in den zwei Wochen 128
Operationen durch. Auf die Nachbehandlung von 11 Patienten wurden die dorti-
59
INTERPLAST Germany e. V.
galadon Hospital in Rangoon. Jedes
Jahr operieren die beiden zum Teil äußerst schwierige Fälle in enger Zusammenarbeit mit den burmesischen Ärzten. Hier steht neben der Hilfe für die
Patienten die Ausbildung ganz im Vordergrund.
Indien
Mumbai
Im November brach dann ein plastischchirurgische Team mit Jens-Peter
Sieber und Nina Mattyasovszki aus
gen Pfleger intensiv vorbereitet und mit
entsprechendem Verbandsmaterial ausgestattet. Inzwischen wissen wir auch,
dass alle Patienten glücklich geheilt entlassen werden konnten. Auf den nach
Bad Kreuznach per e-Mail gesendeten
Fotos waren die Transplantate stabil
eingeheilt.
Ndanda fahren und Nils Niederstebruch
wird sich um die Weiterentwicklung
des Labors vor Ort einsetzen.
Myanmar
Rangoon
Zum wiederholten mal unterstützt die
Interplast Sektion Bad Kreuznach die
Aktivitäten der beiden Senioren der
Plastischen Chirurgie Christian Dupuis
und Paul Wylock aus Belgien im Min-
Hier lohnt es sich, eine längerfristige
Zusammenarbeit in freundschaftlicher
Atmosphäre über die nächsten Jahre
hin fortzusetzen. Klinikadministrator
Charles Laiser wird über die InterplastStiftung von „Ein Herz für Kinder“ eine
große finanzielle Unterstützung zum
Ausbau des Operationstraktes erhalten,
um vor allem auch kleineren Kindern
eine sichere operative und anästhesiologische Versorgung zu ermöglichen. Im Mai 2015 wird außerdem ein
Team von „Orthopäden für die Dritte
Welt“ ODW unter Leitung von Fritjof
Schmidt-Hoensdorf aus München nach
60
Bad Kreuznach nach Mumbai auf, um
Kindern aus den Slums operativ zu
helfen. Unter Leitung von MKG-Chirurg Alexander Rudolph aus München
und tatkräftiger Unterstützung von
OP-Pfleger-Urgestein Kurt Baudisch
aus Ludwigshafen war das InterplastTeam Tag und Nacht im Einsatz. Äußerst aufwendige Rekonstruktionen
bei schweren Verbrennungskontrakturen im Gesicht und ganzen Körper
beschäftigten die Ärzte viele Stunden.
Jeder einzelne Patient war es wert,
dass sich alle so engagierten. So
waren es 50 Patienten, an denen fast
hundert Operationen durchgeführt
wurden. Die alleinige Anzahl der Op-
INTERPLAST Germany e. V.
Hilfe gefunden hatten. Schwere Verbrennungsfolgen,
Gesichtstumore,
Hämangiome und ein zentraler Geschichtsdefekt nach Noma bedurften
aufwendiger Rekonstruktionen bzw.
mikrochirugischer Operationen (Goetz
Giessler). Dies war nur möglich dank
der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendmedizin sowie der Anästhesie- Abteilung
des Krankenhauses. Eine Vielzahl von
regionalen und überregionalen Hilfsorganisationen unterstützten uns mit
gegenseitigem
freundschaftlichem
Respekt: Afghanistanhilfe, Aktion Augenlicht, Hilfe für Kinder in Not, Bürkle
Stiftung, Kinder brauchen uns, prointerplast, Ein Herz für Kinder, IPPNW
Kinderhilfe Irak.
erationen mag dabei unwichtig sein,
solange denen geholfen wurde, die
es wirklich brauchten. Zurück blieben
Erinnerungen an die schockierenden
Einzelschicksale, die Dankbarkeit der
Patienten und das Gefühl, in den zwei
Wochen wirklich etwas Sinnvolles geschafft, aber vieles auch nicht genug
bewegt zu haben.
Neben den Auslands-Einsätzen wurden 18 Kinder aus Afghanistan, Ukraine, Tschetschenien, Irak, Syrien,
Wenn man einmal erfahren hat wie
dankbar die Menschen sind, denen
man in ihrer Not geholfen hat, fürchterliche Entstellungen durch Verbrennungen, Unfälle oder angeborene Fehlbildungen operativ zu lindern, dann kann
man nicht anders als immer weiter zu
machen, so lange die eigenen Kräfte
dazu reichen. Dank der großartigen Unterstützung vieler Privatpersonen, Geschäfte und Firmen wird es uns wohl
auch die nächsten Jahre noch möglich
sein, diese dringend benötigte Hilfe zu
verwirklichen. Herzlichen Dank für Ihre
Sympathie und Mithilfe!
André Borsche
Rumänien, Polen und Guinea-Bissau im
Diakonie Krankenhaus kreuznacher
diakonie operiert. Dabei handelte es
sich teilweise um Kinder, die bereits
in früheren Jahren in Bad Kreuznach
8 Einsätze wurden von Sektion Bad Kreuznach 2014 finanziert oder finanziell unterstützt.
61
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Duisburg 2014
Ayawaddy Delta
Burma
Wie bereits in den zwei vergangenen
Jahren erfolgte auch in diesem Jahr
wieder ein Einsatz im Ayawaddy Delta
in Burma zusammen mit der Sektion
München.
Ein vierköpfiges Team aus München,
Duisburg und Köln verbrachte insgesamt wieder eine knappe Woche
in dem von Interplast München, Knorr
Bremse und der Amara Foundation
aus Myanmar errichteten Krankenhaus
ganz am südlichen Ende des Ayawaddy
Deltas. Das örtliche Kloster erklärte
sich dankenswerter Weise wiederum
bereit, uns für die Dauer des Einsatzes
aufzunehmen, die Patientenakquise
geschah durch den dort ansässigen
Arzt Dr. Aung in bekannt perfekter
Weise.
An insgesamt 4 OP-Tagen konnten wir
47 Patienten operieren, die meisten
davon mit Lippen und Gaumenspalten
und Verbrennungskontrakturen.
62
Die sächliche Ausstattung des Krankenhauses konnte ein wenig durch
unsere Hilfe verbessert werden,
das einheimische Personal wurde
während der Eingriffe sowohl operativ als auch in Hygiene-Grundfragen
geschult. Insgesamt hat sich das
Krankenhaus im Süden des Deltas
sehr gut entwickelt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ist es mittlerweile zu einer festen Größe der medizinischen Grundversorgung mit steigenden Patientenzahlen geworden. Über das ebenfalls durch die Amara
Foundation geförderte Projekt der
Schwimmenden Kliniken in der Region
ist ein reger Austausch mit den
Krankenstationen im Delta gegeben.
Wir konnten uns über die Effektivität
dieses Systems in diesem Jahr ein
Bild machen, als wir gemeinsam eine
andere Krankenstation besuchten,
die 60 Bootsminuten entfernt war.
Somit hat das geförderte Krankenhaus mittlerweile eine überregionale Bedeutung erlangt, die auch den
kommenden, geplanten Einsätzen
entgegenkommt.
INTERPLAST Germany e. V.
Leider mussten die Teammitglieder
aus Duisburg bereits nach einer
Woche wieder heim fahren, während
Heinz Schöneich Folgeeinsätze in
Burma betreute.
Für das nächste Jahr ist das Interplast
Team, soweit die Regierung mitspielt,
wieder fest im Delta eingeplant.
Weitere Einzelheiten zu dem Projekt
sind auch in den Sektionberichten der
Sektion München zu finden.
Leh
mußten wir neue Tickets für den Flug
von Delhi nach Leh buchen, was aus
dem fernen Istanbul nicht einfach war.
Mit 24 Stunden Verspätung kamen wir
in Leh an.
Doch auch hier hatten wir Pech: Es
fehlte einer der 20 Koffer. Ich hatte
gehofft, daß wegen des KalaschakraFestes, das von 150 000 Gläubigen
besucht wurde, viele Patienten ins
Hospital kommen würden. Doch es
waren nur 150 Patienten, von denen
wir 45 operiert haben.
Der verloren gegangene Koffer mit
Dermatom und Mashgraft kam nach
mehrmaligem Flug von Istanbul nach
Delhi und zurück mit zwei Wochen
Verspätung endlich in Düsseldorf
wieder an.
Frauke Deneken und Heinz-Herbert Homann
Am 28.6.2014 flogen wir 6 InterplastMitglieder mit 90 minütiger Verspätung von Düsseldorf ab nach Istanbul.
Diese Verspätung hatte zur Folge,
daß wir den Anschlußflieger nach
Delhi verpassten und wir in Istanbul
übernachten mußten. Darüber hinaus
Jürgen Toennissen
63
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Siebengebirge / Sachsen 2014
umso wichtiger ist es, die von dem
Benediktinerpater und Chirurgen IgnazDandah so erfolgreich und effektiv
organisierte Arbeit wie bisher fortzusetzen. Der sächsische Zweig unserer
Sektion hat es mittlerweile fertiggebracht, sich organisatorisch und finanziell
komplett selbstständig zu machen, so
dass damit der Osten Deutschlands bei
Interplast nun fest etabliert ist.
Puma
Tansania
Unsere Sektion hat, genauso wie im
Vorjahr, wieder 12 Einsätze absolviert
und dabei dieselben Ziele angelaufen:
Puma und Sumba-wanga in Tansania
und Kenema in Sierra Leone. Hier war
Bernd Krause mit Team in Fortsetzung
des Piloteinsatzes vom Vorjahr im
Februar in Kenema aktiv, die geplanten
weiteren Einsätze wurden leider durch
den Ausbruch der Ebola-Epidemie
unterbrochen.
Sumbawanga
Tansania
Marcus Strotkötter hat wieder zwei
Großeinsätze nach Sumbawanga jeweils mit dreifacher Teamstärke –
organisiert. Der Bedarf dort im fernen
Süden Tansanias ist riesengroß,
64
Die Hauptarbeit der Sektion lag natürlich
wieder in Puma, dorthin führten
in diesem Jahr wieder 9 Einsätze.
Zwei davon waren wieder in Regie
unserer ostdeutschen Ophtalmologen
unterwegs, die mit ihrem Förderverein
„Vision for Puma“ alle Eigenmittel
erbracht hatten. Zuletzt sorgten sie
auch noch für die Anschaffung eines
OP-Mikroskops.
Die Koordination der übrigen 7 Einsätze
in Puma konnte glücklicherweise durch
zwei Langzeitaktivisten, Dr. Wolfram
Demmer (Chirurg) und Inga Valder
(OP-Schwester) erfolgen, die 7 bzw.
3 Monate in Puma verblieben. Durch
die hohe Frequenz der plastischrekonstruktiven Arbeit aber auch durch
die Versorgung anderer Schwerpunkte
INTERPLAST Germany e. V.
wie Unfall- und Visceralchirurgie sowie
Gynäkologie hat das Krankenhaus
in Puma einen landesweiten Ruf
erhalten und einen immer größeren
Patientenzustrom erfahren.
Dadurch vergrößerten sich allerdings
auch die finanziellen Probleme des
privaten
Krankenhaus-trägers,
der
keinerlei staatliche Hilfen erhält. Wir
versuchen daher, mit zunehmender
materieller und finanzieller Hilfe die
Arbeitsmöglichkeiten für die InterplastArbeit zu erhalten und auszubauen.
Dazu gehörte schon im vergangenen
Jahr der Bau der Verbrennungsanlage
durch Hein Stahl, die in diesem Frühjahr
endgültig in Betrieb genommen
werden konnte. Auch konnte der von
uns mit Unterstützung von MISSIO
angeschaffte Bus inzwischen in Japan
angekauft und ausgeliefert werden.
In Kürze soll der Ausbau einer großen
Ambulanzabteilung beginnen.
Durch Mitwirkung mehrerer Organisationen
wurde darüber hinaus
jetzt das auf dem Missionsgelände
erbohrte Wasser, das hochwertige
Qualität hat, in einer Anlage abgefüllt
und verkauft, so dass damit erstmalig
für den Träger die Chance besteht,
finanziell auf eigenen Füssen zu stehen.
Für die umliegende Bevölkerung ist
die Versorgung mit sauberem Wasser
zusätzlich ein schwerwiegender Beitrag
zur Volksgesundheit.
65
INTERPLAST Germany e. V.
Zum Verbringen der in Deutschland
angeschafften
Abfüllanlage
war
das Versenden eines Containers
erforderlich.
Kaum
hatte
sich
herumgesprochen, dass ein Container
nach Tansania auf den Weg gebracht
werden soll, kamen auch schon die
Angebote von Materialspenden aus der
ganzen Republik: Krankenhausbettenund Inventar aus München, Berlin,
Paderborn,
Hameln,
Göttingen,
Münster, Langenfeld, Leverkusen, al-
66
les wollte erst mal zusammengebracht
und verstaut werden, was uns
große Teile des Jahres in Atem
hielt. Im November kam dann das
erlösende „GO“, als der Container die
Zollschranken in Daressalam passiert
hatte und auf dem 600 Kilometer
Landweg nach Puma war.
Natürlich haben uns auch viele Andere
finanziell und personell kraftvoll
unterstützt: Die Sektionen Duisburg
und Eschweiler, das Hauptkonto, sowie
Frau Huck mit Pro Interplast und Hajo
Schneck mit den Ebersbergern haben
viele Flüge übernommen, Elmar Nick
hat ein komplettes Team gestellt , einen
weiteren Einsatz finanzierte der LionsClub Dortmund. Und auch die LionsClubs Siebengebirge und Pulheim
sowie die Interplast-Stiftung halfen uns
wieder kräftig unter die Arme.
Bad Honnefer Ärzte stifteten UltraschallGeräte und sogar eine komplette
Röntgenanlage.
INTERPLAST Germany e. V.
Einen kompletten Satz Solarpanele für
das Krankenhaus in Puma erhielten wir
von einer Bonner Firma, sie sollen im
Januar von „unserem“ Elektromeister
Thomas Jäger aufs Dach gebracht
werden.
Soeben erreichte uns noch eine
Großspende der Kutscheid-Stiftung,
die uns die finanziellen Sorgen für das
nächste Jahr nehmen wird. Ganz lieben
Dank an die Initiatoren!
So bleibt es uns, am Ende diesenJahres,
Ihnen und Euch allen aufs herzlichste zu
danken, die ihr uns bei diesen ständig
wachsenden Aufgaben unterstützt
habt, verbunden mit der Bitte, uns
auch im kommenden Jahr nicht zu
vergessen!
Die Teams sitzen jedenfalls schon in
den Startlöchern …
Michael Schidelko
67
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Vreden 2014
Die Hauptaktivität unserer Sektion
liegt seit Jahren schon in Ruanda.
Nur langsam schreitet das Projekt des
Krankenhauses in Murunda, ein neues
Chirurgiegebäude zu errichten, voran.
Aber: Es ist ein Krankenhaus in rein
ruandischer Trägerschaft, so wollen
wir hier unterstützen, nicht selbst
in die Leitung des Krankenhauses
einsteigen! Nachdem sich keine
ruandischen Geldgeber, z. B. Diozöse,
Gesundheitsministerium, gefunden
haben, wird das Gebäude nun mit
deutschen Geldern errichtet. Das
Referat Weltkirche des Bistums Münster sowie „Bild hilft – Ein Herz für
Kinder“ haben jeweils große Summen
für den Bau eingebracht, wir von
der Sektion Vreden warten darauf,
den neuen Op.-Saal einzurichten.
Auch hier haben wir Unterstützung
gefunden, das Bundesministerium
für Wirtschafliche Zusammenarbeit
gab große Zuschüsse für Autoklaven
und ein mobiles Röntgengerät
(„C-Bogen“). HF-Gerät und ein
weiteres Dermatom stammen von
unserer
Interplast-Stiftung.
Den
Löwenanteil des Geldes jedoch haben
unsere treuen Spender aufgebracht.
Immer wieder haben Menschen
in unserem Ort Ideen, wie sie uns
finanziell unterstützen können: Eine
Initiative von Musikern aus Vreden
- „Kleine Blasmusik“, Männerchor,
Akkordeon-Orchester, Pan-Flötist –
schlossen sich im Mai zusammen, ihr
gemeinsames Konzert brachte viele
Tausend Euro. Alte Handys wurden
verwertet, ein 7-jähriges Mädchen
sammelte Geld als „Solo-Musikerin“,
Schulklassen, Firmen, Familien...groß
ist unser treuer Spenderkreis, dem an
dieser Stelle wieder unser herzlicher
Dank gilt.
Murunda/RW März
Das Krankenhaus in Murunda bzw.
der Neubau des Chirurgie-Gebäudes
beschäftigte uns auch in diesem
Jahr intensiv. Im Frühjahr (März)
68
waren
Heinz
Hammer/Flensburg
und ich vor Ort. Zum einen haben
wir natürlich operiert – Dr. Espoir,
den wir vom Herbst-Einsatz 2013
INTERPLAST Germany e. V.
schon schätzen gelernt hatten, war
wieder mit uns. Mit drei erfahrenen
Operateuren konnten wir auch
durchaus anspruchsvolle Operationen vornehmen. Insbesondere
ein querschnittsgelähmter (Unfall)
junger Mann, bei dem wir seit
einigen
Einsätzen
tiefe
DruckLiege-Geschwüre decken, ist jetzt
seit Jahren erstmals frei von zum
Teil auch schmerzhaften Wunden.
Mit dabei waren zwei DiplomIngenieure, Bernd Tenkhoff und
Silvester Siegmann, die zum einen
handwerkliche Verbesserungen in
unserem Gästehaus vornahmen, zum
anderen sich der noch immer nicht
befriedigenden Wasserversorgung
– sowohl im Hospital als auch in
unserem Haus – annahmen.
Am
freien
Wochenende
stand
Erholung am Kivu-See, im herrlich
gelegenen Caritas-Haus „Home St.
Jean“ auf dem Plan. Schön, dass
Espoir uns begleiten konnte! Dem
Leiter des Caritas-Hauses, Father
Tadeus, übergaben wir eine größere
Summe für den Neubau Chirurgie
aus der Bereitstellung des Bistums
Münster. Während wir vor Ort in
Murunda waren, wurde die erste
Geschossdecke gefertigt.
Iran/April
Im April bereits erfolgte der zweite
Einsatz dieses Jahres. Mitra Hakimi,
eine frühere Assistenz Ärztin in
meiner Abteilung in Vreden, die
durch die Herkunft ihres Vaters
operieren und uns eingeladen
haben, in ihrem Op. auf unserem
Gebiet operativ tätig zu werden. So
hoffen wir, dass uns seitens des
iranischen Gesundheitsministeriums
auch persischen Ursprungs ist,
und ihr Vater Nasser hatten mich
gebeten, sie in den Iran zu begleiten
um auszuloten, ob INTERPLASTAktivitäten im Iran wieder zu
beleben sind. In den zwei Wochen
besuchten wir auf einer Rundreise
Teheran - Gorgan - Yazd - MaybodNa‘in-Esfahan-Teheran 7 Kliniken.
Zum einen muss der hohe Standard
an Ausrüstung und medizinischem
Niveau hervorge-hoben werden,
zum anderen ist es äußerst
schwierig für ausländische Ärzte,
eine Arbeitserlaubnis zu bekommen.
Am vielversprechensten erscheint
mir ein Kontakt zu Augenärzten der
Organisation Noor aus Teheran,
die in einem fahrbaren Op. in
entlegenen Gebieten des Landes
die Arbeitserlaubnis erteilt wird.
Tief beeindruckt hat mich der
Iran
mit
seiner
Landschaft,
Kultur, Baudenkmälern und der
herausragenden Gastfreundschaft
der Menschen. Nasser, Mitras Vater,
gilt mein besonderer Dank für seinen
hohen persönlichen Einsatz.
Im Sommer besuchte mich Altin aus
Albanien in Vreden. Vor 15 Jahren
hatten wir ihn in Vreden operiert.
Er war über das „Hammer-Forum“
nach Deutschland gebracht worden,
da ihm Sprengstoff u. a. eine Hand
abgerissen hatte. Für mich war es
beglückend zu sehen, wir relativ
gut er mit dem „Kruckenberg-Arm“
(Schaffen einer Greifzange aus dem
Unterarmknochen) zurecht kommt.
Er und seine Freundin, die ihn
begleitete, promovieren z. Zt. an der
Universität Tirana.
69
INTERPLAST Germany e. V.
Fauna, der uns wieder begeisterte.
In 9 Op.-Tagen haben wir knapp 50
Operationen durchgeführt: Wieder
Muskellappen, Hautverpflanzungen,
chronische Knocheneiterungen...
Murunda/RW Oktober
Und im Herbst (Oktober) ging es
wieder nach Murunda. Thorsten Huhn
(Op.-Helfer, Techniker), Pavol Stolfa
(Assistenz-Arzt Plastische Chirurgie),
Hans- Jürgen Rapp (Anaesthesist)
waren zum wiederholten Male
dort, unsere „Neuen“ Claudia
Gewers (Op.-Schwester) und Martin
Chwalczyk
(Anaesthesie-Pfleger)
arbeiteten sich problemlos ein.
Aber auch das Murunda-Team war
größtenteils die Zusammenarbeit
mit uns schon gewohnt, so dass wir
dort immer mehr zu einem Team
verschmelzen. Und nur das ist unser
Ziel!
Hervorzuheben ist auch die Arbeit
unseres Anaesthesie-Teams, das
unermüdlich auf ihrem Gebiet
lehrte. Hans-Jürgen Rapp ist ein
erfahrener
Ultraschall-Anwender,
so dass tägliche Lektionen mit
dem
nagelneuen,
hochwertigen
Ultraschall-Gerät auf dem Plan
standen.
70
Auch jetzt im Herbst lud das Team
unseren Arzt vor Ort, Espoir, ein, das
Wochenende mit uns zu verbringen.
Diesmal war es der AkageraNationalpark mit seiner Steppen-
Das Gästehaus beherbergt uns gut,
es wirft technisch aber weiterhin
Probleme auf. Viele Ventile an
den Wasserleitungen zerbröseln
nach 4 Jahren schon, die InternetEinrichtung, erst vor einem Jahr
INTERPLAST Germany e. V.
Organisation Nour aus Teheran stehe
ich in Verbindung, noch immer steht
jedoch nicht fest, ob von ihnen eine
Arbeitserlaubnis für uns erwirkt
werden kann.
Jetzt, am 10. Januar, an dem ich
diesen Bericht schreibe, erreicht
mich – endlich! Ein Bild aus Murunda,
welches das „Dach über‘m Kopp“
installiert, fiel einem Gewitter zum
Opfer. Wir erlebten, was es heißt,
in der Regenzeit dort zu sein, und
was ein Tropen-Gewitter ist! Der
Neubau Chirurgie schreitet voran.
Die dritte Etage, Geburtshilfe, wird
hochgezogen, es wird Zeit, dass das
Dach darauf kommt!
Zweifelsohne sind die Einsätze die
Höhepunkte
des
INTERPLASTJahres, aber auch die Zeit zwischen
den Einsätzen ist gut gefüllt, gilt es
Vorstandssitzungen vorzubereiten,
die Jahres- Hauptversammlung, das
Jahresheft. Zwei Mitglieder unserer
Sektion, Frau Dr. Schulze-Hillert, geb.
Müller, und ich leiten mit Michael
Schidelko und Nuri Alamuti den
Gesamtverein nun im vierten Jahr.
Wie viele Einsätze es in diesem Jahr
nach Murunda geben wird, wird
davon abhängen, ob der Op. wirklich
„bezugsfertig“ wird. Wir jedenfalls
wollen gern im Herbst im neuen
Op. erste Patienten versorgen.
Mit den Augenarzt-Kollegen der
auf dem Chirurgie-Gebäude zeigt.
So hoffen wir, dass wir in wenigen
Wochen wieder hinfahren können,
um die ersten Installationen (Steri)
vornehmen zu können und dann den
Container mit der Op.-Einrichtung auf
den Weg zu bringen.
Gleich nach dem Jahrestreffen, in
der zweiten Märzhälfte, wird es
zum 10. Mal nach Eritrea gehen, um
wieder Patienten der War-disabledassoziation zu operieren. Noch immer
gibt es viele Patienten als Folge des
Krieges Eritreas mit Äthiopien, der
Eritrea die Unabhängigkeit brachte.
Unsere Ansprechpartner und Freunde
dort, seit Jahren, sind Rezenee und
Dr. Haile. Dr. Haile befindet sich
z. Zt. (Januar) in Deutschland, wir
haben ihm hier eine Magen-Op. und
spezielle Untersuchungen am Herzen
ermöglicht.
Wie in jedem Jahr schließe ich mit
einem nochmals ausgesprochenen
herzlichen Dank an alle, die unsere
Sektionsarbeit durch aktive Teilnahme
oder durch Spenden unterstützen!
Hohendorf, im Januar 2015
Arnulf Lehmköster
71
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Südbayern 2014
Die Sektion Südbayern hat 2014 7
Einsätze selbst organisiert und finanziert.
Als Gast war der Sektionsleiter erstmalig
nach 12 Jahren wieder mit der Sektion
München in Sittwe Myanmar.
Goetz Giessler und Peter Cornelius
haben auch dieses Jahr im Cure-­
Hospital Addis Abeba eine Woche
zugebracht und dabei jeden Tag eine
ausgedehnte Tumoresektion am Unterkiefer mit Sofortrekonstruktion durch
freien Mikrovaskulären Fibulatransfer
vorgenommen.
Daneben hat die Sektion Südbayern
einen Einsatz nach Indien unter die
Fittiche genommen, der von Efi finanziert
und weitgehend organisiert wurden.
Der Einsatz vom 20.09. – 07.10. Manaslu
/Nepal organisiert und durchgeführt von
Detlev Gück wurde von der Sektion
Südbayern finanziell unterstützt.
Näheres unter:
Kleine Hilfe Deggendorf e.V.
Unverändert profitieren wir maximal von
der engen Zusammenarbeit mit Hajo
Schneck und seinem EFI. Allergrößten
Dank dafür Hajo!
Liste der Einsätze:
31.01. – 09.02. Erster Einsatz der
Sektion im Kibosho-Hospital
Kilimandscharo-­Region / Tansania
03.02. – 09.02. Addis Abeba
(Spezialeinsatz Giessler, Cornelius:
Mandibularekonstr.)
21.02. – 09.03. Sittwe Myanmar
(als Gast bei der Sektion München)
27.04. _ 10.05. Srinagar / Kaschmir
(org. v. U. Balke, Interplast zum
zweiten Mal in Kaschmir)
30.07. – 10.08 Remera Rukoma /
Ruanda (organisiert und geleitet
von W.Payne)
08.09. – 23.09. Niamey / Niger
(Nomachirurgie in den Einrichtungen
der Hilfsaktion Noma Rgbg.)
16.10. – 08.11. Haridwar / Indien
(organisiert und finanziert von EFI
geleitet von Gaby Fromberg)
23.10. – 09.11. Matema Lutheran
Hospital / Tansania (Zweiteinsatz)
29.11. – 15.12. Takeo / Kambodscha
(Kinderchirurgie Bambino Gesú).
Zu den einzelnen Einsätzen / Projekten:
Kibosho / Tansania
Febr. 2014
Im Katholischen Krankenhaus der
Diözese Moshi, direkt
am Kilimandscharo gelegen, wurde durch den
Weilheimer Augenarzt Wolfgang Pfäffl
vermittelt, ein Kurzeinsatz organisiert,
um den ein Jahr vorher aufwändig
in
Puma
behandelten
schwerbrandverletzten
Jungen
Geoffrey
72
weiterzubehandeln und darüberhinaus
natürlich auch weitere Patienten. Die
Möglichkeit ein dauerndes Projekt der
Sektion daraus entstehen zu lassen war
ein weiterer Punkt.
Diese Krankenhaus wurde logistisch,
baulich und in vieler weiterer Hinsicht
vom Aktionskreis Ostafrika mit Sitz
in Traunstein seit vielen Jahren sehr
verbessert.
Was die AKO
(http://ako-­afrikahilfe.de/projekte/
ge sundheit swe sen / 97- ­k ibosho -­
krankenhaus-­.html)
dort seit 1992 geleistet hat ist
beeindruckend. Vom Teamhaus für die
Einsätze, von der Wasserversorgung
mit ausgedehntem Kanalsystem über
die Augen-­ und HNOklinik, Bettenhaus etc. bis zur Hängebrücke über
eine Schlucht zur Verbesserung der
örtlichen Fuß-­verkehrswege haben die
Ingenieure, Mediziner und viele weitere
der AKO erstaunlich viel in Kibosho
bewegt. Die Einrichtungen sind sehr
gut für Interplasteinsätze. Es soll eine
anhaltende Kolaboration mit jährlichem
Einsatz entstehen.
INTERPLAST Germany e. V.
Addis Ababa / Äthiopien
Febr.2014
geführt, sondern sich buchstäblich um
alles gekümmert, einschliesslich der
Patientenacquisition.
Zum dritten Mal haben Goetz Giessler
und Peter Cornelius mit Unterstützung
von Frank Wilde während einer Woche 5
komplexe Unterkieferrekonstruktionen
im Cure Hospital in Addis durchgeführt.
Diese Arbeit ist singulär in der Welt. Es
gibt wohl kein Team das derart komplexe
extrem schwierige Tumorresktionen
und Sofortrekonstruktionen mit osteokutanen teils chimeren Free flaps in
solcher Routine und mit so geringer
Komplikationsrate durchführen kann.
Peter Cornelius hat u.a. darüber auf dem
Jahreskongress der American Society
for Reconstructive Microsurgery berichtet.
Unser zweiter Einsatz in Kashmir fand
wieder im JLNM-­Hospital in Srinagar
statt.
Srinagar / Kaschmir
Mai 2014
Erneut hat Ulrich Balke diesen
Einsatz angebahnt, organisiert und
ermöglicht. Dabei hat er nicht nur alle
Verhandlungen mit den Offiziellen
Die einheimische Mannschaft hat uns
wieder tatkräftig unterstützt, allen voran
Dr. Sheikh Tariq (Plastischer Chirurg).
In dem relativ kleinen Op konnten
wir 56 Operationen an 54 patienten
durchführen, was erneut sehr viel
war, insofern wir extrem komplexe
Eingriffe durchführten, darunter eine
Osteokutane
freie
mikrovaskuläre
Lappenplastik an einem Bärenopfer.
Erneut war die nie abreissende Patientenmenge beeindruckend und auch
nicht einfach zu bewältigen, als für
das täglich nötige Screening Zeit im
Op verloren ging. Erneut wurden viele
auf einen späteren Einsatz / Workshop
vertröstet, der für die Sektion Duisburg
im Herbst 2014 geplant war, dann aber
leider nicht zustande kam.
Kein anderes Projekt unserer Sektion
hat einen so idealen Zuspruch bei
durchweg guten Arbeitsbedingungen.
73
INTERPLAST Germany e. V.
Besonderer Dank gilt hier nicht nur
unserem Organisator Uli Balk,e sondern
dem ganzen Team: Chirurgie: Harald
Kubiena und Andreas Lordick neben
dem Sektionsleiter, Anaesthesie: Rattha Leng und Mechtild Kretschmer,
Pflege: Conny Peschel und Anke
Strohmann sowie als Mädchen für Alles
die Studentin Helene Germann-­Bauer.
Haridwar, Nordindien
Nov.2014
Nachdem unser Einsatz im Jahr 2013
wegen der verheerenden Flut- ­und
Erdrutsch-­Katastrophe im Bundesstaat
Uttarakhand ausfallen musste, wurden
wir in diesem Jahr wieder vom
Rotary Club Ranipur eingeladen zum
mittlerweile 6. Interplast-­einsatz im
Mela-­hospital, Haridwar.
Nach problemloser Anreise kamen
wir komplikationslos durch den
Zoll.
Als
Fortentwicklung
des
Organisationstalents unserer Gastgeber hatte ich per E-­Mail unsere
Arbeitserlaubnis des Medical Council
of India und die Einladung des
Gouverneurs für das Camp geschickt
bekommen, ebenso wie die Handy-­
Nummer unserer Abholer am Flughafen.
Das gesamte eingespielte Team
unserer Rotarier-­Familien hatten das
74
Screening perfekt vorbereitet. Die
Übersetzer/-­innen haben inzwischen
so viel Fachwissen bezüglich der
Routineaufklärung
dieser
Camp-­
Patienten, dass sie fast alleine eine
Sprechstunde abhalten könnten -­ und
haben sichtlich Spaß daran.
In den anschließenden acht Operationstagen an 2 OP-­Tischen konnten
wir bei 78 Patienten, von denen
einige mehrfach operiert wurden,
102 vielfach komplexe Eingriffe an
mehreren Körperregionen in einer
Sitzung durchführen. Es handelte
sich vorwiegend um Verbrennungs-­
Kontrakturen, insbesondere an den
Händen, aber auch chronische Wunden
an den unteren Extremitäten, infizierte
Frakturen und Tumore.
Für die komplette Besetzung der zwei
Operationssäle, des Verbandsraumes
und Aufwachraumes und die Koordination mit unserem Gastgeber
bestand unser Team aus:
Anästhesie:
W. Detterbeck, F. Detterbeck, A.
Moskvin, B. Zeller-­Klein
Plast. Chirurgie, Handchirurgie,
Traumatologie: G. Fromberg, M. Brill,
M. Hofmeister
OP-­P flege : Chr. Bayer, S.Visintin,
L. Berbig
Physiotherapie: G. Detterbeck
Koordination: H. Schneck
INTERPLAST Germany e. V.
Erfreulich war, dass sich etwa ein
Dutzend Patienten aus den Vorjahren
sich wieder vorstellte, entweder um
zu zeigen, wie gut ihre Beweglichkeit
geworden ist oder um weitere
Operationen durchführen zu lassen.
Besonders bewegt hat uns das Schicksal eines 4-­jährigen Mädchens, welches ein Jahr zuvor in ein Feuer gefallen
war und sich massive Verbrennungen
im Gesicht und an beiden Händen zuzog. An beiden Händen waren zwar im
Röntgenbild alle Finger zu erkennen, die
Vernarbungen hatten aber beide Hände
zu rüsselartigen Stümpfen deformiert,
sodass kein einziger Finger zum Greifen
zu benutzen war. Das rechte Auge war
durch ein Narbenektropium in Gefahr
zu erblinden. In diesem Einsatz haben
wir das Ektropium korrigiert und den
rechten Daumen aus dem Narbenblock
befreit. Zu unserer Freude konnte sie
mit dieser Hand einen Stift halten und
Kekse zum Mund führen. Wir hoffen
dass sie im nächsten Jahr zur Operation
der linken Hand kommen wird.
Als Belastung empfinden wir immer
wieder die Tatsache, dass nach wenigen
Tagen das OP Programm des gesamten
Camps komplett voll ist, aber auch kurz
vor Abreise immer noch Patienten
eintreffen, die dringend unserer Hilfe
bedürften, aber beim besten Willen
nicht mehr operiert werden können.
So z. B. ein vierzehnjähriger Junge,
der vor ca. fünf Jahren eine massive
Verbrennung erlitt mit hochgradigen
Kontrakturen des gesamten rechten
Armes (siehe Bilder).
Bei vollem Programm haben wir ihn
gebeten, sich auf Abruf bereitzuhalten
-­am Folgetag hätten wir ihn operieren
können, aber sein Vater hatte eine
falsche Telefonnummer angegeben ...
wir hoffen, dass er sich im Folgejahr
wieder vorstellen wird.
Für die Nachsorge unserer Patienten
konnte ein ortsansässiger Orthopäde
gewonnen werden. Seit unserer
Abreise sind nun ca. zwei Monate
vergangen und mir wurde per E-­Mail
bestätigt, dass keine nennenswerte
Probleme aufgetaucht sind und
der Rotarier-­Club Ranipur bereits
eine erneute Einladung für 2015
ausgesprochen hat.
Die Finanzierung erfolgte über EFI;
Gesamtkosten ca. 16.000 EUR, davon
eine 3000 EUR Spende des Zonta-­
clubs Murnau.
Trotz nervenaufreibend langer Rückreise sind wir überzeugt, dass sich eine
Fortsetzung der Einsätze an diesem Ort
auf alle Fälle lohnt.
Dr. Gaby Fromberg / Murnau
Niamey / Niger
Sept. 2014
Mit der Hilfsaktion Noma / Regensburg
von Frau Winkler-­Stumpf haben wir
erstmals einen Einsatz nach Niamey
realisieren können. Seit Jahren ist
dort ein österreichisches Team unter
Leitung von Prof. Jürgen Holle tätig, der
auch die Noma Hilfe Österreich kreiert
75
INTERPLAST Germany e. V.
hat und leitet. Aus diesem Team haben
uns Sr. Uli Nothegger und Anneliese
Liebhauser in der ersten Woche dort
eingeführt und maximal geholfen.
In der 2. Woche hat uns dann Sr Monika
Hammada ebenfalls aus Österreich
zur Seite gestanden. Harald Kubiena
und der Sektionsleiter wurden für
die Anaesthesie begleitet von Ales
Stanek, der die wirklich komplexe Seite
der Anaesthesie bei Noma perfekt
gemeistert hat. Allerherzlichsten Dank
an alle oben Genannten.
In der für die Region perfekt ausgestatteten Klinik La Magia konnten
wir mit der tatkräftigen Hilfe der
einheimischen Ärzte, insbesondere
von Dr. Issa, 21 zumeist extrem
komplexe Eingriffe vornehmen, davon
8 freie Lappen, von denen einer
relativ spät leider nekrosierte. Dr. Issa,
den ich schon einige Jahre früher
bei einem Einsatz mit Sentinelle in
Zinder kennengelernt hatte, ist ein
76
sehr sehr guter Chirurg, der uns mit
ausserordentlichem Einsatz geholfen
hat. Der Sektionsleiter hat jetzt in allen
in Afrika vorhandenen Einrichtungen
für Noma gearbeitet. Diese ist für
komplexe Chirurgie und für das
Interplastteam wohl die beste.
Neben Noma haben wir auch 3
Patienten mit Pierre Robin Syndrom
operiert.
Wir danken Hein Stahl dafür, dass er die
Reproduktion meines Noma-­distraktors
realisieren konnte, der hier vielfach zur
Anwendung kam.
Kein Zweifel, dass wir 2015 wiederkommen wollen.
Matema / Tansania:
Nov. 2014
Nach dem Piloteinsatz 2013 haben
wir per Container (Fa Schencker) eine
Anaesthesie maschine (Sulla), Monitor
und reichlich diverse Materialien ins
Lutherischen Krankenhaus in Matema
bringen lassen. Mit 4-­köpfigem
Team bestehend aus 1 Orthopäden
(Hannes Schmidt) 1 Anaesthesisten
(Klaus Huslik) und 1 Plast. Chirurgen
(Andreas Schmidt) sowie Dr. Irene
Epple als „Mädchen für Alles“ und
der phantastischen Op-­schwester
Kerstin Neidow waren wir diesmal
mit Registrierung der Tansanischen
Behörden hochoffiziell vor Ort. Wie
im Jahr zuvor war unsere Tätigkeit
geprägt von Hilfe bei konservativer
INTERPLAST Germany e. V.
Versorgung
frischer
und
älterer
Frakturen, von Wundbehandlung und
basismedizinischen Dingen. Operativ
war das Aufkommen enttäuschend
gering, so dass eine Fortsetzung dieses
Projektes leider doch sehr fraglich ist. 25
Operationen sind für einen 2wöchigen
Einsatz einfach zu wenig.
Daneben ist die hygienische Situation
so, dass komplexere Eingriffe nicht
verantwortbar sind. Wir hatten Frühinfektionen bei 30% unserer Eingriffe.
Das Krankenhaus braucht dringend
einen Neubau des Operationssaals.
Die finanzielle Situation ist aber
wie allgemein in Tansania für die
konfessionellen (nongovernmental)
Krankenhäuser extrem angespannt.
Leider ist die Unterstützung durch
die lutherische Diözese (Träger)
nonexistent. Man würde diesem
Krankenhaus eine ähnliche Unterstützung wünschen, wie sie das
katholische Krhs in Kibosho vom
Aktionskreis Ostafrika bekommt.
Die Chefs der Klinik, insbesondere
Heinke Schimanowski, wünschen eine
Interplastaktivität, sehen aber derzeit
keine Chance für eine entsprechende
Investition zur Verbesserung der
Einrichtung.
Die nahezu grotesken bürokratischen
Hürden für eine ärztliche Tätigkeit in
Tansania wurden durch den erheblichen Einsatz von Dr. Schimanowski
genommen, wobei die Erlaubnis
auf diesen Einsatz beschränkt war,
was bedeutet, dass der Zirkus beim
nächsten Einsatz von vorne anfängt.
Takeo bleibt ein wichtiger Punkt der
Südbayernaktivitäten. Wir werden Ende
2015 wieder dort sein.
selbstverständlich wie zuhause abläuft.
Dieses Jahr hat uns Hajo Schneck
begleitet, was eine besonders schöne
Erfahrung für uns war (wir waren noch
nie zusammen auf Einsatz). Im neuen
Teamhaus des Bambino Gesú Projekts
wieder kostenfrei beherbergt, haben wir
bei idealer Kosten – Nutzen Relation 37
Ops an 35 Patienten durchgeführt.
Nach wie vor ist die Zusammenarbeit
perfekt mit Dr. Narith, Chef der
Kinderchirurgie und Schwester Soka, die
den Opsaal unter sich hat.
Wir haben erneut das Sonja Kill
Memorial Hospital in Kampot besucht.
Der Op ist entgegen der Ankündigung
im vergangenen Jahr noch immer
nicht in Betrieb. Die angestrebte
Zusammenarbeit mit diesem unglaublich schönen Krankenhaus lässt
also noch etwas auf sich warten.
Besonderer Dank an alle „Mitstreiter“,
erneut ein besonderer an meine
Frau Martine, die sich um alles
Administrative kümmert, Buchführung,
Spenderbetreuung, Reiseorganisation,
Instrumentenpflege und so fort!
Erneut sei Hajo Schneck unsere Hochachtung und unser Dank ausgesprochen. Hajo ohne Dich wär Vieles
nicht möglich!
Dr. Mechtild Kretschmer hat ihre
Interplasttätigkeit eingestellt, nachdem
sie seit Gründung der Sektion als
anaestheologische
Chefin
und
Kassenwartin derselben tätig war. Merci,
merci für Alles, Mechtild!
Wir haben das große Glück, dass
Dr. Christian Bauereis ihre Funktion
vollständig zu übernehmen bereit ist.
Danke, Christian!
Andreas Schmidt, für die Sektion Südbayern
Takeo / Kambodscha,
Dez. 2014
Unser jährlicher Einsatz im Ospedale
Pediatrico Bambino Gesù in Takeo
mit Miniteam, um in 2 Wochen
die dort angesammelten plastisch
chirurgischen Fälle zu operieren, ist ein
Selbstläufer geworden. Rattha Leng ist
der Garant dafür, dass das perfekt und
77
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Schopfheim / Freiburg 2014
Cochabamba / Bolivien
16.08.14 - 02.09.14
In diesem Jahr war ein Team der
Sektion Schopfheim zum 3. Mal
zu einem Operationseinsatz in der
Klinik für schwerverbrannte Kinder in
Cochabamba.
schaftliche und organisatorische
Engagement blieb über die gesamte
Zeit erhalten.
Die Klinik für schwerverbrannte Kinder
in Cochabamba ist eines der größten
Zentren in Bolivien unter Leitung des
unermüdlichen und hochqualifizierten
Chefarztes Dr. Oscar Romero.
Nach entsprechendem Empfang in
der Klinik unter Beisein der örtlichen
Prominenz konnten wir mit unserer
eigentlichen Arbeit beginnen. Die
Klinik und auch der rotarische
Nachwuchs (Rotaract) hatten bereits
seit Wochen Vorarbeit geleistet und
Aufklärung auch im ländlichen Bereich
und in den umliegenden Bergen
durchgeführt.
Mit einem 11 köpfigen Team starteten
wir von Frankfurt nach Sao Paulo
mit der Lufthansa, von dort mit BoA
über Santa Cruz nach Cochabamba.
Problematisch war der Transport des
Gepäcks, da die Lufthansa nur 23 kg/
Person befördert und wir daher mit
DHL Equipment vorschicken mussten.
Der Einkauf vor Ort war möglich, ist
allerdings nicht billig, was durch
die wegfallenden Transportkosten
aber ausgeglichen wird. Wir werden
diese Möglichkeit beim nächsten Mal
stärker nutzen.
Der Empfang durch den vor Ort
organisierenden Rotarischen Club
mit seinem rührigen Präsidenten
Carlo Villaroel am Flughafen war
überwältigend. Das soziale, gesell-
78
Die Erfahrungen der letzten Jahre
machten die Organisation leicht; so
konnte zügig der OP und die Anästhesie
eingerichtet werden, andererseits
die Selektion der Patienten und die
entsprechende Dokumentation und
Op-Planung. Die Patienten kamen
größtenteils von weit her und waren
Tage unterwegs. Vor Ort hatten sich
verschiedene Vereine bereit erklärt,
den Familien die Transport- oder
Flugkosten zu übernehmen, um nach
Cochabamba kommen zu können.
Im Hospital standen uns Räumlichkeiten für die Untersuchung und
die Nachbehandlung zur Verfügung.
Außerdem 2 OP`s, die durch 2
komplette OP-Teams teils bis spät in
den Abend hinein genutzt wurden.
Der unermüdliche lokale Chefarzt
Dr. Romero bewältigte sein eigenes
Programm mehrfach anschließend in
den Nachtstunden.
Wir haben insgesamt knapp 200
Patienten im Alter zwischen 6
Monaten und 13 Jahren untersucht und
dokumentiert. Wie immer stellte sich
auch diesmal eine größere Anzahl von
Patienten mit nicht operationswürdigen
Befunden vor. Es ist dann aber immer
ein schwieriges Unterfangen, Menschen
die von weit her angereist sind, nach
nur wenigen Minuten der Untersuchung
einen abschlägigen Bescheid geben zu
müssen.
Bei den ca. 80 zu operierenden
Patienten war der zeitliche Aufwand
wie immer unterschiedlich, von 20 min
bis zu 6 Stdn., wie immer wurden an
vielen Patienten auch simultan mehrere
Eingriffe durchgeführt. Hierbei waren
die unterschiedlichsten Lappenplastiken
führend, gefolgt von Voll- und
Spalthauttransplantationen.
Die
Zusammenarbeit
mit
dem
Klinikpersonal gestaltete sich überaus
erfreulich. Die Kollegen nutzten die
Gelegenheit zum Assistieren und zum
Operieren unter Anleitung äußerst rege
und auch das paramedizinische Personal
tat wirklich alles, um uns die Arbeit zu
erleichtern.
INTERPLAST Germany e. V.
Unabhängig
von
der
klinischen
Arbeit kam auch dieses Mal wieder
der gesellschaftliche Anteil nicht zu
kurz. Neben den offiziellen Events
mit Überreichung von Geschenken
und Urkunden traf man sich abends
in unterschiedlichen Gruppierungen
beider Seiten.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass
nahezu das gesamte Team im Laufe der
2 Wochen an grippalen und intestinalen
Problemen erkrankte und zum Teil
mehrere Tage nicht zur Verfügung
stand.
Durch die Größe des Teams war der
Einsatz nicht billig. Die Flug- und
Unterbringungskosten waren ein
großer Posten. Auf Grund der kräftigen
Unterstützung
durch
den
Rotarischen Club Leonberg/Weil der
Stadt und der Beteiligung der Sektion
Bad Kreuznach sowie der Einnahmen
aus 2 Benefiz-Konzerten in Schopfheim war die Bilanz letztlich ausgeglichen.
Wir haben mit allen Beteiligten zum
Abschluss des Einsatzes vereinbart,
den Turnus in 2-jährigem Abstand
mit dem großen Team beizubehalten,
jedoch in den Zwischenjahren mit
einem kleineren Team den Kontakt
und die Zusammenarbeit weiter
aufrechtzuerhalten und zu intensivieren.
So wird ein Team in diesem Sommer
erneut nach Cochabamba fliegen.
Ein großer Dank gilt:
• dem rotarischen Club Leonberg/
Weil der Stadt unter Leitung des Präsidenten Pablo Torrico, der auch
ursprünglich die Verbindung nach
Cochabamba hergestellt hatte, für
die finanzielle und organisatorische
Unterstützung vor Ort
• dem rotarischen Club Cochabamba
unter Leitung des rührigen Präsidenten Carlo Villaroel mit seinem
unermüdlichen Team
• Dr. Oscar Romero mit seiner
OP-Schwester Martha und seiner
gesamten Mannschaft, die uns
jederzeit unterstützte und für eine
überaus angenehme Zusammenarbeit
beitrug
• Meinem tollen Team, welches trotz
der gesundheitlichen Probleme alles
gab, um den Erfolg des Einsatzes nicht
zu gefährden:
Dr. Andre Borsche, Plast. Chirurg
Prof. Dr. Stefan Loff, Kinderchirurg
Dr. Knud Kober, Anästhesist
Christian Bauereis, Anästhesist
Eva Sift, Assistenzärztin
Deborah Zabel, Physiotherapeutin
Marianne Zabel, OP-Schwester
Petra Woelki, OP-Schwester
Bea Neumann, Anästhesieschwester
Margot Roth, Anästhesieschwester
G. Zabel
79
INTERPLAST Germany e. V.
Sektionsbericht Nepal Projekt 2014
Nun jährt es sich bereits zum 18. Mal,
seit im Frühjahr 1997 ein für Interplast
untypisches längerfristiges Projekt
ins Leben gerufen wurde und die
ersten Operationen unter schwierigen
Bedingungen stattfanden. Niemand
konnte ahnen, dass sich daraus eine
gut ausgestattete 50-Betten Klinik
mit einer fast 60-köpfigen Belegschaft entwickeln würde, die inzwischen schon 5 Jahre unter
einheimischer Leitung ihren operativen
Betrieb erfolgreich aufrecht erhält.
Die Tabelle zeigt eindrucksvoll die
Leistungsdaten von 1997 bis 2014.
Bemerkenswert sind die Daten seit der
Übergabe der Hospitalleitung 2009,
die entgegen allen Befürchtungen
80
im Wesentlichen konstant geblieben
sind und teilweise sogar gesteigert
werden konnten. Der Rückgang der
Operationen in Camps im vergangenen
Jahr lag an der einjährigen Abwesenheit von Dr. Jaswan, der sich
zur Facharztausbildung in Bangkok
befand.
Dabei wird auch deutlich, dass in einem
kontinuierlich betriebenen Hospital das
Leistungsspektrum weit über reine
Op-Zahlen hinaus geht. Längerfristige Behandlungen erfordern neben
Röntgen- und Laboreinrichtungen
auch eine gut funktionierende Physiotherapeutische Abteilung mit gut
ausgebildeten
Fachkräften.
Der
nachfolgend abgebildete Fall eines
7-jährigen Mädchens, das mit 5
INTERPLAST Germany e. V.
Jahren zum ersten Mal ins Hospital
kam und inzwischen wieder gehen
kann, zeigt deutlich die Vorteile
einer kontinuierlichen Behandlung
und guter Nachsorge nach erfolgten
Operationen.
Die Bedeutung des Hospitals drückt
sich aber auch in den ambulanten Patientenzahlen aus. Allein im Jahr 2014
über 8000 ambulante Patienten nach
kleinen Unfällen jeglicher Art, fast 3500
allgemein medizinische Patienten plus
über 5000 Patienten unserer kleinen
Zahnklinik unterstreichen eindrucksvoll
die wichtige Rolle des Hospitals für
die umliegende Bevölkerung im nordöstlichen Sektor des Kathmandutales
und
in
den
dahinterliegenden
Bergregionen.
Dieses Gesamtergebnis war aber nur
mit der tatkräftigen Unterstützung
vieler Mediziner aus Deutschland
möglich. Sie tragen in vielen Fällen
immer noch die Hauptlast der
operativen Behandlung und sind
ausschlaggebend für das hohe chirurgische Niveau im Hospital. Sobald
keine Gastchirurgen da sind, gehen die
Patientenzahlen zurück. Das Vertrauen
der Bevölkerung in ihre eigenen Ärzte
ist unberechtigterweise immer noch
gering und es wird noch viele Jahre
dauern, bis sich die einheimischen
Kollegen einen wirklich guten Ruf
erarbeitet haben. Deshalb brauchen
wir auch mit unserer Unterstützung
noch viele Jahre und einen langen
Atem.
Wie in allen Jahren gehören
sogenannte
Außencamps
zum
fundamentalen Konzept des Hospitals. Gerade in einem verkehrstechnisch
unterentwickelten Land
wie Nepal kommt dem eigentlichen
Interplastprinzip – Arzt geht zum
Patienten – besondere Bedeutung
zu. Deshalb werden entweder reine
Untersuchungscamps
oder
auch
Operations- und Behandlungscamps
in oft weit entlegenen Landesteilen
und Tälern des Himalaya durchgeführt.
Unter Leitung des stellvertretenden
Direktors, Dr. Santosh Bhandari und
des Interplast-Sektionsleiters Jürgen
Hussmann, wurden im November im
700 km entfernten Westnepal 234
Patienten untersucht, 72 operiert und
weitere 45 ins SKM-Hospital bestellt.
Seit Projektbeginn 1997 ist die
MKG-Chirurgie fester Bestandteil im
Behandlungsspektrum des Hospitals.
So waren auch im April 2014 das Team
Uwe Eckelt, Uta Knape und Matthias
Schneider, mit den Anästhesisten
Katrin Fritzsche und Frank Golz und im
Oktober Robert Mischkowski mit dem
Anästhesisten Gunnar Hanekop, sowie
im November Camilo Roldán mit der
81
INTERPLAST Germany e. V.
mit massiven Gesichtsverbrennungen
zu helfen.
Allerdings hat sich vor dem Hintergrund zunehmender konkurrierender
MKG-Aktivitäten in Kathmandu die
Rolle des Hospitals über die Jahre
verändert.
Deshalb
wurde
das
Behandlungsspektrum im SKMH auf
alle mund-kiefer-gesichtschirurgischen
Erkrankungen
ausgedehnt.
Dazu
gehören: Hauttumore und deren
plastische Rekonstruktion, Knochenund Weichteilzysten der KieferGesichtsregion,
Knochendefekte
und deren Deckung, gutartige
Knochentumoren, vaskuläre Malformationen und Hämangiome, Kiefergelenkankylosen und anderes.
Dennoch werden immer noch
Kinder und Jugendliche mit primären
LKG-Spalten operiert, so dass die
Spaltchirurgie nach wie vor das
zentrale Anliegen dieses Fachgebietes
am SKM-Hospital ist.
Anästhesistin Sabine Petzold im SKMHospital tätig. Robert Mischkowski
und Gunnar Hanekop kamen ganz kurz
entschlossen nach einem Hilferuf des
SKM Hospitals, um einem Patienten
82
Eine
besondere
Rolle
spielen
mikrochirurgische Eingriffe zur Behandlung von Verbrennungsopfern
und Patienten mit ausgedehnten
Tumoren oder Fehlbildungen im KopfHals-Bereich. Robert Mischkowski
und Matthias Schneider konnten hier
ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet
bei der Behandlung einbringen. Es
hat sich gezeigt, dass diese sehr
lang dauernden Eingriffe durchaus
gemeinsam mit dem Ärzte- und
Schwesterteam des SKM-Hospitals
ausgeführt werden konnten. Eine
besondere Herausforderung ist hier
die postoperative intensivmedizinische
Überwachung, für die gerade ein
Critical-Burn-Care-Bereich eingerichtet
wird.
Bereits 2011 wurde mit dem
„Peoples Dental College“, Direktor
Prof.
Dr.
Suraj
Mathema,
in
Kathmandu ein Memorandum of
Understanding unterzeichnet, das
die kieferorthopädische Behandlung
INTERPLAST Germany e. V.
von Patienten mit Lippen-KieferGaumenspalten beinhaltete. 2014
konnten nun die ersten nach
kieferorthopädischer Einordnung der
Zähne mit einer sogenannten Kieferosteoplastik zum Erhalt und zur
Einstellung der Eckzähne operiert
werden. Weitere Patienten sind schon
soweit vorbereitet, so dass bei ihnen
wahrscheinlich im Jahr 2015, als letzten
Schritt der operativen Behandlung
nach Abschluss des Wachstums, eine
kieferorthopädische Operation zur
Korrektur der Fehlstellung des Oberund Unterkiefers vornehmen können.
Damit kann dann das vollständige
Konzept der medizinischen Behandlung
von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten,
wie es in entwickelten Ländern
üblich ist, mit Verschluss der Lippe,
des harten und weichen Gaumens,
Kieferosteoplastik und, falls erforderlich, Korrektur der Fehlstellung
der Kiefer als Folge der Spaltbildung
im Oberkiefer umgesetzt werden.
Trotz eines schlüssigen Konzeptes
muss sich ein Hospital auch
ständig dem sich verändernden
Bedarf
anpassen.
Rekonstruktive
Chirurgie
bedeutet
neben
der
M u n d - K i efe r- G e si c ht s - C hir u rg i e,
der Verbrennungschirurgie und den
Operationen von geburtsbedingten
Fehlbildungen auch Hinwendung zu
mehr Orthopädie, Unfallmedizin bis
hin zu gynäkologischen Behandlungen
nach Gebärmuttersenkungen, für die
es in Nepal unendlichen Bedarf gibt.
Dr. Bernhard Uhl aus Dinslaken hat sich
nach Kontaktaufnahme mit großem
Engagement und Fachverstand dieser
Herausforderung gestellt und startete
nach Zusage teurer Gerätespenden
bereits im November 2013 das Gyn.Projekt im SKMH in Nepal. Nach
äußerst positiver Resonanz aus der
Bevölkerung und auch offizieller Stellen
wurden inzwischen 7 gynäkologische
Teams nach Nepal geschickt. In nur
14 Monaten wurden knapp 3000
Patientinnen betreut und 176 operiert.
Besondere Beachtung fanden erstmalig in Nepal durchgeführte endoskopische Operationen nach Gebärmuttersenkungen. Hier nimmt unser
Hospital in Nepal eine absolute
Vorreiterrolle ein, auf die wir alle sehr
stolz sind.
Im Oktober kam unser Medical
Director, Dr. Jaswan Shakya nach
abschließender einjähriger Ausbildung
zum Facharzt aus Bangkok zurück.
Damit hat das Hospital mit dem
83
INTERPLAST Germany e. V.
Eine Herausforderung ganz anderer
Art war der See- /Landtransport
einer Hilfslieferung vom Bonner
Containerterminal per Seetransport
bis nach Kalkutta und von dort per
Lkw über die indisch-nepalesische
Direktor und seinem Stellvertreter 2
einheimische Plastische Chirurgen
vorzuweisen. Interplast ist damit
dem Ziel, einheimische Mediziner zu
Plastischen Chirurgen auszubilden,
wieder ein großen Schritt näher
gekommen.
Ein weiterer Meilenstein war die
Unterzeichnung einer Projektvereinbarung zwischen der Regierung, dem
Sushma Koirala Memorial Trust als
lokalen Partner und Interplast Germany
e.V. für weitere 5 Jahre. Dies bildet die
gesicherte Grundlage für die gesamte
Projektarbeit bis 2019 und bedeutet
Rechtssicherheit für alle Beteiligten.
In einem feierlichen Akt wurde
das Project Agreement im Beisein
hochrangiger Regierungsvertreter unterzeichnet.
84
Grenze bis auf das Hospitalgelände.
Vorrausgegangen war eine Großspende von gut erhaltenen hochwertigen Krankenhausbetten und
Matratzen aus Stolberg. Dies war
auch eine einmalige Chance endlich
Großgeräte zu transportieren. So
fanden 2 Sullas von Prof. Benzing
und seiner Frau Dr. Christiane, ein
weiteres Narkosegerät Typ Cato von
Dr. Gunnar Hanekop aus Göttingen
darin Platz. Endlich bekamen wir einen
neuen medizinischen Kompressor
als Ersatz für den 30 Jahre alten
Vorgänger. Ebenso waren wir in der
Lage, eine phantastische Spende
der Bundeswehr über umfangreiches
Sanitätsmaterial für unsere CampAusstattung nach Nepal zu schaffen.
Wir bedanken uns bei der Bundeswehr
für die Überlassung des Materials und
besonders bei MdB Fuchs und dem
Initiator Dr. Dieter Knapp aus Dieblich
bei Koblenz.
Ganz besonderer Dank aber auch
an Trudi Reske aus Voerde, die den
ganzen Niederrhein nach gebrauchter
Bettwäsche leerfegte und wirklich
jeden faustgroßen Hohlraum im
Container damit voll stopfte. Sie flog
extra nach Nepal um den Container
zu entleeren und war glücklich die
Wäsche- und Materiallager des
Hospitals auffüllen zu können.
Seit Beendigung der Bauphase vor
ca. 10 Jahren mussten wir unsere
gesamte Finanzkraft aus Spenden für
den laufenden Betrieb aufwenden.
Dringende Investitionen mussten
zurück
gestellt
werden.
Umso
mehr freuen wir uns über unsere
Kooperation
mit
der
GovindaEntwicklungshilfe e.V. und ihren
Schweizer
Partnern
über
die
Finanzierung einer neuen Op-Lampe in
LED-Technik, über die Digitalisierung
des vorhandenen Röntgengerätes,
der Ausstattung einer Wachstation
mit Monitoren und Beatmungsgerät,
sowie einer leistungsstarken unterbrechungsfreien Stromversorgung für
die Ops und Aufwachräume. Mit
diesen Investitionen wird die Behandlungsqualität an den Patienten
und die Betriebssicherheit des gesamten
medizinischen
Hospitalbereiches deutlich verbessert. Wir
erhoffen uns von dieser Kooperation
weitere Synergieeffekte und sind zu
großem Dank verpflichtet.
INTERPLAST Germany e. V.
Bereits seit Beginn des Projektes
wurden wir immer wieder von der
Nepalhilfe Aachen, bei der Beschaffung
von Fahrzeugen, technischen Einrichtungen und medizinischem Equipment großzügig unterstützt. Dies
setzt sich auch nach Zusammenschluss mit dem Kindermissionswerk
fort und so wurde uns die Finanzierung
einer weiteren neuen Op-Lampe
in LED-Technik für den zweiten Op
zugesagt. Auch dafür herzlichen Dank.
Unser ganz besonderer Dank geht auch
dieses Jahr wieder an „Pro Interplast“
für die Übernahme der Flugkosten für
viel Ärzte. Wir danken den „Dentist
without Limits“ und speziell Frau Dr.
Sybille Keller für die Organisation
fast ständiger Zahnarztpräsenz im
Hospital.
Ausblick auf 2015
Zur
wirklichen
Eigenständigkeit
und Nachhaltigkeit des Projektes
gehört leider auch die noch stärkere
wirtschaftliche Unabhängigkeit von
Spenden. Die Hospitalleitung ist
gehalten die Einnahmenseite zeitnah
an die 30%-Marke zu verbessern,
ohne
die
Interplast-Grundsätze,
nämlich den überwiegend armen
Patienten Nepals eine Behandlung
anzubieten, zu verletzen. Dies wird
immer ein Balanceakt bleiben, aber er
muss gelingen.
Sobald Dr. Manohar im Herbst von
seiner
Facharztausbildung
aus
St. Petersburg zurück ist, soll
unsere tüchtige Dr. Rojina als
neue Hoffnungsträgerin ihre Facharztausbildung möglichst in Nepal
beginnen. Zeitversetzt soll dann Dr.
Prakasch, der sich auch sehr gut
entwickelt, zum Anaesthesisten ausgebildet werden.
Für 2015 sind wieder mindestens 4
Op-Camps in entfernten Landesteilen
geplant und so langsam müssen wir
uns auf das 20-jährige Jubiläum im
Jahr 2017 vorbereiten. Wer hätte das
gedacht?
Hein Stahl
85
INTERPLAST Germany e. V.
Ausführliche Beschreibung der Versicherungen
bei INTERPLAST
Von Dietmar Scholz
Mit der Anmeldung des Operationsteams über das Formular „Einsatzanmeldung / Anmeldung Ihres Einsatzes bei der BGW“, das Sie im Bereich
„Downloads für Aktive“ unserer Homepage herunterladen können, wird von
Seiten des Vereins für jedes Teammitglied, das die Voraussetzungen für
die Möglichkeit eines Versicherungsschutzes erfüllt (bei wem dies nicht der
Fall ist steht bei den Informationen zu
den jeweiligen Versicherungen), einige
Versicherungen abgeschlossen. Im Folgenden werden die wichtigsten Fakten
hierzu zusammengefasst. Sollten darüber hinausgehend Fragen bestehen geben wir Ihnen gerne Auskunft. Hierzu
wenden Sie sich bitte an unsere o.g.
e-mail-Adresse oder Telefonnummer.
Es besteht eine Auslandsreise - Krankenversicherung.
Diese gilt erstens für alle im Auftrag von
INTERPLAST Germany vorübergehend
ins Ausland reisenden Personen. Familienangehörige - Ehegatte, Lebenspartner und Kinder - die die versicherte
Person ins Ausland bzw. Drittland (Einsatzland) begleiten oder dort besuchen
können ebenfalls versichert werden.
Bleiben Sie länger als 90 Tage vorübergehend im Ausland müssen Sie namentlich vor ihrer Abreise der Versicherung gemeldet werden. Alle anderen
werden am Ende des Jahres gemeldet
und abgerechnet.
Die Versicherung kostet 0,23 Euro pro
Person und Reisetag. Bei Aufenthalten
über den 90. Tag hinaus ergeben sich
Kosten von 0,92 Euro/ Tag für Männer
bzw. 1,89 Euro/ Tag für Frauen.
Zweitens können Ausländer versichert
werden, die sich im Auftrag von INTERPLAST–Germany vorübergehend in
Deutschland aufhalten. Auch hier sind
Ehegatten und Kinder mitversichert.
86
Voraussetzung ist eine namentliche
Meldung bei der Versicherung spätestens am ersten Tag des Deutschlandaufenthalts. Die Kosten hierfür betragen 1,18 Euro/ Tag für Männer bzw. 2,35
Euro/ Tag für Frauen.
Die wichtigsten Leistungen der Auslands-Krankenversicherung sind:
1. Arzt- und Krankenhauskosten,
Arznei-, Heil- und Hilfsmittel
sowie zahnärztliche Behandlung
Bei einer medizinisch notwendigen
ambulanten oder stationären Heilbehandlung, ambulanten Vorsorgeuntersuchung und Untersuchung werden die
folgenden während der Auslandstätigkeit entstehenden Aufwendungen ersetzt:
a) ärztliche Beratungen, Besuche und
Verrichtungen einschließlich Operationen und Operationsnebenkosten;
b) ärztlich verordnete Arzneimittel (ausgenommen Nähr- und Stärkungsmittel sowie kosmetische Mittel) und
Verbandmittel;
c) ärztlich verordnete Heilmittel, und
zwar Bäder, Massagen, Inhalationen
sowie Licht-, Wärme- und sonstige
physikalische Behandlungen;
d) ärztlich verordnete Hilfsmittel, und
zwar Bandagen, Brillen, Kontaktlinsen, Bruchbänder, Einlagen und
Gummistrümpfe;
e) Röntgen-, Radium- und Isotopenleistungen;
f) Unterkunft und Verpflegung bei stationärer Heilbehandlung;
g) notwendiger Transport zur stationären Heilbehandlung in das anerkannte nächstgelegene oder nächste aus
medizinischer Sicht geeignete Krankenhaus;
h) Zahnbehandlung einschließlich notwendige einfache Zahnfüllungen
und Reparaturen am Zahnersatz.
Die notwendigen Aufwendungen für
Zahnersatz einschließlich Zahnkronen
werden zu 50 % erstattet, jedoch nur
für Behandlungen nach drei Monaten
ununterbrochener Versicherungsdauer
vom Versicherungsbeginn an gerechnet.
2. Rücktransportkosten
Macht eine Krankheit oder Unfallfolge
Ihren Rücktransport oder den eines
mitversicherten Angehörigen an Ihren
ständigen Wohnsitz in Deutschland
erforderlich, werden die notwendigen
Aufwendungen des Krankentransports
– soweit sie die üblichen Fahrkosten
übersteigen - bis zu einem Höchstbetrag ersetzt, der den zehnfachen
Kosten eines Fluges 1. Klasse im Linienverkehr für eine Person entspricht
(Beispiele für die entstehenden Mehrkosten: Benutzung eines schnelleren
Transportmittels; Inanspruchnahme
einer teureren Beförderungsklasse,
wenn eine Buchung in der niedrigeren
Klasse nicht möglich war; Benutzung
von mehr als einem Platz, wenn Sie
liegend transportiert werden müssen;
Transport mit Spezialfahrzeugen; Fahrkosten für medizinisch geschultes Begleitpersonal).
Sind Sie oder ein mitversicherter Angehöriger so sehr erkrankt oder verletzt, dass ein Rettungsflug die einzige Möglichkeit ist, das Leben zu retten
und wird der Rücktransport von einem
anerkannten Rettungsflugunternehmen (z.B. DRK-Flugdienst) durchgeführt, dann werden die dafür anfallenden Kosten nach Abzug der üblichen
Fahrkosten in voller Höhe ersetzt.
3. Überführungskosten
Bei Tod im Ausland werden die Kosten
der Überführung des Verstorbenen an
den Wohnsitz in Deutschland oder der
Bestattung am Sterbeort bis zu einem
INTERPLAST Germany e. V.
Höchstbetrag ersetzt, der den fünffachen Kosten eines Fluges 1. Klasse
im Linienverkehr für eine Person entspricht.
Es besteht kein AuslandsreiseKrankenversicherungs-Schutz:
a) für Krankheiten und Unfallfolgen,
die in den letzten sechs Wochen vor
Beginn des Versicherungsschutzes
behandelt worden sind;
b) für Kur- und Sanatoriumsbehandlung
sowie für Entziehungsmaßnahmen einschließlich Entziehungskuren
und Maßnahmen zur Entwöhnung;
c) für Zahn- und Kieferregulierung (kieferorthopädische Behandlung).
d) wenn Teammitglieder ihren ständigen Wohnsitz oder die Staatsbürgerschaft im Einsatzland haben.
Denn für sie gilt das Einsatzland
nicht als Ausland und somit kann
auch keine Auslands-Kranken-Versicherung abgeschlossen werden.
e) Leider gilt diese Versicherung auch
nicht für nach Deutschland gebrachte Patienten.
Es besteht eine Berufs-Haftpflichtversicherung der Teammitglieder der
Operationsteams von INTERPLASTGermany für die Dauer eines Einsatzes
von maximal 28 Tagen. Versichert sind
sowohl Krankenschwestern/-pfleger
und Mediziner. „Laien“ sind ebenfalls
versichert wenn Sie sich um Aufsichtsund Kontrolltätigkeiten kümmern
(z.B. OP-Planung/-überwachung). Versichert sind auch Operationsteams die
im Rahmen der Kooperation mit „Ärzte
ohne Grenzen“ einen Einsatz haben so
lange dieser nicht in einem Kriegsgebiet und einen „second line“-Einsatz
handelt (keine erste Katastrophenhilfe
und bei gegebener „facility Struktur“
von MSF vor Ort.
Der Versicherungsschutz gilt weltweit,
ausgenommen sind jedoch die USA
und Kanada.
Diese Versicherung hat folgende Deckungssummen:
- 5.000.000,- Euro pauschal für Perso-
nen- und Sachschäden
- 500.000,- Euro für Vermögensschäden.
Versichert sind Ansprüche an Mitglieder
der OP-Teams die aus der beruflichen
Tätigkeit für INTERPLAST-Germany resultieren.
Die Prämie beträgt 70 Euro + Versicherungssteuer pro Einsatz (also derzeit
83,30 Euro).
Alle gemeldeten Teammitglieder, die
unentgeltlich und ehrenamtlich für INTERPLAST-Germany tätig werden sind
im Rahmen des Operationseinsatzes
während der Tätigkeiten für den Verein
über die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW) unfallversichert. Diese Unfallversicherung kostet pro Person und
Monat 12 Euro.
- Arbeitsunfälle, die sich im Zusammenhang mit der unentgeltlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten für INTERPLAST Germany ereignen.
- Wegeunfälle die sich auf dem direkten Weg nach und von dem Ort der Tätigkeiten ereignen
- Berufskrankheiten, die sich der Versicherte im Zusammenhang mit der versicherten Tätigkeit zuzieht und diein der
Berufskrankheitenverordnung als solche bezeichnet sind.
Die Unfallversicherung umfasst:
- Heilbehandlung mit allen geeigneten
Mitteln mit dem Ziel, die Gesundheitsstörung zu beseitigen oder zu verbessern.
- Berufshilfe verschiedenster Art durch
Maßnahmen mit dem Ziel den Versicherten nach seiner Leistungsfähigkeit und unter Berücksichtigung seiner Eignung, Neigung und bisherigen
Tätigkeit möglichst auf Dauer beruflich
einzugliedern.
- Verletztengeld wird von dem Tag an
gezahlt, an dem die Arbeitsunfähigkeit
ärztlich festgestellt wird, oder mit dem
Tag des Beginns einer Heilbehandlungsmaßnahme, die den Versicherten an der
Ausübung seiner ganz tägigen Erwerbstätigkeit hindert. Das Verletztengeld
endet spätestens nach Ablauf der 78.
Woche, jedoch nicht vor dem Ende der
stationären Behandlung.
- Versichertenrente wegen Minderung
der Erwerbsfähigkeit von mindestens
20 % über die 26. Woche nach dem
Versicherungsfall hinaus.
Bei Verlust der Erwerbsfähigkeit wird
Vollrente geleistet, sie beträgt 2/3
des Jahresarbeitsverdienstes. Bei einer
Minderung der Erwerbsfähigkeit wird
Teilrente geleistet. Sie wird in Höhe des
Vomhundertsatzes der Vollrente festgesetzt der dem Grad der Minderung der
Erwerbsfähigkeit entspricht.
- weitere Leistungen umfassen berufsfördernde und andere Leistungen zur
Erhaltung, Besserung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit sowie
zu Erleichterung der Verletzungsfolgen
einschließlich wirtschaftlicher Hilfen,
Renten an Hinterbliebene, Sterbegeld,
Beihilfen, Rentenabfindungen.
Diese Versicherung gilt nicht für:
- Personen, die ihren Wohnsitz oder
gewöhnlichen Aufenthalt nicht in
Deutschland haben.
- vor Ort tätige Personen (sog. Ortskräfte)
Wir wünschen Ihnen erfolgreiche
Einsätze, dass Sie immer wieder gesund nach Hause kommen und die
genannten Versicherungen nie benötigen werden. Sollte doch mal ein
„Versicherungsfall“ eintreten möchten wir Sie bitten uns dies über o.g.
Nummern bzw. per e-mail möglichst
kurzfristig mitzuteilen.
87
INTERPLAST Germany e. V.
The convincing
idea of European
Coop
ESPRAS SHARE
and INTERPLAST - Europe
International Plastic Surgery for Developing Countries
INTERPLAST - CD No 1 & No 2
Teaching and learning are important aspects of the INTERPLAST philosophy. So we are very happy that we can present now the INTERPLAST CD No 2 with practical guidelines and presentations concerning cleft lip and palate surgery,
hand surgery, physiotherapy, anesthesia, orthopedics and Interplast-structure. All authors donated their manuscripts for
free and hope to make their experience available for everybody. Enjoy these individual textbooks to the benefit of all
your patients even under challenging conditions all over the world!
André Borsche INTERPLAST-Bad Kreuznach Arnulf Lehmkoester INTERPLAST-Germany e.V.
You can order the INTERPLAST-CD No 1 & No 2:
[email protected]
Interplast Holland
www.interplastholland.nl
Rein J. Zeeman
Louise de Colignylaan 7
NL – 2341 C.G. Oegstgeest
Netherlands
Tel : + 31 – 71 515 39 67
Fax : + 31 – 71 517 32 64
[email protected]
Interplast France
www.interplast-france.net
Patrick Knipper
25 Rue Bourgogne
F – 75007 Paris
France
Tel : +33 – 145 51 47 47
[email protected]
88
Interplast Italy
or
www.interplastitaly.it
Paolo G. Morselli
Viale Berti Pichat 32
I - 40127 Bologna
Italy
Tel: +39 – 51 25 20 21
Fax: +39 – 51 24 63 82
[email protected]
[email protected]
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST - CD No 1
INDEX
1 Camelbook by Greta Hesseling
A short journey through the land of Plastic Surgery Basic reconstructive technics for INTERPLAST Camps
Written by a very experienced OT-nurse for nurses, students and young doctors this practical guide supports better understanding of the basic
technics in plastic surgery in developing countries and stands for close cooperation with the local hospital staff.
INTERPLAST - Holland
Contact: [email protected]
2 Plastic Surgery under Challenging Conditions by Patrick Knipper
The concept of missions and principles of surgical technics
Written by the president of INTERPLAST-France this article addresses to colleagues going on their first missions. You will find many important
details concerning mission philosophy, preparation and practical surgical hints. It offers excellent illustrations which show step by step even
larger surgical interventions as pectoralis or latissimus flaps and is in an English and French version available.
INTERPLAST - France
Contact: [email protected]
3 Freie mikrovaskuläre und axiale gestielte Lappen von Martin Schwarz und Max Geishauser und viele Zeichnungen von
Thomas Müller
These plastic surgeons from Germany support Interplast actively since years and offer us their instructive textbook for free publication. Den Autoren und vor allem dem Verlag Hans Huber, Bern sei hierfür ganz herzlich gedankt! Selbst wenn sicher nicht alle hier so präzise beschriebenen
Lappenplastiken bei INTERPLAST-Einsätzen zur Anwendung gebracht werden können, vermitteln sie doch einen Eindruck von dem Spektrum der
möglichen Rekonstruktionen. Wir lernen in diesem schönen Nachschlagewerk vor allem von den persönlichen Berwertungen aus den Erfahrungen
der Operateure für unseren eigenen Alltag. Obwohl der Text nur auf Deutsch verfügbar ist, sind aber die tollen Zeichnungen überall auf der Welt
zu verstehen.
INTERPLAST - Germany Sektion Freiburg / Schopfheim
Contact: [email protected]
4 ESPRAS SHARE Committee on Surgeons’ Humanitarian Aid Resource Europe
The aims of ESPRAS SHARE are:
I. to facilitate and better coordinate humanitarian activities involving European plastic surgeons, and
II. to improve the quality of humanitarian aid given by European plastic surgeons so that no harm will be done and so that the aid contributes to
sustainable development of reconstructive plastic surgery in receiving countries.
In reaching the targets of sustainability and better coordination, improving communication between the various organizations and individuals
engaged in humanitarian aid is necessary.
www.esprasshare.org
INTERPLAST - CD No 2
1
2
3
4
5
INDEX
Lippen-Spaltchirurgie für INTERPLAST Einsätze von Michael Bergermann – [email protected]:
a Lippenspaltverschluß durch Wellenschnitt nach Pfeifer
b Closure of cleft lips with wave line incisions according to Pfeifer
Gaumen-Spaltchirurgie für INTERPLAST Einsätze von Michael Bergermann – [email protected]:
a Methodik des Gaumenspaltverschlusses
b Closure of cleft palates
Übersicht von Lappenplastiken an der Hand von Nicola Kläber – [email protected]:
Technical diagrams of flaps for reconstructive hand surgery
Physiotherapy Training Mission Report by Jean Pierre Girbon – [email protected]:
Practical advices in basic physiotherpy after plastic recon-structive surgery in the SKM-Hospital in Nepal
Anästhesie bei Auslandseinsätzen
a Roswitha Jehle [email protected]:
Meine Erfahrungen bei Auslandseinsätzen
b Hajo Schneck [email protected]:
Anästhesie bei Interplast-Einsätzen
6 Prinzipien der operativen Klumpfußtherapie von G. Ulrich Exner – [email protected]:
Operationstechnisches Vorgehen mit detaillierten Beschreibungen der anatomisch relevanten Strukturen
7 INTERPLAST-Germany e.V. von André Borsche – [email protected]:
Basisvortrag über Strukturen und Prinzipien von 30 Jahre INTERPLAST-Germany zur eigenen Verwendung
89
INTERPLAST Germany e. V.
SHARE – Network for Humanitarian
Plastic Surgery
Many enthusiastic plastic surgeons are involved in humanitarian activities all over the world. They are organized in different
NGOs, acting in various projects and very often don’t know from each other.
In order to improve communication and coordination SHARE was created in 2008, by a group of plastic surgeon under the
umbrella of the European Society of Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery (ESPRAS) which president at that time
was Jean-Philippe Nicolai from Holland. SHARE stands for: Surgeons’ Humanitarian Aid Resource Europe.
It gathers over 20 NGOs from Europe, organizing surgical camps in many developing countries. Most of the pathologies
treated are Noma, congenital abnormalities of the faces and hand, facial traumas, hand malformations, acute burns and burn
contractures, reconstruction after tumours, cleft lips and palates, traumatic limbs...
The SHARE network of humanitarian plastic surgery is open for every NGO in Europe and
offers the chance to present their activities and guidelines on the website www.esprasshare.org
The aims of SHARE are:
I.
II.
III.
IV.
Registration of humanitarian missions to facilitate and better coordinate humanitarian
activities involving plastic surgeons all over the world
Improvement of the quality of humanitarian aid given by experienced plastic surgeons
so that no harm will be done
In the humanitarian camp there is no place for cosmetic surgery and competition with
the local plastic surgeons should be avoided
The humanitarian aid provided should lead to sustainable development of reconstructive
plastic surgery in the receiving countries
Many humanitarian missions on a demand driven basis are arranged by local charity organizations, political campaigns or
private persons. But what about the local doctors, do they really want our help and support? In rural areas we may find open
minded colleagues grateful for this collaboration but in big cities it may cause problems with plastic surgeons concerning
competition even when they do mainly aesthetic surgery. How could we involve these colleagues or convince them to accept our humanitarian aspect. Guided through the SHARE network they should be informed in advance about the planed
local project. If the humanitarian camp is introduced by a recognized organization it may open the interest for communication with our plastic surgeons and allow a feedback on a professional level.
The SHARE network will help organising mixed camps with teams coming from several different European NGOs together.
The request for specialists will be easily managed thanks to a database of volunteers who are interested to join a team.
1 | Mission Statement ESPRAS SHARE
90
INTERPLAST Germany e. V.
Some humanitarian teams do not organize appropriate aftercare for their patients. This is unethical and may cause unacceptable health risks to patients. What about the quality of humanitarian aid? Are they all enough experienced to handle
the difficult pathologies? To support each other and train the teams will be another task of SHARE. Providing lectures and
advices for European surgeons, anaesthetists and nurses, willing to participate to surgical camps, especially in very precarious conditions, may improve the quality of work. They should be given by experts, during national or international plastic
surgery meetings.
Christian Echniard from he president of ESPRAS SHARE,
developement of specific accompanying programs permitting them to be efficient and to have a good sustainability: involve
prevention and rehabilitation programs, development and building programs, teaching and medical training programs for
local doctors, all this necessary in order to get good results and a long term follow-up of the patients. The main goal will be
that the local teams will be able to offer qualified care for their own patients in their country.
Humanitarian aid depends on special personalities and their motivation who drive their organization forward. But very often
they are all busy with themselves and don’t look for solidarity with other organizations. To open up for others, showing
interest and tolerance for different aspects of same problems or even simple „don’t fear any competition“ needs an athmosphere of respect. If we are able to establish this requirement we will succeed with SHARE.
André Borsche
Secretary General of SHARE
Kontakt:
Christian Echinard (President),
152 Avenue du Prado,
F-13008 Marseille,
France
[email protected]
André Borsche (Secretary General),
Ringstrasse 64,
D-55543 Bad Kreuznach,
Germany
[email protected]
2 | Mission Statement ESPRAS SHARE
91
INTERPLAST Germany e. V.
INTERPLAST-Germany e.V.
A NONPROFIT ORGANISATION PROVIDING WORLD-WIDE FREE RECONSTRUCTIVE SURGERY
Information leaflet
INTERPLAST is an association of exclusively medical personnel (mainly plastic surgeons, anaesthetists, theatre nurses, narconurses and
other specialists) working on demand voluntarily and free of charge in areas of urgent medical need, most of them investing (part of) their
annual vacation, few others already retired. Expenses for travels, medical supply and instuments are funded by donations from industry
as well as from the public, and by membership fees.
INTERPLAST teams provide rehabilitative operations to people suffering from malformations and disability due to accident trauma, burn,
war sequelae, or infection, and aim at the patients’ unaided independence and (re-)integration into their social community and normal
life. Interplast does not respect financial, political, racial, religious or gender commandments.
INTERPLAST offers surgical treatment improving physical function, and, if necessary, complexion.
Cosmetic surgery is not offered. Cooperation with local collegues, or students living and working in the patients’ area is gladly accepted,
and appreciated as an educative incentive to everyone involved. Apart from the travelling team, socially engaged local volunteers familiar
with the needs of population and patients are indispensable for the preparation and the harmonious performance of any mission.
If you, your town, your hospital, or a humanitarian organization known to you, think of hosting an Interplast mission,
remember these important hints:
• Requests for help from the part of Interplast must be submitted to the address below no later than 6 months prior to prospective arrival
date.
• Missions usually stay 2 weeks, comprising 10 days of surgical work.
• Depending on the seriousness of cases about 100 patients may be operated.
• The number of team members varies with the conditions locally provided – number of operating tables, anaesthetic facilities, number
of local staff. An average team consists of 2-4 surgeons, 2 anaesthetists, 1-2 theatre nurses, and a narco-nurse, allowing 2 tables to
be kept busy simultaneously. (smaller or larger teams are available on demand.)
• Local helpful hands, medically experienced, can effectively contribute to the progress of work.
• A preliminary patients´ selection, performed by local doctors, and a subsequent information of the team about the kind of cases eases
the selection of instruments and supplies to be imported for the mission, and is therefore highly desirable.
• The first day of the mission is usually spent on the patients´ examination and work-out of operation programs, unpacking of equipment
and theatre setup.
• Typical indications are post-burn contractures, congenital malformations as cleft palates or lips, functional defects or disfiguration
arisen from injury, infection, tumor – frequently in children, but also in adult age.
• Long work days should be expected by everyone willing to contribute to the success of the mission.
• Also ward rounds, change of gowns, antiseptic washings take their time.
• The hospital should provide 2 operating tables, anaesthetic machines, recovery room, enough beds (in tents, if necessary), power supply system (voltage?), water, saline solution 0,9 % for infusion, sheets, gowns. Oxygen, nitrous oxide, halothane, dressing material,
plaster of Paris would be very welcome. A reliable sterilization unit – autoclave - is indispensable.
• The interplast team will provide instruments and other medical equipment, including suture material, drugs and dressings, gloves.
• We request you to privide clean accomodation, food and transport means for the german team, and to assist Interplast with the application for a permit from the part of the government or health ministry to perform the mission, and to offer assistance with customs,
especially with respect to excess baggage weight – a notorious air freight problem.
Many years of experience and thousands of grateful patients have proven the success of Interplast missions. You are welcome to share it!
For further information, please contact:
INTERPLAST Germany e. V., Sekretariat Hauptstr. 57, 55595 Roxheim, Germany;
Sekretariat Tel.:0049/171/8244508, Fax: 0049/671/480281,
Internet-Adresse: www.interplast-germany.de
E-mail: [email protected]
92
INTERPLAST Germany e. V.
93
INTERPLAST Germany e. V.
Die von der Gründerversammlung am 17. Oktober 1980 in Frankfurt am Main beschlossene Satzung
für „INTERPLAST Germany e.V.“ wurde bei der Mitgliederversammlung am 7. März 2003 in Bad Kreuznach
in die hier vorliegende Fassung geändert und einstimmig beschlossen.
94
INTERPLAST Germany e. V.
95
INTERPLAST Germany e. V.
Interplast-Ehrenmitglieder
Gottfried Lemperle Ortwin Joch 96
Gretel und Werner Widmaier † Uta Methfessel-Deb † Helga Kopp Rémy Zilliox Donald Laub Waltraud Huck
Christa Drigalla
Danke
dass Ihr modernstes medizinisches Wissen und Können in die
Welt tragt
dass Ihr nicht jene Hilfsbedürftigen vergesst, die es nicht
regelmäßig in die Nachrichten schaffen
dass auch Ihr auf Nachhaltigkeit setzt und Euch jeweils langfristig vor Ort engagiert
dass Ihr es seit Jahren schafft, ausgewiesene Experten aber
auch den Nachwuchs für Eure Arbeit zu begeistern
dass Ihr uns helft, unsere Verantwortung gegenüber den
Schwächsten der Welt wahrzunehmen
Wir bedanken uns bei den vielen Ärzten und Helfern, die sich ehrenamtlich für Interplast Germany e.V. engagieren und helfen, Menschen
eine Perspektive zu geben und so die Welt jeden Tag ein bisschen besser
zu machen.
Hermann Bussmann GmbH
Max-Planck-Str. 24
48691 Vreden
Im Namen aller Mitarbeiter
Tel.: +49 (0) 2564 - 9360 - 0
Fax: +49 (0) 2564 - 9360 - 60
www.hbussmann.com
[email protected]
Jens Bussmann
– geschäftsführender Gesellschafter
Danke

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