Auf einen Blick - SozialStiftung Bamberg

Transcription

Auf einen Blick - SozialStiftung Bamberg
DIE UNTERNEHMENSZEITUNG DER SOZIALSTIFTUNG BAMBERG
03
N E U E O R G A N I S AT I O N
04
KLEINES WUNDER
05
KLEINER SCHNITT
0
W I C H T I G E F R AG E
08
N E U E S V E R FA H R E N
Klinik für Interdisziplinäre Notaufnahme eröffnet
Baby Lia lebt
AUSGABE 01 | 2011
02 N i c h t g r e l l , a b e r h e l l
04 N i c h t w e i ß , s o n d e r n b u n t
Oertel-Stiftung spendet
120 000 Euro für intelligente
Lichttechnik im Seniorenzentrum
Kinderklinik erstrahlt in
neuem Glanz
„Geriatrische Rehabilitation im Klinikum am
Michelsberg eröffnet“
Bei der Einweihung konnten sich Besucher selbst ein Bild machen.
Bandscheiben - OP
Ist Brustkrebs
erblich?
Magnetfelder helfen
gegen Depressionen
Leinen los! 206 Luftballons für 206 Jahre Klinikstandort Michelsberg
Liebe Leserinnen,
l i e b e L e s e r,
„Wunderschön und gar nicht krankenhausmäßig!“ So lauten in aller Regel
die Kommentare von Patienten und
Besuchern über die renovierten Räumlichkeiten im Bamberger Klinikum am
Bruderwald. Parallel dazu erreichen mich
Briefe („Wo bestellen Sie Ihre Bilder?
Meine Mutter hat aus dem Herbstbild
in ihrem Zimmer so viel Hoffnung und
Kraft geschöpft.“), Anrufe („Von welcher
Möbelfirma stammt das tolle grüne Sofa
vor der Radiologie?“) und E-Mails („Das
schöne Bild im 3. Stock würde wunderbar
in mein Wohnzimmer passen, kann ich
Ihnen das abkaufen?“). Darüber freuen
wir uns natürlich, ist es doch ein Ziel der
Sozialstiftung Bamberg, für WohlfühlAtmosphäre in ihren Einrichtungen zu
sorgen. In dieser Ein.Blick-Ausgabe finden
Sie viele Beispiele dafür.
Aber natürlich ist es in Kliniken nicht
allein mit Wohlfühlen getan. Schließlich
geht der Mensch ins Krankenhaus, um
gesünder zu werden. Kranken Menschen
erstklassige Medizin und Pflege anzubieten, ist denn auch ein erklärtes Ziel der
SSB – und zwar das alleroberste. So bietet
Ihnen der neue Ein.Blick wieder aktuelle
Berichte aus Medizin und Pflege, Expertengespräche zu verschiedenen Krankheitsbildern, Unterhaltung, Entspannung
– und einen Blick hinter die Kulissen eines
modernen Gesundheitsunternehmens.
Gönnen Sie sich dafür ein kleines „Päuschen“.
Ihre Brigitte Dippold
PR/Marketing
P.S. Und ein Extra-Gruß geht traditionell
an alle Stettfelder!
(Mitte: Gesundheitsstaatsseketärin Melanie Huml)
Ältere Menschen nach einer
schweren Erkrankung wieder fit
für das Alltagsleben zu machen,
lautet das Ziel, das sich das Team
der Geriatrischen Rehabilitation
im Klinikum am Michelsberg
gesetzt hat.
Dort ist mit einem Kostenaufwand
von 2,9 Millionen Euro innerhalb
kurzer Zeit eine hochmoderne
Gesundheitseinrichtung entstan-
verbessert“, sagte Bayerns Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml
bei der Eröffnung. Durch die geriatrische Reha werde das Zentrum
für Altersmedizin hervorragend
ergänzt. So sieht das auch Chefarzt
Privatdozent Dr. Clemens Grupp:„Das
abgestimmte Vorgehen zwischen
Akutgeriatrie und Reha-Zentrum
erhöht die Behandlungsqualität und
verbessert die Reha-Erfolge.“
Seit 11. April in Betrieb, wird die neue
Pfarrer Mathias Spaeter und Klinikseelsorger Alfons Staudt spendeten den kirchlichen Segen
zum Erfolg der Rehabilitation bei.
Die barrierefrei ausgestatteten Einund Zweibettzimmer sind in wohnlichem Stil gestaltet, verfügen über
moderne Sanitäranlagen und einen
eigenen Balkon mit einem traumhaften Blick über die Stadt und in
den Garten.
Betreut werden die Rehabilitanden
von einem kompetenten und multi-
professionellen Team: Insgesamt vier
Ärzte, 24 Krankenschwestern, acht
Physio- und Ergotherapeuten sowie
Masseure, Logopäden, Psychologen,
Sozialpädagogen und Seelsorger
kümmern sich um die Belange der
Patienten.
„Mir hat die Reha gut getan. Die haben mich nach meinen drei Operationen wieder ordentlich in Schwung
gebracht.“ Robert N.(72), Rehabilitant
den. „Damit wird die medizinische
Versorgung für unsere älteren
Mitbürgerinnen und Mitbürger in
der Region ausgebaut und weiter
Einrichtung von der Bevölkerung
bereits sehr gut angenommen.Neben
modernsten Therapiemöglichkeiten
trägt auch das Wohlfühlambiente
Auf einen Blick
Auf einen Blick
Kontakt:
Geriatrische Reha im Klinikum am Michelsberg
St.-Getreu-Str. 14 – 18
9049 Bamberg
Tel.: (0951) 503 225 10
E-Mail: [email protected]
» Die Reha-Patienten werden von einem multiprofessionellen Expertenteam betreut.
» Die stationäre Rehabilitation dauert in der Regel drei bis
fünf Wochen.
» Sie wird von den Krankenkassen bezahlt.
Sturzgefahr minimieren durch Muskel- und Balancetraining
Brigitte Dippold
> STRUKTURENT WICKLUNG
Oertel-Stiftung spendet 120 000 Euro für circadianes Licht im Seniorenzentrum
Mit einem Kostenaufwand von rund 4,5 Millionen Euro entstehen für die Bewohner 59 Plätze im Neubau des Hauses „Altenburgblick“.
Die großzügige Unterstützung
der Elsa und Erich Oertel Stiftung macht es möglich: Dank
einer 120 000 Euro Spende
kann im Neubau des Hauses
„Altenburgblick“ der Einsatz
von intelligenter Lichttechnik
realisiert werden.
ieren, so wie auch das „echte“
Tageslicht farblich changiert. Die
Wirkung von Licht, seiner Intensität und seiner Farbe auf den
Menschen gibt der Forschung
noch viele Rätsel auf. Fest steht
aber, dass man das Wohlbefinden des Menschen mit Hilfe von
Einrichtungen, die sich weniger im Freien aufhalten, etwa
Bewohner von Seniorenheimen.
Studien beweisen, dass Licht
in der richtigen Intensität und
den entsprechenden Farben auf
diese belebend, vitalisierend und
emotional stabilisierend wirkt.
kleine Wunder bewirken kann,
weiß auch Jutta Weigand,
Geschäftsführerin im Seniorenzentrum aus langjähriger
Erfahrung: „Menschen im Alter
werden mit den richtigen Lichtverhältnissen wieder mobiler
und bewegen sich mehr.
eine Orientierung.
Zudem müsse in den Gemeinschaftsräumen Wert darauf
gelegt, Schattenbildung zu vermeiden.
Darüber hinaus lindert es auch
Symptome wie die oft mit einer
Demenzerkrankung einhergehende Aggressivität oder Desorientierung. Nicht zuletzt profitiert
natürlich auch das Personal im
anstrengenden SchichtdienstAlltag davon.
Dass die richtige Beleuchtung
Ist in Senioreneinrichtungen die
Mischung aus Licht und Farbe
optimal gelöst, erhöht sich damit
deutlich die Wohnqualität für
ältere Menschen.“ Wechselnde
Szenarien der Lichtgestaltung
simulierten einen natürlichen
Tageslichtverlauf und gäben
gerade Menschen mit Demenz
den Pflegeoasen sei gedacht: Sie
erhielten zur Schlafenszeit eine
spezielle Deckengestaltung, die
an einen Sternenhimmel erinnert.
Auch an die bettlägerigen
Bewohner in den neu entstehen-
(von links) Xaver Frauenknecht, Jutta Weigand, Wolfgang Freitag, Heinz - Wilhelm Hillmann,
Konrad Gottschall, Dr. Helmuth Jungbauer, Andreas Starke
Circadianes Licht heißt die Technik, die es ermöglicht, den tagesund jahreszeitlichen Verlauf des
natürlichen Lichtes mit Kunstlicht
nachzubilden. Dieses erlaubt die
dynamische Anpassung an die
Intensität der Tageslichtverhältnisse und ist geeignet, die Farbe
über den Tag hinweg zu vari-
Licht steigern kann, ebenso wie
man ihn durch falsche Beleuchtungskonzepte krank machen
kann.
Licht hat mehr Funktionen als
„an“ und „aus“
Besonders gilt diese Erkenntnis für Menschen in stationären
Brigitte Dippold
Circadian – was heißt das?
Die Oertel Altenhilfe-Stiftung
Der Rhythmus der inneren Uhr ist in den Grundzügen genetisch vorgegeben, also angeboren. Die genetische Vorgabe der inneren Uhr beträgt dabei nicht genau 24 Stunden, sondern nur ungefähr (lat. „circa”).
Man spricht daher vom circadianen Rhythmus (lat. dies = Tag).
Die innere Uhr muss täglich aufs Neue durch das Tageslicht synchronisiert werden.
wurde 1998 vom Bamberger Ehepaar Elsa und Erich Oertel gegründet.
Sie verfolgt das Ziel, Menschen zu unterstützen, die auf Grund ihres
Alters, körperlicher oder geistiger Gebrechen oder wirtschaftlicher Not
Hilfe brauchen. Sie fördert Organisationen, die in der Altenpflege tätig
sind sowie Einzelprojekte und -Personen.
> AKTUELLES & VERANSTALTUNGEN
Frauenkolleg
Elternkolleg
Was soll ich tun, wenn du
Hilfe brauchst?
Patienteninfoabende 2011
Darf ich bitten…
Tanztee für Demenzkranke
Informationsreihe für Frauen
Wichtige Informationen von
der Schwangerschaft bis ins
Kleinkindalter.
Programm unter
Tel.: (0951) 503 135 00
E-Mail: [email protected]
Wenn Angehörige pflegebedürftig werden.
Informationsabende im Zentrum für Altersmedizin.
Wir beantworten Ihre Fragen
zu Hilfen, Versorgungsmöglichkeiten und deren
Finanzierung.
Klinik für Orthopädie und
Unfallchirurgie & saludis.
Die Ambulante Reha
Musik und Tanz fördern die
Beweglichkeit, wirken positiv
auf die Stimmungslage und
machen einfach Freude.
12.09. I Selbsthilfegruppe
für an Brustkrebs erkrankte
Frauen
10.10. I Brusterhaltende und
wiederaufbauende Operationen bei Brustkrebs
07.11. I Erblicher Brustkrebs
Beginn: Jeweils 19.00 Uhr
Klinikum am Bruderwald,
Raum Symphonie
Letzter Dienstag im Monat,
außer August u. Dezember
Zeit: 18.00 Uhr
Ort: Klinikum am Michelsberg, Bibliothek
06.07. | Das Kreuz mit dem
Kreuz
21.09. | Aktuelle Behandlungsverfahren bei Handgelenksbruch
19.10. | Aktuelles rund um
die Schulter
16.11./ 14.12. | Leben mit
dem künstlichen Hüft- bzw.
Kniegelenk
Jetzt schon vormerken!
Lungenfachtag 01.10.11,
10.00 – 14.00 Uhr,
Klinikum am Bruderwald
2
Beginn: Jeweils 19.00 Uhr
Mehr Info unter:
Tel.: (0951) 503 538 20
Jeden 1. Montag im Monat
15.00 –16.00 Uhr
Seniorenzentrum Antonistift
St.-Getreu-Str. 1
96049 Bamberg
Mehr Info unter:
Tel.: (0951) 503 300 00
> PREMIUMMEDIZIN
„Nur zusammen sind wir stark!“
Die Notaufnahme im Klinikum am Bruderwald wird zugunsten der Patienten neu organisiert und generalsaniert.
Zusätzlich entsteht eine Aufnahmestation mit 18 Betten.
Der Rettungswagen bringt
einen Patienten mit Verdacht
auf Herzinfarkt. Ein Kind ist
vom Fahrrad gestürzt und hat
sich den Arm gebrochen. Mit
einer klaffenden Wunde am
Kopf kommt eine ältere Dame
herein. In der Notaufnahme
des Klinikums am Bruderwald
herrscht Tag und Nacht
Hochbetrieb.
Von den Ärzten und Pflegekräften erfordert die Arbeit höchste
Konzentration, von den Patienten
Fachdisziplinen und beinhaltet
eine fachübergreifende Arbeitsweise. Sämtliche medizinischen
Bereiche wie zum Beispiel Innere
Medizin, Neurologie oder Chirurgie arbeiten unter einem Dach
eng zusammen und garantieren
in lebensbedrohlichen Situationen ein schnelles Handeln.
So sieht der neue Chefarzt denn
auch in der interdisziplinären
Notaufnahme die Zukunft für
die optimale Versorgung von
Notfallpatienten. Dabei arbeite
„2010 wurden in der Notaufnahme über 33.000 Patienten
behandelt, allein über Ostern 2011 waren es über 500
Menschen, die wir medizinisch versorgt haben.“
Chefarzt Dr. Thorsten Keil
manchmal viel Geduld, wenn sie
länger auf ihre Behandlung warten müssen. Um diese Abläufe
für alle Beteiligten künftig besser
zu strukturieren, wurde jetzt eine
eigene Klinik für Notfallmedizin/
Interdisziplinäre Notaufnahme
(INA) eingerichtet. Chefarzt ist
Dr. Thorsten Keil, Facharzt für
Anästhesie sowie Intensiv- und
Notfallmedizin.
man nach internationalem Vorbild als Team zusammen: „Nur
zusammen sind wir stark!“ Die
Situation in der Notaufnahme
sei eine ganz besondere: „Vieles
ist nicht planbar, da immer wieder Unvorhergesehenes passiert,
wir arbeiten rund um die Uhr mit
Spitzenzeiten. Jede Fachdisziplin
stellt einen Bereich dar, da gibt
es Vieles zu koordinieren, damit
die Behandlung strukturiert
ablaufen kann.“ Dazu zähle die
„Festlegung von Behandlungsabläufen, diagnostischen Maßnahmen und Zuständigkeiten
bei bestimmten Krankheitsbildern, um interne Missverständnisse zu vermeiden“, so Dr. Keil.
Ziel müsse es sein, durch verbesserte Arbeitsabläufe Patienten
ohne Umwege in die Fachabteilung zu verlegen, die für das
entsprechende Krankheitsbild
am besten geeignet sei.
Die Anzahl von interdisziplinären Notaufnahmen steigt
an Kliniken und Großkrankenhäusern in Deutschland stetig
an. Interdisziplinarität bedeutet
die Vernetzung verschiedener
Im Bau: Aufnahmestation und
Chest Pain Unit
Eine weitere wichtige Aufgabe
sieht der neue Chefarzt im Servicegedanken des Klinikums.
Denn neben einer besseren
Chefarzt Dr. Thorsten Keil
Histori e
Belegungssteuerung und damit
Entlastung auf den Stationen
soll die interdisziplinäre Notaufnahme auch eine bessere und
schnellere Notfallversorgung
sowie kürzere Wartezeiten für
die Patienten bringen.
Parallel zur organisatorischen
Umstrukturierung wird die
Notaufnahme im Klinikum
am Bruderwald auch räumlich grundlegend verändert.
So steht in der jetzigen Ambulanz eine Generalsanierung an,
während nebenan der Neubau
einer Aufnahmestation Formen
annimmt.
Die dort geplanten 18 Betten
werden mit jeweils einem kompletten Monitoring zur Überwachung mit EKG, Blutdruck- und
Pulsmessung ausgestattet. Auch
eine nicht-invasive Beatmung ist
in den Zimmern möglich.
„Die Aufnahmestation wird
einen hohen Durchsatz haben“,
prognostiziert Keil. Die Patienten
können nachts dort bleiben und
morgens auf Station verlegt
oder wieder entlassen werden.
„Manchmal reichen ja ein paar
Stunden Beobachtung, zum Beispiel bei einer leichten Gehirnerschütterung.“
Im Februar 2012 wird der Neubau seinen Betrieb aufnehmen
und die Generalsanierung der
Notaufnahme soll im Herbst
2012 abgeschlossen sein. Für die
Mitarbeiter bedeuten die neuen
Strukturen teilweise immense
Veränderungen des gewohnten
Arbeitsablaufes. Zusätzlich zur
„klassischen“ Notaufnahme
unter Chefarzt Keil wird dann
auch eine Chest Pain Unit eingerichtet, eine Spezialeinheit für
Patienten mit unklarem Brustschmerz und Verdacht auf Herzinfarkt.
Für all diese Neuerungen sind
zusätzliches Fachpersonal und
spezielles know - how nötig. Eine
Unsittliche Bettlektüre
Hell, freundlich, einladend: Die Bibliothek
im Klinikum am Bruderwald ist eine kleine Oase zum Wohlfühlen. Gerne nutzen
Patienten und Mitarbeiter das kostenlose
Angebot mit einer großen Auswahl an
aktuellen Romanen, Sachbüchern, Krimis, klassischer Literatur und Bildbänden.
Auch extra groß Gedrucktes und Hörbücher sind darunter. „Unser Ziel ist es, für
Ablenkung von der Krankheit zu sorgen,
Unterhaltung zu bieten, den Leser auf
positive Gedanken zu bringen und damit
den Genesungsprozess zu unterstützen“,
so Angela Fox, Leiterin der Bibliothek und
Gebieterin über rund 2600 Medien sowie
zwei Rechner mit Internetanschluss.
Letzteren gab es früher nicht. Aber die
Idee der Versorgung von kranken Menschen mit Literatur ist nicht neu, sondern
hat eine lange Tradition. Das beweist
unser Blick in die Vergangenheit.
Aus: Haus-Ordnung für das Allgemeine Krankenhaus in
Bamberg, § 9, vom 13. März 1882.
große Änderung wird auch die
Einführung eines Systems sein,
demzufolge die Patienten nicht
mehr nach„der Reihenfolge ihres
Eintreffens in der Notaufnahme“
behandelt werden, sondern nach
medizinischer Dringlichkeit.
in fünf Stufen: Rot, die höchste
Dringlichkeitsstufe, räumt der
Behandlung allerhöchsten Vorrang ein. Orange bedeutet „sehr
dringend" - der Patient muss
binnen zehn Minuten behandelt werden. Gelb steht für „drin-
Manchester Triage System
statt „wer zuerst kommt, mahlt
zuerst“
Dazu nimmt entsprechend
geschultes Pflegepersonal am
Aufnahmeschalter eine computergestützte Ersteinschätzung
nach dem Manchester Triage
System vor. „Es ist ein valides
und international anerkanntes
System mit entsprechenden Studien und Zahlen“, sagt Keil. „Für
Atemprobleme über Rückenschmerzen bis hin zum hinkenden Kind sind konkrete Werte
hinterlegt.“ Das System gliedert
die Behandlungsdringlichkeit
gend", hier muss die Behandlung
innerhalb von 30 Minuten erfolgen; bei Grün „normal" innerhalb
einer Stunde. „Blau" signalisiert
„nicht dringend" - wer unter dieser Einstufung doch in der Klinik
behandelt werden möchte, muss
mit bis zu zwei Stunden Wartezeit rechnen. Das sind Maximalwerte - selbstverständlich
wird das medizinische Personal
keinen Patienten unnötig warten lassen, sofern Kapazitäten
vorhanden sind.
Irmtraud Fenn-Nebel
Bücher und Schriften unsittlichen, irreligiösen oder überhaupt gesetzlich strafbaren Inhaltes dürfen nicht gelesen,
noch einem Andern zum Lesen gegeben werden. Der
hiegegen Fehlende hat deren Wegnahme zu gewärtigen.
Wer aus der spitälischen Bibliothek ein Gebet- und
Erbauungs- oder noch ein Unterhaltungsbuch will, hat sich
durch die barmherzige Schwester an den Herrn Curatus
zu wenden. Derselb en ist das geliehene Buch zurückzugeben, und von ihr etwa ein anderes zu erbitten.
3
> PREMIUMMEDIZIN
Operation im Mutterleib rettete Lia das Leben
Melanie Schmalseder kam mit großer Angst um ihr ungeborenes Kind in die Bamberger
Frauenklinik: Der Embryo hatte Wasser im Brustkorb.
Lia brabbelt und grabscht ihrer
Mutter in die Haare. Dass sie
heute so quietschvergnügt und
vor allem gesund ist, grenzt an
ein kleines Wunder: Im vergangenen September hatten Ärzte
Melanie Schmalseder in der 22.
Schwangerschaftswoche eröffnet, ihr Baby würde sterben. Es
hat Wasser im Brustkorb und
würde nach der Geburt nicht
Operation das Leben gerettet.
Der Chefarzt der Frauenklinik
erinnert sich lebhaft daran, wie
er das verzweifelte Ehepaar zum
ersten Mal getroffen hat. Die
werdende Mutter aus Schwandorf bei Nürnberg wusste, dass
der Embryo Wasser in der Lunge
hat. Aber ihr Frauenarzt schätzte
die Situation zunächst als unkritisch und erst später als gefähr-
Heute ist Lia ein quietschvergnügtes, gesundes Baby
selbstständig atmen können.
Doch eine Abtreibung kam für
Melanie Schmalseder und ihren
Mann Günter nicht in Frage.
Sie fingen an zu kämpfen und
kamen nach einer Odyssee
durch mehrere Arztpraxen zu
Professor Burkhard Schauf ins
Bamberger Klinikum.
Er hat Lia mit einer pränatalen
lich ein. Zu diesem Zeitpunkt
war Melanie Schmalseder in
einer anderen Stadt zu Besuch
bei einer Freundin. Nach der
Information ihres Frauenarztes
suchte sie sofort Rat bei einem
fremden Gynäkologen. Er sagte:
„Ihr Kind wird nur noch vier
Stunden leben.“ In einer Uniklinik erhält sie die Bestätigung:
„Keine Chance.“ Unter Schock
fuhr die Familie sofort zurück
nach Nürnberg in eine Praxis
für Pränataldiagnostik, wo ihr
immerhin Alternativen geboten
werden: Probieren und durchhalten oder abtreiben. „Abtreiben?
Das hätte ich nie fertiggebracht“,
sagt Melanie Schmalseder.
Die Spezialisten überwiesen
sie schließlich nach Bamberg,
wo die Patientin und ihr Baby
endlich in guten Händen waren.
„Ich habe bei der Untersuchung
gleich gesehen, dass die Wasseransammlung im Brustkorb des
Kindes eine Entwicklung der
Lungen verhindert“, sagt Schauf.
Trotzdem wollte er operieren
und versuchen, mit einem MiniKatheter die Flüssigkeit abzusaugen. Vor 16 Jahren hat er sich
auf pränatale (lateinisch: vor der
Geburt) Eingriffe und Operationen spezialisiert und während
dieser Zeit gute Erfahrungen
gemacht:„Mit einer ausgefeilten
Bilddiagnostik können etliche
Fehlbildungen bereits im Mutterleib erkannt und einige davon
auch behandelt werden.“ Voraussetzung für die pränatalen
Behandlungen sei allerdings die
rechtzeitige Diagnose. Sobald
der Frauenarzt Fehlbildungen
erkennt, müsse er die Patientinnen zu Spezialisten weiterschicken.
Schauf punktierte durch die
Bauchdecke der Mutter den
Brustkorb des Kindes mit einer
zwölf Zentimeter langen, sehr
feinen Nadel und saugte die
Flüssigkeit über Spritzen ab.
Der Eingriff verlief erfolgreich,
die Lungen waren
anschließend auf
normale Größe entfaltet. Jedoch staute sich
die Flüssigkeit erneut, was
eine dauerhafte Ableitung erforderlich machte. In einer zweiten Operation legte Schauf in
Millimeterarbeit einen winzigen
Katheter zum Ableiten des Wassers in die Fruchtblase. Ungefährlich ist das nicht: In zehn
Prozent der Fälle kommt es zur
Fehlgeburt.
Doch Schauf hat neben einer
ruhigen Hand die nötige Erfahrung, um in einem so mikroskopischen Umfeld – der Embryo
wog damals 650 Gramm - ultraschallgesteuert zu arbeiten. In
Deutschland machen das nur
wenige Operateure, in Bayern
nur das Bamberger Klinikum und
die Uniklinik München.
Melanie Schmalseder wusste
über die Gefahren der Eingriffe
Bescheid. Aber für ihr Kind war sie
bereit, die Risiken und Schmerzen auf sich zu nehmen. Schließlich wurde sie dafür belohnt: Im
Dezember 2010 kam ihr kleines
Mädchen gesund zur Welt. Nach
der Entbindung wurde der
Katheter abgeklemmt und das
Kind atmete normal. Um eine
mögliche Flüssigkeit abzuleiten,
hatte Lia aber noch eine Drainage und musste drei Monate lang
mit einer speziellen Diät ernährt
werden. Schauf sagte damals:
„Lia wird ein gesundes Leben
führen können.
Das
ist eine
Rarität. Ohne Operation wäre
sie tot.“ In Bayern sei ihm kein
vergleichbarer Fall bekannt;
weltweit gäbe es nur wenige
Kinder, die über einen so langen Zeitraum in der Gebärmutter – immerhin 13 Wochen lang
– behandelt wurden und gesund
zur Welt kommen.
Der Chefarzt behielt mit seiner
Prognose Recht. Mit dem Wasser in der Lunge gab es keine
Probleme mehr. Die Spezialnahrung konnte Anfang April
abgesetzt werden, Lia wog
bald 5000 Gramm. „Wir haben
Fläschchen für Fläschchen durch
normale Nahrung ersetzt, um
die Verträglichkeit zu prüfen“,
erzählt Melanie Schmalseder.
„Jetzt bekommt sie ganz normale Babynahrung.“ Die Eltern
sind überglücklich, dass sich
alles zum Guten gewendet hat
und Lia sich altersgemäß entwickelt.„Sie hält uns ganz schön
auf Trab“, lachen Melanie und
Günter Schmalseder. Schwester
Leony (6) nickt. Auch sie ist von
ihrer kleinen Schwester entzückt.
Man mag gar nicht daran denken, dass sie sich vielleicht nie
kennengelernt hätten.
Irmtraud Fenn-Nebel
> SSB CHARIT Y
Das Lachen und das Zähneputzen gelernt
Angolanischer Junge kostenlos im Bamberger Klinikum behandelt
Der kleine Junge litt unter
einer gefährlichen bakteriellen
Erkrankung: In seiner Achselhöhle hatte sich Tuberkulose
festgesetzt, was zu großflächigen Wunden und Eiterfisteln führte. In seiner Heimat
Angola hatte er keine Chance
auf Genesung. Im Klinikum am
Bruderwald konnte das Kind
geheilt werden.
Im Rahmen eines Angola-Einsatzes der Organisation „Friedensdorf International“ kam
Laurindo (8) nach Deutschland.
Im Klinikum am Bruderwald
wurde er gut drei Monate lang
in der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Wolf Strecker
kostenlos behandelt. In mehreren Operationen gelang es den
Ärzten, die tiefen und großflächigen Wunden chirurgisch zu
versorgen, so dass sie abheilen
konnten. Auch die Tuberkulose wurde erfolgreich bekämpft.
„Nun hat er keine Schmerzen
mehr und freut sich schon riesig
auf die Heimreise“, so Stationsarzt Dr. Christian Urschel.
bereits im Klinikum am Bruderwald eingetroffen. Dr. Urschel:
„Diesmal haben wir gleich zwei
genommen, damit die Einge-
wöhnung noch leichter fällt.“
Seinen Angaben zufolge hat sich
Laurindo, der älteste von insgesamt fünf Geschwistern, in der
Kinderklinik schnell eingelebt:
„Inzwischen kann er sich sogar
auf Deutsch verständigen.“ „Und
hat sich sogar ans Waschen
und Zähneputzen gewöhnt“,
fügt Schwester Doris Kleinhenz
schmunzelnd hinzu. Anfangs
habe der Junge nämlich Wasser ausschließlich als Getränk
akzeptiert, von körperlichen
Reinigungsprozeduren habe er
nicht viel gehalten. Ernährungstechnisch gab es keine Probleme
– besonders gerne aß der Junge
Bananen und Orangen und –
wie könnte es anders sein – ein
Stückchen Schokolade.
Auf die wird er wohl verzichten
müssen, wenn er bald wieder
zurück in seine Heimat geflogen wird. Seine „Nachfolger“ sind
von links: Dr. Christian Urschel, Laurindo, Kinderkrankenschwester Doris Kleinhenz
4
Brigitte Dippold
> PREMIUMMEDIZIN
Wenn Lähmungen auftreten, wird es ernst
Bandscheibenvorfälle sollten
bei bestimmten Symptomen operiert werden. Die Eingriffe werden in der neuen Klinik für Neurochirurgie minimalinvasiv durchgeführt.
Wer Glück hat, spürt ihn
nicht einmal. Wer Pech
hat, dem bereitet ein
Bandscheibenvorfall höllische
Schmerzen. Viele Betroffene
bekommen ihre Beschwerden
mit Physiotherapie und
Medikamenten in den Griff. Oft
werden durch den so genannten Prolaps aber Nerven
gequetscht, was Lähmungen
in Beinen oder Armen verursacht. „Spätestens dann sollte
man über eine Operation nachdenken“, sagt Privatdozent
Dr. Christoph Wedekind,
Facharzt für Neurochirurgie.
Er ist seit 1. April Chefarzt
der
neuen
Klinik
für
Neurochirurgie im Bamberger
Klinikum am Bruderwald
und hat schon tausende von
Bandscheibenvorfällen operiert.
Ein Prolaps ist eine Erkrankung
der Wirbelsäule. Diese wird
durch 23 Bandscheiben gehalten, die als Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern fungieren und die Beweglichkeit der
Wirbelsäule erst ermöglichen.
In der Mitte der Bandscheibe
befindet sich ein gallertartiger
Kern, der von einem derben
Faserring umgeben ist. Wenn
der Gallertkern den Faserring
durchbricht, spricht man von
einem Bandscheibenvorfall.
Viele Menschen haben oder
hatten bereits einen Prolaps
oder sogar mehrere, ohne
ihn bemerkt zu haben – weil
er keine Schmerzen verursacht. Oft trifft der austretende
Gallertkern aber das umgebende Gewebe und quetscht
Nervenwurzeln ein. Das bringt
bei einem Bandscheibenvorfall
im Lendenwirbelbereich nicht
nur starke Schmerzen in Rücken,
Gesäß und Beinen mit sich, sondern kann zu Gefühlsstörungen
Kontakt
Priv.-Doz. Dr. Christoph
Wedekind
Tel.: (0951) 503 121 81
................................................
Oberfränkisches Gen?
Priv.-Doz. Dr. Christoph Wedekind ist seit sechs Jahren als
Neurochirurg in Bamberg tätig.
In dieser Zeit hat er etwas
Ungewöhnliches festgestellt:
„Die Oberfranken scheinen
anlagebedingt einen engen
Wirbelkanal zu haben.“ Schon
unzählige Patienten hat er an
ihrer Spinalstenose operiert
und sich immer wieder über
dieses Phänomen gewundert.
Während seiner Zeit als Arzt in
Köln seien Wirbelkanalverengungen zehnfach seltener vorgekommen.
mit Kribbeln, Taubheit und
sogar Lähmungen in den Beinen
sowie zu einer Blasenschwäche
führen. Passiert der Vorfall in
der Halswirbelsäule, kann der
Schmerz bis in die Arme ausstrahlen und Taubheitsgefühle
und Lähmungen in den Armen
und Händen auftreten. Auch
eine Querschnittslähmung ist
möglich.
„In diesen Fällen raten wir
zu einer Operation“, sagt
Wedekind. „Das druckausübende Material sollte bald ent-
fernt werden, andernfalls kann
es zu bleibenden Schäden an
den betroffenen Nerven und
Extremitäten kommen.“ Der
Eingriff wird minimalinvasiv
durchgeführt, was bedeutet:
„Wir brauchen nur einen kleinen
Schnitt an der Wirbelsäule.“ Ein
Operationsmikroskop vergrößert den betroffenen Bereich um
ein Vielfaches und ermöglicht
dem Arzt ein präzises Arbeiten.
Bei der OP wird das ausgetretene Bandscheibenmaterial
entfernt, in manchen Fällen
werden Implantate eingesetzt.
Für Wedekind ist das Alltag:„Die
Bandscheiben-OP ist der häufigste Eingriff des Neurochirurgen“,
erklärt der Chefarzt. „Die
Operation unter dem Mikroskop
ist die bei weitem beste, schonendste und risikoärmste
und Gruppentraining,
Wassergymnastik und
Einzelbehandlungen
seine Bewegungsabläufe und seine
Fitness.„Sechs bis acht
Wochen nach der OP
kann der Patient wieder arbeiten, sofern
er keinen Beruf mit
schwerer körperlicher
Tätigkeit hat“, sagt
Wedekind. Wichtig ist
es, den Arbeitsalltag
mit einem Wechsel
aus Sitzen, Stehen
und Gehen zu gestalten. „Jede Stunde
sollte man seine Das Operationsmikroskop ermöglicht dem Arzt ein präzises Arbeiten.
Körperposition für fünf
Minuten wechseln“,
nur der Schmerzlinderung, der
empfiehlt Wedekind.
Betroffene könne auch schnelEr rät übrigens nicht jedem ler in den Beruf zurückkehren
und wieder am sozialen Leben
„Die Operation unter dem Mikroskop ist die bei weitem
teilnehmen.
beste, schonendste und risikoärmste Methode für den PatiWobei Wedekind einschränkt:
enten und sein Nervensystem. “
Priv.-Doz. Dr. Christoph Wedekind
Methode für den Patienten
und
sein
Nervensystem.
Bandscheibenvorfälle sollten
heutzutage auf keinen Fall ohne
Operationsmikroskop operiert
werden. “
Die Operation erfolgt stationär. Am Tag zuvor wird der
Patient aufgenommen, stehen Laboruntersuchungen,
Aufklärungsgespräche
und
die Prämedikation an. „Schon
am Tag nach der OP kann der
Patient wieder aufstehen“, weiß
Wedekind aus Erfahrung. Nach
drei bis sechs Tagen wird er aus
der Klinik entlassen und bleibt
noch bis zu zwei Wochen zuhause. Spätestens drei Wochen nach
der OP wird eine Reha begonnen, die auch ambulant erfolgen kann. In einem Zeitraum
von drei bis vier Wochen verbessert der Patient mit Geräte-
Betroffenen zur Operation.„Viele
Bandscheibenvorfälle können
konservativ behandelt werden.“
Wenn sich aber sechs Wochen
nach einem akuten Prolaps
durch Krankengymnastik und
Medikamente nichts geändert
hat, sollte ein Neurochirurg
hinzugezogen werden. Erst
recht nicht sollte der Patient
über Jahre hinweg in eine
Warteschleife geraten, bis er
sich nicht mehr oder nur noch
unter großen Schmerzen bewegen kann. „Eine Chronifizierung
der Schmerzen ist unbedingt
zu vermeiden“, sagt Wedekind.
Deshalb sei eine Operation keinesfalls erst als letztes Mittel
der Wahl anzusehen, sondern
schon im frühen Stadium
des Bandscheibenvorfalls in
Erwägung zu ziehen. Eine
rasche Operation dient nicht
„Es gibt keine Garantie dafür,
dass man nach der OP überhaupt keine Schmerzen mehr
hat. Die Wirbelsäule hat ja bereits
einen gewissen Verschleiß.“
Man könne die Nervenwurzeldruckschädigung und die
dadurch bedingten Schmerzen
beheben, nicht aber die
Verschleißerkrankung, die zum
Bandscheibenvorfall geführt
hat. Dass sich die Wirbelsäule im
Lauf eines Lebens verbraucht,
ist übrigens normal. Immerhin
muss sie ein Vielfaches
unseres Körpergewichts tragen. Deshalb ist die Ursache
für einen Prolaps oft eine
Überlastung bei Vorschädigung
der
Bandscheiben.
Dass
Bandscheibenvorfälle in den
letzten Jahren jedoch so rasant
ansteigen, ist eine Folge des
Bewegungsmangels und von
Fehlhaltungen – vor allem durch
Büroarbeiten.
Irmtraud Fenn-Nebel
> STRUKTURENT WICKLUNG
Kinderklinik erstrahlt in neuem Glanz
Bei der Sanierung der Kinderklinik im Klinikum am Bruderwald werden neue Maßstäbe gesetzt.
Wer, wie im bekannten Kinderlied-Klassiker empfohlen
„fleißige Handwerker seh`n
will“, ei, der muss zurzeit ins
Klinikum am Bruderwald
gehen: Dort schreiten neben
dem zweiten Bauabschnitt
für die Erweiterung des Klinikums auch die Sanierungsmaßnahmen zügig voran.
So wurden etwa in der KinderkliDie neue Rezeption in der Kinderambulanz
nik neben der Kinderambulanz
auch Frühchen- und Säuglingsstation komplett renoviert. Als
nächstes wird die Station für die
Schulkinder in Angriff genommen.
„Wir wissen, dass die Räumlichkeiten in Kliniken besonders auf
Kinder eine starke visuelle Wirkung haben, die sich auch auf
ihre Verfassung niederschlägt.
Fühlen sie sich in ihrer Umgebung wohl, fördert das die Genesung“, so Xaver Frauenknecht,
Vorstand der Sozialstiftung Bamberg. Die Kosten für die Komplettsanierung bezifferte er mit
rund 3,3 Millionen Euro.
Die Umsetzung der Sanierungsmaßnahme erfolgte mit viel
Liebe zum Detail. So zeigt sich
denn auch Kinderklinikchef Prof.
So macht warten Spaß: auf dem Piratenschiff und in der Kutsche
Dr. Karl-Heinz Deeg mit seinen
neuen Räumlichkeiten hochzufrieden: „Ebenso schön wie
funktional.“ Der „Nachteil“ liege
allerdings darin, dass die Mitarbeiter die Kinder manchmal
kaum mehr zur Untersuchung
aus dem Spielbereich locken
könnten…
Schnell gesund mit Felix
Giraffe Felix ist das
neue Maskottchen
der Kinderklinik.
Es schmückt die
Wände im Flur der
Kinderklinik. Entworfen wurde es
von Krankenpfleger Robert Krause, Stationsleiter der Station 4 A/B.
Brigitte Dippold
Auch an die Freunde des Reitsports ist gedacht...
.... ebenso wie an die Autoliebhaber
5
> PFLEGEEXPERTEN
> KURZ&KNAPP
Mit Düften das Wohlbefinden steigern
In der Klinik für Psychosomatik wird die Aromapflege als unterstützende
Therapie eingesetzt.
Der
Griff
z u m
Riechfläschchen,
um drohende
Ohnmachtsanfälle zu
verhindern, ist bei der Damenwelt aus der Mode gekommen.
Doch die Menschen wissen
seit Jahrtausenden, dass die
Einatmung eines als wohltuend empfundenen Duftstoffes
die Befindlichkeit verbessern
kann.
Dieses uralte Wissen nutzt auch
die moderne Aromatherapie, die
mittlerweile auch Einzug in die
Pflege gehalten hat: „Man hat in
der Pflege nach Möglichkeiten
gesucht, die die körperlichen,
seelischen und geistigen Ebenen
eines Menschen positiv beeinflussen, harmonisieren, die aufbauend oder anregend wirken.
Ätherische Öle können aufgrund
ihrer vielfältigen Wirkungsweise genau diese Anforderungen
erfüllen“, sagt dazu Irene Konstanz, Krankenschwester und
Aromaexpertin in der Klinik für
Psychosomatik.
Damit eigneten sie sich besonders gut zur therapeutischen
Begleitung und dienten als wertvolle Ergänzung des ganzheitlichen Behandlungskonzeptes.
Körper und Seele in Einklang
bringen
Die Aufnahme ätherischer Öle
erfolgt vorwiegend über die
Haut und den Geruchssinn. Ihre
Heilkraft besteht vor allem darin,
körperliches und seelisches
Ungleichgewicht und die damit
einhergehenden Symptome zu
stabilisieren. Außerdem beeinflussen ätherische Öle nicht
ausschließlich den einzelnen
Patienten, sondern auch das
unmittelbare Umfeld. Die Aro-
mapflege ist also nicht nur für
den Patienten angenehm, sondern hat auch einen positiven
Einfluss auf Angehörige und
Pflegende.
Kein Wunder also, dass die Patienten die Anwendungen mit
ätherischen Ölen sehr gerne in
Anspruch nehmen: „Sie fühlen
Zimmer den Duft als angenehm
empfinden.“
Es gibt aber noch weitere
Anwendungsmöglichkeiten:
„Bei Unruhe oder Angst beduf-
oder Kondensmilch zu mischen.
Bitte keine Überdosis
Man kann die ätherischen Öle
pur oder gemischt einsetzen.
„Mit den Einreibungen und Massagen findet das Pflegepersonal schnell Zugang zum Patienten. Dies fördert das
Vertrauen und den Beziehungsaufbau.“
Aromaexpertin Irene Konstanz
ten wir einen Tupfer mit ätherischem Öl und heften ihn an die
Kleidung des Patienten.“ Auch
rhythmische Einreibungen, Auflagen, Bauch-, Fuß-, Kopf- und
Handmassagen mit ätherischen
Ölen werden gerne angenommen.„Am beliebtesten sind aber
die Aromabäder auf unserer
Station.“ Bei der Verwendung
als Badezusatz sei es aber wichtig, das ätherische Öl mit einem
Emulgator, etwa mit Milch, Sahne
Unverdünnt werden die Öle nur
auf Tupfer oder im Duftstein
verwendet. Für Einreibungen,
Auflagen und Massagen wird
eine einprozentige Mischung
hergestellt.
Das kalt gepresste Sonnenblumenöl dient als wertvolles
Basisöl. In der Duftlampe werden
dem Wasser einige Tropfen Öl
beigemengt.
Sehr großzügig
Einen Scheck über 5000 Euro übergab Markus Kastner, Filialleiter
der Bamberger PSD-Bank an den
leitenden Arzt des Hospiz- und
Palliativzentrums, Dr. Jörg Cuno.
Finanziert werden damit unterstützende Maßnahmen wie Musikoder Kunsttherapie für Patienten,
die im Rahmen der Spezialisierten
Ambulanten Palliativversorgung
zuhause bis zuletzt begleitet werden. Kastner, der sich direkt vor
Ort kundig machte: „Es ist schön
zu sehen, dass die Gelder einen
wirklichen Nutzen bringen und
wir somit zu mehr Lebensqualität für diese Menschen beitragen
können.“
Brigitte Dippold
Beliebte ätherische Öle:
> Lavendel
> Bergamotte
> Litsea
> Pfefferminze
> Rosenholz
> Orange
> Cajeput
Sehr spendabel
Ein Herz für Kinder bewies die
Firma Motor - Nützel: Ihre Vertreter, darunter Betriebsleiter
Andreas Eßer, übergaben einen
Scheck über 1000 Euro an Professor Karl-Heinz Deeg, Chefarzt der
Klinik für Kinder und Jugendliche
am Bamberger Klinikum. Das Geld
wird für die Anschaffung weiterer Tiergemälde des Düsseldorfer
Künstlers Professor Hans Rothweiler verwendet. Deeg bedankte sich
im Namen seiner kleinen Patienten
für die Spende, die dazu beitrage,
die Klinik noch ein wenig bunter
zu machen.
Anwendung bei:
> Schmerzen
> Schlafstörungen
> Angst
> Stress, Nervosität
> Antriebsmangel
> Depression
> Verdauungsproblemen
> Erkältungen
sich ruhiger, ausgeglichener und
einfach wohler“, so die Aromaexpertin. Als Gefäß dienen selbst
gefertigte Steinmuscheln aus
Ton, in das sich jeder Patient den
gewählten Duft träufeln lassen
kann. Auch Duftlampen werden
gerne genutzt:„Dabei ist es aber
wichtig, dass alle Patienten im
> PERSONALIA
Blick zurück nach vorn Professor Wilfried Günther in den Ruhestand verabschiedet
22 Jahre lang war Professor
Günther Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik. Am 1.
April wurde er mit einem
Festakt im Bürgerspital feierlich verabschiedet.
Vorstand Xaver Frauenknecht
dankte ihm im Namen der
Sozialstiftung Bamberg für die
geleistete Arbeit zum Wohle
der Menschen in der Region.
„Ihr Wirken hat wesentlich zum
guten Ruf des Klinikums am
Michelsberg beigetragen. Sie
haben unzähligen Menschen
geholfen, schwere Lebenskrisen
Kollegen weitergegeben“, so
Frauenknecht. Der frisch gebackene Pensionär möchte die
Arbeit denn auch noch nicht
völlig aufgeben, sondern in
der Praxis seiner Frau mithelfen. „Außerdem werde ich mich
mehr meinem Steckenpferd, der
Musik, widmen und auf einer
Hochseejacht die Meere durchkreuzen.“
Ein.Blick wünscht noch viele
glückliche, erfüllte Jahre.
durchzustehen. Und nicht
zuletzt haben Sie Ihr profundes
medizinisches Wissen mit viel
Engagement an Ihre jungen
Brigitte Dippold
Sehr beeindruckt
„Das hat mir viel gebracht“, sagte
Karin Seehofer, Ehefrau des Bayerischen Ministerpräsidenten nach
ihrer Visite im Bamberger Klinikum am Bruderwald. Seehofer war
der Einladung von Staatssekretärin Melanie Huml gefolgt und
besichtigte neben der Frühgeborenenstation auch das Hospiz- und
Palliativzentrum. Sie zeigte sich
sehr beeindruckt von den beiden
Einrichtungen, in denen das Leben
beginnt bzw. oft endet. Sie nehme
solche Einladungen gerne wahr,
weil sie wichtige Erfahrungen
brächten, sagte die Landesmutter
beim Abschied.
Foto: Initiative „überLEBEN mit Brustkrebs"
> EXPERTENMEINUNG
Ein.Blick fragt: Ist Brustkrebs erblich?
Dr. Ralf Adrion, leitender Arzt Gynäkologie und Brustzentrum an der Frauenklinik im Bamberger Klinikum antwortet.
Lebensjahr erkranken elf Prozent
aller Frauen an Brustkrebs. Das
Risiko steigt mit dem Alter an.
Mit Zunahme der Lebenserwartung wird Brustkrebs in Zukunft
noch häufiger auftreten.
Dr. Ralf Adrion
Leitender Arzt Gynäkologie
und Brustzentrum
Kontakt
Tel.: (0951) 503 126 10
Jede zehnte Frau erkrankt im
Laufe ihres Lebens an Brustkrebs.
Allein in Deutschland bekommen
jedes Jahr 57.000 Frauen diese
Diagnose, 16.000 Frauen sterben
daran. In unserem Brustzentrum
im Klinikum am Bruderwald können wir eine Heilungsrate von 81
Prozent erreichen.
Die Lebenserwartung bei
Frauen in Deutschland liegt derzeit bei 79 Jahren. Bis zum 79.
Es gibt Familien, in denen
Brust- und Eierstockskrebs
gehäuft auftreten. Diese Beobachtung führte zur Entdeckung
der Brustkrebsgene. 25 Prozent
der Brustkrebserkrankungen
sind erblich bedingt. Meist sind
viele Gene beteiligt.
Fünf bis zehn Prozent der
Brustkrebserkrankungen sind
auf ein einziges Gen zurückzuführen. In 40 Prozent davon
liegt eine Mutation im BRCA 1
oder BRCA 2 Gen vor. 82 Prozent
der BRCA 1-Trägerinnen und 70
Prozent der BRCA 2-Trägerinnen
erkranken bis zum 69. Lebensjahr an Brustkrebs.
Die Brustkrebsgene BRCA 1
und 2 sind sogenannte Tumorsuppressorgene. Sie sind für die
Reparatur des menschlichen
Erbguts verantwortlich. Durch
äußere Einflüsse, z.B. radioak-
tive Strahlung, kann das Erbgut
geschädigt werden. Wenn ein
Gendefekt vorliegt, ist die Reparatur nicht möglich und es entsteht Brustkrebs.
Frauen mit Gendefekt sind
hochgefährdet. Die Genmutation verursacht Brust- und Eierstockskrebs. Bis zu 82 Prozent
der betroffenen Frauen erkranken an Brustkrebs und 54 Prozent an Eierstockskrebs.
Ein Gentest sollte immer dann
erfolgen, wenn mehrere Familienmitglieder im jungen Lebensalter an Brustkrebs erkranken.
Beim Gentest wird zunächst ein
Familienstammbaum über drei
Generationen erstellt. Dann kann
gegebenenfalls nach Aufklärung
der Gentest aus einer Blutprobe
erfolgen.
Wenn ein Gendefekt festgestellt wird, hat die Patientin
mehrere Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie. Zum einen
sind eine intensivierte Früherkennung mit frühestmöglicher
Diagnose und Behandlung der
Erkrankung angezeigt. Basis der
Früherkennung ist die regelmäßige Selbstuntersuchung
der Brust zum Beispiel nach der
MammaCare-Methode.
Frauen können sie in speziellen
Kursen – auch im Bamberger
Klinikum – erlernen.
Darüber hinaus steht gesetzlich
versicherten Frauen mit Gendefekt eine halbjährliche ärztliche
Tast- und Ultraschalluntersuchung ab dem 25. Lebensjahr
sowie jährliche Röntgenuntersuchung (Mammographie) und
Kernspintomographie ab dem
30. Lebensjahr zu. Diese Untersuchungen gehen weit über die
normalen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen hinaus. Hier
haben Frauen ab 50 Jahren bis
zur Vollendung des 70. Lebensjahres alle zwei Jahre Anspruch
auf die Teilnahme am qualitätsgesicherten MammographieScreening.
Bei entsprechender Diagnose
kann auch vorbeugend operiert
werden. Das krebsgefährdete
Brustdrüsengewebe wird chirurgisch entfernt und durch ein
Implantat ersetzt. Haut und
Bei den Opfern der Atombombenexplosion in
Hiroshima und Nagasaki
1945 waren 25 Prozent
der Brustkrebserkrankungen durch radioaktive Strahlung bedingt.
Wir wissen nicht, wie
viele Frauen in Folge der
aktuellen Atomkatastrophe in Fukushima an
Brustkrebs erkranken
werden.
Brustwarze bleiben erhalten. Die
Form der Brust bleibt unverändert. Die Entfernung des Brustdrüsengewebes reduziert das
Erkrankungsrisiko um 96 Prozent. Ein Restrisiko bleibt.
Die Früherkennung von Eierstockskrebs ist nicht möglich.
Nach Abschluss der Familienplanung oder nach dem 40. Lebensjahr können die Eierstöcke durch
Bauchspiegelung entfernt werden. Hormongaben verhindern
Wechseljahresbeschwerden. Die
Eierstocksentfernung senkt das
Risiko für Eierstockskrebs um 96
Prozent und für Brustkrebs um
50 Prozent.
Irmtraud Fenn-Nebel
> SSB-SENIORENZENTRUM
Geselligkeit und Zuwendung
Sandra Bauerschmitt sorgt im SSB-Seniorenzentrum für maßgeschneiderte Betreuungs- und Beschäftigungskonzepte.
nicht verhindern kann.„Demenz“
nennen Fachleute diese Alterserkrankung. Mit anderen Wor-
se-Runden, ergotherapeutische
Angebote oder Maßnahmen, um
die Sinne zu wecken. Wichtig
„Alte Menschen haben ihr bewegtes Leben gelebt, viele
Erfahrungen gemacht. Sie haben es verdient, würde- und
respektvoll behandelt zu werden.“
Sandra Bauerschmitt
Selbst alltägliche Verrichtungen, wie das Anziehen einer
Strickjacke, fallen ihr schwer.
86 Jahre alt, hat sie viel geleistet in ihrem Leben. Aber jetzt
braucht die hochbetagte Frau
immer eine fürsorgliche Hand,
die sie unterstützt, ein offenes
Ohr, das auch dann noch aufmerksam zuhört, wenn eine
Geschichte zum hundertsten
Mal wiederholt wird, einen
Kopf, der für sie mitdenkt.
Margarete Schuster*, Bewohnerin im Antonistift, hat vieles
vergessen, was früher war.
Manchmal ist sie verwirrt und
orientierungslos, kann nicht
mehr zusammenhängend denken. Das schlägt sich auch auf ihr
Verhalten nieder. Sie ist ängstlich, auch aggressiv, weil sie die
Veränderung, die mit ihr passiert,
durchaus registriert, sie aber
ten: Frau Schuster braucht jetzt
besonders viel Zuwendung,
Unterstützung und Betreuung.
Die dazu nötigen Maßnahmen
zu strukturieren und zu koordinieren, ist Aufgabe von Sandra
Bauerschmitt. Die 38-Jährige
studierte Gerontologin und
Diplomsoziologin arbeitet als
„Koordinatorin für Betreuung
und Beschäftigung“ im SSB-Seniorenzentrum.
Betreuungsangebote planen
Zu ihren Hauptaufgaben gehört
die Planung der Betreuungsangebote. Dazu wird ein Monatsplan erstellt, der für jeden Tag
ein spezielles Programm vorsieht, das die Bewohner - je
nach Geschmack – wahrnehmen können. Dazu zählen Aktivierungsangebote wie Singen,
Gymnastik, Sitztanz oder Spiele
ebenso wie Gedächtnistraining,
Erinnerungs- und Zeitungsle-
dabei sei, so Bauerschmitt, sich
an der individuellen Biographie
des Bewohners zu orientieren:
„Es macht keinen Sinn, einem
alten Menschen ein Bastelangebot zu unterbreiten, wenn er
handwerkliche Tätigkeiten sein
Leben lang gehasst hat.“
Betreuungskräfte schulen
Diese Botschaft vermittelt sie
auch an die Betreuungskräfte,
die sie regelmäßig schult. Sie
kochen oder backen mit den
Bewohnern, schnippeln mit
ihnen Äpfel und Kartoffeln,
begleiten sie zum Konzert oder
Tanztee, sehen sich gemeinsam
Fotoalben an oder hören einfach zu: „Viele Menschen blühen regelrecht auf, wenn sie
erzählen können und einen aufmerksamen Zuhörer haben“, so
Sandra Bauerschmitt. Auch Bettlägerige vereinsamen nicht, sondern werden mehrmals täglich
aufgesucht und erhalten – wenn
keine verbale Kommunikation
mehr möglich ist – Zuwendung
in Form von Berührung, etwa
einer Hand- oder Fußmassage.
„Altentherapeutische Arbeit
dient dem Ziel, Menschen eine
Ausdrucksmöglichkeit für ihre
Gefühle zu geben und einen
Rahmen zu schaffen, in dem sie
mit anderen in Kontakt treten
können“, sagt die Gerontologin. Von daher schmiedet sie
neue Pläne: Die Einführung einer
Malgruppe für Demenzkranke,
gemeinsame Veranstaltungen
wie Bingo-Abende oder einen
„Dämmerschoppen“ für Menschen, die abends gerne länger
aufbleiben. Ihr persönliches Ziel?
„Bei jedem Angebot soll jeder
einzelne Teilnehmer ein Erfolgserlebnis haben und sich so oft
freuen wie nur möglich.“
Das gilt auch für demenzkranke
Bewohner wie Margarete Schuster*: Ihr Denken und ihr Gedächtnis gehen verloren. Aber ihre
Gefühle werden ihr bleiben.
*Name von der Redaktion geändert
Brigitte Dippold
> PREMIUMMEDIZIN
Magnetfelder helfen gegen Depressionen Im Klinikum am Michelsberg werden psychiatrische und neurologische Erkrankungen mit der Transkraniellen Magnetstimulation behandelt.
Endlich gibt es Hoffnung für
Menschen mit Depressionen:
Wo Medikamente und Psychotherapie nicht mehr helfen,
kann die Magnetfeldtherapie
eine Alternative sein. „50 Prozent der Patienten sprechen
nach der Behandlung von einer
Besserung ihrer Beschwerden“,
sagt Prof. Dr. Göran Hajak,
neuer Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik im Bamberger Klinikum am Michelsberg. Er hat mit der „repetitiven
Transkraniellen Magnetstimulation“ (rTMS) bereits in
Regensburg Patienten erfolgreich behandelt und möchte
das Verfahren jetzt in Bamberg
implementieren.
Die rTMS ist eine nicht-invasive
Technologie, die in England für
die Neurologie entwickelt und
später von der Psychiatrie übernommen wurde. Mit Hilfe gezielt
auf umschriebene Hirnregionen
ausgerichtete Magnetfelder
kann sie Bereiche des Gehirns
sowohl stimulieren als auch
hemmen. Dazu wird am Schädel eine Magnetspule angelegt,
die transkraniell (=durch den
Schädel hindurch) kurzzeitig
– 200 bis 600 Mikrosekunden ein starkes Magnetfeld erzeugt.
Wiederholt („repetitiv“) angewendet, aktivieren diese kleinen
Impulse Nervenzellen im Gehirn.
Es ist ein naheliegendes Konzept, das sich das magnetische
Umfeld von Erde und Mensch
zunutze macht: „Unser Leben ist
von Magnetfeldern beeinflusst“,
erklärt Hajak. „Wir haben eine
magnetische Umgebung, und
im Körper befinden sich Moleküle, die magnetische Aktivität
haben und empfindlich für von
außen einwirkende Magnetimpulse sind.“
In der Praxis muss man sich das
so vorstellen: Leidet ein Patient zum Beispiel unter Halluzinationen oder Tinnitus, ist das
Gehirn in bestimmten Bereichen
überaktiv. Die Nervenzellen
machen sich quasi selbstständig und geben Signale ab – als
würde der Patient wirklich etwas
sehen oder hören. Bei einer
Depression dagegen fängt der
seitlich-vordere Hirnabschnitt
an, minderaktiv zu werden. „Der
Betroffene fühlt sich müde und
antriebsschwach“, sagt Hajak.
„Mit den Magnetfeldern kann
man jeweils die entsprechenden
Wussten Sie, dass...
bei der Einnahme von
Medikamenten nur ein
Prozent der Wirkstoffe im
Gehirn ankommt? Der
Rest wird vorher herausgefiltert, unter anderem
durch die Leber und das
Blut. Damit 100 Prozent
des Medikaments das
Gehirn erreichen, müsste man die 100-fache
Menge oral einnehmen
oder die Wirkstoffe ins
Gehirn spritzen – was
natürlich nicht geht. Hier
ist die Magnetfeldtherapie eine gute Alternative.
Bereiche aktivieren oder in ihrer
Aktivität dämpfen.“
Abhängig vom Beschwerdebild werden die Nervenzellen
beschleunigt bzw. verlangsamt.
„Wir erzeugen eine Unter- oder
eine Übererregung“, erklärt
Hajak. Dabei sei die rTMS das
einzige Verfahren, das die Nervenzellen weder direkt chemisch,
wie z. B. Psychopharmaka, noch
mechanisch stimuliert. Deshalb
hat sie Hajak zufolge extrem
wenig unerwünschte Nebenwirkungen und würden Patienten
nur selten von einem leichten
Ziehen im Kopf oder Benommenheit berichten.
Die Therapie sei nicht nur gut
verträglich, sondern auch sinnvoll kombinierbar mit Psychotherapie und Medikamenten.
„Die rTMS ist ein Weg in der
Psychiatrie, der Übliches verlässt
und die Biologie des Menschen
sowie der Umwelt nutzt“, sagt
Hajak. Er hat bereits während
seiner Zeit an der Uniklinik
Regensburg gute Erfahrungen
mit dieser Magnetfeldtherapie
gemacht. Dort hat er das größte Neurostimulationszentrum
für Deutschland aufgebaut und
den Arbeitskreis Transkranielle
Magnetstimulation gegründet.
Vergleichbares möchte der neue
Chefarzt in Bamberg einführen,
wo bisher nur ein TMS-Gerät zur
Verfügung steht. Hajak plant
die Erweiterung und Professionalisierung des Behandlungsangebotes, außerdem möchte
er das experimentelle Verfahren standardisieren und in ganz
Deutschland als anerkannte
Methode etablieren.
Geeignet ist die Therapie vor
allem für Patienten mit affektiven Störungen wie Depressionen oder Zwangsstörungen
oder Patienten mit Psychosen.
„Man kann vielen Menschen helfen, die vorher therapieresistent
waren“, sagt Hajak. Das gilt auch
für Patienten mit neurologischen
oder Hals-Nasen-Ohren- Erkrankungen wie Tinnitus. Damit auch
Betroffene in Bamberg und
Umgebung von der rTMS profitieren können, möchte Hajak
ein Netz mit niedergelassenen
Ärzten aufbauen.
Im Klinikum am Michelsberg
werden Patienten in der Regel
über einen Zeitraum von drei
Wochen täglich mit den Impulsen behandelt, erst stationär,
später ambulant. Dabei sitzen
sie in aller Ruhe auf einem Stuhl
und werden von einer Fachkraft
betreut. „Zuvor wird gemessen,
wo die Magnetfelder im Gehirn
hinmüssen“, erklärt Hajak. „Erst
dann werden die Magnetimpulse gezielt freigesetzt.“ Mit gutem
Erfolg, wie der Chefarzt aus
Erfahrung weiß: Etwa die Hälfte
der Menschen mit Depressionen
hätte Aussicht auf merkliche
Besserung. Bei Tinnituspatienten
fühle sich ein Drittel nach der
Behandlung besser.
Irmtraud Fenn-Nebel
Nachgedacht
Gehen bringt Veränderung...
...................................................................................................................................................
...das erlebe ich jeden Tag. Zahllose Schritte tagaus, tagein. Manchmal hektisch, im Stechschritt,
weil der nächste Termin ansteht,
bisweilen in Gedanken versunken mit gesenktem Blick – ohne
wahrzunehmen, was um mich
herum geschieht. Und dann wieder mit erhobenem Kopf, bereit
zur Kontaktaufnahme, manchmal nur durch ein Lächeln oder
einen kurzen Gruß – Zeichen
dafür, dass ich meinen Nächsten
immerhin beachte und nicht an
ihr vorbeirausche oder ihn ignoriere, übergehe.
Gehen ist eigentlich ja etwas
recht Banales und doch: Es bringt
in Bewegung und verändert.
Alles Leben ist Veränderung – so
heißt es. Wie wichtig ist dabei das
bewusste Gehen für Leib und
Seele, in angemessenem Tempo,
sonst komme ich außer Atem,
kann das, was sich ereignet, nicht
wirklich erfassen, geschweige
denn verarbeiten. Im schlimmsten Fall komme ich nicht mehr
mit und bleibe auf der Strecke
in dieser leistungsorientierten,
schnelllebigen Zeit.
Um das zu vermeiden, mache
ich mich immer wieder neu sehr
bewusst auf den Weg, zunächst
zügigen Schritts. Ich lasse das
Vergangene hinter mir. Am Kanal
geht es entlang. Ich spüre die
warmen Sonnenstrahlen auf
meinem Gesicht. Ich freue mich
an den üppig blühenden Sträuchern und Blumen. Langsam
kommen meine Gedanken zur
Ruhe. Ich beobachte eine Familie
mit zwei kleinen Kindern. Das
eine fährt auf einem winzigen
Fahrrad ein bisschen unsicher
den Radweg entlang, während
die ältere Schwester ihre Roller-
skates ausprobiert. Sie ist recht
wackelig auf den Beinen und fällt
dabei immer wieder hin, lässt sich
aber davon nicht entmutigen. Ich
bewundere die Ausdauer und
die Freude der beiden Kleinen.
An der Buger Spitze angekommen, lasse ich mich auf einer
Bank nieder, genieße die letzten
Strahlen der Abendsonne und
schließe die Augen. Das Vogelgezwitscher wird leiser. Ich komme
zur Ruhe. Mein Atem geht tief
und langsam. Die Anspannung
und der Druck sind abgefallen.
Vieles hat sich in der Natur relativiert. Meine Sicht der Dinge
hat sich verändert. Ich komme
wieder in Bewegung und bin
dankbar, dass ich weitergehen
kann – Schritt für Schritt.
Karin Wildt, Klinikpfarrerin
...................................................................................................................................................
8
Impressum
Herausgeber:
Sozialstiftung Bamberg
Buger Straße 80
96049 Bamberg
Redaktion:
Brigitte Dippold (V.i.S.d.P.)
Public Relations
Telefon: (0951) 503 110 10
brigitte.dippold@
sozialstiftung-bamberg.de
Satz und Layout:
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(0951) 297 199 85
www.agentur-mplus.de
Fotos:
Michael Aust, Helga Brauner,
Brigitte Dippold, Barbara
Herbst, Sonja Krebs,
Harald Rieger , istock,
fotolia
Druck:
Druckerei Safner, Priesendorf
Erscheinungsmonate:
Juni, Dezember
Auflage:
76 000 Exemplare
> Team SSB
Lebendige Teamkultur
In der SSB kann man täglich erleben, wie gut Mitarbeiter aus über 30 Nationen zusammen arbeiten.
Die Globalisierung
macht
auch vor der
SSB
nicht
Halt:
Das
Team umfasst
rund
3000
Mit­arbeiter aus
über 30 Nationen.
Sie arbeiten in den
Kliniken ebenso wie in den
ambulanten Einrichtungen
oder im Seniorenzentrum. Sie
sind in allen Berufsgruppen
anzutreffen und bereichern
das Unternehmen mit ihrer
Freundlichkeit, ihrem Können und ihren individuellen
Talenten. Gemeinsam mit
ihren Teamkollegen stellen sie
sich den täglichen Herausforderungen und tragen so zum
Erfolg des Unternehmens bei.
Stellvertretend für viele, stellt
Ein.Blick einige von ihnen vor.
Vitaly Biryukov
Assistenzarzt Psychiatrie
Herkunftsland: Usbekistan
„Ich habe hier
im Klinikum
am Michels­
berg schon
mein Prak­
tisches
J a h r
gemacht.
Das hat
mir so gut
gefallen,
dass ich nun
auch als Assistenzarzt hier bin. Ich
finde das Fachgebiet unge­
mein faszinierend, und ich
lerne hier sehr viel. Zudem
komme ich mit unter­
schiedlichsten Menschen
mit unterschiedlichsten Pro­
blemen in Kontakt. Da ist kein
Tag wie der andere.“
Ernest Hamid
Mitarbeiter
in der Küche
Herkunftsland:
Ghana
„Mir gefällt`s super
im Team. Die Arbeit
ist schwer, ein Tablett
wiegt ungefähr sieben
Kilo, also zum Body Buil­
ding brauch ich nicht
gehen. Unsere Arbeit
in der Küche ist sehr
wichtig, denn ohne
Essen ginge in einem
Kranken­haus oder Seni­
orenheim ja gar nichts.“
Stanislawa Jodlowska
Krankenpflegehelferin Senioren­
zentrum, Haus Domblick
Herkunftsland: Polen
„Eigentlich bin ich ja gelernte
Hebamme, das wurde aber in
Deutschland nicht anerkannt.
So arbeite ich jetzt seit vielen
Jahren im Seniorenzentrum und
das empfinde ich auch als wirk­
lich sinnvolle Arbeit. Die alten
Menschen sind froh und dank­
bar für alles, was man für sie tut
oder freuen sich, wenn
sie selber wieder
etwas tun können,
weil man sie zur
Selbstständigkeit
angeleitet hat. In
der Altenpflege
bekommt man
ganz viel zurück.“
Janina Kabey
Diplompädagogin,
Personalentwicklung
Herkunftsland: Südkorea
„Die Entwicklung der Mitar­
beiterkompetenz hat in der
Sozial­stiftung Bamberg einen
ganz hohen Stel­
lenwert. Neben
Pflichtein­
weisungen
und -Schu­
lungen
beschäfti­
ge ich mich
im Rahmen
der Personal­
entwicklung
zum Beispiel mit
dem Thema „Älter werden im
Beruf“. Ich schätze den Kontakt
zu Mitarbeitern der unterschied­
lichsten Berufsgruppen; das ist
ein spannendes Feld. Außerdem
mag ich Bamberg – und die
Bamberger sowieso.“
Dr. (Univ. Padua)
Anna Krupa
Zahnärztin, kommissarische Lei­
tung Zahnklinik
Herkunftsland: Italien
„Am glück­
lichsten
macht
mich bei
meiner
Arbeit
d a s
er­l eich­
t e r t e
Lachen
der
Pati­
enten
nach
der Behandlung.
Viele Menschen haben Angst
vor dem Zahnarzt und wenn ich
sie von ihren Schmerzen befreit
habe, sie mit der Behandlung
rundum zufrieden sind und hin­
terher sagen, es war ja gar nicht
so schlimm, dann ist das wie ein
Geschenk für mich. Ganz beson­
ders gilt das für unsere kleinen
Patienten, die Kinder.“
Marie Löhr
Gesundheits- und Kranken­
pflegerin, Palliativstation
Herkunftsland: Tschechien
„Am meisten liebe ich an meiner
Arbeit auf der Palliativstation,
dass ich Zeit für die Patienten
habe und auf sie und ihre Wün­
sche eingehen kann. Das ist gut
für die schwerstkranken Pati­
enten und das ist auch ein gutes
Gefühl für mich.“
Dr. Abdulwahab Roman
Assistenzarzt Neurologische Klinik
Herkunftsland: Syrien
„Ich finde das Fachgebiet Neuro­
logie hochinteressant und gebe
für die Patienten jeden Tag mein
Bestes. Verständigungspro­
bleme habe ich keine,
ich verstehe die
Menschen,
selbst wenn
sie Dialekt
sprechen.
Ich fühle
mich sehr
wohl
in
Bamberg,
besonders auch
in unserem Team.“
Edita Safić
Medizinische
Fachangestellte,
Pneumologie
Herkunftsland:
Bosnien-Herzegowina
„Die Patienten, die zu uns in den
pneumologischen Funktionsbe­
reich kommen, sind oft schwer
krank, haben Angst vor Unter­
suchungen, beispielsweise
der Bronchoskopie.
Ich versuche, sie
zu beruhigen
und ihnen ein
wenig
von
der Angst zu
nehmen. Es
macht mich
glücklich und
zufrieden,
wenn ich Men­
schen
helfen
kann.“
Ul Zam Zam
Mitarbeiter in der Cafeteria
Herkunftsland: Indonesien
„Mir macht meine Arbeit in der
Cafeteria Spaß. Ich versuche,
meine Kunden auch immer sehr
schnell und zügig zu bedienen,
damit die hungrigen Men­
schen nicht lange
auf ihr Essen war­
ten müssen.“
Brigitte Dippold
> Personalia
„Privatdozent Dr. Markus Lenhart zum Professor ernannt“
Universität Regensburg würdigt seine herausragende wissenschaftliche Leistung und Lehrtätigkeit.
Der Chefarzt der Klinik
für
Diagnostische
und
Inter­ven­t io­
nelle Radio­lo­gie am
Klinikum Bamberg,
Privatdozent Dr.
med.
Markus
Lenhart,
wurde
vom
Rektor
der
Universität
Regensburg zum
Professor ernannt.
Professor Lenhart ist
seit 2004 als Chefarzt
am Klinikum tätig. Seine
Ha­bi­litations­schrift befasste
sich mit der Gefäß­diagnostik
in der Magnet­resonanz­tomo­
graphie.
Zu Lenharts kli­n i­s chen
Schwer­punkten zählen so­­
wohl die modernen Schnitt­
bild­ver­f ahren
Com­p uter­
tomo­graphie und Magnet­
r e ­s o ­n a n z ­­t o m o ­­g r a ­p h i e
als auch minimal invasive
Be­h and­l ungs­verfahren in
der Inter­ventionellen Radio­
logie. Aktuell liegt der Fokus
in der Er­weiterung des dia­
gnostischen
Spek­t rums
in der Magnet­­resonanz­
tomo­g raphie.
Seit
der
Installation der beiden neuen
Hochfeldgeräte mit 1,5 und
3,0 Tesla im Jahre 2010 ist
in der Kernspintomographie
eine High-End Diagnostik
in Bamberg möglich. Dies
betrifft neben der neuro­
logischen und orthopädi­
schen Diagnostik auch die
Bildgebung bei kardiologi­
schen, onkologischen, gas­
troenterologischen (Leber,
Bauch­speicheldrüse, Darm),
pädiatrischen,
gynäkolo­
gischen, urologischen und
die Blutgefäße betreffenden
Fragestellungen.
Professor Lenhart ist Mit­glied
in zahlreichen Fach­gesell­
schaften und als Gutachter
für wissenschaftliche Zeit­
schriften tätig. Mehr als 65
in medline gelistete inter­
nationale Originalarbeiten
sowie Übersichtsarbeiten
be­legen die wissenschaft­
liche Karriere. Bereits 2001
erhielt er als besondere
Aus­zeichnung für seine
Forschungsarbeit den
Deutschen Röntgen­
preis.
Brigitte Dippold
9
> SSB iM DiALoG
Lebensqualität spürbar gestiegen Das Multiple Myelom ist eine Erkrankung der Plasmazellen im
Knochenmark, die das Skelettsystem befällt. Eine neue Selbsthilfegruppe unterstützt Betroffene und Angehörige.
Die Diagnose ist ein Schock:
Multiples Myelom. Die Betroffenen erleben einen tiefen
und schwerwiegenden Einschnitt in ihr gesamtes bisheriges Leben, oft zieht sich das
Umfeld zurück. Karin Kleineberg weiß aus Erfahrung, wie
schlimm die bösartige Erkrankung der Plasmazellen im
Knochenmark sein kann: Sie
befällt das Skelettsystem und
ist derzeit nur selten heilbar.
Karin Kleinebergs Mann ist
daran gestorben. „Allerdings
sind die Krankheitsverläufe
sehr individuell und erfordern
eine große Vielfalt an diagnostischen und therapeutischen
Maßnahmen“, weiß Kleineberg. ihre Erfahrungen und ihr
Wissen wollte die engagierte
Frau mit anderen Betroffenen
und Angehörigen teilen, weshalb sie in den vergangenen
Jahren bayernweit Selbsthilfegruppen gründete.
Das Multiple Myelom/Plasmo­
zytom/Morbus Kahler ist eine
seltene Erkrankung. „Sie macht
nur drei Prozent der Krebser­
krankungen aus“, sagt Karin
Kleineberg. Dabei vermehren
sich durch die Entartung einer
einzigen Zelle bösartige Plas­
mazellen (Myelomzellen) unkon­
trolliert im Knochenmark. Dieses
krankhafte Wachstum kann
unter anderem zur Zerstörung
des Knochens, zu Nierenversa­
gen und Blutbildveränderungen
führen. Frühe Symptome sind
Knochenschmerzen in der Wir­
belsäule, die manchmal mit
Bandscheibenschäden
ver­
wechselt werden. Auch sind oft
Knochenbrüche ohne erkenn­
bare äußere Ursache erste Sym­
ptome, die auf die Krankheit
hinweisen. Im fortgeschritte­
nen Stadium kommt es partiell
zur Knochenauflösung, der so
genannten Osteolyse.
Die Krebserkrankung der Plas­
mazellen im Knochenmark ist
bisher selten heilbar. Jedoch
haben sich die Therapiemöglich­
keiten dank der Fortschritte in
der medizinischen und pharma­
zeutischen Forschung erheblich
erweitert. Neben der medika­
mentösen Therapie gibt es die
Stammzelltransplantation (frü­
her Knochenmarkstransplanta­
tion) mit eigenen oder fremden
Stammzellen.
„Im Vergleich zu den ver­
gangenen 15 Jahren haben
sich die Therapiemöglichkeiten
enorm verbessert“, so der Chef­
arzt der Medizinischen Klinik V,
Privatdozent Dr. Roland Repp,
der intensiv mit der Selbsthilfe­
gruppe zusammenarbeitet. Die
Lebensdauer habe sich verlän­
gert, und das Wichtigste: „Die
Lebensqualität hat sich
spürbar verbessert.“
„Weil die Erkrankung so
selten ist, sollten Betrof­
fene und Angehörige so
viele Informationen wie
möglich haben“, sagt Karin
Kleineberg. Jedoch trauen
sich viele Menschen oft
nicht an die Öffentlichkeit
oder in die Selbsthilfe­
gruppen. „Dabei kann die
Gruppe so gute Unter­
stützung leisten“, weiß die
Initiatorin. „Und Unterstüt­
zung hat man in so einer
Situation dringend nötig.“
Nachdem es lange Zeit nur
eine Gruppe in München
gegeben hat, brachte
Karin Kleineberg Gruppen
in Nürnberg, Würzburg
und 2010 in Bamberg
auf den Weg. In der Zwi­
schenzeit sind weitere in
Regensburg, Passau, Ingolstadt
und Augsburg hinzugekommen.
Die Selbsthilfe versucht laut
Kleineberg, Erkrankte und
Angehörige in ihrer schwierigen
Situation zu unterstützen, über
den Schock der Diagnose sowie
die Angst vor der Erkrankung
hinwegzuhelfen. Ein wichtiges
Ziel der Selbsthilfegruppen ist
die Verbesserung der persön­
lichen Lebensqualität und die
Überwindung der Isolation und
gesellschaftlichen Ausgrenzung träge und Fragen zur Verfügung.
der Erkrankten. Da bei den Mit­ Und, merkt Karin Kleineberg
gliedern der Gruppen ein gro­ schmunzelnd an: „Bei uns wird
ßer Erfahrungsschatz vorhanden auch gern gelacht. Lachen ist die
ist, können Fragen zur Krankheit beste Medizin.“
Irmtraud Fenn-Nebel
und zur Behandlung von Patient
zu Patient besprochen werden.
Außer­
Kontakt:
d e m
Karin Kleineberg, Tel.: (0951) 519 36 09
stehen
immer
E-Mail: [email protected]
wieder
www.multiples-myelom.selbsthilfe-wue.de.
Spezi­
alisten
für Vor­
rg.de
zialstiftung-bambe
so
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tz
Ne
im
Mehr
g-bamberg.de
info@sozialstiftun
Betriebe der Sozialstiftung Bamberg
Die Kliniken der Sozialstiftung Bamberg befinden sich an drei Standorten und bilden gemeinsam ein Schwerpunktkrankenhaus.
10
» Klinikum am Bruderwald
» Klinikum am Michelsberg » Klinik am Heinrichsdamm
» Gesundheitszentrum am Bruderwald
• Allgemein­, Viszeral­ u. Thoraxchirurgie
• Anästhesie, Operative Intensivmedizin, Schmerztherapie
• Belegabteilung HNO u. MKG
• Belegabteilung Neurochirurgie
• Belegabteilung Urologie
• Gastroenterologie, Stoffwechsel, Infektiologie
• Gefäßchirurgie, Gefäßmedizin, Phlebologie
• Gynäkologie u. Geburtshilfe
• Hämato­Onkologie
• Hand­ u. Fußchirurgie
• Kardiologie, Elektrophysiologie, Internistische Intensivmedizin
• Kinder­ u. Jugendmedizin
• Labormedizin
• Leber­, Bauchspeicheldrüsen­ und Gallenwegschirurgie
• Neurochirurgie
• Nieren­ u. Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie, Osteologie
• Notfallmedizin/Interdisziplinäre Notaufnahme
• Orthopädie u. Unfallchirurgie
• Palliativmedizin
• Pathologie
• Plastisch­ästhetische Chirurgie
• Pneumologie, Allergologie u. Schlafmedizin
• Psychosomatik
• Radiologie, diagnostisch u. interventionell
• Sportorthopädie, Sporttraumatologie, Sportmedizin
• Strahlentherapie u. Radioonkologie
• Urologie u. Kinderurologie
Geriatrische Frühreha
Neurologische Frühreha
Psychiatrie und Psychotherapie
Tagesklinik
Zentrum für Altersmedizin
Belegabteilung Augenheilkunde
Service Gesellschaft Sozialstiftung
Bamberg mbH
» MVZ Dr. Schellerer
» Heinrichstraße
Chirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie,
Anästhesie
» obere Königstraße
Kardiologie
» Ebermannstadt/Gößweinstein
Haus­ und fachärztliche Versorgung
» Forchheim
Neurochirurgie, Neurologie,
Psychiatrie, Psychotherapie, Urologie
» Tagesklinik für Schmerztherapie
» Seniorenzentrum
Seniorenheime • Betreutes Wohnen •
Demenzzentrum • Ambulante Pflege
MVZ am Bruderwald
• Dermatologie
• Gefäßmedizin
• Labormedizin
• Onkologie
• Radiologie
• Strahlentherapie, Tomotherapie
• Zahnklinik
saludis. Die ambulante Reha
HoTEL SoMNiA
> 13 FRAGEN
Jetzt schlägt’s 13!
Sie galt im alten China und in
Babylon als Glückszahl: Die drei­
zehn. Die dreizehn ist die sechste
Primzahl, die Ordnungszahl von
Aluminium, stete Trikotnummer
von Michael Ballack und Ein.Blick
stellt 13 Kennenlern­Fragen an
die Stiftungsräte der SSB.
in dieser Ausgabe:
13 Fragen an StiftungsratsMitglied Dr. Franz Pichler.
13
1. Was interessiert Sie an der
Arbeit im Stiftungsrat der SSB?
Meine klinischen Jahre in der
Chirurgie der Uniklinik Würz­
burg sind lange her. Strukturen
und Abläufe haben sich in einer
modernen großen Klinik geän­
dert.
Es interessiert mich, diese
kennen zu lernen und meine
Erfahrung aus über 20 Jahren
vertragsärztlicher Tätigkeit in
das Unternehmen SSB einzu­
bringen.
2. Ihre drei wichtigsten Ziele?
Erstens, die sehr gute medizi­
nische Leistung der SSB erhalten
und auszubauen.
Kooperation mit den Nachbarkli­
niken zum Wohle der Patienten
überwinden.
wichtigen Rolle als Positivbot­
schafter der SSB nicht bewusst
wären.
12. Und mit wem ganz sicher
nicht?
Karl Lauterbach.
3. Welche Erfahrungen haben
Sie bislang mit der SSB gemacht
im privaten Umfeld?
Sehr gute. Meine Frau musste
nach einem Unfall zweimal ope­
riert werden.
7. Was fällt Ihnen spontan zum
Begriff „Gesundheitsreform“ ein?
Erfolglose, symptomatische The­
rapie.
13. Ihr Motto?
Leben und leben lassen.
4. Wo müssten wir Ihrer Meinung
nach noch zulegen?
Stärken und Qualität nach außen
kommunizieren.
Zweitens, diese in der Region
überzeugend zu kommunizie­
ren.
5. Was wäre in Ihren Augen das
Beste, was der SSB passieren
kann?
Dass die Bürger in der Region
erkennen, welche hohe medizi­
nische Qualität in der SSB für sie
vorgehalten wird.
Und drittens, die Widerstände
bezüglich einer vernünftigen
6. Und das Schlechteste?
Wenn sich Mitarbeiter ihrer
8. Ihr Hauptcharakterzug?
Mannschaftsspieler
9. Ihre Lieblingstugend?
Zuverlässigkeit
10. Was könnte Sie veranlassen,
aus Bamberg wegzuziehen?
Nichts
11. Mit wem würden Sie sich
gerne mal verabreden?
Mit Fürstin Gloria von Thurn und
Taxis.
Die Fragen stellte Brigitte Dippold
Auch das noch
„Demnächst möchte ich
gerne in einem Hotel als
Spülkraft arbeiten und mir
wurde von dem Küchenchef
dort gesagt, dass ich mich
beim Gesundheitszentrum
melden muss, um einen
Film anzusehen, damit es
mir wirklich erlaubt ist, in
der Küche zu arbeiten.
(Aus einer E-Mail an info@
sozialstiftung-bamberg.de)
> Ein.Blick
Herzhaft und lecker:
Vegetarischer Brotaufstrich
Im April gab es im Klinikum am Bruderwald einen „Aktionstag Ernährung“. Ursprünglich als Maßnahme im Rahmen des betrieblichen
Gesundheitsmanagements für die Mitarbeiter gedacht, ließen sich auch zahlreiche Patienten und Besucher von den Verköstigungsproben begeistern.
Die leckeren Rezepte stammen von Küchenchefin Gudrun Schuhmann und den beiden saludis - Diätassistentinnen Sibylle Götz und Sabine Pflaum.
Ein.Blick wünscht viel Spaß beim Ausprobieren!
Beringela
Mandeltartar
300g Auberginen
120g Zwiebeln
20g Knoblauch
30g Olivenöl
50g Rosinen
30g Tomatenmark
100 ml Wasser
30ml Balsamicoessig
2g Salz
10g Zucker
Pfeffer, Curry
30 g Olivenöl
100 g Zwiebeln
20 g Knoblauch
30 g Tomatenmark
100 ml Wasser
200 g gemahlene Mandeln
2 g Salz
Thymian, Basilikum und Paprika.
Die Auberginen in 1 cm große Würfel schneiden,
Knoblauch und Zwiebeln fein schneiden und in
olivenöl bräunen. Die Auberginen zugeben und
mitdünsten. Tomatenmark, Wasser und Rosinen
dazugeben.
Nach dem Garen erkalten lassen und mit Salz,
Pfeffer, Zucker, Curry und Balsamicoessig
abschmecken.
Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein hacken
und in olivenöl glasig dünsten. Tomatenmark
und die gemahlenen Mandeln dazugeben, ebenso das Wasser. Die Mandelmasse mit Salz,
Paprika, Thymian und Majoran abschmecken.
Das saludis Kochbuch ist da!
Bestellungen unter Tel.: (0951) 503 538 20
10,00EUR
11
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> PREiSRÄTSEL
Mitmachen und gewinnen!
2. Preis: Eine Hot­Stone­Ganzkörpermassage
(90 min)
Elfriede Kropfelder ist eine waschechte Bambergerin, Anfang / Ende 50 (ihr
genaues Alter gibt sie nicht preis). Sie ist
mit einer großen Verwandtschaft gesegnet, „vo der öfter moll aans grank is“. Von
daher hat sich Elfriede gewissermaßen zu
einer Gesundheitsexpertin entwickelt. In
Ein.Blick nimmt sie regelmäßig Stellung
zu Fragen rund um das Thema „Gsundheit“– natürlich „auf Bambergerisch“.
3. Preis: Eine Hot­Stone­Rückenmassage
(40 min)
Des Baziendnhodel
Beantworten Sie einfach folgende Frage:
Welche neue Leistung wird im Klinikum am Michelsberg
für ältere Menschen angeboten?
Notieren Sie den Namen auf einer Postkarte und senden diese an
Sozialstiftung Bamberg • PR / Marketing • Buger Straße 80 • 96049 Bamberg
oder schreiben Sie eine E­Mail an: info@sozialstiftung­bamberg.de
Kennwort: Preisrätsel
1. Preis: Eine Übernachtung mit Schlemmerfrühstück für zwei Personen (gerne mit Kind)
in unserem HoTEL SoMNiA.
Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2011.
iT Service-Sudoku
Sie sind Sudoku-Fan und gelangweilt von den üblichen Zahlen?
Dann spielen Sie unser iT Service-Sudoku!
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1
8
2
6
©
Füllen Sie die leeren
Felder so aus, dass in
jeder Reihe, senkrecht wie
waagrecht und in allen
Neuner­Quadraten jeder
IT­Mitarbeiter nur einmal
auftaucht. (Wenn es zu
kompliziert wird, greifen
Sie einfach auf die Zahlen
zurück.)
Lernen Sie einige
Mitarbeiter der
iT-Abteilung kennen:
1 = Petra Keitel,
IT Koordinatorin
2 = Carsten Meichner,
Client Administrator
3 = Rainer Römmelt,
Projektbetreuer
4 = Rolf Vosswinkel,
Systemadministrator
5 = Jochen Bessler,
IT Hotline
6 = Ralf Stirnweis,
Client Administrator
7 = Walter Schell,
Projektbetreuer
8 = Andreas Schreiber,
Projektbetreuer
9 = Juliane Knauer,
Projektbetreuerin
NEU
Lösung aus Ein.Blick 02/10: Neurologische Früh-Rehabilitation
Sie haben gewonnen!
Wie oft bekommen wir Post, die uns diese frohe Botschaft vermeldet –
und dann sollen wir erst mal eine teure 0190er Nummer anrufen…
Bei Ein.Blick stimmen solche Benachrichtigungen aber wirklich.
Elfriede beantwortet Ihre
Fragen jetzt auch im Internet (natürlich auf Bambergerisch). Schreiben Sie
einfach eine E-Mail an info@
sozialstiftung-bamberg.de,
Betreff: Elfriede
Unsere glücklichen Gewinner zog Glücksfee Ramona (13) aus Straßgiech:
1. Preis: S. Werner, Baunach
2. Preis: S. Brodmerkel, Bamberg
3. Preis: H. Dorn, Bamberg
Ein.Blick gratuliert ganz herzlich!
Mid meinä Kusine Helene hab ich ned viel
Kondaggd, weil sie a rechda Ziggn is. Sie
wor mol verheierd in Braunschweig, seitdem
red sie hochdeutsch, und des is des aanzig,
wos vo dera Ehe an ihr hängagebliem is.
Jedenfalls hod mich mei Kusine Elsbeth aus
Forchheim angerufn, die Helene wär obm
im Glinigum wecher ihrm kabuttn Rüggn,
und ich bin in Goddesnamen naufgfohrn
mid der Großdand Bärbl im Schlebbdau,
„weil ja scho in der Bibl schdehd, dass mer
die Krankn besuchn soll“, wie die Großdand
gemaand hod. Im Glinigum hammer an
der Rezebzion gfroocht, wo sie liecht, die
Helene, und die Fraa hod nein Combjudä
gschaud und gsacht, die is im Hodel. „Wos,
im Hodel? In wos für am Hodel? Im Aldn­
burgbligg?“ „Naa, in unserm Hodel Somnia,
gleich drübm im Gsundheidszendrum!“ Also
simmer nüber, und Dadsach, im driddn
Stock is a glaans Hodel, schö eingerichd und
die Fraa an dera Rezebzion hod gemaand,
die Helene wohnt im Zimmer achd.
Mir ham gäglopfd. „Ja, bitte?“ Die Helene is
in ihr`m Hodelsessl ghöggd und hod in am
Hefdla über die Royal­Hochzeid gälesn.
Der Großdand Bärbl ihra Äugla ham geglit­
zerd. „Hast du`s schö da herin! Und wo is dei
Minibar?“ „Nix do, Bärbl! Des is immer noch a
Kranknbesuch! Und du Helene, wieso liegst
du ned drübm, im Glinigum?“ Die Helene
hod ihr Fraa im Schbiegl zugschlagn und
auf ihr Hodel­Dischla gelegt. „Ich bin hier
zur Schmerztherapie. Deshalb hat man mich
hier untergebracht. Das geht natürlich nur
bei Low Care Patienten.“ „No freilich. Nur für
Lokähr! Is doch logisch“, hod die Großdand
gegräht. „Du ned so neugscheid! Du waßd
doch gar ned, wos des haaßd!“
„Low Care Patienten sind Patienten, die nur
wenig Pflege benötigen.“ Die Bärbl hod die
Schdirn gärunzld. „Und wenn`s dich amoll
noowäscherd, dann kommt des Zimmer­
madla und hebd dich auf?“ Die Helene hod
den Kopf gschüddld. „Nein, dann kommt
die Schwester. Der Zimmerservice ist für die
Bedienung zuständig.“
Mir ham gschdaund. Kranknschwesdern,
im Hodel!
„Und wos is mit die Doktern?“
„Auch die ärztliche Versorgung ist gewähr­
leistet. Dr. Haberer visitiert mich jeden Tag.“
Edsäd worn mer echd baff.
Aber die Bärbl hod sich schnell wieder
gfangt.
„Gell, des is für uns Brivatbaziendn. Für dich
Elfriede, käm des gor ned in Frooch, denn
du bist ja bloß bei der AOK!“
Bloß! Ich wolld scho brodesdiern, do hod die
Helene gsachd:
„Keineswegs. Die Unterbringung im Patien­
tenhotel ist nicht vom Versichertenstatus
abhängig.“
Und do wor sie mir seid langer Zeid wieder
amoll symbathisch.
Glücksfee Ramona (13) aus Straßgiech
12
Bleibd gsund, Leut!
Euere Elfriede K.